Heute ist es mir wieder mal bewusst geworden: Man ist als Externer ein Mensch zweiter Klasse. Nicht nur, daß man für sein Kantinenessen rund 1,50 mehr bezahlen muss (im Monat 30,- Netto / im Jahr 700,- Brutto weniger) oder dass man den miesesten Stuhl und Monitor hat, nein, auch menschlich ist man nicht den anderen zugehörig. Formell soll man ja gleichgestellt sein und auch die Abteilungsverantwortlichen betonen bei jeder sich bietenden Gelegenheit, daß man ein vollwertiges Mitglied des Teams sei, aber real begegnen einem doch Viele mit Ablehnung, z.T. nach dem sie zu Beginn freundlich waren. Der Grund: Der Betriebstrat hat auf der letzten Versammlung sowie im Zusammenhang mit dem Personalabbau und Altersteilzeit wieder einmal die angeblich so gewaltigen Kosten für die externen Mitarbeiter hervorgehoben und damit Neid gesäht. Viele glauben offenbar, man säße hier im Paradies und bekäme Unsummen an Gehalt, dabei sieht die Realität so aus, daß man von dem, was man mehr hat, als der "Normale" einen großen Teil wieder durch zusätzliche Kosten einbüßt. Von der Fahrzeit fürs Pendeln ganz zu schweigen. Die Abnehnung spürt man dann, wenn man Personen grüßt, diese aber gelangweilt zur Seite schauen, oder man zu bestimmten Treffs nicht (mehr) eingeladen wird. Insgesamt doch sehr unangenehm und Folge von Stimmungsmache.
Fred schrieb: > Der Betriebstrat hat auf der letzten Versammlung sowie im Zusammenhang > mit dem Personalabbau und Altersteilzeit wieder einmal die angeblich so > gewaltigen Kosten für die externen Mitarbeiter hervorgehoben und damit > Neid gesäht. Viele glauben offenbar, man säße hier im Paradies und > bekäme Unsummen an Gehalt, dabei sieht die Realität so aus, daß man von > dem, was man mehr hat, als der "Normale" Wo verdient ein externer Angestellter denn bitte mehr? Ich meine jetzt die Leute, die bei einem Ingenieurdienstleister angestellt und bei einer Kundenfirma im Einsatz sind. In aller Regel ist doch deren Gehalt in Deutschland niedriger als das der Festangestellten in einer Firma. (bei gleicher Tätigkeit) Nebenbei bemerkt, wenn einem was am Betriebsrat nicht passt, kann man ja mal um ein Gespräch mit den Leuten ersuchen. Und ihnen klarmachen, dass ein großer Teil dieser "gewaltigen" Kosten bei der Verleihfirma hängen bleibt, wofür man selbst am allerwenigsten kann. So sieht's doch aus.
>Nebenbei bemerkt, wenn einem was am Betriebsrat nicht passt, kann man ja >mal um ein Gespräch mit den Leuten ersuchen. Und ihnen klarmachen, dass >ein großer Teil dieser "gewaltigen" Kosten bei der Verleihfirma hängen >bleibt, wofür man selbst am allerwenigsten kann. So sieht's doch aus. Das werden die schon wissen. Bisschen seltsam das der BR das überhaupt zur Sprache gebracht hat. Vielleicht wollte der auf die Art die Blockadehaltung der Geschäftsleitung gegenüber Neueinstellungen oder Übernahmen von Leiharbeitern mal etwas in Gang bringen, eben weil sich schon einige beklagt haben. Es kommt eben immer auf den Zusammenhang an. >Die Abnehnung spürt... Das haste auch wenn du versetzt wurdest. Dann ändert sich fast das ganze soziale Rudelverhalten von der Bande, selbst als Festangestellter.
Hatte auch mal das "Vergnügen" ein Sklave zu sein. Die Kollegen mit denen ich zusammen gearbeitet habe, waren sehr nett zu mir. Lag u.a. daran, dass ich vorher direkt bei der Firma unter Vertrag war. Aber für die Vorgesetzten war man wirklich nur Mitarbeiter 2.Klasse, also Dreck! NIEDER MIT DER LEIHARBEIT!!!
