Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmierte Gerätelebensdauer


von Elektriker (Gast)


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Tach.

Gibt es heutzutage Consumergeräte mit einer durch die Software/Firmware 
begrenzten Lebensdauer?

Beispiel Waschmaschine/Trockner: Nur XX Zyklen, dann wird wird die 
Maschine durch die Firmware ausser Betrieb genommen bzw ein Defekt 
vorgetäuscht.

Beispiel Fernseher: Betriebsstundenbegrenzung per Software.

Beispiel PC: Begrenzung eines Druckers auf XX gedruckte Seiten.

Grund dafür könnte z.B. sein:
-Den Servicetechnikern zusätzliche Aufträge verschaffen, die 
Servicetechniker setzen den Zähler zurück und berechnen eine Reparatur
-Absatz von Neugeräten erhöhen
-Verhindern, dass im gewerblichen Bereich einfache und billige 
Consumergeräte lange genutzt werden können. Gewerbegeäte bzw Geräte für 
professionellen Einsatz sind ja oft um ein vielfaches teurer.


Offiziell wird sowas kein Hersteller zugeben. Aber was denkt ihr, das 
wird gemacht? Oder kennt ihr Geräte, wo nachweislich eine Begrenzung in 
der Software drin ist?

: Verschoben durch Admin
von Mine Fields (Gast)


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Man kann in der Regel durch die Auslegung der Hardware die Lebensdauer 
schon hinreichend genau begrenzen. Netter Nebeneffekt: Man spart Geld.

von Drucker (Gast)


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Elektriker schrieb:
> Oder kennt ihr Geräte, wo nachweislich eine Begrenzung in
> der Software drin ist?

Druckerpatronen...

von Elektriker (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Man kann in der Regel durch die Auslegung der Hardware die Lebensdauer
> schon hinreichend genau begrenzen. Netter Nebeneffekt: Man spart Geld.

Das stimmt zwar, aber das muss nicht heißen, dass ein Defekt auftritt.

Sagen wir z.B. Waschmaschine. Hardware z.B. ausgelegt auf z.B. 500 
Waschzyklen und eine Lebensdauer von ca 5 Jahren.

Geht sie dann nicht von der Hardware her kaputt, so dass wirklich ein 
Techniker gerufen werden muss, könnte man den Servicefall ja einfach mit 
der Software erzeugen.

Bei Autos ist das ja schon gang und gäbe.
Bei meinem Auto isses z.B. so dass bei einer deutlichen Überschreitung 
des Service Intervalls irgendwann die Motorkontroll-Leuchte angeht und 
der Motor nur noch im "Notbetrieb" läuft. Und das obwohl technisch noch 
alles ok ist.
Ich warte meine Autos in einer Hinterhofwerkstatt. Ich brauch keine 
Vertragswerkstatt. Nach Reset war der Notbetrieb wieder weg. Es wurde 
nichts ausgetauscht. Erst 40000 km später war dann wirklich mal was 
kaputt.

von hui (Gast)


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In diversen Elektronikgeräten werden viele Bauteile sehr sehr heiss da 
ineffizient oder schlecht gekühlt... die umgebenden Elkos o.ä. geben 
eher früher als Später den Löffel ab.
(s.a. Kondis auf Mainboards - in älteren Geräten ist das auch oft der 
Fehler aber die sind dann meist schon >10 Jahre alt bevor das passiert)

von Mine Fields (Gast)


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Elektriker schrieb:
> Das stimmt zwar, aber das muss nicht heißen, dass ein Defekt auftritt.
>
> Sagen wir z.B. Waschmaschine. Hardware z.B. ausgelegt auf z.B. 500
> Waschzyklen und eine Lebensdauer von ca 5 Jahren.

Richtig, aber bei den verkauften Stückzahlen spielt das auch keine 
Rolle, da sich das ganze statistisch mittelt.

Bei wartungsintensiven Produkten, wie Autos oder Drucker, ist das 
vielleicht etwas anderes.

von Elektriker (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Richtig, aber bei den verkauften Stückzahlen spielt das auch keine
> Rolle, da sich das ganze statistisch mittelt.
>
> Bei wartungsintensiven Produkten, wie Autos oder Drucker, ist das
> vielleicht etwas anderes.

Ok, also kann man davon ausgehen, dass es keine Begrenzung durch die 
Software gibt. Zumindest nicht bei Waschmaschinen, Fernsehern etc.

Bei Druckern war mir das mit den Tintenpatronen übrigens bekannt. 
Manchmal gibts auch noch die Begrenzung durch einen Resttintentank. Aber 
das kann man alles selber tauschen, ohne dass man nen Servcetechniker 
braucht, es ist ja nur das "Verbrauchsmaterial" was z.B. durch einen 
Zählerchip begrenzt ist.
Ob im Grundgerät auch eine Begrenzung eingebaut ist, weiß ich nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Elektriker schrieb:

> Beispiel Waschmaschine/Trockner: Nur XX Zyklen, dann wird wird die
> Maschine durch die Firmware ausser Betrieb genommen bzw ein Defekt
> vorgetäuscht.

Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, ausser bei 
Verbrauchsmaterial bei, Gerätschaft mit sicherheitsrelevanten 
Wartungsintervallen und Kram bei denen der Kunde sowieso nichts anderes 
erwartet (lies: bereits entsprechend erzogen wurde).

Grund: Wenn das auffliegt, dann kann der Laden dicht machen. Und das 
liesse sich wohl nicht ewig geheim halten.

von Stefan K. (sdwarfs)


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Hallöle,

also ich denke auch, dass das solche Schweinereien eher in Hardware 
"gelöst" würden. Da würd dann einfach ein Teil eingebaut, welches man am 
Besten nicht selbst tauschen kann und das hielte  nur ne Gewisse Anzahl 
von Betriebsstunden durch. Das hätte den Vorteil, dass einem keiner 
Nachweisen kann, dass es kein "Konstruktionsfehler" war... Software 
könnte man aus dem Speicherchip auslesen und hätte dann einen Beweis.
Würde das Problem vor Ende der Garantiezeit eintreten und der Kunde 
würde das Gerät einschicken, könnte man den Fehler einfach beheben.

Ich denk aber, dass es garnicht nötig ist, die Geräte extra auf nen 
gewisses maximales Durchhaltevermögen zu optimieren. Das passiert ganz 
automatisch: Die Herstellergarantie und die Gewährleistung beträgt für 
bestimmte Dinge eine bestimmte Frist. Die Gewährleistung ist zwar für 
den Händler, aber den interessiert ein Hersteller auch... denn der 
Händler ist des Herstellers "Liebling". Der bringt die Ware an den Mann 
und somit will ein Hersteller seine Händler also nicht verkraulen.

Wir haben eine Gewährleistung von 2 Jahren und eine Umkehr der 
Beweislast nach 1/2 Jahr... heißt für den Hersteller: Offensichtliche 
Herstellungsfehler, die nicht durch Bedienfehler entstehen könnten, 
dürfen nicht vor 1/2 Jahr eintreten. Ein Gerät sollte im Normalfall 
mindestens 2 Jahre halten...
Wenn ich jetzt ein Bauteil habe, sagen wir ein Kondensator auf einem 
Computer-Motherboard... Der hat eine Alterung, die eine Abweichung in 
der Kapazität um <1% pro Jahr ausmacht. Die Fertigungsgenauigkeit habe 
3% Varianz... Wenn das Gerät mit 5-6% Abweichung noch tut, wird der 
Kondensator also verwendet, anstatt einen Kondensator mit 1% 
Fertigungsgenauigkeit und nur -0,5% durch Alterung pro Jahr bringen 
würde und nen halben Cent mehr kostet.

Der Punkt ist aber auch: Eine Wirtschaft funktionieriert nur dann gut, 
wenn Dinge auch regelmäßig kaputt gehen und ersetzt werden müssen. Wenn 
Waschmaschinen 25 Jahre halten würden, würde kaum einer eine neue 
kaufen... ok, vielleicht weil sie sparsamer sind oder besser reinigen. 
Aber die Maschinen wären um einen großen Faktor teurer. Nicht wegen der 
Herstellungskosten, sondern wegen der Entwicklungskosten für Geräte und 
die Kosten für gebaute Produktionsanlagen und Miete. Diese Teilen sich 
auf die Gesamtproduktion aller Geräte auf, werden davon im Schnitt 
weniger verkauft, ist der Anteil pro Maschine höher.
Außerdem muss der Gewinn pro Gerät allgemein erhöht werden, denn die 
Händler müssen ja auch verdienen. Da ja insgesamt weniger Geräte (bei 25 
Jahren statt 2 Jahren Haltbarkeit etwa um Faktor 12,5 weniger!!!) 
verkauft würden. Wenn jetzt die Gewinnspanne eines Händlers vielleicht 
10% ist, müsste sie dann 125% sein, damit er das selbe verdient. Das 
Prinzip zieht sich durch sämtliche Bereiche der Wertschöpfungskette: die 
Bauteile würden teurer, denn auch diese Hersteller verkaufen weniger 
Stückzahlen, weil ja weniger Geräte gebaut und verkauft würden.
Dann kommen wir zum Verbraucher... der soll dann für ein Gerät das nicht 
2 Jahre hält für 280 EUR, plötzlich... sagen wir 3000 EUR legen... Woher 
bekommt er das Geld? Also müsste er einen Kredit aufnehmen, um eine 
Waschmaschine zu kaufen....? Oder man müsste die Gehälter erhöhen, was 
wiederum die Preise erhöht... Die Frage ist auch: Ist das Gerät in 2 
Jahren nicht schon veraltet? Nach 10 oder 25 Jahren sicherlich!

Es ist zwar nicht schön, in einer "Wegwerfgesellschaft" zu leben, aber 
genauer durchdacht, macht es Sinn, ein Gerät billiger zu kaufen und 
dafür etwas zu bekommen, dass eben nach 2 Jahren hinüber ist. Man sollte 
sich also beim Kauf bewußt sein: Ein Gerät wird genau so lange halten, 
wie die Herstellergarantie bzw. die Gewährleistungsdauer. Wenn es länger 
hält hat man Glück... Und danach sollte man entscheiden, ob es das einem 
noch Wert ist. Geräte die viel länger halten, sind zwangsläufig teurer, 
ob man will oder nicht. Das regelt sich automatisch durch die Wirtschaft 
(Stichwort: Marktsättigung). Das einzige was wir also sinnvollerweise 
reduzieren könnten, sind nicht die Kosten für ein Gerät pro Zeit, 
sondern den Materialverbrauch und letztlich die Menge an "Müll". Wobei 
Elektrogeräte ja bei richtiger Entsorgung (darum sollte jeder bemüht 
sein, der Umweltbewusst ist) ja auch vernünftig wiederverwertet 
werden...

LG,
Stefan

von Max (Gast)


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Naja bei ein paar Druckern gibt es, das die Software die Seiten mitzählt 
und bei einer stimmten Seitenzahl ne neue Bildtrommel verlangt, egal wie 
die alte aussieht.. wobei das schon so ist, dass die dann nicht mehr die 
schönste ist.

Bei Kaffevollautomaten gibt es Zähler die die Anzahl der Tassen zählen 
und dann irgendwann abschalten bis irgendwas getauscht wurde, das sind 
aber auch nur n paar und damit haben sich die Hersteller auch nicht 
unbedingt beliebt gemacht ;) Aber auch da ist es so, dass das eine recht 
hohe Menge für ein Consumergerät ist und die bei den Kaffevollautomaten 
wirklich richtig Geld für die Professionellen Teile wollen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Was rein elektronische Schaltungen angeht:

Ganz gewöhnliche elektronische Bauelemente (auch mechanische, was auch 
immer) haben Ausfallraten (Badewannenkurve). Gegen Frühausfall gibt es 
teurere Burn-In-Bauelemente, die quasi schon vorgealtert sind, und die 
Frühausfallphase (den linken Teil der Badewanne) hinter sich haben. Das 
macht Zusatzaufwand bei der Herstellung (Einbrennofen), und die Teile 
sind dann auch teurer.

Ja, man mag das als normaler Mensch nicht gerne glauben, daß ein 
künstlich vorgealtertes Bauelement ein wahrscheinlich längeres 
stabileres Leben vor sich hat, aber es ist so.

Abhängig von der Anzahl von Bauelementen in einem Gerät, mindert sich 
logischerweise die zu erwartende Lebensdauer. Temperatur spielt auch 
eine entscheidende Rolle. Beschleunigungsfaktor F, steigt stark 
exponentiell mit der Temperatur.

Ich erinnere mich daran, daß wir anhand von Herstellerdaten von 
Bauelementen für ein Gerät mal eine statistische 
Ausfallwahrscheinlichkeit berechneten. Die lag bei nur wenigen Jahren 
für einen einzigen Ausfall. Auch wenn ein einzelnes Bauelement durchaus 
hundert Jahre alt werden kann. Das war eigentlich nur ne 
Controllerschaltung mit ein paar Transistoren, IC, R, C, und L drauf. 
Auch nichts was warm wurde, nichts außergewöhnliches.

Die Vermutung, daß der Hersteller die Alterung beschleunigt, ist da 
generell nicht richtig.

So, jetzt sind die Statistiker dran. ;-)

von Michael H. (overthere)


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Das Problem bei der Ausfallwahrscheinlichkeit ist ja, dass viele 
Hersteller diese garnicht angeben. Und wie soll man sie dann berechnen?

von Mine Fields (Gast)


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Standardbauteile findet man in Tabellenbüchern. Und alles andere bekommt 
man schon beim Hersteller, auch wenn es nicht im Datenblatt steht.

von Ulrich (Gast)


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Bei den Lampen von Beamern gibt es auch so eine Begrenzung. Das hat da 
aber aus Sicherheitsgründen oft seine Berechtigung. Ab ein Gewissen 
Betriebszeit steigt das Explosionsrisiko der Birne.

von Elektriker (Gast)


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Ja, das was ihr da schreibt kann ich gut nachvollziehen.

Es ist allerdings so, dass vor vielen Jahren die Geräte noch viel 
hochwertiger gebaut wurden, und deutlich länger hielten.
Die Waschmaschinen aus den 70ern und 80ern waren fast unkaputtbar.

Genauso Fernseher. Die Geräte von Anfang der 80er hielten auch ewig.

Ich kenne eine Waschmaschinen, die fast 40 Jahre gehalten hat.
Dann war sie kaputt, aber noch nicht mal irreparabel. Es gab einfach 
keine Ersatzdichtungen mehr, man hätte aber bestimmt noch mit Dichtungen 
aus dem Sanitärbereich friemeln können.

Ich kenne auch einen Fernseher von Anfang der 80er, der heute noch 
funktioniert

von Mine Fields (Gast)


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Jetzt müsste man nur vergleichen, wieviel damals solche Geräte im 
Vergleich zu heute gekostet haben.

Der Preisdruck ist hier das Problem. Wenn ein Gerät das doppelte kostet, 
kauft es keiner mehr. Auch wenn es dann 4 mal so lange halten würde.

von Wilhelm F. (Gast)


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Elektriker schrieb:

>Genauso Fernseher. Die Geräte von Anfang der 80er hielten auch
>ewig.

Ganz im Ernst: Ich kenne keine elektronischen Geräte, die jemals länger 
lebten als heute. Sowas wie Handy, Fernseher oder PC. Die Alterung liegt 
heute eher im Zeitgeist. Wer hat heute noch gerne ein 3 Jahre altes 
Handy?

