Hallo zusammen, Ich war vor kurzem mit einem Gerät beim EMV-Test. Die Sapnnungsversorgung des Gerätes ist +24V und wird von einem externen Schaltnetzteil versorgt. Beim EMV-Test hatte ich glücklicherweise zwei unterschiedliche Schaltnetzteile dabei. Bei einem war die HF-Abstrahlung überhaupt nicht in den Griff zu bekommen, beim anderen waren die Messwerte erst mit Hilfe eines Klappferiten am Kabel der Spannungsversorgung unterhalb der Grenzwerte. Der Klappferit musste in der Nähe des Schaltnetzteils angebracht werden. Auf der Kabelseite bei meinem Gerät war der Ferrit wirkungslos. Der Problembereich liegt zwischen 100MHz und 200MHz. Auch bei der HF-Einstrahlung gab es genau in diesem Bereich Probleme. Beim Ferrit handelt es sich um einen WE 742 711 31. Achso, bei der Verwendung einer sauberen +24V Spannung aus dem EMV-Labor (linear geregeltes Netzteil) gab es keinerlei Probleme. Ich denke somit kann ich davon ausgehen, dass das Problem eindeutig vom zugekauften Schaltnetzteil kommt, oder? Mein Problem ist nun, dass es später in der Produnktion nicht erwünscht ist, jedes Schaltnetzteil extra auseinander zu nehmen um einen Klappferrit umzuknipsen. Gibt es eine Möglichkeit die Funktion des Klappferriten ins Gerät zu integrieren? Schaltplan und Layoutänderung natürlich erlaubt! Auf die Idee ein anderes Schaltnetzteil zu suchen bin ich auch schon gekommen, ist jedoch auch nicht erwünscht (nicht von meiner Seite aus, ist eine Art Sollvorgabe. Wenns gar nicht anderst geht wird dies der letzte Ausweg sein, jedoch weiß man ja auch nicht obs mit nem anderen SN auch Probleme gibt und 10 unterschiedliche durchzutesten ist ja auch sehr teuer)! Vielen Dank für jede Hilfe! Tobi
Tobi M. schrieb: > Bei einem war die HF-Abstrahlung > überhaupt nicht in den Griff zu bekommen, beim anderen waren die > Messwerte erst mit Hilfe eines Klappferiten am Kabel der > Spannungsversorgung unterhalb der Grenzwerte. Hi, Tobi, wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann a) ist die Störstrahlung des Prüfobjektes einwandfrei, b) aber das Schaltnetzteil strahlt über das Niederspannungskabel. Keine Maßnahme am Prüfobjekt kann die Strahlung des Netzteils verhindern. Deine Schilderung gibt Anlass zur Befürchtung, das Netzteil hätte gar nicht erst in den Handel gelangen dürfen. Ciao Wolfgang Horn
Danke für die schnelle Antwort, genau dies sind auch meine Gedanken. Komisch kommt mir jedoch vor, dass das Problem bei beiden Schaltnetzteilen (unterschiedliche Hersteller) im gleichen Frequenzbereich zu den größten Problemen kommt. Zudem sind es eigentlich bekannte Schaltnetzteilhersteller und keine Noname Produkte. Tobi
Ruf doch gleich beim Hersteller an. Der sollte wissen, was er tut. Rücksendung wegen grober EMV-Mängel Fax an Firma? Meine Glaskugel meint: die Musterprüfung war bestimmt noch ok. Dann kamen die Einsparungen oder billigere Lieferanten zum Zuge? Was lernen wir draus: Musterprüfung reicht nicht immer! Rückrufaktion könnte teuer werden...
Entgegen den ueblichen Annahmen, man koenne alles gepruefte Produkte zusammenkloppen und erhaelt auch ein passables Produkt ... dem ist nicht so. Das Powersupply kann durchaus die Normen bestehen, das angeflanschte Produkt auch, aber die Kombination dann nicht mehr... ist noch oft so. Es geschieht leicht, dass beim Zusammenbau die Filterwirkung zB des Ausgangsfilters des Powersupplies aufgehoben wird. Ich lass das mal so stehen. Denkt mal daruber nach - wie kann man die Wirkung des Ausgangsfilters aufheben ?
