Folgendes Szenario: Arbeitsvertrag eines Mitarbeiters läuft aus. Mitarbeiter bittet 3 Monate vorher um Personalgespräch/Gehaltsverhandlung da Übernahme mündlich zugesichert wurde. Chef zögert hinaus bis ~2 Wochen vor Vertragsende. Auf erneute Bitten nach Personalgespräch keine Reaktion, bis auf Vertröstung. Was ist der Sinn dieser Strategie? Hat das einen Namen? Wie sollte der Mitarbeiter richtig reagieren? Sollte man einen Vertrag zu alten Konditionen (sind extrem lausig) unterschreiben, wenn der zB. 3 Tage vor Vertragsende hingehalten wird? Wir reden über einen Ing. in der Entwicklungsabteilung einer erfolgreich am Markt operierenden Firma mittlerer Größe. LG!
Der Vertrag wird nicht verlängert, aber die Mitarbeiter soll bis zum letzten Tag motiviert mitarbeiten und keine Kugelschreiber klauen. Schon mal nach neuen Firmen umsehen "in ungekündigter Stellung". Wenn du damit schon vor 3 Monaten begonnen hättest, hättest du auch bei einer eventuellen Gehaltsverhandlung bessere Karten "dann geh ich zu ... da bekomme ich +20%".
MaWin schrieb: > Der Vertrag wird nicht verlängert, aber die Mitarbeiter soll bis zum > letzten Tag motiviert mitarbeiten und keine Kugelschreiber klauen. Das kannst Du ausschliessen. Wurde auch mit anderen Mitarbeitern so gemacht, Vertrag in letzter Sekunde oder sogar nach dem Auslaufen unterschrieben, würde sagen es geht um eventuelle Gehaltsforderungen. Eventuell will man den Druck auf die Mitarbeiter erhöhen, um die Gehaltsforderungen zu drücken. Verstehen tu ich das auch nicht ist alles etwas bizarr, besonders weil in dem Unternehmen einige Projekte "brennen" und man eigentlich auf keinen verzichten kann.
IngausDresden schrieb: > würde sagen es geht um eventuelle Gehaltsforderungen. > Eventuell will man den Druck auf die Mitarbeiter erhöhen, um die > Gehaltsforderungen zu drücken. Verstehen tu ich das auch nicht ist alles > etwas bizarr, besonders weil in dem Unternehmen einige Projekte > "brennen" und man eigentlich auf keinen verzichten kann. Entweder dumm, dreist oder der Sache ungeheuer sicher - da würd ich doch etwas Gegendruck ausüben (wenn man es sich leisten kann)
G. L. schrieb: > da würd ich doch > etwas Gegendruck ausüben (wenn man es sich leisten kann) definiere leisten koennen, definiere gegendruck. danke.
Daß der Mitarbeiter dann bis zu seinem letzten Tag nicht mehr motiviert ist, darüber lese ich hier kein einziges Wort. Das liegt aber klar auf der Hand. Statt dessen nur Taktiererei. Er sollte sich dann wenigstens im zweiten Anlauf schleunigst weiter umschauen, wenn er nicht nach dem letzten Tag direkt beim "Amt" landet.
Auf jeden Fall ist es dumm bis zum Auslaufen des Vertrages zu warten... Die Firma weiss auch das es zur Zeit nicht leicht ist eben mal schnell was neues Aufzureissen... deweiteren moegen Menschen im Allgemeinen keine Veraenderung und dann immer noch das Risiko wenn man woanders hingeht... neune Kollegen, neuer Chef, neue Aufgaben, Probezeit... Wenn man so hingehalten wird bleibt einem fast nichts anderes uebrig als zu unterschreiben, auch wenn die Konditionen lausig sind... Hatte mal aehnliche Situation... Jahresvertrag. Bewertung nach dem ersten Jahr war toll obwohl ich wirklich Schwierigkeiten mit der Aufgabe hatte. Vertrag wurde ohne Probleme verlaengert... zweites Jahr, kam mit der Aufgabe viel besser klar aber die Bewertung war wirklich schlecht... Hintergrund, nach zweitem Jahr musste ein Festvertag angeboten werden. Wurde auch aber seit dem Tag meiner Einstellung hat sich gehaltstechnisch nichts getan...
