Hallo Hab unseren Schaltkasten mal unter die Lupe genommen. Die ganze Installation ist etwa 20 Jahre alt. Im Kasten waren sämtliche Nullleiter der Wohnung einfach auf die Erdungsklemmen angeschlossen. Dies dürfte aber keinen Einfluss auf die Funktion des FI haben oder? Welcher Vor- Nachteil ergibt sich durch so einer Installation? Ich habe nun mal eine Durchgangsprüfung zwischen Nullleiter und Schutzleiter (sobald sie in den Schaltkasten kommen) vorgenommen. Das merkwürdige dabei ist, dass ich eine mit etwa 5Hz pulsierende Kontinuität messe. Spannung zwischen den beiden messe ich keine. Ist dies ein Messfehler (ich messe mit einem Fluke) oder welchen Sinn soll dieser Effekt haben?
Vermutlich hast du noch das alte Schutzerdungssystem. Mittlerweile verboten.... solltest es sobald wie möglich auf Nullung erweitern lassen. Für den FI ist das egal, wichtig ist nur dass die beiden vor dem FI aufgetrennt werden. dieser vergleicht nämlich die Summe der zu-und abfließenden Ströme. Sobald du eine Differenz >x mA hast, löst er aus. Das Problem bei der Schutzerdung ist jedoch der teilweise hohe Widerstand von der Erde bis zum Erzeuger, da kann es sehrwohl Probleme mit dem FI geben... darum wurde das System mittlerweile auch verboten. Die 50 Hz, die du misst, sind wahrscheinlich nur irgendwelche Induktionen oder Verschleppungen.
Daniel V. schrieb: > Die 50 Hz, die du misst, sind wahrscheinlich nur irgendwelche > Induktionen oder Verschleppungen. es waren aber nicht 50 sondern etwa 5Hz...
aha, sorry. Dürfte aber auch nur irgendwas in die Richtung sein. Wenn du keine Spannung misst, hat das sowieso keine Relevanz...
sowas nennt man klassische Nullung und ist in früheren Bauten gang und gebe gewesen. Hier in Berlin ist so ziemlich jede alt Bude so verdrahtet. klick hier http://odin.prohosting.com/~nhagge/tn-c.html
Nur interessehalber, wie macht man das denn heute bzw. wie funktioniert das neue Schutzerdungssystem?
Peter Große schrieb: > Hab unseren Schaltkasten mal unter die Lupe genommen. Die ganze > Installation ist etwa 20 Jahre alt. Im Kasten waren sämtliche Nullleiter > der Wohnung einfach auf die Erdungsklemmen angeschlossen. Dies dürfte > aber keinen Einfluss auf die Funktion des FI haben oder? Welcher Vor- > Nachteil ergibt sich durch so einer Installation? Normalerweise kommt ein 4-adriges dickes Kabel in den Kasten: L1,L2,L3,PE/N. Im Kasten wird dann auf die Verteilerschienen L1,L2,L3,N und PE aufgeteilt. Daran kommen dann die Verbraucher (Zähler und Hauptschalter mal außen vor gelassen). Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind bei dir alle Steckdosen dreipolig vom Kasten aus angefahren, nur sind N und PE auf derselben Verteilerschiene angeschlossen? Das ist jedenfalls keine klassische Nullung, bei der wird in jeder Steckdose N und PE verbunden. Das ist nicht mehr Stand der Technik, hat aber keine Auswirkung auf die Funktion. Das Problem ist, dass du keinen zentralen FI setzen kannst, du musst für jeden Abgang einen setzen, dafür muss N und PE vor dem FI aufgterennt werden (wurde oben ja schon erwähnt).