Naja, aus rein logischer Sichtweise würde ich sagen, dass die Filterwirkung des Netzteils nur dann aufgehoben werden kann wenn der gleiche Frequenzbereich wieder verstärkt wird, also etwas in Resonanz ist und sich aufschwingt. Ist dies so richtig oder liege ich vollkommen falsch? Wenn das so der Fall sein sollte, wie kann man dem Abhilfe verschaffen? Immerhin habe ich doch am Eingang meines Gerätes auch noch ein Filter aus stromkompensierter Drossel und verschiedenen Kondensatoren eingebaut. Puuuuh, ganz verstanden hab ichs glaube nicht. Wie können zwei aufeinanderfolgende Filter getrennt funktionieren und in Reihe geschalten anfangen zu schwingen? Tobi
was ich jetzt nicht ganz verstanden hab: Ist nur di ABStrahlung das Problem oder ergibt der "Beschuss" mit eben diesen 100Mhz eine Funktionsstörung? Wenn die Funktion gestört ist, wie sieht dabei die Versorgungsspannung aus? Also ist die Funktion wegen der schlechten Versorgung oder wegen deiner Schaltung gestört, weil sich dort was aufschwingt oder so?
Das Problem ist sowohl die Abstrahlung zwischen 100MHz und 200MHz aber auch bei der Bestrahlung des Gerätes in diesem Frequenzbereich schaltet es komplett aus. Unser EMV-Prüfer im Labor meint hierzu, dass dies oft so ist... was rauskommt, kommt auch rein... wie die Versorgungsspannung in diesem Moment aussieht kann ich leider nicht sagen, da es nicht gemessen wurde und ich zur Zeit auch keine Möglichkeit habe die EMV-Tests zu wiederholen.
...in ungünstigen Fällen könnte z.B. auch die Zuleitung den Schwingkreis/ die Antenne bilden? 1,76 m wäre typisch UKW Gibt es auffällige Unterschiede zwischen dem guten und dem bösen Netzteil?
>Deine Schilderung gibt Anlass zur Befürchtung, das Netzteil hätte gar >nicht erst in den Handel gelangen dürfen. Was kann man da jetzt gegen tun ? Welcher Stelle kann man das melden ?
Stefan schrieb: > Was kann man da jetzt gegen tun ? Welcher Stelle kann man das melden ? Hi, Stefan, an der Stelle hätte ich in meinem Beruf die ängstliche Frage: "Wie erkläre ich das dem Controller, der meinen Boss ständig mit Kostensenkung piekt, dessentwegen wir das bisherige Trafo-Netzteil geopfert haben für ein billiges, der von EMV keine Ahnung hat, meinen Einspruch als persönliche Beleidigung auffassen und mich auf seine Merkliste der Personen setzen wird, die als nächste freigestellt werden sollen." In meinem Beruf hätte ich aber auch eine Qualitätssicherung, die auch für die Qualität der Zukaufteile verantwortlich tätig ist - und die diesem Lieferanten schon die Sperrung angedroht hätte, wenn er seine Qualität nicht in den Griff kriegt. Segensreich ist eine Qualitätssicherung für den einzelnen Entwickler auch gerade dann, wenn sie ihn aus solchen Klemmen befreit. Ciao Wolfgang Horn
Den zusammenhang zu meiner Frage:
> Was kann man da jetzt gegen tun ? Welcher Stelle kann man das melden ?
kann ich da aber jetzt nicht nachvolziehen.
Stefan schrieb: >> Was kann man da jetzt gegen tun ? Welcher Stelle kann man das melden ? > kann ich da aber jetzt nicht nachvolziehen. -Zu unbequeme Leute werden manchmal entsorgt. Daher ist es manchmal günstig, wenn der Chef rechtzeitig über technische Zusammenhänge rechtzeitig informiert ist. -Ob obiges Kummernetzteil wirklich Fehler hat oder nur im Zusammenhang mit dem geprüften Produkt in Schwingung gerät, wissen wir nicht. Vorsorglich würde ich aber meinen Einkauf informieren, bevor er aus Begeisterung 1000 Stück davon bestellt, weil diese 1 Cent billiger sind! -Den Hersteller/Entwickler mal anzurufen wäre evtl. auch zielführend.
oszi40 schrieb: > -Den Hersteller/Entwickler mal anzurufen wäre evtl. auch zielführend. Ist halt auch die Frage wie das SNT geprüft wurde. Vermutlich nur mit reiner Widerstandslast mit max 5cm Leitung an die Sekundärseite angeschlossen. Vermutlich setzt der Hersteller voraus daß das SNT in einem geschlossenen Metallgehäuse eingesetzt wird. Gruß Anja
Ich denke ihr habt meine Frage:
> Was kann man da jetzt gegen tun ? Welcher Stelle kann man das melden ?
falsch aufgefasst.
