Hallo allerseits, da ich mit der Gedanke selbständig zu werden spiele, frage ich mich: - warum wagen es nicht die Ings mit sovielen Erfahrung in der Entwicklung zum Beispiel? - Ich kenne ein paar Firmen wo die Besitzer nichts können (ausser unterschreiben natürlich) und auch nicht von der Elektro Branche sind, und trotzdem mehrere Millionen Umsätze jährlich machen, dank den Ingenieuren natürlich, die auch unterbezahlt sind! Ist es die Angst? Familie?
Ich wuerde anders herum fragen: Warum haben sich so viele ehemalige Arbeitnehmer selbststaendig gemacht ? Als Antwort wuerde ich angeben, weil dies vom Staat gefoerdert wurde. Man denke an die Ich-AG und Existenzgruendungs-Zuschuesse. Auch die gestiegenen Sozial-Zwangs-Versicherungen. D ist ein Arbeitnehmer-Land. Das ist die Norm. Das merkt man sofort, wenn man (als Selbstaendiges) staendig gefragt wird (im Bekanntenkreis), warum man denn sowas riskantes ueberhaupt mache.
Das Vertriebsproblem. Man muss eben an Aufträge kommen. Das ist gerade am Anfang schwierig und fällt vielen Ings auch eher schwer. Gruss Axel
@Frustrierter welche Zuschüße? die paar euros? die helfen wirklich nicht wenn man noch eine Entwicklungsphase vorhat.
> welche Zuschüße? die paar euros?
Das spielt keine Rolle. Aber wenn man staendig durch Werbung, Medien
drauf gestossen wird, kommt man ins Nachdenken.
D ist ein Arbeitnehmerland schon seit vielen Generationen.
Wenn man etwas nicht kennt, macht man es auch nicht.
Und wenn man dran denkt eigene Produkte zu entwickeln: Produkte auf den Markt bringen = viele Regeln einhalten und wenn ein Konkurrent mal Langeweile hat kann man leicht verklagt werden wegen irgendwas - irgendwelche Patent oder sonstige Schutzrechtsverletzungen z.B. Die Entwicklung/Serienproduktion ist auch nicht ganz billig - natürlich abhängig von den Stückzahlen und dem jeweiligen Produkt aber werden schon für relativ einfache Sachen einige kilo Euro werden. Läuft also alles drauf hinaus das man schon vor dem Start des Unternehmens ausreichend Kapital haben (oder auftreiben) muss.
> Ist es die Angst?
Normalerweise: Ja.
Bei Ärzten sind fast alle selbständige Unternehmer mit eigener Praxis,
weil der Weg dort fix und fertig vorbereitet wurde.
Es ist klar, welches Produkt er anbietet, welche Preise er bekommt, daß
die Kundschaft kommt egal wie die Konjunktur ist,
und sie verdienen sich dumm & dämlich (auch dank guter Lobby).
Der Ing muss halt alles selber auf die Beine stellen, er kann nicht
einfach dasselbe Produkt anbieten wie sein Nachbar (sonst konkurriert er
nur über den Preis). Das wichtigste, um erfolgreich selbständig tätig zu
sein, sind gute Beziehungen an potentielle Kunden. Fehlen die, kann es
trotz superguten Produkts sein, daß niemand einen findet.
Nun sind Ings bei Herstellen von Beziehungen und Bestechungen nicht so
gut ausgebildet wie Dummschwätzer und BWLer :-( Hat man aber die
Kundschaft und laufen die Geschäfte, ist der Arzt-Nachbar ein ganz armes
Würstchen dagegen.
Gründe dafür: -Entscheidungsfreiheit. -nicht mehr von Leuten abhängig sein die keine Ahnung haben. -Das Gefühl haben wirklich Geld zu verdienen. Gründe dagegen: -Fehlendes Kapital. -Fehlende Marktkenntnis. -Fehlende Ünterstützung. -Hohes Risiko. Das kann man noch nach belieben erweitern.
> Das kann man noch nach belieben erweitern.
Die Idee mit der Selbstständigkeit ist schon okay - die Frage ist doch,
warum ich mich gerade hier selbsständig machen sollte, wo die
Startbedingungen vergleichsweise ziemlich mies sind, wenn man nicht
gerade einen Imbiss,Dönerbude, etc. aufmachen will ?!
S. B. schrieb: > wo die > Startbedingungen vergleichsweise ziemlich mies sind, wenn man nicht > gerade einen Imbiss,Dönerbude, etc. aufmachen will ?! Und schon wieder die alten Vorurteile... Schon einmal in der Gastronomie gearbeitet?
Was ich mich halt immer Frage ist, warum man als selbständiger Ingenieur ständig Dinge erfindet und nicht eins erfindet und das vermarktet. Wie kann man denn ständig was entwickeln und bei jedem Produkt mit Herzblut dabei seIN? Sowas kann doch gar nicht gehen. Eins, zwei (sehr gute) Sachen entwickeln und die vermarkten und dann wenn se gut laufen weiterentwickeln. So wird doch n Schuh draus oder nicht. Ich würd mir aber auch mal wünschen, dass mehrere Leute hier schreiben die sich erfolgreich selbständig gemacht haben. Von denen lernt man doch am besten. Aber wahrscheinlich sind die a) entweder zu beschäftigt um hier zu schreiben oder b) haben die keinen Bock auf Konkurrenz :-)
> Und schon wieder die alten Vorurteile... > Schon einmal in der Gastronomie gearbeitet? Du hast nicht verstanden, was ich damit sagen wollte: In der Gastronomie hast Du immer Umsatz, denn gegessen wird immer! Und wenn Du am Tagesende keinen Umsatz hast, machst Du grundlegend was verkehrt. DU kannst auch existieren, wenn Du nur Mittelmaß bist und dafür einige sonstige Parameter stimmen. Das ist im Etechnik /Informatikbereich etwas anders!
S. B. schrieb: > Du hast nicht verstanden, was ich damit sagen wollte: > In der Gastronomie hast Du immer Umsatz, denn gegessen wird immer! > Und wenn Du am Tagesende keinen Umsatz hast, machst Du grundlegend was > verkehrt. DU kannst auch existieren, wenn Du nur Mittelmaß bist und > dafür einige sonstige Parameter stimmen. Das ist einfach nur falsch.
Wartet ab bis Chris D. kommt, der ist selbständig und hat auch schon so einiges erzählt. (Die Kuh von der Werbung nervt).
Aber nur weil Chris D. mit seinem sehr kleinen Nischenmarkt Erfolg hat kann man das noch lange nicht auf jeden anderen hochrechnen. Sonderlich viele erfolgversprechende(!) Nischen in denen noch keine Konkurrenz existiert gibts nämlich nicht. Ich hatte schon viele Ideen - dann kurz gegoogelt und 5 Minuten später mindestens zwei Anbieter dazu gefunden. Oder wenn man doch so was findet ists oft zu komplex/teuer für einen einzelnen. Wenn man doch was investiert, hat man sehr hohes Risiko weil man nicht weiss obs ein Erfolg wird. Schlimmstenfalls springt der einzige Kunde fürs Produkt in letzter Minute ab und man bleibt auf den Kosten/Schulden sitzen. --> Daher ists für mich nicht verwunderlich warum so viele eben NICHT selbstständig sind.
@Name Nachname Du bist halt zu pessimistisch. Es hängt von vielen ab, aber viele setzen sich lieber ins gemachte Nest. Ist ja auch viel bequemer. Ich würde es nur machen um unabhängiger zu sein (Wirklich unabhängig ist man natürlich nicht aber allein die Illusion zählt).
@S.B.
>In der Gastronomie hast Du immer Umsatz, denn gegessen wird immer!
[ ]Du weißt, daß Umsatz != Gewinn ist?
Bei diesen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen ist die
Selbstständigkeit von Ingenieuren der sicherste Weg in den finanziellen
Ruin.
Es gibt auf dem et markt soviele nicht optimale Produkte, wieso nicht das eine oder andere verbessern und mit auf dem Markt? man muss halt die Kunden von dem neuen Produkt überzeugen!
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. dies hat Emanuel Kant bereits 1786 erkannt, aber so funktioniert es noch heute....
Ein Bekannter von mir ist Autowäscher. Hatte den Hauptschulabschluß kaum geschafft. Aber sein Geschäft brummt. Bonzen mit dicken Schlitten, die tiptop poliert und gereinigt werden wollen, gibt es immer. Und der macht richtig Kohle. Aus gesundheitlichen Gründen, und weil er vielleicht schlau ist und nicht bis 67 selbst waschen möchte, hat er jetzt 2 Arbeitslose vom Amt eingestellt, und bekommt die halben Lohnkosten vom Amt subventioniert. Er selbst, ist nur noch Chef, richtig dick im Futter, gerade neues Haus gebaut, und lacht mich als Ing. inzwischen vollständig aus. OK, das hat wenig mit Engineering-Projekten zu tun, daher bekomme ich dort auch nicht so die geeigneten Ratschläge... Aber ich blicke mal auf diese etwas andere Seite...
Musst eben mal über den Tellerrand blicken und schauen was da so abgeht. Rumsitzen bringt gar nichts. Viel mehr sollte man die Freizeit nutzen und Ideen umsetzen. Wenn noch ein wenig Kohle übrig ist würde ich das schnell sinnvoll investieren. Nur die Ideen muss man natürlich selbst haben.
Als Ing ein Produkt zu entwickeln das auf dem grossen Konsumentenmarkt landet, ist als Selbständiger eher schwierig. Solche Produkte haben häufig mehrere Mann-Jahre Aufwand drin. Und in allem anderen, ist es, wie viele schon sagen, nötig die Kontakte und Beziehungen zu haben. Klar, manchmal reicht auch eine kleine Nische. Ich kenne einen Ing der ein Messgerät entwickelt hat, welches hier in Europa praktisch die ganze Konkurrenz verdrängt hat. Doch schliesslich ist die Nachfrage auch nicht so riesig. Es zu kopieren versuchen würde nie den Aufwand wieder reinspülen. Und er wird auch nicht reich davon. Es braucht eine gute Idee UND die Beziehungen, um sein Produkt bekannt zu machen. Natürlich muss man auch nicht ein Produkt entwickeln um davon zu leben. Viele Selbständige leben von verschiedensten Kundenaufträgen. Ich habe mir auch schon oft überlegt nach dem Studium (bin noch dran) etwas in die Richtung zu machen. Was mich abschreckt: - wahrscheinlich dopplet so viel zu arbeiten wie als Angestellter und nicht mehr verdienen (zumindest am Anfang) - alles andere um mich herum zu vernachlässigen und plötzlich alleine da zu stehen - hart erarbeitetes Kapital zu verlieren, ev Schulden machen Da ich vor dem Studium schon mehrere Jahre gearbeitet habe, weiss ich was mich so ungefähr erwarten könnte, und ich darum vielleicht doch nach ein paar Jahren den Schritt wagen würde (sofern Ideen, Kontakte, Umstände etc realistisch). Es ist kein einfacher Schritt.
> [ ]Du weißt, daß Umsatz != Gewinn ist?
richtig - wenn Du Umsatz machst, solltest Du allerdings nach Abzug aller
Kosten einen Gewinn übrig haben.
Das ist Sinn und Zweck der Aktion.
Wenn kein Umsatz erfolgt, ist nicht nur Dein Gewinn == 0 sondern Du hast
auch noch Unkosten bzw. Schulden.
>Wenn kein Umsatz erfolgt...
Deswegen sollte man sich auch nicht auf ein Produkt festlegen,
sondern auf viele. Dann können sich die Chancen verbessern.
Es muss ja nicht das super Produkt sein, manche Firmen leben von einfachen Steuerungen zum Beispiel, was jeder Student entwickeln kann, man muss nur den richtigen Kunden an sich binden können.
freunde, wir leben in einer globalen welt mit immer mehr auflagen und normen. anderst gesagt das kronendach des waldes ist dicht. da fällt kein licht mehr auf den boden. keimlinge haben da nahezu keine chance. 1939 gab es einen waldbrand. anschliesend hatten die keimlinge viel entfaltungsfreiheit. hat alles seine vor und nachteile.
also man muss nicht unbedingt das machen was man gelernt hat z.B. Software schreiben oä. es ist auch nicht unbedingt wichtig was man verkaufen bzw. anbieten möchte, wichtig ist Marketing und wie man es verkauft. Mein Kollege z.B. produziert Joghurtbecher aber nicht in Deutschland. Er hat am Anfang eine Maschine gakauft und bei einem Bauer eine Scheune gemietet und genau so hat er angefangen. Zu mir hat er gemeint: "mach irgendetwas, egal was z.B. Knöpfe produzieren, letztendlich du kannst jeden Scheiß verkaufen, wichtig ist, das du operativ und aktiv bist...Erfolg kommt von selbst". Ich will damit sagen, dass man seine Horizonten ein bisschen erweitern soll, woanders kann man genauso erfolgreich sein, man muss nur wollen und nicht so scheu sein. Vielleicht man soll sich ein bisschen auch öffnen und eigene "Produkte" im Ausland anbieten, dort wo der Markt doch nicht so gesättigt ist und der Konsum höher (bzw. Potenzial) als hier in Deutschland ist.
