http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2010/die-befreiung-der-arbeit-das-7-tage-wochenende.html
Mir hat der Satz gefallen: Behandle Deine Mitarbeiter wie Erwachsene und dann benehmen sie sich auch so. Da ist viel Wahres dran!
"Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie. Ein Unternehmen besteht aus erwachsenen gleichberechtigten Menschen, nicht aus Arbeitskräften. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Entgegen allem, was man aktuell zu glauben scheint, machen Druck und Stress Menschen nicht produktiv, sondern ganz einfach nur kaputt. Und dabei verliert das Unternehmen letztlich genauso wie der Mensch." In dem ganzen Absatz steckt so viel Wahres dahinter! In solch einem Unternehmen würde ich auch gerne arbeiten. :-)
So was kann nur funktionieren, solange die Mitarbeiter die Freiheit nicht ausnuetzen. Und das tritt immer ein. Das gleiche mit dem Staat und Buerger. Laesst man ihnen zuviel Freiheit, nutzen sie das aus. Und dann entstehen die grossen Krisen.
@Pfarrer "Mir hat der Satz gefallen: Behandle Deine Mitarbeiter wie Erwachsene und dann benehmen sie sich auch so. Da ist viel Wahres dran!" Wer gute Mitarbeiter hat und diese auch behalten möchte, kommt gar nicht drumherum das so zu machen. Kontrolle ist vielleicht gut, Vertrauen aber besser. Da der Chef (Abteilungsleiter) nicht alles selber machen kann, ist es gut wenn um ihn herum ein gutes Team ist, indem sich die einzelnen Mitarbeiter auch wohlfühlen. In einem guten Team ist auch ein gutes Klima und gutes Klima entsteht, wenn man sich gegenseitig Respekt entgegenbringt und die Belange des Anderen ernst nimmt. Dann kommt es wahrscheinlich auch nicht auf den letzten Euro beim Gehalt an. Eigentlich relativ wenig Aufwand. Schönen Arbeitstag noch Jörg
Robert schrieb: > So was kann nur funktionieren, solange die Mitarbeiter die Freiheit > nicht ausnuetzen. Und das tritt immer ein. So wird das natürlich nix, weil du die wichtigste Grundvoraussetzung, das Vertrauen, einfach weggelassen hast. Erstens sollen die Menschen ihre Freiheiten nutzen, dafür sind sie da, zweitens findet die Arbeit in einem Team nicht ohne Kontrolle statt. > Geht das wirklich so ? Ja, davon bin ich überzeugt.
> Geht das wirklich so ?
Nein.
Das Prinzip findest du in grossen Firmen in den oberen Etagen.
Dort kontrolliert auch nicht einer den anderen (nur bei starken
Zweifeln), und die Leute bestimmen selbst was sie ausgeben.
Das führt dazu, daß jeder in die eigene Tasche wirtschaftet und den
anderen einen reinwürgen will weil er all die auf ähnlicher Hierarchie
(insofern besteht zwischen denen keine Hierarchie) als Konkurrenten
ansieht.
Du brauchst also besondere Leute dazu, nicht-egoistische die das Wohl
des ganzen vor Augen haben.
Das ist wie bei der sozialistischen Gesellschaft :-)
Im kleinen, als GbR oder eben Genossenschaft, gibt es das aber auch,
schon seit hunderten Jahren unter Bauern, und funktioniert mit
vernünftigen Leuten gut, aber zebricht auch viel zu oft an egozetrischen
Idioten.
Was meiner Meinung nach aber gut funktioniert, ist es, allen
Mitarbeitern alle Informationen (Kapitalfluss Gehälter Auftragslage
Lagerbestand etc.) zu geben (Aushang im Flur..) und die folgenden
Diskussionen "brauchen wir das" sind durchaus förderlich. Auch wenn
gewisse Leute dabei eingebremst werden "du bekommst zu viel für das was
du leistest". Als Chef oder Gründer einer solchen Firma kannst dann
natürlich keine so exorbitanten Bezüge abzocken wie bei DAX-Konzernen.
Eine mir bekannte Metallbaufirma hat das so gemacht, Löhne wurden
ausdiskutiert, aber, in Zeiten mieser Auftragslage gingen 2 und der Rest
der Firma brach zusammen, früher aufgenommene Kredite konnten nicht mehr
erwirtschaftet werden.
