Hallo. Mein Arbeitgeber verlangt von mir, von der gesamten Belegschaft, dass wir unsere Arbeitszeiten in SAP festhalten, obwohl es bereits eine Stechuhr gibt. Er möchte zusätzlich genau wissen, auf welchen "Kostenträger" das läuft. Ich habe ein Problem damit. 1. Kann man gar nicht so genau angeben, was man gerade macht, wenn man nicht nur eine Projektnummer für Projekt X hat, sondern für jeden Teilbereich innerhalb des Projektes. Dann kostet es mich Zeit und Nerven, wenn diese Weboberfläche nutzen soll. Warum lässt man uns nicht einfach arbeiten, anstatt uns mit SAP-Abkürzungen wie "Kd Auf", "PSP Elm" usw. zu traktieren. Ich habe bislang noch nie eine Eingabe machen können, ohne dass es beim ersten Male zurückgewiesen wurde. Pro Monat gehen bestimmt 2 h für diesen Blödsinn drauf. Nicht nur bei mir; auch Kollegen haben damit Schwierigkeiten und ständig hat man Diskussionen, wie es denn nun richtig ist. Und als ob die ganze Thematik nicht schon schwierig genug ist, genügt die Software dazu (Webanwendung) nicht einmal den geringsten ergonomischen Ansprüchen. Soll ich einfach protestieren und Unsinn eintragen? Oder gar nichts? Wer wird ähnlich traktiert? Und warum sind denn die Verantwortlichen so betriebsblind, um zu erkennen, was das für ein Blödsinn ist. Eine solch genau Erfassung hilft doch niemanden. Oder werden die Unternehmen vom Staat dazu gezwungen?
Wir haben ebenfalls eine SAP-basierte Zeiterfassung und buchen in jeweilige Projekte. Das ist in groesseren Firmen normal und macht die Schlipstraeger gluecklich, weil sie etwas auzuwerten haben. Also gewoehne dich daran.
mal nur so nebenbei zum nachdenken: die IT in einer Firma ist in der Regel Dienstleister für andere. Für seine Dienstleistungen möchtest du natürlich auch Geld haben. Umgekehrt möchte auch der Kunde eine Rechnung haben, auf der steht, für was er wieviel bezahlt. Du würdest mit Sicherheit auch keinen Rechnung der KFZ-Werkstatt bezahlen, auf der es einen Posten gibt "Über etwas allgemeines nachgedacht: 200 Euro"
Wenn ich mir ein Auto kaufe, rechnet mir BMW auch nicht vor, welche Schraube wieviel gekostet hat.
Querulant von Herzen schrieb: > Wenn ich mir ein Auto kaufe, rechnet mir BMW auch nicht vor, welche > Schraube wieviel gekostet hat. Da bist du auch Kunde und nicht Arbeitnehmer.
> Oder gar nichts?
Wenn Du genügend wichtig bist, die richtige Wahl.
Irgendwann wird dann der Depp vom Dienst dazu verdonnert,
Deinen Sch**ss einzutragen, und Du hast Deine Ruhe.
Querulant von Herzen schrieb: > Wenn ich mir ein Auto kaufe, rechnet mir BMW auch nicht vor, welche > Schraube wieviel gekostet hat. Naja, scheinbar hast du dir deine Meinung ja schon gebildet und bist total auf ihr festgefahren. Wieso fragst du dann nach Rat und Meinungen? Das Ganze ist nicht nur bei großen Firmen so. Auch im Mittelstand hält das Ganze Einzug. Wird bei uns in der Firma auch so gemacht. Und da kann man nur so genau "stempeln" wie die Vorgabe aus der Software heraus ist.
Mein Tip: Es gibt oft einen Posten "Sonstiges", da verrechnest Du die Stunden, die Du für die Zeiterfassung benötigst. Ich habe lange als Systemadministrator gearbeitet mit Zeiterfassung. Ich habe ca. 1 Stunde pro Tag damit verbracht, Zeiten zu buchen. mfg, Stefan.
