Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zu alt als Ingenieur?


von Pseudomumie (Gast)


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Hallo Forumsfreunde -

1.Das Thema ist ernst gemeint – bitte nur ernste Meinungen
2.Bitte eine Zahl posten (ich will mal einen gefühlten Mittelwert)

Wir haben im Büro bei uns Ingenieure von 24 – 73

Meine Sicht: Das Thema ist individuell bei jedem unterschiedlich, wann 
der Zeitpunkt erreicht ist, wo  „die Anderen“ Denjenigen belächeln, für 
das was er erzählt – oder hinter dem Rücken Witze reissen.

Neulich fragte mich ein 56jähriger Ingenieur „wie mache ich gleich noch 
mal eine eckige Klammer?“ - das ist nur die Spitze und nur ein Beispiel. 
Ich sehe eine virtuelle Altersgrenze von 50 – wo die Leute auf der einen 
Seite reden, als hätten sie die Welt erfunden und dir Ratschläge zur 
Ernährung geben als hätten sie das nicht nur studiert, sondern eine 
Professur in Ernährungstheorie  (wissen aber nicht was IGF ist, wenn man 
dann nach Milch fragt..) und auf der anderen Seite mit gefährlichem 
Halbwissen sich lächerlich machen – so das man sie  insgesamt  kaum für 
voll nehmen kann. (Wenn der in seinem Fachgebiet unprofessionell ist, 
was soll ich von seinen „Lebensweisheiten“ halten? Wenn er nicht mal das 
richtig versteht, womit er sich seit „30 Jahren“ angeblich auskennt.)

Die „alten Herren“ erklären am Tag 1-2 h Anderen wie die Welt 
funktioniert – die „Jüngeren“ arbeiten den ganzen Tag und sagen in den 
Besprechungen gar nichts.

Dann gibt es diese virtuelle Grenze von 45 die man oft liest – die nur 
erfunden ist?

Wir haben auch einen 67jährigen Ingenieur der allen noch was vormacht – 
aber im Bezug auf Teamfähigkeit/Kundenkontakt auch nicht mehr tragbar 
ist. Wir haben auch Absolventen Anfang 20, die kaum Grundlagenwissen 
haben und nach „Erfahrung“ der „alten“ erst mal alles lernen müssen – 
Erfahrung können sie logischerweise ja nicht haben.

Die PL und Abteilungsleiter bei uns sind so zwischen 35 und 45.

Ich habe auch den Eindruck „überqualifiziert“ meint alterunabhängig aber 
alterskorreliert Leute die sagen: „Den Quatsch mache ich nicht mit.“ - 
damit sind sie natürlich im zu engen Überstundenprojekt nicht mehr zu 
gebrauchen.

Rein objektiv kann man das Thema schlecht fassen – daher will ich es mal 
subjektiv versuchen.

Was habt ihr für Erfahrungen bezüglich Fähigkeit und Alter auch im 
privaten Umfeld?

Gibt es ein kritisches Alter oder ist das ein Mythos und wenn ja, wo 
liegt es?

Meine Zahl: 50

von Paul (Gast)


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Also ein Arzt ist bis zum 68. Lebensjahr zumutbar. Da kann's beim Ing. 
ja nicht viel anders sein.

von XXXX (Gast)


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Budd, verprich mir, das du mich erschießt, wenn ich 23 bin.

Kelly Bundy, so oder so ähnlich aus Eine schrecklich nette Familie.

Jedes Alter hat also irgendwie IHR kritisches Alter.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ein weites Feld. Wer mit 25 bescheuert, vernagelt und ein moralischer 
Kotzbrocken ist, der ist es mit 70 immer noch. Alter ist kein Verdienst 
- Jugend übrigens auch nicht.
Altgedienten Ings (selbst 56) sollte es klar sein, dass sie ab einem 
gewissen Dienstalter nicht mehr über den aktuellsten Wissensstand 
verfügen und die Schnelligkeit der Wissenserfassung ganz einfach mal 
abnimmt. Da sind dann die jüngeren mit dem frischen Uni-Wissen klar im 
Vorteil.
Mir fällt z.B. die ganze VHDL-Geschichte nicht leicht, da autodidaktisch 
angeeignet.
Als Ausgleich dafür kann ich die Jung-Ings durch Erfahrung und Routine 
an die Wand spielen.
Das erfragte Alter würde ich als deutlich individuellen Parameter 
einschätzen. Als Ex-Vortänzer einer großen Entwicklungsabteilung konnte 
ich Werte zwischen 30 und 60 beobachten.
Unter Vorbehalt würde ich es so definieren: Die Ings bis 50 für die 
aktuellen Entwicklungen, die ab 40 für Sachen, wo Erfahrung und Routine 
gebraucht werden.:-)
Wer für die Entwicklung zu blöd ist, muss in den Vertrieb.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:

>Wer für die Entwicklung zu blöd ist, muss in den Vertrieb.

Aber Hallo! Na das ist ja ein Rundumschlag. Da hat wohl die 
Toleranzfähigkeit schon gelitten. Vertrieb hat seine eigenen 
Spezialitäten.

Es kommt in der Entwicklung nicht immer auf den aktuellsten Wissensstand 
und die schnellste Wissenserfassung an, denn der Löwenanteil der Ing. 
arbeitet lebenslang in einem begrenzten Spektrum.

von Matthias (Gast)


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Wir leben leider in einer Welt, die nicht perfekt ist, und mit der wir 
uns wohl oder über arrangieren müssen!

von Matthias (Gast)


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Was zum Henker mach das Forum mit meinem Text? Gibt es jetzt schon ein 
Random Abschneide-Tool?

---------------------------------
Es gibt einige Lebensweisheiten, di zwar sinnvoll sind, aber im Alltag
nicht zur Anwendung kommen.

Bevor ich hier allerdings anfange einen Roman zu schreiben
(als Kommentar zu dem "Fred" hier, müsste ich bei dem was der 
Fred-Starter
schon etwas weiter ausholen)

schreibe ich lieber die Kurzform:

"Wir leben leider in einer Welt, die nicht perfekt ist, und mit der wir 
uns wohl oder über arrangieren müssen!"
----------------------------------

von Mike H. (-scotty-)


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>von 24 – 73

Lass mich raten, der älteste ist der Chef?
Oder wurde der Alte wegen Spezialwissen reaktiviert weil unverzichtbar?

Jeder möchte im Betrieb geehrt und gewürdigt werden und die Alten
blicken teilweise mit gemischten Gefühlen und Wehmut auf die Jungen
herab wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Als ich noch jünger
war hab ich die älteren stets respektiert und auch so behandelt
und bin damit, glaub ich, ganz gut gefahren.

Das Alter ist wie Wein, je älter, desto besser wird er.
Das Wissen der Bildungstempel ist manchmal auch nicht immer
up to date wie ich feststellen musste und als Gereifter muss
man dann den Jungen das Falschwissen erst mal wieder austreiben.
Solange die Jungen die Alten respektieren sehe ich da wenig Probleme
mal abgesehen davon das sich die Alten kaum noch Gedanken über
Karriere oder einen sicheren Arbeitplatz machen. Wenn man das nicht
mit dreißig schafft, schafft man das nie. Im bestehenden langjährigen
Beschäftigungsverhältnissen sind Alte auch nicht kündbar weil die durch
ihre Lebenserfahrung wissen wie der Hase läuft im Gegensatz zu den
Jungen, die diese Stunde der Erkenntnis erst mal haben müssen.
Übrigens bin ich genauso alt wie der TS.
Nur schade das es im Personalwesen so viele Vorurteile über Alte gibt.
Das man mit 45 einen Karriereknick bekommt kann ich nicht bestätigen.

von Realist (Gast)


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Das mit dem Alter ist so ne gleitende Sache -> die alten, verbohrte u. 
senilen Dadderer sind immer so 10-20 Jahre älter, als man selbst ;-)

von Mike H. (-scotty-)


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Und ehe du dich versiehst biste auch dort angelangt und dann?

von IGBT (Gast)


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Mit 30 mit dem Studium fertig, nach 5 Jahren kein Anfänger mehr und nach 
10 Jahren Profi - also so mit 40. Es ist mir unbegreiflich wie man 
Erfahrung abqualifizieren kann - denn nur darauf kommt es doch an.
Erfahrung im Problemlösen und nicht weltfremdes spinnen.
Ausserdem wird man so nach meiner Erfahrung erst so ab 40 für voll 
genommen -  für kompetent betrachtet.

Heute gibt es vielleicht noch genau den Unterschied der 
prä-Computer-Generation die dann komische Fragen stellen und sich damit 
nur offenbaren - das dürfte in 10 Jahren kein Thema mehr sein.

Allein Recherche - da gibt es Leute die müssen Bücher ausleihen oder 
Kataloge bestellen und eben Andere, die googeln das einfach mal nebenbei 
in 2 min - sicher man muss die Qualität der Information erkennen können 
- kann man das, ist man viel schneller.

Beobachtete Realität - so geschätzt (derzeit) Geburtsjahr <= 1950 - die 
arbeiten viel mit völlig veralteten Methoden und sind damit völlig 
unabhängig von ihrer persönlichen geistigen Fitness eigentlich 
inakzeptabel ineffizient.

Hier mal eben die Daten auswerten und Bericht schreiben mit Bildern - 
bis Morgen. Kriegt man hin - die entsprechende SW Open-Source laden und 
anwenden.
Der Junge macht das einfach so mal nebenbei. Der Alte sagt: Na da müssen 
wir erst mal klären welche SW wir kaufen müssen und wie lange die 
Einarbeitung dauert...

Nein! Bis Morgen ist die Aufagbe!

Mit solchen Herangehensweisen sind viele der älteren Generation völlig 
überfordert.

von 46 (Gast)


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IGBT schrieb:
> Der Junge macht das einfach so mal nebenbei. Der Alte sagt: Na da müssen
> wir erst mal klären welche SW wir kaufen müssen und wie lange die
> Einarbeitung dauert...

Das ist bei uns genau umgekehrt - die jungen Spacken direkt von der Uni 
machen Meetings, Powerpoints, Komitees und weiß der Geier. Wenn man 
denen dann ihre Grütze links und rechts um die Ohren haut, weil niemand 
was damit anfangen kann, dann gucken sie blöd. Wenn man ihnen das 
Projekt dann wegnimmt und in der Hälfte der bisher vergurkten Zeit 
fertigstellt, fangen sie an zu heulen. Und wenn man ihnen dann noch 
vorrechnet - unter Nutzung der allerneusten BWL-Trend-Schlagworte und 
EINER grellbunten PPT-Folie - wieviele Einheiten man jetzt mehr 
verkaufen muß, um ihre Ineffizienz wieder auszugleichen, gehen sie 
meistens von selbst.

Bestimmt könnt Ihr Kasper bebilderte Berichte schneller erstellen.
Nur: MACHEN könnt Ihr nichts. Gar nichts.

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

>Heute gibt es vielleicht noch genau den Unterschied der
>prä-Computer-Generation die dann komische Fragen stellen
>und sich damit nur offenbaren - das dürfte in 10 Jahren
>kein Thema mehr sein.

Und mit den 10 Jahren läufst du genau dort auf, wo schon immer alle 
aufliefen.

Das sehe ich also so mal nicht, denn auf Grund der stetig steigenden 
Wissensexpansion entstehen immer neue Lücken anderswo, die nicht 
unbedingt kleiner sind. Wo hab ich denn z.B. den Begriff "Design-Gap" 
mal gesehen?

Design-Gap, bitte gut merken und einprägen. Der Begriff kam mir in der 
Mikroelektronik unter, kann man aber so ziemlich auf alle Bereiche 
ummünzen.

In einem fachfremden Bereich, aber innerhalb E-Technik, wurde ich selbst 
mal versucht, in ein Visualisierungstool der Version xx.x einzusteigen, 
nachdem das Tool schon 20 Jahre in der hundertsten Version besteht. 
Glaubst du, ich könnte da noch was rückwärts verfolgen? Niemals. Das 
geht schief, da es für mich HW-Entwickler mittlerweile eher mehr mit 
Grafik-Design zu tun hatte. Und da bin ich eine absolute Niete.

Ich bin im guten Alter, wie der TE. Hab die Computerisierung gottseidank 
von Grund an miterlebt. Sonst wäre es schon oft etwas haarig.

Ich sehe also so nicht direkt, daß es für jüngere Menschen einfacher und 
schneller und leichter wird, da denen das Basiswissen bis hierher 
eventuell fehlt.

Für die Diplomarbeit und Recherchen im Betrieb, nutzte ich 
ausschließlich nur das Internet. Gelegentlich mal ein Buch, wenn es 
inhaltlich mehr her gibt, als ich sonst finden kann.

Zugegeben, die, die jetzt etwa 10 Jahre älter sind als ich, die halte 
ich wirklich für altbacken. Da gibt es eine Menge, die noch total 
computer- und technikresistent sind. Mein Vater fragte mich kürzlich, ob 
ich an den USB-Surfstick ein Antennenverlängerungskabel anschließen 
kann... Da braucht man nichts mehr zu erklären, das Verständnis fehlt 
vollständig. ;-)

von IGBT (Gast)


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46 schrieb:
> Bestimmt könnt Ihr Kasper bebilderte Berichte schneller erstellen.
> Nur: MACHEN könnt Ihr nichts. Gar nichts.

Ist ja mal ein fettes Gegenargument und so umfangreich begründet - ganz 
schön scharf geschossen - nur auf welches Ziel?

@46

Das erstellen eines bebilderten Dokuments - sagen wir mal einer 
Bedienungsanleitung in lesbarer Form, ist auch eine Art von "Machen" wie 
du es nennst - es gibt ganze Firmen die auf sowas spezialisiert sind - 
da ich selbst schon viel 'schreiben' musste, würde ich denen die sowas 
professionell machen, nicht ihre Kompetenz absprechen.

Ein Projekt in der Hälfte der Zeit fertigstellen, nachdem du es einem 
jungen 'Spacken' weggenommen hast - du machst mir Spass!

Völliger Quatsch was du schreibst - außer, die Leute vorher sind 
wirklich völlig inkompetent - dann ist es aber auch die Firma die solche 
PL auswählt.

In der Realität sind die Projekte derart auf Rand genäht, das du die 
Milestones kaum halten kannst und bei einem PL-Wechsel geht einiges 
verloren.

von 46 (Gast)


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IGBT schrieb:
> Völliger Quatsch was du schreibst - außer, die Leute vorher sind
> wirklich völlig inkompetent

Kompetent in ihrem Fachbereich sind sie durchaus - aber sie haben keine 
Beziehung zu dem, was sie tun. Sie haben einen Job zum Geldverdienen, 
alles andere ist ihnen egal.

> In der Realität sind die Projekte derart auf Rand genäht, das du die
> Milestones kaum halten kannst

Von wem denn genäht? Wenn jemand ohne die Ausführenden ein Projekt 
dermaßen verplant, dann hat er einen Lacherfolg, sonst nix. Plant er mit 
den Ausführenden, wird es nicht "derart auf Rand genäht".

Es sei denn, eine Gruppe von Jungspunden will es "denen da" mal so 
richtig zeigen. Das endet (ich habe bisher keine Ausnahme erlebt) mit 
einem satten Plöpp.

> und bei einem PL-Wechsel geht einiges verloren.

Was denn? Es ist ja nix da.

von 46 (Gast)


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IGBT schrieb:

> Hier mal eben die Daten auswerten und Bericht schreiben mit Bildern -
> bis Morgen. Kriegt man hin - die entsprechende SW Open-Source laden und
> anwenden.