We have no job postings currently. Kann man auf deren Seite lesen - und das bei 3000 Beschäftigten - irgendwas ist da foul... Und richtig haben einige hier geschrieben, das das System nur funktionieren kann, wenn man eine in der Gesellschaft repräsentative Menge von Egoisten nicht einstellt. Wenn die einen Profi haben der nach einem Test sagt: Sie sind zu 62% ein Egoist, sie passen nicht ins Team, geht das. Oder sie schmeißen die Schmarotzer schnell raus - was auf eine hässliche gegenseitige Kontrolle hinausläuft. Man muss dann immer aufpassen, was man wem sagt - jeder könnte dich anschwärzen - dann lieber knallharte Zeiterfassung, dann muss man sich nicht vorwerfen lassen zuwenig zu machen.
Ich glaube das klappt nur solange die Firmen mit ihrer Philosophie alleine dasteht. Die Leute die dort angestellt sind, können sich von allen anderen "normalen" Angestellten abgrenzen. Arbeiten vielleicht härter und konzentrierter. Achten weniger auf die Einhaltung der Arbeitszeiten nach oben hin. Für mich persönlich klingt das alles etwas zu sektenmäßig und zu sehr nach Gleichschaltung.
>Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, >dann verhalten sie sich auch so. Ziemlich theoretisch. Wie hier einige Erwachsene auftreten könnte man meinen, das sei hier ein Kindergarten, aber vielleicht liegt das auch nur am persönlichen Abstand miteinander. Auge in Auge würden sich wohl viele ganz anders verhalten. Na, vielleicht gibts noch ein Wunder hier. Auf ein Jobwunder würde ich nicht warten. Geld regiert die Welt. Fragt sich nur noch wie lange.
Ich denke, dass sowas in kleineren Firmen (bis 100 Mann vielleicht) schon ganz gut funktionieren kann. Dass es bei einer 3000-Mann-Firma immer noch so funktioniert, wundert mich schon etwas. Aber gut, vielleicht klappt es ja wirklich. Die Kontrolle ist ja trotzdem da. Dort kontrolliert jeder jeden. Damit hat ein Egoist eigentlich schon keine Chance und muss sich entweder unterordnen oder er wird freiwillig gehen. Und die Leute aus der Führungsetage können sich auch nichts mehr rausnehmen, weil sie dann ja völlig transparent arbeiten müssen. So etwas kann sich aber auch hochschaukeln... Ich kenne Bereiche in denen aus Prinzip Überstunden gemacht wird, nur um vor den anderen nicht schlecht dazustehen. Wer nicht seine 1-2 Überstunden täglich macht, wird dumm angeschaut. Und das ganze unabhängig davon, ob tatsächlich Arbeit erledigt werden muss. So etwas könnte bei einer solchen Organisationsstruktur auch ganz schnell passieren.
Stefan L. schrieb: >Ich kenne Bereiche in denen aus Prinzip Überstunden >gemacht wird, nur um vor den anderen nicht >schlecht dazustehen. Wer nicht seine 1-2 Überstunden >täglich macht, wird dumm angeschaut. Und das ganze >unabhängig davon, ob tatsächlich Arbeit erledigt >werden muss. So etwas könnte bei einer solchen >Organisationsstruktur auch ganz schnell passieren. Wieso glaubt eigentlich niemand mehr daran, daß es auch noch Menschen gibt, die in ihrer Kinderstube Manieren und Anstand gelernt haben? Und das sicher nicht, um später im Leben nur als Verlierer da zu stehen, weil andere das nicht haben. Ich habe hier so langsam meine Zweifel daran. Dann laß doch mal jemand solches auch Überstunden machen. In der gewöhnlichen Firma werden die ja auch nicht honoriert. Aber hier, ist doch die Rede von einem Unternehmen, was eben durch sein Konzept die Umsätze vervielfacht hat. Und wenn da von diesem Kuchen ein Stück für die Überstunden bleibt, und das wird es, ist es doch mehr recht als schlecht.
