Moin!
Ich möchte für ein Spiel ein kleines Gerät bauen das folgendes machen
soll:
Nach dem Einschalten soll ein Logo oder alternativ ein Willkommenstext
angezeigt werden. Nach ca. 3 Sekungen soll zur Eigabe einer
Personalnummer und anschließend einer PIN aufgefordert werden. Wenn die
richtig sind (es gibt nur eine richtige Personalnummer und PIN) dann
wird eine Koordinate ausgegeben. Nach ca. 30 Sekunden schaltet sich das
Gerät aus.
Ich dachte an ein kleines Display und eine 10er-Zahlentastatur.
Ich habe schonmal 2-3 kleine Schaltungen aus Bausätzen zusammengelötet
ohne allerdings genau verstanden zu haben wie die funktionieren.
Ich kann ein paar höhere Programmiersprachen wie Visual Basic (.NET) und
Perl und Skriptsprachen wie VBS/VBA.
Ist es realistisch das ich sowas selbst bauen kann? Wo fange ich an?
gibt es da schon was fertiges (Bauplan, Teileliste)?
Danke für eure Hilfe!
Wolfgang
Wolfgang Ziffels schrieb:> Ist es realistisch das ich sowas selbst bauen kann?
Ja, wenn du entweder geduldig genug bist fehlendes Wissen zu ergänzen
oder aber doch was fertiges findest.
> Wo fange ich an?
Klicke links auf AVR und danach auf AVR-GCC-Tutorial.
> gibt es da schon was fertiges (Bauplan, Teileliste)?
Ganz sicher gibt es das in genanntem Umfang. Solange zu suchen bis dir
etwas auch gefällt kann je nach Glück und Geschmack aber länger dauern
als es selbst zu entwickeln.
Hier gibts schonmal gleich einen Haufen von Projekten die quasi genau
dem geforderten entsprechen:
http://www.avr.4mg.com/custom3.html
Hallo Wolfgang,
schau Dir mal den Primer (STM32) an.
Ein fertiges Gerät mit Farbdisplay, Touch ...
und fertigen OS. Hiermit kannst Du mal starten und
Dich in die ARM Cortex-Welt einarbeiten.
Du startest mit dem schreiben von Applikationen unter dem
CircleOS bis hinauf zur eigenen Firmwareebene.
Der Primer2 hat auch einen Erweiterungsstecker für
eigene Hardwareerweiterung(en).
Mittlerweile ist auch ein PrimerEco aufgetaucht, inwieweit
dieser allerdings verfügbar ist entzieht sich meiner Kenntnis.
Viel Spaß und Erfolg
Gruß Ruppi66
Wow, mit so schneller Hilfe und vor allem so guten Verweisen habe ich
garnicht gerechnet. Danke!!
@Wichtel
Ich werde die beiden verlinkten Seiten mal durcharbeiten. Preislich
scheint mir die Sache atraktiv. Auf der Seite mit den Projekten ist ja
schon etwas sehr ähnliches dabei. Vielleicht kann man sich da was
abschauen.
@Ruppi66
Danke auch für deinen Hinweis und Link. Da das "Teil" für eine Art
Schnitzeljagd sein soll ist mir Evo Primer zu teuer. Sieht aber
interessant aus das Teil.
Jörg Rupprecht schrieb:> schau Dir mal den Primer (STM32) an.
Aber, aber.
Man muß nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Eine 3*4 Tastatur und ein HD44780-LCD, da reicht dicke ein ATmega48.
Du wirst nen Anfänger nur entmutigen, wenn Du ihm die mit Abstand
komplizierteste Lösung vorschlägst.
Peter
Peter Dannegger schrieb:> Aber, aber.> Man muß nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen.> Eine 3*4 Tastatur und ein HD44780-LCD, da reicht dicke ein ATmega48.
Sehe ich auch so. Wenn es noch etwas hübscher sein soll, dann kann er
auch ein 128x64-GLCD anschließen, eine ATmega48 wird für die
beschriebene Anwendung mehr als ausreichen.
