Forum: Offtopic Leiharbeit Ehrlose Abzockbande


von Zeigefinger (Gast)


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Zeitarbeitsunternehmen, Verleiher, Personaldienstleister, ….

Pfui alles Ausbeuter, die man zum Teufel jagen sollte. Auch die, die 
sich derer bedienen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,703566,00.html

Laut dem Artikel sind die Menschen im produzierenden Gewerbe, 
Gesundheitswesen und  der Dienstleistungsbranche tätig.

Eine Putzfrau kann man nicht auslagern. Eine Pflegekraft auch nicht. Den 
Fassadenreiniger auch nicht. Den Ingenieur allerdings schon.

Alle die, die Leiharbeit anbieten, beuten aus. Da bereichern sich wenige 
an einer  immer größer werdenden Masse.
Was zur Folge hat, dass die knapp gehaltenen Leiharbeiter nicht 
ordentlich in die Sozialsysteme einzahlen sondern diese manchmal sogar 
noch belasten, da der erhaltene Lohn noch vom Staat aufgebessert werden 
muss.

Die Unternehmen im produzierenden Gewerbe halten sich so einen flexiblen 
Arbeitspuffer, den sie in der Flaute schnell und problemlos abstoßen 
können. Der belastet dann wieder den Staat.

??? Immer stärker belasten findige Ganoven den Staat.
Gewinne privatisieren und Verluste oder Risiken auf den Staat abwälzen.

In der Regierung sind (pardon) Witzfiguren, die es den Halunken 
entsprechend leicht machen.
Unser Land könnte super ausgeglichen dastehen. Stattdessen haben wir 
einen hohen Schuldenberg und viele Bürger haben Zukunftsängste.

Noch nie waren wir so wettbewerbsfähig und so produktiv,
so gut ausgebildet, Leistungsfähig und bereit anzupacken.

Unsere Industrie „brummt“.

Einer der Gründe ist eine effektivere Arbeitswelt, auch durch 
Automatisierung aber auch durch den Billiglohnsektor, wo Menschen 
ausgebeutet werden. Der dadurch höher ausfallende Gewinn streichen sich 
dann gerne die sogenannten Manager ein. Ein Gewinn, den nicht sie 
erwirtschaftet haben sondern der durch drücken der gerechten und gerecht 
verteilten Löhne entstand.
Werden Unternehmen oder sogar Staaten von den Ganoven abgehängt, muss 
wieder die Allgemeinheit herhalten um die Abgeschlagenen wieder auf Kurs 
zu neuer Ausbeutbarkeit bringen.

In was für einer Welt, einem Land leben wir eigentlich.
Da haben einige in diesem Lande und andere in der Welt vor 70 Jahren 
schlimme Dinge in die Wege geleitet.
Vor 60 Jahren hat man dann an guten und gerechten dingen gearbeitet.
Aktuell sind wieder skrupellose Charaktere an der  Mache.

Menschen, die andere in diesem Land legal ausbeuten ohne mit der Wimper 
zu zucken.

Dieser Artikel soll dazu dienen, der Leiharbeit den Kampf anzusagen.
Die Welt wird immer Reicher und die Gräben immer tiefer und breiter.
Dagegen muss man vorgehen.

Der Mensch in Masse hat Macht.
Man kann Waren oder Unternehmen boykottieren von denen man weiß,
dass sie Menschen schlecht behandeln oder sich auf deren Rücken 
bereichern.

Musste mir gerade was von der Seele schreiben.

: Verschoben durch Admin
von Uhu U. (uhu)


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Zeigefinger schrieb:
> In der Regierung sind (pardon) Witzfiguren, die es den Halunken
> entsprechend leicht machen.

Das glaub ich jetzt nicht. Sie sind Komplizen. Oder meinst du, Schröder 
hätte seine Agenda 2010 aus Dummheit in die Welt gesetzt und Gestalten, 
wie Klement und Sarrazin seien nur Wirtshauskrakeeler?

von haha (Gast)


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Zeigefinger schrieb:
> In der Regierung sind (pardon) Witzfiguren, die es den Halunken
> entsprechend leicht machen.
> Unser Land könnte super ausgeglichen dastehen. Stattdessen haben wir
> einen hohen Schuldenberg und viele Bürger haben Zukunftsängste.

Die Leute wollen es doch so und nicht anders bzw. sind einfach zu dumm.
Wie die Schafe rennen sie Jahr für Jahr zur Wahl uns waehlen die selbe 
Schxxxxx.

Das ist doch das lustige an Deutschland, die selbsternannte Elite kann 
sich auf ihre Legitimation berufen und immer so weitermachen.

Von mir gibts kein Mitleid für die Bürger, sollen die Leute einfach 
anders wählen oder halt Zugrunde gehen.

von Ralf (Gast)


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> Musste mir gerade was von der Seele schreiben.
Okay, kann ich verstehen. Aber was bringts? Das ist m.E. ein typisches 
Beispiel für Deutschland. Bitte nicht falsch verstehen, aber irgendwie 
beschleicht mich schon länger der Eindruck, dass die Deutschen 
eigentlich gerne brummeln, aber ansonsten keinen Arsch in der Hose 
haben, um mal auf die Straße zu gehen.
War das in Frankreich, wo mit Eiern auf irgendwelche Manager geworfen 
wurde und Tausende auf die Strasse sind?
In der Schweiz gibts soweit ich weiss sogar noch Volksbefragungen bzw. 
-abstimmungen (meint ihr, wir hätten den Euro wenn wir gefragt worden 
wären? Nein, aber wir hätten ihn auch nicht, wenn wir uns dagegen 
gewehrt hätten).
In Italien wurde glaub ich wegen der Sparpläne der Regierung gestreikt.
Deutschland? Diskussion um Mehrwertsteuererhöhung? Brummel... 
<nichts>... Subventionsabbau? Brummel... <nichts>... Elterngeld 
streichen? Brummel... <nichts>... Renten-Nullrunde? Brummel... 
<nichts>...
Und das Brummeln ist auch nur von der dezenten Art, in etwa das leise 
Brummeln wenn du die Netzleitung in die Nähe einer etwas schlecht 
abgeschirmten Box bringst...

