Hallo zusammen ich habe eine Frage und zwar..von welchen Größen hängt die Empfändlichkeit eines Empfängers ab? Danke
schneidest Du von der Salami noch ein paar Scheiben mehr ab? Außer der Bandbreite spielt die Rauschzahl bzw. das Rauschmaß des Empfängers eine Rolle. Wenn man von einer Eingangsimpedanz des Empfängers von 50 Ohm ausgeht, dann ist es so, daß eine angeschlossene Quelle mit 50 Ohm Quellimpedanz bei Raumtemperatur ein thermisches Rauschen von -174dBm pro Hertz bandbreite liefert. Bei einer angenommenen Empfängerbandbreite von 1kHz wäre die in den Empfangskanal fallende Rauschleistung dann schon -144dBm. Dazu addiert sich jetzt noch das Rauschmaß des Empfängers (beispielsweise 7dB für einen ordentlichen Kurzwellenempfänger), so daß ein zu empfangendes Nutzsignal am Empfängereingang also einen Pegel von -137dBm aufweisen müßte, um in der gewählten Bandbreite von 1kHz einen Signal-Rausch-Abstand von 0dB zu erreichen. Vergrößert man die Bandbreite, erhöht sich auch die in den Empfangskanal fallende Rauschleistung, und infolgedessen wäre ein höherer Nutzsignalpegel erforderlich, um wieder auf S/N=0dB zu kommen: der Empfänger ist unempfindlicher geworden. Vielleicht trägt jemand anderes noch etwas zu den verschiedenen Methoden zur praktischen Bestimmung der Empfängerempfindlichkeit bei ???
Kurz zusammengefasst: Empfindlichkeit ist toll, aber das Nutzsignal muß größer als das Rauschen und andere STörungen sein.
Messung an besten mit Rauschgenerator,dessen Leistung bekannt sein muß. Es geht auch ein kalibrierter HF-Generator. Dann mit einem Oszi an die KH-Buchse des Empfängers gehen.Man mißt zuerst das Rauschen ohne Signal, dann das Rauschen mit einem Generator Signal.Dann bestimmt man den S/N Abstand , genauer den SINAD Abstand in dB, dann gilt folgende Formel Empfängerrauschmaß F = gemessene Empfindlichkeit für die bekannte Empfängerbandbreite (-dBm) - Bandbreite(dB) - SINAD(dB) + 174 dBm/Hz Ein Beispiel man mißt für SINAD = 10 dB in einer Empfängerbandbreite von 2200 Hz eine Empfindlichkeit von -120 dBm. Dann gilt: F = -120dBm -10dB -34dBm + 174 dBm/Hz = 10
Fehler mir ist ein Fehler passiert In der Formel soll es natürlich statt 34 dBm richtig 34 dBHz heißen. Bei 2200 Hz beträgt sie 10 log 2200 Hz = 34 dBHz
Wenn wir auf die Rauschzahl eingehen, dann noch ein paar Hintergrund Informationen. Das thermische Widerstandsrauschen, resp dessen Leistung ist 4kTBR, mit k die Bolzmannkonstante, B die Bandbreite, T die absolute Temperatur in Kelvin, R die Impedanz. Dh die Rauschleistung ist proportinal zur Impedanz, daher ist nichts mit hochohmig. Es ist auch propotional zur Temperatur. Dh extrem rauscharme Empfaenger werden auf Helium gekuehlt, damit gewinnt man dann je nach Heliumtemperatur einen Faktor Hundert, oder 20dB. Ohne all diese Moeglichkeiten ist man bei 174dBm plus etwa 10dB fuer den Empfaenger fuer 1 Hz Bandbreite.
Hans im Glück schrieb: > Wenn man von einer Eingangsimpedanz des Empfängers von 50 Ohm ausgeht, > dann ist es so, daß eine angeschlossene Quelle mit 50 Ohm Quellimpedanz > bei Raumtemperatur ein thermisches Rauschen von -174dBm pro Hertz > bandbreite liefert. Bei einer angenommenen Empfängerbandbreite von 1kHz > wäre die in den Empfangskanal fallende Rauschleistung dann schon > -144dBm. Es heisst doch immer "so und soviel µV pro Wurzel Hertz" Muß es dann nicht heissen: bei Raumtemperatur ein thermisches Rauschen von -174dBHz Aber ich komme da ganz doll ins Schwimmen, bitte, wer weiß es richtig, und kann's auch erklären ;-)
die Angabe "µV pro Wurzel Hertz" ist eher im Umgang mit (niederfrequenten) Operationsverstärkerschaltungen üblich, weil man hier in der Regel nicht wie im HF-Bereich von einer einheitlichen Systemimpedanz ausgeht, sondern die Widerstandsverhältnisse und damit die Rauschspannungen je nach gewählter Schaltung variieren. Im Prinzip beschreibt "µV pro Wurzel Hertz" das vom Widerstandswert losgelöste Rauschen, und zwar auf Spannungs- statt auf Leistungsebene (daher die Wurzel - an einem konstanten Widerstand ist die Leistung proportional dem Quadrat der Spannung). Schau mal hier: haggenmiller.name/resources/op02a.pdf - dieses Skriptum erklärt auf den ersten sechs Seiten die Zusammenhänge einigermaßen verständlich.
Die Einheit "µV/Wurzel(Herz)" ist physikalisch betrachtet völliger Schwachsinn und besitzt faktisch keine Aussagekraft. Das sollte jedem, der sich ein wenig mit Einheiten hantieren auskennt, klar werden und klar sein. Allerdings hat sich dieser aussagelose Unsinn wie ein Lauffeuer verbreitet und lässt sich aus den Köpfen nicht mehr herausbekommen. Ähnlich sieht es übrigens mit den Rauschzahlen aus, aber das nur am Rande. --> An dieser Stelle möchte ich auf Alexander Neidenoff aufmerksam machen. Ein durch und durch sehr interessantes Seminar bezüglich Rauschen wird von ihm angeboten, in dem unter anderem an einem praktischen Beispiel gezeigt wird, dass man mit einer Schaltung mit deutlich mehr aktiven und passiven Bauelementen weniger Rauschen am Ausgang haben kann, als mit einer Schaltung geringeren Bauteileaufwands aber gleicher Übertragungsfunktion. Zugleich wird durch seinen Optimierungsansatz auf die Störfestigkeit der Schaltung massiv verbessert. <-- Vielmehr handelt es bei dieser Angabe um die Rauschleistungsdichte bei einer bestimmten Frequenz (µV²/Hz), die man dem Rauschleistungsdichtespektrum entnehmen kann. Und das Ganze ist natürlich wie immer bezogen auf eine feste Impedanz. Um so aussageloser wird diese Angabe in einem Datenblatt, wenn man die Testumgebung nicht kennt und nur spekulieren kann, ob das jetzt bei denen auf 50 Ohm bezogen ist oder nicht. Denn das Rauschleistungsdichtespektrum ist natürlich impedanzabhängig. Ich hoffe zur Verwirrung beigetragen haben zu können.
µV pro Wurzel Hertz ist ein direkter Zusammenhang zu dBm/Hz Darum beschränkt man sich gewöhnlich auf die Angabe von Rauschleistungen in dBm pro Hertz
Hallo Hewlett, schön das du dich meinen Worten anschließt, schließlich handelt es sich bei dBm/Hz um eine Leistungsdichte (dBm = dB Milliwatt), womit wir wieder bei den Worten sind, die ich oben bereits niederschrieb.
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