Beispiele für die Ansteuerung eines GLCD oder eines LCD findet man zur
Genüge im Internet oder hier im Bereich "Codesammlung". Ebenso wie
Routinen zum Einlesen und Entprellen von Tastern.
Du brauchst:
1 Display pollin.de 120622 für -.95
1 Microcontroller pollin.de 100911 für 1.20
Genug Taster pollin.de 420595 für -.15
1 Kiste wie 460006 für 1.90
1 9V Block wie 270251 für -.95
1 Spannungsregler wie 170091 für -.15
3 Kondensatoren wie 200342 für -.03
auf einer PLatine wie 440458 für -.75
löten, passendes Programm schreiben
welches den Microcontroller im Schlafzustand hält
bis mal eine Taste gedrückt wird, und dann die
Dinge anzeigt bzw. entgegennimmt.
Falls du woanders bestellt (Reichelt?),
sind Vielschicht Keramikkondenstaoren X7R-5 100N besser,
ein LP 2950 ACZ5,0 besser als der 78L05,
und eine fertige 10er Folientastatur (Conrad 709930)
wohl praktischer, aber das Prinzip bleibt gleich.
Mit ein bischen Glück kann man sich bei Pollin auch
durch die Sortimente kämpfen.
Hallo,
zu den Bemerkungen von Peter und Gastino.
Ihr habt erstmal schon recht, mein Vorschlag mit dem Primer (2) kam
darum, da das CircleOS einen reich gedeckten Tisch an Funktionen für die
integrierten Komponenten wie Display, Touch, 3D-Beschleunigungssensor
und Joystick hat. Einen angenehmen Erweiterungsstecker im 2,54mm Raster
(IDC)
und eine gute Toolchain bietet. Verpackt in einem Gehäuse für mal rund
60 Teuros. (Akku und Debugschnittstelle auch integriert).
Er beginnt erstmal mit einer einfachen Applikation unter CircleOS ohne
den ganzen Initialisierungskram der bei einer Firmware niccht ohne ist.
Klar ist der 32Biter Oversized, aber kostet mich der Einstieg in die
8Biter-Welt nicht das gleiche? Ich will hiermit aber keine erneute
Diskussion über 8Bit vs. 32 Bit vom Zaun brechen. Jeder muss es selbst
entscheiden.
Gruß Ruppi66
P.S. Habe mit 8Bit Z80/8080 begonnen und es war eine schöne Zeit
Nochmal ich,
liest Euch bitte nochmal Wolfgangs Text durch, bisher hat er nur
Bausätze zusammengelötet und das ohne nötiges Hintergrundwissen.
Hier wäre es erstmal doch besser ein fertiges aufgebautes Grundgerät zu
haben und dieses zu erweitern (Schaltung und Wissen).
Gruß Ruppi66
Jörg Rupprecht schrieb:> Nochmal ich,> liest Euch bitte nochmal Wolfgangs Text durch, bisher hat er nur> Bausätze zusammengelötet und das ohne nötiges Hintergrundwissen.> Hier wäre es erstmal doch besser ein fertiges aufgebautes Grundgerät zu> haben und dieses zu erweitern (Schaltung und Wissen).
Für das was er vor hat, braucht er genau
einen Atmel AVR (Mega8, Mega16 oder was er sonst günstig kriegt)
ein Standard LCD
3 Tasten
Steckernetzeil, 7805
ein paar Kondensatoren
Lochraster oder Streifenrasterplatinen
einen Programmer
und da er schon Bausätze zusammengelötet hat, kriegt er den Aufbau auf
jeden Fall hin. Ist ja auch nicht weiter schwer, der AVR arbeitet von
alleine schon vollständig, sobald man nur die Spannungsversorgung
anschliest.
Aber mir kommt das alles so vor, wie die Argumentation der Nasa in den
60-Jahren: Wir bauen einen Computer, dazu nehme man .... und auch ja,
Software braucht man auch dazu.
Es ist die Software, die alles ausmacht, nicht die Hardware. Wer schon
gelötet hat, lötet sich seinen ersten AVR 'Computer' in 2 Stunden auf
einer Streifenraterplatine ohne Probleme zusammen. Das ist nicht das
Problem.
Und PS: Es geht nicht um den Kaufpreis an sich.