Okay, zugegeben, meine obige Darstellung ist sicherlich subjektiv, aber 
bestimmt auch nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Es würde mich nicht wundern, wenn nicht mal dann etwas passiert, wenn 
die MwSt. gleich vorsorglich für die Zukunft auf 30% angehoben wird. Ich 
will hier niemanden zu irgendwas anstacheln, das ist nur der Eindruck 
den ich habe, und der ist wie bereits gesagt sicherlich subjektiv.

Ralf

von Mark B. (markbrandis)


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Zeigefinger schrieb:
> Dieser Artikel soll dazu dienen, der Leiharbeit den Kampf anzusagen.
> Die Welt wird immer Reicher und die Gräben immer tiefer und breiter.
> Dagegen muss man vorgehen.

Mit anonymen Postings in einem Internet-Forum, das von 
Entscheidungsträgern wie Politikern und Managern sowieso nicht gelesen 
wird (weil sie gar nicht die Zielgruppe dieses Forums sind), wirst Du 
null komma gar nix erreichen.

Bist Du bereit, z.B. mal mit Deinem Bundestagsabgeordneten vor Ort ein 
Gespräch zu führen? Oder sonst irgend etwas Konkretes zu tun?

von 2. Zeigefinger (Gast)


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> In der Regierung sind (pardon) Witzfiguren, die es den Halunken
> entsprechend leicht machen.

> Bist Du bereit, z.B. mal mit Deinem Bundestagsabgeordneten vor Ort ein
> Gespräch zu führen? Oder sonst irgend etwas Konkretes zu tun?

Was sollte ein Gespräch mit (pardon) Witzfiguren positives ergeben?

von Mark B. (markbrandis)


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Werd erwachsen, und dann denk nochmal drüber nach.

von Falk B. (falk)


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@  Ralf (Gast)

>Deutschland? Diskussion um Mehrwertsteuererhöhung?

Ist schlecht, aber nicht wirklich aufzuhalten. Man denke an die letzte 
Erhöhung, satte 3%!!!

><nichts>... Subventionsabbau? Brummel...

Das ist in den meisten Fällen gut, denn Subventionen sind Geld für 
Dinge, die keiner haben will.

> Elterngeld streichen?

War auch nur ein unsinniges Strohfeuer. Weg mit dem Unsinn.

>Brummel... <nichts>... Renten-Nullrunde? Brummel...

Die, die viel Rente haben brauchen sie nicht, denen, die sehr wenig 
haben nützt es effektiv auch nichts.

>Und das Brummeln ist auch nur von der dezenten Art, in etwa das leise
>Brummeln wenn du die Netzleitung in die Nähe einer etwas schlecht
>abgeschirmten Box bringst...

Tja, der deutsche Michel kämpft halt nur am Stammtisch.

von Wilhelm F. (Gast)


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Hier in einem Forum erreicht man tatsächlich wohl nichts, um Mißstände 
zu beseitigen. Man tauscht höchstens mal Informationen mit Betroffenen 
aus, damit hat es sich.

Frankreich: Da scheint es bei der Zeitarbeit aber auch anders zu laufen 
als hier. Löhne sind da wohl wie bei fest Angestellten. Warum 
funktioniert das eigentlich dort, und bei uns nicht? In Luxemburg, 
meinem Nachbarland, funktioniert es ebenfalls. In der Regel ist man dort 
sogar für die Probezeit bei der Zeitarbeit, wird aber dann übernommen. 
Es gibt gesetzliche Mindestlöhne. Daran können Dienstleister nichts 
beeinflussen. Und die liegen weit, weit von Hartz-IV entfernt. Aber, 
auch dort, gibt es bereits Tricksereien. Deutsche Unternehmer schaffen 
sich einen Standort in Luxemburg, weil es Vorteile bringt. Aber, wehe, 
du gehst da hin, dann stellen sie dich am deutschen Standort mit 
deutschen Konditionen an, auch wenn du anschließend in Luxemburg 
arbeitest.

OK, wenn man in einem Ballungsgebiet wohnt, und die Zeitarbeitsstelle 
mal 20km weiter ist, da geht einiges noch. Es fallen keine Reise- und 
Unterbringungskosten an.

Ansonsten, arbeitet man per Leiharbeit immer sehr nahe am 
Hartz-IV-Limit, und kommt lebenslang wohl nie mehr auf einen echten 
grünen Zweig. Ich spreche vom Ing., nicht vom Hilfsarbeier.

Bei mir, kommen nur noch Angebote von Dienstleistern aus 500-900km 
Entfernungen. Oft beantworte ich aus Erfahrung mit den Dingen nicht mal 
mehr Emails, und gehe nicht mehr ans Telefon. Sollen sie sich ne 
Frikadelle ans Knie nageln.

Der Deutsche ist masochistisch, gut im Nehmen, und wohlerzogen. Mit 
Straße gehen wie in Frankreich, wird es noch sehr sehr lange dauern. Ich 
selbst, googelte kürzlich mal nach privaten Arbeitsloseninitiativen und 
Selbsthilfegruppen an meinem Wohnort. Noch nicht mal sowas gibt es.


Falk Brunner schrieb:

>Man denke an die letzte Erhöhung, satte 3%!!!

