Hi Leute, ich habe vor einiger Zeit ein Bild im Internet gefunden, das eine recht ausgefallene Uhr zeigt. Da sich meine Dipl. Arbeit dem Ende nähert möchte ich gerne den Bau einer ähnlich Uhr in Angriff nehmen. Was mich derzeit am meisten beschäftigt ist, welchen Motor ich dafür nehme und wie die Uhr ihre derzeitige Position ermittelt (ich möchte per DCF77-Signal automatisch stellen). Wichtig ist wohl, dass ich die Uhr gerne Batteriebetrieben haben möchte und höchsten jedes halbe Jahr die Batterien wechseln will (dürfen dann auch diese 9V Block-Batterien sein). Sollte das nicht zu machen sein, werde ich wohl kabelgebunden bauen :( Ich dachte an einen Schrittmotor um das Zahnrad zu drehen. Zur Positionserkennung war mein erster Plan, einen Reflektor an z.B. die 12 (hinten) zu kleben und dann per IR abzutasten (nicht dauernd, sondern höchstens minütlich und auch nur 1 mal die Woche). Der zweite Gedanke war, dass ich gleich einen Schrittmotor mit Inkrementalgeber verwende. Jetzt habe ich nach passenden Motoren gesucht, aber kann nichts gescheites finden. Fällt euch denn etwas ein, mit dem man die Kette gut bewegen aber gleichzeit auch die Position der Ziffern ermitteln kann? Gruß, Raimund
Einfach ein Uhrenmodul nehmen und die Kette dementsprechend über den Stundendreher (da wo der Stundenzeiger sein sollte) legen?
Hm, interessante Uhr! Am einfachsten (ne, vergesst es. Uhrenmodul wäre freilich noch einfacher. ;) ) liese sich das betreiben indem man einen kleinen Synchronmotor mit einem Getriebe dranstöpselt, dann wäre die Ganggenauigkeit wohl folgerichtig in etwa auf dem Niveau von Radioweckern, also durchaus praxistauglich. Ansonsten: Warum nicht einen der kleinen Schrittmotoren, die man bei Pollin hinterhergeworfen kriegt, oder ein altes CD/Floppy-Laufwerk ausschlachten? Position: Wenn alles gut funktioniert sollte es doch reichen die Schritte mitzuzählen. Könnte mir aber vorstellen, das die Kette anfängt zu pendeln, wenn die Bewegung des Ritzels so unelegant ausgeführt wird.
Wenn das Ritzel z.B. 12 Zähne hat und die Zahlen auf der Kette einen Abstand von dementsprechenden Gliedern, entspricht jede Umdrehung eine Stunde. Also Minutenzeiger.
ich glaube nicht, dass ein normales "Uhrenmodul" die Kette bewegen kann, da wird wohl die Masse/Trägheit zu groß sein.
Vlad Tepesch schrieb: > ich glaube nicht, dass ein normales "Uhrenmodul" die Kette bewegen kann, > da wird wohl die Masse/Trägheit zu groß sein. Meinte ich auch nicht, die Lager werden es sicher auch nicht mitmachen. Mir ging es um die Verhältnisse der Umdrehungen mit der Zeit.
Lustige Idee! Sieht aus, als ob die Ziffern 6 Kettenglieder Abstand haben, bzw. das Ritzel 12 Zähne hat. Also 1 Umdrehung pro Stunde. Halbwegs genau, ohne wildes Ruckeln? Da fällt mir erst mal nur ein Schrittmotor mit Untersetzung ein. Wenn es jede Sekunde um 1/10° weitergeht, sollte das Schaukeln gering bleiben. Dürfte nicht leicht zu beschaffen sein. Wozu Positionserkennung? Mit (abgeglichener) Quarzansteuerung, reicht doch das Stellen zur Winter-/Sommerzeitumstellung.