>Der Betriebstrat hat auf der letzten Versammlung sowie im Zusammenhang >mit dem Personalabbau und Altersteilzeit wieder einmal die angeblich so >gewaltigen Kosten für die externen Mitarbeiter hervorgehoben und damit >Neid gesäht. Dann rede doch mal mit denen. Aber was sollen die denn argumentieren, wenn Leute durch externe ersetzt werden ? Die können doch nur mit höheren Kosten argumentieren und damit versuchen, den Personalabbau zu verhindern. Da geht es nicht um Neid oder so. Gruss Axel
Es ist vollkommen richtig, daß der Betriebsrat darauf hinweist, daß die Firma für Zeitarbeiter viel mehr bezahlt, als für eigene fest eingestellte Kräfte. Daß du als Zeitarbeiter davon nur einen Bruchteil abbekommst, und sich den Rest der Sklaventreiber mit Schröder's Zustimmung einsackt, ist natürlich ebenso bekannt. Sicher bist du ein Mensch 2. Klasse. Stimme dem Betriebsrat zu, und überzeuge die Firma zu einer Festanstellung.
Hier ein Stellenangebot für einen Leihingenieur: http://jobs.meinestadt.de/x/job.php/jobid=6923659 Man beachte den Stundensatz.
Ist der Stundensatz netto oder brutto? 14,63 - wie kommt man auf diesen Betrag, insbesondere auf die letzten 3 ct?
D. Saster schrieb: > Ist der Stundensatz netto oder brutto? 14,63 - wie kommt man auf diesen > Betrag, insbesondere auf die letzten 3 ct? Die letzten 3ct sind ein freiwilliger Bonus des S.-Händlers, als Wertschätzung für deine hochqualifizierte Ausbildung.
D. Saster schrieb: >Ist der Stundensatz netto oder brutto? 14,63 Hier in Deutschland, wenn nichts dabei steht: Immer brutto. Für so einen Stundenlohn war ich auch schon mal unterwegs. Natürlich wurde mir da hoch und heilig was von späterer Übernahme versprochen, das sei ja nur vorübergehend. An so Dinge glaube ich ja grundsätzlich überhaupt nicht. Und die Statistik belegt es auch. Na ja, es war immer noch besser, als arbeitslos herum zu sitzen...
D. Saster schrieb: > Ist der Stundensatz netto oder brutto? Du bist witzig! Brutto natürlich! Das ist afaik der BZA-Tariflohn für FH-Ingenieure. Übertariflich ist es, weil paar Cent auf den üppigen Stundensatz seitens des Arbeitgeber draufgehauen wurden. Kannst dir wohl vorstellen, "wieviel" ein als Hilfsarbeiter eingestufter Arbeiter oder ein Facharbeiter dort verdient. Anderswo hätte die Hütte schon längst lichterloh gebrannt. Der Deutsche lässt sich aber lieber piesacken und piesackt weiter nach unten. Diesem grottigem Lohnniveau gepaart mit H-IV verdankt Deutschland ausschließlich den Titel des Vizeexportweltmeisters. Zum Glück sind die Zeiten bald vorbei.
14,63 brutto, soso. Und ich dachte, nur bei uns in der Zone gibt es
ähnlich lausige Gehälter. Allerdings braucht man lt Stellenbeschreibung
ja auch nur einen Oszillografen bedienen können.
> Zum Glück sind die Zeiten bald vorbei.
Im Gegenteil, ich glaube, das ist nur der Anfang der allgemeinen
Abwärtsspirale für Ing-Gehälter. Die Berufsbezeichnung Ing ist sehr
schön
für den Inhaber, hat aber keine soziale Relevanz mehr. Vor 100 Jahren
war die Rede vom Stehkragenproletarier. Als Ing sollte man immer im
Hinterkopf behalten, dass man idR bei abhängiger Beschäftigung ein
solcher ist.
>Na ja, es war immer noch besser, als arbeitslos herum zu sitzen... Besser, wenn man sich bei dieser Maloche die Wirbelsäule verrenkt? >13 Brutto. Da geht man besser Putzen! Die kriegen 15,-! In Ausnahmefällen vielleicht. In der Regel sind das 7-8Euro/Std.