Hallo! Nun möchte ich doch mal meinen Senf dazugeben und berichten, wie meine Erfahrungen so bisher sind. Schon während der Schule habe ich begonnen Software zu programmieren und mich dann nach der Schule damit selbständig gemacht. Was überraschender Weise (aus heutiger Sicht gesehen), sehr gut funktioniert hat. Ich habe jedenfalls ordentlich Geld damit verdient. Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo ich mir überlegt habe, ich könnte doch etwas Naturwissenschaftliches studieren gehen (es wurde dann Chemie). Erstens weil ich Angst hatte, ich war jung und ohne Ausbildung: man bekommt in Deutschland (zu Recht?) ja immer eingebläut man sollte studieren, was lernen, sonst wird man nichts (und als Chemiker kann man ja angeblich gut Geld verdienen)… und Zweitens, weil ich das Studentendasein erfahren wollte, habe ich dann angefangen in einer Stad im Osten zu studieren. Eine Erfahrung die ich auf keinen Fall missen wollte. Aber mein Plan während meines Studiums weiterhin Geld mit meiner Firma zu verdienen schlug grandios fehl! Obwohl ich derselbe Mensch mit demselben Können war, hat es nicht geklappt. Das lag zum einen daran, dass in der Stadt so gut wie kein Geld (bei den Privatleuten) und keine mittelständige Wirtschaft da war (große Firmen, arbeiten nur mit bekannten Namen zusammen). Zum anderen lag es auch daran, dass ich einfach niemanden in der entsprechenden Position (Aufträge zu vergeben) kennen gelernt habe. Ich war halt unter Studenten. In meiner Heimatstadt damals lief das quasi nebenbei, über die Bekannten meiner Eltern und nach und nach war mein Geschäft davon unabhängig geworden. Gleichzeitig habe ich den Aufwand für ein naturwissenschaftliches Studium komplett unterschätzt. Auch weil es doch relativ verschult war, war kaum die Möglichkeit gegeben etwas neben bei zu machen. Außerdem habe ich dort auch viel von meinem Selbstvertrauen verloren. Denn vorher hielt ich mich für sehr gut (ich konnte Software entwickle und wurde sehr gut dafür bezahlt). Im Studium dann traf ich nur Leute, die alle mindestens so clever waren wie ich und einen harten Konkurrenzkampf aufzogen. Ich war das vorher nicht gewöhnt, für mich lag das Geld sozusagen auf der Straße. Inzwischen habe ich mein Diplom sehr gut gemacht und habe dank des großen Konkurrenzkampfes (da hatte ich inzwischen gelernt mit durchzusetzen) auch eine Stelle ergattert. Ich bin also im Moment angestellt und verdiene Geld. Inzwischen spiele ich wieder mit dem Gedanken mich selbständig zu machen. Das hat mehrere Gründe. Es ist natürlich nicht in jedem Job so, aber in dem Feld (Chemische Forschung) in dem ich jetzt arbeite, ist der Druck sehr groß. Es wird viel gearbeitet(Überstunden, etc.), obwohl die Leute super clever sind (s.o.) und sehr gut ausgebildet sind, werden sie stark ausgebeutet. Der Lohn ist auch etwas schlechter, als wo ich selbständig war. Die Arbeitszeit ist vergleichbar (quasi Rund um die Uhr), in dem Feld (Projektarbeit) ist man auch mit eigner Verantwortung, Herzblut usw. dabei (muss man sein, oder man ist niemals erfolgreich), die Verträge laufen 6 Monate oder 1 Jahr und dann wird man wo anders hin geschickt. Die Unsicherheit ist also ebenfalls sehr groß. Das heißt, zusammen fassend muss ich sagen, dass zumindest in diesem Feld, eine angestellte Tätigkeit (mal die alten Angestellten, die ihre schönen alten Stellen mit Sicherheiten und hohem Lohn haben, ausgenommen), Stress mäßig (wenn auch etwas anders gelagerte Ängste vorhanden sind) und Aufwand heute leider nicht mehr wirklich von einer Selbständigkeit unterscheiden, und ich deshalb ernsthaft wieder mit dem Gedanken spiele mich Selbständigkeit zu machen. Trotzdem, nach meinen Erfahrungen weiß ich nun, dass das Gelingen nur zu einem Teil von mir und meinem Können abhängt. Fast wichtiger ist es die Richtigen Umstände zu treffen, und die sind meiner Meinung nach noch nicht gegeben.
> Trotzdem, nach meinen > Erfahrungen weiß ich nun, dass das Gelingen nur zu einem Teil von mir > und meinem Können abhängt. Fast wichtiger ist es die Richtigen Umstände > zu treffen, und die sind meiner Meinung nach noch nicht gegeben. Gutes Fazit! Auch Deine Analyse erinnert mich etwas an mein Studium - es war nicht möglich neben dem Studium noch mit der Selbstständigkeit anzufangen, habe ich probiert und schnell wieder aufgegeben. Dürfte jetzt auch schwieriger werden mit der Selbstständigkeit als in jungen Jahren, wo man noch unbedarft an die Sache rangeht.
Jaja, war halt früher einfacher,gelle? Bei Muttern wohnen, Kost + Logis frei, mitversichert bei den Eltern, und wenn Not war, wurde man aufgefangen. Ist halt plötzlich nicht mehr so, wenn man für sich selbst sorgen muss.
> Jaja, war halt früher einfacher,gelle?
unsere Politik hat es möglich gemacht, gell - und die lachen sich über
uns Menschen kaputt :-)
Vielleicht ist es aber nicht Politik, sondern nur eine lebhafte Phantasie gepaart mit einer ordentlichen Portion Pessimismus.
> Vielleicht ist es aber nicht Politik, sondern nur eine lebhafte > Phantasie gepaart mit einer ordentlichen Portion Pessimismus. Das Thema war ja Selbstständigkeit. Und oben hat ja Gast Hallo das optimale Beispiel gebracht. Ich kenne keinen der hier als "Garagenfirma" begonnen hat. Du wirst von einem Wust von Auflagen zerdrückt, allein durch die Wahl der Rechtsform kannst Du Dich schachmatt setzen. In USA und anderswo war bzw. ist das möglich; Apple und Microsoft haben als Garagenfirmen angefangen - ob das heute noch dort so geht weiß ich nicht. Insofern kann man die Fragestellung erweitern - warum nicht woanders selbstständig?
S. B. schrieb: > allein durch die Wahl > der Rechtsform kannst Du Dich schachmatt setzen. Das müsstest du jetzt schon erklären. Ich kann mir das nicht vorstellen. Mich würde auch interessieren, wo die Selbstständigkeit einfacher sein soll als in Deutschland. Natürlich sind einige Hürden zu überwinden. Das ist sicher auch ein Grund, wieso nicht jeder für die Selbstständigkeit geeignet ist. Aber das ist wahrscheinlich auch gut so. Wenn man sich manche Threads hier im Forum anschaut kann man nur glücklich sein, dass nicht jeder Elektronik entwickeln und verkaufen darf, sondern dass da durchaus relativ strenge Regeln einzuhalten sind.So Dinge wie WEEE sind natürlich reine Schikane, aber damit kann man leben. Im direkten Vergleich zu den USA geht es uns dagegen aber noch richtig gut. Stell dir vor, jedes Elektrogerät müsste tatsächlich vom Tüv abenommen werden, bevor es auf den Markt kommen darf. So sieht es nämlich dort aus. Und das gab es sicherlich auch schon zu Steve Jobs Zeiten. Nur war der eben gut genug, um damit umzugehen.
Für mich war es ganz einfach hier in Vorarlberg: 10 Jahre Berufspraxis nachweisen, Führungszeugnis und einen halben Tag auf der BH. Allerdings habe ich vorher die Kontakte geknüpft und die Formalitäten und Folgen eroiert. In D. hätte ich das nicht gemacht, obwohl ich 20 Jahre damit "schwanger" ging. Grund: keine Erfolsauaaicht. Namaste
> In D. hätte ich das nicht gemacht, obwohl ich 20 Jahre damit > "schwanger" ging. > Grund: keine Erfolsauaaicht. so sehe ich das auch - da müssen die Bedingungen stimmen und das wäre hier ein erfolgloses Unterfangen. > Das müsstest du jetzt schon erklären. Ich kann mir das nicht vorstellen. Als Einzelunternehmer haftest Du mit Deinem gesamten Privatvermögen - deshalb gibt es Subformen, um das abzuwenden. Mich würde auch interessieren, wo die Selbstständigkeit einfacher sein soll als in Deutschland. > überall da, wo es keine Pfandflaschen gibt :-)
S. B. schrieb: > ls Einzelunternehmer haftest Du mit Deinem gesamten Privatvermögen - > deshalb gibt es Subformen, um das abzuwenden. Ja. Und weiter? Jeder, der sich ernsthaft mit Selbstständigkeit beschäftigt, weiß genau, welche Rechtsform er wählen sollte. Schwer ist das wirklich nicht, uns wurde das schon in der Schule beigebracht.
>Einzelunternehmer haftest Du mit Deinem gesamten Privatvermögen
Dafür wird man sich ja wohl Haftpflichtversichern können, oder?
> Dafür wird man sich ja wohl Haftpflichtversichern können, oder?
würde ich mich nicht drauf verlassen - die Klauseln der Versicherer
haben es in sich, es wird nicht unbedingt alles abgedeckt.
Das ist ja auch der Grund für die verschiedenen Rechtsformen.
Für manche Sachen reicht ja auch eine Einzelunternehmung.
Es kommt immer darauf an was Du machen willst, wieviel Kapital Du zur
Verfügung hast, usw.
Mike Hammer schrieb: >>Einzelunternehmer haftest Du mit Deinem gesamten Privatvermögen > Dafür wird man sich ja wohl Haftpflichtversichern können, oder? Es gibt keine Versicherung die einem das unternehmerische Risiko abnimmt. Warum sollte eine Versicherung auch auf die Idee kommen für die Folgen einer Unternehmung einzutreten in die der Unternehmer selber kein Vertrauen hat? Das Risiko ist kaum einzuschätzen und somit wären die Kosten einer solchen Versicherung logischerweise exorbitant. S. B. schrieb: > Als Einzelunternehmer haftest Du mit Deinem gesamten Privatvermögen - > deshalb gibt es Subformen, um das abzuwenden. Nächste schlaue Idee: Gründen wir einfach eine GmbH oder Limited, dann ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt und das Privatvermögen ist sicher. Tja, leider müssen Kapitalgesellschaften ihre Jahresbilanzen veröffentlichen und ein Blick in den eBundesanzeiger offenbart jedem Interessierten wie viel im Fall der Fälle zu holen wäre. Sprich: Geschäfte mit kleinen GmbHs ohne dicke Kapitaldecke werden nur gegen Vorkasse bzw. Anzahlung getätigt. Hat man das Geld nicht muss man es sich entweder leihen oder eine Bankbürgschaft vorlegen - beides gibt es nur gegen Sicherheiten. Also haftet man auch hier wieder mit seinem Privatvermögen. Nebenbei: Selbst wenn man jemanden beliefert wird häufig eine Bürgschaft fällig, damit eventuelle Regressansprüche abgedeckt sind. Und auch sonst gründen nur Vollidioten ihre Unternehmung nicht als Kapitalgesellschaft. Es macht schließlich gerade in der schwierigen Anfangszeit viel mehr Sinn seine Einkünfte erst im Unternehmen zu versteuern und dann noch mal privat wenn man es sich als Lohn auszahlt. Und ohne knackige Bilanzierungsregeln, die einen von der eigentlichen Arbeit ablenken macht es auch nur halb so viel Spaß. Generell sollten viel mehr BWL'er dieses Forum lesen. Behaupten die doch glatt, dass in der Regel nur eins geht: Entweder die Möglichkeit auf maximalen Gewinn oder die Realisierung minimalen Risikos. Und warum schreiben die nach jeder minimalen Gesetzesänderung Diplom- und Doktorarbeiten über die richtige Wahl der Unternehmensform, wenn doch alles so einfach ist?
> Tja, leider müssen Kapitalgesellschaften ihre Jahresbilanzen > veröffentlichen und ein Blick in den eBundesanzeiger offenbart jedem > Interessierten wie viel im Fall der Fälle zu holen wäre. auch bei Ltd. - ich denke die unterliegen englischen Recht ?
Was soll nicht gut sein an einer Einzelunternehmung. Welches Risiko ? Es gibt dann eben Dinge, die tut man nicht. zB Medizingeraete, zB etwas mit Netz. Software ? Sicher, aber nur ohne Risiko. Dh. die Software macht nur Triviales, keine Steuerung eines Atomkraftwerkes.