CDU 2% + SPD 1%, macht 3%. War ne tolle Sache. :-(

von macgruber (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>>Deutschland? Diskussion um Mehrwertsteuererhöhung?
>
> Ist schlecht, aber nicht wirklich aufzuhalten. Man denke an die letzte
> Erhöhung, satte 3%!!!

naja, irgendwie muss man die Schulden abbauen und die Kosten der Krise 
und die daraus resultierenden finanziellen Konsequenzen ja - mehr oder 
weniger gerecht - verteilen. ;-)

von Mike H. (-scotty-)


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Problem hierzulande liegen im Wirtschaftslobbyismus begründet,
der dafür sorgt das auf dem Arbeitsmarkt Gewinne erwirtschaftet
werden. Das ist Politisch so gewollt, man könnte auch sagen ein
erneuter Versuch die Menschen in Arbeit zu bringen damit deren
Arbeitskraft dem Wirtschaftsstandort Deutschland hilft und für
Wachstum sorgt. Wenn es nicht geht, wird man irgendwann etwas
anderes versuchen.
In Frankreich gibts Mindestlöhne und zwar Flächendeckend.
Hier wird das Thema mit schöner Regelmäßigkeit diskutiert
und einige wenige Branchen führen das auch nach langem Kampf
ein, aber von Flächendeckend ist man hierzulande soweit
noch entfernt wie die Menschheit vom Mars.

von pNext (Gast)


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Sorry. Bin hier eigentlich immer nur ein stiller Beobachter und lese 
hier im Forum gerne die Threads und Tutorials, die übrigens überaus 
hilfreich sind. Nun muss ich mich allerdings mal zu Worte melden.

Ich glaube diejenigen, die noch nie in den Genuss gekommen sind als 
Leiharbeiter beschäftigt zu sein, sollten sich lieber den AVR Anfängern 
mit ihren LCD-Display Problemen widmen. So haben ihre Kommentare 
wenigstens einen Sinn.

Ich wahr zwischen meinem Zivildienst und meinem Fachabitur Leiharbeiter. 
Leiharbeit ist Abzocke denjenigen Unternehmen gegenüber, die 
Leiharbeiter beschäftigen und abzocke gegenüber den Angestellten des 
Leiharbeitunternehmens. Leiharbeit ist das Superlativ von "perfide". Das 
ist keine These die ich aufgrund des lesens irgendeines Artikels 
aufgestellt habe, sondern die bittere Realität.


Zum Thema "Agenda 2010": Ich war damals leider nicht alt genug zum 
wählen. Trotzdem musste ich unter ihr leiden. Hier sei ein 
Burnoutsyndrom und eine extreme Insomnie aufgrund des hohen 
Leistungsdrucks genannt. Macht ja nix, wenn man so müde ist, dass man 
auf dem Weg zur Uni Vollbremsungen unternimmt, weil man Dinge sieht, die 
nicht da sind. Da muss jeder Student durch. Durch Medikamete und durch 
ärztliche, sowie psycholigische Betreuung hab ich es nun bis zum 
Ingenieur 2ter Klasse geschafft. Für den Master bin ich zu kaputt. Danke 
an all die Wähler von damals.

von smoerre (Gast)


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> Bei mir, kommen nur noch Angebote von Dienstleistern aus 500-900km
> Entfernungen. Oft beantworte ich aus Erfahrung mit den Dingen nicht mal
> mehr Emails, und gehe nicht mehr ans Telefon.
Willst net schaffa, gell?
Mußt grad umziehen.

von smoerre (Gast)


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war nur Spaß

von Wilhelm F. (Gast)


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smoerre schrieb:

>war nur Spaß

Wilhelm, mit leicht erhobenem Zeigefinger winkend. ;-)

von Daniel G. (daniel83)


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Also ich finde Zeitarbeit macht in einigen Bereichen durchaus Sinn.

Damit meini ich das Konzept, nicht die aktuelle Umsetzung!!!

Um Planstellen zu besetzten ist es kein Ordentliches Mittel, die können 
durchaus normal besetzt werden. (bsp. Putzfrau, das Büro wird wenn die 
eingespart wird ja auch nicht sauber)
Für Projektarbeit jedoch Sinnvoll. Was dummerweise genau unser Bereich 
ist, aber wie gesagt das Konzept nicht die aktuelle Praxis.
Zeitarbeiter können hier wie Freiberufler eingesetzt werden. Jedoch kann 
der Zeitarbeiter dabei das Risiko einer Selbstständigkeit umgehen. 
klasische WIN-WIN Situation. Außerdem wäre eine Verwendung als 
Vertretung für Elternzeit oder was auch immer sinnvoll, dann jedoch in 
allen Branchen.

Nochmal, ich will nicht das jetztige System schön reden, ich sage nur 
das Grundkonzept durchaus auch Chancen hätte. Leider wird das wie so oft 
mit Füßen getreten und somit zerstört

von Thomas H. (flaretom)


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@ Daniel G.:
Ja, sehe ich auch so.

Allerdings, so wie die Zeitarbeit jetzt benutzt wird, ist es ein Mittel 
zum Lohndumping.
Zeitarbeit sollte eigentlich für den Arbeitgeber teuerer sein als eine 
Planstelle: Der Arbeitnehmer muss flexibler sein als ein "normaler" 
(also mehr Gehalt) und der Dienstleister hat ja Ausgaben und will 
natürlich auch etwas verdienen.
Der Arbeitgeber erhält dafür aber auch eine Flexibilität für 
Projekte/Spitzenzeiten.
So genutzt würde es auch verhindern, das Planstellen aus Gewinnsucht in 
Zeitarbeitsstellen umgewandelt werden.

Aber in unserer Tigerenten-Republik wird sich daran nichts ändern und 
wir Steuerzahler bezahlen bei Aufstockern das Geld, was sich die 
Arbeitgeber in die eigene Tasche stecken.

von Auch ein Leiharbeiter (Gast)


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pNext schrieb:
> Leiharbeit ist Abzocke denjenigen Unternehmen gegenüber, die
> Leiharbeiter beschäftigen

Die Unternehmen werden von niemandem dazu gezwungen, Leiharbeit zu 
nutzen.

von Ohforf S. (ohforf)


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Daniel G. schrieb:
> Also ich finde Zeitarbeit macht in einigen Bereichen durchaus Sinn.