Mike Hammer schrieb: >>Na ja, es war immer noch besser, als arbeitslos herum zu sitzen... >Besser, wenn man sich bei dieser Maloche die Wirbelsäule verrenkt? Nicht daß ich das gut heißen möchte. Aber wenn man nicht in so einer Situation ist, ist ja auch gut reden... >>13 Brutto. Da geht man besser Putzen! Die kriegen 15,-! >In Ausnahmefällen vielleicht. In der Regel sind das 7-8Euro/Std. 7-8€ stimmt in der Tat. Man schaue sich mal neuere Stellenangebote in dieser Branche an. Die Putzfrau im Benz ist Schnee von gestern.
Ja ja, immer der Vergleich von einem Ing mit zugegeben geringen Gehalt und jemand anderem mit einem Gehalt am oberen Ende der Skala. Typisch ingenieuersmässiges Vorgehen, von Leuten, die selbst mit 2.3k Brutto als Ing zu gut bezahlt sind. Es gibt auch Putzen die 2.50 kriegen und Ings mit 150k/am, aber nein, die nimmt man lieber nicht wenn man jammern will als typisch deutscher Jammerlappen.
>>14,63 brutto, >Im Gegenteil, ich glaube, das ist nur der Anfang der allgemeinen >Abwärtsspirale für Ing-Gehälter. Ach ja, 14,63 für einen Ingenieur sind also für Dich erst der Anfang der Abwärtsspirale? Dann möchte ich mal wissen, wo Du dann das Ende siehst. Bei 3,50?
High Performer schrieb: > Dann möchte ich mal wissen, wo Du dann das Ende siehst. Bescheiden bezahlter Job, aber immerhin noch bezahlt. XD Manche bringen heute schon indirekt Geld zum Arbeitgeber hin. Die Grenze ist wohl, dass man nichts bekommt und nur Kost und Logie, welche sich direkt neben der Firma befindet, gestellt werden. Halt so wie in manchen chinesischen Firmen.
>Manche bringen heute schon indirekt Geld zum Arbeitgeber hin. Selbst schuld. Entweder man ist ein absoluter Low Performer oder ist zu blöde, sich gut zu verkaufen. Ich selbst strotze auch nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Aber bezogen auf Arbeitsplatzangebote und Gehälter etc. kann ich mich trotzdem absolut nicht beklagen. Unangenehmer Nebeneffekt: Habe in den letzten Jahren mehrere Jobangebote bekommen, habe diese allerdings nicht angenommen. Heute denke ich manchmal, dass eine teilweise Neuausrichtung ganz gut gewesen wäre. Statt dessen habe ich jetzt halt Standard-Tagesgeschäft mit relativ viel Stress, dafür jedoch ganz gut bezahlt. Nun gut, es wird sich vielleicht wieder mal eine Chance zur Neuorientierung bieten. So eilig habe ich's dann auch nicht. >Die Grenze >ist wohl, dass man nichts bekommt und nur Kost und Logie, welche sich >direkt neben der Firma befindet, gestellt werden. Für Ingenieure? Also ehrlich, ich sehe ja auch dunkelschwarz, aber solche Zustände, dass hierzulande Ingenieure in Wellblechbütten neben der Fabrik hausen, wird's wohl so schnell nicht geben. Mit solchen Aussichten müssten ja die Leute zu Hunderdtausenden aus Deutschland flüchten oder sich am nächsten Baum aufhängen.
High Performer schrieb: > Für Ingenieure? Also ehrlich, ich sehe ja auch dunkelschwarz, aber > solche Zustände, dass hierzulande Ingenieure in Wellblechbütten neben > der Fabrik hausen, wird's wohl so schnell nicht geben. Wohl nicht für Ingenieure. Wollte damit einfach nur andeuten, dass man halt das Niveau auch unter 14,60 Euro absenken kann. Ist ja noch Luft bis zur Null. Wenn man die Arbeitgeber wollen, können sie das durchsetzen, es sei denn, es formiert sich effektiver Widerstand auf breiter Front. Der wird auch ohne direkte Lohnkürzung fällig werden, wenn die Inflation wieder die Oberhand gewinnt. "Fachkräftemangel" alleine als Joker hilft da nicht, sondern nur eine Gewerkschaft. Die Deflation bräuchte, den Statistiken zu urteilen, auch dringend mal ein Beamtmungsgerät.