Gemeint war natürlich, welcher öffentlichen Stelle / Behörde kann man
solche verstöse melden ?
max schrieb: > Gemeint war natürlich, welcher öffentlichen Stelle / Behörde kann man > solche verstöse melden ? steht im EMV-Gesetz: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/emvbg/gesamt.pdf hier vielleicht? https://www.bundesnetzagentur.de/cln_1912/DE/Service/FunkstoerungenFormular/Funkstoerungen_node.html Ich würde mir vorher aber noch mal die Einsatzbedingungen für das Netzteil anschauen. Gerade bei den Funkstörungen gibt es je nach Einsatzgebiet (Industrie oder Haushalt) unterschiedliche Grenzwerte und teilweise auch Bestimmungen. Z.B. gibt es für elektronische Halogentrafos eigene Messbedingungen. Gruß Anja
Zielorintiertes Vorgehen wäre: ein gescheites Netzteil suchen oder mit dem Hersteller sprechen ehe man neue Nebenkriegsschauplätze eröffnet.
Tobi M. schrieb: > Das Problem ist sowohl die Abstrahlung zwischen 100MHz und 200MHz aber > > auch bei der Bestrahlung des Gerätes in diesem Frequenzbereich schaltet > > es komplett aus. So ganz ist das immer noch nicht klar. Wenn sich die Störung zeigt, spinnt dann das Schaltnetzteil , in dem sich z.B. die Ausgangsspannungen ändern, und dadurch das angeschlossene Gerät resetet, oder spinnt das angeschlossene Gerät. Das sind zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe. Wenn es das Gerät ist welches auf die HF Einstrahlung reagiert, hast du ein Problem, wenn sich die Spannungen des Schaltnetzteiles ändern, hat der Hersteller des Schaltnetzteiles ein Problem. Das würde ich vorher mal abklären, ehe man weitere Schritte unternimmt. Ralph Berres
> welcher öffentlichen Stelle / Behörde kann man solche verstöse melden ? Jaaaaa, verklagen, verklagen, bis der Teufel die ganze Welt im Würgegriff hat. Melden und Denunziantentum passen auch direkt dazu. Bloß nicht erst mit den Beteiligten reden! Sie könnten ja ein Einsehen haben, sich bedanken, oder gar eine Lösung anbieten. Nein, holt sofort "Papa", den "großen Bruder", dass er sie platt haut mit Gebühren und Drohbriefen, gar nicht erst bei den Beteiligten nachfragen! Sonst könnte die Welt am Ende gar noch brüderlich werden, kommt ja gar nicht infrage. Schließlich möchte man selbst ja auch gerne so behandelt werden, richtig? > kriegsschauplätze Danke, so sehe ich das auch.
Grolle schrieb: > Jaaaaa, verklagen, verklagen, bis der Teufel die ganze Welt im > Würgegriff hat. Melden und Denunziantentum passen auch direkt dazu. Bloß > nicht erst mit den Beteiligten reden! Sie könnten ja ein Einsehen haben, > sich bedanken, oder gar eine Lösung anbieten. Nein, holt sofort "Papa", > den "großen Bruder", dass er sie platt haut mit Gebühren und > Drohbriefen, gar nicht erst bei den Beteiligten nachfragen! Sonst könnte > die Welt am Ende gar noch brüderlich werden, kommt ja gar nicht infrage. > Schließlich möchte man selbst ja auch gerne so behandelt werden, > richtig? Wenn Du mal ein Radio im Bereich LW, MW, KW betreibst, hörst du direkt das Schindluder was im Bereich der EMC getrieben wird. Da ist Zurückhaltung fehl am Platz. Es ist auch eine Form der Umweltverschmutzung die die Industrie aus Profitgier zum Teil mit Vorsatz verursacht. Gesetze und Vorschriften sind einigen Bossen fremd. (sage nur Öl im Meer...)
>Jaaaaa, verklagen, verklagen, bis der Teufel die ganze Welt im >Würgegriff hat. Glaubst du denn die EMV Vorschriften gelten nur für einige wenige ? Deutsche Firma baut Gerät X für 100 EUR, steckt tausende von Eur in die EM Verträglichkeit. Chinese baut das Gerät X zum halben Preis und ohne Rücksicht auf EMV. Deutsche Firma geht Pleite und die Chinesen verseuchen die Umwelt mit EMV. > Bloß > nicht erst mit den Beteiligten reden! Im regelfall wissen die sehr genau, was sie da gebaut haben, und warum sollten die auf einen einzigen kleinen Kunden hören ? >Schließlich möchte man selbst ja auch gerne so behandelt werden, >richtig? Wer sich die teuren EMV Tests sparen will, weil Geiz geil ist, der hat es nicht anders verdient.
Michael Sauron schrieb: > Im regelfall wissen die sehr genau, was sie da gebaut haben, und warum > sollten die auf einen einzigen kleinen Kunden hören ? -Weil erfahrungsgemäß ein unzufriedner Kunde zehn weitere nach sich zieht. -Weil eine Rückrufaktion sehr teuer werden könnte ... Frage ist nur, ob man die richtigen Entscheidungsträger erwischt oder wie der Buchbinder Wanninger durch die Firma verbunden wird.
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