Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was ist besser für ein Informatikstudium: Berufsakademie oder Fachhochschule?


von Kalif Storch (Gast)


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Ich habe gehört, dass die BA mitunter ein höheres Niveau, auch wenn ein 
Abschluss der BA nominell schlechter ist. Was ist da dran?

von gerd (Gast)


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BA oder FH ... mit der Aussage BA hat mehr Niveau ... so zettelt man 
Glaubenskriege an... ;)

IMHO solltest du am besten wissen, was du dir zutraust und was du später 
für einen Abschluss haben möchtest. Das Niveau wird sowieso an jeder 
Schule (auch unter den einzelnen FHs und BAs) anders sein!

- gerd

von FH = Fachlich Hervorragend (Gast)


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>Ich habe gehört, dass die BA mitunter ein höheres Niveau, auch wenn ein

Vielleicht im Vergleich "eine herausragende BA" gegen "eine schlechte 
FH" ;-)

von Mine Fields (Gast)


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gerd schrieb:
> so zettelt man
> Glaubenskriege an... ;)

Das hab ich mir auch gleich gedacht :)

Erst einmal müsste man klären, ob du wirklich noch eine der 
übriggebliebenen BA meinst, oder die duale Hochschule.

Ansonsten: Wenn du Theroie durch und durch liebst und in jedes Detail 
verstehen willst, ist die BA/DH das falsche. Wenn du ein richtiges 
Studentenleben willst auch.

Wenn du stressfest bist, praktisch arbeiten möchtest und dafür auf etwas 
Theorie verzichten kannst, könnte es passen. Dank Bologna stehen aber 
auch alle Möglichkeiten, sich weiter zu vertiefen, offen.

Ob man später was taugt oder nicht hängt absolut nicht von der 
Hochschulform ab.

von High Performer (Gast)


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>Was ist da dran?

Absolut nichts

von p-man (Gast)


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... wie wäre es mit einer Universität? ^^

von Sebastian M. (sebastian_m)


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ich habe elektrotechnik an der ba studiert und kann mich nicht beklagen, 
theorie und praxis in der abwechslung, es war genau das was ich wollte.

man muss aber schon recht viel eigeninitiative zeigen, denn vorgekaut 
und geschenkt wird einem nichts. die, die sich angestrengt haben, wurden 
von ihren firmen übernommen und verdienen auch recht gut.

von frank (Gast)


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Guten Tag,

es kommt doch sehr darauf an, wo du wohnst.

Vorallem bei der Thematik der BAs gibt es einen großen Unterschied im 
Vergleich Ost und West.
Denn hier ist die BA im Osten deutlich vorraus.

Ich studiere Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Zuerst an der BA 
Bautzen (zählt zu den Leistungsstäksten in ganz Deutland). Hier stand 
ich nach dem 4ten Semester auf einem Schnitt von 1,8.
Anschließend habe ich auf die TU nach Dresden gewechselt.
Und ich muss sagen, dass das ein Fehler war.
Von großen Leistungsunterschied habe ich nichts gemerkt!

Entweder ist die TU hier zu schlecht oder unsere BA war wirklich 
hervorragend!

Die TU ist teilweise sehr sehr öde. Es passiert das selbe wie auf der 
BA, nur das man nicht 3 Monate Praxiserfahrung hat.

Ich fand die BA persöhnlich reichlich besser. Man musste sich zwar auch 
mal hinsetzen und wirklich was tun, da man immerhin knappe 11 Wochen 
Stoff selbst lernen musste (da Firmenarbeit). Dafür konnte man sein neu 
gelerntes Wissen sofort anweden und testen.

Auf der TU ist das nichtmehr so wirklich der Fall.

AM besten ist es vllt auch, wenn du dir die Einrichtungen beide vorher 
anschaust.

Auch im Gespräch mit anderen Studenten stellte sich heraus, das es hier 
deutschlandweit teilweise große Unterschiede gibt. ;)

von Gastino G. (gastino)


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frank schrieb:
> Ich studiere Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Zuerst an der BA
> Bautzen (zählt zu den Leistungsstäksten in ganz Deutland). Hier stand
> ich nach dem 4ten Semester auf einem Schnitt von 1,8.
> Anschließend habe ich auf die TU nach Dresden gewechselt.
> Und ich muss sagen, dass das ein Fehler war.
> Von großen Leistungsunterschied habe ich nichts gemerkt!
>
> Entweder ist die TU hier zu schlecht oder unsere BA war wirklich
> hervorragend!