Ich habe selbst mal als Zeitarbeiter gearbeitet. Eigentlich sollte dieses Geschäft verboten werden, weil Zuhälterei Sittenwidrig ist. Bei den 2 Firmen, die Zwischen mir und dem Kunden standen, blieben täglich ein paar tausend Mark (ist ne Weile her) hängen. Kapitalismus ist schön und gut, aber wenn extreme Gewinne gemacht werden, muss das Geld auch irgendwo herkommen. Übrigens ist der Kunde inzwischen pleite - nicht meine Schuld, da liefen noch ein paar ganz andere Geschäfte ab.
Was koennte man da machen ... ein Geruecht streuen dass man 100 Euro die Stunde verdient...
Ohforf Sake schrieb: >Ich habe selbst mal als Zeitarbeiter gearbeitet. >Eigentlich sollte dieses Geschäft verboten werden, >weil Zuhälterei Sittenwidrig ist. Mal noch ne Anekdote aus meiner kleinen Welt: Kam doch letztens, völlig ungebeten übrigens, ein Dienstleister bei einem Bekannten an, der einen Ein-Mann-Betrieb hat. Die wollten dem einen Hilfsarbeiter für 35€/h verkaufen. Von solchem Brutto träumt mancher Ingenieur! Wahrscheinlich bekommt der Mann davon die typischen 6,50€/h brutto. Und die Differenz, wird mitnichten in dessen Altersvorsorge investiert, sondern eher in die Jacht eines anderen Besitzers. Die Lohnnebenkosten sind in diesen Gehaltsregionen auch verschwindend gering. Wenn der Bekannte die Umstände nicht aus anderen Quellen kennen würde, würde er wahrscheinlich glauben, er bekäme einen teueren Top-Mitarbeiter... Natürlich ließ der Bekannte sich gar nicht weiter auf das Gespräch ein. Er sagte mir, er würde einen Mitarbeiter lieber für etwas weniger Geld selbst fest einstellen. Mittlerweile hat er das auch so gemacht, und ist sehr zufrieden. Beide Seiten sind zufrieden. Höchst lobenswert.
möcht auch mal was dazu sagen. Bezug auf den Witz. http://jobs.meinestadt.de/x/job.php/jobid=6923659 Bei einem Stundenlohn von ca. 15Eur 8 222Tage = ca 26.600Eur pro Jahr mit 3 Jahren Berufserfahrung :-) Mir steigt die Galle hoch, wenn sich irgendwelche Menschen mit nahezu null Bildung, die aber halbwegs geradeaus reden können und in einen Anzug passen, als seriöse Jobvermittler ala Dienstleister vervortun. Die Industrie ist, so übel es ist, auf Dienstleistungen dieser Art angewiesen. Diese Dienstleistungen kossten meiner Meinung nach mehr als wenn die jemanden befristet einstellen würden. Kosten aber weniger als wenn der Job nach aussen in ein Ing. Büro vergeben würde. Geiz ist des Pudels übler Kern. Wir wollen alle viel verdienen aber nichts zahlen. Manche Masslos. Dumm nur, das die Verursacher das in der Regel nicht ausbaden müssen. Das Üble sind jedoch die , die fürs nichtstun fett absahnen. Das sind die Dienstleister. Der Mann an der Front, der die Arbeit macht bekommt meiner Meinung nach ca. 50% für die Arbeit. Der Dienstleister die anderen 50% fürs Nichtstun und für 0 Risiko. Da ist die Politik gefordert. Irgend etwas geht vor in diesem System. Es ist nicht OK und es spült die mit Verlaub Arschlöcher nach oben im Finanzensystem und Wirtschaft. Es gibt ein Überangebot an Arbeitskräften. Man kann sie getrost schlecht behandeln oder verheizen. Dem Affen krankt es an Gerechtigkeit und am Teilen. Das hält ihn unten. Da helfen keine Lackschuhe und auch kein Massanzug. Der Mensch ist hier im Grunde immer noch auf prähistorischem Stand. Mein Arsch zuerst. Das ist das Problem gepaart mit ich will viel verdienen aber nix zahlen und was kümmert mich das Problem oder Elend des anderen.