Ralli schrieb: > Sieht aus, als ob die Ziffern 6 Kettenglieder Abstand haben, bzw. das > Ritzel 12 Zähne hat. Also 1 Umdrehung pro Stunde. Ja, ist ein ganz normales Uhrwerk. Also einfach einen 5,-€ DCF77-Wecker kaufen. Peter
Ralli schrieb: > Sieht aus, als ob die Ziffern 6 Kettenglieder Abstand haben, bzw. das > Ritzel 12 Zähne hat. Also 1 Umdrehung pro Stunde. Das erklär mal, bei so einer Kombination hätt ich auf eine halbe Umdrehung pro Stunde getippt. Ich zähle übrigens 12 Kettenglieder abstand, dann passt es wieder mit eine Umdrehung eine Stunde Ralli schrieb: > Wozu Positionserkennung? Mit (abgeglichener) Quarzansteuerung, reicht > doch das Stellen zur Winter-/Sommerzeitumstellung. nein, eine Uhr, die man so genau ablesen kann, sollte auch schon auf die Millisekunde richtig gehen.
Vlad Tepesch schrieb: > Das erklär mal, bei so einer Kombination hätt ich auf eine halbe > Umdrehung pro Stunde getippt. > > Ich zähle übrigens 12 Kettenglieder abstand, dann passt es wieder mit > eine Umdrehung eine Stunde Hmm, ok, ich seh schon, das läuft auf die Frage nach der Definition "x Kettenglieder Abstand" hinaus. Es sind 12 Kettenglieder, aber Abstand ist natürlich 6 Kättengliedlängen, da die ja jeweils zur hälfte verschränkt sind.
Positionserkennung braucht man nicht. Ne DCF77 Uhr wird auf 12.00 gestellt und dann die Batterie eingelegt. Nach dem Empfang geht sie dann im Schnellauf auf die richtige Zeit. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Positionserkennung braucht man nicht. > Ne DCF77 Uhr wird auf 12.00 gestellt und dann die Batterie eingelegt. > Nach dem Empfang geht sie dann im Schnellauf auf die richtige Zeit. > > > Peter Wenn die Frau die ölige Kette putzt, muß man neu Stellen.
MarioT schrieb: > Wenn die Frau die ölige Kette putzt, muß man neu Stellen. Die muß natürlich immer vor Öl triefend sein. Wenns im Zimmer regnet, könnte sie ja einrosten. Peter
warum so schwer? man kann die Uhr ja "stellen", indem man die Kette anders auflegt. also braucht man nur die Geschwindigkeit des Motors so regeln, dass sie sich langsam genug bewegt
So, jetzt ist ja schon ne richtige Diskussion im Gange :) An das Schaukeln der Kette habe ich gar nicht gedacht. Auch das Stellen der Uhr kann man wohl tatsächlich manuell lösen (wie genau ein uC-Timer mit Quarz ist, weiß ich nicht, würd's aber ausprobieren). Wenn ich also immer bei Batteriewechsel neu Stelle, ist das schon i.O. Das größere Problem wird wohl tatsächlich der Motor (mit Getriebe) sein. Was ich hier rauslese ist, dass ein Standard-Uhrwerk nicht geht? Lösung wäre vielleicht ein Schrittmotor mit Untersetzung? Die Länge der Kette muss nicht unbedingt der auf dem Bild entsprechen. Das Bild zeigt nur den prinzipiellen Aufbau, Änderungung werden sicherlich noch gemacht. Auch DCF77 ist kein unbedingtes Muss, wenn die Zeitmessung mit Quarz genau genug ist. Was noch gar nicht angesprochen wurde: Wie sieht's mit dem Stromverbrauch des Schrittmotors aus? Könnte man die Uhr batteriebetrieben laufen lassen (ohne dauernd die Batterien wechseln zu müssen) oder doch lieber ans Netz hängen? Gruß, Raimund
Raimund Wagner schrieb: > wie genau ein uC-Timer > mit Quarz ist, weiß ich nicht, würd's aber ausprobieren Da gibt es nichts zu probieren, das Ding ist so genau wie der Quartz, also so genau wie eine Uhr ohne DCF77. Raimund Wagner schrieb: > Was noch gar nicht angesprochen wurde: Wie sieht's mit dem > Stromverbrauch des Schrittmotors aus? Könnte man die Uhr > batteriebetrieben laufen lassen (ohne dauernd die Batterien wechseln zu > müssen) oder doch lieber ans Netz hängen? Das wird dann die verwendete Kette entscheiden.