Thilo M. schrieb: > Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind bei dir alle Steckdosen > > dreipolig vom Kasten aus angefahren, nur sind N und PE auf derselben > > Verteilerschiene angeschlossen? > > Das ist jedenfalls keine klassische Nullung, bei der wird in jeder > > Steckdose N und PE verbunden. > > Das ist nicht mehr Stand der Technik, hat aber keine Auswirkung auf die > > Funktion. Das Problem ist, dass du keinen zentralen FI setzen kannst, du > > musst für jeden Abgang einen setzen, dafür muss N und PE vor dem FI > > aufgterennt werden (wurde oben ja schon erwähnt). Nun, wenn der Verteiler eh so 3-adrig angefahren wird: Umklemmen lassen auf 2 getrennte Leisten (eine für N, eine für PE). Dann kann man sich das setzen einzelner RCDs ersparen. Und kommt mit wenigen RCD aus *) . Was den Preisrahmen deutlich entspannt. *) für jeden RCD benötigt man natürlich eine eigene N-Sammelklemme ,-)
PE und N kommen getrennt in den Kasten rein (neben L1,L2, und L3). Und wie gesagt, mit dem Fluke messe ich eine pulsierende Kontinuität zwischen beiden. Beide, PE und N, waren dann vor dem FI zusammengeschlossen. Nach dem FI ist dann jeweils ein 3poliges Kabel zu Geräte und Steckdosen verlegt. Eine andere Frage mal, der FI ist ein vierpoliger Schrack BX014110. I(n) ist angegeben mit 40A. Gilt dass für alle 4 Leitungen zusammen oder pro Leitung?
Peter Große schrieb: > PE und N kommen getrennt in den Kasten rein (neben L1,L2, und L3). Und > wie gesagt, mit dem Fluke messe ich eine pulsierende Kontinuität > zwischen beiden. Kann sein, dass du das Rundsteuersignal irgendwie 'rausmisst. Peter Große schrieb: > Beide, PE und N, waren dann vor dem FI zusammengeschlossen. Nach dem FI > ist dann jeweils ein 3poliges Kabel zu Geräte und Steckdosen verlegt. Dann wird der FI niemals auslösen. Peter Große schrieb: > Eine andere Frage mal, der FI ist ein vierpoliger Schrack BX014110. > I(n) ist angegeben mit 40A. Gilt dass für alle 4 Leitungen zusammen oder > pro Leitung? Die 40A gelten für die Summe der Ströme L1..L3. Die 4. Leitung ist für den Nulleiter gedacht.
Thilo M. schrieb: > Peter Große schrieb: > >> Beide, PE und N, waren dann vor dem FI zusammengeschlossen. Nach dem FI > >> ist dann jeweils ein 3poliges Kabel zu Geräte und Steckdosen verlegt. > > > > Dann wird der FI niemals auslösen. Nö, Deine Aussage ist definitiv FALSCH. Genau so ist es richtig angeschlossen. Der RCD wird also im Fehlerfall auslösen (können). > Die 40A gelten für die Summe der Ströme L1..L3. Auch das ist völliger Nonsens. Der Strom 40A gilt für JEDEN Außenleiter l1...L3. Also im Maximalastfall DREIMAL 40A zulässig und volkommen im erlaubten Bereich.
Kann ich nur zustimmen, wobei die Vorgehensweise hier nicht wirkich nachvollziehbar ist. Bei 5-adriger Zuleitung Pe und N zu einem PEN zusammenzufassen und mit dem damit verbundenem Stromfluss ein zusätzliches Potential erzeugen? Ich nehme an, das es sich hierbei um einen Wohnungsverteiler handelt und der Zählerkasen anderweitig untergebracht ist. Wie erfolgt der Potentialausgleich? Kommt evtl. noch eine zusätzliche Erde in den Verteiler?
Thomas Re. schrieb: > Bei 5-adriger Zuleitung Pe und N zu einem PEN > > zusammenzufassen und mit dem damit verbundenem Stromfluss ein > > zusätzliches Potential erzeugen? Mal davon abgesehen das das nachträgliche Zusammenfassen von bereits aufgetrennten PE und N gegen alle Regeln ist: Entweder war der Elektriker nicht bei der Sache. Oder man(n) sollte sich mal das "andere" Ende dieser etwas merkwürdigen Zuführungsleitung ansehen. Möglicherweise ergibt sich daraus dann die Erklärung.
Deshalb ja auch meine Frage nach dem Potentialausgleich, bzw dem zusätzlichen Schutzleiter. Die EVUs sehens nicht gerne, wenn der Potentialausgleich in der gleichen Leitung geführt wird.
zum Zählerkasten hab ich keinen Zugang, der ist mit Schloss versehen. In die Wohnung zum Schlatkasten kommt im selben Rohr ein vierpoliges Kabel (3x schwarz 1x blau) und ein getrenntes Erdungskabel (gelb/grün) herein. Bei der pulsierenden Kontinuität hatte ich ursprünglich an ein neuartiges Sicherheitssystem des Energieversorgers gedacht, der den Nullleiter mit 5Hz erdet. Keine Ahnung ob es sowas gibt, noch weniger was das bringen sollte...