Wozu braucht ein Arbeiter einen Zuhälter ?
Sogar Prostituierte arbeiten oft selbständig.
Wenn eine Firma nur zu dem Zweck existiert, den Arbeitern einen 
Grossteil ihres Lohnes wegzunehmen, ist das keine Dienstleistung sondern 
eher organisiertes Verbrechen.

von Daniel G. (daniel83)


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>Wozu braucht ein Arbeiter einen Zuhälter ?

Da hat wieder einer nicht weit genug gelesen. Dass es für Firmen Sinn 
macht Know How Träger für ein Projekt zu beschäftigen ist denke ich 
unstrittig, gerade dann wenn absehbar ist, dass dieses Spezialwissen 
zukünftig nicht mehr benötigt wird.
Und wie ich geschrieben habe, ist es für die jenigen Know How Träger 
lukrativ, die den weg in die Selbstständigkeit scheuen, aber gerne 
Projektbezogen in unterschiedlichen Firmen arbeiten möchten.
Das dieses Know How ordentlich Entlohnt werden muss ist dabei klar. Ein 
freiberufler muss ja auch mehr je Stunde nehmen als diese Stunde Kosten 
würde, da die Zusatzkosten wie Buchhaltung hinzu kommen. Würde der 
Angestellte des Dienstleisters also ein normales Gehalt bekommen und der 
Dienstleister die Kosten obendrauf schlagen wäre das System fair.

Ich habe nie behauptet, dass die aktuell angewante Praxis dem, durchaus 
Sinnvollen, Grundgedanken entspricht.

von Gästchen (Gast)


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Interessant ist die Tatsache dass es von SPD kommt, von der angeblichen 
Arbeiterpartei. Clement hat 3-Monate-Gesetz für Zeitarbeit gekippt und 
in den Vorstand des größten Sklaventreiber Deutschlands zu kommen. Nun 
sitzt der Parasit im Vorstand und bekommt fettes Geld was andere 
verdienen müssen.

Solange die gleichen Deppen ihre SPD/CDU/FPD/Grüne wählen, wird sich 
nichts ändert.

von jl (Gast)


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das ganze verstehe ich nicht. Als ich 2002 nen neuen Job gesucht habe 
bin ich auch über Zeitarbeit gegangen. Da gab es sogar etwas mehr als 
der Tarifvertrag beim Kunden. Das gejammer nahe am Harz4 - da liegen 
auch für den einfach gestrickten Ingenieur Welten dazwischen.

> Wozu braucht ein Arbeiter einen Zuhälter ?
> Sogar Prostituierte arbeiten oft selbständig.
das steht auch dem Ingenieur frei - also wo ist das Problem. Aber auch 
ein Prostituierte muss Klinken putzen damit sie "arbeiten" kann. Wenn 
sie das nicht will nimmt sie sich nen Zuhälter der ihr "einige lästige 
Arbeiten" abnimmt.

von Ohforf S. (ohforf)


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Gästchen schrieb:
> Solange die gleichen Deppen ihre SPD/CDU/FPD/Grüne wählen, wird sich
> nichts ändert.

Welche Alternative gibt es denn ?

von Gästchen (Gast)


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Ohforf Sake schrieb:
> Welche Alternative gibt es denn ?

Alternativen gibt es genug.
Wenn man immer die gleichen Parteien wählt die den Kurs des sozialen 
Einschnitte verfolgen, und das seit Jahrzehnten, warum jammert man dann?
Das Prinzip ist doch so einfach: wählt einfach was anderes, kleinere 
Parteien wären angesagt und keine Volksparteien mehr. Ist denn das so 
schwer?
Es geht erstmal darum der Regierung die gegen ihre Bürger regiert, einen 
Denkzettel zu verpassen. Dafür braucht ihr nicht mal einer Partei eine 
absolute Mehrheit zu geben.

Gruß.

von Gästchen (Gast)


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pNext schrieb:
> Zum Thema "Agenda 2010": Ich war damals leider nicht alt genug zum
> wählen. Für den Master bin ich zu kaputt. Danke
> an all die Wähler von damals.

Das Problem war dass dieses Ausbeute-Programm mit den Einschnitten mit 
dem medialen Feuerwerk begleitet wurde, ganz so wie zu Kohls Zeiten und 
seinen "Blühenden Landschafen". Der Michel tut aber nur das was ihm von 
oben verordnet wird, er kann einfach eigenen Kopf nicht benutzen, seine 
Welt ist sehr klein. Der Wechsel der Mentalität geht meist über 
Generationen, leider ist das alles andere als schnell. Es heißt wieder: 
warten, warten, waren. Und dafür ist eigenes Leben zu schade. Das steht 
fest.

von Wurst (Gast)


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Es gibt auch faire Ingenieurdienstleister, die das ANÜ-Geschäft 
betreiben. Ferchau sei hier als Beispiel genannt. Es wird dort übrigens 
nach IG-Metall Tarifvertrag bezahlt + Zulagen.

von Axel L. (axel_5)


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>Als ich 2002 nen neuen Job gesucht habe
>bin ich auch über Zeitarbeit gegangen.

2002 war anscheinend eine andere Welt. Ich habe das auch mal gemacht, 
allerdings 1995. Da gab es die Fahrtzeit als Arbeitszeit angerechnet 
(jedes Wochenende 8 Stunden) volles Kilometergeld, volles Tagegeld und 
Unterkunft gratis.

Da konnte man alleine an diesen Goodies richtig Geld verdienen.

Scheint aber heute nicht mehr so zu sein.

Gruss
Axel

von Auch ein Leiharbeiter (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Es heißt wieder:
> warten, warten, waren. Und dafür ist eigenes Leben zu schade. Das steht
> fest.

Ich würde auf eine Demo von Ingenieuren/für Ingenieure gehen, wenn es 
denn eine gäbe, und würde bestimmt nicht zuhause sitzenbleiben an dem 
Tag. Das Dumme ist nur, es gibt keine solche Demo auf die ich gehen 
könnte.

von Gästchen (Gast)


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Auch ein Leiharbeiter schrieb:
> Ich würde auf eine Demo von Ingenieuren/für Ingenieure gehen, wenn es
> denn eine gäbe, und würde bestimmt nicht zuhause sitzenbleiben an dem
> Tag. Das Dumme ist nur, es gibt keine solche Demo auf die ich gehen
> könnte.