Hallo, das ist im Prinzip wie diese Uhr von Invotis. Zum Stromverbrauch konnte ich keine Angaben finden, nur dass sie mit zwei Mono-Zellen betrieben wird. Gruß John
Die von Invotis find ich auch toll :) Im Prinzip das selbe, nur hoffte ich, dass ich da nicht so viele Teile verbauen muss (Getriebe). Da ich das Projekt eh erst in näherer Zukunft starten werde, habe ich noch ausreichend Zeit, mich um eine passable Lösung zu kümmern. Danke für die vielen Ideen und Anregungen. Gruß, Raimund
Fralla schrieb: > Besteht die ganze Diplomarbeit aus dem Bau so einer Uhr? ??? ich hab das so verstanden, dass er mit seiner Dipl-Arbeit fertig ist und nun ein neues Projekt anfangen will.
> ich hab das so verstanden, dass er mit seiner Dipl-Arbeit fertig ist und > nun ein neues Projekt anfangen will. Jap... so schaut's aus. Ich geb morgen meine Dipl-Arbeit ab und dann mach ich ne Pause und dann will ich die Uhr bauen :)
Und, hat's geklappt? Habe die Uhr auch vor einiger Zeit gefunden und wollte sie nachbauen, allerdings stellt sich mir auch die Frage welcher Motor geeignet wäre. Gruß
Ich habe eine ähnliche Uhr gebaut mit einem Synchron-Getriebemotor, Legogetriebe und einem Gehäuse. Die Gangungenauigkeit ist im Vergleich mit der Ableseungenauigkeit verschwindend.
Also wenn man das Zahnrad auf den Minutenzeiger setzt... Wenn ich mir die Messingbrocken ansehe, die so ein Plastik-Billiguhrwerk als Sekundenzeiger stemmt und dann überlege, dass der Minutenzeiger nocheinmal 60:1 untersetzt ist... Dann mache ich mir eigentlich überhaupt keine Gedanken, dass der die Kette nicht transportieren könnte. Um das Schwingen der Kette beim weiter-schalten der Minuten zu umgehen, kann man "schleichende" Uhrwerke nehmen, wo der Sekundenzeiger läuft und nicht springt. Bei Conrad sehe ich, dass es auch DCF Uhrwerke mit schleichendem Sekundenzeiger gibt. Allerdings sagen weder Übersicht noch Datenblatt, ob der Minutenzeiger auch schleicht. Lediglich aus den Bewertungen vermutlicher Käufer kann man deuten, dass das einzelne Uhrwerke sehr leise sein sollen, was den Rückschluss zulässt, dass auch der Minutenzeiger vielleicht schleicht. Gruß Ulrich
Da die Kette als Ring ausbalanciert ist, wird die Belastung bezüglich Drehmoment von der Stundenachse eines normalen Uhrwerks mit Sicherheit bewältigbar. Der Sekunden-Schrittmotor hat zwar wenig Drehmoment, das wird aber doch durch das Sekunden/Minuten-Getriebe mindestens um den Faktor 1000 erhöht. Bei dieser Motorbauform ist die Stromaufnahme nahezu unabhängig von der Belastung, es gibt da Varianten mit höherer Kraft und dementsprechend stärkerer Battetrie (anstatt AAA eben AA) So ein Werk bleibt halt bei hoher Belastung schon bei 1,3V Zellenspannung stehen obgleich es ohne Belastung bis zu 1,0V runter noch läuft Hauptforderung ist, dass die Glieder der Kette untereinander gut beweglich sind. Wenn das "Biegen" der Kette am Rad Kraft braucht, (dort wird sie ja beim Umlauf über das Kettenrad erst einmal gekrümmt und danach wieder gerade)läuft die Uhr nicht so recht. Allerdings: bei einem normalen Uhrwerk dreht sich die Achse nur um 30Grad je Stunde. Hier wird anscheinend die Übersetzung von Minutenachse zu Stundenachse so geändert, dass z.B . 