Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum richtet mein aktiver Gleichrichter kein Rauschen?


von Sebi (Gast)


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Hallo,

ich wollte den angehängten aktiven Gleichrichter (Figure 18) zur 
Gleirichtung eines Rauschsignals (+-20mV) benutzen, allerdings ist nach 
der Gleichrichtung von dem Signal nichts mehr über. Grundsätzlich 
scheint die Schaltung aber zu funtionieren. Sobald ich Audiosignale ab 
ca 50mV drauf gebe kommen diese hinten sauber raus.
Hat jemand ne Idee, wie man dem Gleichrichter vielleicht doch das 
gleichgerichtete Rauschen entlocken kann oder wo das Rauschen bleibt?

Gruß und Danke,
Sebi

von Thomas B. (escamoteur)


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Hmm, die meisten Leute wären ja froh wenn ein Rauschen verschwindet...

von günther (Gast)


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Genau, formulier das doch um in: TAUSCHE RAUSCHFREIEN GLEICHRICHTER 
GEGEN EXTREM RAUSCHENDEN.

von Esko (Gast)


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Die Schaltung aus Fig. 17 ist der übelste Mist.
Die aus Fig. 18 ist immerhin durchschnittlich schlecht.

Ein guter Messgleichrichter hat zwei Dioden, damit er nicht in die 
Sättigung geht.
Suchworte: aktiver Gleichrichter, Messgleichrichter
Außerdem hier mal schauen:
Operationsverstärker-Grundschaltungen: Weblinks

von Michael O. (mischu)


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Isch vermute - Dat bleibt inne Diode hängen.

Vorschlag: Tust Du Signal von +/- 20mV auf irgenwas um + / - 5 V 
hochverstärken und dann aktiv gleichrichten.

von Sebi (Gast)


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Das ist bei mir eigentlich auch so :), aber in diesem speziellen Fall 
möchte ich per Komparator zwischen diesem Rauschen und Kurzschluss der 
Eingänge unterscheiden.

von Sebi (Gast)


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Kann ich dazu den gleichen OP benutzen und über die Beiden Widerstände 
die Verstärkung einstellen oder geht das schief?

von MaWin (Gast)


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> Warum richtet mein aktiver Gleichrichter kein Rauschen?

Er ist nicht schnell genug.

> Die Schaltung aus Fig. 17 ist der übelste Mist.

Würd ich so nicht sagen, eine bekannte Trickschaltung

> Die aus Fig. 18 ist immerhin durchschnittlich schlecht.

Na ja, realisiert halt was leicht anderes, übrigens unter Ausnutzung 
desselben Tricks.

> Ein guter Messgleichrichter .. nicht in die Sättigung

Ja.

von Sebi (Gast)


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Fallen euch bessere Alternativen ein?

Ich werde mal verzweifelt den Ansatz mit der Verstärkung ausprobieren.

von Esko (Gast)


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Les dir doch mal meinen Beitrag von 12:09 durch.

von Sebi (Gast)


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Danke!
Hab ich nicht gesehen.

von Sebi (Gast)


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Meint ihr, dass das ein Versuch wert sein könnte?
Würde das auch mit meinem Single-Supply OP funktionieren?

Danke

von Mike J. (Gast)


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Bei 0 bis 5V Single Supply:

Wenn der Kondensator einmal voll ist bleiben dort die 0.7V erhalten und 
der Ausgang kommt eben auf den Effektivwert der Spannung.

Das ganze ist also ein Spitzenwert Detektor.

von Kai Klaas (Gast)


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>Wenn der Kondensator einmal voll ist bleiben dort die 0.7V erhalten und
>der Ausgang kommt eben auf den Effektivwert der Spannung.

Wenn ich 1V an den Eingang des OPamps gebe, wird der Kondensator 
ebenfalls auf 1V aufgeladen. Nehem ich die 1V zurück, wird der 
Kondensator in zwei Stufen über den 100k und die erste Diode entladen: 
Solange die Kondensatorspannung größer ist als die Schwellenspannung der 
Diode geht es recht fix, danach um so langsamer.

Bei sehr kleinen AC-Spannungen macht die Schaltung wahrscheinlich gar 
nichts. Um die Schwellenspannung der zweiten Diode zu überschreiten, muß 
der OPamp das Einganssignal von 20mV um den Faktor 0,5V/20mV = 25 
verstärken und da geht ihm wohl die Puste aus, vor allem, wenn er 
ausgangsseitig auf einen riesigen Kondensator, also einen Kurzschluß 
arbeitet.

Nein, hier muß das Signal erst mal kräftig verstärkt werden, sonst wird 
das nichts.

Kai Klaas

von Sebi (Gast)


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Danke für all eure Hinweise!

Die Schaltung funktioniert, selbst mit kleinen AC-Spannungen. Benutze 
einen LMC6482.
Lediglich das Ausschalten dauert tatsächlich einen Moment, stört mich 
aber zum Glück nicht weiter.

Gruß und Danke noch mal,
Sebi

von Mike J. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Nehem ich die 1V zurück, wird der
> Kondensator in zwei Stufen über den 100k und die erste Diode entladen

Wenn der OpAmp an seinen Ausgang 0V legt wird der 1µF Kondensator über 
die 100K entladen, aber eben nur bis 0.7V ... da gibt es ja keine 0.7V 
negative Spannung für den Opamp, also verbleiben immer 0.7V im 
Kondensator.

von Kai Klaas (Gast)


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>Wenn der OpAmp an seinen Ausgang 0V legt wird der 1µF Kondensator über
>die 100K entladen, aber eben nur bis 0.7V ... da gibt es ja keine 0.7V
>negative Spannung für den Opamp, also verbleiben immer 0.7V im
>Kondensator.

Also, eine Diode hört ja nicht schlagartig auf zu leiten, wenn die 
Spannung kanpp unter 0,7V fällt. Da fließt immer Strom. Deshalb entlädt 
sich der Kondensator letztlich irgend wann praktisch völlig. Aber du 
hast Recht, das kann ziemlich lange dauern.

Kai Klaas

von mhh (Gast)


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Ein entsprechend gewählter Widerstand parallel zum Kondensator schafft 
Abhilfe. Solange das Signal anliegt, wird ja nachgeladen.

von uwi (Gast)


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Sebi schrieb:
> Fallen euch bessere Alternativen ein?

Du könntest den Nullpunkt der Rauschspannung auf die Schwellspannung 
einer GE-Diode (ca.0,3V) anheben und anschließend mit einer AA112 o.ä. 
gleichrichten. Die Diode ist auf jeden Fall schnell genug, um 
Rauschspannungen gleichzurichten.

Das ganze ist aber nur ein Einweggleichrichter, jedoch kannst Du durch 
Umpolung der Diode und Invertieren der Vorspannung (auf ca. -0,3) beide 
Rauschsignal-"Halbwellen" unabhängig voneinander messen. Sie werden sich 
im Betrag allerdings nicht unterscheiden, wenn irgendwo davor ein 
Kondensator im Signalweg liegt.

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