Querulant von Herzen schrieb: > Wenn ich mir ein Auto kaufe, rechnet mir BMW auch nicht vor, welche > Schraube wieviel gekostet hat. Das vielleicht nicht, wenn du nicht expliziet danach fragst. Aber BMW weiss mit Sicherheit, was jede Schraube kostet, um daraus den Preis des Autos zu berechnen!
Hi, das Stechen ist die Erfassung der Arbeitszeit. D.h. es geht darum wieviel Gehaltsanspruch der AN hat. Das Buchen in SAP ist das Entlasten der Kosten des AN (welche unabh. vom Gehalt sind) auf andere (-> Projekte) Kostenstellen. Stell Dir einfach vor, mehrere Kunden müssten direkt für Deine Leistung bezahlen (nicht Dein Gehalt, sondern Deinen Kostensatz) dann müsste doch jder Kunde wissen wieviel er bezahlen muß -> Gsnz normal... Sei froh, dass Du keine Forecast für die nächsten Monate eingeben musst. ;-) Marc
ich arbeite gerade an solch einer Zeiterfassung bzw. erweitere die seit einiger Zeit bestehende Tätigkeitenerfassung. Da ich die Komponente selbst auch benutzen muss, um meine Zeiten zu erfassen, kenne ich die Probleme. Immerhin haben die Chefs so genau die Möglichkeit zu sehen, wer was wann und wie lange gemacht hat. für das nächste Release plane ich mir einen Favoritenbutton ein, wo man auch schnell mal auf "Kaffeepause", "Eis holen" oder "dämliches Meeting" buchen kann, ohne sich wieder Freitext einfallen lassen zu müssen, falls es keinen Projektbezug gibt.
Unser damaliger Chef ist noch besser... alle 15 Minuten aufschreiben woran man arbeitet, laengste erlaubte zusammenhaengende Zeit war eine Stunde...
Querulant von Herzen schrieb: > Soll ich einfach protestieren und Unsinn eintragen? Oder gar nichts? Wer > wird ähnlich traktiert? Und warum sind denn die Verantwortlichen so > betriebsblind, um zu erkennen, was das für ein Blödsinn ist. Eine solch > genau Erfassung hilft doch niemanden. Oder werden die Unternehmen vom > Staat dazu gezwungen? Damit können die Controller die Kosten für ein Projekt recht genau erfassen. Jedenfalls in der Theorie. Es bringt nichts, sich daran aufzureiben. Das ist Bürokratie, die bedient werden will. Dafür muss die Mutti am Band dann etwas schneller arbeiten (oder weniger verdienen), damit das Unternehmen insgesamt keine Verluste dadurch erleidet. Oder andersherum: Wenn die Mutti am Band immer produktiver wird (und das wird sie), dann muss das irgendwie "aufgefangen" werden. Und der übliche Weg, Produktivitätssteigerungen "aufzufangen" ist es, die Bürokratie auszubauen. Das bedeutet, dass die Muttis am Band weniger werden und dafür in die in den Büros mehr werden. Man nennt das auch "Fortschritt". ;) Daniel Duesentrieb schrieb: > Unser damaliger Chef ist noch besser... alle 15 Minuten aufschreiben > woran man arbeitet, laengste erlaubte zusammenhaengende Zeit war eine > Stunde... Was war denn das für eine üble Bumsbude? Hat Dein Chef darauf geachtet, maximale Ineffizienz zu erreichen oder was war das Ziel einer solchen Kindergarten-Regelung?
