Hallo Leute, ich bin gerade nicht sicher, ob ich richtig rechne: Wenn ich z.B. einen privaten PKW fahre, und dann von der Firma einen Firmenwagen angeboten bekomme, wieviel ist das wert? Also sagen wir mal, ich bekäme 50.000 Euro Jahresbrutto, und zahle vom verbleibenden Netto meinen privaten PKW (vorher). Ich hab überhaupt keine Übersicht, was mich so der km kostet, vielleicht 20 cent (Mein Auto ist schon alt, schon lange abbezahlt, aber läuft wie wild, wenig Reparaturen). Ich fahre privat vielleicht 12000 km/Jahr. Nun bekäme ich einen Firmenwagen angeboten (welchen ich dann privat nutzen könnte und pauschal abrechnen) - somit brauche ich den eigenen nicht mehr. Wie wird sich mein resultierendes Netto dadurch verändern, nach oben oder unten? nach oben: ich brauche nichts mehr für meinen privaen PKW zu bezahlen (der fällt ja weg) nach unten: Das Finanzamt zieht mir was vom Netto ab.. ? Ich hatte noch nie einen Firmenwagen, deshaölb keine Erfahrung, es gibt sicher mehrere Einflußgrößen..
Der privat genutzte Firmenwagen ist ein geldwerter Vorteil, auf den zumindest Lohnsteuer erhoben wird (KV und PV weiß ich nicht, tangiert mich nicht). Früher wurde der geldwerte Vorteil mit monatlich 1% des Listenpreises angesetzt. d.h. bei einem Auto mit 30.000 € Listenpreis ist es dieselbe Versteuerung wie bei 300 € mehr Monatsgehalt. Bei üblichen Gehältern liegt dein Netto damit mindestens um 100 € niedriger (Milchmädchenrechnung). Angaben ohne Gewähr, fragen Sie Ihren Steuerberater.
was heißt "pauschal abrechnen" ? Das Gesetz sieht bei Dienstwägen, die auch privat genutzt werden, vor, daß 1% vom Bruttolistenpreis plus 0,03% vom Bruttolistenpreis je Entfernungskilometer zwischen Wohn- und Arbeitsstätte pro Monat versteuert werden. Das heißt aber nicht, daß der Arbeitsgeber davon abweichende Vereinbarungen (sprich eine zusätzliche an den AG zu zahlende Pauschale) treffen kann. Ansonsten ist der Dienstwagen das wert, was Du privat durch den Wegfall des Privat PKW sparst. In der Regel lohnt es sich, wenn nur die gesetzliche Regelung zum Tragen kommt, weil der Steuernachteil deutlich geringer ist, als die Kosten für einen privaten PKW.
Versteuerung wie folgt: Du musst zusätzlich versteuern: - 1% vom Listenneu(!)preis für die private Nutzung - 0,3 % pro Entfernungskilometer der Wegstrecke zur Arbeit - Im Fall eines Unfalls korrekterweise die Selbstbeteiligung an der Kasko, wenn die einspringen muss und deinen Firma das bezahlt. Ab jetzt kannst Du dir das ausrechnen bspw. bei Listenpreis 30.000 EUR und Arbeitsweg (einfach) 10 km musst Du nun 300 EUR + 90 EUR = 390 EUR versteuern, das sind je nach Steuerklasse und sonstigen Rahmenbedingungen 150-200 EUR, die dir dann netto fehlen (das war geschätzt und pi mal Auge) - so billig kannst Du dein Auto selbst nicht bezahlen, Du hast ja heute schon um die 60-80 EUR Benzinkosten im Monat, von Versicherung, Wertverlust, Rücklagen, Wartung etc.etc. mal ganz zu schweigen. Im NORMALFAL ist das immer ein Gewinn bzw. Vorteil für dich, ausser: Du bekommst ein deutlich grösseres (=teureres) Fahrzeug, als Du privat fahren würdest bzw. jetzt fährst. Das passt aber nur, wenn Du nicht zusätzlich eine "Pauschale" an deine Firma zur Nutzung des Wagens abgeben musst. Falls doch, musst Du wohl genauer rechnen.
