Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Absolutwertgeber mittels SSI auswerten


von Jens S. (jenser)


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Grüße,

ich habe gestern mein neues Spielzeug, einen 12Bit-Absolutwertgeber für 
eine Synchronmaschine) von Hengstler (AD36) bekommen und versuche dieses 
nun auszuwerten.

Für die Ansteuerung der SSI-Schnittstelle schicke ich ein Taktbündel 
raus und empfange die Daten (13Bit) in Gray Code. Dies wurde von mir 
mittels Oszi überprüft und funktioniert wunderbar. Zumindest empfange 
ich Daten, welche sich nur ändern, wenn ich den Winkel verändere.

Nun versuche ich den "Gray-Code" in Bin/Dez zu wandeln. Hierfür verwende 
ich folgende Funktion:

SSIAusgabeBin = (SSIAusgabeGray>>1) ^ (SSIAusgabeGray>>2) ^ 
(SSIAusgabeGray>>3) ^ (SSIAusgabeGray>>4) ^ (SSIAusgabeGray>>5) ^ 
(SSIAusgabeGray>>6) ^ (SSIAusgabeGray>>7) ^ (SSIAusgabeGray>>8) ^ 
(SSIAusgabeGray>>9) ^ (SSIAusgabeGray>>10) ^ (SSIAusgabeGray>>11) ^ 
(SSIAusgabeGray>>12);

Ich weiß, meine Variablen sind nicht gerade die kürzesten, aber 
zumindest sind sie leicht nachzuvollziehen ;)!

Jetzt zu meinem Problem! Die ausgegebenen Werte passen nicht wirklich zu 
den Winkeln. Hier eine kleine Übersicht.
Winkel   Wert
0°       0
90°      2000
180°     (hier wird das Maximum von 4095 erreicht mit anschließenden 
Sprung auf den korregten Wert von 2000)
270°     3000
360°     0

Das heißt im Bereich von 0 - 180° steigt der Wert um den Faktor 2 an, 
erreicht bei 180° sein Maximum, fallt anschließend auf den korrekten 
Wert von 2000 und verhält sich im Bereich von 180 - 360° wieder korrekt.

Habt für sowas schonmal erlebt? Für weitere Infos findet ihr unter dem 
folgenden Link das Datenblatt und im Anhang einen Auszug des Quellcodes.

http://www.drehgeber-onlineshop.de/downloads/ad36.pdf

von Jens S. (jenser)


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Irrtum, im Bereich von 180 - 360° habe ich auch mehrere Sprünge. Das 
heißt dieser Bereich funktioniert auch nicht wirklich.

Könnte meine Umrechnung von Gray nach Bin/Dez fehlerhaft sein?

Ich vermute mal ja!

von Jens S. (jenser)


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So,

ich habe soeben meine Gray zu Bin Wandlung überprüft und diese scheint 
i. O. zu sein. Das Problem muss also am Absolutwertgeber liegen.

Kennt sich jemand mit dem Typen (AD36 von Hengstler) aus?

von Jens S. (jenser)


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Danke für eure rege Beteiligung ^^!

Habe den AD36 jetzt selbst zum Laufen gebracht und ich muss sagen, es 
war meine eigene Schuld. Ich habe den Geber auf das selbe Potential wie 
den µC gelegt und das war der Fehler.

von Benedict (Gast)


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Hi Leute!

Wollte kein neues Thema aufmachen, deshalb hier:
Ich will einen Absolutwertgeber MAB25 12HS (Winkelgeber in 12Bit, 
Datenblatt hier 
http://www.wobit.com.pl/download/pdf/przetworniki/MAB25.pdf) mit einem 
ATmega32 auslesen und weiß nicht so recht, wie ich den seriellen 
Datenstrom empfangen kann.

Zuerst hatte ich fälschlicherweise angenommen, dass es sich um eine SPI 
Kommunikation handelt. Laut Datenblatt sind 3 Pins nötig:

-Eine Select Leitung, standardmäßig auf HIGH
-Takt
-Data Out

Ich habe übrigens das Pollin Eval Board, also ist ein 16 MHz Quarz 
verbaut.
Für ein Bisschen Hilfe wäre ich dankbar!

von Falk B. (falk)


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@  Benedict (Gast)

>      MAB25_Timing.JPG


Auch wenn es hier nicht kritisch ist. Screenshots generiert und postet 
man als PNG. Warum da so ist, steht im Artikel Bildformate.

