Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kabel hinter Bühnen


von Marco Schlüter (Gast)


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Hallo,
bei großen Konzerten und Veranstaltungen sieht man häufig dicke Bündel 
von Kabeln, die im Bereich der Bühne verlegt sind. Was befindet sich 
alles in diesen Kabeln? Sicher sind das nicht nur Stromleitungen, da ja 
auch die Scheinwerfer irgendwie gesteuert werden müssen und sie 
vielleicht dazu Stuerimpulse benötigen.

von Thi L. (flothi)


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Strom, Licht, Musik (Bühne -> Mischpult, Mischpult -> Bühne, Mischpult 
-> Box), Steuerleitungen - sind so die üblichen Verdächtigen (die 
handwarmen sind die Stromkabel ;-) )

von Sebastian E. (musarati)


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Also wenns mich nicht täuscht sind das normalerweise DMX Steuerungen.

Wir hatten mal ein "kleines" Konzert bei dem ich geholfen habe und da 
wurde die Lichttechnik mit sowas gesteuert.
http://de.wikipedia.org/wiki/DMX

von gggast (Gast)


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Die Steuerung füpr die normalen Lampen sind ganz normale Ölflexleitungen 
(16-24pol.).
für die Boxen Lautsprecherkabel mit Neutrik Stecker.
Mikrofonkabel für Mikros.
Für die Laser/Effektbeleuchtung sind es dann spazielle Steuerkabel.

von T-Brox (Gast)


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Lichttechnik braucht 3 Adern für DMX-Protokoll, die dann von der 
Steuerung kommen. Dickere Bündel hinter der Bühne sind dann bspw. so 
genannte Multicores für Signale von der Bühne und zurück (für 
Instrumente zum Abmischen, Monitoring, usw.). Da können schon mal 40 
oder mehr Kabel drin stecken.
Die ganz großen Querschnitte sind dann die Zuleitungen für den Strom zu 
den Scheinwerfern, Ampracks, usw. Aber auch die Lautsprecherkabel haben 
bei großeren Installationen auch schon mal einen gewissen Querschnitt =D

von gggast (Gast)


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Ach ja Steuerleitung für Effektbeleuchtung war auch mit XLR Stecker, 
also das selbe wie Mikrofonkabel.

von Marco Schlüter (Gast)


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Gibt es auch Ethernetkabel hinter der Bühne, oder wird meistens (siehe 
wikipedia) mit DMX-Leitungen gesteuert? Wie wird der Ton oder die Bilder 
auf den Bildwänden übertragen?

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Gibt es auch Ethernetkabel hinter der Bühne, oder wird meistens (siehe
>wikipedia) mit DMX-Leitungen gesteuert? Wie wird der Ton oder die Bilder
>auf den Bildwänden übertragen?

Ja.
Die benutzt man inzwischen auch als Audiokabel für digitale Mischpulte.
Da steht dann eine Kiste in Bühnennähe (bzw. im Bereich der 
Instrumente), die Audio-Ein- und Ausgänge hat, die dann als 
digitalisierendes Patchbay arbeitet.
Die Audiodaten werden dann per Ethernet zum "Haputmischpult" übertragen.
Dabei handelt es sich um eine Ringleitung.

von STK500-Besitzer (Gast)


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>bei großen Konzerten und Veranstaltungen sieht man häufig dicke Bündel
>von Kabeln, die im Bereich der Bühne verlegt sind. Was befindet sich
>alles in diesen Kabeln?

Das dürften (analoge) Multicores sein, also zu einem Kabel 
zusammengefasste Audiokabel (Mikrofon etc.)

von brott (Gast)


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gggast schrieb:
> Ach ja Steuerleitung für Effektbeleuchtung war auch mit XLR Stecker,
>
> also das selbe wie Mikrofonkabel.

Jo, das ist dann DMX, der Standard laeuft auch ueber xlr. Der Vorteil 
ist, dass man sie mit durch die Multicore schleifen kann (also ein Kanal 
dann weniger fuer musik). Lichtpult stellt man dann gerne neben das 
Soundpult und macht es entweder nebenbei oder hat noch einen Kollegen, 
der sich ums Licht kuemmern kann. - Je nach Veranstaltung und Groesze.