Dann geh mal noch 20 Jahre weiter zurück. Röhrenradios und 
Röhrenfernseher. Die wurden selten 10 Jahre alt. Die Lebensdauer einer 
gewöhnlichen Röhre war auf 10000 Betriebsstunden spezifiziert. Wenn der 
Service zu teuer wurde, flogen die Geräte auf den Schrott. Es wurde mit 
ahnungslosen Bürgern schon damals viel Schindluder getrieben, komplette 
Röhrensätze getauscht, um dem Service Geld einzubringen. Ich bin in 
dieser Zeit aufgewachsen, und kenne die Umstände.

von Andreas K. (derandi)


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Stefan L. schrieb:
> Der Preisdruck ist hier das Problem. Wenn ein Gerät das doppelte kostet,
> kauft es keiner mehr. Auch wenn es dann 4 mal so lange halten würde.

Miele stellt Waschmaschinen her, die kosten das 2-3 fache des Schrottes, 
der im Media-Mark auf Paletten verkauft wird, aber die halten auch gerne 
mal 20 Jahre und die verkaufen offensichtlich auch genug davon.

Aber sowas gibts sicher, vor allem bei Budget-Ablegern von 
Markenherstellern, die müssen sich keine Sorgen darum machen, das die 
Marke unter auffällig vielen Ausfällen leidet.

von Chris _. (_chris_)


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Ich habe eine teure Digitalkamera, welche ich dann nicht mehr länger 
benutzt hatte, so 2 Jahre. Danach ging die nicht mehr. Gerät aufgemacht, 
und nicht
schlecht gestaunt. Es war ein FPGA ohne Konfigurationsspeicher darin 
verbaut,
und noch eine Knopfbatterie, warscheinlich um die Zeit zwischen 
Produktion
und Kauf zu überbrücken. Ahnlich ging es mir mit dem Drucker, Epson.
Den habe ich inzwischen repariert, aber im Servicemanual steht drin,
die Elkos zur Ladungserhaltung sind für 5 Tage dimensioniert. Wenn die
ausgehen, verbraucht der Drucker gleich 0.8ml Tinte je Patrone.
Und die Patrone fasst 6.5ml wovon bei leerer Patrone 1.5ml 
zurückbleiben.

von Elektriker (Gast)


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Chris, um welche Digitalkamera handelte es sich denn? würde mich mal 
interessieren.

Und dass die Tintendrucker so viel Tinte verbrauchen, wenn man sie nicht 
ständig am Netz lsst ist ein Unding. Um welchen Epson Drucker handelte 
es sich denn?

Was die Waschmaschinen und Fernseher angeht, so billig wie heute waren 
Elektrogeräte noch nie. Natürlich schlägt sich das auch in der Qualität 
nieder.

von Wilhelm F. (Gast)


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Chris __ schrieb:

>Es war ein FPGA ohne Konfigurationsspeicher darin
>verbaut, und noch eine Knopfbatterie, warscheinlich
>um die Zeit zwischen Produktion und Kauf zu überbrücken.

Bedeutet das, daß das Gerät bei leerer Batterie geschrottet ist?

Ist ja mal ganz was neues, was ich noch nicht kannte...

von Stefan K. (sdwarfs)


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Prinzipiell könnte man mal überlegen, ob die Geräte von früher die jetzt 
noch laufen, sogenannte "Durchläufer" sind... und es nur den Schein 
erweckt, dass früher alles "besser" war.

Ich denke das meiste war früher nur besser reparierbar. Zudem hat sich 
das natürlich noch gelohnt... Wenn die Reparaturkosten niedrig (mehr 
Reparaturen pro Handwerker) und die Gerätekosten hoch (weniger Geräte 
pro Person) sind, lohnt sich auch eine Reparatur.
Das Problem sind meistens die Ersatzteile, welche irgendwo aus China 
oder Korea importiert werden müssten. Bei den Transportwegen dauert das 
nicht nur lange, sondern ist auch noch teuer, wenn man nicht gerade 
große Mengen bestellt.
Alles was also keine "Standardteile" sind, wie z.B. Gehäuseteile aus 
Kunststoff (es bricht hier mal und da was ab und Ende) oder eben 
bestimmte Dichtungen die nicht einfach nur Gummiringe sind... kann man 
eben nicht lokal erwerben, sondern den Hersteller bemühen.

Bei billigen Geräten lohnt das aber nicht... und bei bestimmten Geräten 
(z.B. Handy), will man auch keine 2-3 Wochen ohne leben. Also entweder 
gibts dann ein Leihgerät (was dann z.B. beim Handy nicht so toll ist und 
evtl. nicht die Programme drauf hat, die man braucht) oder man wirfts 
weg und kauft gleich ein neues.

Ein wenig ist also die Globalisierung schuld und vor allem die 
"Billigproduktion" im Ausland. Ein größeres Problem auch die 
"Ersatzteil"-Politik der Händler und Hersteller...

Grob: Es wird als Großhänder irgendwo ne "Schiffsladung" von einem 
bestimmten Produkt billig gekauft, wenn man irgendwo günstig ran 
kommt... Die wird dann an die Händler verteilt. Jetzt gleich Ersatzteile 
mitzubestellen ist ein Zusatz-Risiko... Es kann passieren, dass man die 
Dinger garnicht los wird. Vielleicht wird das Produkt am Ende sogar 
unter dem Einkaufpreis verkauft, damit es aus dem Lager kommt, bevor der 
Wertverlust noch weiter gestiegen ist. Und dann ist natürlich auch ein 
Lager für Ersatzteile nötig... insbesondere für schnelllebige Produkte.

Man überlege sich: Geräte entwickeln sich weiter... wenn ich als 
Hersteller 15 Jahre Ersatzteile für ein Gerät anbieten will, muss ich 
die irgendwo lagern oder die Produktion irgendwie weiterführen. Ich hab 
aber meist nicht nur 1 Produkt sondern vielleicht 10'000 ... man schaue 
bei den Chipherstellern: bestimmte Chips werden garnicht mehr 
produziert.
Was ist mit der Alterung der Ersatzteile? Funktionieren die überhaupt 
noch, wenn ich die vor 5 Jahren produziert habe?

von Lieschen Müller (Gast)


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>Der Punkt ist aber auch: Eine Wirtschaft funktionieriert nur dann gut,
>wenn Dinge auch regelmäßig kaputt gehen und ersetzt werden müssen.

Sorry, aber das ist kompletter Unfug. Dieses Märchen wird uns zwar von 
Kindesbeinen an eingetrichtert und Hirnwäsche betrieben, aber wahr wird 
das Märchen dadurch trotzdem nicht.

>Wenn Waschmaschinen 25 Jahre halten würden, würde kaum einer eine neue
>kaufen...

Und das wäre gut so!

>ok, vielleicht weil sie sparsamer sind oder besser reinigen.
>Aber die Maschinen wären um einen großen Faktor teurer.

Das spielt keine Rolle!


Begründung: Jede Art von Ressourcenverbrauch ist schlecht. Ressourcen 
sind z.B. Rohstoffe, Energie, Arbeitskraft- und Zeit. Ich brauche wohl 
nicht zu beweisen, dass das schlecht ist. Und höhere Qualität spart bis 
zu einem bestimmten Optimum Ressourcen!

Nur das egoistische, kleinkarrierte Denken lässt uns glauben, dass 
steigende "Produktion" systemwichtig ist. Das ist natürlich nicht so.


Um Dir das ganz plastisch zu verdeutlichen, konstruieren wir mal einen 
Fall: Du musst Deinen Fernseher selbst herstellen.

Welche Variante würdest Du wählen:

A: Arbeitszeit 10h, Lebensdauer des Gerätes ein Jahr.

B: Arbeitszeit 20h, Lebensdauer des Gerätes drei Jahre.

C: Arbeitszeit 0,5h (ein Roboter baut das Gerät größtenteils), 
Lebensdauer ebenfalls drei Jahre.

Ich würde Variante C wählen, und Du? Eine Qualitätssteigerung ist bis zu 
einem bestimmten Optimum nicht proportional mit der Steierung der 
notwendigen Ressourcen. Zum Fall C: Ja, der Roboter muss auch gebaut 
werden. Das habe ich hier mal auße acht gelassen, denn so eine Maschine 
kann während ihrer Betriebszeit nötigenfalls Millionen von Geräten 
herstellen.

von MaWin (Gast)


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> Wenn das auffliegt, dann kann der Laden dicht machen.

Nö, siehe Druckerhersteller.

Es gibt auch Hersteller von Beamern (Videoprojektoren) die nach x 
Stunden den Betrieb einstellen und eine neue Lampe forderten obwohl die 
alte noch ging.
Auch übel sind Produkte die nur funktionieren, so lange die Firma noch 
lebt, z.B. weil die die Server bereitstellt auf die zugegriffen wird 
oder Lizenzen auslaufen und nicht verlängert werden können.
Genau so schick sind Produkte die nach einer bestimmten Zeit nichts mehr 
taugen weil z.B. bei einer Uhr nicht über das Jahr '99 hinaus gezähjt 
werden konnte und sie erst ab 80 einstellbar ist.
Auch Autos haben nervende Wartungsintervallzähler, die vom Benutzer 
nicht abzuschalten sind, sondern eine teure "Reparatur" verlamgen. Ich 
weiß nicht, ob es auch Autos gibt, die dann nicht mehr starten.

> Ich kenne keine elektronischen Geräte, die jemals länger lebten als heute.

Na ja, es leben durchaus noch Geräte aus der Zeit vor dem Krieg, nein, 
nicht Irakkrieg sondern 2.WK. Es ist halt eine Frage der Statistik, eine 
Waschmaschine die täglich 2 mal läuft wird nicht so lange halten wie 
eine die nur 1 mal die Woche läuft.

Früher (tm) waren Geräte so teuer "1 Monatslohn", daß sich eine 
Reparatur noch lohnte. Heute ist oft 1 Arbeitsstunde schon teurer als 
der Gerätepreis. Sicher werden dann Geräte früher weggeschmissen.

> Miele stellt Waschmaschinen her ...  die halten auch gerne mal 20 Jahre

Miele stellte auch Waschmaschinen her, die reihenweise nach 2 Jahren den 
Geist aufgaben.

> Ein Gerät sollte im Normalfall mindestens 2 Jahre halten...

Was gut zum Handyvertrag passt. "Nach 2 Jahren gehört das Gerät ihnen 
und wir entfernen den SIMLock." Fein, dann ist es eh kaputt.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Das Problem bei der Ausfallwahrscheinlichkeit ist ja, dass viele
>Hersteller diese garnicht angeben. Und wie soll man sie dann berechnen?

Also ich hatte allein in den letzten zwölf Monaten mehrere Fälle im 
privaten Umfeld, wo defekte Elkos die Ursache für den Geräteausfall 
waren: Fernseher, PC und HIFI-Anlage.

Würden die Hersteller hier die beste verfügbare Qualität einsetzen und 
einige Cent mehr investieren, könnten die Geräte vermutlich doppelt so 
lange betrieben werden.

Es gibt sicher noch viele andere Fälle, wo bereits der Einsatz 
bestimmter Teile mit geringer Qualität eine gewisse 
Lebensdauerbegrenzung bewirkt.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Ich kenne keine elektronischen Geräte, die jemals länger lebten als heute.

In meinem Elternhaus steht noch das Röhrenradio meiner Oma, Baujahr des 
Gerätes: fünfziger Jahre. Einmal im Jahr schalte ich das Gerät ein, um 
zu sehen, ob es noch funktioniert. 2009 jedenfalls funktionierte es noch 
einwandfrei. 2010 habe ich's noch nicht getestet.

von P. M. (o-o)


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> -Den Servicetechnikern zusätzliche Aufträge verschaffen, die
> Servicetechniker setzen den Zähler zurück und berechnen eine Reparatur

Da müssten zu viele Servicetechniker eingeweiht sein, das käme 
garantiert raus, entweder als grossen Skandal oder als offenes 
Geheimnis. Wenn man den Servicetechnikern Aufträge generieren will, dann 
reicht es auch schon, dass das Gerät periodisch eine Wartung verlangt, 
was man dann auch ganz offen zugeben kann.

> -Verhindern, dass im gewerblichen Bereich einfache und billige
> Consumergeräte lange genutzt werden können. Gewerbegeäte bzw Geräte für
> professionellen Einsatz sind ja oft um ein vielfaches teurer.

Geräte für den professionellen Einsatz haben schon andere Anforderungen, 
die kann man nicht einfach so mit Consumergeräten ersetzen. (Ob der 
höhere Preis immer im vollen Ausmass gerechtfertigt ist, darüber lässt 
sich allerdings streiten.)

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:

>> Wenn das auffliegt, dann kann der Laden dicht machen.
>
> Nö, siehe Druckerhersteller.

Hatte ich indirekt mit angeführt. Der Thread bezog sich anfangs aber auf 
Güter wie Waschmaschinen, bei denen der Käufer noch nicht adäquat 
erzogen wurde.

Wenn von Waschmaschinenhersteller X morgen ruchbar würde, dass so ein 
Limit eingebaut sei: Würdest du nach wie vor eine von ihm kaufen? Von 
Prozessen ganz abgesehen. Langfristige Investitionsgüter sind nicht das 
Gleiche wie Verbrauchsmaterial wie Druckerpatronen oder Projektorlampen.

NB: Mir persönlich hat die Strategie der Druckerhersteller davon 
abgehalten, wieder sowas zu kaufen.

> Auch übel sind Produkte die nur funktionieren, so lange die Firma noch
> lebt, z.B. weil die die Server bereitstellt auf die zugegriffen wird
> oder Lizenzen auslaufen und nicht verlängert werden können.

Was mich in den 90ern davon abhielt, den Upgrade eines Textprogramms zu 
kaufen. Davor mögen viele geklaut haben, aber ich bezweifle, dass auch 
nur einer von denen nachträglich gelöhnt hat. Dafür reagierten die 
legalen Kunden aber unüberhörbar angepisst. Wurde bald darauf 
eingestellt.

> Genau so schick sind Produkte die nach einer bestimmten Zeit nichts mehr
> taugen weil z.B. bei einer Uhr nicht über das Jahr '99 hinaus gezähjt
> werden konnte und sie erst ab 80 einstellbar ist.

Sowas ist eher unbeabsichtigt.

> Na ja, es leben durchaus noch Geräte aus der Zeit vor dem Krieg, nein,
> nicht Irakkrieg sondern 2.WK.

Ich nehme an, die Röhren hast du dabei nicht mit auf der Rechnung.

> Was gut zum Handyvertrag passt. "Nach 2 Jahren gehört das Gerät ihnen
> und wir entfernen den SIMLock." Fein, dann ist es eh kaputt.