Er geht davon aus das er übernommen wird. Mögen auch viele "Projekte" brennen, es schaut nicht danach aus als ob diese Projekte ohne den MA unlösbar wären... Man hält den MA bis zur letzten Minute hin, je nach Lage, hat man vielleicht schon andere Bewerber da viel zu tun ist oder man geht davon aus, das der Kollege auch weiterhin beschäftigt bleiben will, da er sich nicht durchsetzen konnte frühzeitig einen MA-Gespräch zu bekommen, wird er auch mit hohe Wahrscheinlichkeit sich mit einen "normalen" Gehalt zufrieden geben (müssen) ansonsten darf er die Firma verlassen, z.Z. besteht kein Spielraum , aber wenn er weiterhin so arbeitet vielleicht zu einen späteren Zeitpunkt. Man sei zufrieden mit ihn, seine Möglichkeiten werden ihn aufgezeigt und auch mögliche Entgelt"gruppen"gehalt" aufgezeigt und ihn erneut motiviert. Oder bei der einstellung wird einen minimale Erhöhung (die natürlich freiwillig ist) gewährt.... Ziel erreicht. Sonst würde man die Kollegen (man nennt es Miteinander umgehen ( Ehrlichkeit) nicht solange warten lassen. Wahrscheilich heisst es auch noch? Die Chef-Türen stehen Ihnen zu jeder Lage, jederzeit offen.
> Verstehen tu ich das auch nicht ist alles > etwas bizarr, besonders weil in dem Unternehmen einige Projekte > "brennen" und man eigentlich auf keinen verzichten kann. Das Unternehmen wird erst verstehen, wenn du was anderes findest, möglichst sogar besser, und am Ende einfach tschüss sagst.
Alles deutet auf einen anderen Bewerber hin, der gewollt ist, aber noch nicht unterschrieben hat. Selbst wenn der Vertrag verlängert wird, ist man nur 2. Wahl und die Firma versucht sich zum nächsten günstigen Zeitpunkt zu trennen. Am Besten sich umsehen und mit der Firma einen Schlußstrich ziehen. Diese Firma sieht ihre Mitarbeiter nicht als Kapital, sondern als lästige, lebende Kostenstellen.
Ich hoffe, Du hast ich rechtzeitig (>= 3 Mon.) bei der Arbeitsagentur als in Kürze beschäftigungslos gemeldet?!
Das ist ein hässliches Spiel der Macht. Ich habe das selbst erlebt - genau so einen Fall wie hier beschrieben und den neuen Vertrag 1 Woche vor Ablauf zu Konditionen unterschrieben die eigentlich sittenwidrig waren - die Alternative wäre eine Woche später Arbeitslosigkeit gewesen mit Sperre des Geldes, weil ich mich ja nicht drei Monate vorher "arbeitssuchend" gemeldet habe - wozu ich ja wegen der 14tägigen Vertröstungen keine Veranlassung hatte - das sehen die Pfeifen auf dem Amt dann aber völlig anders... Und ich bin relativ angstfrei - aber in der Zeit konnte ich auch schlecht schlafen - das ist eine ganz fiese Methode um Leute kleinzukochen und ich denke, wenige haben die Nerven das mitzumachen und der Gegner weiss das und nutzt es schamlos aus. Zu dem Zeitpunkt musste ich das Spiel mitspielen und zu einem günstigerem Zeitpunkt hab ich die Firma gewechselt - für solche Heuschrecken sollte man nicht freiwillig arbeiten...
IngausDresden schrieb: > G. L. schrieb: >> da würd ich doch >> etwas Gegendruck ausüben (wenn man es sich leisten kann) > > definiere leisten koennen, definiere gegendruck. danke. Bei Vertragsangebot z.B. mehr Geld verlangen, entsprechende Laufzeit (unbefristet) - wird nicht rechtzeitig ein entsprechender Vertrag vorgelegt, auch nicht mehr erscheinen (Projektdruck hin/her) - seinen Forderungen damit auch Nachdruck verleihen. Entweder man ist gefragt, hat was drauf u/o hat auch Alternativen u/o auch finanziellen Spielraum, oder man ist diesem Spielchen nicht gewachsen.
