Wollte in excel eine Sinustabelle anlegen. zB eingegeben.: =sin(90) rauskommt 0,893996664 =sin(180) -0,801152636 =sin(360) 0,958915723 Bin ich doof, oder was mache ich falsch? mfg paule
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Verschoben durch Moderator
In Programmiersprachen wird ein Winkel üblicherweise in Radianten angegeben und nicht in Grad sin( 90 * PI / 180 )
Karl heinz Buchegger schrieb: > In Programmiersprachen wird ein Winkel üblicherweise in Radianten > angegeben und nicht in Grad Warum eigentlich? Mir erschließt sich da grade keine sinnvolle Begründung dafür...
Das liegt daran, daß das die "natürliche" geometrische Repräsentation ist. Wenn Winkel in trigonometrischen Formeln verwendet werden, nutzt man auch immer das Bogenmass. Gruß, Marcus
Weil Computer zuerst für Aufgaben der Physik und angewandten Mathematik verwendet wurden. In der Physik gibt es z.B. Kräfteberechnungen, die das Bogenmaß verwenden. Außerdem vereinfacht das Bogenmaß das Differenzieren (gleichermaßen beliebt bei Mathematikern und Physikern) von Winkelfunktionen. MfG SH
brumbaer schrieb: > Außerdem vereinfacht das Bogenmaß das Differenzieren (gleichermaßen > beliebt bei Mathematikern und Physikern) von Winkelfunktionen. Das musste mir ma erklären.
Rad hat den Vorteil, dass es als Einheit weggelassen werden kann. u(t)=û*sin(w*t), diese Formel beschreibt eine Sinusspannung. f=1Hz w=omega --> "Normierung" damit der Sinus innerhalb einer Sekunde genau eine Periode zurücklegt. w=2PIf 1Hz=1/s w=2*PI*1/s =2PI =6,28/s u(t)=û*sin(6,28/s*t) Auf diese Art kann man elegant eine Sinusfunktion darstellen. Wenn du nun mit dem Winkelmaß rechnen möchtest müsstest du ständig die Einheit mitschleppen. Wobei jetzt fällt mir ein viel besseres Beispiel ein. Wenn du den Teilumfang berechnen möchtest und im Bogenmaß arbeitest. Dann gilt U=2*Pi*r Das Verhältniss Winkel/Gesammtwinkel = Alpha/(2*PI) U des Teilkreieses = r*phi Denn die 2 Pi Kürzen sich weg. Damit kann man sich auch sehr viel Arbeit ersparen. Z.B. typische "Aufwärmaufgabe" einer Klausur. Ein Objekt wird auf einer Kreisbahn mit r=1m mit 10rad/s^2 beschleunigt. Welche Strecke legt es in 5s zurück. phi=0.5at^2=125rad Uteil=r*phi=125m So spart man sich die gesammte Umrechnerei und ist nach 30Sekunden mit der Aufgabe fertig, wo andere 3Minuten lang rechnen. Dann gibt es viele Formel wo das omega welches auf der Einheit Rad bassiert essentiell ist. Z.B. wenn du die Zentripetalkraft berechnen möchtest. Diese währe a=w^2*r
Nur in der Geometrie verwendet man das Gradmaß. Bei allen anderen Anwendungen verwendet man das Bogenmaß. B.
Simon K. schrieb: > brumbaer schrieb: >> Außerdem vereinfacht das Bogenmaß das Differenzieren (gleichermaßen >> beliebt bei Mathematikern und Physikern) von Winkelfunktionen. > > Das musste mir ma erklären. Ableitung von sin(x) ist ja cos(x) wenn man jetzt mit Grad arbeitet heißt das also sin(grad/180*pi) und was gibt das nach grad differenziert? (das Ergebnis ist nicht cos(grad/180*pi))
Ja, ist natürlich was dran. Hab da etwas voreilig geschrieben, denn, was ist denn wenn man jetzt einfach sagt, dass man den sich den Sinus mit Parameter als Gradmaß definiert? So wie, wenn man beim Taschenrechner auf DEG umschaltet. Dann kann man ja wieder "ganz normal" differenzieren und trotzdem Gradzahlen einsetzen. Irgendwo muss da noch ein Haken sein ;)
wenn du den Sinus so definierst kommt eben als Ableitung von sin(grad) pi/180*cos(grad) raus
ist u(v)' nicht =v'*u(v) ?!-->pi/180*cos(pi/180*grad) sowas meine ich zumindestens in mathe gelernt zu haben letztens...