Wenn jeder für sich alleine Demos machen würde (Hausfrauendemo, 
Ingenieurendemo), würde es kaum was bringen, das ist ja auch das heute 
Problem dass jeder nur in eigener Welt lebt.
Das Problem betrifft uns alle, und Demos gegen die Politik dieser 
Regierung gibt/gab es genug. Letztens gab es ein Demo gegen merkelsche 
Sparpack in Berlin.

Gruß.

von Paul (Gast)


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Führt den Mindestlohn ein und schon hat sich das Gespenst Leiharbeit 
erledigt. So einfach ist das.

von Gästchen (Gast)


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Ein Vorgeschmack auf die Zukunft, die uns bevosteht, hat uns Schlecker 
gegeben. Schlecker hat seine festangestellten Mitarbeiter gekündigt und 
eine Leiharbeitsfirma gegründet, über die dann dieselben Mitarbeiter 
wieder eingestellt wurden. So konnte Schlecker nach belieben, ach der 
kleinsten Flaute, bei kleinsten Krankheit, Leute im Stundentakt feuern 
und wieder abrufen.
Noch hat es ein Geschrei ausgelöst und alles wurde rückgängig gemacht.
Trotzdem: ich finde es ungeheuerlich dass es heute möglich ist, nach all 
den Jahrtausenden der Armut, Krieg und Ungerechtigkeiten. Welcher BWL-er 
Depp ist nur auf diese Idee gekommen den Menschen das Dasein eines 
Sklaven zuzumuten?

Und da ist sich jemand zu schade den Arsch hochzuheben und zur Wahl zu 
gehen um wenigstens nach Protest zu wählen.

von Auch ein Leiharbeiter (Gast)


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Paul schrieb:
> Führt den Mindestlohn ein und schon hat sich das Gespenst Leiharbeit
> erledigt. So einfach ist das.

Ein Mindestlohn von acht oder zehn Euro die Stunde hilft uns 
Ingenieuren? Ganz sicher?

von Auch ein Leiharbeiter (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Wenn jeder für sich alleine Demos machen würde (Hausfrauendemo,
> Ingenieurendemo), würde es kaum was bringen, das ist ja auch das heute
> Problem dass jeder nur in eigener Welt lebt.
> Das Problem betrifft uns alle, und Demos gegen die Politik dieser
> Regierung gibt/gab es genug. Letztens gab es ein Demo gegen merkelsche
> Sparpack in Berlin.

Ich denke das haut so nicht unbedingt hin. Z.B. kann sich die Situation 
für geringqualifizierte Arbeitnehmer verbessern und meinetwegen soll sie 
das auch, nur was hab ich als Ingenieur davon?

von Paul (Gast)


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>ich finde es ungeheuerlich dass es heute möglich ist, nach all
>den Jahrtausenden der Armut, Krieg und Ungerechtigkeiten.

Mal überlegt, warum es von 1945 bis 1998 (Ära Schröder) ganz manierlich 
in Deutschland lief? Vielleicht weil die sozialistische 
Staatengemeinschaft die wichtige Funktion inne hatte, der BRD den 
Spiegel vorzuhalten? BRD - das Schaufenster gen Osten.

>Und da ist sich jemand zu schade den Arsch hochzuheben und zur Wahl zu
>gehen um wenigstens nach Protest zu wählen.

Wer stempelt denn die ungewollten Parteien als Protestparteien ab? Sind 
es nicht die Parteien, die Angst davor haben, daß eine SPD/Linke 
vielleicht die bessere Politik machen könnte? Jetzt haben wir die FDP 
ein dreiviertel Jahr testen dürfen (Ergebnis bekannt). Warum läßt man 
nicht mal die andere Seite ran? Schlimmer kann's (für den Normalbürger) 
nicht werden.

>Ein Mindestlohn von acht oder zehn Euro die Stunde hilft uns
>Ingenieuren? Ganz sicher?

Natürlich Mindestlohn nach Berufen gestaffelt. Kein Arbeitgeber wäre 
bereit, auf diesen Mindestlohn noch Geld für den Sklaventreiber 
(Schmarotzer) draufzuzahlen. Vorteile beim Kündigungsschutz hin oder 
her, ein Leiharbeitsanbieter wäre dann immer teurer als ein direkt 
eingestellter Mitarbeiter. Und Möglichkeiten unliebsame Mitarbeiter 
loszuwerden hat es schon immer gegeben.

von Peter (Gast)


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Als Ingenieur hat man nichts von einem Mindestlohn in der Zeitarbeit, 
stimmt.
Ändert aber nichts daran, das die Auswüchse in der Zeitarbeit eingedämmt 
werden müssen.

Schaut euch einfach mal der Arbeitgeberteil der Zeitarbeitsfirmen / 
Ingenieurdienstleister an.
"Wir haben über 500 Mitarbeiter und können auf 15700 Spezialisten 
zurückgreifen"

von Paul (Gast)


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>Als Ingenieur hat man nichts von einem Mindestlohn in der Zeitarbeit,
>stimmt.

Nicht Mindestlohn in der Zeitarbeit, allgemein. Dann sind die 
Zeitarbeitsfirmen immer teurer und bald in den meisten Fällen nicht mehr 
gefragt.

von Martin (Gast)


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... Man denke an die letzte Erhöhung, satte 3% ...