>Zuerst hatte ich fälschlicherweise angenommen, dass es sich um eine SPI
>Kommunikation handelt. Laut Datenblatt sind 3 Pins nötig:

>-Eine Select Leitung, standardmäßig auf HIGH
>-Takt
>-Data Out

Klingt stark nach SPI. Wird man sicher auch damit lesen können. 
Allerdings sind 18 Bit recht exotisch. Aber wenn die Logik nicht 
vollkommen vergurkt ist, kann man die mit 3x8 Bit auslesen.

>Für ein Bisschen Hilfe wäre ich dankbar!

Siehe SPI und AVR-Tutorial: Schieberegister

MFG
Falk

von Benedict (Gast)


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Hallo und danke für die Antwort!

Okay, also du hättest auch erstmal SPI vermutet. Ich hatte schonmal ein 
Bisschen Code für SPI zusammengeschrieben, allerdings ohne Daten vom 
Sensor zu bekommen. Der Code war aber garantiert noch fehlerbehaftet. 
Dann werde ich jetzt erstmal ein Bisschen weiter in die Richtung 
schauen.

Wie könnte man denn bei SPI die ersten acht Bit wegschreiben, bevor sie 
von den folgenden überschrieben werden?

von Falk B. (falk)


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@  Benedict (Gast)

>Wie könnte man denn bei SPI die ersten acht Bit wegschreiben, bevor sie
>von den folgenden überschrieben werden?

Ganz einfach. In einer beliebigen Variable. Lies erstmal was über SPI 
und denk drüber nach, ehe du wieder nachfragst. Denn SPI ist sehr 
einfach. Und das kleine 1x1 muss man sich selber erarbeiten.

MFG
Falk

von Benedict (Gast)


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Alles klar, vielen Dank! Ich schau' mal :)

von Benedict (Gast)


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Also. Habe mir heute mehr über SPI durchgelesen. Die Frage von oben 
bleibt aber.

Laut des Timing Diagramms übergibt er den Messwert bei fallender Flanke 
von CS (also ist dies !SS).
Die Bits werden zur steigenden Flanke des Clock-Signals übergeben.
Allerdings steht im Datenblatt nichts davon, dass irgendwann das SPI 
Interrupt Flag SPIF gesetzt wird, welches die Übertragung abschließt.

Im Atmel Datenblatt steht auch folgendes:

"After eight clock pulses the transmission is completed. In both the 
master and the slave device the SPI interrupt flag (SPIF) is set and the 
received byte is transferred to the receive buffer."

Dementsprechend weiß ich immernoch nicht, wie es nach den ersten acht 
Bit weitergeht. Wenn überhaupt, setzt der Absolutwertgeber das Interrupt 
Flag nach seinen 18 gesendeten Bits. Dafür ist aber das SPDR 
Datenregister zu klein...

von Falk B. (falk)


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@Benedict (Gast)

>Laut des Timing Diagramms übergibt er den Messwert bei fallender Flanke
>von CS (also ist dies !SS).

ja.

>Allerdings steht im Datenblatt nichts davon, dass irgendwann das SPI
>Interrupt Flag SPIF gesetzt wird, welches die Übertragung abschließt.

Aber sicher.

>Dementsprechend weiß ich immernoch nicht, wie es nach den ersten acht
>Bit weitergeht.

Die Daten aus dem Puffer des SPI auslesen (SPDR) und in eine normale 
Variable schreiben. Dann das Ganze nochmal für die nächsten 8 Bits. Und 
dann noch mal.

> Wenn überhaupt, setzt der Absolutwertgeber das Interrupt
>Flag nach seinen 18 gesendeten Bits.

Der Geber setzt gar keine Interruptbits. Der klingelt einfach seine 
Daten raus.

> Dafür ist aber das SPDR Datenregister zu klein...

So ein Pech aber auch! Musst du dir wohl einen anderen AVR kaufen. Oder 
einfach mehrmals die Bits lesen. SPI ist syncron, sprich mit einem Takt. 
Da kann man zwischendurch kurze Pausen machen.

MFG
Falk

von Benedict (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> So ein Pech aber auch! Musst du dir wohl einen anderen AVR kaufen.

Soweit wird's dann wohl nicht kommen müssen :)

Falk Brunner schrieb:
> SPI ist syncron, sprich mit einem Takt.
> Da kann man zwischendurch kurze Pausen machen.