cassini schrieb: > In der Regel lohnt es sich, wenn nur die > gesetzliche Regelung zum Tragen kommt Das wage ich mal ganz vehement zu bestreiten: 1. Es lohnt sich wenn nur wenn Du nahe beim Arbeitgeber wohnst, ansonsten mußt Du zuviel wegen der Entfernungs-Km versteuern. 2. Du musst auf den Listenpreis versteueren. Kauft Du ein Auto privat sind bis zu 15% Raball drin. 3. Es lohnt dann wenn Du rechnest daß Du Dir privat auch ein Neufahrzeug kaufst und es nach 3-4 Jahren wieder verkaufst, aber wer macht sowas dummes. Beispiel: Ein Mercedes E Klasse Kombi (Beliebtes Firmenfahrzeug, Du kannst auch A6 oder 5er BMW) nehmen: Das Neufahrzeug kostet Dich mit den Extras mindestens 50000 vieleivht auch 60000 Euro Liste. Ein Leasingrückläufer mit unter 100000 km kriegst Dus chon ab 20000 Euro und wenn Du das fährst hast Du nicht viel mehr an Reparaturen und Warung wie beim neuen und kannst es nach 3-4 Jahren noch für 10000 - 12000 verkaufen. Ein Neufahrzeug lohnt nur für denjenigen der es zum "Repräsentiern" braucht und der geldwerte Vorteil, den Dir das Finanzamt berechnet ist deutlich größer als das was Du für einen jungen Gebrauchten zahlst. Bei uns in der Firma haben einige der Besserverdienenden Ihren Firmenwagen inzwischen abgegeben und privat ein Auto gekauft, sogar ein Geschäftsführer.
danke, das war schon sehr hilfreich / ich werde dann wohl mein altes Auto noch solange fahren, bis wirklch mal ne teure Reparatur kommt, und dann evtl. auf (nicht so teuren) Firmenwagen umsteigen.
auto fahn schrieb: > keine Übersicht, was mich so der km kostet, vielleicht 20 cent (Mein > Auto ist schon alt, schon lange abbezahlt, aber läuft wie wild, wenig > Reparaturen). Ich fahre privat vielleicht 12000 km/Jahr. Hast Du das wirklich mal ausgerechnet? Ich habe bei mir immer eher 0,5 EUR/km (auf Dauer) bei einem uralten Fahrzeug (bei ungefähr gleicher Kilometerleistung im Jahr) herausbekommen. Grüße Nicolas
"Ein Neufahrzeug lohnt nur für denjenigen der es zum "Repräsentiern" braucht und der geldwerte Vorteil, den Dir das Finanzamt berechnet ist deutlich größer als das was Du für einen jungen Gebrauchten zahlst." Ich würde sagen es komt darauf an wieviel man fährt. "Ein Leasingrückläufer mit unter 100000 km kriegst Dus chon ab 20000 Euro und wenn Du das fährst hast Du nicht viel mehr an Reparaturen und Warung wie beim neuen und kannst es nach 3-4 Jahren noch für 10000 - 12000 verkaufen." Hier auch, je nachdem wieviel man fährt. Fährt man mehr kommen viele Reparaturen, Kundendienst usw. hinzu. Zudem verbraucht man mehr Sprit. Weiterhin braucht man mehr Reifen, geht öfters Auto waschen usw. Auch wenn man nicht so arg viel fährt, kann es von Vorteil sein. Ich hab bis jetzt noch keinen getroffen, der dabei einen Nachteil hatte.
Egal wie die Reglung ist, das Auto sollte auch BRAUCHBAR sein. Wer z.B. für seine Großfamilie einen Mini bekommt wird weniger begeistert sein.
In der Agglomeration wo die oeffentlichen Verkehrsmittel derart gut, ist, dass man eigentlich kein Auto braucht, sind auch andere Loesungen denkbar. Man laesst die Firma den firmenwagen outsourcen. Dh man stellt der firma den eigenen Wagen als firmenwagen zur verfuegung. Irgendeine Rostbuechse, die grad noch den TUeV kommt steht irgendwo und man verrechnet der Firma Kilometergeld. 20km pro Tag hin und zurueck, benutzt dann aber die S-Bahn.
Ganz pauschal: normalerweise (wenn man nicht wirklich eine total alte Rostlaube fährt) lohnt sich ein Firmenwagen immer. Das ist meistens ein guter Deal: Du brauchst Dich beim Firmenwagen um nichts zu kümmern. Das kann schon sehr entspannend sein. Und jeder, der weiß, wie schnell selbst kleinere Reparaturen locker 500,- EUR kosten, kann da mitfühlen. Dazu noch Wertverlust, Reifen, Versicherung, Steuer, Inspektion, etc. pp.
>Du brauchst Dich beim Firmenwagen um nichts zu kümmern.