Notation aller 15 Minuten ist schon wirklich übel. Ich meiner alten Firma wurde auch genau erfasst. Das war nun abhängig von Vertrag und Projekt; zum Glück hatte ich nie ein solches Projekt, wo ich minutengenaue Angaben über meine Tätigkeiten machen musste. Meine Kollegen litten aber schon sehr darunter. Wirklich bescheuert: Die Kollegen durften auch nicht schreiben, dass sie die gerade entwickelte Funktionalität zur Software getestet hätten, denn: Der Kunde bezahlt die Entwicklung, nicht den Test. Der Kunde erwartet wohl, dass man sofort alles richtig programmiert, oder was? Die hatten leider auch einen Projektleiter, der richtig krank war, und jede Aufgabe schätzen sehr genau schätzen ließ. Also wenn dann eine Aufgabe auf 30 min geschätzt wird, man deswegen fünf Minuten Diskussion hatte, dann wundert mich eigentlich gar nichts mehr, warum Deutschlands Wirtschaft seit Jahren Probleme hat. Natürlich muss man Controlling betreiben, Einsparpotentiale entdecken, aber was hier so abläuft. Meine jetzige Firma hat auch keinen Firmenwagen. Es wird immer(!) die Autovermietung genutzt, d.h. jede Woche. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Autovermietung so günstig sein kann, dass sie mit einem Firmenwagen konkurrieren kann. Bei vielen Firmen dürfte es so aussehen und die Autovermietungen freut es. Das andere Extrem ist dann, dass man über jeden leer geschriebenen Kugelschreiber Rechenschaft ablegen muss, sobald man einen neuen haben will. Meines Erachtens versagen die Betriebswirtschaftler auf ganzer Linie. Ziel der Betriebswirtschaft ist es doch, die Mittel effizient einzusetzen, zum Nutzen des Unternehmen. Ein Faktor ist doch die Arbeit. Aber seit Jahren erleben wir, dass Unternehmungsentscheidungen völlig eindimensional betrachtet werden und vergessen wird, dass gleichzeitig der Angestellte von der eigentlichen Arbeit abgehalten wird. Und nicht nur das: Er wird frustiert, weil er sich um solchen Bürokratiemist kümmern muss.
Querulant von Herzen schrieb: > Wirklich bescheuert: Die > Kollegen durften auch nicht schreiben, dass sie die gerade entwickelte > Funktionalität zur Software getestet hätten, denn: Der Kunde bezahlt die > Entwicklung, nicht den Test. Der Kunde erwartet wohl, dass man sofort > alles richtig programmiert, oder was? Da frage ich mich, was der Chef eigentlich von Beruf war?
Ist ein leidiges Thema - wir haben uns in einem PL-Meeting auf 15 min Granulierung geeinigt. Einige waren für 60 min, einige für 5 min - alle konnten sich dann auf diese 15 min einigen - demokratisch entschieden halt. Was ich persönlich davon halte? Die Leute werden damit genervt was für Unmut sorgt. Man kann auch Minutengenau buchen - einfach nach jeder abgeschlossenen Aufgabe. Mit statistischen Methoden kann man dann im Controlling herausfinden wer sich gern hinter der Bürokratie versteckt und dadurch weniger arbeitet - bzw. faul ist. Das geht weil der einzelne nicht weiß wieviel Zeit die Anderen auf Meeting/Overhead/Buchung - buchen. Beispiel: Alle buchen 45 +/- 5 min für ein Meeting nur Mitarbeiter ZIG bucht seine Zigarettenpause immer mit drauf und Mitarbeiter KAK bucht seinen ausführlichen Toilettengang auch nicht als Pause. 6 min Zigarettenpause 3 x am Tag entsprechen 66 Arbeitsstunden im Jahr - entsprechen bei 75 EUR/h Buchungssatz etwa 5000 EUR - die der Mitarbeiter auf welches Projekt unzulässig gebucht hat? - um sowas herauszufinden wird dieser Buchungswahn betrieben.