> Das erstellen eines bebilderten Dokuments - sagen wir mal einer
> Bedienungsanleitung in lesbarer Form, ist auch eine Art von "Machen" wie
> du es nennst

Schönes Beispiel - wenn Du dann dieses mal eben mit einer mal eben 
geladenen Open-Source-SW erstellte Dokument übersetzen lassen willst, 
wirst Du feststellen, daß Du lieber vorher geprüft hättest, welche 
Vorgaben für einen reibungslosen Ablauf der Übersetzungen einzuhalten 
sind.

Aber das ist Dir sicher egal, DIR ist wichtig, daß DU DEINE Präsentation 
bis morgen ablieferst, alles andere is DIR egal.

Q.e.d. ;-)

von Axel (Gast)


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Also meine Erfahrung ist, dass es bei den alten genauso Idioten gibt, 
wie bei den Jungen. Tendentiell aber bei den Jungen etwas mehr, was aber 
auch kein Wunder ist, schliesslich haben die noch keine Erfahrung.

Dieser Glaube, dass das frische Wissen von der Uni aber einen Vorteil 
bringt, ist allerdings gefährlich. An der Uni wird nichts wirklich Neues 
gelehrt. Dagegen fehlt einem viel Wissen zum effizienten Einsatz von 
Software und Geräten. Da sind erfahrene Ingenieurem, die auch schon über 
so manchen Fehler gestolpert sind, häufig schneller. Da kann es durchaus 
mal sein, dass ein erfahrener Ing. ein Projekt in der halben Zeit 
abwickelt. Ich hatte selbst mal den Fall, dass ein Jungingenieur einen 
ganzen Tag an einem Problem gearbeitet hat, für das die Software 
schlicht einen Schalter hatte. Da will ich ihm keinen Vorwurf draus 
machen, aber es ist einfach so.

Und das ältere Ingenieure in zeitkritischen Projekten eher mal gelassen 
bleiben, sehe ich auch eher positiv. Wer hektisch wird, macht Fehler und 
Fehler kosten richtig Zeit.

Beide sollten also ein bischen gelassener bleiben. Alle haben mal 
angefangen und alle werden mal alt.

Um die Eingangsfrage zu beantworten: Die Wahrheit liegt zwischen 23 und 
67 für jeden individuell.

Gruss
Axel

von Ziff (Gast)


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Ich bin grad 50 vorbei und bin noch nicht bei dieser Grenze. Auf die 
andere Seite sollte man wissen was man kann und sich nicht auf anderen 
Gebieten, wo man keine Ahnung hat profilieren wollen. Es gibt aeltere 
teilweise bereite pensionierte Ingenieure, von denen ich noch viel 
lernen kann. Die Kommunikation kann teilweise schwierig werden wenn sie 
mich wegen des Internets fragen kommen. Ich hingegen habe viel weniger 
Probleme Junge wegen eines Skriptes zu fragen. Fuer mich ist klar, dass 
ich vieles nicht wissen kann, keine Zeit gehabt.
Wenn allerdings alles was ich je gemacht habe wertlos wird weil in einem 
Chip erhaeltlich... und das Pensionsalter noch nicht erreicht...

von IGBT (Gast)


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46 schrieb:
> Aber das ist Dir sicher egal, DIR ist wichtig, daß DU DEINE Präsentation
> bis morgen ablieferst, alles andere is DIR egal.

Nicht so viel unterstellen, das könnte zur Gewohnheit werden.

Das Problem mit einem Beispiel ist, das es ein Beispiel ist.

Die Projekte die ich geplant habe waren mit etwa 20 % Reserve versehen - 
mehr lässt dir dein Kunde kaum durchgehen - du kannst nicht aus der Luft 
gegriffen einfach doppelt so viel Zeit für ein Problem benötigen wie 
dein Mitbewerber (das machst du einmal dann spricht sich das rum).
Ich konnte die Konzerninternen Bewertungslisten lesen - du kannst 20 % 
teurer sein, wenn du die Qualität bringst die den Mehrwert ausmacht - 
aber mal doppelt so viel Zeit wie geplant? Nur in schweren 
Ausnahmefällen - sonst bist du als PL weg vom Fenster.

Die Projektgröße ist von Bedeutung - meine Aussagen beziehen sich auf 
Erfahrungen mit Projekten im Bereich 150k - 10m -

Bei Klein und Kleinstprojekten gelten die Regeln nicht - es muss auch 
bei unvernünftigem Aufwand perfekt sein.

von PI314 (Gast)


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46 schrieb:
> Von wem denn genäht? Wenn jemand ohne die Ausführenden ein Projekt
> dermaßen verplant, dann hat er einen Lacherfolg, sonst nix. Plant er mit
> den Ausführenden, wird es nicht "derart auf Rand genäht".

Ziemlich genau auf den Punkt gebracht :) Was hat eigentlich so ein 
jemand, der selbst keine Ahnung von der Materie hat, als PL zu suchen? 
Worauf beziehen sich denn diese fleisig geplannten Prozente und 
Reserven? Eben! Auf: das hätte ich gern morgen bis 9:00 auf dem Tisch. 
Ob der Kunde dann mit der Qualität der "Lösung" glücklich wird, ist 
nebensächlich.

>Kompetent in ihrem Fachbereich sind sie durchaus.
Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben. Die Art lebt davon, das 
man einfach keine Zeit hat, sich mit dem bunten Zeug ernsthaft zu 
beschäftigen, was sie so ergiebig produzieren und ad absurdum treiben, 
bis im Rauschen der Bildchen kein Sinn mehr zu erkennen ist. Will man 
seine Ruhe haben, reicht bei den Meetings nur mal kurz die Kriterien für 
eine oder andere Entscheidung zu erfragen, und gleich wird man nicht 
mehr eingeladen, und kann ungestört den Mehrwert produzieren, was sie 
dan zu vergeuden haben. Schade nur, dass wenn die Showtime nähert, gehen 
die meisten von alleine, weil eben mal eine Stelle mit "mehr 
Perspektiven" (sprich, einem grosseren Budget und einer weiter in der 
Zukunft liegender Deadline) in Sicht ist, und man muss dann die Neulinge 
wieder einlernen :) Sollte man also die Überlebensfähigkeit da als 
Kompetenz bezeichnen, sind sie es durchaus.

Die Ausnahmen (die übrigens mit Projekt-Ergebnissen fast zu 100% 
korrelieren) sind die PL, die zugleich auch die Ausführende sind. 
Typisch: ab 40, jede Menge Erfahrungen und aktuelles Fachwissen 
(meistens in mehr als einem Fachbereich). Leider sind diese Ausnahmen 
recht selten.

So funktioniert aus meiner Erfahrung das Ökosystem in der Realität. 
Alles anderes sind die Märchen, die verbreitet werden, um die 
Attraktivität diverser Weiterbildungen, Zertifikate, Abschlusse etc. pp. 
zu steigern.

von IGBT (Gast)


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PI314 schrieb:
> Ziemlich genau auf den Punkt gebracht :) Was hat eigentlich so ein
> jemand, der selbst keine Ahnung von der Materie hat, als PL zu suchen?
> Worauf beziehen sich denn diese fleisig geplannten Prozente und
> Reserven?

Den Fall, das Jemand zum PL gemacht wird der gar keine Ahnung hat - 
wirst du selten finden.
Das sind praktische Erfahrungswerte die daraus resultieren das der eine 
Prozess mal länger dauert als geplant ein anderer geht schneller.
Diese 20 % Reserve in der Projektplanung sind den Unständen geschuldet 
die nicht planbar sind.

Plane mal ein paar Projekte selbst über ein paar Jahre und vergleiche 
hinterher die Planung mit der Realität - so kommst du auf die 20%.

Wir sind uns vermutlich einig das es nicht besonders schwer ist eine 
ordentliche Doku zu erstellen - es hat einfach nur etwas mit Arbeit zu 
tun, die Zeit benötigt - daher überhaupt die Idee es Andere machen zu 
lassen.

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Pseudomumie,
73 ist doch noch jung. Wir haben einen der ist 84 und immer noch aktiv. 
Er ist Funkamateur und baut gerade mal wieder was neues. Er fährt immer 
noch nach Friedrichshafen nächste Woche hin und Weinheim im September zu 
den Tagungen und Flohmärkte und macht Weiterbildung und 
Weiterentwicklung und hat mittlerweile die Teamarbeit im Hobby gepflegt. 
Auf der Arbeit als Berater ist er immer noch entweder oder. Friss oder 
Stirb. Wenn er mit anderen Kollegen in Deutschland spricht hart. Aber 
wenn er auf internationaler Ebene im Hobby das Funkgerät auf der 
Kurzwelle in der Hand hat und auf den Tagungen die halb ferige Tafel 
sieht oder irgendwo Zeichnungen auf den Tischen rumliegen mit einem 
Sticker bitte mal eine Idee draufzeichnen dann wird immer noch der 
Bleistift Graphitstift gezückt. Er hat den Vertrieb hange hinter sich. 
Aber als die Firma auf die Idee kam ein Ausbildungsbereich aufzubauen 
hat er sofort mitgeholfen. Die jungen Spunde sehen ihn als Mentor an und 
es klappt hervorragend. Die Lern und Projektumgebung ist doch etwas 
anders.

von Wilhelm F. (Gast)


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Galenus ein Reisender schrieb:

>73 ist doch noch jung.

Es kommt darauf an, ob jemand sich mit aktuellen Themen beschäftigt. Ein 
Professor, der schon seit 1962 seine vergilbten Blaupausen mit herum 
schleppt, kann durchaus versteinert sein.

Mein Vater, Mitte 70, ein guter Schlosser, versteht moderne Dinge wie 
Handy und PC nicht mehr so gut. Er ist aber auch kein Elektriker. Aber, 
wehe dem, ich brauche den als Handwerker, um was am Auto zu reparieren, 
Auspuff schweißen oder Bremsen, oder was kniffliges mit einer 
Wasserleitung oder dem Abfluß oder Fliesen für die Küchenwand, oder 
Wohnungsrenovierung. Da ist der nach wie vor unschlagbar. Vielleicht 
nicht gerade mehr ein Hürdenläufer mit Goldmedaillen...

Und die Mutter: Die kocht mit über 70 immer besser. Besser als je zuvor, 
was auch vorher schon immer Top war.

von Seennoob (Gast)


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Ich hab nicht alles gelesen, aber ich kann nur sagen das mit dem Alter 
ist so eine Sache. Schluss und endlich muss das Team passen.
Oftmals ist die Kombination aus jung (unerfahren und übermütig) und alt 
(erfahren und vernarrt) das Beste.

Mfg Patrick

von X- R. (x-rocka)


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Es gibt gute junge, schlechte junge, gute alte und schlechte alte 
Ingenieure. Das Alter sagt gar nix.

In USA habe ich vor 2 Jahren mit 2 Ingenieuren zusammengearbeitet, der 
eine 59, der eine 63. Die haben mich beide nacheinander im 
Bewerbungsgespräch "auseinandergenommen", und dann habe ich während der 
Zusammenarbeit noch mehr mitbekommen, was sie drauf haben... Die 
Erfahrung, das Wissen und das Können was diese beiden hatten, das war 
schon fast anbetungswürdig!
Die beiden sind Projektleiter in dem Laden (Hi-Tech-Consumer, nur 
Entwicklung). Nett sind sie auch noch, also Super-Chefs: nett, 
vernünftig und in ihrer Kompetenz unschlagbar.

Ein anderer, den ich hier in D kennengelernt habe, Ende 50, hat's auch 
ganz gut drauf, der macht mich nur wahnsinnig weil am PC alles 3 mal so 
lange dauert. Der hat zu spät mit Computerkram angefangen.

von goethe0 (Gast)


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wow,
worüber reden wir hier?
Das ausschließlich aktuelles Wissen zählt? In 10 bis 20 Jahren ist das 
auch veraltet. Wer fett in Projekten drinsteckt, wird feststellen, dass 
die Entwicklung an ihm vorbeigelaufen ist. Er hat ja praktisch nur in 
Projekten gearbeitet. Die Zeit, sich ganz Neues anzueignen ist sehr 
knapp.

Oder reden wir hier von mangelnder Teamfähigkeit? Ellenbogenmentalität? 
Ich weiss es besser, also bist du schlechter. Gibt's ohne 
Altersbeschränkung.

Egal ob PL oder nur Chef, diese Differenzen zeigen eigentlich ein 
falsches Führungsverhalten. Jeder an seinem Platz und in der richtigen 
Rolle. Nur wenn sich jeder als Teil des Teams versteht, seit ihr 
erfolgreich.
Egomanen, gleich welchen Alters gehören da nicht rein.
Platitüden, ich weiss, aber durchaus sinnvoll.
Solche Fragen tauchen m.E. nur bei "schwachen" Führungskräften auf. Oder 
in Firmen, in denen das Klima nicht stimmt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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IGBT schrieb:
> Mit solchen Herangehensweisen sind viele der älteren Generation völlig
> überfordert.

So ist es. Jedoch ist dabei das mentale Alter viel entscheidender als 
das biologische. Biologische Jugend ermöglicht es bloß manchen Leuten, 
die Unflexibilität einige Zeit lang zu verbergen. Vorhanden ist ja aber 
oft schon ein Leben lang.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mein Vater, Mitte 70, ein guter Schlosser, versteht moderne Dinge wie
> Handy und PC nicht mehr so gut.

Das liegt aber nicht umbedingt nur am Alter, sondern auch an der 
Erklärungsbedürftigkeit und schlechten Bedienbarkeit vieler Produkte. 
Früher als "Jungspung" vertrat ich auch vehement die Überzeugung, dass 
sich der Benutzer der Bedienphilosophie des Produktes anzupassen habe. 
Wenn er das nicht wolle, wäre er eben blöd. Mittlerweile sehe ich es 
exakt umgekehrt, und das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit 
gestiegenen Ansprüchen.

Vor einigen Jahren (ca. 2002) hockte ich tatsächlich über eine Stunde 
vor einem Surroundverstärker, um ihn zu konfigurieren. Und dabei ging es 
nicht einmal um eine besonders exotische Konfiguration, sondern nur um 
ein paar Grundeinstellungen. Und die dürfen meines Erachtens nicht 
länger dauern als bei einer alten Steroanlage. Wenn nun "ein Alter Sack" 
diese Feststellung gemacht hätte, wäre er mit Sicherheit von vielen 
Jungschnöseln ausgelacht worden.

von IGBT (Gast)


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Ich hab z.B. einen Kollegen der ist dieses Jahr 60 geworden und macht 
die Konstruktion mit Autocad.

Jedesmal wenn der was für mich konstruieren muss, bekomme ich 
Kopfschmerzen.

Einer von den Leuten die den ganzen Tag Reden schwingen wie etwas 
richtig gemacht werden muss, dann aber mit Sachen nicht klar kommt die 
man einem Studenten gerade noch durchgehenlassen würde.

Ich kann mich da kaum reinversetzen - so völlig banale Dinge wie mal 
eben eine Zeichnung aus einem PDF in ein anderes Dokument einfügen - 
eine Aktion die man in 30 s erledigt - der kriegt es hin 3 Leute zu 
fragen und deren Arbeit zu unterbrechen - bis es ihm irgendwer erklärt.

Ein Anderer (56) druckt ständig Diagramme sinnlos mit grauem Hintergrund 
aus - die Firma bezahlt ja die Tinte - ist ja so voreingestellt in 
Excel...

Ob das nun am Alter liegt oder ob die schon immer so unfähig/unflexibel 
waren -  ich weiß es nicht.

Nach den Studien die man so liest sollte die geistige Leistungsfähigkeit 
kaum weniger werden.

Die Leute sind nicht fit am PC - und das ist heute absolut wichtig -
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen - wenn man als Ing. 
Schwierigkeiten am PC hat, ist man selbst 'veraltet'.