Das ist schon klar, Kettenregel eben. Aber was wenn ich einfach sage (sin(x))' = cos(x), wobei x im Gradmaß angegeben wird? Kann man beim Taschenrechner ja einstellen. Dann hat man eben keine "Amplitudenskalierung" vor dem cos-Term.
Deine Rechnung ist falsch. Wenn x im Gradmaß ist, dann muss bei der Ableitung die Steigung pro Grad herauskommen wie bereits mehrfach vorgerechnet. Steigung pro Grad ist natürlich völlig unpraktisch. Das braucht kein Mensch. Deshalb solltest du die dich mit dem Bogenmaß anfreunden.
Pi/180 ist eine konstante, da is nix mit Kettenregel! Die kann man auch vor das Integral ziehen...
Konstanten dürfen nur dann vor das integral gezogen werden, wenn sie als reine Multiplikation zu der Integrationsvariable stehen. int(Pi/180*sin(x))dx --> PI/180 *int(sin(x)) dx Wenn das Pi/180 aber im Sinus steht darf man das nicht. int(sin(PI/180*x)) dx dort darf das Pi/180 nicht vor das Integral gezogen werden. wenn man int(sin(PI/180*x)) dx rechnet bekommt man. -(180 cos((pi x)/180))/pi+constant
Mein Gott, was diskutiert Ihr hier?
Mathematik ist keine basisdemokratische Veranstaltung.
Faktisch hat Karl heinz die Frage korrekt beantwortet.
Die zweite Frage, an der sich alles entzündete, war doch:
> Warum eigentlich?
Ja warum? Weil die elementaren Funktionen in Compiler- und
Interpretersprachen über ihre Definition als Potenzreihe implementiert
wurden. Beim Sinus:
sin(x) = x - x^3/3! + x^5/5! - ...
Dabei ist x im Bogenmaß definiert. Das ist schon alles - damit wird die
Darstellung einfach und effizient.
Wenn ein Programmierer die Transformation 'Winkel -> Bogenmaß' unbedingt
benötigt, führt er sie eben vorher durch. Das ist seine Freiheit.
Und noch eins:
Durch diese elementare Definition bleibt die elementare Sichtweise
erhalten:
Obige Definition deckt sich mit:
- der Definition des sin als Funktionalgleichung
- der Definition des sin als DGL
- der Definition des sin als Integralgleichung
Die Äquivalenz dieser Darstellungen sichert die Definition, hier der
Sinus-Funktion mit ihrem Definitions- und Wertebereich. Und diese
Darstellungen sind zur Definition als Potenzreihe äquivalent. Und
deshalb funtionieren unsere schönen bunten Darstellungen auf unseren
tollen Rechnern.
Diese Äquivalenz ist mit x als Gradangabe leider schwierig, wie man
leicht, z. B. an der Euler-Formel, erkennt.
Dass man Aufgrund von Homogenität und Additivität oftmals beliebig
umskalieren kann, ändert wenig an dem Sinngehalt.
Gruß,
Nils
Nils schrieb: > Ja warum? Weil die elementaren Funktionen in Compiler- und > Interpretersprachen über ihre Definition als Potenzreihe implementiert > wurden. Beim Sinus: > sin(x) = x - x^3/3! + x^5/5! - ... > Dabei ist x im Bogenmaß definiert. Das ist schon alles - damit wird die > Darstellung einfach und effizient. Ich glaube nicht, dass in Programmiersprachen das Bogenmaß wegen der Effizienz gewählt wurde. Da vor der Berechnung der Potenzreihe sowieso das Argument modulo π/2 gerechnet werden muss, kann bei dieser Aktion ohne Effizienzverlust auch gleich der Skalierungsfaktor mit eingebracht werden. Deinen anderen Aussagen stimme ich aber voll zu. Noch ein paar Gedanken zu den unterschiedlichen Winkeldarstellungen: Winkel in der Geometrie und Geodäsie Winkel werden wie dimensionsbehaftete physikalische Größen behandelt und haben deswegen eine Einheit oder zumindest so etwas ähnliches (Grad oder Gon). Das Argument der Sinus- und Cosinusfunktion ist immer ein Winkel, deswegen auch die Bezeichnung Winkelfunktion. Ein Winkel wird niemals zu einer dimensionslosen Zahl (bspw. dem Resultat einer Sinusfunktion) addiert, so dass hier keinerlei Probleme entstehen. Die Skalierung der Winkeldarstellung ist also frei wählbar. Winkel außerhalb der