Diesmal keine Propaganda der Wirtschaft, sondern harte Fakten: Der Projektmarkt für Ingenieure hat seit dem 1.7.10 extrem stark angezogen. Es ist auch keine Eintagsfliege oder nur ein Urlaubseffekt: Im Vergleich zu 2008, wo es noch gut ging und in der Urlaubszeit 30% mehr Projekte bei mir ankamen, sind es nun 60%-80%. Gefühlt sind es fast doppelt so viele. Im Vergleich zum mauen Vorjahr 2009 habe ich pro Woche derzeit etwa 20-30 Anfragen, statt nur 2-3! Im Frühjahr waren es noch "nur" 4-8 die Woche. Allein schon ein Blick auf die nach Wochen gruppierten emails im Outlook zeigt seit 3 Wochen die Bündel an Nachrichten mit zweistelligen Zahlen, wo es noch vor einem Jahr in zwei Monaten kaum so viele waren :-) Der Projektmarkt für Ingenieure ist DER Indikator für die Wirtschaft denn Ingenieure sind die ersten, die man braucht, wenn man was Neues aufziehen will und im RPjektmarkt werden am schnellsten Projekte generiert und besetzt. Der gab ja bekanntlich auch zuerst nach, als es runter ging. :-( Die Zeiten werden also wieder besser Jungs. Ich sehe derzeit etwa die Situation wie 2005/2006. Wenn euer Chef mit Druck kommt, erklärt ihm die Situation und schaut euch nach Alternativen um. so langsam werden auch die Festeinstelluingen wieder mehr werden.
>so langsam werden auch die Festeinstelluingen wieder mehr werden.
Wunschdenken! Nach meinen Beobachtungen nimmt die Zahl offener
Stellen zwar zu, aber und gerade im Technikbereich in der Regel
bedingungsfeindlich wie z.B. befristet, nur über Personaldienstleister,
Gehaltswunschforderung, usw. was ich bei anderen No-Technik-Stellen
überhaupt nicht finde. Da gehts dann ehrlicher und gesitteter zu.
Da sind wir überhaupt noch nicht über den Berg.
Noch sind die Firmen etwas vorsichtig, wenn es aber noch ein paar Monate so weiter geht, wird es sicherlich wieder mehr Einstellungen geben. Natürlich verstärkt über Dienstleister, es herrscht immer noch Angst vor dem nächsten Crash. Dass natürlich nicht mehr die Vorkrisenpreise bezahlt werden ist logisch. Gerade ältere Ingenieure werden daher wohl mit zu hohen Gehaltsforderungen in die Verhandlungen gehen.
>Dass natürlich nicht mehr die Vorkrisenpreise bezahlt werden ist >logisch. Gerade ältere Ingenieure werden daher wohl mit zu hohen >Gehaltsforderungen in die Verhandlungen gehen. Zumindest wird man das versuchen, aber durch die Kurzarbeit wird es örtlich nicht viele ideale Bewerber geben. Wenn man dann ein wenig pokert, kann sich durchaus ein Schnäppchen ergeben wenn der Markt fast leer ist.
> Dass natürlich nicht mehr die Vorkrisenpreise
das glaube ich nicht.
Ich bin ueberzeugt, dass eine massive Inflation kommt, wenn die
Wirtschaft spuerbar belebt.
Ich schaetze so 10%.
Das wird auch die Stundensaetze treiben ...
Frustrierter schrieb: > Ich bin ueberzeugt, dass eine massive Inflation kommt, wenn die > Wirtschaft spuerbar belebt. > Ich schaetze so 10%. Einen solchen Wert über ein ganzes Kalenderjahr gab es in der Geschichte der BRD noch nie. Aber gut, dass es hier so viele Wirtschaftsexperten gibt :-) > Das wird auch die Stundensaetze treiben ... Inflation heißt, dass das Geld weniger wert ist. Selbst wenn die Stundensätze raufgehen, hat man dann real nicht mehr im Geldbeutel.
>Aber gut, dass es hier so viele Wirtschaftsexperten >gibt :-) Muss man das sein, um eine Aussage zu formulieren? Ich bin KEIN W.experte und ich weiss es nicht. Aber ich vermute es stark. >Einen solchen Wert über ein ganzes Kalenderjahr gab es in der Geschichte >der BRD noch nie. Eine solche Krise gab es ab 1948 auch noch nie. Ziemlich schwaches Argument: Etwas hat es seit 62 Jahren nicht gegeben, also gibt es das auch in Zukunft nicht.