Monster schrieb: > weil ich mich ja nicht drei Monate vorher > "arbeitssuchend" gemeldet habe - wozu ich ja wegen der 14tägigen > Vertröstungen keine Veranlassung hatte - das sehen die Pfeifen auf dem > Amt dann aber völlig anders... Was koennen die Leute auf dem Amt dafuer? Die Regeln sind ja wohl hinlaenglich bekannt.
Die Leute auf dem Amt können nichts für die Regeln, die öffentlich bekannt sind - Vermutlich hast du keine Erfahrungen mit solchen Leuten - die legen alles gegen ihre Kunden aus...so sind jedenfalls meine Erfahrungen. Praktisch gesehen musst du deinen Arbeitgeber 2 Wochen vor 3-Monats-Frist-Start fragen: Muss ich Urlaub beantragen in 14 Tagen an dem Tag X um zum Amt zu gehen (selbst wenn du nur anrufen musst) - und dann kommt genau das ins Spiel, dass man vertröstet wird - nein, kein Problem, wir machen einen neuen Vertrag in 14 Tagen, aber selbstverständlich. Und das ist eine mündliche Zusage die auch rechtswirksam ist, wenn man sie denn beweisen könnte.
OH MEIN GOTT!!! Sich vom AG hinhalten zu lassen und dann einen Ausbeutervertrag unterschreiben zu müssen weil man sich nicht um einen Ausweichjob oder die Arbeitssuchendmeldung gekümmert hat ist ziemlich blöd. Aber das wird die Lebenserfahrung dann schon richten. Beim nächsten Mal wird der AN sich nicht ins Boxhorn jagen lassen. Wenn ich einen befristeten Vertrag habe, dann 1. fang ich rechtzeitig an mich zu bewerben 2. melde ich mich rechtzeitig arbeitssuchend Und das mache ich auch genauso wenn ich eine mündliche Zusage für die Verlängerung habe. Das bringt mir folgende Vorteile: 1. Bessere Verhandlungsposition wenn ich andere Angebote habe 2. keine Sperrfristen wenn ich doch in die Arbeitslosigkeit gehe 3. Ein entspannteres Leben 4. Nicht das Gefühl ausgenutzt zu werden
tut-hier-nix'-zur-sache! schrieb: > Ich hoffe, Du hast ich rechtzeitig (>= 3 Mon.) bei der Arbeitsagentur > als in Kürze beschäftigungslos gemeldet?! Negativ. Gab ja mündliche Zusicherung der Verlängerung vom Chef. Habe Chef aber 4 Monate vorher auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht.
Ich brauche mehr Details - reden wir zufällig über eine Firma im Rheingau? Von dieser Firma könnte ich dir viele Geschichten erzählen, und auch den einen oder anderen Trick, wie man da weiterkommt. Generell sollte man es aber bevorzugen, die Firma zu wechseln, wenn der AG so mit einem umgeht.
Details nicht zu diesem Zeitpunkt, es ist aber keine Frima im Rheingau. Ich denke auch, dass es das Beste ist nicht zu unterschreiben und halt mal ein paar Wochen/Monate in die Arbeitslosigkeit zu gehen, so kannn man wenigstens noch ohne Bauchschmerzen in den Spiegel gucken. Und beim nächsten mal weiss ich wie der Hase läuft. Habe ausser der Miete keine Verpflichtungen. Nur Verstehen kann ich das nicht, weil bis aufs mickrige Gehalt und die Hinhaltetaktik die Stimmung in dem Laden eigentlich recht gut ist.
IngausDresden schrub: > [..] Mitarbeiter bittet 3 Monate vorher um Personalgespräch [..] Chef > zögert hinaus [..] Auf erneute Bitten nach Personalgespräch keine Reaktion > [..] Wie sollte der Mitarbeiter richtig reagieren? Ganz ehrlich? Hoch pokern. Wer mit seinen Mitarbeitern so umgeht, der muss entweder sehr gut zahlen oder sich einen dümmeren suchen. Dafür würde ich auch (selbstverschuldete!) Sperrfristen/.. in Kauf nehmen. Und ein gelegentlicher Jobwechsel macht sich auch als gesammelte Erfahrung gut im Lebenslauf (eine jede Medaille hat auch ihre gute Seite, man muss sie nur richtig hindrehen).