Hier sind ein paar Links über Unternehmer Möglichkeiten in Canada. Vielleicht sind die unterstehenden Links von Interesse: http://www.nrc-cnrc.gc.ca/eng/ibp/irap.html (Meine Firma macht vom IRAP öfters Gebrauch mit bis zu 75% Zugrückerstattung der Projektentwicklungsarbeitskosten) http://www.ic.gc.ca/eic/site/ic1.nsf/eng/h_00073.html http://www.grants-loans.org/small-business-grants.php http://en.wikipedia.org/wiki/Federal_financing_for_small_businesses_in_Canada Canada ist im Vergleich zu D sehr Kleinunternehmer freundlich und die Auflagen sind in vielen Bereichen vergleichsweise einfach zu handhaben. Z.B. CSA(VDE/UL) Abnahmen können Geräte-individuell durchgeführt werden um am Anfang die hohen Kosten verschieben zu können. Bei Kleinserien können die daraus höheren Kosten durchaus noch vertretbar sein. Hier ist einiges über Canadian E-Waste Bestimmungen zu finden: http://www.ec.gc.ca/epr/default.asp?lang=En&n=CBBDD979-1 Leiterplatten für Kleinserien lassen wir über eine Firma in Vancouver in China herstellen. Das geht ganz leicht und machen wir öfters. Die Kosten sind z.B bei 500 Stück 6-Layer Leiterplatten um 90% niedriger wie direkt im Land hergestellte.
In Kanada muss jedes Geraet CSA geprueft werden, auch Prototypen, bevor man's in Verkehr bringt. Die CSA ist zustaendig fuer EMV und Sicherheit. Da ist nichts mit einer Rolle CE Kleber beim Distributor kaufen. Gut, wenn man persoehnlich bei der CSA vorbeigeht wird's nicht so teuer. Und die Pruefung von Prototypen ist erleichtert.
S. B. schrieb: > auch bei Ltd. - ich denke die unterliegen englischen Recht ? Statt ans deutsche Handelsregister muss man deshalb seine Berichte auch ans englische schicken. Und auch hier gilt Haftungsgrenze = Gesellschaftsvermögen. Gründe ich also eine Ltd. mit einem Gründungsvermögen von 1 Pfund, dürfte ich rein theoretisch nur Geschäfte in genau dieser Höhe tätigen. Alles was dadrüber hinaus geht müsste ich wieder rum irgendwie absichern. Mache ich es nicht, wäre die Ltd. praktisch schon bei Gründung insolvent. Da die Ltd. genau aus diesem Grund einen schlechten Ruf in Deutschland hat, lassen die meisten Geschäftsleute große Vorsicht bei Geschäften mit einer Ltd. walten. Also kommen wieder Vorkasse, Anzahlungen und Bankbürgschaften ins Spiel. Hinzu kommt dass man einen Steuerberater finden muss, der sich mit englischen Recht auskennt. Natürlich lassen sich die ihr Spezialwissen auch ordentlich vergüten. Vergessen sollten man auch nicht, dass die Angelsachsen relativ schmerzfrei sind bei Fehler und Schlampigkeiten in der Unternehmensführung aufs Privatvermögen des Unternehmers durchzugreifen. z.B. bei der Gründung einer praktisch insolventen Ltd. Zum Thema Selbständigkeit allgemein: Mein alter Herr ist selbständig (Kategorie: kleiner Krauter - also nix mit goldenem Löffel und so) und das Thema "Wahl der richtigen Rechtsform" kommt bei uns relativ periodisch auf den Tisch. Obwohl mein Bruder Steuerberater mit Schwerpunkt auf Kapitalgesellschaften ist und somit die höheren Kosten einer "sicheren" Unternehmensform keine Rolle spielen, fällt die Entscheidung zugunsten der Einzelunternehmung stets aus dem einzigen Grund der hier nicht genannt wurde: Unternehmerische Freiheit, denn es redet einem keiner rein und die Randbedingungen sind überschaubar. Kurzfassung: Wer bei Selbständigkeit zu erst an Risiko denkt, sollte es einfach lassen. Da fehlt charakterlich einfach was. Wer, wie ich, Sicherheit haben will, muss sich 'ne feste Anstellung suchen: Jeden Monat kommt das Geld auf's Konto, das unternehmerische Risiko tragen andere und wenn einem was nicht passt wechselt man den AG. Wenn's hart auf hart kommt, muss man ein Jahr oder so einfach die Klappe halten und auf den richtigen Zeitpunkt zum Wechseln warten - oder man schwängert seine Frau und freut sich über 3 Monate Erziehungsurlaub. Letzteres kann ich nur empfehlen. Als Selbständiger wäre mir das nicht möglich gewesen. Deutschland ist und bleibt immer noch ein sehr Arbeitnehmerfreundliches Land.
Warum ist D-Land eigentlich ein Arbeitnehmer-Land? Was hat dazu geführt?
@Klaus Ich meinte damit nicht das Geschäftsrisiko, das der Kunde vielleicht nicht zahlt, sondern das Haftungsrisiko bei Fahrlässigkeit, also wenn dem Kunden ein Vermögensschaden durch das eigene Unternehmen erleidet.
Deutschland mag ein vergleichsweise arbeitnehmerfreundliches Land sein, ich bin beruflich in den USA unterwegs, wenn man die objektiven Zahlen sieht, dann wollte ich dort nicht arbeiten. Deutlich weniger Urlaub, deutlich weniger Versorgung und auch deutlich weniger Freiheiten (und dass im Land der Freiheit). Trotzdem habe ich auch den Eindruck, dass dort viel weniger Anspruch an den Arbeitnehmer herrscht als hier. Wir sind deutlich besser ausgebildet, selbständiger und fähiger, aber das wird in der Unternehmensführung nicht berücksichtigt und auch nicht honoriert! Aber aus meiner Sicht gesehen, ist das Umfeld nicht gut. Ich sollte an Kinder denken, oder daran ein Haus zu bauen, oder was weiß ich. Aber bei der unsicheren Perspektive, kurz befristete Verträge (und gute Leistung hat leider mit Arbeitsplatzerhalt nicht mehr viel zu tun), so viel Erfolgsdruck. Ich habe ja nicht mal mehr ein Hobby, geschweige denn Zeit Sport zu machen, oder für Freunde. Das Geld reicht gerade zum Leben, aber bei jeder Nebenkostenabrechnung bekomme ich Probleme, und dabei verdiene ich ja noch „gut“ (ich bin kein Friseur oder Bauarbeiter, sondern habe studiert). Jedenfalls hat die Situation langsam aber sicher auf meine Gesundheit durch geschlagen, natürlich halte ich das unter der Decke. Erstens schockt es mich, ich habe mich immer für „unbesiegbar“ gehalten und zweitens wäre ein Zeichen, dass ich der Belastung nicht mehr standhalte meiner Karriere nicht gerade dienlich. Das ist auch der Grund, warum ich wieder mit der Selbständigkeit spiele. Wenn ich schon meine Gesundheit riskiere, dann wenigsten für mein eigene Unternehmung. Und damit zurück zum Selbständigmachen und zum eigentlichen Thema! Also ich denke die bürokratischen Hürden zum Selbständigmachen sind in Deutschland (eigene Erfahrungen) nicht sehr hoch und von jedem der das ernsthaft möchte zu nehmen. Das Risiko ist dagegen schon enorm und das versichert auch keiner. Ich habe damals nicht mal eine Berufshaftpflicht bezahlen können, weil viel zu teuer. Aber selbständig heißt eben auch selbstverantwortlich! (Das ist einer der wenigen Vorteile, die man als Arbeitnehmer hat: baut man Mist ist „höchstens“ der Job weg und nicht gleich das ganze Vermögen.) Ich würde auch nicht versuchen, eine meiner „genialen“ Ideen aus der Chemie verwirklichen zu wollen. Das finanzielle Risiko (Laborausstattung etc. kostet schnell mal ein paar Millionen) ist zu hoch und gerade bei Forschung und Entwicklung ist die Chance zu scheitern enorm (so finde ich). Und selbst wenn nicht, dann kommen noch die ganzen Regularien, Zulassungsdinge und naja die großen Konzerne, die einen dann wirklich platt machen. Schließlich gibt es für die nichts schlimmeres, als ein kleines Unternehmen, das etwas entwickelt und ihnen damit die ganze Geschäftsgrundlage entzieht. Also solch ein Produkt zu entwickeln ist meiner Meinung nach heute einfach zu komplex geworden und auch absichtlich so komplex gemacht worden, denn so schützen sich die etablierten großen Konzerne. Aber genau da liegt meiner Meinung nach auch ein Vorteil. Ich werde mich auf die kleinen Dinge spezialisieren. Dieses Feld wird nämlich zwangsweise von den großen Konzernen vernachlässigt. Ein Beispiel: Es gibt einen Stoff, nennen wir ihn Substanz Z, den konnte man früher kaufen, heute gibt es keinen großen Konzern mehr, der ihn produziert und der Verkauf wurde eingestellt. Es ist schlicht nicht mehr rentabel genug. Das liegt aber daran, dass die Konzerne z.B. in China produzieren und ein Transport nach D zu teuer wäre. Es liegt aber auch daran, dass das Marktvolumen zu klein ist, um eine Auslastung der Produktion zu gewährleisten und Managern (dank ihrer BWL Kenntnisse), das dann zu ineffizient ist. Klar, warum einen Stoff produzieren, der nur 5% Gewinn bringt, wenn man mit gleichem Aufwand auch einen produzieren kann der 10% oder 20% Gewinn bringt, und wenn man keinen Stoff mehr findet, der 10% oder 20% bringt, dann lieber gar nicht produzieren, 5% ist einfach zu wenig Rendite, „BWLer“ denken heute so. Aber für mich würde das super reichen. Ich wäre gerade ausgelastet genug und der Gewinn wäre für eine Einzelperson sehr sehr ordentlich. Mehrfacher Millionär wird man damit wohl nicht, aber vielleicht einfacher… Also ich denke, sich selbständig machen, dass sollte man am besten mit solchen Dingen, kein großes Risiko der Entwicklung sondern eben mit einfachen Produkten, die aber für die großen Unternehmen zu unattraktiv sind. Man sollte sich etwas suchen, das möglichst geringe Anfangsinvestitionen erfordert (deswegen war Software damals super!), und am besten was, das man erst einmal neben bei aufziehen und ohne Existenzdruck pushen kann. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man nie wissen kann, ob es funktioniert.
@Hallo,
habe ich das richtig verstanden: es gibt einen Stoff Z, der hier in
Europa nicht mehr verfügbar ist, da die Wirtschaftlichkeit nicht mehr
gegeben ist.
>und Managern (dank ihrer BWL Kenntnisse), das dann zu ineffizient ist
Der Markt hier muß sich daher offenbar Alternativen gesucht haben. Und
Du möchtest diese Substanz jetzt auf eigene Rechnung produzieren? Hast
Du jemals schone eine Kostenrechnung aufgestellt?
@Backflow >>habe ich das richtig verstanden: es gibt einen Stoff Z, der hier in Europa nicht mehr verfügbar ist, da die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist. Ja, davon kenne ich einige. >> Der Markt hier muß sich daher offenbar Alternativen gesucht haben. Und Du möchtest diese Substanz jetzt auf eigene Rechnung produzieren? Hast Du jemals schone eine Kostenrechnung aufgestellt? Ich glaube eher nicht, dass ich mich damit selbständig machen werde... Es war nur als Beispiel/Idee gedacht, weil hier alle immer propagieren, man muß die patentierfähige Idee haben. Meiner Meinung nach ist soetwas wahrscheinlich die bessere Möglichkeit, als z.B. zu versuchen eine "geniale" Idee als Patent anzumelden und das dann durch zu bringen bis zum Markt. Ich muß dazu sagen, wir z.B. brauchen diese Substanzen, ich arbeite damit. Im Moment haben wir noch alte Bestände, was wir machen, wenn die weg sind, schwer zu sagen. Es gab wohl vor 20 Jahren eine Zeit, da ging es auch ohne diese Substanz, vielleicht arbeiten wir einfach wieder wie früher, oder wir produzieren sie selber. Sie erleichter halt nur das Arbeiten und erhöht unserer Effektivität. Wir reden hier von Substanzen, die problemlos im Labormaßstab hergestellt werden können, und auch nicht im größeren Maßstab gebraucht werden. Sagen wir 10g pro Monat in Deutschland würde ich schätzen... Ich kenne halt auch einen Großteil der Abnehmer "persönlich", was auch eine Voraussetzung wäre, bei so einem kleinen Markt. Die Substanzen werden in der Forschung benötigt, aber in der Großindustrie geht man andere Wege, da preiswerter etc. was aber im Forschungsmaßstab nicht möglich ist. Die Substanz ist nicht giftig, kann also einfach per Post verschickt werden. Ich habe das als Beispiel gedacht, dass solche klein Lösungen sehr rentable sein können, um sich selbständig zu machen. Vor allem, weil man sie auch nebenbei erstmal aufziehen kann. Die Konkorrenz schläft natürlich nicht.