Aber es gibt auch den Anderen Fall - ein Mädel bei uns in der QS (29) 
kriegt es hin mich anzurufen ob ich ihr die Datenblätter für neue 
kritische Teile schicken kann (also lade ich die Datenblätter von der 
Herstellerseite und schicke sie ihr - die QS soll man ja nie 
verärgern...) - dabei frage ich mich, was sie daran hindert das selbst 
zu tun, insbesondere da es nicht meine Aufgabe ist.

von Florian *. (haribohunter)


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Die Alten haben mit Pergament und Tusche gelernt.
Der Technologiesprung war zu gross.
Hoffen wir, das die Biologie diese Relikte
baldmoeglichst beseitigt.
Bei uns in der Firma gibt es noch ein paar, die sich jede Mail 
ausdrucken lassen.
Andere brauchen mit zwo Fingern stundenlang fuer kurze Texte am Rechner.
Natuerlich haben die einen Jahrzehntealten Erfahrungsschatz...
Hauptsaechlich in Kungelei, Filz und Vetternwirtschaft.

Sollte ich mich in knapp 40 Jahren in eine aehnliche Richtung entwickelt 
haben, gebt mir bitte obigen Text zu lesen und ich erschiesse mich 
freiwillig.

von IGBT (Gast)


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Ich weiß auch nicht wie man als Jüngerer mit sowas umgehen sollte - ich 
habe ja Respekt vor den Leuten und ihrer Erfahrung aber die produzieren 
teilweise Haarsträubenden Bockmist.

Neulich hat mir einer die kompletten Konstruktionsunterlagen per E-Mail 
unverschlüsselt geschickt - wo er im Nebenbüro 10 m weiter sitzt und mir 
das auf Stick hätte geben können.

Ich hab gesagt: Geben sie mir die Daten bitte nochmal auf USB-Stick, da 
ich keinen Bock habe 30 Dateien einzeln anzuklicken ... runterzuladen 
und nur so nebenbei - die NSA hat unsere Daten jetzt auch.
(ist nur halbso schlimm, weil die Intelligenz in der SW steckt und die 
mache nur ich)

Aber da ist man sprachlos...

PS: Wenn ich das Wort FAX höre, bekomme ich Durchfall..

von Backflow (Gast)


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@IGBT,

es sollte Dir zu denken geben, wenn in Deinem persönlichen Umfeld 
anscheinend alle älteren Kollegen irgendwie verblödet sind.

Übrgens, wie siehst Du denn Deine berufliche Leistungsfähigkeit in den 
nächsten Jahren?

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:

>>Mein Vater, Mitte 70, ein guter Schlosser, versteht moderne
>>Dinge wie Handy und PC nicht mehr so gut.

>Das liegt aber nicht umbedingt nur am Alter, sondern auch an
>der Erklärungsbedürftigkeit und schlechten Bedienbarkeit
>vieler Produkte.

Mein alter Herr kriegt wohl schon noch alles hin. Er ist ja Rentner, und 
hat den ganzen Tag Zeit. In seinen Bereichen, die er kennt, hat er sich 
noch niemals sagen lassen, daß er was nicht kann. Sowas existiert gar 
nicht. Z.B. als mein Auto einen Schaden an der Radaufhängung hatte, und 
der Abzieher nicht passte, dann hat er kurzerhand mit Eisenschrott, Flex 
und Schweißgerät selbst einen passenden gebastelt. Es gab immer 
improvisierte Lösungen.

Andererseits riefen mich eine Zeit lang ständig Mittdreißiger an, ich 
müsse mal vorbei kommen, der Video ist nicht konfigurierbar, die 
Waschmaschine geht nicht, usw..


IGBT schrieb:

>Die Leute sind nicht fit am PC - und das ist heute absolut
>wichtig - Ich würde sogar so weit gehen zu sagen - wenn man
>als Ing. Schwierigkeiten am PC hat, ist man selbst 'veraltet'.

Meinen ersten PC kaufte ich 1993, nachdem viele schon ne Weile einen 
hatten. Das war bei mir so ne Grenze, wo ich das Gefühl hatte, es müßte 
jetzt sein, sonst verpasse ich den Anschluß. Ich sah da plötzlich die 
Entwicklung rasant voran schreiten, das erste Windows war bereits da. 
Und ich, fast Mitte 30. Hab dann die Materie auch regelrecht aufgesaugt, 
und seltenst jemals wieder einen Tip von außerhalb benötigt.

Mit Alter und dessen Vor- und Nachteilen, bin ich selbst zum Teil 
überfragt, da ich für mich vieles asynchron zu typischen Altersgruppen 
machte. Z.B. E-Technik-Studium erst ab 35. Vieles am Alter spielt sich 
aber nur in den Köpfen ab.

Man sollte als jüngerer aber nicht schlecht über das Alter reden, denn 
man wird es selbst, auf jeden Fall, wenn man sich nicht vorher 
erschießt. Und dann wäre man gerne auch noch fair behandelt.

von IGBT (Gast)


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Backflow schrieb:
> es sollte Dir zu denken geben, wenn in Deinem persönlichen Umfeld
> anscheinend alle älteren Kollegen irgendwie verblödet sind.
>
> Übrgens, wie siehst Du denn Deine berufliche Leistungsfähigkeit in den
> nächsten Jahren?

Das ist ja das komische - ich selbst hab 2002 mein Studium abgeschlossen 
und ein paar Firmen durchlaufen - vom Startup mit 10 Leuten an der Uni 
bis zum Konzern und denke eigentlich oder das entspricht meiner 
Wahrnehmung, das man durch Erfahrung nur fähiger wird.

Wieso treffe ich dann Leute die behaupten viel Erfahrung zu haben, aber 
nach meiner Einschätzung auf dem Level von Anfängern arbeiten?

Man kann doch nicht eines Tages aufwachen und 'verblödet sein' - oder 
doch?

Vielleicht ist es wirklich der Einstieg in die Computerwelt - wer den 
verpasst hat oder wie es mir scheint, wer damit nicht umgehen kann - ist 
weg vom Fenster. Jeder kennt diese Leute die über ihren PC schimpfen 
(die Kiste spinnt mal wieder) und dabei nicht begreifen das sie selbst 
das Problem sind - das nervt sehr.

Und zum 2. Teil deiner Frage: Das ist eben die Frage was passiert wenn 
wir noch eine Technorevolution wie durch die Einführung des PC erleben 
und wir dann zu alt sind - allerdings erscheint mir das sehr 
unwahrscheinlich.
Schließlich sind ja wir die Leute, welche die Technologie entwickeln.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Man sollte als jüngerer aber nicht schlecht über das Alter reden,

Sollte man nicht - und wie geht man das Thema an, wenn du als Jüngerer 
mehr Ahnung hast und du dir aber Vorträge über dies und das von den 
Älteren anhören musst - und die einfach nur dummes Zeug reden?

von Backflow (Gast)


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>und du dir aber Vorträge über dies und das von den
>Älteren anhören musst - und die einfach nur dummes Zeug reden?

Ja, ja, unfähig sind immer nur die anderen.

von IGBT (Gast)


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Nein - aber wenn ich von einem Thema keine Ahnung habe - halte ich die 
Klappe und höre zu - ich käme nicht auf die Idee irgendwelches 
Halbwissen zu verbreiten - manche Zeitgenossen sind da aber sehr 
ungehemmt...und das hat mit Dem Alter auch nichts zu tun - allerdings 
diese 'Redenschwinger' findet man dann doch eher unter den Älteren.

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

>Wilhelm Ferkes schrieb:

>>Man sollte als jüngerer aber nicht schlecht über das Alter reden,

>Sollte man nicht - und wie geht man das Thema an, wenn du als
>Jüngerer mehr Ahnung hast und du dir aber Vorträge über dies
>und das von den Älteren anhören musst - und die einfach nur
>dummes Zeug reden?

Man sollte als jüngerer auch nicht unbeirrbar auf dem Podest stehen, und 
ständig behaupten, mehr Ahnung zu haben. Das ist völlig sinnfrei, und 
war vermutlich schon immer so. Du hast einzig und alleine nur über jene 
Dinge mehr Ahnung, die dich zur Zeit persönlich umkreisen, um dich zum 
Quartalserfolg zu führen, mehr nicht.

Toleranz, ist das bezeichnende zentrale Wort, man kann es gar nicht 
oft genug erwähnen.

Aber es ist schon richtig, das manche starrköpfig und schmerzfrei sind, 
warum auch immer. Manche schon mit 20. Ich kann es für meinen Teil kaum 
nachvollziehen.

Gut, es gibt wirklich hin und wieder unangenehme bzw. völlig 
unkooperative Zeitgenossen. Vielleicht meinst du ja die.

von PI314 (Gast)


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IGBT schrieb:
> Den Fall, das Jemand zum PL gemacht wird der gar keine Ahnung hat -
> wirst du selten finden.

Echt? Meinst Du also, die PLs bei euch verstehen was auch von den 
Projekten, die sie leiten, und nicht nur vom s.g. Management? Wo 
befindet sich denn das Traumunternehmen, von dem Du sprichst? Ich 
wechsle, und zwar sofort! Vorausgesetzt, man kann mich dort auch 
bezahlen :)
Das muss wohl was mit Pech zu tun haben, dass ich vorwiegend das 
Gegenteil beobachtete. Tendenz steigend.

von Florian *. (haribohunter)


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Siehe Peter-Prinzip (geisterte letztens mal hier rum.)

Die Alten haben den finalen Status doch laengst erreicht. :)

von IGBT (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du hast einzig und alleine nur über jene
> Dinge mehr Ahnung, die dich zur Zeit persönlich umkreisen, um dich zum
> Quartalserfolg zu führen, mehr nicht.

Völlige Zustimmung!


PI314 schrieb:
> Echt? Meinst Du also, die PLs bei euch verstehen was auch von den
> Projekten, die sie leiten, und nicht nur vom s.g. Management? Wo
> befindet sich denn das Traumunternehmen, von dem Du sprichst?

Das ist ein anderes Thema - ich hab selbst diesen Lehrgang 'Der 
Projektleiter' beim VDI besucht - da war ich mit meiner Meinung das der 
PL mehr außer Management vom Projekt zu verstehen hat - in der 
Minderheit.

Bei Projekten in denen mehr als 10 Leute beteiligt sind ist irgendwann 
der reine Aufwand an Management für das Projekt so groß, das man da 
nichts anderes mehr macht - daher gibt es in einigen Firmen diese 
Trennung: Projektmanager und technischer PL.

Der technische PL ist idealerweise ein erfahrener Entwickler der das 
Projekt real leitet und der PM spricht mit den Kunden und muss auch die 
ganze BWL mit im Hinterkopf haben.

Ich habe das in vielen möglichen Kombinatioen selbst erfahren dürfen -
die Trennung von technischen und eher Vertriebsbezogenen Aufgaben ist 
durchaus sinnvoll - die einen können nicht mit Kunden reden, die Anderen 
verstehen nichts von der Materie. Den Hybrid-PL da stimme ich dir zu, 
findet man selten.

von Gastino G. (gastino)


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Pseudomumie schrieb:
> Was habt ihr für Erfahrungen bezüglich Fähigkeit und Alter auch im
> privaten Umfeld?

Ganz einfach: Ob jemand ein Idiot oder ein guter Kollege ist, hat mit 
dem Alter rein gar nichts zu tun. Unterschiede gibt es höchstens in der 
Art und Weise, wie sich diese Leute unmöglich machen.

Wenn man aber nun fragt, ab welchem Alter die Ausübung des Berufes 
zunehmend schwerer fällt und das auch anderen auffällt, dann würde ich 
sagen, dass diese Schwelle so um die 65 liegt. Dann sind die meisten, 
die ich bis jetzt kennengelernt habe, schon nicht mehr sehr 
leistungsfähig und flexibel. Und das nicht nur im Ingenieurberuf, 
sondern praktisch überall. Nicht ganz zufällig liegt in dem Bereich auch 
die Grenze für den Eintritt in die Rente.

von Klaus (Gast)


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IGBT schrieb:
> Das ist ja das komische - ich selbst hab 2002 mein Studium abgeschlossen
> und ein paar Firmen durchlaufen - vom Startup mit 10 Leuten an der Uni
> bis zum Konzern und denke eigentlich oder das entspricht meiner
> Wahrnehmung, das man durch Erfahrung nur fähiger wird.

Wie viele Firmen hast Du denn in 8 Jahren genau gesehen? Um mal ein paar 
Vorurteile bzgl. sozialer Kompetenz gegenüber häufig wechselnden 
Ingenieuren aufwärmen:

IGBT schrieb:
> Neulich hat mir einer die kompletten Konstruktionsunterlagen per E-Mail
> unverschlüsselt geschickt - wo er im Nebenbüro 10 m weiter sitzt und mir
> das auf Stick hätte geben können.
> [...]
> (ist nur halbso schlimm, weil die Intelligenz in der SW steckt und die
> mache nur ich)

Wie kann einen so eine Trivialität so dermaßen beschäftigen, dass man es 
in einem öffentlichen Forum postet? Und: Wieso ist es Bockmist, wenn man 
intern Emails mit Anhängen verschickt? Wenn Sicherheit eine Rolle 
spielen würde, dann gäbe es entsprechende Auflagen.

Mögliche andere Gründe warum Dein Kollege nicht mit USB-Stick im Büro 
vorbei kam:
1.) Keinen USB-Stick zur Hand (Die werden in vielen Firmen auch nicht 
gerne gesehen).
2.) Keinen Bock auf Unterhaltung mit Dir, weil
  a.) Keinen Bock auf NSA-Verschwörungsgeschichten
  b.) Keinen Bock sich anzuhören, dass er nur ein niederer Zuarbeiter 
für einen SW-Intellektuellen ist
  c.) Keinen Bock sich anzuhören, dass sowieso nur Bockmist baut
3.) Genug zu tun und deshalb keine Zeit für Botengänge
4.) Er traut Dir nicht über den Weg und zieht es vor einen Nachweis über 
die rechtzeitige Ablieferung seiner Arbeit zu haben.

Vor allem Punkt 4 ist nicht zu unterschätzen. Gerade 
hyper-intelligenten, super erfahrenen und extrem sozial kompetenten 
Kollegen schicke ich persönlich gerne ein Gesprächsprotokoll nach 
Absprachen.

Zum Thema:
Ich persönlich (Anfang 30) arbeite gerne mit Kollegen im Alter von 45+ 
zusammen. Pfeifen halten sich nicht so lange im Berufsleben. Sprich: Die 
die da sind, sind nicht ohne Grund da (Öffentlicher Dienst und ehemalige 
Staatskonzerne mal ausgenommen).

von Bernadette (Gast)


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Zeigt der Jugend eure Intolleranz gegenüber den Alten und sie werden 
lernen, wie sie mit euch umgehen werden, wenn ihr einmal alt seid.

Aber zugegeben, mit 40 hab ich ein Datenblatt eines 68000 gelesen und 
hatte die Struktur verinnerlicht und für die Assemblerbefehle hab ich 
grob 2 Wochen gebraucht.
Mit 50 hab ich das Datenblatt eines kleinen PIC schon zweimal lesen 
müssen und die Assemblerliste auf den Tisch gelegt.

Mit 60 musste das Datenblatt immer griffbereit liegen.

Heute mit 68, na ja, ich brauche wirklich die doppelte Zeit um 100 
Zeilen in Assembler zu schreiben.

B.

von WT (Gast)


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"Echt? Meinst Du also, die PLs bei euch verstehen was auch von den
Projekten, die sie leiten, und nicht nur vom s.g. Management? Wo
befindet sich denn das Traumunternehmen, von dem Du sprichst? "

Ja das sollten sie tun.


"Das ist ein anderes Thema - ich hab selbst diesen Lehrgang 'Der
Projektleiter' beim VDI besucht - da war ich mit meiner Meinung das der
PL mehr außer Management vom Projekt zu verstehen hat - in der
Minderheit.