> Nur Verstehen kann ich das nicht, weil bis aufs > mickrige Gehalt und die Hinhaltetaktik die Stimmung in dem Laden > eigentlich recht gut ist Arbeitgeber haben sich, seit dem der neoliberalen Schröder vorexerziert hat wie man auf Arbeitnehmer einprügeln darf, zu selbstüberheblichen Sklavenhaltern entwickelt, deren Forderungen an und Behandlung der Mitarbeiter immer dreister wird, weil sich die durch die öffentliche Berichterstattung völlig verschreckten Mitarbeiter in den allermeisten Fällen wie Mäuse vor der Schlange verhalten. Menschenführung ist die Kunst, den Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, daß er die Reibungswärme als Nestwärme empfindet.
Der Tipp, in die Arbeitslosigkeit zu gehen, mag gut für den Blutdruck sein, ist aber anstellungspolitisch schlecht, da Du dann aus der Position arbeitslos Dich neu bewerben musst. Dann macht Dein neuer Scheff mit Dir genau dasselbe, was jetzt Dein alter tut. Wenn Du auf Anständigkeit seitens der AGs hoffst, dann hoffst Du vergebens. Also: Versuche zu bleiben wo Du bist, wenn sie Dich denn wollen und suche Dir aus dieser sicheren ungekündigten Position eine neue Position. Klappt es nicht auf Anhieb, dann hast Du auch keinen allzugroßen Stress. Merke: Du kannst warten. Und dass Du Fehler gemacht hast, weißt Du jetzt auch, also lerne daraus! Ciao
Ganz cool wenn der Vertrag ausläuft weiter zur Arbeit gehen als wäre nichts gewesen..hält Dich keiner auf oder schmeißt Dich raus so verlängert sich der Vertrag... Aber schon dumm nicht 3 Monate vorher beim Amt sich zu melden wegen Kohle...das Geld sollte man schon mitnehmen..besser als nichts!!
Der Pfarrer und Baldrian haben es ja schon gesagt. Aber. rechtzeitig vor Ende der 3 Monate schriftlich darauf hinweisen, daß der Vertrag endet und Du dich dann als in kürze arbeitslos melden musst und dann auch Bewerbungen schreiben MUSST! Mündliche Absprachen immer mit einem Zeugen oder - wenn das nicht geht - eine Mail an den Chef, bei dem Du diese Absprache nochmal ansprichst. "Wie am ... besprochen ..." Die Mails ausdrucken und daheim sammeln!
@ IngausDresden Was ist mit Überstunden, dem Resturlaub und dem Zwischenzeugnis? Alles, was man schon verbraucht hat, kann keiner mehr wegnehmen...
oszi40 schrieb: > @ IngausDresden > Was ist mit Überstunden, dem Resturlaub und dem Zwischenzeugnis? Zwischenzeugnis noch nicht angefordert, aber bin am Abbauen des Urlaubs, werden trotzdem ~10 Tage werden, die mir verlustig gehen. Aber egal, darauf kommt es nicht an, alles Peanuts. Die richtige Richtung ist entscheident und die ist nicht dort, wo einen der Chef nach 2 Jahren so behandelt, das ist mir mittlerweile klargeworden. Wenn in den nächsten Tagen nichts kommt, lasse ich das auslaufen und suche mir was anderes. Wollte eh mal wieder länger Urlaub machen :-)
>Hat das einen Namen? Klar, pokern und bluffen. Da würde ich schnell die Biege machen und auch darauf achten das ich meinen Resturlaub noch erhalte. Brenzlich hin oder her, daraus lernen und beim nächsten AV darauf achten das bei Kündigung ein paar Vorteile schwarz auf Weis zugesichert werden. >Die Firma weiss auch das es zur Zeit nicht leicht ist eben mal schnell >was neues Aufzureissen... Eine Mutmaßung, nichts weiter, hab ich auch schon erlebt. >Diese Firma sieht ihre Mitarbeiter nicht als >Kapital, sondern als lästige, lebende Kostenstellen. Wo ist da denn ein Unterschied?