Meine private Statistik passt kein bischen dazu. Bekannte verwendet noch 
ein Nokia-Handy mit "Horn" (O-Ton: leichter in der Handtasche zu 
finden), jemand anders wird seines nur deshalb ausmustern weil zwar das 
olle A50-Handy noch lebt, der Akku auch noch ganz passabel ist, aber der 
Hersteller pleite. Was Unlocking für zivilisierte Tarife unmöglich 
macht. Einzig ein A55 hatte nach 3 Jahren eine Macke.

von Armin H. (min)


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Laptopakkus

von (prx) A. K. (prx)


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Armin H. schrieb:

> Laptopakkus

Technisch bedingt.

von Armin H. (min)


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@ A. K. (prx)
genau technisch bedingt - ein Zähler, der die Ladezyklen zählt, in einen 
Eeprom schreibt und irgendwann dem Computer über den "smartbus" 
mitteilt, jetzt ist fettisch. Akkus ausgebaut, lassen sich diese 
wunderbar als Bohrmaschinen-, Modellbauakku oä. weiterverwenden und 
haben noch die volle Kapazität. Geeignete Ladetechnik 
(Einzelzellenüberwachung 4,15V) wird vorausgesetzt.

von Heckenpenner (Gast)


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Bei meinem MP3-Player z.B. kann man den Akku nicht wechseln. Ist mir 
unbegreiflich wie man so etwas bauen kann.
Sollte verboten werden so etwas zu verkaufen.

von Jens G. (jensig)


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@Armin H.
Es kann ja auch durchaus auch die interne Lade/Balancer-Elektronik 
hinübergewesen sein.
Laptopakkus (was ja LiIon-Akkus sind) waren nun mal nicht unbedingt so 
zyklenfest, und alterten gerne mal recht schnell, vor allem bei ständig 
voll oder leer.

von melt (Gast)


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@Armin H.:
Welcher Hersteller???

von Floh (Gast)


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Seit einiger Zeit gibts ja auch die Lampen mit "Kurbelantrieb", in der 
eine Li-Zelle die Zeit bis zur Gewährleistung überbrückt.
Oder auch sehr interessant sind die Werbeslogans unter anderem für 
Mainboards, da wird inzwischen mit Kondensatoren angegeben, die länger 
als 2 Jahre halten.
http://www.youtube.com/watch?v=PkPosNLZg04
Wir hatten in der Familie auch schon 2 Fernseher, bei denen wirklich n 
paar Wochen nach dem Garantieende (2 Jahre) die Ablenkung der Röhre 
kaputt ging (Kondensatoren waren schuld).

von Armin H. (min)


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@melt
alle Hersteller machen das so.
Zudem behaupte ich, dass sich so gut wie jeder Akku, der eine 
Restspannung über 2V pro Einzellzelle hat, wieder voll aufladen läßt.
Zumindest war das bei mir bei allen "defekten" Laptopakkus so. Die 
Ladeelektronik des Akku, sagt da aber nee danke, bitte jetzt sofort 
NEUKAUFEN!

von Der Warze (Gast)


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Dass die gezielte Kurzlebigkeit durchaus Methode hat vermutete ich schon 
lange.
Die Bestätigung dafür erhielt ich vor einiger Zeit in einem Gespräch mit 
einem Produzenten für Spritzgussteile (liefert an diverse 
Markenhersteller und ihm geht das auch gegen den Strich, doch der Kunde 
ist halt König). Er erhielt Beispielweise extra den Auftrag 
Rückspiegelverkleidungen zu bauen die nur eine bestimmte Zeit halten und 
dann ‚zerfallen’.
Mitunter erhalte ich Teile zur Reparatur (das sind nicht  unbedingt 
billig-Chinateile) in dem Bauteile verbaut sind die so knapp 
dimensioniert sind das sie einen zuverlässigen dauerhaften Betrieb kaum 
aushalten können, obwohl die Teile die das ermöglichen oft kaum 2 Cent 
teuerer wären. Irgendwie hat das schon Methode, von nachhaltigem 
Produktdesign keine Spur.
Wen wundert es da noch das die Klimaanlagen des ICE schon bei 32°C den 
Geist aufgeben.

von MaWin (Gast)


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> > Laptopakkus
> Technisch bedingt.

Ähnlich: Glühlampen.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Sorry, aber das ist kompletter Unfug. Dieses Märchen wird uns zwar von
>> Kindesbeinen an eingetrichtert und Hirnwäsche betrieben, aber wahr wird
>> das Märchen dadurch trotzdem nicht.

Gegenfrage:
Du möchtest Dir einen MP3-Player mit 2GB Speicher kaufen. Du hast die 
Wahl zwischen:
A) 25 EUR für ein Produkt, das mindestens 2 Jahre hält (oder 
repariert/ersetzt wird)
B) 50 EUR für ein Produkt, das gewöhnlich 5 Jahre hält
C) 100 EUR für ein Produkt, das gewöhnlich 10 Jahre hält

Ich würde mich für A entscheiden, weil:
---
1. In 2 Jahren ist das Ding veraltet. Wenn ich aktuelle Technik haben 
will, kaufe ich lieber aller 2-4 Jahre (hält ja evtl. länger) ein 
billigeres Gerät. Damit komme ich im Schnitt auf 12,5 EUR pro Jahr, von 
denen ich JETZT nur 25 EUR investieren muss.

2. In 2-4 Jahren bekomme ich dann ein billiges, anderes Gerät, das 
besser ist und hänge nicht an dem Gerät. Natürlich könnte ich auch in 3 
Jahren mein 100 EUR MP3-Player wegwerfen und dann wieder einen für 100 
EUR kaufen... aber ich würds sicher nicht tun.

3. Wenn ich das Ding in der Bahn liegen lasse, runterfallen lasse, 
drauftrete, es gestohlen wird oder was auch immer. War's das.

4. Ich kann immer ein Gerät erwischen, dass vorher den Geist aufgibt. 
Wenn ich ein Gerät wählen kann, von dem mir 2 Jahre funktion 
"garantiert" werden (d.h. Ersatz oder Reparatur sicher gestellt sind), 
minimiere ich also mein Risiko.

5. Brauch ich in über 5 Jahren dieses Gerät überhaupt noch? Vielleicht 
gibt es bis dahin etwas anderes, dass das Gerät ersetzt? Zum Beispiel 
könnte ein MP3-Player im Handy drin sein...

6. Stichwort: Liquidität; Nehmen wir an es gäbe DVD-Player für die 
gleichen Preise, könnte ich mir mit 50 EUR nen DVD-Player und nen 
MP3-Player leisten. Würde ich 50 EUR für ein Produkt der Kategorie "B" 
investieren, könnte ich mir eben nur eines leisten.


Deine Vorstellung, einer besseren Welt hat nebenbei ein Problem: Diese 
hohe Effizienz erreichen wir nur durch Einsatz von Maschinen. Maschinen 
bedeuten immer auch weniger Arbeitsplätze für weniger qualifizierte 
Personen. Wir haben zwar ein wenig Personal, dass die Maschinen wartet 
und ne Heerschar von Programmierern. Aber wir haben schon jetzt das 
Problem, dass wir nicht genug Akademiker haben. Was wird mit all den 
Leuten, die ein Handwerk gelernt haben?
Und für manche ist das Handwerk mit eine der wenigen Sachen, für die 
genug geistige Fähigkeiten haben. Es schafft nicht jeder zum Studium und 
das liegt nicht nur an der Faulheit der Menschen.
Man könnte sagen... weniger Arbeit ist gut. Aber es bleibt jede Menge 
Arbeit, die nur hochqualifizierte Personen erledigen können. Die 
hochqualifizierten Menschen müssten also für das Gesamtwohl arbeiten, 
während die "Dummen" sich ausruhen können, weil sie sowieso nicht 
effizient genug sind im Vergleich zu Maschinen, wenn es um die 
"niederen" Arbeiten geht, die sie verrichten könnten...?
Die "Dummen" wären dann irgendwann so 90% der Bevölkerung...

Ich kaufe also evtl. lieber ein Produkt, an den Mensch handwerklich 
gearbeitet haben, damit diese Menschen weiterhin arbeiten und Geld 
verdienen können...
Anderenfalls muss ich irgendwann mehr Arbeitslosenversicherung zahlen 
und diese Menschen damit finanzieren...

von Stefan K. (sdwarfs)


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>>Ich kenne keine elektronischen Geräte, die jemals länger lebten als heute.
>In meinem Elternhaus steht noch das Röhrenradio meiner Oma, Baujahr des
>Gerätes: fünfziger Jahre. Einmal im Jahr schalte ich das Gerät ein, um
>zu sehen, ob es noch funktioniert. 2009 jedenfalls funktionierte es noch
>einwandfrei. 2010 habe ich's noch nicht getestet.

Und welchen Nutzwert hat dieses Gerät heute noch?
Bekommst Du auch alle Sender rein (z.B. UKW)?
Wird es noch benutzt?
Wieviel Energie verpulvert es durch Abwärme, bei der Benutzung?
Wieviel Raum nimmt es weg?

von Armin H. (min)


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da gibt es heute neuartige Jobs mit der Bezeichnung Lifecykledesigner, 
die allein den Zweck haben den Lebenszyklus des Produktes zu 
determinieren. Bei der heutigen komplexizität der Produkte, fällt es 
schwer die digitalen Sollbruchstellen nachzuweisen. Wenn irgendwo ein 
Zähler
"überläuft", war das halt ein "Softwarefehler". Ganz zu schweigen von 
der ständigen Internetvrebindung zum Hersteller, der jederzeit 
irgendwelche "Softwareupdates" vornehmen kann. Gottseidank gibt es 
Hightecinsitutionen, wie den ChaosComputerClub, die solche Schweinereien 
auch nachweisen. Nebenbei bin ich eigentlich dankbar, dass so viel 
Edelschrott (LCDs, Lipos,
und diverse Bauteile gratis verfügbar sind. Allerdings landet der meiste 
Consumerschrott auf dem Müll oder wird in Afrika dreckigst verbrannt um 
die Edelmetalle zu ernten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan K. schrieb:

>Und welchen Nutzwert hat dieses Gerät heute noch?

Das ist ein Sammlerstück, wie ein Oldtimer im Automobilbau. Sag da mal 
jemandem, er solle den Schrott von 1910 wegwerfen. Die springen dir mit 
dem nackten A*sch ins Gesicht! Und völlig zu recht. ;-)

von Lieschen Müller (Gast)


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>A) 25 EUR für ein Produkt, das mindestens 2 Jahre hält (oder
>repariert/ersetzt wird)
>B) 50 EUR für ein Produkt, das gewöhnlich 5 Jahre hält
>C) 100 EUR für ein Produkt, das gewöhnlich 10 Jahre hält

abgesehen davon, dass ein Gerät in diesem Bereich mit fünffacher 
Lebensdauer niemals den vierfachen Preis bedeutet: ich würde (trotz 
Deiner Ausführungen) dennoch Gerät C nehmen. Dann bestimmte ich, wann 
ich mich davon trenne, und nicht das Gerät.

Ganz nebenbei gibt es auch noch andere Produkte außer MP3-Playern. Je 
teurer das Produkt, desto eher lohnt sich, mehr zu investieren und dafür 
bessere Qualität zu erhalten.

Wir haben uns schon derart an den Schrott gewöhnt, der uns angedreht 
wird, dass wir uns hochwertige Produkte kaum noch vorstellen können.

Außerdem haben wir den (auch gesellschaftlich getriebenen) Konsumzwang 
schon derart verinnerlicht (und der existiert, Beispiel folgt), dass wir 
uns eine lange Nutzungsdauer von Geräten gar nicht mehr vorstellen 
können.

Und nun das Beispiel: Mobiltelefone. Wer nicht stets ein aktuelles Gerät 
aus der Jackentasche zieht, ist schon fast nicht mehr 
gesellschaftsfähig. Ich habe ein sehr einfaches Gerät, mit dem man 
telefonieren kann, das zur Not auch eine SMS sendet und ca. 200 
Telefonbucheinträge hat. Das genügt mir, sogar im geschäftlichen Umfeld. 
Nur darf ich es vor den Kunden nicht allzu deutlich auspacken, da dann 
mein Status bei diesen sinkt. Ist leider so.

Dass technische Geräte mit jeder Generation einen Meilenstein der 
Entwicklung darstellen, reden uns die Marketingleute ein. Es muss ja den 
Kunden mit allen Mitteln eingeredet werden, dass sie unbedingt die 
neuste Gerätegeneration brauchen.

Ein anderes Beispiel: Kraftfahrzeuge sind auch heutzutage derart 
"wartungsintensiv", dass es beinahe schon unverschämt ist. Das kommt 
mitunter von der irrwitzig kurzen Entwicklungszeit. Auch so ein Nachteil 
des Konsumterrors.

Ich könnte Dir noch tausend Beispiele nennen. Oft werden z.B. 
Produktgruppen gezielt optisch so verändert, dass diejenigen 
Zeitgenossen, die "up to date" sein wollen, gezwungen sind, ein neues 
Gerät zu kaufen. Beispiel: Notebooks mit Spiegeldisplay im 
Breitbildformat. Zumindest im geschäftlichen Umfeld untauglich, aber 
hype.

Schlimm sind auch die Bereiche, in denen man nur die Wahl zwischen 
schlecht und schlecht hat. Beispiel: Notebooks: die Geräte wirken wie 
Spielzeuge, sind labil, Tastatur gibt nach und nützt sich ab. Das sowohl 
bei 300,- EUR als auch bei 1000,- EUR Geräten. Der Unterschied besteht 
nämlich nicht in der Qualität, sondern in der Ausstattung.

Schade, dass es für Dich nicht nachvollziehbar ist, dass eine höhere 
Produktqualität und Lebensdauer sowie eine hochautomatisierte Fertigung 
auf jeden Fall die Lebensqualität verbessert.

von Armin H. (min)


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>Wer nicht stets ein aktuelles Gerät
>aus der Jackentasche zieht, ist schon fast nicht mehr
>gesellschaftsfähig.
Diese Einstellung ist absolut lächerlich!!

Und ich brauche keinen Iphone oder sonst einen Consumerschrott, der mir 
für teuer Geld schon defekt geliefert wird. Ich bekomme den Schrott 
irgendwann sowieso (fast) geschenkt und überlege mir dann, wie ich ein 
Linuxbetriebssystem da drauf kriege, um das Gerät erstmalig sinnvoll zu 
nutzen. Zum telefonieren habe ich übrigens ein altes Nokia, das bislang 
immer seinen Dienst getan hat. Eben alte Technik ohne diesen 
neumodischen 
immerimIntenetichbinferngesteuertDauertotalüberwachungskram.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Diese Einstellung ist absolut lächerlich!!

Das ist nicht meine Erfindung, sondern meine Erfahrung! Dass ich darauf 
keine Rücksicht nehme, habe ich ja schon geschrieben. Isch ahbe gar kein 
iphone ;-)

von Armin H. (min)


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Das mit der Einstellung war auch nicht persönlich gemeint, sondern 
allgemein;-)

von Etrick (Gast)


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Hi,

HiFi Verstärker von Cyrus waren mit die ersten, die einen uC zur 
Funktionssteuerung verwendeten. Fallen heute oft mit Speicherfehler aus, 
Neubrennen scheitert in der Regel daran, dass der Quellcode nicht 
auftreibar ist (man suche einen baugleichen intakten...).

Epson Drucker: Der ReinigungsTintentankzähler (schönes Wort)schaltet 
gnadenlos ab. Reset durch den Service kostet soviel wie ein neuer 
Drucker.

Mein Grafiktaschenrechner spinnt, auch hier wär nachflashen nötig...


Es gibt also auch verschleißunabhängiges "altern".

Gruß

Achim

von Stefan K. (sdwarfs)


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@Lieschen:
>Dass technische Geräte mit jeder Generation einen Meilenstein der
>Entwicklung darstellen, reden uns die Marketingleute ein. Es muss ja den
>Kunden mit allen Mitteln eingeredet werden, dass sie unbedingt die
>neuste Gerätegeneration brauchen.

Das kann ich bestätigen. Aber ich mach auch nicht (mehr) jede Neuerung 
mit. Ich weiß noch, dass wir als Jugendliche unsere Rechner ständig 
aufgerüstet haben... und total sinnlos versucht haben irgendwas zu 
optimieren (Einstellung im BIOS), was dann so 1-2% mehr Rechenleistung 
gebracht hat, die wir nicht mal merken konnten. War am Ende mehr 
Einbildung als Wissen, ob es nun wirklich schneller ist.