Bei Projekten in denen mehr als 10 Leute beteiligt sind ist irgendwann
der reine Aufwand an Management für das Projekt so groß, das man da
nichts anderes mehr macht - daher gibt es in einigen Firmen diese
Trennung: Projektmanager und technischer PL.
Der technische PL ist idealerweise ein erfahrener Entwickler der das
Projekt real leitet und der PM spricht mit den Kunden und muss auch die
ganze BWL mit im Hinterkopf haben.

Stimmt, ab einer gewissen Größe hat man sich nur noch um solche Dinge zu 
kümmern oder eben wenn es eine Aufteilung gibt. Allerdings sollte man 
schon wissen was man leitet und was die Projektmitarbeiter und 
Beteiligten denn so machen und ein Grundverständnis haben. Es kommt wohl 
nicht so gut vor dem Kunden wenn man garnicht weiß wovon man spricht. 
;-)

von IGBT (Gast)


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Klaus schrieb:
> 1.) Keinen USB-Stick zur Hand (Die werden in vielen Firmen auch nicht
> gerne gesehen).
> 2.) Keinen Bock auf Unterhaltung mit Dir, weil
>   a.) Keinen Bock auf NSA-Verschwörungsgeschichten
>   b.) Keinen Bock sich anzuhören, dass er nur ein niederer Zuarbeiter
> für einen SW-Intellektuellen ist
>   c.) Keinen Bock sich anzuhören, dass sowieso nur Bockmist baut
> 3.) Genug zu tun und deshalb keine Zeit für Botengänge
> 4.) Er traut Dir nicht über den Weg und zieht es vor einen Nachweis über
> die rechtzeitige Ablieferung seiner Arbeit zu haben.

Alle Punkte falsch - es war tatsächlich die pure Unfähigkeit.
Fals du es überlesen hast (was für einen typischen Protokollisten selten 
ist)  - ich wollte nicht 30 Dateien einzeln anklicken, speichern unter 
usw...
das ist ja genau das, was so nervt, das es Leutig gibt die einem sinnlos 
Arbeit machen und nicht verstehen warum und es als Kleinigkeit 
bezeichnen, wenn sie mir sinnlos meine Zeit stehlen.

Klaus schrieb:
> Wenn Sicherheit eine Rolle
> spielen würde, dann gäbe es entsprechende Auflagen.

In deiner einfachen Welt würde ich gern leben.

Respekt - es liegt also nicht am Alter in Jahren....

Bernadette schrieb:
> Heute mit 68, na ja, ich brauche wirklich die doppelte Zeit um 100
> Zeilen in Assembler zu schreiben.

von High Performer (Gast)


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>Wer fett in Projekten drinsteckt, wird feststellen, dass
>die Entwicklung an ihm vorbeigelaufen ist. Er hat ja praktisch nur in
>Projekten gearbeitet. Die Zeit, sich ganz Neues anzueignen ist sehr
>knapp.

ACK! Das ist sehr gefährlich. Am besten man bleibt immer im Austausch 
mit Kollegen, die ein wenig mehr Luft haben und deshalb in den 
Gesprächen dann neueste Entwicklungen angesprochen werden. Um die 
Weiterbildung muss man sich dann selbst kümmern. Auch Newsletter etc. 
von Firmen im eigenen Umfeld und Fachpublikationen sind IMHO ein Muss. 
Die Zeit muss man sich einfach nehmen, um immer auf dem aktuellen Stand 
zu bleiben.

von Klaus (Gast)


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IGBT schrieb:
> ich wollte nicht 30 Dateien einzeln anklicken, speichern unter
> usw...

Welches Mail-Programm bietet keine Funktion alle angehängten Dateien mit 
einem Klick zu speichern? Outlook und Firefox können es.

von Andreas (Gast)


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IGBT schrieb:
> Neulich hat mir einer die kompletten Konstruktionsunterlagen per E-Mail
> unverschlüsselt geschickt - wo er im Nebenbüro 10 m weiter sitzt und mir
> das auf Stick hätte geben können.

Wenn ihr beide das Email-Postfach auf dem Firmenserver habt ist es doch 
ziemlich egal ob verschlüsselt oder nicht.

Mich nerven diese USB-Sticks, die ja völlig überflüssig sind in Zeiten 
der Vernetzung. Bei E-Mail ist genau nachvollziehbar wer wann was von 
wem bekommen hat, keine Nachfragen "hast du das schon und welche Version 
ist das jetzt" usw. Größere Dateien kann man über Netzwerk-Shares 
verteilen (was aber oft an mangelhafter Infrastruktur scheitert).

von Mine Fields (Gast)


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Andreas schrieb:
> Größere Dateien kann man über Netzwerk-Shares
> verteilen (was aber oft an mangelhafter Infrastruktur scheitert).

Selbst in der kleinsten Klitsche wäre es kein Problem, eine einfache NAS 
einzurichten. Oder einfach Ordner auf dem lokalen Rechner freigeben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Eh Leute, was habt ihr hier für Probleme?

Dateien beliebigen Formates in Programmen einzufügen und in der Email 
als Anhänge zu verwursteln, ist Kinderkram.

Andreas schrieb:

>Mich nerven diese USB-Sticks, die ja völlig überflüssig sind in
>Zeiten der Vernetzung.

Nee, der ist zur Zeit immer noch sinnvoll, um Daten zum 10 Jahre alten 
Vorgängerrechner zu übertragen, der kein WLAN oder Netzwerk hat, und den 
man nicht nachrüsten möchte.

Der USB-Surfstick, hat aber eine gute Berechtigung.

von Frank M. (aktenasche)


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goethe0 schrieb:
> Das ausschließlich aktuelles Wissen zählt? In 10 bis 20 Jahren ist das
> auch veraltet.

Änder die Zahlen mal in 9-24 Monate. Natürlich baut Neues auf Altem auf, 
insofern ist es besser von einer Art Halbwertszeit zu reden.
Wir haben im ersten (bin jetzt 3.) Semester ABEL gelernt, obwohl das 
keiner mehr verwendet heutzutage, aber den Einstieg in VHDL erleichtert 
es ungemein.
Ich sehe also "veraltetes Wissen" als Basis für neues, nur geht (umso 
älter man wird) neues Wissen halt nicht mehr so gut und vor allem 
schnell in den Kopf.
Bei den älteren Ingenieuren ist also eine sehr große Basis da, nur muss 
die Motivation da sein was Tolles auf diesem Fundament aufzubauen.
Die Verlockung ist imho recht groß, auf Grund einer riesigen 
Wissenbasis(die aber größtenteils obsolet ist) zu denken, man wisse 
alles.
Leider geht es um Qualität und nicht Quantität.

Schlussendlich bin ich der Meinung, dass die breite Basis und die 
Übersicht der älteren gemischt mit der Flexibilität der jungen 
Ingenieure die perfekte Mischung ist.

zum Thema PL: Eigentlich habe ich ja keine Ahnung, aber ich denke dass 
ein PL eher dirigieren denn spielen sollte. Aber ohne Kenntnis der zu 
spielenden (neuen) Instrumente kommt man nicht weit.

von Florian *. (haribohunter)


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''Heute mit 68, na ja, ich brauche wirklich die doppelte Zeit um 100
Zeilen in Assembler zu schreiben. B.''


- Naja, die verlorene Zeit kannst Du beim Compilen wieder einholen. Die 
ist reziprok zu Deiner Geschwindigkeit. :-)

von Rechenkünstler (Gast)


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IGBT schrieb:
> Das ist ja das komische - ich selbst hab 2002 mein Studium abgeschlossen

Insidertips & Erfahrungen mit RTE-Akustik
Autor: IGBT (Gast)
Datum: 27.05.2010 21:01
> Verstehe ich nicht ganz - ich schreibe mir meine Arbeitszeugnisse seit
> 20 Jahren selbst und sage nur: Hier bitte unterschreiben - das hat
> bisher immer funktioniert.

Seltsam.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nee, der ist zur Zeit immer noch sinnvoll, um Daten zum 10 Jahre alten
> Vorgängerrechner zu übertragen, der kein WLAN oder Netzwerk hat, und den
> man nicht nachrüsten möchte.

Beim zehn Jahre alten Vorgängerrechner hat man mit Sicherheit ein 
Diskettenlaufwerk, aber nicht unbedingt einen USB-Host, der zu heutigen
Speichersticks kompatibel ist. Wie häufig hatte ich schon Probleme mit 
USB-Sticks? Im letzten Jahr hatte ich mich bei einen wichtigen Termin um 
mehr als eine Stunde verspätet, was auf ein subtiles Problem eines 
Speichersticks zurückzuführen war. Per E-Mail konnte ich es deswegen 
meinem Geschäftspartner nicht vorab zuschicken, weil bei ihm 
ausgerechnet an dem Tag Arbeiten an der Netzwerkinfrastruktur 
stattfanden. Aber das war ja ein geplantes und sehr seltenes Ereignis.

Ich bevorzuge auch ganz klar den Austausch von Dateien entweder über 
Netzwerk-Shares oder per E-Mails, letztere aber nur bei Dateigrößen bis 
wenige Megabyte. Wenn es darüber hinaus geht, sind USB-Sticks, externe 
Festplatten oder ggf. Magnetbänder das Mittel der Wahl.

Wer mit missionarischem Eifer auf einem bestimmten Medium/Werkzeug 
besteht und anschließend auf Krampf versucht, dessen Einsatz zu 
rechtfertigen, ist entweder schwer pubertär oder geistig schon auf dem 
Abstellgleis angekommen, insbesondere wenn er Dritten exakt dieses 
unterstellt.

Eine Diskussion, ob nun E-Mail oder USB-Stick "moderner" ist, wäre hier 
wenig zielführend.

von Thomas B. (escamoteur)


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Würde mich mal interessieren, was Ihr denn als veraltetes Wissen 
bezeichnet?

Was ist denn in der Elektrotechnik (informatik) in den letzten 10 Jahren 
so umwerfendes rausgekommen, dass die elemetaren Gleichungen nicht mehr 
stimmen. Ich durfte feststellen, dass Kollegen mi 60 halt noch in der 
Lage waren schaltungen von Hand durchzurechnen und auch ohne moderne 
Bauteile diskret mal schnell was aufzubauen.

Als einziger Punkt sehe ich tatsächlich dass viele Menschen die erst mit 
40+ zum Computer gekommen sind teilweise extreme probleme damit haben. 
Unsere generation 1970+ ist da einfach reingewachsen und wir gehen damit 
einfach um als sei es ganz selbstverständlich (mach mal schnell ein pdf 
draus).

Dennoch kann ein Layouter der 30 Jahre HF Schaltungen macht und nur sein 
altes CAD-programm kennt ein echtes Juwel im Team sein.

gruß
Tom

von IGBT (Gast)


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Rechenkünstler schrieb:
> IGBT schrieb:
>> Das ist ja das komische - ich selbst hab 2002 mein Studium abgeschlossen
>
> Insidertips & Erfahrungen mit RTE-Akustik
> Autor: IGBT (Gast)
> Datum: 27.05.2010 21:01
>> Verstehe ich nicht ganz - ich schreibe mir meine Arbeitszeugnisse seit
>> 20 Jahren selbst und sage nur: Hier bitte unterschreiben - das hat
>> bisher immer funktioniert.
>
> Seltsam.

Was soll daran seltsam sein? Ich hab vor dem Studium schon ein paar 
Jahre gearbeitet...

Thomas Burkhart schrieb:
> Würde mich mal interessieren, was Ihr denn als veraltetes Wissen
> bezeichnet?

Das Wissen über die Methoden veraltet sehr schnell.

Beispiel:
Was mit dem Rechenschieber (habe ich noch kennen gelernt) Wochen 
dauerte, machte man dann mit dem Taschenrechner in Tagen, später mit 
Excel in Minuten und heute mit Scilab in Sekunden.

Und die Sprünge in der Leistungsfähigkeit der Werkzeuge sind so 
gewaltig, das man vielleicht noch 3 Jahre mit veralteten Methoden 
mithalten kann, wenn man gut ist.

von Rechenkünstler (Gast)


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IGBT schrieb:
> Rechenkünstler schrieb:
>> IGBT schrieb:
>>> Das ist ja das komische - ich selbst hab 2002 mein Studium abgeschlossen
>>
>> Insidertips & Erfahrungen mit RTE-Akustik
>> Autor: IGBT (Gast)
>> Datum: 27.05.2010 21:01
>>> Verstehe ich nicht ganz - ich schreibe mir meine Arbeitszeugnisse seit
>>> 20 Jahren selbst und sage nur: Hier bitte unterschreiben - das hat
>>> bisher immer funktioniert.
>>
>> Seltsam.
>
> Was soll daran seltsam sein? Ich hab vor dem Studium schon ein paar
> Jahre gearbeitet...

IGBT schrieb:
> Ich weiß auch nicht wie man als Jüngerer mit sowas umgehen sollte - ich
> habe ja Respekt vor den Leuten und ihrer Erfahrung aber die produzieren
> teilweise Haarsträubenden Bockmist.

Studium + 20 Jahre Berufserfahrung = junger Ingenieur?

von Pseudomumie (Gast)


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Hallo -

Wenn man das jetzt so liest, gibt es also alte Hasen die von jungen 
Spacken reden die nichts können und veraltete Methodenbenutzer die zu 
langsam sind.

Die Jungen finden die Alten lächerlich und die Alten nehmen die Jungen 
nicht für voll.

Zahlenmässig kommen wir kaum weiter - weil das Thema so schlecht 
erfassbar ist und so individuell betrachtet wird, könnte doch jeder mal 
eine aus ganz persönlicher Sicht nur für ihn gültige Zahl nennen.

Mich interessiert nur welcher gefühlter MW da rauspurzelt wenn man mal 
so 20+ Meinungen hört.

Zur Zeit 53,0

Und ist es möglich sich auf das Thema zu beschränken und die 
Grabenkämpfe zu unterlassen??

Danke

von Wilhelm F. (Gast)


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Pseudomumie schrieb:

>Und ist es möglich sich auf das Thema zu beschränken und die
>Grabenkämpfe zu unterlassen??

Es gibt hier immer einige, die tagelang und seitenweise tiefe 
Grabenkämpfe führen. Z.B., ob Uni mehr wert ist als FH. Ich kann es 
nicht richtig nachvollziehen.

Ein paar Nebenaspekte, bereichern doch aber eine Diskussion. Und eine 
Diskussion lebt davon. Wenn was nicht passt, kann es ja von den 
Moderatoren noch gelöscht werden, um in richtige Bahnen zurück zu 
kommen.

Ich für meinen Teil, fand das Thema bisher interessant. Beschimpfen 
lasse ich mich auch schon mal, das ist aber eher etwas Rauschen.

Aber es ist ganz nett, wenn sich so eine Pseudomumie nach längerer Zeit 
mal wieder meldet, um die Dinge auf gewünschte Linie zu bringen. 
Ingenieursmäßig ist das übrigens nicht, wenn man erst alles weit aus dem 
Lot laufen läßt, und sich hinterher beschwert.

von Michael S. (fandjango)


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Das Thema ist doch an sich schon ein Grabenkampf.

Ich kenne junge Durchhänger und alte Genies.

Und jeder hat auch mal eine schwache Phase oder sogar mehrere solche im 
Leben.

So zählt dann für mich auch am ehesten die bisher erreichte 
Lebensleistung.

Wenn ein guter Ing. der 20 Jahre lang alle abgehängt hat im Alter alles 
etwas ruhiger angeht beendet er seine Karriere evtl. trotzdem mit einem 
satten Vorsprung an geleistetem.

Es gibt klare Kriterien für vieles: Verdienst, Vermögen, Anzahl der 
Projekte, egal was. Aber nicht für die Dinge um die es hier 
offensichtlich geht: Ungeduld, Intoleranz, Inkommunikation (von beiden 
Seiten).