Hallo A. L. > - warum wagen es nicht die Ings mit sovielen Erfahrung in der > Entwicklung zum Beispiel? Ich kann hier nur für mich selber sprechen, denke aber, das es eine ganze Reihe mehr Leute gibt, die das ähnlich sehen. a) Du sprichst von Erfahrung. Erfahrung ist nicht nur positiv. Sie kann auch ein Klotz am Bein sein. b) Um mich selbstständig zu machen, muss ich mehr als anderswo eine Reihe von besonderen zusammen passenden Fähigkeiten haben. Das ist bei mir nicht der Fall. Speziell: b1) Fachlich bin ich eher mittelmäßig. b2) Meine soziale Intelligenz ist eher unterentwickelt. b3) Meine Organisationsfähigkeit auch. Das sind alles Angelegenheiten, die sich nicht so ohne weiteres erlernen lassen. Sicher, ich kann darüber Kurse abschliessen und hervorragend bestehen, aber wenn mir grundsätzliche "Instinkte" dazu fehlen, wird das immer ein Krampf bleiben. Und glaub mir, Erfolg ist eine schale Sache, wenn Ich mich statt mit den anderen zu feiern zurückziehen muss, weil ich von der Anspannung zittere, einen nervösen Tick und brüllende Kopfschmerzen bekommen habe. > - Ich kenne ein paar Firmen wo die Besitzer nichts können (ausser > unterschreiben natürlich) und auch nicht von der Elektro Branche sind, > und trotzdem mehrere Millionen Umsätze jährlich machen, dank den > Ingenieuren natürlich, die auch unterbezahlt sind! Ich glaube nicht, das es wirklich Firmen gibt, wo die Besitzer nichts können, und trozdem dauerhaft Erfolg haben. :-) Wenn doch, haben sie irgendeine spezielle Fähigkeit, die es ihnen ermöglicht, erfolgreich zu sein. Und wenn es sich nur darum handelt, die passenden Leute zu kennen, die ihnen Aufträge geben. Und Du weisst auch nicht, in welche Abhängigkeiten sie sich dafür begeben, und was es sie letztlich wirklich kostet und ob sie so dauerhaft erfolgreich sein können...... In dem Falle ist u.U. auch ein möglicherweise ungerechtfertigtes aber trozdem hohes und felsenfest betoniertes Selbstwertgefühl eine notwendig Bedingung. Was Du als Aussenstehender wahrnimmst, ist letztlich nur eine Art Momentaufnahme. Und für unterbezahlt halte ich mich auch nicht. :-) > Ist es die Angst? Familie? Natürlich ist es Angst. Ich traue es mir nicht zu, und ich bin mir sehr sicher, das meine Einschätzung richtig ist. Familie: Nun, mein Vater war selbstständiger Schlossermeister. Die Firma existiert meines Wissens z.Z. sogar heute noch. Aber die Einblicke, die mir das gegeben hat, haben mir eben auch gezeigt, das ich mich für die Selbstständigkeit nicht eigne. Ausserdem sind mir auf diesem Wege die Führungsstile und Organisationsstile der 20er und 30er Jahre sozial vererbt worden. Und glaub mir halt einfach, damit käme ich heute nicht mehr weit. Und ich habe diese zusehr verinnerlicht, um nicht bei einer "Modernisierung" Bauchschmerzen zu bekommen. Das würde immer für mich ein innerer Stolperpunkt sein. Daher finde ich doch, das die Unterlassensalternative die bessere Lösung ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo schrieb: > Wir reden hier von Substanzen, die problemlos im Labormaßstab > hergestellt werden können, und auch nicht im größeren Maßstab gebraucht > werden. Sagen wir 10g pro Monat in Deutschland würde ich schätzen... Es gibt schon Unternehmen, die sich exakt auf so etwas spezialisiert haben, z.B. Rare Chemicals, mit denen wir unsere Gebäude teilen. Deren Kunden sind wiederum die F&E-Abteilungen von Pharma- und Chemieunternehmen, für die es zu aufwändig wäre, konzernintern für die Herstellung der Substanzen ein Fass aufzumachen. http://rarechemicals.de/index.html
@Andreas Schweigstill: Das ist eine interessante Information, vielleicht könnten wir mal mit denen verhandeln. Aber das ist Sache meines Chefs, ich werde es an ihn weitergeben. Machen die auch biotechnologische Produkte, oder nur synthetische Chemikalien. Ich habe mir auch schon gedacht, dass es sowas bestimmt gibt. Aber immerhin unsere Substanz produzieren sie noch nicht. Ich denke, wenn ich damit jetzt auf dem Markt käme, würde ich ihn sehr schnell sättigen können. Ob sie dann in einen direkten Marktkampf einsteigen würden wüsste ich nicht. Immerhin hätte ich die Erfahrungen und die Connections, sie müssten das erst einmal aufbauen. Aber das ist auch der Grund, warum man meiner Meinung nach am besten niemals direkt auf die Selbständigkeit setzten sollte, sondern das immer aus dem sicheren Hafen heraus starten sollte. Ich schreibe absichtlich "hätte, sollte" usw., denn es ist nur hypothetisch. Ich traue mir das nicht zu. Deutlich gesagt, ich bin ein zu kleines Licht in der Branche, außerdem liegen meine Fähigkeiten eher auf anderem Gebiet.
@Andreas Schweigstill: Ich habe mir gerade die Geschäftleitung angesehen. Mein Gott da ist ja die halbe High-Society der Branche vertreten... Ich muß sagen, ich bin beeindruckt...
Hallo schrieb: > Machen die auch biotechnologische Produkte, oder nur > synthetische Chemikalien. Viele der Produkte werden erst im Kundenauftrag synthetisiert bzw. überhaupt erst Recherchen zu den Syntheseverfahren angestellt. Wie es der Unternehmensname schon sagt, geht es um seltene Substanzen. Das "selten" bezieht sich weniger auf die natürlichen Vorkommnisse, sondern auf den Kundenbedarf. Die Substanzen sind so speziell, dass man als Außenstehender kaum versteht, um was es sich dabei handelt. Es geht jedoch wohl überwiegend um biotechnologische bzw. pharmakologische Anwendungen.
Es gibt auch Einiges an trivialen Substanzen, die's nicht mehr gibt. zB Kupferacetat. Gruenspan. Eine Synthesevorschrift von Anfang letztem Jahrhundert funktioniert nicht mehr, da die Qualitaet der Ausgangsstoffe, Fluka puriss, zu hoch ist. Ich kenn Leute, die vertaten 2 Monate auf Kupferacetat und schafften's nicht. Der Bedarf war auch extrem klein, ein 2mm Roehrchen haette genuegt.
Hallo schrieb: > Ich würde auch nicht versuchen, eine meiner „genialen“ Ideen aus der > Chemie verwirklichen zu wollen. Das finanzielle Risiko (Laborausstattung > etc. kostet schnell mal ein paar Millionen) ist zu hoch und gerade bei > Forschung und Entwicklung ist die Chance zu scheitern enorm (so finde > ich). Ich persönlich glaube, dass es keiner genialen Ideen bedarf um beruflich erfolgreich zu sein. Klar, fachliche Kompetenz hilft um sich von der Konkurrenz abzusetzen zu können. Wirklich entscheidend ist es jedoch ob man in der Lage ist die vorhandenen Kapazitäten auszulasten. Wir sind Ingenieure oder Techniker und dementsprechend geht es mit der Selbständigkeit in der Regel in Richtung Handwerk oder Industrie. Selbst bei kleinen Unternehmungen braucht man Maschinen und Leute und die kosten auch was, wenn sie ohne Beschäftigung rumstehen. Das ist ein fetter Fixkostenblock, der auf die Ausbringungsmenge geschlagen werden muss. Mit nur einer Idee oder einem Produkt laufen einem die Kosten davon. Wichtiger als fachliche Kompetenz ist die Fähigkeit zum kaufmännischen Denken. Der typische Standesdünkel eines Ingenieurs steht dem häufig im Wege. Ein Bekannter Ing. macht z.B. Edelstahlsonderbauten. Dazu braucht er eine Wasserstrahlschneidemaschine und um die auszulasten macht er auch als Lohnschnitt Marmor- und Korkplatten für Tischler. Würde er es nicht machen, wären seine Preise für den Edelstahlbau nicht wettbewerbsfähig. Das gleiche Spiel bei meinem Vater: Der ist im Baunebengewerbe tätig und kann es sich nicht leisten sogenannte "Kümmerfunktionen" für die Bauherren abzulehnen. An dem ganzen Kleinkram verdient man nichts, aber den AG kostet es auch was wenn er seine AN nach Hause schickt. Und 'ne schwarze Null hat auch ihren Charme... Entsprechend häufig gibt es Stress mit den AN: Ich habe xy gelernt und bin mir für yz zu fein. Ab und an macht sich dann mal einer selbständig und trotz sehr guter Produkte machen die in der Regel nach kurzer Zeit wieder dicht. So ein Denken kann man sich als Selbständiger eben nicht leisten.
> Nächste schlaue Idee: Gründen wir einfach eine GmbH oder Limited, dann > ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt und das > Privatvermögen ist sicher. Jein. Es ist schon vernünftig, eine GmbH zu gründen, denn wer die 25000 nicht hat, sollte noch keine Firma aufmachen, sondern erst mal Grundkapital erarbeiten. Aber selbst wenn du so eine haftungsbeschränkte Firma hast, heisst das nicht, daß du aus der Haftung bist: Nämlich dann nicht, wenn Vorsatz dahinter steckt, dazu reicht schon die Insolvenzverschleppung. Allerdings hat du in Deutschland trotzdem gute Karten, hier tun Gesetze und Gerichte alles zum Schutz der Unternehmer, auch bei Firmen wie Bytepro oder GSTW, die ihre Kunden um hundertausende betrogen haben, wurden die Firmeninhaber nicht zur Rechnenschaft gezogen. Denn im Gegensatz zur Privatperson, die nach einer Insolvenz sich 7 Jahre wohlfeil verhalten muss und alles an die Schuldner abgeben muss, bist du als Unternehmer fein raus, du machst den Laden zu und deine geprellte Kundschaft schaut in die Röhre. Daher solltest du dich als neu gegründete GmbH auch nicht wundern, wenn man dir keine Ware liefert ohne Vorkasse oder eben als GbR nur mit Privathaftung. Privat haftet man für deutlich mehr als als Firma.
Und sobald man Geld von einer Bank braucht, ist die erste Frage nach einer Sicherheit. Und schwupp ist das private Haus als Sicherheit fuer den Kredit an die GmbH hinterlegt.
>Nächste schlaue Idee: Gründen wir einfach eine GmbH oder Limited, dann >ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt und das >Privatvermögen ist sicher. Zumindest bei der GmbH ist das eine urban legend! hast Du eine Ein-Mann-GmbH und bist geschäftsführender Gesellschafter, haftest Du im Zweifelsfall ebenfalls mit Deinem Privatvermögen. Alles AFAIK und IMHO
>b1) Fachlich bin ich eher mittelmäßig. >b2) Meine soziale Intelligenz ist eher unterentwickelt. >b3) Meine Organisationsfähigkeit auch. Welcher Arbeitgeber war so schlau, Dich einzustellen?
High Performer schrieb: > ...haftest Du im > Zweifelsfall ebenfalls mit Deinem Privatvermögen. wiki "Wie schon in der Bezeichnung zu erkennen ist, haftet eine GmbH nur beschränkt, die Beschränkung besteht darin, dass die GmbH nur mit ihrem Geschäftsvermögen haftet, die Gesellschafter haften nicht für Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Eine Haftung der Gesellschafter besteht nur gegenüber der Gesellschaft durch die geleistete Kapitaleinlage"
>Was soll nicht gut sein an einer Einzelunternehmung. Welches Risiko ? Es >gibt dann eben Dinge, die tut man nicht. zB Medizingeraete, zB etwas mit >Netz. Software ? Sicher, aber nur ohne Risiko. Dh. die Software macht >nur Triviales, keine Steuerung eines Atomkraftwerkes. Es gibt kaum eine ernsthafte Entwicklung ohne jedes (Haftungs-)Risiko. Und wenn, dann lässt sich kein Geld damit verdienen, weil andere auch so denken wie Du. Nenne mir doch bitte mal ein paar Beispiele. Interessant ist auch, dass Du Medizingeräte als "Risiko" nennst. Es gibt nämlich durchaus andere, im Ernstfall erheblich "teurere" Risiken.
>"Wie schon in der Bezeichnung zu erkennen ist, haftet eine GmbH nur >beschränkt, die Beschränkung besteht darin, dass die GmbH nur mit ihrem >Geschäftsvermögen haftet, die Gesellschafter haften nicht für >Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Eine Haftung der Gesellschafter >besteht nur gegenüber der Gesellschaft durch die geleistete >Kapitaleinlage" Er ist aber nicht nur Gesellschafter, sondern auch Geschäftsführer, und außerdem führt er noch sämtliche Arbeiten eigenverantwortlich aus. Und, wie gesagt AFAIK, haftet er im Zweifelsfall deshalb auch, wenn er eine GmbH betreibt.
>Und sobald man Geld von einer Bank braucht, ist die erste Frage nach >einer Sicherheit. Und schwupp ist das private Haus als Sicherheit fuer >den Kredit an die GmbH hinterlegt. Das ist durchaus üblich. Allerdings halte ich die Finanzierungsrisiken in einem Ein-Mann-Unternehmen i.A. durchaus für überschaubar. Ganz im Gegensatz zu Haftungsrisiken, die im Gegensatz zu den Finanzierungsrisiken in der Höhe kaum überschaubar sind. Das ist sehr gefährlich. Es empfiehlt sich deshalb, eine sehr gute Betriebshaftpflicht abzuschließen. Gibt's so ab 2000,- EUR/Jahr. Ohne eine solche würde niemand mit gesundem Menschenverstand auch nur einen Auftrag ausführen.
