Servus mal wieder, ich hab hier von unserer Nachbarin einen lustigen Plattenspieler der Firma Philips. UFO heißt das Gerät falls es jemandem von euch was sagt und ist ein Reise-Plattenspieler. Sau Witzig das Ding. Zum Problem: Der Motor des guten Gerätes läuft seltenst an. Also egentlich nur wenn am rechtesten (auf dem Schaltplan) Transitor C-E kurzzeitig kurzgeschlossen wurde (da muss er ja laufen), dann springt er komischer weiße ein paar mal sogar an. Aber ruht das Teil mal 2 Minuten ists wieder vorbei, dann läuft er wieder nicht mehr. Jetzt frage ich mich, was kann das sein und warum? Und warum funtioniert das überhaupt??? Der TS 412 klaut doch direkt von Anfang an dem TS413 den Basisstrom! Warum kann der Motor also überhaupt anlaufen??? In der Anlage sind 2 Bilder, wobei das eine nur der entsprechende Ausschnitt des Kompletten Schaltplans ist. Ich danke schonmal. lg Niels
Ich finde in der Anlage den Transistor nicht, ich finde keinen Transistor, ich finde die Anlage nicht.
Was stört dich an der Gegenkopplung?
Michael X. schrieb: > Was stört dich an der Gegenkopplung? Was? Kannst du (oder auch jemand andres) vielleicht mal erläutern was da so nach dem Spannung anlegen so passieren sollte damit der Motor Strom bekommt?
Die Schaltung bewirkt eine Drehzahlstabilisierung. Normalerweise bekommt der Motor volle Spannung über den AC187, bei ausreichend hoher Motorspannung (über 100 Ohm Poti) wird runtergeregelt falls der Motor nicht noch viel Strom braucht (5 Ohm). Ich halt's für unwahrscheinlich, daß der AC187 kaputt ist, obwohl, wenn der Motor klemmt, könnte sogar das sein. Zum Test kannst du ihn gegen einen NPN Silizium-Transsitr wie BD135 ersetzen, aber damit alles wieder so wie früher ist würde ich schon den alten Germanium nachrüsten, falls er sich als defekt herausstellt. Schau also, ob der Motor frei dreht, oder schon festgerostet ist. Ist der 1000uF Elko platt, was man beim hohen Alter als erstes annehemn sollte, wird vielleicht die Netzspannung nicht ausreichend gefiltert. Geht er mit Batterie, war der Elko schuld. Gut, daß so kranke Schaltungen nicht mehr üblich sind, aus China kommt so ein Müll nicht, immerhin sind die Bauteile heute auch viel billiger.
Motor vorsichtig zerlegen reinigen und ölen.
>Gut, daß so kranke Schaltungen nicht mehr üblich sind, aus China kommt >so ein Müll nicht, immerhin sind die Bauteile heute auch viel billiger. So krank finde ich das gar nicht, immerhin hat es ja viele Jahre seinen Zweck erfuellt. Heute kommen nur deswegen Schaltungen mit IC's aus China, weil die IC's weniger kosten als damals Transistoren und IC's weniger Loetstellen verursachen. Gast
> So krank finde ich das gar nicht
Doch, denn sie regelt alles mögliche, aber nicht die Drehzahl, sondern
nur indirekt und damit unzureichend.
Quartstabil mit Technics SL1200 war dann ab 1972 das (gerechtfertigte)
Ende für solchen Murks.
MaWin schrieb: > Quartstabil mit Technics SL1200 war dann ab 1972 das (gerechtfertigte) > Ende für solchen Murks. ... du vergleichst ein DJ-Gerät für 500€ mit einem tragbaren Kinderplattenspieler ... nunja ...
Das wahrscheinlichste ist daß die Kohlen vom Motor heruntergefahren
sind. In diesem Fall ist der Motor zu hochohmig -> die Spannung am Motor
ist zu hoch und genau in diesem Fall stimmt auch die Aussage:
> Der TS 412 klaut doch direkt von Anfang an dem TS413 den Basisstrom!