Meine Notebooks müssen bei mir zum Beispiel ziemlich viel durch machen. 
Das aktuelle dürfte jetzt mein drittes Notebook sein. Mein größtes 
Problem bei den Teilen waren immer: Gehäusekonstruktionsfehler, sinkende 
Akkuleistung und "Instabilität" (Zuverlässigkeit).
Mängel am Gehäuse (die Stellen, wo es brechen wird), erkenne ich 
inzwischen schon vor dem Kauf (meist bei irgendwelchen Einschüben oder 
den Schanieren).
Die sinkende Akkuleistung... hat über die Generationen der Geräte selbst 
verbessert: Die Ladetechnik ist wohl besser geworden. Mein Notebook aus 
dem Jahre 2000 hatte so ca. 4 Jahre bei mir durchackern müssen, bis es 
dann seine Rente von 2-3 Jahren bei meinen Eltern antreten durfte. 
Inzwischen ist das hoffnungslos überalterte Technik und wurde 
wahrscheinlich entsorgt.
Mein zweites Notebook hatte ich auch ca. 4 Jahre; Es hat in der Zeit so 
etwa 3 Akkupacks gefressen... das Gerät hatte vor allem Problem mit der 
"Stabilität" (Das Betriebssystem hat sich öfter mal verabschiedet bei 
UMTS-Betrieb über ne Erweiterungskarte). Da hab ich allerdings 
irgendwann mal nen Schwapp Orangensaft auf die Tastatur gekippt... die 
Tastatur gereinigt, was kein Problem war... aber irgendwie haben die 
Dämpfe das Display verfärbt, fragt mich nicht wieso.... man sieht halt 
nen riesigen Fleck aufm Display und bei Grafikbearbeitung stört das. Es 
wurde somit als recht gutes, noch brauchbares Gerät an meine Eltern 
abgegeben. Meine Schwester nutzt es gerade... Alter aktuell etwa 5 1/2 
Jahre. Das Gerät sollte noch etwa 2-3 Jahre benutzbar sein (d.h. genug 
Rechenleistung haben und sowas, um damit sinnvoll zu arbeiten).
Das aktuelle Notebook hat seine Schwachstellen im Material: Es gibt 
schon nach 1 Jahr ne Bruchstelle (die aber nicht relevant ist) und das 
Display hat auch komische, winzige Flecken und nen winzigen Riss in der 
Schutzbeschichtung(?) bekommen.

Also ich würde meinen, dass dieser "ich muss mir immer ohne wirklichen 
Grund das neueste haben"-Wahn mich nicht wirklich stark betrifft. 
Trotzdem sollten Geräte einfach irgendwann getauscht werden. Ein 
Kühlschrank von vor 10-20 Jahren ist eben einfach mal ein elendiger 
Stromfresser und eine Waschmaschine von 1980 wäscht halt mit X Litern 
Wasser, irre viel Strom...

Es ist nicht nur ein MP3-Player der nicht mehr Zeitgemäß ist, weil er 
z.B. nur 6 Stunden läuft, während ich mit meinem Handy ein vielfaches 
der Zeit Musik hören kann, ohne das Akku zu wechseln... damit auch noch 
telefonieren und im Internet surfen kann (oh? ein MP3-Player mit 
integriertem Telefon? ;-)), wenn ich mal unterwegs bin... (ggf. mitm 
Notebook ohne dass ich zusätzlich eine UMTS-Karte im Notebook brauche 
oder einen weiteren Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter).
Mein Handy musste sowieso getauscht werden, da mein alter "Toaster auf 
Mikrowellenbasis" (konnte man noch schön beim SMS-Empfang im Radio 
hören) irgendwann den Geist aufgegeben hat...

Ich denke es kommt auch viel darauf an, wie wir unsere Geräte 
"behandeln".

Wenn man jetzt meint: Was kann man beim Fernseher schon falsch machen? 
-- klare Sache: Nach dem Kauf gleich mal einschalten ohne ihn 
aklimatisieren zu lassen; Haben wir früher gemacht... wie siehts heute 
aus?
Wer achtet bei seiner Waschmaschine darauf, dass sie ordentlich 
waagerech steht (beim Aufstellen nach Kauf oder Umzug) und beachtet 
immer die maximale Beladung richtig?

Der Punkt ist: die Geräte kosten nicht soo viel, also behandeln wir sie 
entsprechend mit weniger Feingefühl, oder nicht?

Meine Waschmaschine ist jetzt auch so 4 1/2 Jahre alt, läuft noch ohne 
Probleme. Sie wird wahrscheinlich auch noch ein paar Jahre halten 
(wahrscheinlich geht sie morgen kaputt, .... dann werde ich berichten 
;).

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Schade, dass es für Dich nicht nachvollziehbar ist, dass eine höhere
>> Produktqualität und Lebensdauer sowie eine hochautomatisierte Fertigung
>> auf jeden Fall die Lebensqualität verbessert.

Ich würde mir wünschen, dass es anders wäre... aber ich sehe es als 
unrealistisch an: Ohne Geld und Bezahlung wird es viele Menschen geben, 
die einfach nicht arbeiten wollen. Es wird aber in absehbarer Zeit 
(sagen wir: zumindest die nächsten 100 Jahre) immer Arbeiten geben, die 
vom Mensch erledigt werden müssen. Und diese Arbeit wird immer 
anspruchsvoller an die Geistige Leistung werden...
Das Hauptproblem wird sein, die immer weniger werdende Arbeit gerecht 
und gleichmäßig unter den Menschen aufzuteilen. Allen Leuten, die nicht 
fähig sind, geistige Hochleistungen zu erbringen, den "Luxus" zu 
verweigern, wird/würde irgendwann zu einer Rebellion führen...
Je langsamer wir uns dieser Zeit nähern, desto besser. Denn um so eher 
wird man eingreifen können, um das abzuwenden.

Meine Meinung ist: Wenn Menschen gleich gute Qualtität liefern und an 
sich eine anspruchsvolle Aufgabe durchführen aber 10% mehr kosten als 
Maschinen, dann nimm die Menschen zum Arbeiten.

Als Jugendlicher wollte ich auch alles Maschinen erledigen lassen und 
nichts mehr arbeiten... der Traum vom randvoll gefüllten Kühlschrank, 
dem frisch gemachten Bett ohne auch nur den Finger knicken zu müssen...

Der Schritt dort hin ist aber nicht so einfach möglich, es sei denn wir 
erfinden intelligente Maschinen, die sich selbst bauen, weiterentwickeln 
und programmieren können... Wer aber Terminator 1-3, AI und andere 
(Hirnwäsche?-)Filme gesehen hat, versteht, dass man damit aber nicht 
weit kommen wird. Sobald Maschinen selbstständig sein sollen, müssen sie 
früher oder später eine Art von Bewußtsein bekommen. Sie würden also wie 
ein lebender, intelligenter Organismus anzusehen sein, der zur Arbeit 
versklavt wird. Und irgendwann würde sich diese Technologie (wenn wir 
sie "versklaven") gegen uns wenden.

Eine andere Möglichkeit, die ich noch sehe - allerdings sehe ich nicht 
den Weg dort hin: Das was Open-Source zum funktionieren bringt, ist dass 
Menschen, die sich um ihren Lebensunterhalt keine Sorgen machen müssen, 
dazu neigen etwas kostenlos für die Gesellschaft zu tun.
Sollte es wirklich so wenig Arbeit geben und man sich um nichts sorgen 
müssen, würde zumindest die Forschung (z.B: Erfinden neuer Produkte) als 
eine Art Hobby weiter betrieben... das z.B. in der Gesellschaft ansehen 
bringen würde.
Dennoch denke ich, dass immer eine Reihe von unliebsamen Aufgaben 
bleiben werden, die aber hochqualitative Fähigkeiten erfordern... z.B. 
eben die Wartung von Anlagen. Am Ende muss es irgendwer machen... und es 
wird immer welche geben, die sich vor der Verpflichtung drücken.

Hm, wenn ich so  drüber nachdenke, könnte das "Ansehen", "Dank" und das 
soziale Feedback ein ausreichender Ansporn sein und Geld ersetzen, wenn 
man sich um seine Existenzgrundlage keine Sorgen machen müsste...
Nur, wie kommt man zu dieser Welt, in der sich keiner um seine 
Existenzgrundlage sorgen muss?

von Holm T. (Gast)


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Betreffs Röhrenradio: Die "Auskenner" die immer denken man müsse alle 14 
Tage den Röhrensatz tauschen sollten lieber die Klappe halten.
Nur Langlebensdauerröhren waren für Beteibszeiten bis zu 10000h 
spezifiziert,
alle Anderen geben per Datenblatt eher den Geist auf (rd. 2000h).

Nichts desto trotz repariere ich Röhrengeräte, finde die 
Originalbestückung
an Röhen vom Herteller in den Geräten und die Dinger funktioniern noch 
lt.
Spezifikation. Das was die Geräte kaputt macht sind meist die selben 
Teile wie heute: alternde Kondensatoren oder sich über die Zeit 
verstimmende Spulen, nicht die Röhren!

Abgesehen davon repariere ich gerne solche Geräte, einfach weil es der 
Beseitzer dankt, Chinaware gucke ich nur in den seltensten Fällen auch 
nur an.

Gruß,

Holm

von Joerg F. (felge1966)


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Nachdem die zweite NoName Stereoanlage das zeitliche gesegnet hatte, 
wurde für die tägliche Musikberieselung mein alter Sternrecorder (RFT 
R4000) Bj 1980 wieder reannimiert. Der läuft seit ca 12 Jahren fast 
jeden Tag (und das so ca 4-10 Stunden). Das einzigste was inzwischen 
defekt ist, ist die Skalenbeleuchutng (Soffite) und da bin ich nur zu 
faul, sie auszutauschen.

Bei diversen Geräten habe ich allerdings auch den Verdacht, daß der 
Hersteller dem Ausfall nachhilft. Bei einem Nadeldrucker, der zu einem 
technischen System gehörte, war die Ausfallrate nach 3 Jahren fast 90%. 
Die Geräte fielen sogar in der Einschalreihenfolge aus (ein Schelm, der 
böses dabei denkt...).

Bei meinem alten digitalen Fotoapp. Mustek MDC-800 ging das soweit, daß 
ein Teil der Sprachen nach einem Jahr verschwanden. Der Hersteller bot 
"kulanterweise" einen Kompletttausch der Elektronik für eine horrende 
Summe an und gehört seitdem bei mir auf die schwarze Liste (es wird 
nichts mehr von der Firma gekauft - egal was).

von Tobi W. (todward)


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Ich habe den Thread nur überflogen aber das einzige was ich kenne, sind 
sogenannte Zahlungsbits in der Software.

es läuft so ab, dass bei größeren Maschinen, sagen wir eine CNC-Fräse, 
die Software die Betriebsstunden/Verfahrene Strecke/anzahl der 
Werkzeugwechslungen usw. mitzählt und nach einer bestimmten zeit/anzahl, 
z.b. einen Achsservo lamlegt. Das ganze ist so angelegt, das es in einem 
bestimmten zeitraum auf jeden fall auftritt.
Der Kunde ruft dann natürlich beim Hersteller an und fragt was er tun 
kann. Jetzt kommt das "Zahlungsbit" in aktion. Die Leute an der Hotline 
gucken dann in ihrer Datenbank nach um zu sehen, ob der Kunde die 
maschine schon bezahlt hat oder noch raten ausstehen. Ist alles bezahlt, 
bekommt man eine mehr oder weniger kompetente anleitung wie man das 
reparieren kann. Meistens muss man nur einen Reset der motortreiber 
durchführen.

Mir ist das Problem so noch nicht begegnet aber in meinem 
Praktikumsbetrieb gab es diese Probleme schön öfters, die sich alle auf 
eine solche vorgehensweise zurückführen lassen. Und das nicht nur bei 
bei einem hersteller.

Grüße
Tobias

von Lieschen Müller (Gast)


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@To W.

Was Du beschreibst (definierter Ausfall bei Nichtbezahlung der Maschine) 
ist einfach eine Unverschämtheit! Ich bin in diesem Bereich tätig und 
programmiere auch solche Maschinen. Niemals würde es mir einfallen, 
sowas in meine Software einzubauen. Meine Kunden können sich darauf 
verlassen, dass sie die Maschinen in einem einwandfreien, dauerhaft 
lauffähigen Zustand erhalten. Und ich konnte mich bisher immer darauf 
verlassen, dass meine Kunden meine Leistungen angemessen bezahlen. Im 
Übrigen bin ich nicht mal sicher, ob so ein "Bezahlbit" nicht sogar eine 
strafbare, zumindest aber schadensersatzpflichtige Angelegenheit wäre. 
Ich denke, wenn solche Maßnahmen  vom Lieferanten notwendig und 
womöglich sogar vom Kunden "akzeptiert" werden, dann ist sowieso jede 
Basis für eine faire Geschäftsbeziehung dahin.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Ich würde mir wünschen, dass es anders wäre... aber ich sehe es als
>unrealistisch an:
>Ohne Geld und Bezahlung wird es viele Menschen geben,

Durch die steigende Automatisierung müssen wir heute wesentlich weniger 
lang für ein Auto, eine Waschmaschine, einen Fernseher, ein Laib Brot 
arbeiten. Willst Du das etwa rückgängig machen, indem der 
Automatisierungsgrad in der Industrie und Landwirtschaft gesenkt wird. 
Das wäre ein, vorsichtig gesagt, ziemlich kontraproduktive Idee.
Interessant ist auch, dass Du von Geld redest. Lass uns doch besser von 
Kaufkraft reden, denn draum geht es im Endeffekt. Fakt ist einfach: je 
mehr Arbeiten automatisiert werden können, desto besser für die 
Menschen. Ich denke, das sollte Dir so langsam klar sein. Versuch doch 
bitte mal, über den Tellerrand zu schauen.

>die einfach nicht arbeiten wollen. Es wird aber in absehbarer Zeit
>(sagen wir: zumindest die nächsten 100 Jahre) immer Arbeiten geben, die
>vom Mensch erledigt werden müssen. Und diese Arbeit wird immer
>anspruchsvoller an die Geistige Leistung werden...

Da dann ja insgesamt weniger gearbeitet werden muss, können die 
intellektuell weniger gut ausgestatteten Menschen länger in die Schule 
und Ausbildung gehen und so ihre Defizite teilweise ausgleichen. Schon 
ist das "Problem" gelöst.

>Das Hauptproblem wird sein, die immer weniger werdende Arbeit gerecht
>und gleichmäßig unter den Menschen aufzuteilen.

Gerecht im Sinne von: "es soll gefälligst jeder arbeiten" oder "jeder 
hat ein Recht auf Arbeit"? Das ist nämlich die ganz große Frage! Heute 
ist die Variante zwei in unseren Köpfen eingepflanzt. Und das ist irgend 
wie pervers! Ein Recht auf Arbeit, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Wenn ich mein Einkommen aufrecht erhalten könnte, ohne jede Woche 
mindestens 60h zu arbeiten, glaube mir, ich würde die Chance nutzen ;-)
heute könnte man den Eindruck bekommen, Arbeit wäre etwas 
erstrebenswertes. Für mich ist lediglich Wohlstand und ein hoher 
Lebensstandard erstrebenswert. Wenn das auch ohne Arbeit erreichbar 
wäre, würde ich sofort mitmachen.

>Allen Leuten, die nicht
>fähig sind, geistige Hochleistungen zu erbringen, den "Luxus" zu
>verweigern, wird/würde irgendwann zu einer Rebellion führen...
>Je langsamer wir uns dieser Zeit nähern, desto besser. Denn um so eher
>wird man eingreifen können, um das abzuwenden.

Höhere Automatisierungsgrade und längere Produktlebensdauer machen es 
möglich, den Lebensstandard und die Lebensqualität mit weniger Arbeit zu 
halten oder bei gleichem Arbeitsaufwand zu erhöhen. Ich dachte 
eigentlich, das wäre inzwischen soweit klar.

von schwarzseher (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Es ist zwar nicht schön, in einer "Wegwerfgesellschaft" zu leben, aber
> genauer durchdacht, macht es Sinn, ein Gerät billiger zu kaufen und
> dafür etwas zu bekommen, dass eben nach 2 Jahren hinüber ist.