>haftest Du im Zweifelsfall ebenfalls mit Deinem Privatvermögen. Dann würde es ja nicht "mit beschränkter Haftung" heißen. Wie oben schon gesagt, "Vorsatz" ist hier der Stolperstein. >Und sobald man Geld von einer Bank braucht, ist die erste Frage nach >einer Sicherheit. Und schwupp ist das private Haus als Sicherheit fuer >den Kredit an die GmbH hinterlegt. Das ist aber ein gewagtes Spiel, mal abgesehen davon das die Bank das Heim üblicherweise nur zu 50% beleiht, das heißt, Kredite werden nur zur Hälfte des Gegenstandswerts vergeben, bei vollem Zugriff auf die Sicherheit. Da kann die Bank schnell auf dumme Gedanken kommen und den Kredit verkaufen oder kündigen um den schnellen Euro zu machen. Ich würde es (wenn ich ein Haus hätte) keinesfalls machen weil die Vorteile ALLE bei der Bank liegen. Was das für Ganoven sind, hat doch die letzte Krise gezeigt(Einige mögen o.k. sein, aber finde die mal). Da bedarf es nur neuer Besen auf Führungsebene und das zittern geht los. Deshalb wäre es besser im kleinen Rahmen zu starten und sich dann langsam zu steigern evtl. kann man versuchen es durch den Kunden finanzieren zu lassen in dem der Vorkasse z.B. f. Material leistet. Wir kennen übrigens ein Unternehmen der nach eigenen Angaben noch nie einen Kredit nutze und sich langsam aus eigener Kraft an die Spitze seiner Branche gearbeitet hat mit Preisen und Qualität seiner Produkte stets auf höchsten Niveau. -Miele-
>Dann würde es ja nicht "mit beschränkter Haftung" heißen. >Wie oben schon gesagt, "Vorsatz" ist hier der Stolperstein. Die Gesellschafter haften nur mit der Einlage, das ist korrekt. IMHO kann die Haftung des Geschäftsführers jedoch durchaus weitergehen, und ich habe schon öfters gehört, dass für den geschäftsführenden Gesellschafter und einzigen "Angestellten" der GmbH durchaus auch ein privates Haftungsrisiko besteht. Keine Ahnung, vielleicht wird hier zwischen "betriebswirtschaftlicher Haftung" und "Tätigkeitshaftung" unterschieden.
Risiko gehört zu jedem Geschäft, ohne Ausnahme, wenn man nichts riskieren will dann muss man es lassen, aber auch Arbeitsnehmer haben ihre Risiko Anteile, haftet nich einen Entwickler selbst für das Produkt was er entwickelt und freigegeben hat? Das schwierigste bei einem neu gegründeten Unternehmen ist die Kundengewinnung und Bindung, besonders wenn man zu wenig oder sogar keine Referenzen hat.
Wie macht ihr eigentlich Werbung für eure neuen Produkten? Info mails? Wie kommt man an neuen Kunden? das wäre zumindest das schwierigste für mich
Der Geschäftsführer einer GmbH haftet bei Pflichtverletzungen. http://de.wikipedia.org/wiki/GmbH-Geschäftsführer-Haftung Das ist aber alles schon sehr speziell.
Ich bin schon seit ueber 22 Jahren selbstaendig und hatte noch nie einen Fall von Haftung. Die Haftung lag immer beim Kunden. Natuerlich muss man sofort reagieren wenn der Kunde meint etwas gehe nicht, und sich's anschauen. Die Firmen sind in erster Linie an einer Loesung ihrer Probleme interessiert und wenn man denen eine Maschine hinstellt so wird die ausgiebig getestet, ob die Funktionalitaet richtig ist. Ein Pflichtenheft gibt es oder auch nicht, die Funktionalitaet der Loesung muss stimmen. Mit dem Rechtsanwalt kommt eine Firma erst wenn sie sich ueber den Tisch gezogen fuehlt. Als Einzelfirma benoetigt man keine Betriebshaftpflicht. Ich hatte zeitweise auch eine, bis sie extrem teuer wurde. Sie kam nie zum Zug. Und der Versicherungsagent gab zu, dass sie Betriebshaftpflichten nicht gerne haetten, denn sie haetten eigentlich keine Ahnung was der Kunde mache.
> Wie kommt man an neuen Kunden? > das wäre zumindest das schwierigste für mich Ist es wohl auch, man kennt jemanden der jemanden kennt... Daß es dich als Firma gibt, und du für bestimmte Zwecke gut geeignete Produkte hast, muss sich halt rumsprechen. Wenn du in einer Nischenbranche anbietest, wo es sowieso nur ein Handvoll Experten gibt, spricht es sich schneller rum (was für ein Pfusch dein erstes Produkt ist, uups) als bei was universellerem. Wen jemand in China eine Container Motorsägen kauft, bietet ihm der Verkäufer noch 10000 Teddybären an zum Lücken stopfen, denn er kennt da jemanden, der die gerade günstig anbietet... Aber ich denke, die Zeiten ändern sich durch's Internet, wenn dein Produkt mit Suchwort gut gefunden wird, die WebSite einen guten Eindruck macht und ALLE Informationen zu finden sind, damit der Kunde schnell überprüfen kann ob das Teil deine Bedürfnisse erfüllt, dann kann man heute Geschäfte machen, wenn du nicht das x-te "mee too" Produkt anbietest, welches es bei "seriöseren" Anbietern billiger gibt. Ich finde sehr viele "Spezialitäten" einfach im Web per Suchwort und kaufe dann auch. Allerdings gibt es x mal mehr WebSeiten, die ich finde, und bei deren oberflächlicher werbefuzziverseuchter Präsentation ich es nicht entscheiden kann - also kaufe ich dort nicht, denn Nachfragen ist zu mühsam, wer schon so einen WebAuftritt hat, aus dem ist auch am Telefon vermutlich nichts sinnvolles rauszuholen, und er ist teuer weil er seine Werbefuzzis extra bezahlen muss.
Werbung. Ich kann Google Adwords empfehlen. Da kann man einstellen wieviel man pro click bezahlt, wieviel das Tagesbudget ist, wo das inserat sichtbar ist, man kann mehrere Stories zum gleichen Produkt bringen und google selbst optimieren lassen bei welchem es die meisten clicks gibt. Auswertungen gibt es bis an den Bach runter... Ich schliesse mich dem Vorredner an. Die Webseite muss einfach, klar und uebersichtlich sein. Seiten wie ... wir haben's ruft mal an ... koennen sich nur abgehobene Spezialisten leisten, an denen niemand vorbei kommt.
Mal eine neue Variante, ob dies besser als eine Ltd. ist, sei dahin gestellt: http://www.prcenter.de/1-Euro-Mini-GmbH-24-Die-neue-Rechtsform-in.19761.html > Ich bin schon seit ueber 22 Jahren selbstaendig und hatte noch nie einen > Fall von Haftung. Die Haftung lag immer beim Kunden. Belieferest Du nur Endkunden oder auch Firmen? Was machste denn, wenn z.B. Deine Software, etc. aufgrund eines Fehlers einen Produktionsstillstand auslöst? > Als Einzelfirma benoetigt man keine > Betriebshaftpflicht. Ich hatte zeitweise auch eine, bis sie extrem teuer > wurde. Sie kam nie zum Zug. also wie bei einer Privathaftplicht, die auch nie zum Zug kommt. Aber wennn's dann doch mal knallt, wird es interessant eine zu haben.
>> Ich bin schon seit ueber 22 Jahren selbstaendig und hatte noch nie einen >> Fall von Haftung. Die Haftung lag immer beim Kunden. >Belieferest Du nur Endkunden oder auch Firmen? >Was machste denn, wenn z.B. Deine Software, etc. aufgrund eines Fehlers >einen Produktionsstillstand auslöst? Die Endkunden sind auch wieder Firmen. Private brauchen mein Zeug nicht, da zu abgehoben. Produktionsstillstand ? Kann passieren wenn es noch nicht vollstaendig getestet wurde. Die Leute sind froh jemanden zu haben der Ihre Probleme loest, wenn ich da am naechsten oder uebernaechsten Tag vorbeigehe und es fixe sind sie nochmals froh.
Wow wie Denn schrieb: > Mal eine neue Variante, ob dies besser als eine Ltd. ist, sei dahin > gestellt: > http://www.prcenter.de/1-Euro-Mini-GmbH-24-Die-neu... Einiges, was in dem Text steht, ist völlig falsch. Ansonsten ist die UG (haftungsbeschränkt) eine feine Sache, da sie wie eine GmbH mit herabgesetztem Gründungskapital wirkt. Ich habe gerade eine Vertriebsgesellschaft für unsere Produkte als UG gegründet. Der Weg zum Notar bleibt einem übrigens nicht erspart. Aber die Sache ist äußerst preisgünstig. Bei einem Stammkapital von 100,- EUR betragen die Notarkosten nur rund 12,- EUR. Das Stammkapital muss in voller Höhe auf ein Bankkonto nachweislich zugunsten der UG eingezahlt worden sein, damit die Eintragung erfolgen kann. Das stellt je nach Bank ein Henne-Ei-Problem dar: ohne UG kein Nachweis darüber, dass das Konto der UG gehört; also auch kein Nachweis darüber, dass auf das KOnto der UG eingezahlt wurde. Ohne Nachweis keine Eintragung. Den Notar benötigt man schon deswegen, damit dieser die Unterzeichnung des Gründungsprotokolls beglaubigt, mit dem man das Konto von der Privatperson des/der Gründer(s) auf die zu gründende UG umschreiben lassen kann. Gründungsprotokoll und Einzahlungsnachweis gehen dann zusammen ans Registergericht. Wie schon in dem Text erwähnt, kann man die UG später zur "richtigen" GmbH umfirmieren lassen, was jedoch auf Grund des dann erhöhten Stammkapitals von mind. 25kEUR einen deutlich höheren Streitwert besitzt und damit höhere Notarkosten verursacht. Es macht durchaus auch Sinn, die Umfirmierung durchzuführen, da man ansonsten ewig 25% des UG-Gewinns zwecks Erhöhung des Stammkapitals zurückstellen muss. Diese Verpflichtung ist nämlich nicht begrenzt auf die Höhe des GmbH-Stammkapitals! Hat man aber schon mehr zurückgestellt als man müsste, genügt es aber trotzdem, nur 25kEUR für die Umfirmierung auf den Tisch zu legen. Die Konstruktion aus Einzelunternehmen (gewerblich oder freiberuflich) oder Personengesellschaft (GbR, PartnerschaftsG, OHG, ...) und einer UG/GmbH als Vertriebsgesellschaft ist durchaus gebräuchlich für Unternehmen, die ihre eigenen Produkte herstellen oder Projekte mit erhöhtem Haftungsrisiko durchführen. Die Recht am Produkt verbleiben im Einzelunternehmen/in der Personengesellschaft, und die Kapitalgesellschaft erwirbt nur Lizenzrechte basierend auf den verkauften Stückzahlen. Tritt ein Haftungsfall ein, geht die Kapitalgesellschaft pleite, aber eine Durchgriffshaftung erfolgt nicht automatisch. Ggf. verkauft man später das Produkt wieder als Einzelunternehmer/Personengesellschaft. Man sollte dann auch tunlichst nicht so bald die nächste Kapitalgesellschaft gründen, da dies ein Straftatbestand wäre! Ärgerlich ist bloß, dass die Steuererklärungen mehrfach anzufertigen sind, was natürlich auch mehr Kosten für den Steuerberater verursacht. Das Einzelunternehmen muss eine GuV vorlegen, die UG/GmbH eine Bilanz, und die Einkommensteuererklärung enthält Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit UND angestellter Tätigkeit. Ein steuerlich heikles Thema ist das Geschäftsführergehalt der UG/GmbH. Es darf weder zu hoch noch zu niedrig sein. Solange man keine Gewinne macht, darf man es zwar auf 0,- EUR reduzieren, muss es aber ggf. wieder anpassen. Wie bei einem normalen Arbeitnehmer muss man zwar eigentlich das Gehalt vor Erbringung der Arbeitsleistung festlegen. Dies ist aber nicht möglich, da man in der Gründungsphase nie weiß, wie viel man wann verdienen wird. Üblich sind daher rückdatierte Gesellschafterbeschlüsse über die Höhe des GF-Gehaltes. Man solle nicht davon ausgehen, dass man es schafft, eine Unternehmsgründung ohne einen Steuerberater durchführen zu können. Der StB ist die mit Abstand wichtigste Person eines Unternehmers! Auch Finanzierungskonzepte, die man bei der Bank einreichen muss, sollten immer durch den StB bei der Bank vorgelegt werden. Ich war da auch schon 'reingefallen und hatte dadurch einen unglaublichen Tabubruch begangen. Das ganze hat nämlich haftungsrechtliche Gründe; reicht der Unternehmer die Unterlagen ein, haftet ggf. der Bankbetreuer, falls das Konzept formale Fehler aufweist. Reicht es der StB ein, hat er den Schwarzen Peter. Dies gilt wohlgemerkt nur für rein formale Rechenfehler, nicht etwa für unternehmerische Fehlentscheidungen und Planungsfehler! Es gibt keine, wirklich KEINE Versicherung gegen eigenes Versagen als Unternehmer! Und das ist auch gut so.