Andrew Taylor schrieb: > Nö, Deine Aussage ist definitiv FALSCH. Haste Recht, habe ich wohl zu schnell gelesen ... ;-) Andrew Taylor schrieb: >> Die 40A gelten für die Summe der Ströme L1..L3. > > Auch das ist völliger Nonsens. > Der Strom 40A gilt für JEDEN Außenleiter l1...L3. > Also im Maximalastfall DREIMAL 40A zulässig und volkommen im erlaubten > Bereich. Das habe ich anders gelernt, jedenfalls bei 4-poligen FIs. Die Summe der Ströme aller Phasen (bei ohmscher Last kritisch) fließt über den N.
Ulrich E. schrieb: > PS: Bei ohmscher Last Strom über N ^= 0A Bei Dreieckschaltung, ja, nicht bei Sternschaltung oder unsymmetrischer Belastung (wie's in den Haushalten üblich ist).
Wenn pro Phase 40A fließen können, dann fließt über N nie mehr als 40A (bei ohmschen Lasten zumindest). Und das ist der Fall, wenn eine Pase mit 40A belastet wird, die anderen gar nicht. Bei kapazitiven bzw. induktiven Lasten sieht das ganze natürlich anders aus...
Was um himmelswillen soll stern oder Dreieck damit zu tun haben? Bei ohmschen lasten gleichen sich die ströme immer aus, so das am mittelpunkt immer ein kleinerer strom flißt als der durch die einzelde phase. bei symetrischer belastung ist diese 0V. Und außerdem habe ich noch nie gesehen, das irgendwele geräte im dreieck geschaltet sind ;)
Gustav K. schrieb: > Und außerdem habe ich noch nie gesehen, das irgendwele geräte im dreieck > geschaltet sind ;) Herd (manche) Heizstäbe Größere Spülmaschinen (Heizung) Durchlauferhitzer Ansonsten dürften die wenigsten Verbraucher rein ohmisch sein. Mit dem Glühobstverbot noch weniger. Trafos Drosseln Steckernetzteile ESL ... Und meist alles schön auf einer Phase. ;)
Peter Große schrieb: > zum Zählerkasten hab ich keinen Zugang, der ist mit Schloss versehen. In > die Wohnung zum Schlatkasten kommt im selben Rohr ein vierpoliges Kabel > (3x schwarz 1x blau) und ein getrenntes Erdungskabel (gelb/grün) herein. Wie? Und dann sitzen N und Pe auf EINER Klemme am FI? Die Schutzleiter und Neutralleiter der abgehenden Leitungen sind aber schon getrennt aufgelegt? Hängt dann die PE-Schiene in der Luft, also keine "Zuleitung"?
der eingehende PE geht direkt auf die lange ErdungsKlemme. Der N geht direkt zum Fi, danach ebenfalls direkt auf die lange Erdungsklemme. Von dort gehen dann jeweils 2 Leitungen (blau und gelb/grün) zu den Steckdosen und Geräten.
Sicher das die "lange Erdungskleme" nicht geteilt ist? Dann wär nämlich alles so wie es sich gehört. Durchpiepsen hilft übrigens garnix N und Pe sind potentialmäßig genau das gleiche nur einmal über Fi geführt und einmal nicht. Das beide wirklich auf der gleichen Sammelschiene aufgelegt sind glaub ich kaum, sonst würde dir wohl dauernd der Fi auslösen.
nö, Klemme ist nicht geteilt. Und "durchgepiepst" hab ich PE und N sobald sie in den Kasten hereinkommen, mit nichts weiterem angeschlossen. Da messe ich auch dann die 5Hz
wie währe es den wenn du mal ein bild von der schiene und der verkabelung machen würdest?
Thilo M. schrieb: > Andrew Taylor schrieb: > > Das habe ich anders gelernt, jedenfalls bei 4-poligen FIs. Die Summe der > Ströme aller Phasen (bei ohmscher Last kritisch) fließt über den N. Nö, Deine Aussage ist definitiv FALSCH. Oder Du hast schlicht falsch gelernt. Vergiss es einfach und lerne es richtig. Insbesondere ist ohmsche Last der unkritischste Fall den man sich denken kann im Drehstromnetz.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.