Forum: HF, Funk und Felder 24 / 47 GHz Sendertechnik


von bastler (Gast)


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Mich würde interessieren, wie das im GHz Bereich so funktioniert

Beispielsweise 24 GHz Amateurfunkband.
Bei der Wellenlänge sind die Antennen ja furchbar klein. 1,2 cm 
Wellenlänge, ein lambda/4 Strahler ist ja nur 3mm groß.

Dann gibts ja noch das 47 GHz Amateurfunkband, noch eins bei 75 GHz.
Da wird das alles schon so mini klein, dass man das gar nicht mehr 
richtig bauen kann.
In dem Bereich wird man sicherlich mit Hornstrahlern arbeiten, aber 
irgendwie muss man das Signal auch in einen Hornstrahler einkoppeln.
Hat man dann einfach millimeter kleine Koppler oder wie funktioniert 
das?
Und die Dämpfung für die Zuführung des Sendesignals über ein kurzes 
Koaxialkabel in den Hornstrahler bzw die Elektronik auf der Leiterplatte 
ist wohl auch astronomisch auf dem Frequenzbereich.
Und wie kommt man auf eine so hohe Frequenz? Sender/Empfänger für eine 
so hohe Frequenz zu bauen dürfte wohl recht schwer sein.

von Purzel H. (hacky)


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Koaxialleitungen haben vielhoehere Verluste wie Hohlleiter, daher 
bevorzugt man fuer groessere Laengen Hohlleiter. Es gibt Koppler, die 
koaxial auf hohlleiter koppeln. Mit einem Hohlleiter geht man dann aus 
die Antenne. Eine Antenne kann ein Hornstrahler sein, aber auch eine 
Parabol, oder was anderes. Leiterplatten gibt's da eigentlich nicht 
mehr. Die Signale werden in der Regel hoch und runter gemischt. Es ist 
aber auch denkbar sie ueber einen modulierbaren Oszillator zu erzeugen. 
Es gibt Gunn Oszillatoren bis sicher 100GHz, die haben einen Varactor 
Eingang und bieten Leistungen bis 100mW.
Halbleiterverstaerker sind bei einigen Watt zu Ende. Wenn man viel 
Leistung braucht nimmt man Wanderfeldroehren.

von bastler (Gast)


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Wäre es z.B. möglich, die Frequenz eines 2,4 GHz Wlan zu verzehnfachen 
und dann auf 24 GHz zu senden? Und beim Empfänger wieder runter?


Wie wird das Signal in einen Holleiter eingekoppelt? Hat man dann 
wirklich einen 3mm kleinen lambda/4 Koppelstift? Der dann über wenige cm 
Koaxleitung an die Elektronik angeschlossen ist?
Oder setzt man die Elektronik direkt auf den Hohlleiter auf, wie z.B. 
bei nem Sat LNB? Aber auch da ist ein koppelstift drin. Bei 11 GHz aber 
noch nicht so klein, dass man fast schon ne Lupe braucht. Bei 24 GHz und 
höhren Bändern wär das dann natürlich ziemlich klein.
Oder hat man dann keine Lambda/4 Koppler mehr?

Die Elektronik auf der Leiterplatte, da erfährt die HF bei 24 GHz 
natürlich auch hohe Verluste. Selbst wenn man Keramik oder Teflon oder 
sowas nehmen würde. Wie wird das gelöst?

von Ohforf S. (ohforf)


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bastler schrieb:
> Wäre es z.B. möglich, die Frequenz eines 2,4 GHz Wlan zu verzehnfachen
> und dann auf 24 GHz zu senden? Und beim Empfänger wieder runter?

Wäre das sinnvoll ?
Wenn mich mein HF-Halbwissen nicht im Stich lässt, sind 24 GHz noch weit 
schlechter zum Durchdringen von Hindernissen geeignet.

von Purzel H. (hacky)


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Nein, ein fertiges Signal wird nicht verzehnfacht. Man verzehnfacht den 
Traeger , dann erst kommt das signal dazu. Der Vorteil von 24GHz ist die 
viel kleinere Richtantenne.

Ja, ein Koppler ist im Wesentlichen ein Dipol, der in einn Holleiter 
reinragt. Das sind aber fertige Komponenten. Ich kenn diese Baender 
zuwenig. Bei 35Ghz kann man schon mal 400-600 Euro fuer einen guten 
Koppler rausblasen. Der Preis setzt sich zusammen aus dem Engineering, 
der Fertigung, den extrem niedrigen Stueckzahlen und dem manuellen 
Abgleich am Netzwerkanalyzer. Ein Koppler wird mit Elektroerosion nach 
dem Vorfraesen gefertigt. Obleich die Teile mechanisch einfach und 
trotzdem teuer erscheinen, ist es jedem ueberlassen sie selbst zu 
fertigen. Elektronik hat man bei diesen Frequenzen keine. Was soll die 
denn ? Fertige Komponenten sind zB Mixer, Attenuatoren, Phasenschieber, 
Limiter, Detektoren, Verstaerker, Koppler, Isolatoren und Zirkulatoren. 
Da ist nirgendwo Elektronik. Elektronik braucht man viel weiter unten.

von Purzel H. (hacky)


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>Mich würde interessieren, wie das im GHz Bereich so funktioniert

Das sind jeweils Leute, die machen das Beruflich, koennen zB ueber 
Mittag schnell ein Filter messen. Und gehen dann am Sonntag mit der 
Familie auf einen Huegel Picknicken, der Kollege mit seiner Familie auf 
einen anderen Huegel, und beide ziehen den 40cm Parabol hervor und 
quasseln dann ein Bisschen. Moeglicherweise auch eine Datenuebertragung. 
Als Nichtprofi sind diese Baender voellig unrealistisch. Fuer einen 
Netzwerkanalyzer sind schnell mal 60kEuro draussen.

von bastler (Gast)


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Das Messgeräte im GHz Bereich teuer sind, wusste ich, aber 60k ist schon 
heftig.

Das viele Funkamateure beruflich im HF oder Elektronikbereich tätig sind 
wundert mich jedenfalls nicht. Wenn man dann noch Ing ist und irgendwo 
in ner Entwicklungsabteilung arbeitet hat man natürlich die Besten 
möglichkeiten, sowas zu bauen.

Ich habe Beruflich leider nicht viel mit HF zu tun. Habe auch keinen 
Zugang zu HF Messmitteln.
Bei mir hört das alles bei ca 10-20 MHz auf.

Ich denk mal, mit Selbstbau ist bei mir spätesdens beim 70 cm Band 
schluss.
Für 433 MHz hab ich schonmal selber was gemacht, bis runter auf 
Bauteilebene.

Ich hab zwar auch schonmal bei 2,4 GHz gebastelt, aber da war der HF 
Teil schon so weit fertig und es musste nur noch das "Drumherum" gemacht 
werden.

Auch wenn ich mir wohl niemals was für 24 GHz und mehr baue, es war auch 
mehr ne Frage aus reinem Interesse.

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