Marco Schlüter schrieb:
> Gibt es auch Ethernetkabel hinter der Bühne, oder wird meistens (siehe
> wikipedia) mit DMX-Leitungen gesteuert? Wie wird der Ton oder die Bilder
> auf den Bildwänden übertragen?

Mh, Ethernet hab ich schon gesehen, bei neuen digitalen Multicores und 
digitalen Mischern. Dann stehen die AD und DA Wandler auf der Buehne, wo 
sonst das Ende der Multicore stehen wuerde und du verlegst nur noch ne 
Ethernet Leitung zum Pult. Feine Sache! Aber ziemlich teuer.

Fuer DMX ist mir das noch nicht untergekommen.

Mit Projektionen hab ich noch nicht gearbeitet. Ton wird aber nicht auf 
Bildwaende uebertragen ;)
Glaube da war lange Zeit koaxiales Kabel (4 x Koax) Standard. Aber wie 
gesagt: keine Ahnung davon.

Standard ist momentan immernoch: 3 Phasige XLR - Leitungen (+, -, Gnd) 
also symmetrische Kabel fuer NF und dmx.

Multicore sind Kabelbuendel, auf der Buehne steht eine Kiste mit ab 4 
Ausgaengen fuer Fornt PA und Monitore und ab 12 Eingaengen fuer 
Mikrofone, DIs und was sonst noch so rumsteht.

Das Kabelbuendel kann man dann bequem einmal durch den Saal/Ueber die 
Festivalwiese legen und ins Mischpult stoepseln.

Licht ist eine eigene Nummer.

Viele Kabel kommen auch dadurch zustande, dass Licht konsequent von der 
PA getrennt werden muss - also der Leistungsteil. Der Phasenanschnitt 
der Dimmer macht naehmlich sonst ziemlich Aerger in der PA.

von soundmachine (Gast)


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Also dann muss ich auch als alter Veranstaltungstechniker nochmal meinen 
Senf dazu geben:

16pol / 24pol Ölflex 1,5mm² -->Lichtlastleitungen
3 pol XLR incl. Schirm -->DMX Steuerleitung für Scanner, Dimmerpaks, 
Laser. Blitzer, was halt DMX fähig ist.

24x3+Schirm--> mehrere XLR Signale in einem Multicore 
zusammengefasst...Eigendlich nur bei Ton, Licht wird über ein XLR 
durchgeschleift (255 Bus adressen)

2x2,5 oder 4x2,5mm² -->Tonkabel, meist 4 polig da aktiv gefahren

4x koax für vernünftiges Bildsignal  RGB

Rest ist Strom

von tom (Gast)


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In der nächsten DMX-Spezifikation wird auch normales Netzwerkkabel 
explizit als "zugelassen" erwähnt :-).

Und wenn man bedenkt das die meisten (zumindest kleinen) 
Veranstaltungsfirmen für DMX eh vorhandenes Mikrokabel verwenden und 
Terminatoren ein Fremdwort sind, kann es gut sein dass diese dann mal 
ein richtiges Kabel nutzen....

von Torsten S. (torstensc)


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Oder natürlich auch Ethernet. Wenn man bei großen Gigs das Ganze
über eine oder mehrere MA VPUs fährt das mit 'ner GrandMa steuert
und zur Bühne per MA NPU schickt. Ganz schnucklige Sache das. Sprengt
aber meist das Budged.

Torsten

von tom (Gast)


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Geht auch billiger:

Man braucht eigentlich nur einen ArtNetNode, welchen man für ca 30€ 
selbst bauen kann. Dieser wird ins Netzwerk gehangen und wirft auf den 
anderen Seite DMX raus. Jetzt braucht man nur noch einen Rechner mit 
Netzwerkkarte und kann mittels kostenloser Software recht aufwendige 
Shows fahren.

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