In der Situation ist es schon etwas schwer - die ganzen guten Ratschläge die ich hier so lese, nützen einem reichlich wenig, wenn man in der Situation selbst sich plötzlich wiederfindet. Man muss sicher verschiedenes Abwägen um zu einer tragbaren Entscheidung zu kommen: 1. Wie gut sind deine Wechselmöglichkeiten derzeit realistisch? (Ich hab 2009 mit Bewerbungen verbracht und wurde da etwas ernüchtert) - sicher auch eine Frage der Ortsabhängigkeit - und auch eine Frage welche Konditionen man akzeptieren würde. Derzeit sammeln die Firmen nur Bewerbungen auch wenn sie offene Stellen ausschreiben. Ich kenne Leute die sind gut ausgebildet, unter 30, waren 1 Jahr in den USA und schreiben derzeit 200 Bewerbungen und bekommen in 6 Monaten 3 Absagen, nicht mal Einladungen. Diesen Punkt kannst du klären wenn du dir in Monster 10 Firmen aussuchst und einfach per Mail eine Kurzbewerbung rausschickt. Die Antwort sagt etwas über deinen derzeitigen Marktwert aus. 2. Diese Art mit Leuten so umzugehen ist leider in Mode gekommen und nur die Leiharbeiter lächeln da müde drüber, weil das für die normal ist - auch ein Trend der aus den USA zu uns kam. Wenn das Firmenklima sonst gar nicht so schlecht ist, würde ich derzeit in den sauren Apfel beissen und erst mal Ruhe bewahren. Leider stimmt es, das man sich aus der Arbeitslosigkeit schlecht bewerben kann, je länger diese andauert. Das ist objektiv derzeit bis ca. einem Jahr kein Problem. Es gibt Studien die einen Effekt auf die Psyche nachweisen - nach so 18 Monaten sitzten die meissten am Tisch bei einer Bewerbung wie verlorene Seelen. Ich hab auch schon auf der anderen Seite gesessen. Wenn man aussteigt, was derzeit viele machen, kann man sicher 3-6 Monate Urlaub machen, dann aber muss man sich sehr drehen um nicht in ein Loch zu fallen - neben den Bewerbungen, dann unbedingt weiterbilden. Ein Freund von mir hat zwei Firmen und sagte zu mir einfach mal so: Wenn Bewerber da sind, die lange ( t > 6 Monate) arbeitslos sind - dann gibt es einen Grund dafür. Derjenige hat ein Problem. In der derzeitigen Wirtschaftskriese gilt das nur bedingt - aber es gilt. Aus meiner Erfahrung kann ich nur empfehlen - bewerben sie sich um festzustellen welche Verhandlungsposition sie realistisch einnehmen können.
>Ein Freund von mir hat zwei Firmen und sagte zu mir einfach mal so: >Wenn Bewerber da sind, die lange ( t > 6 Monate) arbeitslos sind - dann >gibt es einen Grund dafür. Derjenige hat ein Problem. Richtig, deinen schwachsinnigen Freund und noch andere die einer volkswirtschaftlich feindseligen Ideologie nachgehen, als über so einer menschenunwürdigen Handverlese hinweg und das Potential im Menschen, zu sehen. Die Konsequenz heißt Hartz 4 und ist nichts anderes als eine Müllkippe mit fähigen Kräften die wegen einer unverantwortlichen Sichtweise diese Gesellschaft bald an den Rand des Abgrunds geführt wird. Noch ist Frieden hier, aber es wird nicht lange dauern, dann werden hier Zustände wie in Griechenland herrschen. Wartet mal ab.
Punkt Schwachsinnig stimme ich nicht zu. Dem 2. Teil stimme ich zu. 3. Punkt - stimme ich auch nicht zu: Revolution wird es in Deutschland niemals geben - weil es verboten ist den Rasen zu betreten. (Josef Stalin)
Hallo Leute, also die Leute, die momentan in einer solchen Situation sind, können einem schon leid tun. Aber was mir beim Lesen des Thrads gerade einfällt: Noch vor nicht allzu langer Zeit (war es 2007?) gab es mal eine Zeit lang eine Diskussion darüber, dass die Arbeitgeber sich bemühen, wieder in die faire Bahn zu kommen. Wenn man hier so mitliest, scheint sich dieser Trend im Zuge der Krise in Wohlgefallen aufgelöst zu haben und sich das Verhalten der AG geradezu drastisch verschlechtert haben. Ich sage immer: ich bin mal gespannt, was auf dem Arbeitsmarkt los ist, wenn sich die Wirtschaft ein wenig erholt. So viele Arbeitnehmer sitzen in den Startlöschern, die nur auf die erstbeste Chance warten, dem Boss den Stinkefinger zu zeigen. Eine Aufhellung auf dem Arbeitsmarkt wird eine wahre Wechselflut auslösen. Interessant auch, dass von derart üblem Verhalten des Arbeitgebers anscheinend besonders Akademiker/Ingenieure und ähnliche Berufsgruppen betroffen sind. Gerade in der Industrie scheint hier ein sehr rüder Umgang zu herrschen.