Zum Schluss zählt für mich nur eins: Fairness. Es ist nicht fair am 
Anfang seines Lebens ohne zu wissen welche Gesamtleistung man SELBER 
wohl erbringen WIRD, die bereits erfolgte und bekannte Leistung älterer 
zu sehr mit der Hochrechnung der eigenen zu vergleichen.

von Alter Hase (Gast)


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Gleich vorweg, ich (58 Jahre) habe die gesamte PC-Entwicklung
miterlebt (vom Z80-Rechner mit "sagenhaften" 64kRAM), dem
echten CMOS-Prozessor 1802 über die 8051-Family, µPs aus der
Schweiz, bis hin zu den PICs, ATMELs AVR usw.

Ich mußte immer wieder feststellen, daß die Resistenz gegenüber Neuem
nicht (unbedingt) eine Funktion des Alters als solchem ist, sondern
eher von der Person abhängt. "das haben wir immer schon so gemacht"
das beliebte Killerargument, habe ich von "Jungen" ebenso(oft) gehört 
wie
von "Alten".

Ich hatte das Glück in einem Team zu arbeiten bei dem der Respekt vor 
dem
Alter und der Erfahrung dieser Kollegen vorhanden war, von einander zu
lernen und das Wissen austauschen war angesagt, den Projekten hat das 
Ganze
nur genützt.

Leider machte meine Firma vor gut 15 Jahren "dicht", da war ich schon
damals etwas zu alt (teuer???) für einen Wechsel, habe mich dann
selbstständig gemacht.  Wie die zum Teil noch älteren Kollegen 
"entsorgt" wurden, daran möchte ich lieber nicht erinnert werden......

von IGBT (Gast)


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Michael S. schrieb:
> So zählt dann für mich auch am ehesten die bisher erreichte
> Lebensleistung.

Könnte man so sehen und wäre ein vernünftiger Ansatz.

In der Situation wird aber der junge Hirsch immer versuchen den Alten zu 
ersetzen.

Mal zwei Zahlen aus dem deutschem Recht:

Ab 40  darf man erst zum Bundespräsidenten gewählt werden (ist ja auch 
eine aktuelle Frage) und auch erst zum Richter am 
Bundesverfassungsgericht ernannt werden. (Die Zahl stimmt zufällig? mit 
der Praxis in Japan überein einen Menschen erst ab dem Alter für voll zu 
nehmen - vorher ist er einfach ein "Jugendlicher")

2. Zahl
Ab 70 ist dann die Rechtsauffassung der Meinung das man nicht mehr für 
voll genommen werden kann und z.B. das Amt eines Notars (oder Arztes 68) 
nicht mehr ausüben darf - trifft also etwa auf das allgemeine 
Renteneintrittsalter.

Muss man 10 Jahre eher aussteigen - sieht es vermutlich trübe aus...

Alter Hase schrieb:
> Wie die zum Teil noch älteren Kollegen
> "entsorgt" wurden, daran möchte ich lieber nicht erinnert werden...

Aber es wäre dennoch nicht verkehrt zu erfahren mit welchen 
Schweinereien in dem Scenario gearbeitet wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Alter Hase schrieb:

>Ich mußte immer wieder feststellen, daß die Resistenz gegenüber
>Neuem nicht (unbedingt) eine Funktion des Alters als solchem ist,
>sondern eher von der Person abhängt. "das haben wir immer schon
>so gemacht" das beliebte Killerargument, habe ich von "Jungen"
>ebenso(oft) gehört wie von "Alten".

Man liest ja hier so vieles von Geschwindigkeiten und Auffassungsgabe, 
neuen Erkenntnissen, die sofort verwertet werden müssen...

Nein. Ich selbst war vor einigen Jahren in eine Entwicklerklitsche 
eingestiegen, und mußte mich erst mal plattbügeln lassen, daß sie 
Neuerungen nicht mögen. Bei PSPICE für die Analogsimulation, kam der 
Projektleiter mit dem Hinweis, sowas brauchen wir hier nicht. Wir haben 
bisher alles mit dem Lötkolben geschafft.

In einer stillen Stunde probierten sie das Simulationstool selbst, da 
ich ein Buch mit CD über die Firma bestellen lies. Und sie waren 
überrascht. Zeigten es mir gegenüber aber nicht.

Da ist man doch irgendwie vor den Kopf gestoßen...

Na ja, es kam da nur auf Billigkeit an. Trickschaltungen mit all deren 
Macken, um anständige Elektronik zu umgehen. Um mal ein einfaches 
Beispiel zu nennen: Anstatt eines 7805-Reglers nahm man 8 Si-Dioden in 
Reihe. Ist billiger. In der Wüste und am Nordkap fällt dann eben mal was 
aus. Einfach um ein paar Cent zu sparen...

von Ländle (Gast)


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Die Firma, die die meiste und mieseste Erfahrung mit der Entsorgung von 
Ingenieuren ab 50 Jahren hat, ist zweifellos Siemens. Zur Zeit läuft 
diese Kampange wieder in Nürnberg und Erlangen. Mobbing mit Billigung 
der Führungsetage und Unverschämtheiten unter 4 Augen. Es wird gespart 
durch Entsorgung der höherbezahlten, älteren Ingenieure. Die Stellen 
gehen nach Indien und China. Dass man damit auch Know-How in die Tonne 
tritt, ist der BWL-Fraktion völlig egal, hauptsache das Quartalsergebnis 
stimmt und der Bonus steigt.

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>Man liest ja hier so vieles von Geschwindigkeiten und Auffassungsgabe,
>neuen Erkenntnissen, die sofort verwertet werden müssen...

Das stimmt, wie viele Sachen, bestenfalls zu Hälfte. Denn 
Geschwindigkeit hat auch eine DEUTLICHE Kehrseite. Nennt sich 
Aktionismus.

http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionismus

Die Mischung macht's, wie immer. Schnell denken, aber dennoch 
vorausschauend. Ruhe bewahren, aber nicht in Problemwälzerei stecken 
bleiben.

>Neuerungen nicht mögen. Bei PSPICE für die Analogsimulation, kam der
>Projektleiter mit dem Hinweis, sowas brauchen wir hier nicht. Wir haben
>bisher alles mit dem Lötkolben geschafft.

;-)
Jaja, die Bastler mit Ingenieursdiplom.

>Da ist man doch irgendwie vor den Kopf gestoßen...

Arme Menschen. Kleinkarierter als Millimeterpapier ;-)
Aber es gibt auch das Gegenteil. Leute die in ihre CAD-Systeme verliebt 
sind und damit spielen, anstatt zu arbeiten.

>Na ja, es kam da nur auf Billigkeit an. Trickschaltungen mit all deren
>Macken, um anständige Elektronik zu umgehen.

Hmmm, hab ich auch schon an verschiedenen Stellen gesehen. Naja, was war 
vor 30 Jahren vielleicht OK, als ein 7805 vielleicht 10 Mark gekostet 
hat, keine Ahnung. Aber die Preise für 99% aller Halbleiter sind in den 
meisten Produkten Peanuts. Die großen Kostentreiber sind ganz woanders. 
Und die Bastlermentaität, "da nehmen wir keinen IC, das bauen wir alles 
selber diskret nach" ist schon längst von der Realität überrolt wurden. 
Ein am Markt verfügbaren IC nachzubauen ist zu 99% Unsinn.

MFG
Falk

von IGBT (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> 7805-Reglers nahm man 8 Si-Dioden in
> Reihe. Ist billiger.

Das ist ja ein arges Beispiel - der Einkauf des 7805er ist höher als die 
8 Dioden - ok. Aber wenn die Lötkolbenleute das selbst zusammenlöten, 
macht der Mehraufwand an Arbeitszeit die Rechnung zur 
Milchmädchenrechnung.

Im vollautomatisierten Prozess (Wellenlöten) - selbst da ist es fraglich 
ob die Bestückung mit 8 billigen letztlich auch nach den Nadeltests bzw. 
dem Aufwand dafür 'billiger' wäre.

Sowas kann frustrieren , insbesondere da Spannungsregler dieser Art 
Standard sind und jeder dem du diese Schaltung zeigst - würde fragen: 
Wolltet ihr damit einen Preis für kuriose Elektronik gewinnen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

>Leute die in ihre CAD-Systeme verliebt
>sind und damit spielen, anstatt zu arbeiten.

Das möchte ich keineswegs bestreiten. Mit dem SPICE mußte ich auch erst 
mal etwas spielen. Vergangenes Jahr, machte ich aber auch mal einen 
kompletten seriösen Buchlehrgang durch, und zwar rein in 
Eigeninitiative. Das ist nicht alles easy. Aber du hast verstanden, was 
ich meinte. 8 Dioden sind auch heute noch billiger als ein 7805-Regler. 
Je nach Unternehmen und abgenommenen Stückzahlen. Bei vielen Klitschen 
dreht es sich wirklich um einen einzigen Cent pro verkaufter Baugruppe.

Ich machte aber ansonsten hauptsächlich was mit Assembler und der 
Sprache C. Da tritt das Problem des Spielens nicht so verstärkt auf.

von IGBT (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>
>>Leute die in ihre CAD-Systeme verliebt
>>sind und damit spielen, anstatt zu arbeiten.
>
> Das möchte ich keineswegs bestreiten.

Die Leute die mit dem System spielen (können) beherrschen es und zwar 
bis an die Grenzen. Der der immer nur Standardlösungen produziert ohne 
zu spielen also ohne herausfinden zu wollen wo die Grenzen des Systems 
sind - wird nie diesen Grad an Beherrschung dieses Systems erlangen und 
darüber hinaus auch nicht einschätzen können, was ein anderes System 
leisten kann und ob man z.B. wechseln sollte. (Beispiel im Süden D. wird 
viel ProE verwendet und im Norden Solid) - nehmen sich auch nicht viel, 
gut ist wenn man das beurteilen kann - dafür muss man 'spielen'.

von Falk B. (falk)


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@  IGBT (Gast)

>gut ist wenn man das beurteilen kann - dafür muss man 'spielen'.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Es geht mir aber um die Leute, die sich 
an ihrem Tool hochziehen, einen Kult betreiben, alles haarklein 
aufschreiben und planen wollen und dabei die Realität vergessen.

MFG
Falk

von IGBT (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Dagegen ist nichts einzuwenden. Es geht mir aber um die Leute, die sich
> an ihrem Tool hochziehen, einen Kult betreiben, alles haarklein
> aufschreiben und planen wollen und dabei die Realität vergessen.

Nenn mal ein Beispiel.

von Falk B. (falk)


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@  IGBT (Gast)

>Nenn mal ein Beispiel.

Ein direktes Beispiel kenn ich jetzt direkt nicht. Es ist mehr die Summe 
der kleineren Wahrnehmungen.

MFG
Falk

von Wilhelm F. (Gast)


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IGBT schrieb:

>Das ist ja ein arges Beispiel - der Einkauf des 7805er ist höher
>als die 8 Dioden - ok. Aber wenn die Lötkolbenleute das selbst
>zusammenlöten, macht der Mehraufwand an Arbeitszeit die Rechnung
>zur Milchmädchenrechnung.

Da kannst du mal sehen, wie weit die Realität von der Hochschule 
entfernt liegt.

Das ist kein Scherz, sondern Realität. Und der Bestückungsaufwand, 
Platinenfläche, Layout, war da schon mit eingerechnet.

Selbstverständlich, wurde da nichts handbestückt, sondern beim Bestücker 
in Auftrag gegeben. Alles in SMD natürlich.

Aber die Herangehensweise der älteren Herrschaften an Elektronik, das 
war teilweise eben haarsträubend und altbacken. Und, daß das denn ein 
heiliges Gesetz für die Zukunft sein soll.

Was sah ich da noch? 8051-er Schaltungen in hohen Stückzahlen, wo die 
externen Pullup-Widerstände grenzwertigst ausgelegt waren, und bei 
Änderung der Last um 20 Prozent völlig versagten... Das Problem trat 
auf, als nach Jahren ein Netztrafo von 9V auf 7,5V abgesenkt wurde, und 
Relais 20 Prozent mehr Strom benötigten. Das löste ich schmerzlos direkt 
mit der Produktionsabteilung, und umging die Entwicklung vollständig. 
Manch einen Heiligen in der Entwicklung, der sich jahrelang für 
unfehlbar hält, den sollte man gelegentlich in die Tonne kloppen.

Übrigens, mit dem Simulationstool PSPICE, hatten sich diese Dinge 
bestätigt, und ich konnte sie in 5 Minuten optimieren. Ohne Löteisen.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das löste ich schmerzlos direkt
> mit der Produktionsabteilung, und umging die Entwicklung vollständig.

Klingt nach Kündigungsgrund.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

>Klingt nach Kündigungsgrund.

Nein. Das Ding wurde von einem höheren Entwickler nach Erläuterung 
abgezeichnet, und kam so wieder in die Projektunterlagen zurück. Das 
ging gar nicht erst bis zur Projektleitung.

Aber, es war ein gravierender Fehler beseitigt.

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>Nein. Das Ding wurde von einem höheren Entwickler nach Erläuterung
>abgezeichnet, und kam so wieder in die Projektunterlagen zurück.

Na immerhin.

>Aber, es war ein gravierender Fehler beseitigt.

DAS intersiert die politischen Kreise einen SCHEISS!!!
Rang(Hack)ordung ist alles. Das kann böse ins Auge gehen und DU bist der 
DEPP!!!
Da in naiver Pfadfindermanier ranzugehen und die Welt verbessern zu 
wollen ist heute oft leider FALSCH!!!

MFg
Falk

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das löste ich schmerzlos direkt
> mit der Produktionsabteilung, und umging die Entwicklung vollständig.

oder

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das Ding wurde von einem höheren Entwickler nach Erläuterung
> abgezeichnet

Was jetzt?

Andererseits klingt das:

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das Problem trat
> auf, als nach Jahren ein Netztrafo von 9V auf 7,5V abgesenkt wurde, und
> Relais 20 Prozent mehr Strom benötigten.

nicht nach etwas, was ein Entwickler im Voraus bedeknen muss.

von Wilhelm F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

>DAS intersiert die politischen Kreise einen SCHEISS!!!
>Rang(Hack)ordung ist alles. Das kann böse ins Auge gehen
>und DU bist der DEPP!!!

>Da in naiver Pfadfindermanier ranzugehen und die Welt
>verbessern zu wollen ist heute oft leider FALSCH!!!

OK, Falk, ich habe an eine Sache ohne großes Rauschen heran zu gehen 
versucht. Offiziell, wäre es dann wohl noch übler geworden.


Stefan L. schrieb:

>nicht nach etwas, was ein Entwickler im Voraus bedeknen muss.

Nein. Der Bullshit hat gerade eben mal so grenzwertig funktioniert, eher 
zufällig sogar, da von Grund auf total falsch dimensioniert. Eine 
digitale Schaltstufe, darf man nicht wie einen Analogverstärker 
auslegen.

von IGBT (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nein. Das Ding wurde von einem höheren Entwickler nach Erläuterung
> abgezeichnet, und kam so wieder in die Projektunterlagen zurück. Das
> ging gar nicht erst bis zur Projektleitung.

Wenn du sowas in einer zertifizierten Firma machst, klingeln aber bei 
der QS alle roten Telefone wenn der TÜV oder die FDA zum Audit zu Besuch 
ist.

Und wechselweise haben CEO und QS-Chef Angst in den Knast zu 
gehen...sollte es zu einem Versicherungsfall wegen derartiger Umgehung 
der Prozesse kommen.