Andreas Schweigstill schrieb: > Die Konstruktion aus Einzelunternehmen (gewerblich oder freiberuflich) > oder Personengesellschaft (GbR, PartnerschaftsG, OHG, ...) und einer > UG/GmbH als Vertriebsgesellschaft ist durchaus gebräuchlich für > Unternehmen, die ihre eigenen Produkte herstellen oder Projekte mit > erhöhtem Haftungsrisiko durchführen. Die Recht am Produkt verbleiben im > Einzelunternehmen/in der Personengesellschaft, und die > Kapitalgesellschaft erwirbt nur Lizenzrechte basierend auf den > verkauften Stückzahlen. Tritt ein Haftungsfall ein, geht die > Kapitalgesellschaft pleite, aber eine Durchgriffshaftung erfolgt nicht > automatisch. Wie ich oben schon geschrieben habe ist es durchaus üblich von Lieferanten eine Bürgschaften für Haftungs-, Gewährleistungs- und Garantiefälle zu verlangen. Von meinem aktuellen Arbeitgeber weiß ich definitiv, dass Rahmenverträge nur bei Vorliegen einer Bürgschaft geschlossen werden und auch bei den anderen beiden dürfte es nicht anders gewesen sein. In Europa gilt schließlich Vertragsfreiheit, das sollte man in solchen Fällen auch nutzen. Was mich bei dieser Diskussion über die Wahl der richtigen Unternehmensform stört ist, dass dabei der Eindruck entsteht es ginge in erster Linie darum den Kunden im Regen stehen zu lassen, wenn man aus juristischer Sicht Bockmist gebaut hat und es teuer wird. Ich persönlich finde die Kombination von Einzelunternehmung plus vorgeschaltete Vertriebsgesellschaft nicht sonderlich seriös.
Klaus schrieb: > Ich persönlich > finde die Kombination von Einzelunternehmung plus vorgeschaltete > Vertriebsgesellschaft nicht sonderlich seriös. Der Meinung bin/war ich früher prinzipiell auch. Jedoch entspricht dies der Realität. In manchen Fällen erfährt man als Kunde davon, aber in den meisten Fällen dürfte dies nicht der Fall sein. Die o.a. Trennung ist fast immer der Fall, und zwar sowohl bei kleinen als auch großen Unternehmen. Wenn nur ein Unternehmen nach außen erkennbar ist, bedeutet das überhaupt nichts. Der einzige kleine Hinweis, den man finden kann, ist die Befreiung des Geschäftsführer von den Beschränkungen durch HGB §181, die auch im Handelsregisterauszug zu finden ist. Selbst Gerichte haben ggf. sogar Probleme damit, zu erkennen, gegen wen sich eine Klage richten soll. Vor einigen Jahren gab es einen langwierigen zivilrechtlichen Prozess gegen ein Unternehmen. Wie sich am Tag der geplanten Urteilsverkündung herausstellte, hatten weder der Kläger noch das Gericht festgestellt, dass das falsche Unternehmen angeklagt war. Mittlerweile waren jedoch schon alle Fristen verstrichen, um die Klage - nun jedoch gegen das richtige Unternehmen - zu wiederholen. Für den Beklagten bestand auch keine Verpflichtung, darauf hinzuweisen, dass die Klage gegen den Falschen gerichtet war.
1.Fehlende Freizeit: selbstständig arbeiten heisst arbeiten "selbst" und "ständig". Nix mit 8 Stunden, nix mit Pausen. 2.Das Risiko ist zu hoch entlassen zu werden: finanzielles Ruin. 3.Viel Lärm um nichts: viele haben es versucht und keine deutlichen Vorteile gehabt, nur Selstausbeutung war gegeben. 4.Der Marktsegment ist bereits mit Dienstleistern (nicht Zeitarbeit) belegt. Hier kann man nur konkurrieren wenn man wirklich besser ist als alle Anderen. 5.Solidargemeinschaft funktioniert nicht wenn jeder nur für sich selbst sorgt (FDP-Träumerei). So mancher wird Pech haben das nicht mehr machen zu können.(Gesundheit, Unfall etc.) Dadurch hat man es nicht automatsisch verdient im Pappkarton zu leben.
Ergänzug: -Man braucht auch zahlende Kunden. -Ein super Entwicker muß noch lange kein guter Verkäufer sein.
>und schön auf Monatsende warten.
Ne, manchmal muss man sogar die Schulden selbst eintreiben.
und welche Art ist jetzt für den ersten Start zu empfehlen? eine GmbH bestimmt nicht, eine Gewerbe anmelden und den Markt abtasten? Was ist eigentlich ein "Ingenieurbüro"? was freiberufliches? Hoffentlich Antworten von den Erfahrenen!
> eine Gewerbe anmelden und den Markt abtasten? Wenn du kein Ziel und keine Aufträge in der Tasche hast, wird das nichts. Du musst genau wissen, was du willst, Durchhaltevermögen besitzen und ein gewisses Selbstvertrauen. Geld auch, das ist für den Start ungemein hilfreich. > Was ist eigentlich ein "Ingenieurbüro"? was freiberufliches? Ein Ingbüro ist eine grobe Klassifizierung deiner typischen Tätigkeit (allerdings nur, wenn du tatsächlich ein Ing bist). Ich betreibe mein Ingbüro als GmbH. Die Rechtsform ist Geschmackssache, das sieht jeder Krauter anders. Ich empfand die GmbH als passend für mich. Im übrigen sprechen mehr Tatbestände gegen die Selbständigkeit als dafür. Alles hier auszubreiten bringt nichts, da das, was der eine als Plus empfindet, für den anderen absolut unakzeptabel ist. Existenzgründerseminare zu besuchen, bringt nichts, da sie von Leuten abgehalten werden, die selbst nicht selbständig sind und also nicht wissen, wovon sie reden. Ich bin seit 19 Jahren selbständig.
> Was ist eigentlich ein "Ingenieurbüro"? was freiberufliches?
Das hat nichts damit zu tun. WIe schon geschrieben, wählt man die
Rechtsform nach Vorteilen, Sicherheiten, Geldvermögen (Einlage bei der
GmbH, Anzahl der Gesellschafter, Absicherung des Privatvermögens im
Insolvenzfall).
Bei der Steuer hatte man bisher Vorteil vom freien Beruf (kein Gewerbe
-> Gewerbesteuer). Das wird immer mal versucht zu kippen.
Ein Hauptproblem einer kleinen Ing.-/Architektenbüro-klitzsche ist die
geringe Einlage. Große Firmen checken erst die Firmeneinlage vor
Erteilung eines Auftrages. Ein Einmannbüro geht da schnell unter, weil
man ihm die Lösung des Großproblems (finanziell) nicht zutraut. Auch
braucht eine Firma ein "kritische Mitarbeiterzahl" für ein Projekt. Es
kann mal jemand krank werden (Termin) oder die Arbeit ist falsch
verteilt (Betriebswirstschaft/Kundenaquise vs. Technische Umsetzung).
A. L. schrieb: > Ich kenne ein paar Firmen wo die Besitzer nichts können (ausser > unterschreiben natürlich) Auch delegieren muß man können. Selbst wenn die Fehler offensichtlich sind, irgendwas muß ja wohl richtig gelaufen sein. Und ja, manchmal spielt Glück eine entscheidende Rolle. Aber Glück hält nicht dauerhaft.
Paul , du verstehst was vom Geschäftemachen? Und dann auch noch von Betriebsführung u. MA-Planung, Risikobwertung, Aquise! Aber mit dem Insolvenzfall da liegt wohl etwas schief, bei der Steuer hängt auch ein wenig. Mit großen Firmen kann man sich schnell die Finger verbrennen, da ist es egal was die vorher von dir wollen. Man sollte immer wissen in welcher Liga man selbst spielt, und was man sich zutraut. Und eigene MA braucht keine Firma, man braucht gute Konnektion und Beziehungen und bischen Geld und Verhandlungsgeschick, das Ohr am Markt. Die Firma welche durch kranke MA in die Knie geht, das ist keine Firma, das ist der falsche Wohlstandsladen.
Horst, ein Chef der nicht delegieren kann, was ist der - Chef?
TomTom ,
suchst du Arbeit oder willst du sowas aufziehen?
> Was ist eigentlich ein "Ingenieurbüro"? was freiberufliches?
Kannst du mit Googel nicht umgehen, oder denkst du gleich um 3 Ecken?
Ing.-Büros sind die neuen Sklaventreiber im gewerbl.-techn. Bereich -
soll ich dir mal ein großes aus Bayern buchstabieren?
Franz schrieb: > Und eigene MA braucht keine Firma, man braucht gute Konnektion und > Beziehungen und bischen Geld und Verhandlungsgeschick, das Ohr am Markt. Meine Erfahrung mit den ganzen Strukturen ist die, dass es NUR die Beziehungen sind die Geschäfte zwischen zwei Firmen ermöglichen. Die Vetternwirtschaft ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt, stärker als in anderen europäischen Ländern (es sei denn wir wollen uns mit Griechenland vergleichen). Das liegt vor allem an der Narrenfreiheit der BWL-ler die schon durch ein Geschäftsessen käuflich sind. Da kannst du mit so einem tollen Produkt ankommen dass viel konkurrenfähiger ist, günstiger usw. Es wird abgewiesen weil die Firma die Geschäftsbeziehungen nicht ändern will. (Connections, eine Hand wäscht die Andere). Wenn du jemanden kennst, kommst du viel schneller an die Aufträge, da brauchste nicht mal mit irgendwelchen Fähigkeiten zu überzeugen.
@ Gästchen > Meine Erfahrung mit den ganzen Strukturen ist die, dass es NUR die > Beziehungen sind die Geschäfte zwischen zwei Firmen ermöglichen. Die > Vetternwirtschaft ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt, Da muss ich widersprechen. Ich hatte keine Vettern etc, aber ein gutes Produkt. > Wenn du jemanden kennst, kommst du viel schneller an die Aufträge, da > brauchste nicht mal mit irgendwelchen Fähigkeiten zu überzeugen. Der erste Teil des Satzes stimmt, der zweite Teil nicht. Sollte das der Neid dessen sein, der nicht zum Zuge gekommen ist und jetzt Gott und die Welt für seine Unfähigkeit anklagt? @ Franz > Ing.-Büros sind die neuen Sklaventreiber im gewerbl.-techn. Bereich Das stimmt nicht. Wenn sich ein Personaldienstleister Ingbüro nennt, dann ist das schlicht und ergreifend eine irreführende Bezeichnung des Unternehmens. Bevor jetzt jemand auf mich einschlägt, ich kann nur meine eigenen Erfahrungen darstellen
Bürovorsteher schrieb: > Da muss ich widersprechen. Ich hatte keine Vettern etc, aber ein gutes > Produkt. Klar gibt es immer einen der es mal ohne Vettern geschafft hat, doch wenn es um komplexe Produkte geht und nicht um Blecheimern, sieht die Sache anders aus. Außerdem beschränkt sich deine Erfahrung auf ein Produkt was nicht gerade ein Aushängeschild der Kenntnis der Geschäftsbeziehungen dienen kann. > Der erste Teil des Satzes stimmt, der zweite Teil nicht. > Sollte das der Neid dessen sein, der nicht zum Zuge gekommen ist und > jetzt Gott und die Welt für seine Unfähigkeit anklagt? Das denkt gewöhnlich jemand der selbst diese Erfahrung gemacht hat. Ein Denkfehler ist es von sich aus auf andere zu schliessen: nicht alle sind so unfähig wie Manche gerne möchten. Bessere Strategie ist es zu denken dass Andere bessere Alternativen gefunden haben.
> Außerdem beschränkt sich deine Erfahrung auf ein > Produkt was nicht gerade ein Aushängeschild der Kenntnis der > Geschäftsbeziehungen dienen kann. Die Aussage dieses Satzes entzieht sich meiner Auffassungsgabe.
Beispiele gibt es da genug. Z.B. habe ich erst vor 2 Monaten mitbekommen dass bestimmte Projekte an ehemalige Kumpels vergeben werden und dadurch Haufen Kohle rausgeschmissen wird. Da wird man schon mit dem Budget großzügiger wenn es um "eigene" Leute geht. Andere Selbstständige haben viel bessere Angebote gemacht und haben die Aufträge nicht bekommen. Hab in verschiedenen Branchen gearbeitet und ziemlich das Gleiche mitgekriegt. Jeder muss selbst wissen was er machen will, und genau da scheitern schon die Meisten. Ein Fehler ist es zu denken dass alle die Selbstständigkeit ablehnen irgendwas falsch gemacht haben. Es kann nämlich auch Gegenteil sein.