Jörg Rupprecht schrieb:> Klar ist der 32Biter Oversized, aber kostet mich der Einstieg in die> 8Biter-Welt nicht das gleiche?
Nein. Die 8-Bitter sind schon etwas übersichtlicher, es gibt sie als
DIP, sie sind hier bestens dokumentiert, es gibt unendlich viele
Projekte mit offenem Code, die darauf basieren und die Basis der
Helfenden hier ist sehr viel breiter als bei den 32-Bittern.
Und für Deine Anwendung ist die Verwendung eines 32-Bitters in etwa
vergleichbar mit dem Wochenendeinkauf, der mit einer Boeing 747
absolviert wird. ;)
Hallo,
zu Karl-Heinz:
a.) Schnitzeljagd -> Geocaching -> GPS (8Bit langen stimmt)
Netzteil naja, jeder Baum bekommt eine Steckdose,
nein nicht ernst gemeint, ich weiss worauf Du hinaus willst.
b.) Hier wär es anders, Du bekommst eine funktionierende HW und
funktionierende SW-Teile.
c.) Das das schnell aufzubauen geht, will ich nicht bestreiten.
Aber was ist wenn es zu einem Fehler kommt? Wir wissen nicht,
welche Erfahrung Wolfgang in der Elektronik hat. Meine Tochter
kann mit Ihren 11 Jahren auch einen Bausatz zusammenlöten.
Funktioniert dieser ok. Bei Problemen ist plötzlich wieder Papa
gefragt ;-)
zu Gastino:
Ja, der Primer2 kostet 60 Euros,
ja, der 32Biter ist wahrscheinlich überdimensioniert.
Aber da wir Wolfgangs Idee (Applikation) und Wissenstand in Bezug
auf Elektronik respektive Mikrocontroller nicht kennen,
verteidige ich meine Meinung, dass eine fertig aufgebaute HW
für Ihn weniger frustrierend ist.
Da ich den Primer2 gut kenne und schon Einige, mit unterschiedlichen
Applikationen, im Einsatz habe und weiss das die SW-Entwicklung
relativ einfach von der Hand geht, empfehle ich den Primer2.
Sonst wird der Einkauf mit dem Ultraleichtflieger mit leeren Tank
zur
Bauchlandung ;-) (Nur im Bezug auf die Boeing).
Empfehlt Ihn halt einen Bausatz/fertiges Modul mit einem AVR.
So kann Wolfgang selbst entscheiden, was für Ihn am Besten ist.
Der Lerneffekt ist bei Eurer Lösung allerdings höher als bei meiner.
Ich will/wollte hier aber keinen Streit oder Diskussion über 8Bit vs.
32Bit vom Zaun brechen. Der 8Biter hat garantiert immer noch seine
Daseinsberechtigung und ich gebe Euch 100%ig recht, dass eine Hardware
mit einem einfachen 8Biter selbst für einen Anfänger leichter aufzubauen
ist,
als die des einfachsten 32Biter.
Also nix für ungut und noch einen schönen Sonntag.
Gruß Ruppi66
Ich denke auch, die HW wird nicht die Hürde sein.
Trotzdem würde ich zu robusten Bauteilen raten, die man schnell mal
wechseln kann, wenn man sie geschrottet hat.
LCD, 3*4 Tastatur und AVR kriegt man alles im 2,54mm Raster, läßt sich
also prima an einem Abend auf ner Rasterplatine zusammenlöten.
Ich kann mir vorstellen, daß es für den 32Bit Boliden auch nen Wizzard
gibt, der schonmal die ganzen Grundeinstellungen (PLL, Peripherietakt,
Interrupts, Portmapping usw.) vornimmt. Aber das eigentliche
Programmieren setzt bestimmt fundierte C-Kentnisse voraus, insbesondere
Bitmasken sind für Anfänger oft ein hartes Brot.
Ich denke daher, daß ein Anfänger damit nicht glücklich wird.
Ich würde zu AVR-Bascom raten, da gibt es fertige Funktionen für LCD,
Tastatur und auch Pins sind als Bitvariablen direkt zugreifbar.
Peter