Miterlebt: FDA kommt unangekündigt zu Besuch, nimmt alle Ordner, alle 
Festplatten/Laptops, alle USB-Sticks, alle CDs/DVDs mit ins Hotel für 
eine Woche - führt dann Einzelgespräche mit den Leuten vom 
Produktionsarbeiter bis zum Abteilungsleiter.

Extrem Audit - man selbst hat dann aus praktischen Gründen auch eine 
Woche Quasi-Urlaub.

von MaWin (Gast)


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> Anstatt eines 7805-Reglers nahm man 8 Si-Dioden in Reihe.
> Ist billiger.

Wenn's so ist, ist es richtig.

> In der Wüste und am Nordkap fällt dann eben mal was aus.

Wenn die Ingenieuere richtige Ingenieuere waren, dann nicht,
schliesslich sinkt auch die Ube-Spannung der restlichen Baugruppe
mit der Temperatur, das kann also besser sein, als ein 7805.

Und preiswerter in der Fertigung war's auch noch.

Bis die jungen Hunde das lernen... die wollen einen uC
einsetzen als Vorwiderstand, weil sie das Widerstandsrechnen
nie gelernt haben, dafür aber das Programmieren. Das
offenbart die ganze Unkenntnis und nicht etwa Innovation.

> Leider machte meine Firma vor gut 15 Jahren "dicht", da war
> ich schon damals etwas zu alt (teuer???) für einen Wechsel,
> habe mich dann selbstständig gemacht.

Das ist auch sehr vernünftig, denn mit 40 sollte man langsam
ausgelernt haben und genug Selbstvertrauen gesammelt haben,
um selber was zu machen. Und auf der anderen Seite genug bei
Seite gelegt haben, um das Restleben mehr geniessen zu können
als die Jungen, die ihm Wahn der 'Karriere' ihr ganzes Leben
für eine Firma herschenken.

von IGBT (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wenn die Ingenieuere richtige Ingenieuere waren, dann nicht,
> schliesslich sinkt auch die Ube-Spannung der restlichen Baugruppe
> mit der Temperatur, das kann also besser sein, als ein 7805.

8 -  Dioden in einer nicht symetrischen Anordnung - und dann 
Temeraturdrift als positives Argument gegnüber einem 7805 - leben wir in 
verschiedenen Universen mit unterschiedlicher Physik?

Sonst kann ich dir grad nicht folgen...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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IGBT schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Dagegen ist nichts einzuwenden. Es geht mir aber um die Leute, die sich
>> an ihrem Tool hochziehen, einen Kult betreiben, alles haarklein
>> aufschreiben und planen wollen und dabei die Realität vergessen.
>
> Nenn mal ein Beispiel.

Oh, in der Emacs-Fraktion gibt es einige solche Härtefälle...

Und in zehn Jahren wird es bei den Hardcore-Eclipse-Anwendern ähnlich 
aussehen.

von MaWin (Gast)


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> 8 -  Dioden in einer nicht symetrischen Anordnung

Warum sollte die nicht-symmetrisch sein ?
(damit meinst du wohl: In diesele Richtung wirkend, wie die anderen 
Halbleiter in der Schaltung).
Wäre natürlich eine ingenieuersmässioge Fehlleistung, wenn die entgegen 
wirken, aber ohne 7805 kaum vorstellbar.

von Ländle (Gast)


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Was hat das alles mit dem Thema zu tun?

Hier geht es nicht um Dioden oder sonstige Bauteile, die zu alt sind, 
sondern um I N G E N I E U R E.

von Gästchen (Gast)


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Zu alt? Zu alt für was genau? Die BWL-ler versuchen es so darzustallen 
als ob man als Ingenieur mit 50 Marathon laufen muss. Obwohl eher die 
BWL-ler mit ihren Geschäftsfressereien und körperlicher Gebrechlichkeit 
da den Kürzeren ziehen würden.
Lasst euch diesen Schwachsinn nicht einreden.
Für BWL-er sind Ingenieure über 50 einfach zu teuer da man auch nach 
seiner Berufserfahrung bezahlt wird (halbwegs), schließlich ist es immer 
ein Grund Anfänger aufgrund fehlender Berufserfahrung mies zu bezahlen.
Noch ein Grund ist dass ältere Kollegen sich nicht treten lassen, welch' 
ein BWL-er will so was?

von IGBT (Gast)


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MaWin schrieb:
> Warum sollte die nicht-symmetrisch sein ?
> (damit meinst du wohl: In diesele Richtung wirkend, wie die anderen
> Halbleiter in der Schaltung).
> Wäre natürlich eine ingenieuersmässioge Fehlleistung, wenn die entgegen
> wirken, aber ohne 7805 kaum vorstellbar.

Verpolung kann passieren, wenn auch kaum beim von Hand löten von 8 
gleichen Dioden - das ist aber keine "ingenieuersmässioge Fehlleistung" 
- sondern ein einfacher Fehler.

Selbst im eingeschwungenen Zustand werden die Dioden nicht in einem 
isothermostatischem Feld liegen - haben daher je nach Temperatur andere 
Temperatur/Spannungsoffsets - das nicht zu wissen, grenzt eher an eine 
"ingenieuersmässioge Fehlleistung".

Das ist aber müßig zu diskutieren, wer sowas baut macht sich einfach nur 
lächerlich - und da sind wir wieder beim Thema.

Wenn man von der PL/PM/Vertrieb unsinnige Vorgaben bekommt - muss man 
eigentlich protestieren - und da sehe ich allerdings auch die älteren 
Kollegen eher dabei Einspruch zu erheben und den Mist nicht mitzumachen.

Eigentlich wird verlangt die Kosten zu senken und die Qualität zu halten 
- und das ist zwar möglich, geht aber so oft nach hinten los, das man 
diese generelle Forderung - das muss man den Leuten mal klar machen - 
nicht pauschal überall anwenden kann.

Ich denke als Ingenieur sollte man auch mal so argumentieren - ich kann 
doch auch sagen: Nein, so wird das nicht funktionieren. Warum?
Wir können gern eine Stunde lang Vor- und Nachteile diskutieren - 
Meeting Mo nächste Woche - alle bitte 'vorbereitet' erscheinen, nicht 
das wieder erst die Grundlagen erklärt werden müssen.
In dieser virtuellen Diskussion sehen die Leute die nicht wissen was sie 
da fordern oder vovon sie überhaupt reden - sehr alt aus, egal wie alt 
sie sind.

von MaWin (Gast)


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> Selbst im eingeschwungenen Zustand werden die Dioden nicht in einem
> isothermostatischem Feld liegen - haben daher je nach Temperatur andere
> Temperatur/Spannungsoffsets - das nicht zu wissen, grenzt eher an eine
> "ingenieuersmässioge Fehlleistung".


Deine Fehlleistung ist, nicht daran zu denken, daß in der nachfolgende 
Schaltung (wenn diese diskret aufgebaut ist) auch Bauteile stecken die 
temperaturabhängig ihre Spannung verringern.
Mit einer temperaturstabilen Spannungsquelle (7805) fährt man da, was 
die Stabilität der Schaltungsparamter angeht, schlechter als mit einer 
Spannungsquelle, die bei steigender Temperatur wenigstens in dieselbe 
Richtung ihre Spannung ändert.


Ohne Kenntnis des Aufbaus also einfach zu sagen, so eine Konstruktion 
wäre einfach nur lächerlich, zeugt von festgefahrenem Schmalspurdenken.

von IGBT (Gast)


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@MaWin

Ich bin ein Schmalspurdenker - nur höre ich nie auf zu denken.

Es hängt von der Aufgabe ab, was die Schaltung leisten muss - eine 
Spannung zu stabilisieren auf niedrigem Niveau - von mir aus auch mit 
Dioden - auf hohem Niveau sicher nur mit einem Regler!
(Da dürften wir uns einig sein...)

Es gibt sicher exotische Anwendungen wo die Diodenlösung wirklich besser 
wäre - mir ist keine bekannt - vielleicht kennst du eine?

Vielleicht bei hohen Temperatursprüngen wo es wirklich auf 
Ausfallsicherheit ankommt - wo dem 7805 irgendwann (eher) das Gehäuse 
wegfliegt.

von Ländle (Gast)


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Und was ist an dieser Schaltung zu alt?

von Wilhelm F. (Gast)


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Eh, Leute, hört jetzt auf mit dieser Diodenkettenscheiße. Ich nenne auch 
keine weiteren Details. Hab doch oben schon beschrieben, daß die Dinge 
in der Wüste und in Nordschweden ausfallen. Das reicht doch. Ich hatte 
es anständig versucht in der Firma anzumerken, aber sowas kostet meinen 
Kopf. Um einen Cent irgendwo zu sparen, reicht für BWLer 
mittelalterliche Technik. Fertig.

von IGBT (Gast)


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@Wilhelm

Keine weiteren Fragen/Anmerkungen von meiner Seite zu diesem Thema..

von Falk B. (falk)


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@  Wilhelm Ferkes (ferkes-willem)

>Kopf. Um einen Cent irgendwo zu sparen, reicht für BWLer
>mittelalterliche Technik. Fertig.

Der BWLer die Technik des Mittelalters liebt
weil es in seiner Sparnatur liegt
Doch wehe wenn es kühl oder heiß
Das Gerät den Geist aufgibt, so'n Scheiß

;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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@Falk: Herrlich. Aber paß mal auf, daß der Paul (Baumann) dich nicht 
bemerkt. ;-)

von Pseudomumie (Gast)


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Ich danke allen für die Beiträge an die Pseudomumie.

Ich denke ich bin der Lösung des Problems, warum qualifizierte Leute +50 
/ + 45 / + 40 systematisch entsorgt werden auf die Spur gekommen und ich 
will meine Erkenntnisse auch nicht vorenthalten.

Wir stellen fest das Firmen Leute nur aufgrund des Alters systematisch 
diskrimminieren und mittels verschiedener Methoden entsorgen oder gar 
nicht erst einstellen – das ist Realität!

Das ist offensichtlich paradox, da Erfahrung durch nichts zu ersetzen 
ist und wir in diesem Forum hinreichend aussagekräftig erkennen konnten, 
das es keine realen Kriterien hinsichtlich Fähigkeit und Alter gibt.

Es muss also einen anderen wichtigen Zusammenhang geben – sonst wäre das 
nicht so – und diesen gilt es zu ergründen.
Diesen Zusammenhang gibt es.
Es kann in einer Gruppe (einem Team) nur einen Häupling geben.
Bitte zwischen den Zeilen lesen:

Sollten wir die Gnus im Winter jagen? Häupling A – ja, dann haben wir 
für den Winter noch mehr zu essen und wir machen das schon immer so. 
Häupling B – nein, wir haben genug für den Winter und müssen uns um 
andere wichtigere Aufgaben kümmern.
Die Gruppe ist unentschlossen welchem Häupling sie folgen soll – es 
kommt zum Streit und keine der beiden Varianten wird realisiert = 
Schaden für die Gruppe.

Die beiden Häuptlinge bekommen das mit und der eine tötet den Anderen – 
heute geht der eine in Hartz4. (Leute freut euch das ihr Hartz4 bekommt 
und nicht totgeschlagen wurdet)
Für die Nachwachsenden sind die älteren die Häuptlinge – das System 
funktioniert aber nicht mit mehreren Häuptlingen.
Die natürliche Gruppendynamik ist gleich geblieben – seit 10000 Jahren – 
nur haben wir heute das Problem das zu viele Indianer zu Häuplingen 
werden.
Der typische 50jährige fängt plötzlich an den Anderen zu erklären wie 
die Welt funktinoniert – völlig berrechtigt aufgrund seiner Erfahrung. 
Wer wäre früher in einer Steinzeitgesellschaft schon so alt geworden? 
Nur die bessten Frontschweine! Für das überleben der Gruppe ideal.

Heute aber kann jeder Herzkranke/Zuckerkranke/Fuß-Lahmer/Dumm-Hinfaller 
gegipst-operiert - 60 werden und sich als Häupling aufspielen und 
spricht dann mit tiefer Stimme als hätte er das Universum erfunden – 
eine Rolle einnehmen, die ihm im natürlichen Kontext nicht zusteht.

(Die 'PC'-Karten hier bitte stecken lassen – darum geht es nicht, nur um 
Ursachenforschung)

Ob er diese Rolle persönlich beansprucht ist nicht wichtig, denn die 
Jüngeren (das Team) sehen ihn in dieser Rolle.

Ich denke – das ist der Grund warum die +50 entsorgt werden – es gibt 
einfach zu viele davon und die können nicht aus ihrer Rolle raus – ach 
ja, ich bin gern ein Sklave oder doch nicht? - soll ich jetzt Rasen 
mähen für Hartz4?

Ernsthafte aber bitte nur ernsthafte Kritik an meinem Erklärungsansatz 
posten – bitte!

PS: LTI auch stecken lassen – ist nicht das Thema.

von Falk B. (falk)


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@Pseudomumie (Gast)

>Ernsthafte aber bitte nur ernsthafte Kritik an meinem Erklärungsansatz
>posten – bitte!

Greift viel zu kurz und einseitig. Die Aussage, alle 50+ Menschen würden 
sich über Gebühr in den Vordergund drängen ist schlicht falsch. Einige 
können sich ganz gut in Teams integrieren, viele sind zeitlebens sowieso 
nur die graue Maus gewesen und mucken sowieso nicht auf.
Und auch die Aussage, dass alle älteren Menschen bzw. Ingenieure viel 
wertvolle Erfahrung hätten ist ebenfalls falsch. Es gibt genügend, die 
es zeitlebens nicht wirklich kapiert haben und bestenfalls gefährliches 
Halbwissen angehäuft haben, wenns geht noch auf dem technologischen 
Stand von vor 20 Jahren, weil sie dann aufgehört haben, am Ball zu 
bleiben.

Andererseits beobachte ich immer wieder das Phänomen, dass u.a. junge 
Leute vollkommen unberechtigterweise in Führungspositionen gehievt 
werden bzw. diese  anstreben, ohne sich auch nur eine Sekunde durch sich 
durch ihre fehlende Sachkenntnis und Fühungsqualitäten aufhalten zu 
lassen. Die Ergebnisse sind bekannt.

Ich sag es immer wieder. Gutes Personal ist IMMER knapp. Und für gutes 
FÜHRUNGSpersonal gilt das dreifach.

Eine Ursache der "Entsorgung" der 50+ Generation ist IMO u.a. der 
allgemeine Jugendwahn. Der ist zwar vollkommen aus der Luft gegriffen 
und nur kranker Zeitgeist, aber das war noch nie ein Hindernis. Ein 
weiterer grund ist sicher auch die Tatsache, dass man alte Hasen nicht 
mehr so leicht verarschen und rumschubsen kann. Viele wissen wo der 
Hammer hängt und lassen sich nicht von sinnlosen Hau Ruck Aktionen aus 
der Ruhe bringen. Das passt den hyperaktiven Häuptlingen natürlich 
nicht. Genausowenig wenn diese von den alten Hasen ordentlich Kontra 
kriegen. ;-)
Und eben auch die Dummheit der neoliberalen Häuptlinge, denen es nicht 
modern und hipp genug sein kann. Die sind dumm und arrogant genug, die 
Qualitäten der Alten nicht zu erkennen und entsprechend einzusetzen. 
Denn jede neue Generation glaubt erstmal, die Weißheit mit Löffeln 
gefressen zu haben und sowieso alles besser und anders machen zu können. 
Da wird oft viel bestehendes Wissen und Können ignoriert.