Natürlich nerven die Buchungen! Aber... Es geht nicht darum Euch zu nerven oder überwachen. Es geht auch nicht darum herauszufinden wer eher etwas bescheisst oder etwas faul ist. IGBT: Deine Rechnung qaulifiziert dich zum kleinlichen Buchhalter "Nützli" :-) Was sind die 5k Euro schon im Vergleich zum Jahrespensum?! Die Ganze Bucherei kostet ausserdem schon ein Vielfaches. Das Ganze hat einen Zweck: Man will herausfinden bei welchen Projekten die Firma Geld verdient und bei welchen nicht, beziehungsweise daraus lernen zur Budgetierung von neuen Projekten. Das ist in der heutigen Zeit, beim globalen Konkurrenzdruck gerechtfertigt.
...und genau das funktioniert so nicht! Stell' dir mal vor, da schwatzen 2 Ings auf'm Gang. Beide machen vlt. aehnliche Sachen. Wie willst du das verbuchen? Und, 2 Szenarien: * Kollegen fragen mich nach tausend Dingen und halten mich ja effektiv von der Arbeit ab. Wie verbuche ich das? * Oder andersrum, ich nerve die Kollegen mit Fragen und halte sie von der Arbeit ab. Wie verbuche ich das? Sind vlt. erstmal Kostenfaktoren, aber vlt. haben beide was draus gelernt... Neenee, es braucht einen Chef bzw. Obermufti, der einigermassen einschaetzen kann was seine Leute koennen. Dazu braucht es auch Fachwissen. Und damit kann man 'nach oben' eine halbwegs realistische Kostenplanung liefern. Nur mit Tools und BWL funktioniert das nie! Gruss, - berndl PS: Seit >20 Jahren in der Entwicklung, 3 Firmen und ueberall das gleiche Spiel...
Meiner Erfahrung nach läuft das so (Forschungsinstitut, öffentlicher Dienst): man weiß welcher Prozentsatz auf welche Kostenstelle zu entfallen hat und wie lange die Gesamtarbeitszeit für einen Monat ist, also geht man am Monatsende her und verteilt nach Gutdünken Stunden so dass die Gesamtarbeitszeit stimmt und die Prozentsätze stimmen. Von der tatsächlichen Arbeitszeit ist das völlig unabhängig. Wurde mir offiziell von der Abteilung so gesagt. Geht in der Forschung auch gar nicht anders, oder auf welche Kostenstelle soll ich "4 Stunden Konferenz-Papers lesen um auf dem Laufenden zu bleiben" verbuchen? Sinn der ganzen Sache ist natürlich Null. Aber die ganzen Controller und ISOxyz-Heinis müssen ja irgendwie zufriedengestellt werden.
@ Änschinjöör , du bist ja ein ganz Schlauer, ohne dich wären wir da jetzt nicht drauf gekommen. Im Prinzip hapert es doch schon an den einfachsten Mittel der Buchungen, das könnte man alles im heutigen Technikwahn automatisieren, nur dummerwiese wird da nichts verbessert oder entwickelt. Das macht man noch wie zu Omas zeiten, per manueller Handeingabe oder schlimmer am PC - einfach nur grotesk. Bei der Überwachung / Controlling durch Zeiterfassung wird immenses Geld verbraten und Technik installiert und vernetzt. Den sauer arbeitenden MA aber von der lästigen und manipulierbaren Abrechnung zu entlasten, da versagen dann alle schöne Spielzeuge, das ist ´ja ein Mensch, mit dem kann mna das machen. Und noch eins, die schlauen Leute welche dahinter stehen, meist BWLer können dann auch nur mit den ganzen Zahlen und Statistiken durch Auswertungsprogramme und SW herumprahlen und sich wichtig machen. Sobald da in der Werteaufnahme oder Auswertung was falsch eingegeben wurde oder nicht so herauskommt wie geplant, aber dann sind die Schuldigen wieder die IT oder die Produzierenden. Es läßt sich damit (Datenberge) auch sehr viel Schindluder oder Druckmittel erzeugen, wer wie effektiv ist oder mit anderen vergleichbar wird. Nur hängt das meist an der Art und Weise der Dokumentation und damit am Sachverstand des jeweiligen Eingebers ab. Ein absolut unproduktiver aber findiger MA wird immer einen Weg finden sich ins rechte Licht zu rücken oder besser zu stellen, aber alles nur durch solche blinden und dummen Systeme. @ berndl , genau das wollte ich damit auch sagen, blindes Vertrauen in die Technik führte schon immer in totale Abhängigkeiten von diesen.