Gästchen schrieb: > Meine Erfahrung mit den ganzen Strukturen ist die, dass es NUR die > Beziehungen sind die Geschäfte zwischen zwei Firmen ermöglichen. [...] > Das liegt vor allem an der Narrenfreiheit der > BWL-ler die schon durch ein Geschäftsessen käuflich sind. Da kannst du > mit so einem tollen Produkt ankommen dass viel konkurrenfähiger ist, > günstiger usw. Es wird abgewiesen weil die Firma die > Geschäftsbeziehungen nicht ändern will. (Connections, eine Hand wäscht > die Andere). Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass der Einkaufsprozess an sich Kosten generiert und der Rechnungspreis nicht das ausschlaggebende Kriterium ist? Je nach Firma und Branche kostet eine Bestellposition (Position, nicht Bestellung) 100-200€. Das sind Literaturwerte und man kann sicherlich über die Berechnungsart streiten, aber wenn man mal kurz dadrüber nachdenkt wer selbst in mittleren Unternehmen zwischen Bestellanforderung und Bezahlung involviert ist, dürfte man auf ähnliche Werte kommen. Hinzu kommen noch innerbetriebliche Logistikkosten. Um diese Kosten zu senken, streben produzierende Unternehmen ab einer bestimmten Größe eine möglich geringe Zahl an Lieferanten an mit denen sie die Bestell- und Lieferprozesse optimieren. So werden z.B. Rahmenverträge mit Abrufoptionen über's Internet oder geschlossen, Lieferung bis ans Band/den Schreibtisch oder eine Niedrigstpreisgarantie vereinbart. Verständlich dass so etwas nur mit einer geringen Anzahl von Lieferanten handhabbar bleibt. Um also A-Lieferant zu werden, müssen die Produkte entweder kritisch für die Firma sein oder das Produktspektrum so groß, dass sie andere Lieferanten raus werfen können. Weil die Prozesskosten häufig höher sind als der Kaufpreis macht es in vielen Fällen sogar Sinn Lieferanten eine "Kümmererfunktion" aufs Auge zu drücken. Die beschaffen dann ein bestimmtes Produkt, das sie selber eigentlich nicht anbieten am Markt, schlagen 3-4% drauf und liefern dann. Bestes Beispiel: Warum sollte man mit dem Putzlappen-Onkel einen Rahmenvertrag abschließen? Die kann auch der Schraubenmann mitbringen. Weniger Rechnungen zum Kontrollieren und weniger Fremde Menschen in der Firma und nur einen statt zwei Ansprechpartner. Das klappt auch wunderbar mit komplexeren Produkten oder Entwicklungsaufträgen. Das ist das was Du als "Connections" bezeichnest. Wegen Geschäftsessen: Ich bin nach ein paar Jahren in der Konstruktion/Entwicklung in die Produktionsplanung gewechselt und arbeite entsprechend eng mit dem Einkauf zusammen. Ich habe es noch nicht erlebt, dass Einkäufer bestochen wurden. Macht ja auch keinen Sinn, da die Jungs nach den Einsparungen, die sie erzielen beurteilt werden. Fällt z.B. das Weihnachtsgeschenk zu groß aus (>10€) oder fährt der Vertreter mit einem BMW vor, drehen die in der Regel hoch und verhandeln nach bevor der Chef auf die Idee kommt sie hätten nicht alles gegeben. Wenn jemand bestochen wird, dann die Leute, die die Bestellanforderungen ausstellen: Meister/Techniker in der Produktion/Fertigung, operative Einkäufer (keine BWL'er, sondern "gelernte") oder wir Planer. Steht "bevorzugt Fa. XY" auf der BANF, dann wird die Firma auch bevorzugt behandelt. Also kann es schon mal passieren, dass da auf einmal ein Kicker im Pausenraum steht oder ein Vertreter anbietet die Weihnachtsfeier seiner und unserer Abteilung am gleichen Ort abzuhalten, um "Synergieeffekte" zu erzielen. Klar, dass seine Abteilung nur aus ihm und seinem Chef besteht. Dieses BWL-Bashing bringt doch nichts. Vor allem weil voll an der Realität vorbei geht und ein echt armseliges Licht auf uns Ings. wirft: Ing. bekommt irgendwas nicht auf die Kette oder in seinen Kopf rein, heult rum und gibt dem BWL'er die Schuld.
> Das klappt auch wunderbar mit komplexeren Produkten oder > Entwicklungsaufträgen. > Das ist das was Du als "Connections" bezeichnest. So ist es. Wenn man erst mal für ein Produkt bzw. eine Produktlinie als Langzeitlieferant drin ist, dann ist man bei jeder geplanten oder angedachten Neuentwicklung mit dabei. Bei Erweiterungen in der gelieferten Produktlinie sowieso. Weshalb sollte der Kunde auch jedesmal jemanden neu suchen, wenn er mit dir und deinem Produkt zufrieden ist?
Ich gebe euch mal einen Tipp: Ein Professor gründet ein Unternehmen mit wenig Geld ohne großes Wissen über das Unternehmensgebiet und hat außerordentlich großen Erfolg. https://www.teekampagne.de/ http://www.projektwerkstatt.com/
Franz, mir ist schon klar, daß Du jetzt jeden Thread jenseits "Techniker oder Meister" absuchst, um Deinen "Gegenspielern" eine reinzuhauen. Es macht mir nichts aus. Aber bitte. Ein Handwerksbetrieb, den Du kennst, unterscheidet sich etwas von einem Ingenieurbüro (teilweise Einmannfimren) oder eine Arztpraxis, Steuerkanzlei oder RA-Kanzlei, die sicherlich nicht als Gewerbe auftreten, sondern als Freiberufler. Also wende Deine Kenntnisse auf die Dir bekannten Strukturen an und nicht auf Dinge wie die freien Berufe, zu denen der Meister eben nicht zählt. Mein Vater hat über 6 Jahre freiberuflich als Planungsingenieur für schienengebundene Infrastruktur u. a. für die Deutsche Bahn und andere Verkehrsbetriebe gearbeitet und es auch als Freiberufler abgerechnet. Es geht, aber natürlich nicht im Meisterhandwerksbetrieb.
Klaus schrieb: > Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass der Einkaufsprozess an > sich Kosten generiert und der Rechnungspreis nicht das ausschlaggebende > Kriterium ist? Je nach Firma und Branche kostet eine Bestellposition > (Position, nicht Bestellung) 100-200€. Das sind Literaturwerte und man > kann sicherlich über die Berechnungsart streiten, aber wenn man mal kurz > dadrüber nachdenkt wer selbst in mittleren Unternehmen zwischen > Bestellanforderung und Bezahlung involviert ist, dürfte man auf ähnliche > Werte kommen. Hinzu kommen noch innerbetriebliche Logistikkosten. Die Riesentirade könntest du dir sparen wenn du den Thread genauer gelesen hättest: du hast völlig am Thema vorbeigeschrieben. Was für Einkaufskosten denn? Hier geht es darum dass BWL-ler sich persönlich kennen und sich gegenseitige Aufträge schieben. Ob man jemanden persönlich kennt oder es ein anderer selbständiger Bearbeiter ist, es sind gleiche Einkaufskosten. LOL, so viele Getippe am Thema vorbei.
Gästchen schrieb: > Hier geht es darum dass BWL-ler sich persönlich > kennen und sich gegenseitige Aufträge schieben. Ob man jemanden > persönlich kennt oder es ein anderer selbständiger Bearbeiter ist, es > sind gleiche Einkaufskosten. 2008 gab es laut statistischem Bundesamt ca. 150.000 BWL-Studenten und die kennen sich alle persönlich und schieben sich später gegenseitig die Aufträge zu? Tipp doch mal Einkäufer oder Procurement bei stepstone oder monster.de ein und filtere die Handelsunternehmen raus: Es werden überwiegend Ingenieure gesucht. Hier hapert es ja schon ganz gewaltig mit Deiner These. Das mit dem Kreislauf klappt eben nicht, wenn eine Seite nicht mitspielt. Mit den Einkaufskosten wollte ich darstellen, warum man es als Selbständiger mit einer übersichtlichen Produktpalette schwer hat an die dicken Fischen ranzukommen. Und das hat eben nichts mit BWL'er-Freundschaften zu tun. Einkauf ist kein wertschöpfender Prozess und steht unter enormen Kostendruck. Andererseits: Keine Ahnung in welchen Klitschen du bisher tätig warst.
Wenn man eine NEBENBERUFLICHE Gewerbe anmeldet, muss man sich dann sofort bei EAR und Co anmelden und erst wenn man was verkauft?
Klaus schrieb: > 2008 gab es laut statistischem Bundesamt ca. 150.000 BWL-Studenten und > die kennen sich alle persönlich und schieben sich später gegenseitig die > Aufträge zu? Warum verzweifelst du daran es zu verstehen? Es geht hier darum dass leitende Angestellte oder auch die Chefs sich gegenseitig die Aufträge zuschieben weil sie sich eben kennen. Nicht anders verhält es sich wenn ein externer Selbstständiger gesucht wird. Selbst wenn ein anderer Selbstständiger günstiger ist, wird nur der Eine bevorzugt weil die Geschäftsleitung es so will. Das nennt sich Vitamin B, oder muss ich dir das auch erklären? Was hat das Bitte mit irgendwelchen BWL-Studenten zu tun? > Mit den Einkaufskosten wollte ich darstellen, warum man es als > Selbständiger mit einer übersichtlichen Produktpalette schwer hat an die > dicken Fischen ranzukommen. Und das hat eben nichts mit > BWL'er-Freundschaften zu tun. Einkauf ist kein wertschöpfender Prozess > und steht unter enormen Kostendruck. Wogegen ich dir andererseits gesagt habe dass ein selbstständiger Mitarbeiter den man nicht kennt das Gleiche im Einkauf kostet wie der den irgendjemand persönlich kennt. Das senkt nicht die Kosten. > Andererseits: Keine Ahnung in welchen Klitschen du bisher tätig warst. Die Einsicht ist der beste Weg zur Selbstentwicklung.
> Das nennt sich Vitamin B, oder muss ich dir das auch erklären?
Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat :-))
> Meine Erfahrung mit den ganzen Strukturen ist die, dass es NUR die > Beziehungen sind die Geschäfte zwischen zwei Firmen ermöglichen. Nicht NUR aber schon zu einem wichtigen Teil. > Die Vetternwirtschaft ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt, > stärker als in anderen europäischen Ländern Nein. Woanders ist es mindestens genau so schlimm. Skandinavien soll etwas besser sein, aber der Rest ist eher mehr verfilzt. Es ist auch logisch, wenn du was kaufen willst, wen fragst du, wo suchst du ? Bei den dir Bekannten. Die anderen kennst du ja gar nicht, kannst also gar nicht nachfragen. Und bei Bekannten bekommst du zwar nicht das allerbilligste, kannst aber vermuten auch nicht gnadenlos über'n Tisch gezogen zu werden. Und wenn die Bekanntheit die Geschäfte ermöglicht, ist es nur logisch, daß du als Verkäufer dich bekannt machen willst. Also in die Vereine, Privatfeiern, Standesgesellschaften gehst, in denen du (potentiell) Kunden triffst. Und wer nur Verkäufer ist und nicht noch für sein Produkt arbeiten muss (also BWL statt Ing), der hat dafür natürlich mehr Zeit. Wenn Bekanntheit Geschäfte fördert, dann sollte man auch Bekanntschaften fördern, dem Anbieter mal das leerstehende Ferienhaus auf Malle andienen, zu Weihnachten mal eine Flasche Sekt verschicken. Und schon ist man bei Bestechungen weil man Bekanntschaften sucht die man braucht um bekannt zu sein bei denen mit denen man Geschäfte machen könnte, die man also zum überleben braucht. Bestechung ist also direkt verbunden mit Geschäften. Jedes Geschäft, welches ohne sie auskommt, ist ein Wunder. Aber dank Internet kommt es zu immer mehr solchen Wundern. Man braucht nicht unbedingt mehr Bekanntschaften pflegen, wenn einen die Leute auch so finden. Und man muß nicht Zuverlässigkeit herbeiwünschen, wenn es Bewertungsportale gibt auf denen man gut dasteht. Das Internet wird Geschäftsbeziehungen also vereinfachen, Vitamin-B und Bestechungen unwichtiger machen. Aber dazu muss man im Internet natürlich auch präsent sein, mit vollständigen Informationen und Preisen und dem seriösen Eindruck, und andere müssen es auch, weil erst dann die potentiellen Kunden dort suchen werden. Während ich früher nur im lokalen Umfeld kaufen konnte "du brauchst eine Schraube, also geh zu ..., weil der der einzige ist den man kannte als Schraubenquelle" und bekam dort oft nicht was ich brauchte und selbst das unpassende nur zu gigantischen Preisen. Heute beziehe ich sicher mehr als 50% aus Quellen die ich über's Web finde. Bekannt? Egal.
>Wenn man eine NEBENBERUFLICHE Gewerbe anmeldet, muss man sich dann >sofort bei EAR und Co anmelden und erst wenn man was produziert/verkauft? weiss es jemand vielleicht?
Erst wenn man es in Verkehr bringt (jemand anderem also übergibt). Hat übrigend mit Nebenberuflich nichts zu tun.
ok danke, das heisst ich kann schon meine Gewerbe anmelden, solange ich in der Entwicklungsphase bin oder noch nichts verkauft habe, muss ich mich nicht anmelden.