Gruß Anja
>Der TS 412 klaut doch direkt von Anfang an dem TS413 den Basisstrom! >Warum kann der Motor also überhaupt anlaufen??? Ganz am Anfang, wenn TS413 noch nicht durchgeschaltet ist, wird die Basisspannung von TS412 durch den Spannungsteiler R523, R520 und R521 heruntergezogen, sodaß TS412 ausgeschaltet bleibt. Erst nachdem TS413 durchgeschaltet ist, steigt das Potenial am Emitter von TS413 und TS412 wird aufgesteuert. Kai Klaas
>Das wahrscheinlichste ist daß die Kohlen vom Motor heruntergefahren >sind. In diesem Fall ist der Motor zu hochohmig -> die Spannung am Motor >ist zu hoch und genau in diesem Fall stimmt auch die Aussage: Das habe ich am Anfang auch gedacht. Aber die anderen Bauteile müßten reichen, um TS412 ausgeschaltet zu lassen. Ich denke das der Schleifer von R520 keinen richtigen Kontakt mehr hat. Einfach R520 austauschen. Kai Klaas
Hallo! Der 1000µF Elko ist falschrum gezeichnet.
>1000µF Elko ist falschrum gezeichnet
gezeichnet schon, aber gelötet hoffentlich richtig, sonst wäre er in den
letzten 20 Jahren schon durch dicke Backen aufgefallen...
-Nach 30 Jahren könnte auch der Motor/Mechanik einfach schwergängig
durch verharztes Öl sein. Mal spannungsfrei mit der Hand prüfen!
-Ob zufällig die Abschaltspannung des Motors die Fehlfunktion
verursacht. Evtl. eine Schutzdiode drüber ?
So, ich hab mal rumgetestet... der Motor läuft 1A frei, nicht schwergängig nix. Und der Elko scheint auch noch ein wenig seinen Dienst zu verrichten, die Spannung ist halbwegs glatt. Komischer Weise funktioniert aber jetzt wieder alles, was weitere Fehlersuchen erschwert. Ich vermute jedoch, dass das Poti nicht mehr 1000% kontakt hat, aber wie sollt ichs testen. Gar nicht. Ich hab jetzt die Geschindigkeit des Motor mittels des Potis sauber eingestellt (Pi*Auge mit nem teuren Plattenspieler verglichen) und jetzt läufts. Einer der beiden (jop sie hat 2, meine Nachbarin) kracht zwar, aber da ist vermutlich der Lautsprecher kaputt. So klingts wenigstens und da komm ich nicht ran. Und was zerbrechen will ich auch nicht um dann festzustellen, dass ich eh keinen passenden Lautsprecher habe. Trotzdem Dank an Alle! Ihr seid Klasse!!! lg Niels
>Komischer Weise funktioniert aber jetzt wieder alles, was weitere >Fehlersuchen erschwert. Ich vermute jedoch, dass das Poti nicht mehr >1000% kontakt hat, aber wie sollt ichs testen. Gar nicht. >Ich hab jetzt die Geschindigkeit des Motor mittels des Potis sauber >eingestellt (Pi*Auge mit nem teuren Plattenspieler verglichen) und jetzt >läufts. Dabei hast du den Schleifer über den blinden Fleck geschoben und das Problem vorläufig beseitigt. Ich würde das Poti aber dennoch ersetzen. Kai Klaas
Hallo, MaWin schrieb: > Die Schaltung bewirkt eine Drehzahlstabilisierung. > > Normalerweise bekommt der Motor volle Spannung über den AC187, bei > ausreichend hoher Motorspannung (über 100 Ohm Poti) wird runtergeregelt > falls der Motor nicht noch viel Strom braucht (5 Ohm). ... > Gut, daß so kranke Schaltungen nicht mehr üblich sind, aus China kommt > so ein Müll nicht, immerhin sind die Bauteile heute auch viel billiger. Gut, daß diese Schaltung früher in jedem Kassettenrecorder als Drehzahlregelung drin war... Sie verschwand dann später nur mit im Motor, das Loch für den Einstellregler hinten wurde dann ab Werk nach dem Einstellen zugeklebt. :-) Später war dann ein IC drin. Zum Problem: Motor über 5-10 Ohm an die Spannung, ob er wirklich sicher anläuft. Wenn ja, den 5 Ohm kontrollieren, Kollektor des ersten Transistors auslöten, Motor muß laufen, sonst Basiswiderstand des AC187 und den AC187 prüfen bzw. wechseln. Gruß aus Berlin Michael
Das Poti nicht ersetzen! Ein Pfft mit einem guten Kontaktspray (TUNER 600) reicht.
ach - paar mal hin und her drehen reicht auch, um die Schleifbahn wieder frei zubekommen. Das geht dann wieder die nächsten 20 Jahre ;-)
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