MFG
Falk

von Gästchen (Gast)


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Ich bin zwar (der Geisteshaltung dieses Forums nach) ein dummer 
Techniker,
aber frage mich nur was das für Ingenieure sind die du da beschreibst?
Im Elektrotechnik-Bereich gibt es sie als z.B. Senior-Entwickler. Sie 
wissen mehr als jeder andere jungere Ingenieur, arbeiten viel schneller 
weil ihre Erfahrung es ihnen erlaubt und treiben alles voran. Dagegen 
halten sich jungere an Kleinigkeiten ewig auf.
Ich arbeite schon länger als Entwickler und halte so etwas für 
unrealistisch.
Einen älteren Ingenieur der irgenwie nicht weiter kommt habe ich noch 
nie gesehen. Vielleicht ist es nur bei Entwicklern so weil sie immer was 
neues lernen müssen? Keine Ahnung.

von Hännes (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Andererseits beobachte ich immer wieder das Phänomen, dass u.a. junge
> Leute vollkommen unberechtigterweise in Führungspositionen gehievt
> werden bzw. diese  anstreben, ohne sich auch nur eine Sekunde durch sich
> durch ihre fehlende Sachkenntnis und Fühungsqualitäten aufhalten zu
> lassen. Die Ergebnisse sind bekannt.

Falk, du sprichst mir aus der Seele.

Gerade erlebt, dass jemand nach zwei abgebrochenen Studiengängen und 
ohne weitere Ausbildung nun Geschäftsführer in einer von Papa neu 
gegründeten Firma ist. In Gesprächen fallen nur noch Begriffe wie Chef, 
GF, Führungsposition, Personalverantwortung usw.

Mal abwarten was wird.

von Paul (Gast)


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Schaut Euch das Alter des Geschäftsführers an, dann wißt ihr ungefähr, 
bei welchem Alter die Einstellungsgrenze (Phasenrand -5 Jahre) ist. Ein 
35jähriger Geschäftsführer wird ungern einen Ingenieur (der formal 
eigentlich nichts zu sagen hat) einstellen, weil er vor diesem Angst 
hat, daß er seine Unwissenheit (durch mangelnde Lebenserfahrung) 
durchleuchtet. Der ältere Ingenieur wird dann im Team die Entscheidungen 
(zu Recht) in Frage stellen, die Aura des Oberchefs ist dahin. Also 
werden nur noch Leute bis maximal 35 Jahren eingestellt, die dem Chef 
nicht gefährlich werden können. Schön karg im Lohn kann man die auch 
halten, naiv drauflosarbeiten mit Überstunden um "ihre" Firma aufzubauen 
ohne Dinge zu hinterfragen ebenso.

von MaWin (Gast)


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> Ernsthafte aber bitte nur ernsthafte Kritik an meinem
> Erklärungsansatz posten

Deine Analyse ist zwar interessant,

aber ausser daß du sagt "alle älteren stehen automatisch unter
dem Stigma, sich angeblich als Chef aufführen zu wollen"

ergibt deine Analyse keine Erklärung für die Frage, warum
Ältere von den Firmen nicht eingestellt sondern von
vorneherein abgewiesen werden.

Die Firma WEISS also schon, daß er sich so wie du beschreibst
aufspielen würde ?

Kaum.

Eher haben Formen erkannt, daß ältere mehr Selbstbewusstsein
haben und auch mal sagen "nein, Quatsch, das geht so nicht,
in die Sackgasse sind wir schon mal gelaufen" und DAS die
sonstigen in der Firma befindlichen Chefs nicht mögen.

Jüngere sind einfach nicht so selbstbewusst, und wenn, dann
nicht aus Erfahrung, sondern aus Selbstüberschätzung.

von IGBT (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eher haben Formen erkannt, daß ältere mehr Selbstbewusstsein
> haben und auch mal sagen "nein, Quatsch, das geht so nicht,
> in die Sackgasse sind wir schon mal gelaufen" und DAS die
> sonstigen in der Firma befindlichen Chefs nicht mögen.

Inhaltlich kann ich dir völlig folgen...

Formen = Foren?

Oder meinst du mit Formen quasi virtuelle Entitäten?

PS: "Immer wenn ich einen Rechtschreibfehler sehe, denke ich es wurde 
etwas Neues erfunden."
(Goethe)

von intro (Gast)


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Zweifel auch öfters an meiner Kompetenz, bin noch recht neu im Geschäft 
als Dipl.-Ing.
Habe vor meinem Elektrotechnik Studim eine Lehre als Elektroniker 
gemacht. Leider vergisst man schnell, merke ich immer wieder. Das Wissen 
aus der Ausbildung ist weg oder schwer zugänglich.

Ich würde gerne im Team mit den alten Hasen schaffen und von deren 
Wissen profitieren, aber leider bin ich in so einem Betrieb in dem jeder 
nur an sich denkt, weil man Angst den Job zu verlieren oder was weiß 
ich.

Ab und zu steigen die Alten mal aus dem Olymp ab, aber unglaublich wie 
sozial-inkompoetent aufgetreten wird. Klugscheißter und Besserwisser 
sind an den Tagesordnung, dass man als Junger früher oder später 
resigniert und versucht vor sich hin zu wursteln, weil man die ständige 
Gängelei einfach satt hat, ist klar.

Innerlich habe ich schon lage gegündigt, leider finde ich schon seit 
Anfang des Jahres nichts.
Mein Selbstbewußtsein läßt inzwischen immer mehr zu wünschen übrig.
Manchmal würde ich am liebsten alles hin schmeißen.

Geht es noch mehreren Anfängern so?

von IGBT (Gast)


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intro schrieb:
> Habe vor meinem Elektrotechnik Studim eine Lehre als Elektroniker
> gemacht. Leider vergisst man schnell, merke ich immer wieder. Das Wissen
> aus der Ausbildung ist weg oder schwer zugänglich.

Was machst du denn genau?

Normalerweise ist es kein Problem wenn irgendwelches Wissen weg ist - 
ich muss sogar die richtige Schreibweise von Wörtern ab und an googeln.

Neulich hab ich in einem Bericht Foton gelesen und gedacht - meinen die 
jetzt ein Photon oder wurde schon wieder was Neues erfunden und ich habs 
nicht mitbekommen?

Wissen wird überbewertet, kann man nachlesen - die Fähigkeit logisch zu 
denken ist viel wichtiger.

Kann sein du bist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort - dann 
wechseln - jetzt Kriese - durchhalten - vor 2014 wechseln!

von intro (Gast)


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@IGBT

bin in der Hardware Entwicklung.

Weiß auch nicht ich denke manchmal ich habe dass Falsche studiert, es 
gab schon in der Ausbildung Momente als wieder mal nichts funktionierte.
Später als Facharbeiter suchte man verweifelt nach dem Fehler, wenn ein 
Gerät wieder mal nicht ging.

Ich bin nicht so der Labersack, sonst wäre was Richtung BWL vielleicht 
besser für mich.
Ich habe einfach keine Gelduld, wenn ich was machen muss wäre ich gerne 
schon fertig bevor ich damit begonnen habe.
Wenn es dann nicht auf Anhieb funktioniert, bin ich meist total am 
Verzweifeln und mache irgendwie geistig dicht, so dass ich oft die 
einfachsten Sachen übersehe.
Ab und zu wende ich mich vermeintlich hilflos an einen alten Hasen, der 
mich dann mit schlauen Sprüchen vollmüllt und ich nach Feierabend,
total deppressiv zu Hause hocke und suizide Gedanken habe.

von Falk B. (falk)


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@intro (Gast)

>Weiß auch nicht ich denke manchmal ich habe dass Falsche studiert,

Kann sein.

>gab schon in der Ausbildung Momente als wieder mal nichts funktionierte.

Das gibt es oft :-0

>Ich habe einfach keine Gelduld, wenn ich was machen muss wäre ich gerne
>schon fertig bevor ich damit begonnen habe.

Das ist eher schlecht.

>Wenn es dann nicht auf Anhieb funktioniert, bin ich meist total am
>Verzweifeln und mache irgendwie geistig dicht, so dass ich oft die
>einfachsten Sachen übersehe.

Dann hast du ein grundlegendes Problem.

>Ab und zu wende ich mich vermeintlich hilflos an einen alten Hasen, der
>mich dann mit schlauen Sprüchen vollmüllt und ich nach Feierabend,
>total deppressiv zu Hause hocke und suizide Gedanken habe.

Das ist erst recht ein Problem!

Du musst rausfinden, was du WIRKLICH kannst und willst. Und vor allem, 
Schritt für Schritt. Nicht das große Projekt anfangen, erstmal drei 
Nummern kleiner. OK, das ist natürlich jetzt im Job ein Problem. Und vor 
allem die Ruhe reinbringen.

MfG
Falk

von IGBT (Gast)


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intro schrieb:
> Ich habe einfach keine Gelduld, wenn ich was machen muss wäre ich gerne
> schon fertig bevor ich damit begonnen habe.

Das kenne ich und kann ich somit gut verstehen.

Ich kann dir nur sagen wie ich damit umgehe und es hat Jahre gedauert 
das zu lernen - ob das für dich funktioniert weiß ich nicht.

Man hat eine Aufgabe etwas zu bearbeiten und dann kommen Leute und 
fragen dich, wie es denn nun damit aussieht.
Da kann man ehrlich antworten und sagen ja, dies und das hab ich gemacht 
und das müsste noch gemacht werden und ich hab grad Schwierigkeiten 
'Dieses' zu machen. Im schlimmsten Fall bekommst du 'ad hoc' Ratschläge 
also Ratschläge von Jemandem der dein Problem angehört hat und irgendwas 
dazu erzählt, was dir nicht weiterhilft, dich noch eher in Bedrängnis 
bringt bzw. demotiviert..

Ich hab das auch durchgemacht und irgendwann mitbekommen was die Leute 
anders machen die nicht etwa cleverer sind als ich - aber die den ganzen 
Tag mit entspannten Gesichtern rumlaufen. Die haben eine Woche Vorlauf!

So mache ich das jetzt auch.

Mein aktuelles Problem diskutiere ich mit Niemandem - denn das ist meine 
intelektuelle Spielwiese, wo ich irren und experimentieren kann und 
völlig frei die eigentliche 'Entwicklung' betreiben kann.
Leute die mit mir über den Stand der Dinge reden wollen, bekommen den 
gesicherten Stand von vor einer Woche zu hören. Vorschläge was man 
anders machen könnte - werden dann mit kleinen Randbemerkungen zerstört.
Nein, geht nicht weil..
Weil du bereits mehr weißt, weißt du warum es nicht geht.

Die Folge ist - wenn du so vorgehst, wirst du zum Experten in deinem 
Gebiet. Es kommt irgendwann nicht mehr vor, dass Jemand hinter dir steht 
und dir kluge Ratschläge gibt.

Es ist nicht unehrlich nur über den gesicherten Stand der Dinge zu 
reden.

von MaWin (Gast)


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> Formen = Foren?

Firmen wollte ich tippen, sorry.

von Paul (Gast)


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>Ich würde gerne im Team mit den alten Hasen schaffen und von deren
>Wissen profitieren, aber leider bin ich in so einem Betrieb in dem jeder
>nur an sich denkt, weil man Angst den Job zu verlieren oder was weiß
>ich.

Intro, Du mußt auch deren Seite verstehen. Das machen die aus Erfahrung. 
Nicht das erste mal wurden Ältere wie eine Zitrone ausgequetscht und 
dann durch den Zögling (da billiger) ersetzt. Leider ist die Arbeitswelt 
heute so.

>Weiß auch nicht ich denke manchmal ich habe dass Falsche studiert,

Tut das nicht jeder irgendwann mal im Leben?

Ich denke manchmal, ich hätte damals Medizin studieren sollen, obwohl 
ich diesen Beruf wegen Behinderung nie ausüben hätte können. Mein Arzt 
wäre lieber Ingenieur geworden. Gegenseitig erzählen wir uns, wie 
grauenvoll die Momente im Beruf sein können und beglückwünschen den 
Anderen zur "richtigen" Wahl.

>Ich bin nicht so der Labersack, sonst wäre was Richtung BWL vielleicht
>besser für mich.

Du darfst allerdings andere Berufe auch nicht unkritisch sehen. Möchtest 
Du nur in Hotels leben, ständig auf Reise? Den ganzen gekünstelten 
Schwätzerkram mit Denglisch anhören und austeilen, nur um im 
"erlauchten" Kreise von Leuten zu sein, die selber nur damit zu kämpfen 
haben, daß ihre Fassade nicht einfällt? Schau mal ins Wiwi-Forum, wie 
"glücklich" die Berufsanfänger dort sind. Liest sich ähnlich wie hier.

von ... (Gast)


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46 schrieb:
> Bestimmt könnt Ihr Kasper bebilderte Berichte schneller erstellen.
>
> Nur: MACHEN könnt Ihr nichts. Gar nichts.

Nennt sich Folientiger....

von Thomas (Gast)


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von istegal (Gast)


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Thomas schrieb:
> Mal was ganz neues.
>
> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,151...


Vielleicht steigt bald die Nachfrage auf alte Fachkräfte.
Das Angebot ist schon da. Also wird alles gut...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Frage:"Woran erkennen Sie, dass sie als Ingenieur zu alt sind?"
Antwort:"Sie suchen im Datenblatt des neuen FPGAs vergeblich nach den 
Daten der Kathodenheizung."

von Mo-Pad (Gast)


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Paul schrieb:
> Ich denke manchmal, ich hätte damals Medizin studieren sollen, obwohl
> ich diesen Beruf wegen Behinderung nie ausüben hätte können. Mein Arzt
> wäre lieber Ingenieur geworden. Gegenseitig erzählen wir uns, wie
> grauenvoll die Momente im Beruf sein können und beglückwünschen den
> Anderen zur "richtigen" Wahl.

Wöchentliches Treffen, so mit Käsehäppchen und Dunkelbier? Gemütliches 
Beisammenjammern?

Manno Mann, wenn man sonst keine Probleme hat!


intro schrieb:
> Ich bin nicht so der Labersack, sonst wäre was Richtung BWL vielleicht
> besser für mich.

Nee, echt? Aber 'ne kleine Knatschliese bist'de schon, oder?


> Ich habe einfach keine Gelduld,

dann lern' es, welche zu haben, sonst bist du falsch in diesem Beruf!

> wenn ich was machen muss wäre ich gerne
> schon fertig bevor ich damit begonnen habe.

Tja, ich hätte gerne auch schon Geld auf dem Konto, bevor ich dafür 
gearbeitet habe.

> Wenn es dann nicht auf Anhieb funktioniert, bin ich meist total am
> Verzweifeln und mache irgendwie geistig dicht, so dass ich oft die
> einfachsten Sachen übersehe.

Musst du ändern. Ist normal, dass es meist nicht von Anfang an so läuft, 
wie man's möchte. Software und Elektronik sind eben am Ende doch immer 
ein Stück empirisches Arbeiten. Wird besser mit der Routine. Geduld (was 
dir ja noch fehlt).

> Ab und zu wende ich mich vermeintlich hilflos an einen alten Hasen, der
> mich dann mit schlauen Sprüchen vollmüllt und ich nach Feierabend,
> total deppressiv zu Hause hocke und suizide Gedanken habe.

Schaff dir ein dickeres Fell an, ignorier die große Klappe der Anderen, 
die fühlen sich sicher, weil du dich unsicher fühlst und noch unerfahren 
bist. Lern fleissig dazu, dann wirst du von selbst sicherer. Und wenn 
sie dir dann noch immer blöd kommen, kack sie mal richtig an. Entweder, 
sie kapieren's, oder du musst den Laden wechseln.

Ist leider so, aber Geduld und Kampfgeist brauchst du für diesen Beruf.

von Zauberlehrling (Gast)


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Pseudomumie schrieb:
> Neulich fragte mich ein 56jähriger Ingenieur „wie mache ich gleich noch
> mal eine eckige Klammer?“ - das ist nur die Spitze und nur ein Beispiel.