Ex-Öffentlicher Dienst schrieb: > Meiner Erfahrung nach läuft das so (Forschungsinstitut, öffentlicher > Dienst): man weiß welcher Prozentsatz auf welche Kostenstelle zu > entfallen hat und wie lange die Gesamtarbeitszeit für einen Monat ist, > also geht man am Monatsende her und verteilt nach Gutdünken Stunden so > dass die Gesamtarbeitszeit stimmt und die Prozentsätze stimmen. Die Idee hatte ich auch schon. Es ist kaum zu glauben, dass der öffentliche Dienst so progressiv ist.
Meine Güte stellt ihr euch an. Wer will den nachkontrollieren, ob ihr jetzt an einem Projekt 61 Minuten oder 64 Minuten gearbeitet habt? Oder dass ihr die mal 2,3 Minuten mit einem Kollegen über das Wochenende geredet habt? So etwas füllt man eben nach besten Wissen und Gewissen aus, ohne ständig mit der Stoppuhr und Notizzettel dazusitzen. Am Ende des Tages weiß man ja ungefähr, wieviel Zeit man in welches Projekt gesteckt hat. Wenn man etwas mit dem Kollegen geschwätzt hat, wird das eben nach Gefühl aufgeteilt. Oder halt auf das Allgemein-Konto gebucht. In der Entwicklung kann man das eben nicht so scharf trennen, wie man es in einer KFZ-Werkstatt tun kann. Wobei die ja in der Regel auch mit Standardsätzen rechnen, die echte Zeit wird da wohl auch selten mitgestoppt.
Stefan L. schrieb: > So etwas füllt man eben nach besten Wissen und Gewissen aus, ohne > ständig mit der Stoppuhr und Notizzettel dazusitzen Dafür gibt es doch Software, dass man sich darum keine Gedanken machen muss. Man müsste einfach auf "Tätigkeit beginnen" klicken oder beendet eine laufende Tätigkeit. Startet man eine neue Tätigkeit, während eine alte noch aktiv ist, wird automatisch die erste unterbrochen und die zweite gestartet. Um auf seine 40h zu kommen, könnte man sich Details ausgeben lassen. Alles was nicht Arbeitszeit, Tagesgeschäft / Projektarbeit, Meeting etc. ist, ist eben Pause. Ich wechsle häufig die laufende Tätigkeit - vielleicht alle 10 bis 30 min, wenn ich nicht weiterkomme oder mir was anderes einfällt. Oft sind die Aufgabenstellungen nicht ganz klar und durchdacht, sodass man immer erstmal ganz weit ausholen muss. "hier muss noch ein Bezug zum Kunden rein. Und dann natürlich noch die Abrechnung. Das geht doch mal eben?" "Merge doch mal bitte diese beiden Module" oder wenn man plötzlich von 5 oder mehr Parteien Anforderungen für ein und dasselbe Modul bekommt. Teilweise so widersprüchlich, dass man gar nicht alle Wünsche gleichzeitig erfüllen könnte - selbst wenn man unendlich viel Zeit mitbringen würde.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mit Buchungszeiten von weniger als 0,5 Stunden kreative Leute zu angeleiteten und zeitüberwachten Bandarbeitern degradiert werden. Ob das der Firma nützt, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Im Gegenteil, solche Chefs sorgen für ineffiziente Arbeitsabläufe und treiben die Verwaltungskosten unnötig in die Höhe. Letztendlich wird ohnehin immer geschoben bis es passt. Und falls noch der Gedanke hinzukommt, die Leute "auf Faulheit" hin abzuprüfen, dann wird es komplett hirnrissig. Damit gesteht der Chef seine Unfähigkeit, die Leute anhand ihrer Resultate zu bewerten.
