Ja moin, so eine Apparatur wird ja immer wieder hier empfohlen, und ich wuerde gerne selbst eine aufbauen. Was mir nicht so klar ist: Was muss ich alles beachten um da nicht unbeabsichtigt eine Sendeantenne draus zu machen? Mir wuerde jetzt einfallen die Draehte moeglichst nah beieinander zu positionieren (um keinen effizienten Dipol zu haben) und ueber ein Balun einzuspeisen (um keine Gleichtaktspannung auf den Leitern zu haben) ... was kann da noch passieren, bin kein Antennenexperte.... Und wohin wuerde ich ein einseitig offenes Metallgehaeuse (U-Schiene) erden (Mittenanzapfung am Balun und alles an Schutzleiter?) um moeglichst zumindest teilweise eine Abschirmwirkung zu erreichen? TIA
faustian schrieb: > Was mir nicht so klar ist: Was muss ich alles beachten um da nicht > unbeabsichtigt eine Sendeantenne draus zu machen? Hi, faustian, baue die Lecherleitung koaxial, Außenleiter an Masse, also asymmetrisch. Varianten: 1. Koaxialresonatoren werden für diesen Zweck sehr gern verwendet. 2. Ein Helix-Filter ist eine aufgewickelte asymmetrische Lecherleitung mit dem Vorteil: Wo ich den Koaxialresonator nur an der Schleifscheibe verkürzen kann, da kann ich das Helix Filter auseinander nehmen, finde einen versilberten Draht, und könnte vielleicht auch einen etwas längeren einbauen. Eine dritte Variante fand ich beim Ausschlachten älterer Transistor-Tuner für den UHF-Bereich: Zwei gewöhnliche isolierte Schaltdrähte waren umeinander verdrillt, gekürzt, an Kollektor und Masse angeschlossen. Davon mehrere auf einer gemeinsamen Platine, diese in einem Weißblechgehäuse. Die koppeln natürlich aufeinander, braucht man halt ein paar Versuche. Ciao Wolfgang Horn
Mir geht es um die Verwendung als Messgeraet in meterlang, nicht als Abstimmelement ...
faustian schrieb: > Mir geht es um die Verwendung als Messgeraet in meterlang, nicht als > Abstimmelement ... Hi, faustian, denn nimm eben einen Meter Koax-Kabel. Den Isotrop-Strahler an deren Ende kannst Du vermeiden, indem Du das Kabel lambda/Vierte länger machst und den Innenleiter am Ende erdest. Messgerät? Willst Du auf der Lecherleitung Stehwellen messen? Da erinnere ich mich an Labor-Praktikum mit einer 1.5 Meter langen Alu-Schiene in U-Form mit Innenleiter, auf der wir einen Tastkopf entlang fahren konnten. Ciao Wolfgang Horn
Die im U-Profil versenkte Leitung heißt übrigens "Trogleitung" oder englisch "trough line". Die offene symmetrische Lecherleitung wurde in einer Zeit erfunden, als Koaxleitungen noch weitgehend unbekannt waren (selbst in den vierziger Jahren gab es auf Schiffen noch Radarsysteme, deren Antennen über symmetrische Zweidrahtleitungen mit dem am Mastfuß stehenden Sender verbunden waren). Heute sind HF-Leitungen meist koaxial, und für Wellenlängen- bzw. SWR-Messungen verwendet man deshalb günstiger Schlitzleitungen (das sind längs Koaxleitungen, in die die Meßsonde durch einen Längsschlitz im Außenleiter hineintaucht) oder die zuvor erwähnten Trogleitungen. Die unerwünschte Abstrahlung ist in beiden Fällen geringer als bei der symmetrischen Zweidraht-Lecherleitung und dürfte kaum Anlaß zu Konflikten geben, wenn die Signalquelle nicht gerade mehrere zehn Watt liefert.
Einfacher, HF-Dichter Resonator: Gewindestange und Messing/Kupferrohr, Durchmesser entsprechend der Coax Formel wählen (z.B 3/7mm == 50.8 Ohm). Für den Kurzschluss eine Abschlussscheibe, etwas kleiner als Rohrdurchmesser, auf eine Mutter Löten, am Rand der Scheibe noch Schleifkontakte, die an Rohrwand anliegen. Der Kurzschluss wird mittels eines weitern Rohres (kann aus Plastik sein) das an der Scheibe/Mutter befestigt ist, durch Drehen verstellt. Statt der Gewindestange könnte man auch ein 3mm Messingrohr verwenden und mit doppelten Schleifkontakten arbeiten.
"Messgerät? Willst Du auf der Lecherleitung Stehwellen messen? Da erinnere ich mich an Labor-Praktikum mit einer 1.5 Meter langen Alu-Schiene in U-Form mit Innenleiter, auf der wir einen Tastkopf entlang fahren konnten." Jepp, genau darum geht/ging es mir. Und an die Alu-Schiene (ala Baumarkt) hatte ich genau auch gedacht....
Wenn das alles nur ein Experiment ist: lass die U-Schiene weg, die bringt nicht viel. Alles schön symmetrisch aufbauen und am Ende einen sauberen Abschluss, der die eingespeiste Energie auch verheizt. Über welche Frequenzen reden wir denn? Solange der Abstand der Leiter gering im Vergleich zur Wellenlänge ist, strahlt da nicht viel. Für den Rest würdest du dann einen Faradayschen Käfig brauchen, natürlich um die Lecherleitung und dich herum. ;-) Symmetrische Zweidrahtleitungen sind als Antennenspeiseleitung bei Funkamateuren nach wie vor recht beliebt, da sie auch bei grober Fehlanpassung nur geringe Verluste haben. Dadurch kann man die Anpasselemente für eine nicht resonante Antenne zwischen Sender und Kabel platzieren. Wenn man eine koaxiale Leitung in so einem Szenario benutzt, riskiert man dagegen Mantelwellen, d. h. die Leitung wird dann Teil des strahlenden Systems.
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