Das ist leider ganz falsch. Ich hatte auch mal einen Firmenwagen, fuer
diesen Einsatz in der Garage geholt. Professionell gewartet, mit
fahrteverwaltung, usw. Tja. Beim Tanken in der Pampa sah ich einen Nagel
im Pneu. Ich wollte dann den Reifen wechseln, schliesslich muss man ja
ein Reserverad dabei haben - muesste - es war keins da... Oops.
Wenn der persoenliche Dienstwagen auch lohnwirksam ist, resp versteuert
werden muss, such ich mit den lieber selber aus. Mit einer zustaendigen
Garage, die an meinem Weg liegt und nicht irgendwo auf der anderen Seite
der Stadt nur weil's der Spezi des Chefs ist.
auto fahn schrieb: > Nun bekäme ich einen Firmenwagen angeboten Als Zusatzleistung oder über den alten Trick Gehaltsumwandlung? Wenn es eine Zusatzleistung ist, dann gilt neben dem bereits Gesagten, dass dir dein Chef "was gutes tun" möchte. Manche Chefs nehmen es krumm, wenn man ablehnt. Wenn es über eine Gehaltsumwandlung geht, dann zahlst effektiv du die Leasingraten. Da du dann weniger Gehalt bekommst, sparst du Steuern und Sozialabgaben. Du zahlst allerdings die oben bereits genannten Sätze (geldwerter Vorteil, ...). Weniger Sozialabgaben kann bedeuten, dass du weniger Sozialleistungen bekommst wenn du sie benötigst (die Beitragsbemessungsgrenze spielt da eine Rolle). Einen über eine Gehaltsumwandlung finanzierten Firmenwagen kann man einfacher ablehnen "Chef, tolle Sache, aber da mache ich Miese", als eine Zusatzleistung. Das erinnert mich an eine Geschichte bei einem früheren Arbeitgeber. Der bot eines Tages Firmenwagen über Gehaltsumwandlung an. Zur Auswahl standen vorgegebene Modelle einer Leasinggesellschaft, die eher auf gehobene und Luxusmodelle ausgerichtet war. Wir Ingenieure, wie Ingenieure so sind, setzten sich hin und rechneten, und lehnten reihenweise ab "Tolle Teile, aber kann ich mir nicht leisten". Ein paar Monate später tauchten die ersten Sekretärinnen mit Neuwagen auf. Besonders beliebt waren klassische Tussi-Karren und Roadster / Cabrios, darunter wiederum der Mercedes SLK. Noch ein paar Monate später ging das große Gejammer der Damen los, dass sie nichts mehr auf dem Konto hätten. Der Arbeitgeber zuckte die Schultern, die Damen kündigten gegen saftige Ausgleichszahlungen die Verträge und waren noch lange Dauerpleite. Bei den Ausgleichszahlungen hätten sie die Wagen auch behalten können.
"Und jeder, der weiß, wie schnell selbst kleinere Reparaturen locker 500,- EUR kosten, kann da mitfühlen. Dazu noch Wertverlust, Reifen, Versicherung, Steuer, Inspektion, etc. pp." Das stimmt allerdings. Diejenigen die ich mit Firmenwagen kenne haben da schon große Vorteile.
>Und jeder, der weiß, wie schnell selbst kleinere Reparaturen locker >500,- EUR kosten, kann da mitfühlen. Wer nicht mit Geld umgehen kann, dem guten Mann von der Versicherung mag, weil der einem schon mal einen Kaskoschaden faked, nicht Auto fahren kann, als Ing. keine Ahnung von Technik hat, und immer das neueste Modell haben muss, ist natürlich mit einem Firmenwagen ganz gut bedient. Wer aber aufs Geld schaut, nicht gleich die erste Versicherung abschliest nicht dauernd Unfälle baut, und seine Autowerkstatt selbst überwachen kann, fährt mit einem eigenen Wagen günstiger. Gruss Axel
"Wer aber aufs Geld schaut, nicht gleich die erste Versicherung abschliest nicht dauernd Unfälle baut, und seine Autowerkstatt selbst überwachen kann, fährt mit einem eigenen Wagen günstiger." Hm, stimmt. Wer wenig fährt, sein Auto nicht zum Kundendienst bringt, alles was geht selbst repariert, zudem sein Auto daheim im Hof wäscht, für den kann es schon günstiger sein. Mit einem "ich muss immer das neueste Modell haben" hat das nichts zu tun. Es ist eben auch eine Kostenfrage. Und ob ich den Sprit, die Versicherung, die Reparaturen (ja bei einem Gebrauchten kann sowas vorkommen), meine Reifen, die Autowäsche und die Versicherung selbst zahlen muss, macht schon einen kleinen Unterschied. Zudem irgendwann wird ja auch irgendwann mal wieder ein neues (gebrauchtes) Auto gebraucht. (je nachdem wie viel gefahren wird und wie der Zustand ist) Letztendlich muss es jeder selbst wisse. Für den einen bietet es einen Vorteil für den anderen nicht. Eine Pauschalaussage wird sich hier nicht treffen lassen.