Tja.. aber das ist langfristig gesehen das Todesurteil für 2 Milliarden 
Menschen. Wie ich da drauf komme? Mit dem oben genannten Schema haben 
wir immer fettere & extrem ineffiziente Wertschöpfungsketten kreiert die 
allesamt auf der Ausbeutung der Natur bzw. natürlichen Resourchen (Öl, 
Kohle, Uran) basiert. Durch den resultierenden Wohlstand wächst die 
Population Mensch ziemlich rassant. In absehbarer Zeit werden so ca. 9 
Milliarden Menschen die Erde bevölkern (aktuell 6,7). Diese Population 
lebt von den Resourchen die momentan massiv ausgebeuetet werden. (Und 
völlig ineffizient nebenbei bemerkt). Sie müssen (minimum) ernärt und 
mit Wasser versorgt werden. Jetzt geht uns in ca. 30-50 Jahren das Öl 
aus (das ist Fakt) und in ca 80-100 Jahren das Uran (Ausser man findet 
einen Weg Uran besser zu nutzen). Was glaub ihr was passiert wenn dieser 
Zustand Eintritt? Es gibt Länder und Kontinente die sich Heute schon gar 
nicht mehr alleine Ernähren können. Wenn die großen Energiereserven 
wegfallen knallts gewaltig. Großindustrielle Herstellung von 
Lebensmitteln, Transport dergleichen etc. Das alles ist in einem realtiv 
kurzem Zeitraum nicht mehr existent. Dann beginnen wider die früher 
üblichen Kriege und Massensterben. Schon alleine der Kampf ums saubere 
Wasser.

Und das alles nur weil jetzt ein paar Idioten meinen sie müssen die 
veralteten Strukturen aufrecherhalten. Die Ineffizenz kommt ja momentan 
der Bevölkerung zu gute. Man wendet durch eine ewig lange 
Wertschöpfungskette unglaubliche Mengen an Resourchen (Energie, Wasser) 
für ganz banale Dinge auf. Das große Problem kommt halt dann erst wenn 
die Rechourchen erschöpft sind. Dann hat nämlich keiner die 
entsprechende Technologie die Sachen effizent zu Produzieren. Dann steht 
man da mit 9 Milliarden Mäulern die zu stopfen sind.

Oder glaub jemand das wir wirklich z.b. Fahrzeuge brauchen wie sie 
momentan verkauft werden? Was da an Alu, Kupfer und Kunststoffen verbaut 
ist ... was das an Resourchen frisst.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Hm, wenn ich so  drüber nachdenke, könnte das "Ansehen", "Dank" und das
>soziale Feedback ein ausreichender Ansporn sein und Geld ersetzen, wenn
>man sich um seine Existenzgrundlage keine Sorgen machen müsste...

Aaaaahhhh, jetzt reift so langsam der Gedanke ;-)

>Nur, wie kommt man zu dieser Welt, in der sich keiner um seine
>Existenzgrundlage sorgen muss?

Über einen Ansatz diskutieren wir doch schon die ganze Zeit hier ;-)

von Stefan K. (sdwarfs)


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Was man vielleicht auch in die Kategorie zählen könnte wären:
OTP (One Time Programmable) - Chips...

D.h. man kann sie einmal programmieren und dann ist da irgend nen Bit 
gesetzt, um die Reprogrammierung zu verhindern... obwohl das bestimmt 
noch einige Male mehr gehen würde...

von Stefan K. (sdwarfs)


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>>Nur, wie kommt man zu dieser Welt, in der sich keiner um seine
>>Existenzgrundlage sorgen muss?
>
> Aaaaahhhh, jetzt reift so langsam der Gedanke ;-)

So einfach ist das halt nicht, wenn man realistisch ist. Das Problem 
sind die ausnutzenden Leute... d.h. die die nicht arbeiten wollen, aber 
möglichst viel Luxus - und sich gleichzeitig keine Gedanken darüber 
machen, wie es den anderen ergeht.
Nur wenn es effektiv -nicht- nötig ist zu arbeiten, dann funktioniert 
es. D.h. wenn man eben nicht aufräumen, nicht kochen, Wäsche waschen, 
Kleider herstellen... usw. muss... Denn dann ist alle Arbeit 
"freiwillig" zur Beschäftigung. Etwas das Spaß macht und die lange Weile 
vertreibt...

von Lieschen Müller (Gast)


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>So einfach ist das halt nicht, wenn man realistisch ist. Das Problem
>sind die ausnutzenden Leute...

Ich sagte ja nicht, dass ein sofortiges, radikales Umdenken sofort und 
komplett notwendig oder gar möglich wäre. Es würde allerdings schon 
helfen, wenn die Leute aus ihrer gedanklichen Enge ausbrechen könnten. 
Ich habe beruflich ständig damit zu kämpfen, wenn einige Arbeitsplätze 
durch neue, automatisch arbeitende Maschinen überflüssig werden. In den 
Firmen werden aber häufig keine Leute entlassen, sondern es ist einfach 
der Output höher. Aber die Ressentiments gegen einen höheren 
Automatisierungsgrad sind allgegenwärtig. Lokal, für den einzelnen 
gesehen ist dieses Denken ja auch völlig realistisch. Global gelten 
jedoch ganz andere Prämissen, und eine davon lautet: Ressourcen, egal 
welcher Art, möglichst sparsam einsetzen.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan K. schrieb:

> Hm, wenn ich so  drüber nachdenke, könnte das "Ansehen", "Dank" und das
> soziale Feedback ein ausreichender Ansporn sein und Geld ersetzen, wenn
> man sich um seine Existenzgrundlage keine Sorgen machen müsste...

Dass die Gier sehr vieler Menschen beim Erreichen der Existenzgrundlage 
nicht von Allein aufhört erscheint mir als offensichtlich. Dabei ist es 
nicht relevant, ob das in Geld oder in Rindern gemessen wird. D.h. 
sobald es Privateigentum gibt, gibt es diese Gier, und ohne 
Privateigentum landet man bei der Tragik der Allmende.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>>Für mich ist lediglich Wohlstand und ein hoher
>>Lebensstandard erstrebenswert. Wenn das auch ohne Arbeit erreichbar
>>wäre, würde ich sofort mitmachen.

Genau das ist das Problem. Wer kümmert sich am Ende drum, dass die 
Maschinen uns den Kram weiterhin erledigen können? Sollens doch die 
anderen machen... irgendwer machts schon. Und wenn ich mich nicht 
anstrenge beim Lernen, muss ich weniger arbeiten, weil ich weniger 
qualifiziert bin. Prima!

>> Höhere Automatisierungsgrade und längere Produktlebensdauer machen es
>> möglich, den Lebensstandard und die Lebensqualität mit weniger Arbeit zu
>> halten oder bei gleichem Arbeitsaufwand zu erhöhen. Ich dachte
>> eigentlich, das wäre inzwischen soweit klar.

Wobei der Anteil stark ansteigt, der nur von hochqualitativem Personal 
erledigt werden kann.

>> Gerecht im Sinne von: "es soll gefälligst jeder arbeiten" oder "jeder
>> hat ein Recht auf Arbeit"?

Ersteres. Jeder soll mal "den Müll runter bringen", ums mal mit 
Haushaltsüblichen Aufgaben zu sagen. Nur dass Müll runter bringen dann 
sowas bedeutet, wie eine Maschine zu reprogrammieren, die den Müll 
beseitigt.

>> Da dann ja insgesamt weniger gearbeitet werden muss, können die
>> intellektuell weniger gut ausgestatteten Menschen länger in die Schule
>> und Ausbildung gehen und so ihre Defizite teilweise ausgleichen. Schon
>> ist das "Problem" gelöst.

Da wirst Du nicht weit kommen... die müssten dann 30-40 Jahre zur Schule 
gehen, wodurch Aufwände an Lehrern, Lehrmaterial und was weiß ich 
entsteht, der in keiner Relation mehr steht zu der Arbeitsleistung, die 
sie im Rest Ihres Lebens leisten können.
Ein verlangsamen des Lernzyklus hat nebenbei den Effekt, dass das 
Wissen, dass man am Anfang des Lernens erwirbt, schon wieder 
generalüberholt ist. Nebenbei: etwa alle 20 Jahre soll sich das Wissen 
verdoppeln...

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Dass die Gier sehr vieler Menschen beim Erreichen der Existenzgrundlage
>> nicht von Allein aufhört erscheint mir als offensichtlich. Dabei ist es
>> nicht relevant, ob das in Geld oder in Rindern gemessen wird. D.h.
>> sobald es Privateigentum gibt, gibt es diese Gier, und ohne
>> Privateigentum landet man bei der Tragik der Allmende.

Stimmt. Wobei andere negative charakterliche Züge noch wären: Macht, 
Sadismus, ... -- allerdings dann eher nur noch zum Spaß...

Die Allmende wäre aber letztlich nicht das Problem, wenn ich halt einmal 
den Finger umdrehe und schon ist ne Idee für alle umgesetzt. D.h. ich 
ziehe sofort den Nutzen selbst daraus, was ich haben will .. und das mit 
irre wenig Aufwand. Ja natürlich wird man immer fauler... Aber letztlich 
muss man nicht mehr, sondern möchte (um sich zu beschäftigen)...
Das setzt eben voraus, dass man was zu Essen, zu Trinken, zum Schlafen 
und so weiter alles hat und sich darüber keine Gedanken machen muss. 
Egal ob alle nix tun für die nächsten 1000 Jahre oder fleißig sind...
Genau dann setzt man sich hin und "spielt" wie ein Kind mit den Dingen, 
um etwas zu lernen oder zu erfinden... nur dass keiner auf uns aufpasst, 
dass wir uns dabei nicht den Finger in der Tür einklemmen ;-)

von faustian (Gast)


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"Was man vielleicht auch in die Kategorie zählen könnte wären:
OTP (One Time Programmable) - Chips...

D.h. man kann sie einmal programmieren und dann ist da irgend nen Bit
gesetzt, um die Reprogrammierung zu verhindern... obwohl das bestimmt
noch einige Male mehr gehen würde..."


Nein, das ist einfach ein EPROM ohne Fenster, du kannst das EPROM 
schlicht nicht mehr loeschen (evtl kann man aber ein schon 
programmiertes Stueckweise erweitern da man unprogrammierte Bits 
meistens (nicht immer) nachtraeglich setzen kann (aber nicht mehr 
zurueck)). Ein loeschtaugliches Gehaeuse ist naemlich schlichtweg teuer 
(Quarzfenster und Keramikgehaeuse).

von Lieschen Müller (Gast)


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>Genau das ist das Problem. Wer kümmert sich am Ende drum, dass die
>Maschinen uns den Kram weiterhin erledigen können? Sollens doch die
>anderen machen... irgendwer machts schon.

Wo ist das Problem? Die Menschen werden dann halt statt 40h pro Woche 
nur noch 5 Stunden pro Woche arbeiten, bei vollem Lohnausgleich. Wer 
nicht arbeitet bekommt auch nichts. Allerdings wird es wesentlich 
einfacher, die nicht arbeitsfähigen Leute mit durchzufüttern, da ja die 
Wertschöpfung großteils ohne menschliches Zutun stattfindet. Das heißt 
es gibt genügend von allem, und das mit minimalem Aufwand.

>Und wenn ich mich nicht
>anstrenge beim Lernen, muss ich weniger arbeiten, weil ich weniger
>qualifiziert bin. Prima!

Du meinst so wie heute Hartz IV?


Warum denkst Du, man müsste ein völlig neues Gesellschaftssystem 
etablieren, um den Automatisierungsgrad steigern zu können? Und warum 
stellen sich alle immer einen Schalter vor "heute nocht der Istzustand, 
morgen der angestrebte Zustand", und schließen dann aus diesem 
heute/morgen-Gedanken falsche Schlüsse. Die Entwicklung wird absolut 
kontinuierlich sein, und ebenso wird sich die Gesellschaft völlig 
selbstverständlich

von Lieschen Müller (Gast)


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... an die Gegebenheiten anpassen. ;-) (habe zwischenzeitlich zu abend 
gegessen und wusset nicht mehr, was schon gesendet war. Sorry)

von stefan (Gast)


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Die Waschmaschine wird halt genau einmal programmiert. Wieso sollte der 
Kunde die neu programmieren können ?

von David .. (volatile)


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stefan schrieb:
> Die Waschmaschine wird halt genau einmal programmiert. Wieso sollte der
> Kunde die neu programmieren können ?

Chiptuning :D

von Malte (Gast)


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David ... schrieb:
> Chiptuning :D

Ich glaub ja mittlerweile, das alle modernen Waschmaschinen der Firma 
Bosch identisch sind (und sogar noch unter anderen Firmennamen 
vertrieben werden), und sich nur im User-Interface unterscheiden. Man 
bezahlt also nicht mehr eine bessere Waschmaschine, sondern einfach nur 
das freischalten von Features :)

von AFH7 (Gast)


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Ich hab von einer Firma gehört, in der es eine Extra Abteilung gab, die 
sich nur darum zu kümmern hatte, das die Kabelbäume der Autos möglichst 
genau nach der garantiezeit zerfielen.

Ansonsten fies ist aber auch der Umgang von Epson mit Druckpatronen. 
Fremdpatronen sorgen direkt dafür, das der Drucker Schrott ist (sobald 
sie erkannt werden). D.h. bei Multifunktionsgeräten kann man dann auch 
nichts mehr einscannen, das Menü ist blockiert etc.

Wenn auch nur eine Eigenpatrone leer ist, wird der ganze Drucker 
gesperrt. Wozu brauche ich eine Gelb-Patrone, wenn ich nur SW drucken 
will und die Schwarzpatrone och halb voll ist?

von MaWin (Gast)


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> Die Waschmaschine wird halt genau einmal programmiert.
> Wieso sollte der Kunde die neu programmieren können ?

Weil die Orginalprogrammierung von einen Volldeppen gemacht wurde.

> Man bezahlt also ... nur das freischalten von Features :)

Jupp.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Es gibt Geräte, bei denen die Batterie "nicht wechselbar" ist. Zum 
Beispiel Wärmemengenzähler (in Mietwohnungen verbreitet, um die 
verbrauchte Heizenergie zu messen): Ein solcher Zähler kostet ca. 
100...150€. Und nach 5 Jahren soll er ausgetauscht werden.
Bei mir hat der Vermieter den Zähler einfach aufgeschraubt und die 
Batterie gewechselt (da war das eine Lithium-Zelle etwa in 
Mignon-Größe).

Allerdings geht der Vermieter damit natürlich ein Risiko ein: Ein 
böswilliger Mieter könnte den Zähler nachher wieder öffnen und die 
Batterie mal für 2 Wochen abstöpseln, damit der Verbrauch für 2 Wochen 
nicht gezählt wird.
Nachweisen kann man das nachher nicht: Im Originalzustand sind die 
Zähler mit einem Siegel gesichert, aber das hat der Vermieter mit dem 
Batteriewechsel schon zerstört.

Dabei ist also die Lebensdauer wirklich festgelegt.

Wirklich programmiert ist die Lebensdauer bei so kleinen Geräten, die 
Zugangscodes für bestimmte, besonders zu sichernde Netzwerke, VPNs, o.ä. 
generieren (z.B. RSA SecurID, siehe 
http://de.wikipedia.org/wiki/SecurID).
Diese Tokens haben ein festgelegtes Ablaufdatum (ist auch auf der 
Rückseite aufgedruckt), danach zeigen sie einfach gar nix mehr an.

Dass die "Hardware" bei vielen Waschmaschinen eines Herstellers sehr 
ählich bis identisch ist glaube ich auch. In der "besseren" Maschine 
erlaubt die Software dann eben Schleudern mit 1600U/min statt 1200U/min 
in der Billig-Maschine. Zudem werden noch ein paar unnütze, zusätzliche 
Waschprogramme reingepackt.