Die Mwst wurde von 16 % auf 19 % erhöht. Das ist eine Erhöhung von 18,75 
Prozent.

von eklige Tunke (Gast)


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Peter schrieb:
> "Wir haben über 500 Mitarbeiter und können auf 15700 Spezialisten
> zurückgreifen"
Das kann aber wirklich sein, denn jeder der sich jemals bei einem 
Ingenieurdienstleister beworben hat, steht auch für immer in deren 
Liste. Man kann sich davon löschen lassen, dass muss man aber explizit 
sagen/verlangen und selbst dann habe ich meine Zweifel, dass sie das 
tun.

von Auch ein Leiharbeiter (Gast)


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eklige Tunke schrieb:
> Das kann aber wirklich sein, denn jeder der sich jemals bei einem
> Ingenieurdienstleister beworben hat, steht auch für immer in deren
> Liste. Man kann sich davon löschen lassen, dass muss man aber explizit
> sagen/verlangen und selbst dann habe ich meine Zweifel, dass sie das
> tun.

Ich bezweifle, dass ein Ingenieurdienstleister Leute anbietet, die schon 
längst anderswo (dauerhaft) arbeiten. Man würde ja recht dumm dastehen 
vor dem Kunden, wenn man einen solchen Ingenieur anbietet, der Kunde 
diesen auch haben will und man ihm dann sagen muss "Äh... sorry, der ist 
eh nicht mehr verfügbar".

von MaWin (Gast)


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Alle anderen Länder ausser Deutschland haben bei der Leiharbeit die 
Regelung, daß der Mitarbeiter mindestens genau so viel bekommt, wie ein 
regulär für diesen Job in der Firma angestellter. Durch den Mehrpreis, 
den die Firmen dafür jedoch an die Leiharbeitsfirmen zahlen müssen, 
regelt sich die Leiharbeit von selbst und ist keine Sklavenarbeit, 
sondern hochwertige Springerarbeit.

Das funktioniert in anderen Ländern hervorragend selbstregulierend, auch 
die Mitarbeier sind zufrieden, kein Festangestellter neidisch, kein 
Leiharbeiter fühlt sich ausgebeutet, nur in Deutschland hat der Genosse 
der Bosse Schröder das Sklaventum wiedereingführt und die SPD damit eine 
neue Unterschicht geschaffen.

Sollen sie in der Hölle schmoren, nie mehr 30%!
(da allerdings Merkel das nicht rückgängig macht, sollte man ihren Platz 
in der Hölle schon mal vorwärmen).

von Uhu U. (uhu)


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Paul schrieb:
> Wer stempelt denn die ungewollten Parteien als Protestparteien ab? Sind
> es nicht die Parteien, die Angst davor haben, daß eine SPD/Linke
> vielleicht die bessere Politik machen könnte?

Daß die vor einer SPD wirklich keine Angst haben müssen und schon gar 
nicht davor, daß die am Ende noch eine Politik im Sinne ihrer Wähler 
machen könnte, das lehrt ein Blick in die jüngere Geschichte. Die 
größten Schweinereien wurden hierzulande noch immer von Sozialdemokraten 
durchgedrückt. Darunter gelitten haben immer die, die das Schweinepack 
gewählt haben.

Die LINKE ist leider auch nur eine sozialdemokratische Partei und daß 
sie nicht aus anderem Holz geschnitzt ist, wie ihre ungeliebte große 
Schwester - der sie sich bei jeder passenden Gelegenheit versucht 
anzubiedern - kann man am Beispiel Rot/Rot in Berlin studieren.

Die Sozialdemokraten sind nicht der Störenfried im neoliberalen 
Paradies, sondern sie sind Teil des Scheißspiels, das ohne sie nicht 
funktionieren würde.

von generalmotors (Gast)


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Erster Schritt, anmelden: http://www.ig-ing.de/

von Gunb (Gast)


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@MaWin:

Ganz genau, du nennst das eigentliche Problem.

von Gästchen (Gast)


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Auch ein Leiharbeiter schrieb:
> Ich denke das haut so nicht unbedingt hin. Z.B. kann sich die Situation
> für geringqualifizierte Arbeitnehmer verbessern und meinetwegen soll sie
> das auch, nur was hab ich als Ingenieur davon?

Was du als Ingenieur davon hast wenn du gegen Ausbeutung in der 
Zeitarbeit protestierst? Wie wäre es mit gerechter Bezahlung, das wäre 
doch der Anfang, oder?

von Gästchen (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die LINKE ist leider auch nur eine sozialdemokratische Partei und daß
> sie nicht aus anderem Holz geschnitzt ist, wie ihre ungeliebte große
> Schwester - der sie sich bei jeder passenden Gelegenheit versucht
> anzubiedern - kann man am Beispiel Rot/Rot in Berlin studieren.

Sie muss auch nicht aus einem "anderen" Holz sein.
Was die Linken aber ganz sicher nicht machen würden, das wäre z.B. der 
Krieg in Afghanistan oder völlige Narrenfreiheit der Bängster. Die Linke 
würde die Banker eher in die Verantwortung nehmen.

Falls kaum einer durchblickt: es geht hier nicht darum ob man links oder 
violett wird, es geht um die Belebung der politischen Landschaft in 
Deutschland; die "Volksparteien" sollten Konkurenz bekommen, nur darum 
geht es. Solange sie Jahr für Jahr wieder gewählt werden, haben sie es 
auch nicht nötig für Bürger zu regieren. Ist das denn so schwer zu 
verstehen?
Wenn man jetzt jede Partei aufs Korn nimmt, findet man in jeder Partei 
ehemalige SED-Aktionäre und Wirtschaftskriminelle. Aber abgesehen davon 
ist z.B. die Linke die einzige Partei die keine Spenden aus der 
Wirtschaft bekommt. Den Rest könnt ihr euch selbst denken.

von Uhu U. (uhu)


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Gästchen schrieb:
> Falls kaum einer durchblickt: es geht hier nicht darum ob man links oder
> violett wird, es geht um die Belebung der politischen Landschaft in
> Deutschland; die "Volksparteien" sollten Konkurenz bekommen, nur darum
> geht es.

Richtig. Nur leider ist Die LINKE nicht der erwünschte Hecht im 
Karpfenteich. Wäre sie es, wäre sie längst nacht bewährtem Muster in die 
Extremistenecke gestellt und weggemobbt.