Geometrie und Geodäsie Winkel sind dimensionslos. Deswegen sind auch Ausdrücke wie sin(x)+x erlaubt, was in der Geometrie nicht geht und auch keinen Sinn ergibt. Um aber Winkel mit anderen dimensionslosen Größen mit eindeutigem Ergebnis addieren zu können, ist eine eindeutige Definition Voraussetzung. Irgendwann wurde entschieden, den Winkel als Verhältnis von Kreisbogen- länge zu Kreisradius zu definieren, daher die Bezeichnung Bogenmaß. Diese Definition - ist einfach und natürlich, - unabhängig von den Einheiten, in denen die beiden Längen gemessen werden, solange diese Einheiten gleich sind, und - stellt eine Verbindung zur Geometrie dar, wo ja ebenfalls mit Längen gerechnet wird. Die Einfachheit und Natürlichkeit dieser Definition im Vergleich zu den eher willkürlich gewählten "Einheiten" Grad und Gon hat den angenehmen Nebeneffekt, dass auch an anderer Stelle vieles einfacher wird: - Beispiele aus der Analysis (Differenzieren, Integrieren, Potenzreihen, Differentialgleichungen usw.) wurden schon genannt - In der Physik bekommt damit die Winkelgeschwindigkeit den gleichen Zahlenwert wie die Kreisfrequenz, was die Verrechnung von Drehbewegun- gen mit Schwingungen vereinfacht. - In der Geometrie können durch umgekehrte Anwendung der Winkeldefini- tion ohne zusätzlichen Skalierungsfaktor Bogenlängen als Produkt von Winkel und Radius berechnet werden. Der einzige Nachteil der Definition besteht darin, dass ausgezeichnete Winkel wie der Vollwinkel oder der rechte Winkel nicht als ganze Zahlen- werte darstellbar sind. 100 gon für einen rechten Winkel sieht einfach besser aus als 1.570796…. So schwer wiegt dieser Nachteil aber auch wieder nicht, da letzteres auch als π/2 geschrieben werden kann. Zurück zu Excel: Warum ausgerechnet das kaufmännisch orientierte Excel im Bogenmaß rech- net, während fast alle als "wissenschaftlich" angepriesenen Taschenrech- ner defaultmäßig das Gradmaß benutzen, erschließt sich mir nicht ganz. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Excel in einer gängigen Programmier- sprache wie C entwickelt wurde und die Programmierer einfach zu faul waren, die Winkel für das Userinterface in Grad umzurechnen :)
> während fast alle als "wissenschaftlich" angepriesenen > Taschenrechner defaultmäßig das Gradmaß benutzen, > erschließt sich mir nicht ganz. Mir schon. Man ist doch froh, wenn die Kinder das mit den Grad packen. Da kann man bei den meisten nicht auch noch mit Bogenmaß daherkommen. Das Rechnen im Bogenmaß setzt abstrakteres Denken voraus. Die ganze klassische Mathematik an Schulen ist auch viel zu Geometrielastig. Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn die Taschenrechnerhersteller das Grad in der Standardeinstellung haben.
@Helmut S.: Was du schreibst, ist vollkommen richtig. Meine Verwunderung bezog sich aber nicht auf die Taschenrechner, sondern auf Excel. Wenn schon Kinder Schwierigkeiten mit dem Bogenmaß haben, wie sollen dann erst Betriebs- wirte, Bankkaufleute u.ä. (also die typischen Excel-User) damit zurecht kommen? Wenn Taschenrechner defaultmäßig im Gradmaß rechnen, müsste dies Excel doch erst recht tun. Stattdessen ist es im Gegensatz zum Taschenrechner nicht einmal umschaltbar. Es gibt lediglich Konvertierungsfunktionen von Radiant nach Grad und zurück.
>Betriebswirte, Bankkaufleute u.ä. (also die typischen Excel-User)
die benutzen aber keine Sinusfunktionen ....
sondern
= SUMME(x)
= GEWINN(x)
= MEINE_PROVISION(x)
adfix schrieb: >>Betriebswirte, Bankkaufleute u.ä. (also die typischen Excel-User) > > die benutzen aber keine Sinusfunktionen .... > sondern > = SUMME(x) > = GEWINN(x) > = MEINE_PROVISION(x) Wohl vor allem die letzte :)
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