Schwierig würde es eben bei Dingen wie Wasser- und Stromverbrauch 
werden.
Sowas lässt sich nur per Software nämlich nicht einfach ändern: Es wäre 
schon sehr verdächtig, eine Maschine eines Herstellers mitten im 
Waschgang Wasser abpumpt und neues zulaufen lässt (und dieses auch 
aufheizen muss), und die hardwaremäßig identische, 50€ teuere 
"Energiespar-Waschmaschine" das nicht macht...

von (prx) A. K. (prx)


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Dass im Prinzip vorhandene Funktionen extra verkauft werden ist ja 
völlig normal. Das machen intel/AMD mit den Prozessoren, wahrscheinlich 
sämtliche Oszi-Hersteller, ... und schon von einem Supercomputer(!) der 
70er hörte ich, dass dessen billigere Version schneller wurde wenn man 
ein bestimmtes Modul rauszog.

von Wilhelm F. (Gast)


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AFH7 schrieb:

>Ich hab von einer Firma gehört, in der es eine Extra Abteilung
>gab, die sich nur darum zu kümmern hatte, das die Kabelbäume
>der Autos möglichst genau nach der garantiezeit zerfielen.

Welche Marken sind denn das?

von sehr sehr gut beschrieben (Gast)


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mahlzeit,


also nun weiss ich garnicht mehr was ich schreiben soll.
sehr gut beschrieben die Problematik.


Fachmänner sind halt Fachmänner. und so wird man nicht gebohren!

von ast (Gast)


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Große IBM Rechner bekommt man auch oft mit mehr Prozessoren und Speicher 
als bezahlt. Durch einen simplen Code lassen sich diese dann zeitweise 
oder permanent freischalten.

von Tobi W. (todward)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Welche Marken sind denn das?

Ich glaube man sollte nicht fragen "Welche firmen das machen" sondern 
"Welche machen es nicht"

Zu "vorhandene Funktionen extra verkaufen"
Nehmen wir das beispiel VW. VW und andere autohersteller haben ja so 
tolle Bordcomputer mit den tollsten funktionen. Serienmäßig sind 
meistens immer die "einfachen" Computer verbaut die aber rein technisch 
das gleiche leisten können wie die großen. In der Werkstatt wird 
lediglich ein neuer Scheibenwischhebel eingebaut und ein Jumper 
umgesteckt und schon läuft das ding. dafür bezahlt man dann horendes 
geld. Anscheinend ist es heute so, das man mit dem Verkauf nicht genug 
verdient und es so an ersatzteilen und reparaturkosten wieder 
reinholt.... schade

Ein anderes Beispiel sind die Claas Lexion mähdrescher. Gestern noch 
gehabt!
Am bedienterminal war ein Drehencoder kaputt. Nach einem ersatzteil 
geguckt, eingebaut und das ding wollte nicht obwohl es der gleiche 
encoder war wie der verbaute... Bei Claas angerufen und gefragt wie das 
den wäre und obs ersatzteile gibt. Antwort war "hmmm, ne das teil ist 
gar nicht in unseren listen aufgeführt, was man machen kann, ein neues 
Terminal für *7000€* kaufen..." Nach einem hin und her gab es das teil 
dann irgenwie doch aber immer noch für sage und schreibe *400€*
Da müssen dann die armen Lohunternehmer glatt 8-10ha in gleicher zeit 
mehr dreschen um den ausfall wieder auszugleichen und das nur weil 
irgentein mananger den hals nicht voll kriegt (jetzt nur mal überspitzt 
gesagt)

Ich finde es manchmal echt schade das der Kunde so ausgenutzt wird. 
Obwohl man ja meinen sollte, dass der kunde könig ist.

Gute nacht
Tobias

von Maik W. (werner01)


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leute aufgepasst,

ich habe mir nun hier sehr viele Beiträge durchgelesen und ich muß 
feststellen, daß sich das system nicht ändern läßt aber im Verbrauch!!

Wenn ich den Fernseher anmache und sehe das zum Beispiel für eine gute 
Aufnahme ein Auto angezündet wird nur um zu zeigen wies halt aussieht!

man könnte aber auch bestehnde Aufnahmen zeigen, denn dann hat man schon 
den technologischen Fortschritt sinnvol genutzt.

Sicher wird sowas auch gemacht aber leider viel zu wenig, ich glaube 
unser Bewußtsein zu ändern bedarf es halt Zeit.

Denn wir sind zu viele Menschen oder die wenigen verbrauchen zu viel 
Energie oder Stoffe egal.

Ich habe einen Epson-Drucker und der hat mir zum zweiten mal bei Patrone 
schwarz nach 30 Seiten Text den Stillstand Quitiert. Habe danach die 
Patrone ausgepresst und konnte mit der Farbe ganz locker einen Esslöffel 
füllen.
Ob nun gewollt oder nicht ich finds zum Kotzen

mfg Werner

von Gastino G. (gastino)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> AFH7 schrieb:
>
>>Ich hab von einer Firma gehört, in der es eine Extra Abteilung
>>gab, die sich nur darum zu kümmern hatte, das die Kabelbäume
>>der Autos möglichst genau nach der garantiezeit zerfielen.
>
> Welche Marken sind denn das?

Das ist mit großer Sicherheit völliger Blödsinn.

von Wilhelm F. (Gast)


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Gastino G. schrieb:

>Das ist mit großer Sicherheit völliger Blödsinn.

Genau für so eine Antwort, hatte ich die Frage auch gestellt.

von Falk B. (falk)


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Das Thema mit den Druckerpatronen ist aber in gewisser Weise 
verständlich, seitens der Hersteller. Schaut euch doch mal um. Was 
kostet heute ein guter Drucker? NICHTS! Das ist nie und nimmer 
kostendeckend, nicht mal in China. Also müssen die Kosten über die 
Patronen wieder reinkommen. Logisch dass die KEINERLEI Interesse haben, 
Billigpatronen in ihre Drucker zu bekommen. Krankes Wirtschaftsmodell 
eben.

Früher (tm) hat man schlicht für das bezahlt, was man haben wollte. Da 
kostete ein guter Tintenstrahler halt 1000 DM, ein Laser 2000++, von 
Farblaser ganz zu schweigen. Und da gab es nicht so einen sinnlosen 
HickHack.
Aber wer keine Probleme hat, macht sich welche.

MFG
Falk

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Früher (tm) hat man schlicht für das bezahlt, was man haben wollte.
>> Da kostete ein guter Tintenstrahler halt 1000 DM, ein Laser 2000++,
>> von Farblaser ganz zu schweigen.

Beim Tintenstrahler weiß ichs nicht, aber 2000+ DM kann ich für nen 
Laserdrucker bestätigen. Die Tintenkleckser haben sehr früh nur noch 
sehr wenig gekostet...
Das eher so ne Art "Schutzgebühr", damit man die Dinger nicht kauft und 
die Ersatzteile ausschlachtet. Bezahlt wird das eben über die 
Patronen...

Ein sauberes Modell Verkaufsmodell wäre eigentlich die Drucker zu 
verleihen und sauber nach Verbrauch/Abnutzung abzurechnen. D.h. einmal 
einen Verleihpreis pro Zeit und dann pro gedruckter Seite.

Das Problem an so einem Modell ist, dass man damit als Hersteller 
überall Filialen eröffnen müsste, um die Geräte zurückzunehmen, zu 
reparieren und vor allem wäre die Abrechnung ziemlich umständlich... Ok, 
man könnte sowas wie Handy-Guthaben einführen.

Aber auf jeden Fall wäre die Reparatur (vom Hersteller selbst) 
effizient, da er sich ja selbst ins Bein schießt, wenn er unnötig Teile 
austauscht oder dem Kunden ein Gerät zurück gibt, mit dem man nur für 
1-2 Wochen drucken kann... schließlich will er dann geringe 
Reparaturkosten UND eine hohe Nutzung durch den Kunden erreichen.

Prinzipiell ließe sich diese Form von "Mietgeräten" auf fast alle 
Gerätearten übertragen, die einen zählbar Nutzungsabhängigen Verschleiß 
haben. Das Problem ist, dass der Kunde normalerweise ein Gerät besitzen 
will. Er will nicht nach 2 Jahren weiterzahlen müssen... auch ob er ein 
Gerät pfleglich behandelt oder wie Dreck würde dann nicht so eine Rolle 
spielen.

Aber ich glaube besonders für Geräte, die eine sehr lange 
Abschreibungszeiträume haben (sprich: für gewöhnlich sehr lange genutzt 
werden, bevor es durch ein neues Produkt ersetzt werden sollte), könnte 
sich so ein Modell anbieten. Das besondere an einem Verleihsystem wäre, 
dass man das z.B. einfach zurück geben könnte, wenn man umzieht und dann 
beim neuen Wohnort ein neues ausleihen könnte. Sprich: Man würde sich 
den weiten Transport von ner Reihe von großen Teilen sparen, was 
umweltfreundlicher sein dürfte. Insbesondere Waschmaschine und 
Geschirrspühler gehören meist dem Mieter und nicht zum Inventar einer 
Wohnung.

Eigentlich spricht nichts dagegen, so ne Firma zu eröffnen, die Weißware 
verleiht... müsste nur flächendeckend in einem ganzen Land angeboten 
werden, damit es sich wirklich lohnt.

Nebenher gibt es aber z.B. Stiftung Warentest, welche Produkte aller Art 
unabhängig und möglichst objektiv testet. Eine Verwandte, die dort dort 
arbeitet, hat mir so Dinge erzählt, dass da schon Versuche von 
Bestechung liefen... wär auch nicht anders zu erwarten... aber der Chef 
hat die Jungs mit dem Geldkoffer wohl hochkantig rausgeworfen. Mein 
Eindruck ist, dass der Laden recht seriös ist, auch wenn die 
Vergleichskriterien nicht immer so sind, dass ich sagen würde: So hätt 
ich die Punkte auch zur Gesamtnote zusammengerechnet! Wenn man aber mal 
die Zeitschriften dazu ansieht, hat man auch die Einzelkriterien und 
Ergebnisse vom Test und kann sein eigenes Bewertungsschema umsetzen.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Ich glaub ja mittlerweile, das alle modernen Waschmaschinen der Firma
>> Bosch identisch sind (und sogar noch unter anderen Firmennamen
>> vertrieben werden), und sich nur im User-Interface unterscheiden. Man
>> bezahlt also nicht mehr eine bessere Waschmaschine, sondern einfach nur
>> das freischalten von Features :)

Ich weiß von einer Ex-Freundin, die mal unbedingt hart arbeiten 
wollte... und am Fließband Waschmaschinen zusammen gebaut hat, dass die 
exakt baugleiche Geräte am selben Fließband für verschiedene Marken 
produziert haben. Am Ende kam so "grob" nur ein anderes Typenschild dran 
und gut.

von Floh (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Beim Tintenstrahler weiß ichs nicht, aber 2000+ DM kann ich für nen
> Laserdrucker bestätigen. Die Tintenkleckser haben sehr früh nur noch
> sehr wenig gekostet...
> Das eher so ne Art "Schutzgebühr", damit man die Dinger nicht kauft und
> die Ersatzteile ausschlachtet. Bezahlt wird das eben über die
> Patronen...

Es gab ja vor 4 Jahren (glaub ich) das Gerichtsurteil, dass ein neuer 
Drucker mit Patronen (zwar nur halb bis dreiviertelvolle) nicht weniger 
kosten darf als die für das Gerät bestimmten Patronen.
Da haben nämlich die Leute teils, sobald die Druckerpatronen leer waren, 
den Drucker weggeschmissen und einen neuen gekauft.

Naja inzwischen funktionieren die meisten technischen Gerätschaften so:

Gerät billig wie sonst nix (Drucker, Handy,...), dafür aber nur mit 
Originalzubehör(TM) brauchbar, andere Zubehörteile werden nicht 
zugelassen.
Verdiesnt dann natürlich nur über die Bindung des Kunden an den 
Hersteller.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Die Waschmaschine wird halt genau einmal programmiert. Wieso sollte der
>> Kunde die neu programmieren können ?

Yeah! Gute Idee... Lasst uns eine Volkswaschmaschine und nen 
Volksgeschirrspühler entwickeln! Jeder X-beliebige Hersteller darf das 
Teil (Hardware) produzieren und verkaufen.

Die Software wird Open-Source (unter GPL v3) entwickelt und kann dann 
per USB-Kabel neu draufgespielt werden.

Standard-Ersatzteile kann man dann vom Hersteller seiner Wahl beziehen.

Problem sind hauptsächlich Patente in dem Bereich... insbesondere was 
z.B. Dinge wie extra Auszug nur für Besteck im Geschirrspühler angeht.

von Floh (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Problem sind hauptsächlich Patente in dem Bereich... insbesondere was
> z.B. Dinge wie extra Auszug nur für Besteck im Geschirrspühler angeht.

Wir müssen uns bei der Entwicklung des Volksgeschirrspülers nur so lange 
Zeit lassen, bis die PAtente auslaufen :-)

von MaWin (Gast)


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> Die Tintenkleckser haben sehr früh nur noch sehr wenig
> gekostet...

Du bist noch recht Jung...

4000 DM waren für frühe Tintenkleckser handelsüblich.

Kodak Diconix 150
Diablo Series C (boh, Farbe, aus 4 Düsen)
HP ThinkJet

Dann sanken die Preise:

Epson TSQ4800
HP PaintJet 3500 DM
Canon BJ130 3000 DM
Siemens PT88 1800 DM
HP DeskJet 2000 DM

> Da haben nämlich die Leute teils, sobald die Druckerpatronen
> leer waren, den Drucker weggeschmissen und einen neuen gekauft.

Natürlich nur die Leute, die nicht begriffen hatten, daß
die Patronen des neuen Druckers schon halbleer waren.

> Lasst uns eine Volkswaschmaschine und nen
> Volksgeschirrspühler entwickeln.
> Die Software wird Open-Source (unter GPL v3)

Wenn einer der Schwätzer wenigstens mal ein verbreitetes
Modell reverse-engineeren würde, also nachgucken wie es
verdrahtet ist, wie man den uC umprogrammiert und eine
Software beiliegt, die die Grundfunktionen schon mal kann,
dann müsste man keine bauen.

von Stefan K. (sdwarfs)


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Das interessante daran ist aber, dass die "Forschungskosten" für solche 
Open-Source-Produkte zum Großteil auf bestimmte Kosumenten abgewälzt 
werden, die einfach nur "rumspielen" wollen. Dafür können sie sich aber 
nen Namen machen...

Wär eigentlich interessant... ich meine für Standardprodukte den 
Open-Source-Gedanken auch für die Hardware (= Baupläne) umzusetzen.

Jeder der Lust hat, kann dann z.B. Schaltungen optimieren, damit sie 
weniger Strom verbraten... oder nen Fehler in der Firmware beheben. Oder 
nen neues Waschprogramm umsetzen...
Zum Beispiel könnten interessierte Firmen wie z.B. Waschmittelhersteller 
oder Firmen aus der Bekleidungsindustrie optimierte Programme liefern.

Zum Beispiel wärs ne Idee, direkt das gesamte Waschpulver oder 
Flüssigwaschmittel in einen Tank kippen zu können. Dann wird eben noch 
schnell der Code eingetippt (oder nen Barcode abgescannt) und die 
Maschine weiß, wieviel Waschmittel sie pro Kilo Wäsche nehmen sollte. 
Das Gewicht ermittelt sie selbst. Einstellen bräuchte man nur noch den 
Verschmutzungsgrad der Wäsche. Theoretisch ginge sogar eine 
eigenständige Erkennung der Verschmutzung durch Analyse des Abwassers...

von MaWin (Gast)


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> Zum Beispiel wärs ne Idee, direkt das gesamte Waschpulver oder
> Flüssigwaschmittel in einen Tank kippen zu können. Dann wird eben noch
> schnell der Code eingetippt (oder nen Barcode abgescannt) und die
> Maschine weiß, wieviel Waschmittel sie pro Kilo Wäsche nehmen sollte.
> Das Gewicht ermittelt sie selbst. Einstellen bräuchte man nur noch den
> Verschmutzungsgrad der Wäsche. Theoretisch ginge sogar eine
> eigenständige Erkennung der Verschmutzung durch Analyse des Abwassers...