(Das bischen Geschnüffel durch "Verfassungsschutz" und Co. ist 
notwendig, um die Illusion aufrecht zu erhalten, sie sei anders, als die 
klassischen Erbhofparteien; ihr Erbhof ist 1989 leider abgebrannt, aber 
man ist fieberhaft am Wiederaufbau.)

von Paul (Gast)


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>Die größten Schweinereien wurden hierzulande noch immer von Sozialdemokraten
>durchgedrückt.

Wäre ich mir nicht so sicher. Aber laß die FDP mal weiterregieren.

>Richtig. Nur leider ist Die LINKE nicht der erwünschte Hecht im
>Karpfenteich. Wäre sie es, wäre sie längst nacht bewährtem Muster in die
>Extremistenecke gestellt und weggemobbt.

Das wurde auch lange versucht, nur sind über 30% der ostdeutschen Wähler 
nicht darauf reingefallen und haben sie trotzdem gewählt. Das ist 
doppelt zu beachten, da gerade der Ostdeutsche von den Machenschaften 
der SED gebrannt sein müßte.

PS.: Da fällt mir ein Zitat von Biermann! beim Fall der Mauer ein: " 
Jetzt kommen wir vom Regen in die Jauche". Biermann war sicherlich kein 
DDRnaher.

von Uhu U. (uhu)


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Paul schrieb:
>>Die größten Schweinereien wurden hierzulande noch immer von Sozialdemokraten
>>durchgedrückt.
>
> Wäre ich mir nicht so sicher. Aber laß die FDP mal weiterregieren.

Stichworte: Berufverbote (Brandt-Regierung) und Agenda 2010 + Hartz-IV.

Du wirst noch nicht einmal entfernte Parallelen in der Geschichte der 
FDP finden, bei denen die sich nur ähnlich grausam bei ihren Wählern 
für das geschenkte Vertrauen bedankt hat, wie die SPD.


Deine Antwort folgt übrigens einen weit verbreitetes Muster: Auflösung 
einer kognitiven Dissonanz auf Kosten der Korrektheit des eigenen 
Weltbildes. Auf diesem Mechanismus beruht eines der perfidesten Mittel 
der Beeinflussung, das die Sozialpsychologie entwickelt hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz

von Martin (Gast)


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... Was die Linken aber ganz sicher nicht machen würden, das wäre z.B. 
der Krieg in Afghanistan oder völlige Narrenfreiheit der Bängster. ...

Das ist eine haltlose  Vermutung: siehe - wie bereits erwähnt - die 
Koalition, die Berlin "regiert".

von Paul (Gast)


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>Stichworte: Berufverbote (Brandt-Regierung) und Agenda 2010 + Hartz-IV.

Agenda 2010 ist keine Einzelleistung der SPD. Es ist eine 
Gemeinschaftsleistung von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP!. Sieht man die 
Uragenda kann man nur "froh" sein, daß die SPD zur damaligen Zeit die 
Mehrheit hatte.

>Du wirst noch nicht einmal entfernte Parallelen in der Geschichte der
>FDP finden,

Die FDP ist gerade dabei, ein fast 100 Jahren bewährtes Solidarsystem im 
Gesundheitswesen zu einem Egoistensystem umzubauen. Die FDP schneidet 
lang erkämpfte Rechte der Arbeitnehmer ab. Entlastung des 
Arbeitgeberanteils aus der Versicherung, nichts anderes beschreibt die 
Aussage "Mehr Netto vom Brutto". H4 wird verschärft, obwohl es 
eindeutige Gerichtsurteile dagegen gibt, Willkür der Bearbeiter 
eingeführt usw. Schwarz/Gelb updaten die Agenda 2010 auf den Level, den 
sie schon damals gerne gehabt hätten, aber Rot-Grün dann doch zu weit 
ging.

von Gästchen (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Richtig. Nur leider ist Die LINKE nicht der erwünschte Hecht im
> Karpfenteich. Wäre sie es, wäre sie längst nacht bewährtem Muster in die
> Extremistenecke gestellt und weggemobbt.

Man, man....
Genau deshalb wird sie gemobt und in die Extremisten Ecke gestellt damit 
sie keiner wählt. In den Linken sieht die derzeitige Regierung ihre 
Gefahr, da sie für Mindestlohn und gegen den Krieg sind. Deshalb wird 
sie wo nur möglich diffamiert. Nahezu in jeder Partei gibt es 
SED-Nachfolger.
Andererseits wüsste ich nicht was besser wäre: eine angebliche 
Extremisten Partei oder solche die im zwanzigsten Jahrhundert Krieg 
führt und Zivilisten umnietet.


Es ist wurscht was gewählt wird, wichtig ist nur dass es keine 
Volkspartei mehr ist.

von Uhu U. (uhu)


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Paul schrieb:
>>Stichworte: Berufverbote (Brandt-Regierung) und Agenda 2010 + Hartz-IV.
>
> Agenda 2010 ist keine Einzelleistung der SPD. Es ist eine
> Gemeinschaftsleistung von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP!.

Bedingt richtig - die Urheber sitzen bei der Bertelsmann-Stiftung und 
der ganze Parteien-Erbhof frißt denen aus der Hand. Aber du glaubst doch 
nicht im Ernst, daß die CDU sowas hätte durchsetzen können. Dazu 
bedurfte es schon einer SPD-Regierung...

> Sieht man die
> Uragenda kann man nur "froh" sein, daß die SPD zur damaligen Zeit die
> Mehrheit hatte.

Jaaaa, das ist der alte Trick: ohne die SPD wäre alles vieeeel schlimmer 
gekommen.

Nein, lieber Paul, andersrum wird ein Schuh draus: ohne SPD hätte man 
diese Verbrechen nicht durchsetzen können.

Aber sich selbst in die Tasche zu lügen über den Charakter dieses 
Vereins ist unabdingbare Voraussetzung dafür, daß du auch bei der 
nächsten Gelegenheit wieder dein Kreuzchen für die Lumpen abgeben wirst, 
statt vor Scham im Erdboden versinken zu wollen, für die, die du ihnen 
schon gegeben und dafür nur Arschtritte bekommen hast.