nochmal hallo, Man sollte die Dinge auch mal wieder in gesittete und normale Verhältnisse führen. Eines ist ganz klar. Der Mensch muß und soll arbeiten. Die Rahmenbedingungen sollten die Menschheit aber zusammenhalten. Es ist niemandem geholfen, wenn die oberen 10% über 60% des Weltvermögens verfügen. Diese obere Klasse hält sich SKRUPELLOSE Bangster und Wirtschaftsbosse die abgehoben sind und die Gewinnsteigerung als Sport sehen. Die dadurch weltweit entstehenden Turbulenzen schaden der Weltbefölkerung mehr als sie nützen. Siehe aktuelle Vergangenheit. Finanzkriese, Wirtschaftskriese, Statskriesen (Griechenland) Kriege Golfkriege. Herren Zumwinkel, Wiedeking, Sommer, Busch und wie sie alle heißen gehörten ins Gefängnis. Diese Dinge haben eine Ursache. Sind nicht zufällig vom Himmel gefallen. Hinter alle dem steckt das dekadente besser passend were entartete Spiel der Geldelite. Das zieht Kreise bis nach unten. Ich bin fast der Meinung, das diese Herren uns mehr schaden als alle Terroristen und Schmalspurganoven zusammen. Wäre die Welt gerechter würde man den Herren den Spielplatz rauben den Ganoven aber auch die Grundlage des Hasses auf die Herren.
G a s t schrieb: > Der Mann an der Front, der die Arbeit macht bekommt > meiner Meinung nach ca. 50% für die Arbeit. Der Dienstleister die > anderen 50% fürs Nichtstun und für 0 Risiko. In meinem Fall waren das etwa 4% und 96% - allerdings waren die Spesen und das Risiko ganz beachtlich. Ich weiss, dass sich das übertrieben anhört, ist aber wahr.
> Bei einem Stundenlohn von ca. 15Eur 8 222Tage = ca 26.600Eur > pro Jahr mit 3 Jahren Berufserfahrung :-) Und womit verdienst du dein Geld ? 26.600 bist du jedenfalls nicht wert. Denn der Stundenlohn wird dem Zeitarbeiter so wie jedem Arbeiter (im Gegensatz zu Selbständigen) natürlich nicht nur 222 Arbeitstage lang, sondern das ganze Jahr bezahlt, selbst wenn er vorher rausfliegt und keinen Urlaub nehmen konnte bekommt er den vergütet. Ja, auch ein Zeitarbeiter hat Urlaubstage und bezahlte Feiertage. Da er vermutlich tariflich kein 13. Gehalt bekommt und wir die 40-Stunden Wache ansetzen können, passt ein Faktor von 40 * 52, ergibt 31200. Auch nicht üppig, aber der Mann hat sein Geld wenigstens verdient, er kann zumindest rechnen, was man von dir nicht behaupten kann. Die Nachkommastellen von 173.3 zu 173 werden in Tarifverträgen meist unterschlagen. Du redest über "irgendwelche Menschen mit nahezu null Bildung" aber tappst selbst in den Fettnapf der mangelnden Bildung. Dass euch das nicht peinlich ist. Auch Zeitarbeitsfimrn verdienen ihr Geld nicht im Handumdrehen, die müssen nicht nur den Zeitarbeiter auch bezahlen wenn sie ihn gerade nicht in einen Job packen konnten (natürlich nur begrenzt lange, sie werden ihm zügig kündigen), täglich neue Arbeitsstellen auftun und auf Rausschmisse reagieren. Trotzdem sind es natürlich die Zuhälter der Arbeiter und die 2-Klassen Gesellschaft gehört abgeschafft, klappt in allen anderen europäischen Ländern, wo er MINDESTENS so viel bekommt wie der Festangestellte im selben Job, ja auch. Da sind es teure flexible Arbeitskräfte.
Es gibt hier doch auch das Equal-Pay-Prinzip, dummerweise mit der Ausnahme bei einem eigenen Tarifvertrages. Zeitarbeiter haben eben kein Tor, vor dem sie medienwirksam demonstrieren könnten. Es bedarf es dringend korrigierende Maßnahmen im Bereich der Zeitarbeit. Vielleicht macht da sogar die FDP mit, beim Blick auf die aktuelle Sonntagsfrage http://www.wahlrecht.de/umfragen/politbarometer/stimmung.htm 3 % sind ein Grund mal über die eigene politische Richtung nachzudenken.
