Guten Abend! Ich habe heute ein paar fragen zu Bauteilen für Filter und Verstärker. Kann ich für den bau von Filtern, "normale" fertige Induktivitäten in Widerstandsform verwenden oder sind diese dafür ungeeignet? Wie verhält sich das bei Selektiven Verstärkern? Soll ich dabei die Induktivität selber auf einen Ringkern wickeln oder kann ich dafür fertige in Widerstandsform verwenden? Auf dem Bild hier http://oe6raf.blackpuma.org/images/Pi_Filter_anpassung.png ist ein Filter zu sehen. Am Eingang und am Ausgang befindet sich je ein Transformator zur Impedanzanpassung. Mein Frage dazu ist wieso wird der Filter nicht gleich für 50 Ohm berechnet? Durch das Transformatorverhältnis von 1:12 ergibt sich eine Impedanz von 7200 für den Filter. Kann für so einen Anpasstransformator ein einfacher Ringkern verwendet werden auf den 2 Spulen aufgewickelt werden? BG und schönen Abend noch Andreas Nachtrag: Es geht um 14 MHz. Aber wie weit können solche fertigen Induktivitäten verwendet werden?
Bei fertigen Induktivitaeten sollte man darauf achten, dass die Eigenresonanz hinreichend drueber ist. Falls man die Trafos weglassen wuerde, so muessten die Kondensatoren viel groesser sein. Was der Witz dieses Filters ist ... ?
Hallo Andreas, es handelt sich bei diesem Filter um zwei Parallelschwingkreise (TR1_L2||C2 und TR2_L2||C3), die über C1 gekoppelt sind. Damit die Selektion des Filters möglichst hoch wird, muß die Betriebsgüte hoch sein. Die Ein- und Auskoppelwindungen dienen - wie Du schon richtig angemerkt hast - der Impedanztransformation von/auf 50 Ohm. Man könnte das auch als Anzapfung vom kalten Ende der Bandpaßspulen realisieren, oder die Induktivitäten unberührt lassen und kapazitive Spannungsteiler (C2, C3 jeweils in zwei Cs aufteilen) einsetzen. Wenn Du nach dem Stichwort Betriebsgüte (loaded Q) suchst, findest Du mehr Informationen zum Sinn der Anpassung. Du kannst die Einkoppelwindung tatsächlich auf den gleichen Ringkern wickeln, allerdings kommt es auf den Koppelfaktor an. Der ist auch davon abhängig, ob Du Kabonyleisenringkerne oder Ferritringkerne einsetzt und wie Du wickelst. Der Koppelfaktor an dieser Stelle sollte möglichst groß sein, sonst hast Du eine höhere Einfügedämpfung. Eine Suche nach Wolfgang und DG0SA, fürt Dich auf seine Homepage, die u.a. Erfahrungen dazu widergibt. In jedem Fall reicht nicht allein das Wickelverhältnis, sondern die Induktivität der Bandpaßspule muß unbedingt stimmen. Dazu mußt Du den Al-Wert des Ringkernes kennen. Wie bereits im Beitrag oben erwähnt, kann man nicht jede fertige Induktivität für HF-Filter einsetzen, da die Eigenresonanz bei Induktivitäten für z.B. DC-Anwendungen viel zu gering ist. Dann verhält sich die Spule bei der HF-Nutzfrequenz gar nicht mehr wie eine Induktivität. Auch sollte die Güte (hier nicht Betriebsgüte!) für gute Selektivität des resuliterenden Filters möglichst hoch sein. Bitte suche einfach nach Spule/Induktivität und Güte von Bauelementen, sowie nach Betriebsgüte (das ist etwas anderes). Viele Grüße! Gerrit, DL9GFA
Andreas Riegebauer schrieb: > Kann ich für den bau von Filtern, "normale" fertige Induktivitäten in > Widerstandsform verwenden oder sind diese dafür ungeeignet? Hi, Andreas, die dargestellte Schaltung ist ein Bandfilter, C1 wird deutlich kleiner sein als C2 und C3. Grundsätzlich könnte man die Schwingkreise auch für eine Impedanz von 50 Ohm auslegen, aber dann bräuchte man große Spulen. Weil sie viel Strom führen müssen, aber nicht in die Sättigung geraten dürfen. Eine gute Wahl sind Ringkerne aus Eisenpulver, Amidon, Micrometals. Die Trägerfrequenztechnik setzte auch Schalenkerne aus Ferrit ein. Sie hat den Vorteil, pegelkontrollierte TF-Einrichtungen stellen weniger hohe Anforderungen an den Dynamikbereich als Kurzwelle. Ciao Wolfgang Horn
"Es geht um 14 MHz" In dem Bereich geht es doch schon mit Luftspulen/passiven Spulenformern, da hat man die ganzen Kernprobleme nicht?
Hallo Faustian, > "Es geht um 14 MHz" > In dem Bereich geht es doch schon mit Luftspulen/passiven Spulenformern, > da hat man die ganzen Kernprobleme nicht? passiv bleiben die Induktivitäten in jedem Fall, und die Kerne bringen mehr Nutzen als Probleme. Die Amidon-Ringkerne kannst Du bei den gängigen Versendern bestellen. Für 14MHz sind die roten "-2" Kabonyleisenkerne geeignet (z.B. T50-2). Bei Luftspulen spielt die unerwünschte Kopplung über ihre Felder schnell eine Rolle, was die Selektionseigenschaften oft stark verschlechtert. Hier hilft dann nur Abstand, 90°-Anordnung und Abschirmung durch Blech (mehrere Kammern). Bei Einsatz von Ringkernen ist das Feld so konzentriert, daß selbst bei geringem Abstand meist eine 90°-Anordnung ausreicht, um die unerwünschte Kopplung in genügendem Maße zu reduzieren. Beim G-QRP-Club kannst Du bewährte HF-Frontend-Filter für die Amateurfunkbänder mit Fertigspulen nachschlagen: http://www.gqrp.com/technical1.htm Auf folgender Seite findest Du unter "LC-Filter"-> "Bandfilter" einige Rechner zur Dimensionierung von HF-Filtern: http://www.wolfgang-wippermann.de/ Unter folgendem Link findest Du einen Ringkernrechner, der Dir bei der Dimensionierung der Spulen hilft. Auch Luftspulen können damit berechnet werden. http://www.dl5swb.de/html/mini_ringkern-rechner.htm Mit RFsim99 kannst Du Deine Filter auch simulieren und optimieren: http://www.janson-soft.de/amateurfunk/rfsim99/rfsim99.htm Viel Erfolg! Gerrit, DL9GFA
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