Glaube keiner STatistik die DU nicht selbst gefälscht hast. Eine Gängelung der Mitarbeiter fördert nicht die Kreativität. Sie befriedigt nur den STatistiker.
Gastino G. schrieb: >Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mit Buchungszeiten von >weniger als 0,5 Stunden kreative Leute zu angeleiteten und >zeitüberwachten Bandarbeitern degradiert werden. Es gab hier im Forum in letzter Zeit auch mal Beiträge und Links zum Thema Effektivierung von Arbeitsabläufen bei Entwicklern. p-man hat die Dinge gerade trefflich beschrieben. Man ist doch mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt. Mal geht eine Sache besser voran als die andere, und da wechselt man hin und her, wie es gerade passt. Immerhin hatte ich in der alten Firma eine Projektsoftware, wo mit dem PL zusammen ein Zeitplan erstellt wurde. Das lies immerhin einen gewissen Wechsel zwischen den Tätigkeiten zu. Aber auch das, war ein strenges Korsett. Wenn was aus dem Ruder lief, lief der gesamte Plan auseinander, und war kaum korrigierbar. Welch ein Chaos manchmal. Beim Bandarbeiter ist es ja noch nachvollziehbar, daß der z.B. in einer Stunde 47 Löcher in ein Eisen bohrt und Gewinde schneidet. Sowas ist exakt voraussagbar. Solche Dinge beschneiden einen auf jeden Fall im klaren Denken und Handeln, da immer auch irgendwo ein Damokles-Schwert schwebt. Entwicklung als exakt planbare Fließbandproduktion. Auf jeden Fall, ist so ein Erfassungsapparat etwas, was bei vielen Personen viel Zeit (und Geld) verbrennt. Es schafft vielleicht neue Verwaltungsarbeitsplätze.
Mein Chef wurde durch die Rechtswelt angeregt... alle 12 Minuten wird bei denen abgerechnet.... Schrecklich...
Daniel Duesentrieb schrieb: > Mein Chef wurde durch die Rechtswelt angeregt... alle 12 Minuten wird > bei denen abgerechnet.... Schrecklich... Erzähl mir mehr.
Die Weinerei geht weiter. Erst jammern hier viele, dass sie ja so effizient sind, und deswegen ein Gehalt von 50k€ viel zu wenig ist (man ist ja so viel besser als der Kollege aus Tschechien oder gar aus China der ein Zehntel bekommt) und wenn ihr es dann mal belegen dürft, ist es auch wieder falsch. Am liebsten wäre Euch wohl die gute alte Welt, Ingenieure werden respektiert (egal, was sie gerade für einen Mist bauen, aber sie haben ja ein Dipl.), brauchen Ihre Arbeit nicht zu rechtfertigen, verdienen weit überdurchschnittlich (was sie immer noch tun) und die Entwicklung eines Autos dauerte 10 Jahre, weil die Herren Ings sich ja alle Zeit der Welt lassen konnten. Vor dreissig Jahren ging sowas noch, da hat man einfach beim Auftraggeber nachgefordert, wenn noch Geld fehlte. Tja, aber die guten Zeiten sind vorbei. Eine Firma, die ihre Projekte nicht halbwegs abrechnen kann und nicht weiss, welche Projekte Geld kosten und welche Geld bringen, wird schlicht früher oder später pleite sein. Und dann jammert ihr hier auch wieder rum. Gruss Axel
ja, die Zeit- / Tätigkeitenerfassung muss gut bedientbar sein. Ansonsten irritiert sie, wird vernachlässigt oder kostet Zeit und Konzentration. Meine 8 Stunden habe ich heute z.B. erst nach 18 Uhr erreicht - hatte insgesamt knapp 1,3 Stunden Pause gemacht (Kaffee, Frühstück, Kaffee, Mittag, Kaffee, mal an der Sonne sitzen und nachdenken über die Datenmodelle, Eis holen.... usw.)
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