Verdammt noch mal, du kannst doch nicht, nur weil dich mal jemand fragt 
wie man auf der Tastatur [] macht, daraus ableiten, das der jenige total 
unbrauchbar ist und am besten sofort eingeäschert werden sollte!
Ich weiss es rein zufällig weil ich ein bischen C programmiere.
Aber es gibt genügend Programmiersprachen die ohne [] auskommen.

Ich für mich selber halte es so, das ich versuche zu helfen, und ist die 
Frage für mich noch so blöd. Manchmal ist es am Ende schon vorgekommen, 
das der andere sich ein bischen geschämt hat und gesagt hat, ach, da 
hätte ich ja nur ein bischen auf der Tastatur rumsuchen müssen und hätte 
[] gleich gefunden. Dann sage ich, aber gut das du gefragt hast, so ging 
es schneller, und wer weiss, schon morgen muß ich was fragen.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Mal was ganz neues.
>
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,151...

<Vulgärmodus> Im Artikel steht doch totaler Scheiß. </Volgärmodus>

1.) Die Integration der Ausländer kann nicht funktionieren, da sich 
viele Ausländer nicht integrieren wollen! Das ist kein rassistisches 
Gesülze von mir, sondern wurde mir in Gesprächen mit türkischstämmigen 
Kollegen geantwortet, als ich fragte, warum die Kollegen auch nach zig 
Jahren in Deutschland sehr schlecht Deutsch sprechen. Antwort: 
"Außerhalb des Berufs leben wir eigentlich zu 99% in einer türkischen 
Gesellschaft. Kontakte zu Deutschen gibt es kaum und werden auch gar 
nicht angestrebt. Wir sprechen deshalb fast nur türkisch."

Ist ein sehr sympatischer Kollege, der mir das sagte, und ich war ein 
wenig schockiert über diese Aussage.

Anderer Fall: habe mich, wieder im beruflichen Umfeld, mit einem anderen 
türkischstämmigen Kollegen unterhalten, der hervorragend Deutsch 
spricht. Ich habe im das gesagt, und er fühlte sich geehrt, sagte aber, 
dass er in seiner Großfamilie machmal blöd angemacht wird nach dem 
Motto: "Du bist schon mehr Deutscher als Türke".

Zumindest viele unserer türkischstämmigen Mitbüger scheinen kein großes 
Interesse an einer Integration zu haben. Da können sich die Deutschen 
Bürger und die Politik auf die Hinterbeine stellen.

2.) Diese dümmlichen Vergleiche zwischen den Wachstumsraten von 
China/Indien und den Industriestaaten sind völlig nutzlos. China und 
Indien starten von einem sehr niedrigen Niveau. Dort ist es auch kein 
Problem, zweistellige Wachstumsraten zu erreichen.
Selbst in Deutschland könnten höhere Wachstumsraten erreicht werden, 
z.B. durch noch weiter gesteigerte Automatisierung. Das ist heutzutage 
noch nicht notwendig, da es noch viele Menschen gibt, die einfache 
Tätigkeiten für wenig Geld ausführen. Warum in den Berichten immer 
wieder dieser Wachstumswettbewerb zwischen den Nationen aufgekocht wird, 
verstehe ich nicht. Außerdem hatte Chinas Wachstum bislang relativ wenig 
Auswirkungen auf den Lebensstandard dort. Was will ich mit extremem 
Wachstum, wenn nicht gleichzeitig der Lebensstandard deutlich steigt. 
Nummer 1 beim Wachstumsrennen sein?

3.) Langfristig ist eine schrumpfende Bevölkerung absolut kein Problem. 
Es wird uns zwar immer wieder eingeredet, dass wir gefälligst mehr 
Kinder zeugen sollen. Richtiger wird dieser Wahn dadurch dennoch nicht.

Der Artikel ist vom ersten bis zum letzten Wort einfach nur Schrott!

von istegal (Gast)


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1.) Es ist richtig, viele (aber nicht alle) Türken
wollen sich nicht integrieren.
Ich (Ausländer, nicht Türke) hab mich integriert. Problemlos.
Es gibt also solche und solche. (Tolle Erkenntnis ;-)

3.) Wir brauchen nicht mehr Kinder. Wird endlich Zeit, einfache 
Tätigkeiten von guter Software (Verwaltung) und von Robotern (Industrie) 
machen zu lassen.

von Tsching Tschang Tschung (Gast)


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Lieschen Müller schrieb:
> Außerdem hatte Chinas Wachstum bislang relativ wenig
> Auswirkungen auf den Lebensstandard dort.

Klar, die Chinesen hausen noch immer im Kuhstall, wie vor 50 Jahren... 
und Schnellzüge fahren dort auch keine. Und moderne Großstädte gibt's da 
erst recht nicht. Mann...

von istegal (Gast)


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Tsching Tschang Tschung schrieb:
> Klar, die Chinesen hausen noch immer im Kuhstall, wie vor 50 Jahren...
> und Schnellzüge fahren dort auch keine. Und moderne Großstädte gibt's da
> erst recht nicht. Mann...

Ja, viele Chinesen hausen noch immer im Kuhstall, dort fahren auch keine 
Schnellzüge. Extrem unterschiedlicher Wachstum im Lebensstandard kann 
noch zu großen Problemen führen...

von Tsching Tschang Tschung (Gast)


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China braucht das hohe Wirtschaftswachstum eben gerade damit der 
Lebensstandard der Bevölkerung steigen kann. Wenn Millionen von 
Absolventen jedes Jahr adäquate Arbeit finden wollen, wird dies mit 
einer stagnierenden oder nur schwach wachsenden Wirtschaft kaum 
gelingen.

von Matthias (Gast)


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istegal schrieb:
> 3.) Wir brauchen nicht mehr Kinder. Wird endlich Zeit, einfache
> Tätigkeiten von guter Software (Verwaltung) und von Robotern (Industrie)
> machen zu lassen.

Man wird immer einfache Tätigkeiten brauchen, damit auch Leute eine 
Beschäftigung haben, die keinen Doktortitel haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Matthias schrieb:

>Man wird immer einfache Tätigkeiten brauchen, damit auch
>Leute eine Beschäftigung haben, die keinen Doktortitel haben.

Dafür braucht es keine neuen Kinder, es gibt noch 3 Millionen Menschen 
beim Amt (plus noch höhere Dunkelziffer).

von Lieschen Müller (Gast)


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>Man wird immer einfache Tätigkeiten brauchen, damit auch Leute eine
>Beschäftigung haben, die keinen Doktortitel haben.

Das ist natürlich Blödsinn. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Tätigkeiten 
zu automatisieren, dann sollte man das auch machen, sofern man kein 
Feind der Menschen ist. In vielen ähnlichen Diskussionen im privaten 
Umfeld, im Usenet, mit Kollegen vertreten die Menschen zu 99% Deine 
Meinung.

Meine Meinung ist, dass man im Prinzip (wenn der Aufwand irgend wie 
vertretbar ist) möglichst alle Arbeiten automatisieren muss. Nur mit 
diesem Ziel schafft man global für die Menschheit einen höheren 
Lebensstandard.

Nach Deiner These gäbe es tausend Möglichkeiten für Vollbeschäftigung: 
man bräuchte z.B. nur die Maschinen in der Landwirtschaft abschaffen. 
Dass kein kein Vorteil für die Menschen, sondern ein Rückschritt wäre, 
da nun derselbe Ertrag mit viel mehr Arbeitsaufwand verbunden wäre.

Genau so könnte man die Roboter in den Autofabriken stillsetzen. 
Resultat: Vollbeschäftigung, aber entweder würde dann ein Auto statt 
30.000 plötzlich 100.000 Euro kosten oder die Arbeiter würden halt nur 
200 Euro im Monat verdienen. Wiederum ganz klar ein Rückschritt. 
Automatisierung ist global betrachtet immer ein Fortschritt, genau so 
wie hohe Produktqualität. Dass heute genau die gegenteiligen Meinungen 
vertreten werden, liegt an unserer Zeit. Vielleicht werden die Menschen 
ja in einigen hundert Jahren mal vernünftig. Ich denke aber eher 
nicht...

von Lieschen Müller (Gast)


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Das eine:

>Klar, die Chinesen hausen noch immer im Kuhstall, wie vor 50 Jahren...
>und Schnellzüge fahren dort auch keine.

schließt das andere nicht aus!

>Und moderne Großstädte gibt's da erst recht nicht. Mann...

Die meisten der Chinesen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen.

Das gleiche Phänomen ist in vielen Ländern zu beobachten, z.B. Russland, 
Indien...

Verlasse mal in Moskau die Hochglanz-Einkaufspassagen und bewege Dich in 
Richtung Peripherie. Du wirst Dich wundern.

Oder in Indien: Hochglanz-Großstadte, un wenige km vom Zentrum entfernt 
riesige Wellblech-Slums, in denen die Fäkalien über die Straße entsorgt 
werden. Mann, Du hast keine Ahnung.

Im Verhältnis zu vielen Chinesen und Indern leben bei uns 
HartzIV-Empfänger wie die Könige!

Das, was in den Hochglanzmagazinen im Verblödungsfernsehen täglich 
gezeigt wird, entspricht mitnichten der Realität.

von Tsching Tschang Tschung (Gast)


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Heutzutage gibt es in China diverse Millionäre. Die hat es zu meiner 
Geburt noch nicht gegeben. Also hat sich der Lebensstandard der Chinesen 
im Durchschnitt verbessert, arme Menschen gibt es dort natürlich immer 
noch, aber eben auch mehr Reiche als früher, quod erat demonstrandum! ;)

von Lieschen Müller (Gast)


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>Heutzutage gibt es in China diverse Millionäre. Die hat es zu meiner
>Geburt noch nicht gegeben. Also hat sich der Lebensstandard der Chinesen
>im Durchschnitt verbessert

Dieser Schluss ist falsch, aber:

Du hast natürlich Recht: selbstverständlich hat sich der Lebensstandard 
deutlich verbessert. Aber nicht in dem Umfang, wie das in den Medien 
kommuniziert wird und wie man es anhand der Wirtschaftsleistung erwarten 
würde. Problem: Viele der Produkte bleiben nicht im Land, sondern werden 
exportiert. Ein ähnliches Problem haben wir doch hier in Deutschland: 
Die Wirtschaftsleistung und Wettbewerbsfähigkeit steigt im Vergleich zu 
anderen Staaten, und trotzdem mussten die Deutschen in den letzten zehn 
Jahren einen deutlichen Reallohnverlust hinnehmen.

von Christian (Gast)


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Ich versteh die ganze Diskussion nicht. Ich selbst bin 23 und habe 
gerade mein erstes Praktikum in einer Entwicklungsabteilung hinter mir. 
Klar habe ich viel aktuelles Wissen, dennoch habe ich während dieser 
Zeit profitiert und mit meinem 63-jährigen Betreuer in einer Symbiose 
gelebt. Wer von uns Jungingenieuren kann denn schon noch einen 
Spannungswandler diskret aufbauen ?? Klar es gibt ihn ja schon fertig 
als IC aber das ist eben genau das , was wir Jungen von den Alten lernen 
können. Auf der anderen Seiten hat der "Altingenieur" extrem von meinen 
Kenntnissen der Microcontroller profitiert und oft genau wie ich die 
Erkenntis "ach, so einfach ist das" gehabt!

Meine Meinung ! Es muss eine Symbiose von Alten und Jungen vorherschen!
Klar ist das Wissen über solche Dinge, wie zum Bsp. den diskreten 
Spannungswandler veraltet, es ist doch aber schön solche Erfahrungen von 
den "Alten" mitzunehmen bevor sie in Rente gehen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Christian schrieb:
> Meine Meinung ! Es muss eine Symbiose von Alten und Jungen vorherschen!
> Klar ist das Wissen über solche Dinge, wie zum Bsp. den diskreten
> Spannungswandler veraltet, es ist doch aber schön solche Erfahrungen von
> den "Alten" mitzunehmen bevor sie in Rente gehen.

Das Wissen darüber ist nicht veraltet, sondern eben bloß kein aktueller 
Ausbildungsinhalt mehr. Sobald man jedoch bei einer (integrierte) 
Schaltung einen Fehler suchen muss, sollte man sich schon vorstellen 
können, wie der Baustein intern überhaupt funktioniert.

Neulich habe ich bei einem Schaltregler auch lange Zeit einen Fehler 
suchen müssen, der zur Folge hatte, dass auf der Eingangsseite sehr 
schmale (wenige Nanosekunden) Störimpulse generiert wurden. Ohne 
Vorstellung über die interne Funktionsweise hätte ich den Fehler nie 
lokalisiert, insbesondere weil es sich im konkreten Fall nicht um einen 
Fehler meinerseits handelte, sondern der Hersteller (Intersil) einen 
Fehler im Datenblatt hatte.

von Christian (Gast)


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das ist genau der Punkt den ich meine. deshalb kann ich nicht verstehen 
, wie man abwertend über Altingenieure reden kann , die vielleicht 
Wissen haben, dass der Jungingenieur teilweise nicht mehr benötigt. 
Völlig richtig ist natürlich, dass solche Sachen auch einfach nicht mehr 
gelehrt werden.. höchstens wird dem Jungingenieur gesagt, dass zB der 
7805 drei Kontakte hat, einen für die Eingangsspannung , einen für die 
Masse und am dritten kommen durch Zauberhand 5V raus... Also woher das 
Wissen nehmen , wenn nicht von den Alten. Jeder der nicht bereit ist, 
von Älteren zu lernen und sich vielleicht auch teilweise "veraltetes" 
Wissen wenigstens einmal durch den Kopf gehen zu lassen ist für mich 
schlicht und einfach kein Ingenieur und will sich nicht 
weiterentwickeln.

Ob ein 60-jähriger Ingenieur heute noch auf dem neusten Stand ist liegt 
auch einfach an Ihm selbst und vielleicht auch  an der Stelle auf der er 
sitzt. Dem Knallharten Entwickler für analoge Schaltungen sind wohl die 
neuesten Errungenschaften im Gebiet der Microcontroller oder FPGA völlig 
egal, weil er sie nicht braucht. Wohl aber seine Erfahrung....

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Christian schrieb:
> Ob ein 60-jähriger Ingenieur heute noch auf dem neusten Stand ist liegt
> auch einfach an Ihm selbst und vielleicht auch  an der Stelle auf der er
> sitzt. Dem Knallharten Entwickler für analoge Schaltungen sind wohl die
> neuesten Errungenschaften im Gebiet der Microcontroller oder FPGA völlig
> egal, weil er sie nicht braucht. Wohl aber seine Erfahrung....

Exakt. Einer der besten Entwickler, die ich in meinem Leben 
kennengelernt habe und von dem ich auch heute noch lernen könnte, war 
früher mein Chef und ist heutzutage mein Kunde. Das Problem, das er hat, 
ist ein großer Haufen von ziemlich unqualifizierten und dummen Leuten, 
die nicht damit zurechtkommen, einen Vorgesetzten zu haben, der ihnen 
intellektuell so maßlos überlegen ist. Statt von ihm zu lernen, fühlen 
sie sich nur angegriffen. Leider traut er sich nicht, solche Leute 
einfach zu entlassen.

Dieser Mann besitzt erstklassige Kenntnisse sowohl in HF-Technik, 
Microcontrollern als auch ASIC-Entwicklung; in jedem dieser Gebiete ist 
er besser als 90% der jeweiligen Spezialisten.

von Christian (Gast)


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auch diese art und weise kann ich nicht tolerieren...

mich würde interessieren, wie viele Sie vor ca 35 Jahren in den Sack 
gesteckt hätten... hat hier eigentlich auch jemand ein positiv Beispiel 
eines Jungingenieurs?? Sonst sehe ich schwarz...

Die Alten sollten nicht vergessen, dass sie auch mal angefangen haben 
und
die Jungen sollten nicht vergessen, dass sie auch mal Alt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Christian (23-angehender Ingenieur)

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