Ich habe bisher Platinen belichten lassen. Nun möchte ich das abtragende Verfahren Fräsen ausprobieren, wofür ein sog. Gerber-Format gebraucht wird. Dieses exportiert meine Schaltungsdesignsoftware problemlos. Welche Details sollte ich als Umsteiger wissen?
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Lass es sein. Habe damit auch lange rumexperimentiert - lohnt sich nicht. Gründe: -Werkzeuge sind teuer und halten nicht lange, schon nach rel. kurzer Zeit bildet sich ein Grat an der Fräskante (ca. 20m Fräsweg bei FR4). -es ist laut und dauert bei komplexeren Platinen ziemlich lange -Reste von Kupferspänen können einen zur Verzweiflung bringen -das Löten solcher Platinen ist, insbesonders bei SMD, eine Quälerei. Der Isolationskanal ist sehr dünn, mit der Folge, dass z.B. bei TQFP noch ein Rest zwischen den Pads stehen bleibt - viel Spass beim Löten, ohne Lötstopplack -es bleiben überall Kupferinseln stehen, die an kein Potential angeschlossen sind - manchmal stört das gewaltig -theoretisch möglich - das Freistellen der nicht benötigten Flächen. Fertigungszeit und Werkzeugverschleiss steigen extrem Dazu kommt, dass es mir praktisch nie gelungen ist, doppelseitige Platinen wirklich deckungsgleich zu fertigen (bei 0.3mm Bohrungen für Vias ist das schon wichtig) Durchkontaktiererei ging mir sowieso auf den Keks :-) Da es bei mir einseitige Platinen sowieso nicht mehr gibt und selbst doppelseitige die Ausnahme sind (fast alles 4Lagen), habe ich die Selbstfertigung komplett drangegeben und lasse die Platinen machen. Gibt genug Anbieter, die das schnell, ordentlich und für kleines Geld erledigen. Bei Prototypen bin ich genug mit der eigentlichen Sache beschäftigt und will nicht ständig noch bach Fehlern in der Platine suchen.
>Lass es sein. beantwortet nicht >Welche Details sollte ich als Umsteiger wissen? Daher stelle ich die Frage für andere als dich erneut: Welche Details sollte ich als Umsteiger wissen?
Ich bin mir nicht sicher, ob sich aus dem Gerber-Format (ohne vorherige Umwandlung) die nötigen Informationen für die Trennlinien gewinnen lassen. Ich benutze "Target", das gibt die nötigen Informationen (u.A.) als HPGL aus. mfG Ingo
Es ist schon klar, Ingo, daß ich fertigen lassen will und dazu wissen möchte, welche Gestaltungsänderungen ich beachten muß. U.A. kann ich nicht wissen, was Trennlinien in diesem Zh. sind.
Hallo, bisher lasse ich meine Leiterplatten auch immer bei Fachfirmen fertigen (mit Lötstoplack und Bestückungsdruck), habe aber auch schon darüber nachgedacht, einfache (einlagige kleine) Platinen selber zu fräsen. Eine CNC-Fräse habe ich mir bereits letztes Jahr zugelegt, aber in erster Linie zum Fräsen von Gehäusen. Mit Leiterplatten fräsen habe ich bisher keine Erfahrung und bin daher ebenfalls an dem Beitrag interessiert. Bisher habe ich nur mal in eine Testplatine Löcher gefräst, da ich von einem komplexen Bauteil (ELV-Display, das ich auf meine Platine setzen will - siehe Anhang) kein Datenblatt hatte und das Ausmessen der Löcher mit der Schieblehre zu ungenau war. Nach dem Fräsen sieht man gleich, wo es klemmt und kann die Position der Löcher korrigieren. Ich verwende übrigens Eagle Version 5.9.0. Gruß Martin
Dsf S. schrieb: > Welche Details sollte ich als Umsteiger wissen? Daß das Ätzverfahren parallel arbeitet und damit in konstanter Zeit, während das Fräsverfahren sequentiell ist und die Bearbeitungszeit von Größe und Komplexität des Werkstücks abhängt.