Das versuchen doch die Hersteller alle.

Aber sie sind genau so wie du:

> Erkennung der Verschmutzung durch Analyse des Abwassers...

Natürlich geht das nicht. Wenn der Dreck noch drin ist (falsches 
Waschmittel, zu niedrige Temperatur, nicht lange genau rausgelöst), ist 
das Abwasser sauber.


Normalerweise gehen die Hersteller einen anderen Weg:
Wie sparen sie möglichst noch mehr Geld.
Ob der Geschirrspüler das Geschirr noch sauber bekommt,
oder die Tischdecke in der Waschmaschnne sauber wird,
ist denen letztlich egal, die Hausfrau sucht den Fehler
sowieso erst bei sich.

Entsprechend wird die Waschwirkung immer schlechter.

So ähnlich wie bei Putzmitteln.

Da scheuert die Hausfrau tagelang,
weil sie nicht merkt, daß im Reiniger fast nur noch
Streckmittel und Füllstoffe und Parfüme drin sind,
weil die wirklich reinigenden Substanzen viel zu teuer sind,
um den Reibachkoeffizienten des Herstellers gross genug zu halten.

(Ich habe hier einige Reiniger die 30 Jahre alt sind - wie
Amidosulfonsäure, davon reicht ein winziges halbes Gramm
damit alles sauber wird. Und preiswert ist es dadurch auch noch,
Decalcit 1kg/10EUR)

von Stefan K. (sdwarfs)


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@MaWin:
>> Du bist noch recht Jung...
Woher weißt Du denn wie alt ich bin? G
Ob Du Dich da mal nicht verschätzt ;-)

Grob: Wir haben als ersten Drucker noch nen 24-Nadel-Drucker gehabt (ja, 
der konnte schon Farbe); bevor dann irgendwann die Tintenkleckser kamen.

>> 4000 DM waren für frühe Tintenkleckser handelsüblich.
Von welchem Jahr redest Du da genau? Mitte/Ende 80er, Anfang/Mitte 90er?


>> Da haben nämlich die Leute teils, sobald die Druckerpatronen
>> leer waren, den Drucker weggeschmissen und einen neuen gekauft.
>Natürlich nur die Leute, die nicht begriffen hatten, daß
>die Patronen des neuen Druckers schon halbleer waren.

Oder zu 75% leer...

>> Wenn einer der Schwätzer wenigstens mal ein verbreitetes
>> Modell reverse-engineeren würde, also nachgucken wie es
>> verdrahtet ist, wie man den uC umprogrammiert und eine
>> Software beiliegt, die die Grundfunktionen schon mal kann,
>> dann müsste man keine bauen.

Reverse-Engineeren und Nachbauen hielte ich für leicht illegal... Da 
sollte man schon was von Grund auf neu entwickeln. Die Verdrahtung bei 
ner Waschmaschine ist relativ trivial. Schwierigier ist die beteiligte 
Mechanik.
Was man da braucht ist z.B. nen Maschinenbaustudenten oder nen 
ehemaligen Maschinenbauer, den man für das Projekt begeistern kann. Oder 
halt eine Universität nen Projekt durchziehen lassen. Ist leider nicht 
mein Fachbereich... Aber für sowas gibts Forschungsgelder, die man 
beantragen kann, sofern das Produkt am Ende der Allgemeinheit zur 
Verfügung steht und nicht für eine besondere Firma entwickelt wird...

Beteiligte "Fachbereiche" einer Uni wären meiner Meinung nach:
* Kunst/Designer (damits auch schick aussieht ;-)
* Maschinenbau (v.A. Konstruktion, Statik, Haltbarkeit von Materialien, 
technische Zeichnungen für Bauteile, Herstellung von Prototypen)
* Elektrotechnik (Planung und Umsetzung von Elektronik zur Steuerung, 
definition von Größen der Platinen etc für Maschinenbauer, ggf. Feedback 
zu geeigneten Motoreneigenschaften)
* Informatik (Programmierung der Software in sauberer, wartbarer Weise; 
Optimierung: gemeinsam mit Maschinenbauern und Elektrotechnikern, 
Kommunikation mit Kunst/Designern bzgl. Bedienelementen und 
Benutzerfreundlichkeit; Erstellen einer Spezifikation bzgl. der 
Bedienelemente)

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Problem sind hauptsächlich Patente in dem Bereich... insbesondere was
>> z.B. Dinge wie extra Auszug nur für Besteck im Geschirrspühler angeht.
>
>Wir müssen uns bei der Entwicklung des Volksgeschirrspülers nur so lange
>Zeit lassen, bis die PAtente auslaufen :-)

Ich weiß nicht, wie das genau läuft... aber: Ich glaub die müssen nur 
minimale Neuerungen an dem Teil machen und können damit dann das Patent 
verlängern. Gab da glaub so Schweinerein, um das Patent ewig zu halten.

von MaWin (Gast)


Angehängte Dateien:

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> > Du bist noch recht Jung...
> Woher weißt Du denn wie alt ich bin? G
> Ob Du Dich da mal nicht verschätzt ;-)
> Wir haben als ersten Drucker noch nen 24-Nadel-Drucker
> gehabt (ja, der konnte schon Farbe);

Sag ich doch, du bist noch recht jung...

> Reverse-Engineeren und Nachbauen hielte ich für leicht illegal

...und lässt dich offenkundig leicht einschüchtern.
Du bist das perfekte Mitglied dieser Konsumgesellschaft.

Um nachbauen geht es doch nicht, du wirst sowieso nicht
billiger als die Maschine im Handel.

Es geht darum, die frei programmieren zu können und somit
als Basis für Erweiterungen etc. nutzen zu können.

Aber selbst ein Waschmaschinen/Geschirrspüler-Projekt
fehlt im Web. Es gibt einige SPS die man nutzen könnte,
aber wie üblich ist die Software mangelhaft.

Ein Prozessor mit 8 Ausgängen (wahlweise Relais, TRIAC
bestückbar), 8 LEDs, 8 Eingabetastern und 8 Eingängen
für Sensoren (meist geschaltete 230V, manchmal Schalter
ohne Stromversorgung, selten NTC oder ähnlich, die
Platine müsste halt mehrere Bestückungsvarianten vorsehen)
könnte so programmiert werden (Programmtaste lange
drücken :-) daß er über die Taster die Ausgänge steuert
und Signalwechsel an den Sensoreingängen als Wartesignale
ansieht. Dann lernt man die Maschine ein mal an (in
Echtzeit) und ab dann hat man ein Waschprogramm mehr.
Oder so ähnlich. Doch ein Projdkt dieser Art hab ich
im Netz noch nicht gesehen, welches man auch als Ersatz
einer defekten Waschmaschinen-/Geschirrspülersteuerung
nehmen könnte, wenn das Schaltwerk seinen Geist
aufgegeben hat.

Das sieht dann ungefähr so aus wie im Bild, doch das
packt die heutige Jugenad ja nicht mehr, zu der ich
dich ob deiner Unkenntnis von Teletypes, Kettendruckern
und Anadex auch zählen muss.

von David .. (volatile)


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MaWin schrieb:

> Das sieht dann ungefähr so aus wie im Bild, doch das
> packt die heutige Jugenad ja nicht mehr, zu der ich

Sieht nicht gerade toll aus, da habe selbst ich besseres entwickelt (da 
nicht fuer mich nicht von mir aufgebaut -> Keine Fotos).
Warum dieser Verdruss? :P

von Lieschen Müller (Gast)


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>Ein sauberes Modell Verkaufsmodell wäre eigentlich die Drucker zu
>verleihen und sauber nach Verbrauch/Abnutzung abzurechnen. D.h. einmal
>einen Verleihpreis pro Zeit und dann pro gedruckter Seite.

Und du glaubst, das würde für die Kunden finanzielle Vorteile bringen? 
Das glaube ich eher nicht, denn der Aufwand für den Verleih muss auch 
noch jemand bezahlen. Warum werden die Produkte nicht einfach zu einem 
entsprechenden preis angeboten? Das ist doch ein seit Jahrhunderten 
bewährtes und funktionierendes Geschäftsmodell. Niemand würde doch auf 
die Idee kommen, ein Auto zu kaufen, das z.B. nur mit BMW-Kraftstoff 
funktioniert. Wer einen Drukcer für 50,- EUR kauft, sollte wissen, auf 
was er sich einlässt.

>Nebenher gibt es aber z.B. Stiftung Warentest, welche Produkte aller Art
>unabhängig und möglichst objektiv testet.

Ach ja? Dafür würde ich aber nicht meine Hand ins Feuer legen. 
Inzwischen traue ich der Stiftung Warentest absolut nicht mehr über den 
Weg. An deren Objektivität habe ich starke Zweifel.

>Ich weiß von einer Ex-Freundin, die mal unbedingt hart arbeiten
>wollte... und am Fließband Waschmaschinen zusammen gebaut hat, dass die
>exakt baugleiche Geräte am selben Fließband für verschiedene Marken

Ich kenne einen ähnlich gelagerten Fall aus eigener Erfahrung. 
Allerdings muss man, um solche Aussagen machen zu können, schon den 
kompletten Prozess betrachten. Und da ist es einfach so, dass eine 
Produktionslinie durchaus augenscheinlich gleiche Geräte herstellen 
kann. Im Detail sind dann allerdings die eingesetzten 
Ausgangsstoffe/Zubauteile unterschiedlich in der Funktionalität und/oder 
Qualität, die Qualitätseinrichtungen können im Produkt selbst und im 
Fertigungsprozess unterschiedlich sein usw.

Einfaches Beispiel Waschmaschine: Für das Lager der Waschtrommel können 
im Modell A billige Chinateile und für Modell B speziell hergestellte 
hochwertige Lager eines Markenherstellers verwendet werden. Die Maschine 
sieht dann völlig gleich aus, allerdings mit erheblich unterschiedlicher 
Qualität. Bei Modell B kann dann z.B. auch noch bei der Herstellung ein 
spezieller Auswuchtprozess stattfinden, den man sich bei Modell A spart.
Durch solche feinen Unterschiede können auf einer 
Waschmaschinenproduktionsstraße durchaus Produkte mit deutlich 
unterschiedlicher Qualität hergestellt werden.

Anderes Beispiel: bei Lebensmitteln kann auch durchaus die Qualität der 
Rohstoffe schwanken oder die Rezeptur für das Marken- und NonameProdukt 
unterschiedlich sein.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Reverse-Engineeren und Nachbauen hielte ich für leicht illegal
>
>...und lässt dich offenkundig leicht einschüchtern.
>Du bist das perfekte Mitglied dieser Konsumgesellschaft.

Nur wenn ich nen Projekt ankurbele, soll nicht gleich jeder Angst haben 
müssen verklagt zu werden. Das hat nix mit einschüchtern lassen zu tun, 
sondern mit Realismus.
Wenn ich öffentlich Pläne zum Nachbau für Firmen ins Netz stellen will, 
dann müssen die rechtlich in Ordnung und möglichst patentfrei sein. 
Sonst gibts keine Firmen, die das Ding bauen ... oder sie werden 
hinterher verklagt und verschwinden so schnell vom Markt wie sie 
gekommen sind.

Ich meine auch, dass es relativ unsinnig ist, "Umbau" oder 
"Reparatur"-Aktionen ins Netz zu stellen, weil man dazu immer bestimmte 
Teile vom jeweiligen Hersteller braucht, die es irgendwann nicht mehr 
gibt.
Eine Massenanfertigung von Qualitätswaschmaschinen aus 
billig-Waschmaschinen von anderen Herstellern ist ebenso nicht 
realistisch...

Insbesondere halte ich die Designelemente für wichtig. Das wird immer 
vernachlässigt. Aber schaue man sich einfach mal an, wie 
Eigenbau-Elektroautos aussehen: Is schon fast peinlich, mit sowas auf 
der Straße zu fahren, es sei denn man hat sie selbst zusammen gebaut... 
und jeder weiß, wieviel Arbeit drin steckt... Hinzu kommen: Keine 
Prüfung vom TÜV... kein Airbags, keine Crashtests... also für den 
Normalverbraucher eher uninteressant. Somit bleiben solche Erfindungen 
unter Bastlern und Liebhabern, anstatt die Allgemeinheit einen 
wirklichen Schritt weiter zu bringen.

von MaWin (Gast)


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> Aber schaue man sich einfach mal an, wie
> Eigenbau-Elektroautos aussehen:

Ich dachte man nimmt eine Lotus Elise
(weil's durch Weglassen von allen KOmpftmerkmalen eines
der leichteste Auto ist was so handelsüblich ist)
und baut einen LiIon Akku ein.

Achsoja, das tut schon Tesla.

Ich glaub nicht, daß man (oder du oder ich) ohne in der
Waschmaschinenentwicklung gearbeitet zu haben,
einen sinnvolle Maschinenkonstruktion hinbekommst,
denn der Trick liegt darin, wie man es möglichst billig
produzieren kann, und dazu gehört neben Standardbauteilen
eben auch die Erkenntnis über welche Fertigungsfähigkeiten
man verfügt. Jede Firma ist da anders.
Und noch ein wenig Politik (eben KEINE Standardbauteile
damit man möglichst teuer Ersatzteile verkaufen kann),
die dein Open Source Entwurf sowieso nie hätte.

Betrachte Open Source lieber als Grundlage für Hobbyleute,
und nicht als Einsparung der Entwicklungskosten grosser Firmen,
wie es mit Linux bei DSL-Modems und Festplatten-Videorecordern
ständig passiert.

Die Verletzung von Urheberrechten liegt eher auf deren Seite.

von Stefan K. (sdwarfs)


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Klaro, ich spar dann schonmal auf den Lotus Elise, um ihn dann 
auszuschlachten. Oder vielleicht bekomm ich nen defekten mit 
Motorschaden bei Ebay ;-)

von David .. (volatile)


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Stefan K. schrieb:
> Klaro, ich spar dann schonmal auf den Lotus Elise, um ihn dann
> auszuschlachten. Oder vielleicht bekomm ich nen defekten mit
> Motorschaden bei Ebay ;-)

Caterham/Lotus 7 kommt dich preiswerter
http://i3.8000vueltas.com/2008/12/lotus7s2.gif

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Ich glaub nicht, daß man (oder du oder ich) ohne in der
>> Waschmaschinenentwicklung gearbeitet zu haben,
>> einen sinnvolle Maschinenkonstruktion hinbekommst

Dafür braucht man die Maschinenbauer, die sowas studiert haben. Die 
können das, wissen wie man die Teile spezifiziert, was man tut und 
lassen sollten...
Die können auch (mit z.B. den Maschinen in der Uni) mal Teile für die 
Prototypen herstellen...
Teile aus Plastik werden in Spritzgusstechnik gefertigt. Einmal ne Form 
hergestellt und man tausende Stück billig produzieren... Für 
Standardteile, die später jede Menge Leute brauchen, finden sich 
bestimmt auch Firmen, die mal ein wenig unterstützen... zum Beispiel 
Leute, wie der Freund von dem einen Poster hier, dem es gegen den Strich 
geht, dass sie extra Teile konstruieren sollen, die schneller kaputt 
gehen.

von Stefan K. (sdwarfs)


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>> Caterham/Lotus 7 kommt dich preiswerter
Immerhin für 16,500 EUR zu haben... aber ich glaub der hat keinen Airbag 
;-)

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Zum Thema Drucker muss ich auch noch was loswerden:
Ich habe jetzt seit ein paar Monaten einen HP LaserJet 4 (Baujahr: Ende 
1992, also über 17 Jahre alt). Ich habe den von meiner Schule geschenkt 
bekommen, die hätten den ansonsten entsorgt. Dabei hat der bisher gerade 
mal ca. 30000 Seiten gedruckt. Mit Austausch von ein paar 
Verschleißteilen haben wohl viele dieser Drucker schon über eine Million 
gedruckte Seiten geschafft...