Vielleicht kennt ihr euch mit dem Thema Leiharbeit noch etwas genauer aus: Ich habe zum 10. oder 11/2010 einen Job angeboten bekommen. Früher anfangen geht leider nicht. Zum 01.06.2010 könnte ich bei einem Dienstleister anfangen. Komme ich nach wenigen Monaten einfach wieder aus dem Vertrag raus? t<6 Monate = Kündigen in der Probephase ohne Angabe von Gründen? Bei einem "echten" AG hätte ich schon Gewissensbisse. Bei einem DL eher nicht. Noch weniger Lust als Leiharbeit habe ich nämlich aufs Amt.
Reiner schrieb: > Noch weniger Lust als Leiharbeit habe ich nämlich aufs Amt. Wo ist das Problem, man kann doch beim Arbeitsamt den Vertrag vorlegen der beweist dass man ab Oktober oder November arbeiten wird? Dass man für weniger als ein halbes Jahr dazwischen noch was findet, werden die wohl eher nicht verlangen.
@ Reiner höre bitte auf mit Gewissensbissen gegenüber Arbeitgebern. Du bist für die eine Nummer und solltest die auch so behandeln. Es sei denn, du kennst einen länger und fühlst dich dort gut aufgehoben. Du könntest also den Job a starten, dann fristgerecht ca. 1Monat vorher kündigen und dann den anderen Job starten. Damit ist dem Dienstleister oder seinem Kunden bei dem du arbeitest nicht geholfen aber bitte, so sind die Regeln. Die nicht du aufgestellt hast. Behandle Dreck wie Dreck und nicht anderst. Alternativ könntest du uns aber auch allen bis zum Oktober oder November auf der Tasche liegen und dir einen schönen Sommer machen. Das ist verlockend aber bringt dich nicht wirklich weiter. Starte mit Job a, sammle Erfahrungen fachlich und menschlich und dann kündige a normgerecht und starte b.
Mark Brandis schrieb: > Wo ist das Problem, man kann doch beim Arbeitsamt den Vertrag vorlegen > der beweist dass man ab Oktober oder November arbeiten wird? Dass man > für weniger als ein halbes Jahr dazwischen noch was findet, werden die > wohl eher nicht verlangen. Machbar ist alles. Da ich als Absolvent keinen Anspruch auf ALG I habe, müsste ein gutes halbes Jahr am totalen Existenzminimum leben. Ich möchte niemandem auf der Tasche liegen, ausserdem wäre es einfach verschenkte Lebenszeit.
> Komme ich nach wenigen Monaten einfach wieder aus dem Vertrag raus?
Es sind weniger als 6, und es würde mich stark wundern, wenn der
Sklaventreiber in dem dir vorgelegten Arbeitsvertrag nicht eine
mindestens 6-monatige Probezeit definiert (in der du keinen Urlaub
nehmen solltest, nicht krank werden solltest) in der 2-wöchige
Kündigungsfristen gelten.
Nicht nur für ihn, sondern auch für dich. Auch du probst in der Zeit die
Firma. Da du gegen Ende der 4 Monate schon 10 Urlaubstage angesammelt
hast, heisst das, du kannst am Ende der 3-letzten Woche deine
schriftliche Kündigung einreichen, und die letzten 2 Wochen deine
Urlaubstage nehmen. In der Praxis kann der Arbeitgeber auch nichts
machen, wenn du von einem Tag auf den anderen einfach nicht mehr kommst,
denn was will er machen, dir kündigen ?
Das funktioniert natürlich nur, wenn du diese Anschlussarbeit hast. Beim
Arbeitsamt wärst du nach solchen Aktionen gesperrt.
Du kannst natürlich auch einen verlängerten Sommerurlaub machen,
vermutlich bringt der Sklavenjob kaum mehr als ALG.
Besten Dank für die Antworten. Ist ja eigentlich auch nur fair: Die behandeln mich wie ein AN 2.Klasse, also kann ich den DL auch als AG 2.Klasse behandeln.
@Reiner Sich selbst immer erstklassig verhalten ! Was nicht ausschließt das man seinen Vertrag in der Probezeit kündigt, weil man etwas besseres gefunden hat. Im Lebenslauf dürfte ein Wechsel von einer Leiharbeitsfirma in ein richtiges Arbeitsverhältnis keine Probleme darstellen.