@Martin: 1) Du schreibst, in erster Linie zum Fräsen von Gehäusen... Kannst Du da bisschen mehr drüber erzählen? Welches Material? Hast Du evtl. Fotos? Würde mich sehr interessieren! 2) Welche ELV-Projekt war denn das? Das Display gefällt mir :-) Um den eigentlichen Thread mit diesem Thema aber jetzt vollkommen zu missbrauchen: @Dsf S. Das ist eine echt schwierige Sache; habe ich auch schon versucht, aber bereits nach einer handvoll Platinen bin ich wieder auf das Ätzverfahren umgestiegen. Grund: Wenn Du Höhenverstellung hast (sind sehr teuer), hast Du mit billigeren Gravursticheln (sind "dreieckig") entweder sehr unterschiedliche Bahnbreiten, weil die Platine nicht überall exakt gleich hoch ist (trotz Vakuumtisch) und wenn Du einen Schaftfräser benutzt, kannst Du entweder nur breite Bahnen fräsen, oder es macht gar keinen Spaß. Ich wollte mal einen 0.3mm Schaftfräser testen. Stück 8 Euro; VHM; gehalten hat er gerade mal 2cm (ZWEI!!) trotz sehr langsamen Vorschubs. Welche Anforderungen hast Du denn an die Platinen? "Einfachere" gehen evtl., aber lohnen sich wirklich nicht. Belichten, Ätzen, Lötstopp geht alles wunderbar schnell und einfach daheim (und Leiterbahnen von 0.3mm sind locker möglich!)
Dsf S. schrieb: > Ich habe bisher Platinen belichten lassen. Nun möchte ich das abtragende > Verfahren Fräsen ausprobieren... Dsf S. schrieb: > Es ist schon klar, Ingo, daß ich fertigen lassen will und dazu wissen > möchte, welche Gestaltungsänderungen ich beachten muß. Wenn ich das richtig zusammenfasse: Es geht nicht um die Anschaffung einer Fräse, sondern um Auftragsfertigung außer Haus und Du machst Dir Sorgen über die Formate oder andere Unterlagen, die Du dem Hersteller Deines Vertrauens zukommen lassen mußt. Richtig? In diesem Falle gibt es, außer den design rules des Herstellers, nichts besonderes zu beachten. Alle Fräskonturen können aus den Gerberdaten gewonnen werden. --- Des Interesses halber würde ich hier aber gerne noch einmal nachhaken: Wie kommst Du auf die Idee Deine Leiterplatten fräsen zu lassen? Ich habe privat, als auch auf der Arbeit, Fräsen für die Leiterplattenherstellung. Privat "nur" bis zwei Lagen, auf der Arbeit können wir auch Vierlagiges fertigen. In beiden Fällen werden die Fräsen aber ausschließlich zum Rapid Prototyping eingesetzt. Wenn also in kürzester Zeit "mal eben schnell" etwas auf dem Tisch liegen muß (Bsp.: Dann kann der Softie schon mal sein Programmiertes live debuggen... Oder, wenn mir zu Hause, Freitag Abend, danach gelüstet noch mal eben schnell...) Bei einer Fräs-Fertigung außer Haus kann ich hier keinerlei Vorteile erkennen. Es ist weder billiger, noch schneller...
@Michael B: @Martin: 1) Material: ABS (bisher nur Gehäuse von www.okw.com). Fotos: anbei... 2) Es ist das FHT-8I von ELV (serielles Funk-Interface FHT 8I, Artikel-Nr.: 68-756-10). Diese Platine hat nicht als Huckepackplatine auf meine Platine gepaßt (Höhen-Platzprobleme im Gehäuse). Daher habe ich die ELV-Schaltung zusätzlich auf mein Board gequetscht. So eben auch das Display von dem ELV-Teil. Gruß Martin
Hallo Martin, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte insgeheim gehofft, dass es eine neue Gehäusemöglichkeit für Privatanwender wird, aber okw scheint auch wieder nur gewerbliche Kunden zu beliefern :-( Aber das ELV-Teil gefällt mir :-) Danke für die Bestellnummer! PS: Die Beschriftung ist spitze! Und die seitlichen Aussparungen beneidenswert :-) Meine 3D-CNC kann nur 75mm Z-Achse... Da schaffe ich keine (zur Bearbeitung aufrecht gestellten) Seitenteile :-(
@Michael B. die Gehäuse von OKW gibts z.B. auch bei Conrad. Und da kann man ja problemlos als Privatkunde einkaufen. Meine Z-Achse kann auch nicht viel mehr als Deine (100mm). Da mußte ich auch die Hauptspindel weiter nach oben montieren, daß es überhaupt einigermaßen ging. Die paar Aussparungen des Gehäuses haben mich Unterkante 2 Tage gekostet. Das mit der CNC-Maschine habe ich ziemlich unterschätz. Man ist mit einer eigenen zwar recht flexibel, aber es kostet jede Menge Zeit. Vor allem das Befestigen des Gehäuses und die Test-Fräsungen. Gruß Martin
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