Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es Open-Collector-Operationsverstärker?


von Bernd (Gast)


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Hallo Forum,

ich brauche für meine Schaltung einen Open-Collector 
Operationsverstärker.
Oder halt einen rückkopplungsgeigneten Komparator.
Habt ihr da mit irgendwas Erfahrung oder wird es güstiger sein einen 
"normalen" (ich verwende immer die TL072) zu erwenden und ihn mit nem 
Transistor am Ausgang zu OC "umzubauen"?
Dann ist halt die Sättigung/Response-Time so ein Problem...

von Purzel H. (hacky)


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Was soll das Ganze ?

von Bernd (Gast)


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An Schaltreglern sind doch diese comp.-pins, die es gilt, mittels 
Open-Collector auf die gewünschte Spannung zu bringen.
So mal eine meiner Anwendungen.

von Thorsten M. (thorstenm)


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Es gibt so etwas, teilweise sogar bei Reichelt: TAA761, TAA762, TAA765, 
TAA2761. Keine Erfahrung damit, nur irgendwo mal gesehen.

Grüße

von Tine S. (tine)


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Jupp, diese TAA76X sind alte DDR Teile. Habe ich vor Jahren mal aus Spaß 
an der Freude verbaut. Hat funktioniert, nur die Daten sind halt so 
lala. 741er Niveau halt.

von Günther N. (guenti)


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Diese angeblichen TAA76x(vermeintlich DDR-Produktion) wurden zwar in der 
DDR auch hergestellt(Lizenz oder "gekupfert"),aber niemals als TAA76x 
!Die DDR Typbezeichnung für einen nachgemachten TAA 761 war z.B. 
B761.Die Daten waren mit den westlichen identisch und entsprachen dem 
damaligen Stand der Technik.

von Ingo (Gast)


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Eine (Not-)lösung könnte auch sein, eine Diode hinter den Ausgang sein, 
wenn es auf Aussteuerbarkeit fast bis Minus ankommt vielleicht ein Rail 
to Rail OPV mit ner Shottkydiode. Die '761er Familie war, bis auf den 
Grundtyp intern frequenzkompensiert und nicht für gegengekoppelte 
Verstärkungen unter 20 geeigntet. Bezüglich "Stand der Technik" wie hier 
schon geäußert, würde ich auch lm358, lm324 u.Ä als lebende Fossilien 
bezeichnen, gibt es auch schon ewig und werden immer noch gern genommen. 
Der Einzige Vorteil derer gegenüber den '761ern ist, das die Eingänge 
bis 0 oder Minus runtergehen können.
mfg Ingo

von Andrew T. (marsufant)


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Tine Schwerzel schrieb:
> Jupp, diese TAA76X sind alte DDR Teile. Habe ich vor Jahren mal aus Spaß
> an der Freude verbaut. Hat funktioniert, nur die Daten sind halt so
> lala. 741er Niveau halt.

Oh Du AHNUNGSLOSER.

Es sind alte SIEMENS Teile. WESTWARE  .-)
Aber im Osten dann kopiert.

Und das Teil TAA76X/86X kann 70mA Ausgangsstrom.
Da hat der 741 längst dicht gemacht.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Tine Schwerzel schrieb:
> Jupp, diese TAA76X sind alte DDR Teile.

Jain, Tine,

geklaut von Siemens.
Wie auch den TCA440 als A244D.
Zu dem sagte ein Kollege von Siemens gegen Ende des Kalten Krieges: "Wir 
stellen die schon lange nicht mehr. Wenn wir doch welche brauchen, dann 
kaufen wir welche von denen, die uns alle Masken dazu geklaut haben."

Ciao
Wolfgang Horn

von faustian (Gast)


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Hehe wollte auch gerade die sechseckigen Siemens Sechsbeiner 
empfehlen....

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang Horn schrieb:
> die uns alle Masken dazu geklaut haben.

Gibt es dafür eigentlich Belege?  Ich kann mir nicht vorstellen, dass
sich das gelohnt haben soll, die paar Transistoren kann doch jeder
Anfänger layouten, entscheidend ist doch die Beherrschung der Prozesse.
Die kann man nicht einfach "klauen".

(Bei CPUs à la Vax-CPU ist die Sache natürlich komplett anders, dort
hat sich der immense Aufwand fürs reverse engineering sicherlich
gelohnt.)

Das HFO hatte ja durchaus auch Eigenentwicklungen ohne "Westvorbild"
aufzuweisen, wie die Baureihe in I²L (Integrated Injection Logic,
E351/E355 vor allem), oder siehe den A277, der zwar pinkompatibel
zu UAA180 oder sowas ist, aber funktional zwei West-ICs in einem
vereinigt (automatische Erkennung, ob Band- oder Punktbetrieb).

von Hagen R. (hagen)


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>Gibt es dafür eigentlich Belege?  Ich kann mir nicht vorstellen, dass
>sich das gelohnt haben soll, die paar Transistoren kann doch jeder
>Anfänger layouten, entscheidend ist doch die Beherrschung der Prozesse.
>Die kann man nicht einfach "klauen".

Korrekt sehe ich auch so. Wichtiger war da schon der Punkt das man das 
Silizium hochrein herstellen konnte. (und wer hats erfunden ?)

Gruß Hagen

von Kapitän Blaubär (Gast)


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Bernd schrieb:
> ich brauche für meine Schaltung einen Open-Collector
> Operationsverstärker.

LM393

von T. C. (tripplex)


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Kapitän Blaubär schrieb:
> Bernd schrieb:
>> ich brauche für meine Schaltung einen Open-Collector
>> Operationsverstärker.
>
> LM393

Das ist ein Komparator.

von Detlev T. (detlevt)


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Ich wollte auch den LM393 vorschlagen. Wenn sogar im Datenblatt eine 
Beispielschaltung für die Verwendung als OpAmp zu finden ist, warum 
sollte das dann nicht gehen?

Gruß, DetlevT

von Günther N. (guenti)


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Da  unserem Anfragenden offensichtlich auch ein passender Komparator 
genehm wäre   "ich brauche für meine Schaltung einen Open-Collector
Operationsverstärker.
Oder halt einen rückkopplungsgeigneten Komparator"  ,so wäre doch  LM 
393 gerchtfertigt ? Oder?

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