Mike Hammer schrieb: >Richtig, deinen schwachsinnigen Freund und >noch andere die einer volkswirtschaftlich >feindseligen Ideologie nachgehen, als über >so einer menschenunwürdigen Handverlese >hinweg und das Potential im Menschen, zu >sehen. Sehe ich ebenso. Übrigens: Den Satz: "Dann hat der jenige ein Problem", höre ich auch öfters. Das ist herablassendes dummes Gefasel, denn das "Problem" erklären können sie alle nicht. Ja, natürlich hat der Arbeitslose ein Problem, und zwar, daß er immer länger arbeitslos ist und seine Brötchen nicht mehr aus eigener Kraft verdienen kann. Und Tellerwäsche vorübergehend gibt es für Ingenieure auch nicht. Hab ich die Woche schon mal an anderer Stelle beschrieben. Und die richtige Stelle funktioniert ja nicht. Also, was will man machen. >Die Konsequenz heißt Hartz 4 und ist nichts >anderes als eine Müllkippe mit fähigen >Kräften die wegen einer unverantwortlichen >Sichtweise diese Gesellschaft bald an den >Rand des Abgrunds geführt wird. Wenn es nur Müllkippe wäre! Denn, da fängt das System der Gängelei und Schikanen erst mal richtig an, warmzulaufen. >Noch ist Frieden hier, aber es wird nicht >lange dauern, dann werden hier Zustände >wie in Griechenland herrschen. > >Wartet mal ab. Ja, ich bin ebenfalls gespannt! Die Suppe ist noch unter dem Siedepunkt... Für den TE ist es aber auf jeden Fall kriminell gefährlich, überhaupt in die Arbeitslosigkeit zu gelangen. Denn er wird von einer zur anderen Sekunde zum Bittsteller. Sein Arbeitgeber spielt sogar noch damit. Kinderstube hatten diese Sorte Menschen aber auch nicht.
>Interessant auch, dass von derart üblem Verhalten des Arbeitgebers >anscheinend besonders Akademiker/Ingenieure und ähnliche Berufsgruppen >betroffen sind. Gerade in der Industrie scheint hier ein sehr rüder >Umgang zu herrschen. Die sind auch am teuersten und haben am meisten zu verlieren. Freier Fall von einem Akademikergehalt auf 359 Euro kann nicht jeder verdauen. >wenn sich die Wirtschaft ein wenig erholt... ...werden die das schön in geordneten Bahnen laufen lassen damit keine Begehrlichkeiten geweckt werden. Ein Silberstreif am Horizont ist schon sichtbar (Frühjahrsbelebung) und die Kurzarbeit hat hier auch einiges zu beigetragen. >Revolution wird es in Deutschland niemals geben - weil es verboten ist >den Rasen zu betreten. >(Josef Stalin) Was hat Josef Stalin hier zu melden? Nichts.
Gegenstrategie: Mman lässst durchsickern man wolle sich selbständig machen und bietet Zusammenarbeit an. Das sollte man allerdings etwas untermauern. MfG
>Das sollte man allerdings etwas untermauern.
Dazu braucht man Kunden ...
Winfried J. schrieb: >Das sollte man allerdings etwas untermauern. Da muß man sich aber schnell ne neue Idee aus dem Hut zaubern. Oder geht da was mit dem Betätigungsfeld und den Projekten, wo er gerade aktuell drin ist???