Ich sehe eigentlich 2 grundsätzliche Fragen: - ob die Freiheit besteht, das Auto DEINER Wahl zu bekommen (z.B. Fiat Pandaaa 4x4 ?:-) - ob es rechnerisch für Dich günstig ist Denn der zur BERECHNUNG herangezogene Listenpreis und Angebot bei Autoscout sind sehr verschieden. Somit muß jeder selbst sehen ob er mit dem Panda vom Chef oder dem A8 glücklich wird.
Ich denke, das kann man nicht so paschaul sagen, es gibt viel Faktoren: - wieviel fahre ich privat? Wenn jemand 30000km pro Jahr fährt ist evtl. die Bezinersparnis grösser als die Steuer. - Welches Auto? Ein Skoda kostet 15000 (Liste!!), ein BMW evtl. 60000 Ich denke, wer einen 15000 EUR Skoda nimmt, und viel fährt, hat den Steuernachteil leicht wieder drin. Wer natürlich mim 5er BMW Cabrio mit Vollausstattung für 60000 EUR nur 10000km im Jahr fährt zahlt sicher drauf.. FAZIT: Immer rechnen!!!
High Performer schrieb: > normalerweise (wenn man nicht wirklich eine total alte Rostlaube fährt) > lohnt sich ein Firmenwagen immer. Das ist meistens ein guter Deal: Du > brauchst Dich beim Firmenwagen um nichts zu kümmern. Das kann schon > sehr entspannend sein. Klar, es ist auch entspannend wenn Du Dir als Familie ne Putzfrau nimmst, Jeden Abend ins Restaurant gehst, Noch ne Au Pair mitversogst, die die Kids bespielt Deine Klamotten in die Reinigung bringst. Deine Kosten sind dann einwandfrei planbar, aber DEUTLICH HÖHER. Ich bin in meinem Posting oben davon ausgegangen daß der Firmenwagen nicht dazu benutzt wird um 100000 km pro Jahr privat zu fahren, sondern daß das Auto privat in einem Normalmaß von 15000 bis 20000 km genutzt wird. Auch bin ich davon ausgegangen, daß keine dienstliche Veranlassung für einen Firmenwagen besteht und man sonst mit dem privaten PKW dienstlich unterwegs wäre. Falls diese Dinge eine Rolle spielen sieht das Ganze anders aus, aber wenn Du nur via Gehaltsumwandlung alle 4 Jahre ein neues Auto willst dann mach es aber Du zahlst dann kräftig drauf. Aber wers braucht... Und ein knapp 4 jähriges Auto von VW, BMW, Audi oder Benz eine Schrottlaube zu nennen ist schon ziemlich sportlich.
"Und ein knapp 4 jähriges Auto von VW, BMW, Audi oder Benz eine Schrottlaube zu nennen ist schon ziemlich sportlich." Bei einer Fahleistung von 20000km kommen auch bei einem 4 jährigen Auto Verschleißteile, der Kundendienst usw. Bezahlt werden muss das Auto auch. Und bei einer privaten Fahrleistung von jährlich 20000km den Sprit nicht zahlen zu müssen... ;-)
> Das ist meistens ein guter Deal: Du > brauchst Dich beim Firmenwagen um nichts zu kümmern. Das kann schon > sehr entspannend sein. Naja, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Wo man sonst kleinere Unfälle einfach mal vor Ort geklärt hat, schreiben die Leasingverträge dann vor, dass man die Polizei rufen muss. Was dann bedeutet, dass man direkt ein Knöllchen bekommt. Und ausserdem schon mal ein oder zwei Stunden auf die Polizei warten darf. Das Gleiche bei Reparaturen. Beim Privatwagen habe ich da schon mal mit der einen oder anderen Macke leben gelernt, mit meinem BMW Firmenwagen war ich wegen diversem Mist ein halbes Dutzend Mal ausserplanmässig in der Werkstatt. Und Reifen gibt es zwar kostenlos, aber eben nicht die, die man selber gerne hätte, sondern die, die irgendwer mir aussucht und zu dem Zeitpunkt, den irgendwer entscheidet. Ich habe 10 Jahre lang Firmenwagen gehabt, ich bin froh, dass ich Entscheidungen wieder selber treffen kann. Gruss Axel
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