180 Grad je Stunde entstehen, etwa dadurch das aus der Übersetzung 1:3 plus 1:4 (1:12) zwischen Minuten- und Stundenachse das eine Zwischenrad herausgenommen wird und nur die Übersetzung 1:3 übrig bleibt. Ausprobieren: Uhr provisorisch aufbauen und versuchsweise mit Unterspannung betreiben. Wenns bis zu 1,0V noch geht, ist es in Ordnung. Bei der abgebildeten Uhr hab ich keine Zweifel, dass unter der Glocke ein Feld-Wald-Wiesen-Batteriewerk steckt mit fehlendem Zwischen(boden)rad und einer extra beweglicheren Kette. Was "schleichende" Zeiger angeht: Das ruckweise Arbeiten würde eher nützlich sein, denn dadurch könnten eventuelle "Hänger" besser bewältigt werden.
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Hey, möchte die Uhr auch gerne nachbauen. Hat sie nun schon jemand gebaut und wenn ja, welche Teile wurden verwendet. Finde es sehr schwer eine passende Kette mit Zahnrad zu finden. Lg und danke für eure Antworten Kristina
Kristina schrieb: > Finde es sehr schwer eine passende Kette mit Zahnrad zu finden. Am einfachsten ist das mit Fahrradteilen. Man muss natürlich eine neue Nabe für das Ritzel machen. Als Kette wäre eine "abgenuddelte" aus dem Fahrradladen vermutlich besser geeignet, da sie leichter läuft. Ansonsten findet man Zahnräder und Ketten in Läden für Modellbaubedarf. Damit die Kette nicht zu lang wird, könnte man den Minutenzeiger lang- samer laufen lassen, indem man einen Quarz mit der halben Frequenz ans Uhrwerk baut.
Ich kann aus eigener Beobachtung bestätigen, das schleichende Uhrwerk von Conrad (Nr. 439815 ) hat auch einen schleichenden Minutenzeiger. Er macht jedenfalls mehrere Schritte pro Minute, nicht nur einen. Kettenritzel fürs Fahrrad gibts soweit mir bekannt ab 14 Zähnen. Dazu wären für eine 12-Stunden-Kette (24 Stunden ist auch denkbar) 12*14=168 Glieder nötig, wenn das Ritzel direkt auf der Minutenachse sitzt. Mit einem üblichen Kettentrennwerkzeug läßt sich das leicht herstellen.
Peter R. schrieb: > Sekunden/Minuten-Getriebe mindestens um den > Faktor 1000 erhöht. Nein. Um den Faktor 60 (- Reibungsverluste). wendelsberg
Ich überleg grad, wie ich die Tretkurbel meines Mountainbikes so an der Wohnzimmerwand befestigen kann, damit das ganze Fahrrad als Designeruhr fungiert... Die 18-Gang Indexschaltung könnte auch grobe Gangabweichungen des Uhrwerkes ausgleichen... :-) Ein neuer (ernsthafter) Designvorschlag: Einige Gelenknieten durch Stehbolzen ersetzen, um damit die Kette in einer beliebigen, geschlossenen Kurvenform auf einer Grundplatte zu befestigen. Das Uhrwerk so auslegen (mit Ritzel und 2 Gegenrollen) dass es frei auf der Kette entlang wandert....
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