@Wilhelm "Wieso glaubt eigentlich niemand mehr daran, daß es auch noch Menschen gibt, die in ihrer Kinderstube Manieren und Anstand gelernt haben?" Das wird nicht bezweifelt - In einer idealen Gesellschaft - sagen wir mal in einer Diktatur der Vernunft würde das super funktionieren - es scheitert an der realen Verteilung der Eigenschaften der Menschen. Es gibt dazu Untersuchungen die unabhängig vom System/der Kultur 25% Altruisten und 25 % Egoisten erkennen. (die anderen 50 % sind so hin und her - also je nach Umstand egoistisch oder altruistisch) Demokratie funktioniert nach Meinungsbildung - diese wiederum ist stark abhänngig vom Grad der Einsicht in die wirklichen Zusammenhänge. Diese wiederum ist Mediengesteuert - Wir kennen das alle - wer die bessten Arumente und die besste Rethorik verwendet, bildet die Meinung und so wird es dann gemacht. Jetzt stelle man sich vor - die eigene Arbeitsleistung wird bewertet von Leuten die gut reden können und gut auf der "backstage" agieren - man hat keine realen Bewertungskriterien - nur Meinungen. Wenn sich ein Kreativer nicht gut verkaufen kann, wird er/sie in diesem System verlieren. Eine Bewertung über die Gruppe kann ganz falsch ausfallen wenn tatsächlich Kreative bewertet werden, deren Arbeitsleistung nicht messbar ist. Ich schreibe das, weil das ein leidiges Thema ist und ich z.B. in einem Bereich arbeite wo Niemand meine Arbeitsleistung bewerten kann. Sicher ein Privileg - aber auch ein Fluch. Denn man muss nach einer Zeit - psychologisch sagen wir 4 Wochen irgendeinen Fortschritt präsentieren - auch wenn es keinen gibt.
Das geht. Denn jeder der nicht seine mögliche Leistung/Kompetenz einbringt oder andere ständig für sich arbeiten lässt, wird gnadenlos und viel schneller aus einen Team/Gruppe System wegfallen. Missbrauch von Ressourcen (Zeit, Material etc...) ist ebenso vermeidbar. Es sei denn alle sind "Korrupt" ansonsten werden die "Korrupten" ebenso schnell "selektiert" Für die FA ein Segen ebenso für mehr kreativ arbeitende MA. Im Produktiven oder Dienstleistungsbereich (Service jeder Art) kann dies ebenso gut laufen (ist aber kein Selbstläufer und Bedarf ständiger Tagungen, Schulungen, Lagegespräche, Seminare des System-es wegen. !!!) Trotzdem ist dies eine Erfolgs orientierte Änderung wenn alle in die gleiche Richtig ziehen!
Wilhelm schrieb: > Wieso glaubt eigentlich niemand mehr daran, daß es auch noch Menschen > gibt, die in ihrer Kinderstube Manieren und Anstand gelernt haben? Und > das sicher nicht, um später im Leben nur als Verlierer da zu stehen, > weil andere das nicht haben. > > Ich habe hier so langsam meine Zweifel daran. > > Dann laß doch mal jemand solches auch Überstunden machen. In der > gewöhnlichen Firma werden die ja auch nicht honoriert. Aber hier, ist > doch die Rede von einem Unternehmen, was eben durch sein Konzept die > Umsätze vervielfacht hat. Und wenn da von diesem Kuchen ein Stück für > die Überstunden bleibt, und das wird es, ist es doch mehr recht als > schlecht. Ich kann leider überhaupt keinen Zusammenhang mit meiner Post entdecken. Ich rede davon, dass es passieren kann, dass Überstunden zu Unternehmenskultur werden, obwohl sie rein arbeitstechnisch nicht nötig wären. Das hat mit Anstand und Manieren nichts zu tun, sondern mit einer gewissen Gruppendynamik.
>Robert schrieb: >> So was kann nur funktionieren, solange die Mitarbeiter die Freiheit >> nicht ausnuetzen. Und das tritt immer ein. >So wird das natürlich nix, weil du die wichtigste Grundvoraussetzung, >das Vertrauen, einfach weggelassen hast. Vertrauen hin oder her. Jeder denkt an seinen Vorteil. Ich machte Anfang der 90er Jahre ein Industriepraktikum bei Siemens in den USA. Damals waren die Telefongespraeche (auch in den USA) noch so richtig teuer. Die deutschen Praktikanten hatten alle ein Telefon nach aussen. Da gab es einen, der telefonierten taeglich stundenlang nach Deutschland. Dann wurden die Telefone fuer alle gekappt. So ist das: manche begreifen es, manche nicht, dass man gewaehrte Vorteile nicht ausnutzt.