>>Du wirst noch nicht einmal entfernte Parallelen in der Geschichte der
>>FDP finden,
>
> Die FDP ist gerade dabei, ein fast 100 Jahren bewährtes Solidarsystem im
> Gesundheitswesen zu einem Egoistensystem umzubauen. Die FDP schneidet
> lang erkämpfte Rechte der Arbeitnehmer ab.

Die FDP war noch nie eine Arbeitnehmerpartei und hat das auch noch nie 
von sich behauptet. Sie war immer die Arbeitgeberpartei und wenn sie 
in den vielen Jahren, die sie in diesem Staat mit in der Regierung saß, 
nicht Hand an das Sozialsystem gelegt hat, dann nur, weil es nicht 
machbar und nicht opportun war.

Das Kapital verraten - wie die SPD ihre Wähler - hat die FDP niemals. 
Im Gegenteil hat sie immer dessen Interessen sehr wirksam vertreten und 
durchgesetzt.

von Uhu U. (uhu)


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Gästchen schrieb:
> Genau deshalb wird sie gemobt und in die Extremisten Ecke gestellt damit
> sie keiner wählt.

Warum die ein bischen gemobbt werden - wie die SPD übrigens auch - hatte 
ich in meinem Beitrag begründet. Aber was dir nicht paßt, das läßt du 
einfach weg.

Seriös ist was anderes.

von Knut B. (knut_b)


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Wurst schrieb:
> Es gibt auch faire Ingenieurdienstleister, die das ANÜ-Geschäft
> betreiben. Ferchau sei hier als Beispiel genannt. Es wird dort übrigens
> nach IG-Metall Tarifvertrag bezahlt + Zulagen.


Hier scheint jemand im Vertrieb der Fa. Ferchau zu arbeiten und gezielt 
Fehlinformationen zu streuen, um noch weitere Ahnungslose zu ködern und 
abzuzocken. Ferchau zahlt nach einem sog. Haus-Tarifvertrag, demnach 
zahlt Ferchau für einen Ing., der bereits länger als 48 Monate dabei 
ist, 2558 Euro bei einer 40h-Woche. Als Berufsanfänger sogar nur 2000 
Euro, auch verdienen die Koll. in Ostdeutschland nochmals ca. 400 Euro 
weniger.

http://www.mikrocontroller.net/attachment/61242/Ferchau_Hautarifvertrag_20072.pdf

Gleichwertige Stellen in der Industrie liegen bei 4500 Euro und mehr. 
Ferchau kassiert pro Stunde Leiharbeit 55 - 60 Euro, zahlt aber nur 20 
bis 25 Euro, Fahrkosten werden wegdiskutiert oder gekürzt trotz 
eindeutiger Regelung, Lohnerhöhungen gibt es auch keine. Das schlimmste 
allerdings ist die ständige Lügerei und das Hinhalten der 
Vertriebsmitarbeiter, die selbstverständlich NICHT dem Haustarifvertrag 
unterliegen, sondern schön den Reibach machen auf dem Rücken der echten 
Ingenieure und Technicker. Ich spreche hier aus vielen Monaten Erfahrung 
bei diesem "Dienstleister" und kann als Fazit nur von diesem Unternehmen 
abraten. Die Bezeichnung "Toparbeitgeber" aus irgendeinem Ranking ist 
doch auch nur gekauft...

von Jeff B. (jeffb)


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Ralf schrieb:
>> Musste mir gerade was von der Seele schreiben.
> Okay, kann ich verstehen. Aber was bringts? Das ist m.E. ein typisches
> Beispiel für Deutschland. Bitte nicht falsch verstehen, aber irgendwie
> beschleicht mich schon länger der Eindruck, dass die Deutschen
> eigentlich gerne brummeln, aber ansonsten keinen Arsch in der Hose
> haben, um mal auf die Straße zu gehen.
> War das in Frankreich, wo mit Eiern auf irgendwelche Manager geworfen
> wurde und Tausende auf die Strasse sind?
> In der Schweiz gibts soweit ich weiss sogar noch Volksbefragungen bzw.
> -abstimmungen (meint ihr, wir hätten den Euro wenn wir gefragt worden
> wären? Nein, aber wir hätten ihn auch nicht, wenn wir uns dagegen
> gewehrt hätten)...

Möglicher Grund: Es geht den Deutschen immer noch zu gut? Lenin hatte 
schon gesagt: "In Deutschland ist eine Revolution undenkbar".

Zur Zeit wählen die "Alten" ihre verrottete Stammpatei und die DSDS 
Generation ist entweder zu blöd zum wählen oder vielzu 
politik-verdrossen, denn seine Stimme bei der Piratenpartei zu Parken 
ist langfristig auch keine Lösung.

..hätten, würden ... Du willst den Euro nicht? Wie wär's mit: jetzt den 
Euro abschaffen!

Lass uns doch eine Partei gründen... mit dem Namen ..."Akademische 
Wochenendrevoluzer Partei". Den Posten des Vorsitzenden darfst du haben. 
Unser Programm:

1: Den Euro abschaffen.
2: Arbeitsmarktreform: "Springer" bekommen mehr als Festangestellte, 
Mindestlohn usw.

und andere schöne Dinge wie:
3: Lohnsteuer = aktuell*(1,5/(x+1)), x=Anzahl Kinder
4: Politikersteuer
usw

Wer will kann ja uns beitreten ;)

PS: Alle Euro-Gegner hier voten:
http://www.euroabschaffung.de/umfrage/umfrage.htm

von Johannes S. (demofreak)


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Jeff Bairon schrieb:
> und andere schöne Dinge wie:
> 3: Lohnsteuer = aktuell*(1,5/(x+1)), x=Anzahl Kinder

Das klingt nach einem netten Plan. :)

/Hannes

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes Studt schrieb:

>Das klingt nach einem netten Plan. :)

Bitte die Pointe noch. ;-)

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