Jedenfalls gibts von der Arbeitsagentur auch einen Gründerzuschuß. In den ersten 9 Monaten der Arbeitslosigkeit. Meine Info ist aber schon 1 Jahr alt...
oszi40 schrieb: >>Das sollte man allerdings etwas untermauern. > > Dazu braucht man Kunden ... freilich, vor Allem: ".....n"
Das was die Agentur fördern will ist doch alles Mumpitz. Besser wäre es nach ein Jahr Arbeitslosigkeit ein Bürgergeld in Höhe jetziger Ansprüche zu zahlen bis zur Rente und dann kann man los legen. Aber die Behörde erstickt jede Initiative im Keim. Der Missbrauch durch Ich-Ag sitzt da wohl noch tief. Mal von dem sonstigen Murks den die verzapfen ganz abgesehen.
Mike Hammer schrieb: >Aber die Behörde erstickt jede Initiative >im Keim. Der Missbrauch durch Ich-Ag sitzt >da wohl noch tief. Mal von dem sonstigen >Murks den die verzapfen ganz abgesehen. Mit der Ich-AG sind ja gut 2/3 noch eine Windung in der Spirale tiefer gelandet, als sie schon waren. Ansonsten sind ja in unserem Lande auch alle Systeme gegeneinander vermauert, verriegelt, verrammelt. Was soll da noch ordentlich gehen...
IngausDresden schrieb: > Was ist der Sinn dieser Strategie? Den können wir nur vermuten. 1.Entweder ist es für deinen Chef so offensichtlich, dass du bleibst, dass er gar nicht merkt, dass es für dich nicht so offensichtlich ist. 2.Er hat vielleicht sehr viel um die Ohren. 3.Hinhalte-Taktik (Gehalt drücken, abwarten ob ein Auftrag an Land ge- zogen werden kann, usw. usf.). 4.Irgendetwas anderes... Eigentlich sind alle Punkte nicht wirklich schön. Punkt 1 und 2 grenzt an Führungsschwäche bzw. Blindheit, Punkt 3 ist einfach nur übel. Mein Rat: Plane zweigleisig, also bewerbe dich jetzt sofort!
IGBT schrieb: > Revolution wird es in Deutschland niemals geben - weil es verboten ist > den Rasen zu betreten. > (Josef Stalin) Ah, war das nicht auch derjenige, der Hitler einen "Pfundskerl und prachtvollen Menschen" nannte? Dass die Meinung eines der brutalsten Verbrecher, eines Menschenverachters und Despoten 70 Jahre später irgendeine Relevanz haben sollte, sehe ich nicht wirklich. Ein anderes "tolles" Zitat von ihm: "Ein Mensch - ein Problem, kein Mensch - kein Problem" Im übrigen wird das erste Zitat eher Lenin zugeordnet ... Chris D.
>> Was ist der Sinn dieser Strategie? >Den können wir nur vermuten. >1.Entweder ist es für deinen Chef so offensichtlich, dass du bleibst, > dass er gar nicht merkt, dass es für dich nicht so offensichtlich > ist. >2.Er hat vielleicht sehr viel um die Ohren. Das kenne ich. Der Chef macht sich einfach keine Gedanken! Es ist unglaublich welche Dummheiten manche Chefs schlicht durch Unterlassen begehen, auch wenn sie im aktiven Handeln clevere Agenten sind.
Tine Schwerzel schrieb: > Das kenne ich. Der Chef macht sich einfach keine Gedanken! Es ist > unglaublich welche Dummheiten manche Chefs schlicht durch Unterlassen > begehen, auch wenn sie im aktiven Handeln clevere Agenten sind. Ist hier aber nicht der Fall, der Chef weiss ganz genau was los ist, dafür gibt es mehr als nur Indizien. Er weiss genau, dass wir auf ein Personalgespräch warten. Ich vermute inzwischen stark die Taktik dient der Demonstration wer am längeren Hebel sitzt und dem Weichkochen vor Gehaltsverhandlungen. Aber was will man machen, es gibt ja quasi keine Arbeitsalternativen für EIngs da es keinen Ingmangel hier gibt.
Tja, na dann ist die Sache klar. Du hast nix mehr an Verhandlungsoptionen und musst de facto unterschreiben wie es kommt.
Durch diese u.ä. Handlungen oder Nothandlungen sind aber erst solche Situationen entstanden, und die Chefs sehen sich in dieser Taktik immer wieder bestätigt. Also sind doch wir, mit Duldung solcher Methoden, daran mitschuld! Bleibt dann wohl nur noch eine Beurteilung (Arbeitszeugnis) zu erbitten, um sich anderweitig nach was "Besserem" umzusehen.
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