Meinst du, dass ich nach acht bit die Clock manuell ausschalten soll, um 
diese Daten wegzuschreiben? Oder kann ich das auch in einer Schleife 
machen, wo beispielsweise auf das SPIF Flag gewartet wird?
Was ich bis jetzt gesehen habe, war sowas, wie

loop_until_bit_is_set(SPSR, SPIF);

Wenn dieses Flag dann irgendwann gesetzt werden würde, könnte ich ja 
einfach den Wert der SPSR Registers mit SPIF vergleichen und 
gleichzeitig nach einem Count bis 8 immer die Daten aus SPDR in eine 18 
Bit Variable schreiben.

von Falk B. (falk)


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@  Benedict (Gast)

>> SPI ist syncron, sprich mit einem Takt.
>> Da kann man zwischendurch kurze Pausen machen.

>Meinst du, dass ich nach acht bit die Clock manuell ausschalten soll, um
>diese Daten wegzuschreiben?

Wegschreiben. Was für ein Wort!?!
Speichern, kopieren.

Ausserdem muss du keinen Takt anhalten, geht so auch gar nicht. Und ich 
wiederhole mich.
Lies was über SPI und lass es dir durch denn Kopf gehen.
Denn das SPI Modul erzeugt erstmal nur 8 Takte für 8 Bits. Dann ist 
erstmal Pause. Erst wenn deine CPU sagt, sie hätte gern noch mal 8 Bits, 
generiert das SPI 8 neue Takte. Also nix mit anhalten.

> Oder kann ich das auch in einer Schleife
>machen, wo beispielsweise auf das SPIF Flag gewartet wird?

Ja, so macht man das.

>Was ich bis jetzt gesehen habe, war sowas, wie

>loop_until_bit_is_set(SPSR, SPIF);

Das ist ein altes Makro aus den Kindertagen des AVR-GCC. Würde ich heute 
nicht mehr nehmen. Die allgemeine Schreibweise
1
while (!(SPSR & (1<<SPIF)));

Ist allgemein und "besser" lesbar. Und der AVR-GCC macht schon 
sinnvollenm Assemblecode draus.

>Wenn dieses Flag dann irgendwann gesetzt werden würde, könnte ich ja
>einfach den Wert der SPSR Registers mit SPIF vergleichen und

Das macht die Schleife oben, das Bit SPIF prüfen.

>gleichzeitig nach einem Count bis 8 immer die Daten aus SPDR in eine 18
>Bit Variable schreiben.

Wozu Count bis 8? Du hast 18 Datenbits, das ist etwas mher als zwei 
Bytes, also eher 3 Bytes. Die kann man in ein Array aus drei Bytes 
schreiben oder in eine 32 Bit Variable. 18 Bit Variablen gibt es in C 
nicht.

MFG
Falk

P S Das Ganze geht in etwa so.
1
SPDR = 0;    // Dummywert, Übertragung starten
2
while (!(SPSR & (1<<SPIF)));
3
data[0] = SPDR;
4
5
SPDR = 0;    // Dummywert, Übertragung starten
6
while (!(SPSR & (1<<SPIF)));
7
data[1] = SPDR;
8
9
SPDR = 0;    // Dummywert, Übertragung starten
10
while (!(SPSR & (1<<SPIF)));
11
data[2] = SPDR;

von Benedict (Gast)


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Super! Vielen Dank für deine geduldige Hilfe, jetzt habe ich alles 
verstanden! Genau, dieses Schleifenkonstrukt meinte ich, hatte es aber 
nicht mehr gefunden.

Ja klar, 18 Bit ist in der Tat etwas krumm, aber so in etwa, wie deine 
Array Lösung hatte ich mir das auch vorgestellt!

Nochmals dankschön. Werde dann nochmal posten, wenn ich das hier mal 
lauffähig habe.

von Ulf (Gast)


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Hi Benedict,

hab eine Beschreibung (englisch) mit Beispielcode gefunden, die die 
Problemstellung mit dem SSI auslesen über Mikrocontroller ganz gut 
beschreibt :

http://www.posital.sg/sg/products/POSITAL/AbsoluteEncoders_Context/AbsoluteEncoders_Context_Technology_SSI_AppNote.pdf

da sind auch die Grundlagen des SSI Protokolls erklärt.

Gruß Ulf

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