Wilhelm schrieb: > Wieso glaubt eigentlich niemand mehr daran, daß es auch noch Menschen > gibt, die in ihrer Kinderstube Manieren und Anstand gelernt haben? Und > das sicher nicht, um später im Leben nur als Verlierer da zu stehen, > weil andere das nicht haben. Das funktioniert nur mit bestimmten Leuten. Wenn du zu viele Nassauer mit an Bord hast werden auch die Willigen das Handtuch werfen. Noch nie in einem Kollektiv mitgemacht?
Michael X. schrieb: > Wilhelm schrieb: > >> Wieso glaubt eigentlich niemand mehr daran, daß es auch noch Menschen >> gibt, die in ihrer Kinderstube Manieren und Anstand gelernt haben? Und >> das sicher nicht, um später im Leben nur als Verlierer da zu stehen, >> weil andere das nicht haben. > > Das funktioniert nur mit bestimmten Leuten. Wenn du zu viele Nassauer > mit an Bord hast werden auch die Willigen das Handtuch werfen. > Noch nie in einem Kollektiv mitgemacht? Ich denke, so etwas muss wachsen. Wenn man mit einer kleinen, motivierten Truppe auf diese Art startet, wird diese genau schauen, wen sie sich in Zukunft ins Boot holt. Faule Mitarbeiter werden den Unmut der Übrigen durchaus schnell zu spüren kriegen. Leute, die das System ausnutzen, werden dort nicht lange Freu(n)de haben. Ansonsten ist das System genau das, was wir (noch zu zweit) hier praktizieren - und das ist wirklich sehr angenehm :-) Chris D.
Robert schrieb: > Da gab es einen, der telefonierten taeglich stundenlang nach > Deutschland. > Dann wurden die Telefone fuer alle gekappt. So ist das: manche begreifen > es, manche nicht, dass man gewaehrte Vorteile nicht ausnutzt. Man hätte ja jedem Mitarbeiter ein tägliches Telefonat gewähren können. Ist bei einem Übersee-Einsatz nicht zuviel verlangt. So wie du den Ablauf beschreibst fällt das unter "self-fullfilling prophecy". Grüße, Edson
>Man hätte ja jedem Mitarbeiter ein tägliches Telefonat gewähren können.
5-10 Minuten habe ich z.B. telefoniert. Aber mehr als eine Stunde in der
Arbeitszeit finde ich unverschaemt.
Ich finde, dass der Zweck eines Mitarbeiter in erster Linie der ist,
dass er fuer die Arbeitgeber einen Mehrwert schafft.
Macht er die Arbeit gut, sollte man das dankend und lobend anerkennen.
Fuer mich ist es kein Widerspruch, dass ein Mitarbeiter 1. eine
Arbeitskraft ist, die gegen Entgeld eine Dienstleistung/Mehrwert
schafft. 2. eine erwachsene und gleichberechtigte Person ist.
Die gegenseitigen Rechte und Pflichten sind im Vertrag geregelt und
dabei ist der Arbeitnehmer nicht grundsaetzlich schlechter dran als der
Arbeitgeber.
Wichtig finde ich, dass die kommunikative Ebene zwischen den Parteien
stimmt.
Robert schrieb: > 5-10 Minuten habe ich z.B. telefoniert. Aber mehr als eine Stunde in der > Arbeitszeit finde ich unverschaemt. Ich kannte einen, der telefonierte ständig während der Arbeitszeit und hatte die Rückendeckung vom Chef, während andere getriezt wurden. Das mit dem Telefonieren ging sogar soweit, dass er auch auf dem Firmentelefon angerufen wurde und die Anrufer gar nicht wussten, dass das ein Firmentelefon ist.
Das ist doch eine Idee fuer 'nen neuen Thread: "Was sich manche waehrend der Arbeitszeit erlauben". Also, mir hat jemand erzaehlt, dass es einen Mitarbeiter, der sein neues Haus waehrend der Arbeitszeit auf dem Firmen-CATIA System entworfen hat. Er wurde gekuendigt.
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