Hary schrieb: > Wenn man eine NEBENBERUFLICHE Gewerbe anmeldet, muss man sich dann > sofort bei EAR und Co anmelden und erst wenn man was verkauft? Nebenberuflich ist in der Hinsicht so etwas wie "ein bisschen schwanger". Die Gewerbeanmeldung hat auch nichts mit einer Registrierungspflicht zu tun. Nur dann, wenn man als Inverkehrbringer auftritt (Hersteller oder Importeur für Produkte, die noch nicht angemeldet sind), muss man sich zum einen als Unternehmen anmelden und zusätzlich die Produkte registrieren. Für kleinere Unternehmen ist dies nicht sinnvoll machbar, da es einen gigantischen Aufwand und ein massives Risiko bedeutet, weil die Elektroschrott-Abholanweisungen in der Praxis nicht nach in den Verkehr gebrachten Mengen richten, sondern willkürlich durch die EAR, wobei die Interessen von deren Beiratsmitgliedern in besonderem Maße gewahrt bleiben. Klartext: Siemens und Konsorten müssen viel, viel weniger abholen als sie in den Umlauf bringen. Es gibt Kleinunternehmen, die pro Jahr mehrere Abholaufträge mit Kosten von bis zu 10kEUR erfüllen müssen und eigentlich keine Möglichkeiten haben, dagegen juristisch vorgehen zu können. Der einzig sinnvolle Weg besteht darin, sich einem Entsorgungsverbund anzuschließen, z.B. take-e-way und dem zugehörigen Verein vere e.V.. Dann ist das Kostenrisiko gedeckelt, und die Leute beraten einen kostenlos über das Prozedere der Anmeldung. Direkt beim EAR kostet jedoch eine einfache Verwaltungs- oder Auskunftsleistung schon 160,- EUR PRO STUNDE. Für eine Registrierung muss man aber auf jeden Fall etwa drei Monate veranschlagen, so dass man schon frühzeitig zumindest die Unternehmensregistrierung veranlasst haben sollte und "nur noch" die Produktanmeldung nachschieben muss.
ohh, das klingt wie wirwar im Kopf! jetzt aber: Ich kann meine Gewerbe anmelden aber solange ich nichts verkauft habe oder noch in der Etwicklung bin, muss ich mich NICHT ber EAR&Co anmelden. endlich
Du musst Dich auch dann nicht anmelden, wenn Du Produkte verkaufst, die nicht aus entsorgungspflichtigen Stoffen hergestellt sind. Für rein elektronisch vertriebene Software benötigt man keine Registrierung. Für Produkte, die im reinen B2B vertrieben werden, kann die Entsorgungsverpflichtung auf den Auftraggeber übertragen werden. Damit wird er aber nur dann einverstanden sein, wenn es für ihn nur Kleinkram für den Eigenbedarf ist oder wenn er letztendlich als Hersteller gegenüber Endverbrauchern auftritt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn man Bauteile oder Module herstellt, die nicht alleine verkauft werden können. Oder wenn man nur Prototypen übergibt. Beachte: Endverbraucher != Privatkunden
>Ich kann meine Gewerbe anmelden aber solange ich nichts verkauft habe >oder noch in der Etwicklung bin, muss ich mich NICHT ber EAR&Co >anmelden. Ich bin nicht sicher, aber mit der Anmeldung geht die Info schon direkt an die EAR wenn das Gewerbeamt der Meinung ist, das die das wissen müssten. Details würden die dann bei dir hinterfragen. Daher würde ich mich noch nicht gänzlich festlegen, sondern eine Betriebsform wählen die nicht so offensichtlich ist. "Consultings" oder "...Büro" bietet sich da an und ist so was wie eine beratende Tätigkeit. Im begrenztem Umfang wird man da auch was verkaufen können ohne das es gleich Ärger gibt. Später firmiert man das dann um, wenn man Absatz und Gewinn besser abschätzen kann. Weitere Auskünfte holt man sich besser bei der örtlichen IHK.
@slim >Wie macht ihr eigentlich Werbung für eure neuen Produkten? Info mails? Kommt auf das Produkt an. Zunächst mal eine ordentliche professionelle Webseite wo das Produkt erklärt wird. Auf speziellen Messen kann man sein Produkt (wurde früher mal gefördert) vorstellen. Evtl. ergeben sich auch potenzielle Kontakte die man beim Kunden vertiefen kann. Dann kann man Produkte Distributoren anbieten die die dann vermarkten. Muss natürlich auch passen. Man kann sein Produkt bei Ebay oder den anderen Auktionshäusern anbieten und es so bekannt machen. Ansonsten fallen mir noch Fachzeitschriften ein wo man einen Fachartikel über den Artikel veröffentlicht und so das Produkt öffentlich macht. >Wie kommt man an neuen Kunden? Durch Werbung, Mundpropaganda etc. >das wäre zumindest das schwierigste für mich Das ist nicht schwer, einfach bei anderen abgucken und nachmachen. Kaltakquise geht zwar auch, muss aber mühsam erlernt und sollte mit Vorsicht gehandhabt werden. Da kann man sich viel verderben. Callcenter kann man mit Outbounding beauftragen, was aber auch einen schlechten Ruf einbringen kann, aber nicht muss. Es spricht eigentlich auch nichts dagegen ein Produkt in Foren(Markt) bekannt zu machen, oder? Über Verriss muss man sich dann aber nicht wundern weil es IMMER jemanden gibt der besseres gewohnt ist, falls es das überhaupt gibt.
> Klartext: Siemens und Konsorten müssen viel, viel weniger abholen als > sie in den Umlauf bringen. Es gibt Kleinunternehmen, die pro Jahr > mehrere Abholaufträge mit Kosten von bis zu 10kEUR erfüllen müssen und > eigentlich keine Möglichkeiten haben, dagegen juristisch vorgehen zu > können. FUD. Maximal 1 Container, wenn man nur wenige Kilogramm herstellt. Sonst war man wahrlich kein Kleiunternehmer, wenn man mehrere Tonnen pro Jahr produziert. Desweiteren bringt Elektronikschrott derzeit eher Geld als dass es was kostet, man muss halt vorher schon mal rumtelefoniert haben und die Preise und Regionen kennen, damit man im Bedarfsfall unverzüglich anrufen kann.
@Mike Hammer >Daher würde ich mich noch nicht gänzlich festlegen, sondern eine >Betriebsform wählen die nicht so offensichtlich ist. >"Consultings" oder "...Büro" bietet sich da an und ist so was >wie eine beratende Tätigkeit vielen Dank für die Info, das wusste ich nicht
Hallo Bürovorsteher, da ich ebenfalls schon (gezwungener Weise) selbständig war, habe ich eine Frage zu deiner Feststellung (die ich teile...) "man solle bereits vor Gründung der Selbständigkeit Aufträge fest in der Tasche haben...". WIE macht man das denn? Bei mir war es ein gleitender Übergang zwischen Aquise, Werbung und tatsächlich einen Auftrag zu bekommen. Alles Werben für viel Geld hat nicht einen Penni eingebracht. Letztendlich hatte ich Firmen kontaktiert die freiberufliche Annoncen geschaltet hatten. Ich kann euch sagen das ist mühsam und letztendlich Glücksspiel. Vom Hören-Sagen kam last but not least dann doch noch der eine oder andere Auftrag. Als Dienstleister in der E-Entwicklung bekommst Du bestenfalls in Spitzenzeiten etwas vom Kuchen ab, dann nämlich wenn die Firmen gerade nicht genug "man power" haben. Später hatte ich es mal mit Modellbauelektronik versucht. Wurde allgemein als tolles System angesehen, aber alle hielten nur die Hand auf. Beispiel: Fachzeitschriften, die mein Produkt(e) vorstellen wollten, aber nur gegen harte Währung, nicht gerade wenig..., und Annoncen schalten in den entsprechenden Zeitschriften natürlich. Macht man da nicht mit, wird man am Markt völlig ignoriert und das Internet ist auch nur dann hilfreich, wenn man entsprechend investiert.
Axel Laufenberg schrieb: > Das Vertriebsproblem. > > Man muss eben an Aufträge kommen. Vertrieb != Aquise Das ist auch ein Grund, warum viele scheitern: Keine Ahnung und trotzdem mitreden wollen...
> da ich ebenfalls schon (gezwungener Weise) selbständig war, habe ich > eine Frage zu deiner Feststellung (die ich teile...) "man solle bereits > vor Gründung der Selbständigkeit Aufträge fest in der Tasche haben...". > WIE macht man das denn? Genau das ist das Problem, ich hätte es anderherum sagen müssen: wenn du keine Aufträge in der Tasche hast, solltest du das Ding mit der Selbständigkeit erst mal sein lassen. An dieser Stelle lässt sich der Bulle auch mit Gewalt nicht melken. > Alles Werben für viel Geld hat nicht einen Penni eingebracht. Das deckt sich exakt mit meinen Wahrnehmungen. Vllt hilft das inverse Verfahren, indem du du Messen abtingelst und den Verkäufern etwas verkaufst. > Als Dienstleister in der E-Entwicklung bekommst Du bestenfalls in > Spitzenzeiten etwas vom Kuchen ab, dann nämlich wenn die Firmen gerade > nicht genug "man power" haben. So ist es. Und auch dann noch wird der Preis deiner Arbeit solange gedrückt, dass es am Ende für den Arsch ist. Deshalb übernehme ich keine Entwicklungsarbeiten mehr, wenn diese nicht adäquat bezahlt werden bzw. keine nachfolgende Fertigung (durch mich) dran hängt. Möglicherweise habe ich mehr Glück als Verstand gehabt, allerdings musste ich 15 Jahre durchhalten, bevor die Geldquelle richtig zu sprudeln anfing.
Nun bei mir waren es gerademal 4 Jahre. Und du hast recht, durchhalten. Wäre damals nicht mein Frauchen gewesen ("...mach was mit stetem Gehalt..."), ich hätt's nicht aufgegeben. Es war halt ein 3/4 Jahr ohne Neuauftrag und dann kommt man halt ins Grübeln wenn man andererseits bei einem großen Konzern eine neue Chance bekommt. Nach einem Jahr habe ich dann erfahren, daß einer meiner Kunden (Bosch) nicht erfreut war, daß ich aufgehört hatte. Da AUDI mich als selbständig Gewerbetreibenden akzeptiert hatte. Die wollen normalerweise keine Selbständigen. Meine wirtschaftliche Zukunft wäre wohl ziemlich abgesichert gewesen soweit ich das heute beurteilen kann. Leider hatte sich deshalb Bosch ein anderes Büro gesucht und gefunden. Na ja kein Wunder, die waren recht zufrieden mit mir. Samstag/Sonntagarbeit selbstverständlich, kurz mal vorbeikommen und "...können Sie das mal bis Montag fertig machen...". Hat mich auch nicht sonderlich gewundert, weil der Bosch ist wie die Autofirmen. Nur Projektleiter, nischt selber entwickeln, nur zukaufen... Fairerweise muß ich sagen, daß die Bezahlung ok war. Liegt aber auch daran, daß ich grundsätzlich Fixpreise gemacht habe.
Stefen schrieb: > Es gibt auf dem et markt soviele nicht optimale Produkte, wieso nicht > das eine oder andere verbessern und mit auf dem Markt? man muss halt die > Kunden von dem neuen Produkt überzeugen! Richtig! nur: musst du an die Kunden rankommen, die meisten die das suboptimale Produkt haben, haben sich damit abgefunden und kaufen kein neues { (wer bringt eine Artikel zurueck der nicht 100% sonder zb. nur 90% dem entspricht was man sich vorstellt, hatte zb. vor einiger zeit ein 'Türmelder' f. 1.99€ gekauft der defekt war, mein Kumpel war entsetzt als ich sagte das ich ihn (den Türmelder ;) ) beim naechsten Einkauf zurueckbringe,sine Worte: "der ist doch Kaputt, schmeiss Ihn weg" } und wenn du es wirklich schaffst da mitzumischen verklagt dich der Produzent des suboptimalen Produktes wg. irgendwelcher dubioser Sachen (Patentverletzung, Gebrauchsmusterschutz, oder wasweissichwas) und dann stehen schon mal direkt zehntausende von Euro im Raum an Anwaltsgebuehren und eine Einstweilige Verfuegung und wenn du es wirklich durchziehen kannst dauert es bei den deutschen Gerichten Jahre, als einmann Firma haellst du das nicht durch (ausser 'Papa' hat genug Geld oder so...) HAB ICH SELBER ERLEBT, mein Glück war das ich Zeugen hatte das der angebliche Erfinder nur das Patent angemeldet hatte, alles andere hat er 'geklaut' ; und mein Produkt im Hobbybereich Anwendung fand, sein Patent fuer Professionelle Anwendungen angemeldet war. Auch war der von Ihm angegeben Streitwert mindestens um Fator 100 zu hoch, ich wollte mich bei seinem zustaendigen Finanzamt erkundigen ob fuer den angegeben Umsatz Steuern bezahlt wurden und die Fachpresse ueber sein vorgehen Informieren darauf wollte er es nicht ankommen lassen und hat seinen Anwalt zurueckgepfiffen und alles Abgeblasen, aber soviel Glueck haben die wenigsten. Das Klagen & Abmahnen wegenwasweissichwas ist mitlerweile zum Volkssport geworden, der doofe Deutsche laesst es sich ja gefallen..... So Stefen, i hoffe i hab dir und event. auch anderen etwas die 'Augen geoeffnet', Theoretisch ist sooo viel machbar....
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.