Wenn es denn so wäre (was ich stark bezweifle), dann bist Du trotzdem an 
der TU besser aufgehoben. Der Abschluss wird Dir im Bewerbungsprozess 
mehr helfen als der von einer BA, weil er höher gewertet wird - auch 
wenn Du die BA für noch so anspruchsvoll hältst.

von frank (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Wenn es denn so wäre (was ich stark bezweifle), dann bist Du trotzdem an
> der TU besser aufgehoben. Der Abschluss wird Dir im Bewerbungsprozess
> mehr helfen als der von einer BA, weil er höher gewertet wird - auch
> wenn Du die BA für noch so anspruchsvoll hältst.

Das ist wieder abhänig von der Umgebung.
Hier in Sachsen ist die BA Bautzen sehr gut bekannt. Vorallem aufgrund 
der guten Leistungen.
Ebenfalls werden teilweise mehr BA-Studenten genommen als welche von der 
TU.
Ganz einfach, weil die BA mehr Erfahrung im praktischen Umgang 
mitbringen.

Wie gesagt, es ist regional abhänig.

Wenn ich jetzt außerhalb Sachsens arbeiten möchte, würde ich die TU 
bevorzugen, da es , wie gesagt, höherwertig.

Aber wenn ich mich recht entsinne, ist man denn nicht dabei, einen 
Gesetztesentwurf durchzuboxen, indem es gleichgestellt ist, bzw der 
Abschlusstitel unabhänig des Institutes ist?

von Gastino G. (gastino)


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frank schrieb:
> Das ist wieder abhänig von der Umgebung.
> Hier in Sachsen ist die BA Bautzen sehr gut bekannt. Vorallem aufgrund
> der guten Leistungen.

Also ich komme auch aus Sachsen und ich habe hier jetzt von Dir zum 
ersten Mal von der BA Bautzen gehört.

> Ebenfalls werden teilweise mehr BA-Studenten genommen als welche von der
> TU.

Wo, wer nimmt da "teilweise" mehr? Spätestens bei der Lohnverhandlung 
werden Dir die Personalverantwortlichen die Illusion nehmen, dass die BA 
gleichwertig mit der TU ist. Kein Mensch wird Dich dafür belohnen, dass 
vielleicht Deine BA ein besonders hohes Niveau hatte.

> Ganz einfach, weil die BA mehr Erfahrung im praktischen Umgang
> mitbringen.

In einem anständigen TU-Studium gibt es ein Fachpraktikum und viele 
Laborpraktika nebenher. Reicht für den Einstieg in den Beruf unter 
normalen Umständen völlig aus. In meiner Umgebung (zwei Konzerne) kenne 
ich nicht einen BA-Absolventen und habe auch nie gehört, dass jemand 
eine BA-Absolventen einem FH- oder Uni-Absolventen vorziehen würde.

> Wie gesagt, es ist regional abhänig.
>
> Wenn ich jetzt außerhalb Sachsens arbeiten möchte, würde ich die TU
> bevorzugen, da es , wie gesagt, höherwertig.

Wo Du jemals in Deinem Dir noch bevorstehenden Berufsleben arbeiten 
wirst oder willst, weißt Du jetzt noch nicht.

> Aber wenn ich mich recht entsinne, ist man denn nicht dabei, einen
> Gesetztesentwurf durchzuboxen, indem es gleichgestellt ist, bzw der
> Abschlusstitel unabhänig des Institutes ist?

Das Gegenteil ist praktisch der Fall. Mit Einführung des Bologna-Chaos 
und der "Leuchttürme der Wissenschaft" hat man sich auf den besten Wege 
begeben, auch so eine idiotische Landschaft wie in den USA zu schaffen, 
wo die Abschlüsse zwar gleich heißen, aber in ihrem Wert nicht nur von 
der Art, sondern sehr wohl auch von dem Renommee der jeweiligen 
Hochschule abhängen.

von Kalif Storch (Gast)


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Zu meiner Person: Ich habe bereits studiert, an einer TU. Ich hatte 
einen Dozenten (mittlerweile Professor), der von der BA kam. Von der FH 
kam niemand.