Der Stabilitätspakt für den Euro verlangt eine Preisniveaustabilität, welche die Inflationsrate begrenzt. Klar werden die Stabilitätskriterien nicht immer alle eingehalten, aber das die Europäische Zentralbank einer hohen Inflation tatenlos zusieht, darf man wohl als abwegig bezeichnen.
"Noch sind die Firmen etwas vorsichtig" Wenn ich mal eine Vertreter der Spezies "DieFirma" find', dann sperr' ich ihn ein und stell' ihn in den Trophäenschrank, gleich neben die Spezies "DerMarkt" und "DieBörse".
Stefan L. schrieb: > wird es sicherlich wieder mehr Einstellungen geben. > Natürlich verstärkt über Dienstleister, es herrscht immer noch Angst vor > dem nächsten Crash. Was ja auch nicht ganz unbegründet ist. Etwas über 40 Prozente der Exporte geht in die EU, die schlapp ist oder wird (Sparprogramme). In den USA ist es auch dunkel geworden, man denkt dort daran, die Notenpressen noch stärker laufen zu lassen. Einzig Schwellenländer und vor allem China pushen uns. Allerdings droht da auch eine Blase. Ende dieses Jahr kommen die Bewährungsproben, spätestens 2011. Und wenn es wieder krachen geht, müssen überall die Pressen volle Pulle laufen, ansonsten droht ein deflationärer Schock und Massenarbeitslosigkeit. Man stelle sich nur vor, die Staaten wären nach Oktober 2008 nicht in die Bresche gesprungen. Es hätte ein absolutes Elend gegeben. Aber solange noch genug Rohstoffe und Öl/Gas da sind, drohen uns keine ernsthaften Probleme. Das Geldsystem kann man bei Bedarf neustarten - dies ist noch nicht mal ein Novum in der Geschichte, auch wenn es immer als undenkbar hingestellt wird. Ist ja logisch, man will einen Bankrun und den vorzeitigen Vertrauensverlust in Papiergeld/Papierverbriefungen verhindern.
Kann ich bestaetigen. Gibt bei uns derzeit einen Engpass bei den Technikstellen. Man sucht noch fuer Spanien (klingt nett, ist aber unser miesester Standort :) ), Indien und/oder China oder Brasilien jemanden der fuer maximal 36k€ pro Jahr Brutto einen Betriebselektroniker macht. Aktorik, Sensorik, Arbeiten ohne Dokumentation, veraltete Technik, Strippenziehen, Lampenwechseln, etc ergeben ein vielfaeltiges Taetigkeitsfeld. In SPS-programmierung und Lagerhaltung Grundkenntnisse erforderlich. Notfaelle, Urlaubs- und Krankenzeiten werden nur ungern gesehen. Zeit- konten sind mit dem Gehalt abgegolten. Dafuer gibts keine Tantiemen, reduzierte Spesen, eine guenstige Wohnung ein Fahrzeug und zwo Heimfluege pro Jahr. Qualifikation: Zumindest den Techniker. Landessprache oder Englisch. Bei Interesse, PN an mich.
Mo' money, mo' problems schrieb: > Klar werden die Stabilitätskriterien > nicht immer alle eingehalten, aber das die Europäische Zentralbank einer > hohen Inflation tatenlos zusieht, darf man wohl als abwegig bezeichnen. Welche Möglichkeiten hat die EU, um den Schuldenberg und die Zinsen zu bedienen? Wirtschaftswachstum als Lösung scheidet aus, dafür ist der Berg schon zu riesig, die Zinslasten zu gewaltig. Exponentielles Wachstum vs. reale Welt. Bleibt also nur Inflation. Oder man lädt die Schulden woanders als in Euro ab, dann haben die anderen die hohen Infaltionsraten. Die USA hatten übrigens nach dem 2. Weltkrieg mal Inflationsraten um die 10 % pro Jahr, um ihren Schuldenberg abzubauen. Aber heute wird Inflation alleine nicht aussreichen, man braucht Schuldenneuverhandlungen/Haircuts. Eigentlich braucht man ein neues Geldsystem abseits von Zinseszins, ansonsten wird das neue auch nicht lange bestand haben. Halb Europa liegt nicht mehr in Asche und auch Asien und Südamerika kommen als Wachstumsmärkte nicht mehr in Frage. Also ein langer Werdegang wie nach 1949 ist nicht mehr möglich.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.