Also das ist einfach noch Qualität.

Ersatz-Toner für diese Drucker kann man immer noch ohne Probleme kaufen, 
eine Kartusche für ca. 9000 Seiten kostet als Nachbau ca. 25...35€, das 
Orignial von HP ca. 90...100€.
Selbst mit dem Original-Toner kostet eine Seite also gerade mal gut 0,1 
Cent (+ Papier natürlich).
Mit akuellen Billig-Tintenstrahlern kann man schon mit 3...7 Cent (+ 
Papier) an Tintenkosten für eine normale Textseite rechnen.

Ich hatte auch mal einen Epson Stylus C66, einen typischen 
Tintenstrahldrucker der 50€-Klasse. Der hat öfter mal das Papier 
zerrissen, und nach ca. einem Jahr war er kaputt.

von Stefan K. (sdwarfs)


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Ich hatte bis vor 2 Jahren auch noch so nen Laser-Drucker (Canon 
LBP-800), hat noch gute Dienste geleistet... aber leider nur einen 
Parallel-Port. Und welches Notebook hat heutzutage noch nen parallelen 
Port?
Hätte es tatsächlich billige "Parallelport über Ethernet"-Konverter 
gegeben, hätte ich ihn wohl noch... aber es ist schon sehr viel 
angenehmer, einfach über WLAN mal nen Ausdruck rausjagen zu können.

Das Problem bei dem Drucker war vor allem der Standby-Strom-Verbrauch 
von ganzen 4 Watt... aber Laser-Drucker sind insgesamt sehr viel 
robuster, habe ich das Gefühl. Ich hab in den vielen Jahren einmal nen 
Ersatzteil bestellen müssen (ne neue "Rolle" mit Gummierung für den 
Papiereinzug), das war's...

Aber das hat sich meiner Meinung nach nicht geändert. Ich weiß nicht, ob 
ich zu wenig Drucke... aber ich hab für den neuen Laser-Drucker von mir 
noch keinen Toner nachkaufen müssen. Sind noch immer die 
Toner-Kartuschen vom Kauf drin (die sollten nur 50% voll gewesen sein).

So nen Tonersatz für den alten Drucker hat auch immer so 1/2-2 Jahre 
gehalten. Hab in meiner Studienzeit früher viele Scripte selbst 
gedruckt. Und: Ne Nachbau-Kartusche dafür kostet moment um die 22,60 EUR 
incl. Versandkosten... reicht laut Spezifikation für ca. 2.500 Seiten.

Also ich persönlich verstehe eigentlich nicht so recht, warum so viele 
Leute Tintenkleckser haben, nachdem selbst Farb-Laser-Drucker heutzutage 
sehr günstig sind... Wirkliche "Fotoqualität" schaffen weder normale 
Tintenkleckser noch Farblaser... da muss dann schon sowas wie nen 
Thermosublimationsdrucker her.

von David .. (david1)


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Nach mal zu der Geschichte mit VW usw.:
Ja und? Ich würd das ehrlicherweise genauso machen, an irgendwas muss 
man nunmal sein Geld verdienen um horrende Entwicklungskosten decken zu 
können.

Und das geht nunmal nicht indem das Auto schon alles an Extrafeatures 
hat, mit dem eigentlichen Auto wird im vergleich zur Extrasuattung sehr 
wenig verdient.


Und zu den Wachmschinen, also wir hatten unsere Waschmaschine und unsern 
Trockner von Miele ca. 25 Jahre, die Wachmaschine ham wir paarmal 
reparieren lassen, am Trockner war iwann das Schaltwerk ganz kaputt also 
ham wir uns nach 25 Jahren mal zwei neue gekauft.

Und zwar wieder zwei Miele, und ich würd sagen die halten beide 
ebenfalls 25 Jahre wenn nicht länger.


Und nochwas zur "Vollwaschmaschine", die Miele haben allesamt ne 
Diagnose/Update Schnittstelle über IR aber da ans Protokoll zu kommen is 
wahrscheinlich unmöglich ...

von asd (Gast)


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> am Trockner war iwann das Schaltwerk ganz kaputt also
> ham wir uns nach 25 Jahren mal zwei neue gekauft.

Also doch wie MaWin vorgeschlagen hat: Keine ganze Open-Source WaMa 
bauen, sondern nur die Steuerung, und die vorhandene Mechanik einer 
Serienmaschine nutzen. Motoren, Heizelemente, etc. sind eh immer gleich 
anzusteuern oder zumindest ähnlich...

asd

von MaWin (Gast)


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> mit dem eigentlichen Auto wird im vergleich zur Extrasuattung sehr
> wenig verdient

Das liegt aber an der desoltaen Preisgestaltung der Hersteller.

Noch schlimmer: Die USA.

Dort kosten Autos die Hälfte wie hier.

Und die Hersteller gehen pleite, weil sie ihre Kosten nicht decken 
können.

Aber an statt daß die Hersteller eben NICHT sich dauernd gegenseitig 
unterbieten, sondern einer mal so viel Geld nimmt, wie ihn die 
Produktion kostet, rennen die lieber zum Staat und lassen sich 
subventioinieren.

Kranke Welt.

Die zu teuren Extras bei VW sind genau dieselbe kranke Managerdenkweise.

Und nicht nur, daß die für gewisse Extras einfach schweineviel Geld in 
die Preisliste schreiben, sie sind dann konzernintern sogar noch der 
Meinung, man könne für so ein Extra auch extraviel Entwocklungskosten 
investieren. Da werden Dinger, die woanders 100 EUR kosten, bei VW aber 
4000 EUR dann mit hunderten Leuten entwickelt, um das viele damit 
verdiente Geld zu rechtfertigen. Und gleichzeitig wird darüber 
gejammert, daß die Kunden diese teuren Extras nicht kaufen, wodurch man 
bei der teuren Entwicklung in den miesen landet.

Wenn dir ein Manager begegnet: Behandle ihn wie einen Irren. Sie sind 
irre.

Bestes Beispiel wieder USA: Damit deutsche Autos dort höhere 
Marktanteile bekommen, verkauft man unter Herstellungskosten. 
Finanzieren und letzlich subventionieren tun das die deustchen 
Autokäufer, die nämlich deutlich mehr für ein Auto ausgeben müssen, als 
es in der Herstellung kostet. Du erinnerst dich, die Deustchen, das sind 
die Deppen, die den Amerkanern ihre Häuser bezahlt haben, deren Kredite 
dann die Amerikaner nicht mehr zurückzahlen wollen.

von Martin (Gast)


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... Damit deutsche Autos dort höhere Marktanteile bekommen, verkauft man 
unter Herstellungskosten. ...

Gibt es dafür Vergleiche & zitierfähige Beispiele?

von MaWin (Gast)


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von Martin (Gast)


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Der Artikel ist vom 11.12.2008 (!) - also schweinealt. Willst du mich 
verarschen?

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:

> Und die Hersteller gehen pleite, weil sie ihre Kosten nicht decken
> können.

Wenn man der Leuten LKWs mit LKW-Motoren und entsprechendem Verbrauch 
als Familienkutschen andreht, dann der Ölpreis explodiert und der 
Verbraucher das ausserdem mangels massiver deutscher Benzinsteuer weit 
stärker spürt als hierzulande (im vorher/nachher-Verhältnis), dann 
entstehen ziemliche Halden schwer verkäuflichen Blechs bis man 
umgesteuert hat.

Wenn der Verbraucher dann auch noch wegen der gleichzeitigen Kreditkrise 
keine Mäuse übrig hat und keine leihen kann, dann kann man dem auch 
vorerst keinen sparsameren Ersatz verkaufen.

von MaWin (Gast)


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> Willst du mich verarschen?

Was bist du eigentlich für ein arrogantes dummes Arschloch ?
Leider gibt's hier keinen PLONK-Filter.


> dann entstehen ziemliche Halden schwer verkäuflichen Blechs
> bis man umgesteuert hat.

Man hat allerdings schon 30 Jahre lang zuvor dieselben Probleme gehabt, 
es auf die eine Krise uz schieben, ist also eine Ausrede.

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:

> Man hat allerdings schon 30 Jahre lang zuvor dieselben Probleme gehabt,
> es auf die eine Krise uz schieben, ist also eine Ausrede.

Welcher für ein paar Jahre eingekaufter Manager rechnet auf 30 Jahre? 
Schlimmstenfalls fliegt er, kriegt seinen Bonus für die Jahre davor, 
dazu einen Ausgleich für den Rest des Vertrages und überlasst die 
Sch..sse seinem Nachfolger.

Bischen polemisch, ok, aber nicht viel. Hej, hätten diese Manager auf 
Kosten kurzfristiger Quartals- und Jahresergebnisse langfristig 
operiert, die wären hochkant geflogen, weil in allen Benchmarks 
schlechter als die Konkurrenz. Das Anreizsystem ist auf kurzfristige 
Ergebnisse optimiert, nicht auf langfristige.

Der Nachfolger wird dann daran gemessen, wie gut er den Aktienkurs 
wieder hoch bekommt. Da der Kurs steigt, wenn man in grossem Stil Leute 
entlässt und den übrigen den Lohn kürzt, kriegt er genau dann mehr Geld 
wenn es den anderen schlechter geht. Das ist nicht sehr schön aber sehr 
logisch und konsequent.

Hab schon eine Firma gesehen, die gleichzeitig 3 Chefs bezahlte, einen 
amtierenden und 2 verflossene. Jemand, der direkt unter ebendiesen 
arbeitete hatte dabei einen deutlichen Eindruck der Prioritäten des 
Karrieremanagers bekommen. Prio 1: sein Geld, Prio N: das Schicksal der 
Firma. Identifikation mit der Firma: Fehlanzeige.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> Der Artikel ist vom 11.12.2008 (!) - also schweinealt. Willst du mich
> verarschen?

Automobil industrie hat sich intern auch nicht geändert in den 2 jahren, 
nach aussen macht hier und da ein paar aktionen um die käufer zu locken, 
intern sind aber die gleichen "denker" immer noch am zug.

von Kopfhöhrer (Gast)


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Hi,

Ich hatte sowas auch schon.
Also hab mir ganz  billige Kopfhöhrer (so 7€) im M. gekauft... waren 
nach 2 Wochen kaputt, kabelbruch. Also die gleichen nochmal gekauft. 
Waren wieder nach ca. 2 Wochen kaputt, kabelbruch an genau der gleichen 
stelle in genau dem gleichen Kabel.

von Lieschen Müller (Gast)


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>Hi,
>
>Ich hatte sowas auch schon.
>Also hab mir ganz  billige Kopfhöhrer (so 7€) im M. gekauft... waren
>nach 2 Wochen kaputt, kabelbruch. Also die gleichen nochmal gekauft.
>Waren wieder nach ca. 2 Wochen kaputt, kabelbruch an genau der gleichen
>stelle in genau dem gleichen Kabel.

Das ist allerdings wohl keine "Sollbruchstelle", sondern besser ist es 
für 1,50 EUR Produktionskosten einfach nicht machbar. Was erwartest Du? 
Irgend wo  muss sich ja ein Mangel an Qualität bemerkbar machen, und das 
nicht wegen irgend welcher Mutwilligkeiten seitens des Herstellers. Dass 
Du allerdings noch ein zweites Teil gekauft hast, finde ich schon 
bemerkenswert ;-)

von David .. (volatile)


Angehängte Dateien:

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Lieschen Müller schrieb:

> nicht wegen irgend welcher Mutwilligkeiten seitens des Herstellers. Dass
> Du allerdings noch ein zweites Teil gekauft hast, finde ich schon
> bemerkenswert ;-)

von High Performer (Gast)


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@David: OK, einverstanden. ;-) Ich habe statt dessen immer so ein 
Kribbeln in den Händen, wenn ich ein neues Gerät kaufe. Möchte immer 
gerne wissen, was drin steckt. Vor allem bei teuren Geräten hält mich 
meine Freundin zumeist davon ab.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stefan K. schrieb:
> @MaWin:
>>> Du bist noch recht Jung...
> Woher weißt Du denn wie alt ich bin? *G*
> Ob Du Dich da mal nicht verschätzt ;-)

MaWin ist vielleicht aufgefallen, das du olle Dinge für neue 
Erkenntnisse hier bringst. Aber ich lache gerne beim Lesen des Threads.


> Reverse-Engineeren und Nachbauen hielte ich für leicht illegal... Da
> sollte man schon was von Grund auf neu entwickeln. Die Verdrahtung bei
> ner Waschmaschine ist relativ trivial. Schwierigier ist die beteiligte
> Mechanik.
> Was man da braucht ist z.B. nen Maschinenbaustudenten oder nen
> ehemaligen Maschinenbauer, den man für das Projekt begeistern kann. Oder
> halt eine Universität nen Projekt durchziehen lassen. Ist leider nicht
> mein Fachbereich... Aber für sowas gibts Forschungsgelder, die man
> beantragen kann, sofern das Produkt am Ende der Allgemeinheit zur
> Verfügung steht und nicht für eine besondere Firma entwickelt wird...

Du kannst doch deine Waschmaschine bauen. Es hindert einen kaum etwas. 
Ist halt nur nicht en-vogue. Wenn du es zur Bierbraumaschine 
umdeklarierst, werden sich mehr Interessenten finden. Technisch wäre es 
fast das Gleiche.


>
> Beteiligte "Fachbereiche" einer Uni wären meiner Meinung nach:
> * Kunst/Designer (damits auch schick aussieht ;-)
> * Maschinenbau (v.A. Konstruktion, Statik, Haltbarkeit von Materialien,
> technische Zeichnungen für Bauteile, Herstellung von Prototypen)
> * Elektrotechnik (Planung und Umsetzung von Elektronik zur Steuerung,
> definition von Größen der Platinen etc für Maschinenbauer, ggf. Feedback
> zu geeigneten Motoreneigenschaften)
> * Informatik (Programmierung der Software in sauberer, wartbarer Weise;
> Optimierung: gemeinsam mit Maschinenbauern und Elektrotechnikern,
> Kommunikation mit Kunst/Designern bzgl. Bedienelementen und
> Benutzerfreundlichkeit; Erstellen einer Spezifikation bzgl. der
> Bedienelemente)

bla bla blubber. Mach einen neuen Thread "Selbstbau-Waschmaschine" auf! 
Es ging um programmierte Lebensspanne!


Wenn ich die hiesigen Gedankengänge dann mal komplettieren darf:
Waschpulver funzt nur in bestimmen Waschmaschinen. Waschmaschine geht 
(absichtlich und verdeckt) kaputt, wenn andere Marke Waschmittel 
eingebracht. Waschmaschine kostet 1 EURO und wird über Waschmittel des 
gleichen Herstellers gegenfinanziert...

Alles andere kann man wohl getrost unter IBM 60er Jahre Geschäftsmodelle 
abhaken.

Ja, ich bin meistens ernüchternd:
- Wasch mal OHNE Waschmittel!
- probiere Waschnüsse!
- verändere Temperatur!
- weiche Wäsche abends ein, wasche morgens mit dem Waschprogramm fertig!
- usw.

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