Ich kenne BA-Studenten und FH-Studenten/Absolventen. Erstere haben z. B. 
Graphentheorie und relationale Algebra gehört, letztere nicht. Für mich 
ist das ein eindeutiges Indiz, dass die BA in diesem Falle ein höheres 
Niveau hat. Ich finde es bemerkenswert, dass der nominell bessere 
Abschluss, vielleicht tatsächlich schlechter ist. Zumindest bei 
Informatik. E-Technik ist wieder was anderes, BWL was ganz anderes. Der 
Verzicht bei Informatik ist weniger verkraftbar als bei E-Technik oder 
BWL.

von Michael (Gast)


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Hallo Storch,

wie Du schon herausgefunden hast, ist das nicht so leicht zu sagen.
Ich sehe das von der entgegengesetzten Seite: Ich stelle ein.

Fuer uns (Automotive supplier, 20.000 Mitarbeiter) sind BA Studenten 
ganz hervorragende Mitarbeiter geworden.
Sie koennen fruehzeitig (vor Abschluss) in der Firma arbeiten, das oft 
auch im Ausland (USA, Mexiko, China...) und den Betrieb kennenlernen.
Im Gegenzug lernen wir sie ebenfalls kennen und koennen spaeter - bei 
Interesse an einer Arbeitsstelle - sehr gut einschaetzen, wo sie am 
besten einzusetzen sind.
Allerdings habe ich auch FH-Praktikanten, bei denen das nicht VIEL 
anders ist.
Bei der BA sind diese Betriebsphasen aber sinnvoller in das Studium 
integriert.

Eine Vorliebe habe ich fuer keinen der beiden, aber mit den BA Studenten 
klappt das reibungsloser.

Haengt sicherlich von der jeweiligen Institution ab.

Wie aber schon von anderen erwaehnt, ist der wichtigste Faktor die 
jeweilige Eigeninitiative, weniger die Wahl der Institution.


Gruss

Michael

von Frank M. (aktenasche)


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Ich hab mal das Elektronik Skript der hiesigen BA durchgeblättert.
War schon wesentlich weniger (quantitativ als auch qualitativ) als wir 
gerade machen, was ja auch klar ist, da es an der BA weniger Theorie 
gibt (rein zeitlich gesehen)
ps.: Bin an einer FH

von Mark B. (markbrandis)


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Kalif Storch schrieb:
> Ich kenne BA-Studenten und FH-Studenten/Absolventen. Erstere haben z. B.
> Graphentheorie und relationale Algebra gehört, letztere nicht.

Aber selbstverständlich gibt es solche Inhalte auch in FH-Studiengängen. 
Hier mal drei Beispiele von vielen:

http://www.f10.fh-koeln.de/imperia/md/content/pdfs/studium/studienangebot/studieninformationen/ai_bachelor_modulhandbuch.pdf

http://www.informatik.hs-mannheim.de/fileadmin/templates/main/documents/Modulbeschreibungen/IB.pdf

http://www.fh-zwickau.de/fileadmin/ugroups/europaportal/Modulhandbuch_BA_IF_de.pdf

von Paul (Gast)


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>In meiner Umgebung (zwei Konzerne) kenne
>ich nicht einen BA-Absolventen

Gibt ja auch prozentual wesentlich weniger als TUler bzw. FHler.

Im Osten ist die BA auch eher unbekannt, die FH ist "dasselbe wie" 
Fachschule der DDR und die TU als TH (Erfahrung eines Kollegen auf dem 
Arbeitsamt). 20 Jahre lernresitente Betonköpfe. Qualifiaktionen werden 
verschleudert.

Also ganz klar: Willst Du später im Osten arbeiten: Hände weg von der 
BA, bei der FH rennst Du dauernd Deinem Hochschulabschluß hinterher. Nur 
die TU wird als gleichwertig zum 4jährigen Ostdiplomingenieur gesehen. 
Alles andere auf Fachschule abgewertet (in der Gehaltsverhandlung mit 
älteren (DDR) Personalern.

>Erstere haben z. B.
>Graphentheorie und relationale Algebra gehört, letztere nicht.

:-)

Und ich habe an der FH noch Funktionentheorie, Tensoren, part. DGL 
gehabt. Na und? Fühle ich mich jetzt dem TUler überlegen?

In 1,5 Jahren (BA) angeblich dasselbe wie in 3,5 (FH) durchzuziehen, 
vielleicht noch viel mehr, hat halt so ein Akzeptanzproblem bei der 
Nachtichtensenke ;-)

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