@MaWin
>passt ein Faktor von 40 * 52, ergibt 31200.
Bekommst du an gesetzlichen Feiertagen ein Gehalt?
Dann musste die, sofern die Tage, die nicht zufällig
auf ein Wochenende fallen noch in Abzug bringen.
Dieses Jahr meint es der Kalender allerdings gut mit
den Arbeitgebern. Fünf Tage hab ich da gezählt und der
Rest fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Ansonsten können
das einige mehr sein. Aber das muss ja nicht jedes
Jahr so sein.
>Da ich als Absolvent keinen Anspruch auf ALG I habe, müsste ein gutes >halbes Jahr am totalen Existenzminimum leben. Ich möchte niemandem auf >der Tasche liegen, ausserdem wäre es einfach verschenkte Lebenszeit. ich lebe bereits mein gesamtes Studium unter dem Existensminimum ,bekomme 2x200€ von den Eltern + 160€ Kindergeld . Bafög wurde mir verweigert, das Jahreseinkommen meiner Eltern war 200€ zu hoch. Bei 200€ Miete im Studentenwohnheim bleiben mir effektiv etwas weniger als der ALG 2 Satz. Damit muss ich noch mind. 2 Jahre auskommen ... . Und man kommt damit aus
> Bekommst du an gesetzlichen Feiertagen ein Gehalt?
Sicher, der Zeitarbeier auch.
Biste noch Schüler oder schon arbeitslos, oder warum weisst du das nicht
und willst irgendwas abziehen?
Der Hotte schrieb: > Bei 200€ > Miete im Studentenwohnheim bleiben mir effektiv etwas weniger als der > ALG 2 Satz. Damit muss ich noch mind. 2 Jahre auskommen ... . Und man > kommt damit aus Klar kommt man damit aus. Aber nach 5 Jahren ist es auch irgendwann mal gut.
> ich lebe bereits mein gesamtes Studium unter dem Existensminimum > ,bekomme 2x200€ von den Eltern + 160€ Kindergeld . Bafög wurde mir > verweigert, das Jahreseinkommen meiner Eltern war 200€ zu hoch. Bei 200€ > Miete im Studentenwohnheim bleiben mir effektiv etwas weniger als der > ALG 2 Satz. Damit muss ich noch mind. 2 Jahre auskommen ... . ach armes hascherl, der bafög satz ist gestuft! und wenn deine Eltern 200€ über dem maximalen Berag liegen ist das pech. Wenn Sie 200€ drunter liegen würden, bekommste vl 15euro im monat. SUPERRRRRRRRRR, ein vermögen! > Und man kommt damit aus Dolle sahne. dann zeig das mal den hatzern die können es ja net! Tipp: man kann auch arbeiten gehen, und so aufstocken und das zu wahrlich besseren konditionen als der hartz4emfänger.
Leiharbeit ist so, wie sie in Germany betrieben wird, meiner Meinung nach sittenwirdrig. Die "Vermieter" verdienen sich dabei dumm und dusslig. War mal im Prinzip ne gute Idee, um temporäre Spitzen anzufangen. Mittlererweile zur modernen Skaverei verkommen.
Dabei hilft die Agentur noch: Nimmt man die Sklaverei nicht an - sofortige Streichung der Leistungen! Hier wird der Ausdruck "zumutbare Arbeit" pervertiert. Die Arbeit, die ein Kandidat angeboten bekommt, muß wohl nur noch so ausgelegt sein, daß dr zu ewrwartende Gewinn dem Leih-AG zumutbar ist ;-)
ert schrieb: >der bafög satz ist gestuft! und wenn deine Eltern >200€ über dem maximalen Berag liegen ist das pech. Da könnten die Eltern doch mal selbst ne Investition in den Nachwuchs tätigen, denn arm sind sie sicher nicht. So ist das doch gedacht, oder??? >Tipp: man kann auch arbeiten gehen, und so aufstocken >und das zu wahrlich besseren konditionen als der >hartz4emfänger. Hast du mal ein oder mehrere konkrete brauchbare Beispiele, wo das funktioniert hat?
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