Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Asynchron- oder Synchronmaschine? Wie erkennt man den Unterschied?


von M. B. (reisender)


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Hallo zusammen!

Wie erkennt man von aussen, ob eine vorhandene Maschine synchron oder 
asynchron ist?

Da steht weder in der Beschreibung etwas drin, noch auf der Spindel 
selbst was drauf.


Kann ich das an den Klemmen irgendwie messen?

Falls es eine Synchronmaschine wäre, müsste ich doch an den Klemmen eine 
Induktionsspannung messen können, sobald ich von Hand an der Spindel 
drehe?

: Verschoben durch Admin
von Purzel H. (hacky)


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Nein. eine Synchronmaschine induziert keine Spannung, ausser sie waere 
permanent erregt. Der Unterschied ist die Drehzahl. Eine 
Synchronmaschine ist immer gleich schnell, so schnell wie die Frequenz, 
eine Asynchronmaschine ist als Motor immer  langsamer wie die Frequenz.

Synchronmaschinen sind als Motor absolut unueblich. Neu sind die BLDC, 
auch synchronmaschinen, die laufen aber auf tieferer Spannung.

von M. B. (reisender)


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Hallo!

Danke für deine Antwort erstmal.

Ich war ebenfalls bisjetzt der Meinung, dass Synchronmaschinen äusserst 
unüblich sind (besonders als Bearbeitungsspindel).

Würde man die Anschlüsse der Fremderregungswicklungen von aussen sehen? 
Die müssten ja zugänglich sein, um sie zu bestromen, oder?


PS: Es handelt sich um eine 16kW Bearbeitungsspindel

von Purzel H. (hacky)


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>PS: Es handelt sich um eine 16kW Bearbeitungsspindel

Das koennte nun genau so eine Anwendung sein, wo man eine 
Synchronmaschine moechte. Wenn man ein Gewinde schneidet, so moechte man 
sichergehen, dass es genau eine bestimme Anzahl Umdrehungen waren, und 
die Maschine machher auf einem definierten Winkel steht.

von Polo (Gast)


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Dafür nimmt man Positionierantriebe mit Geber-Rückführung. Dies können 
moderne Asynchron-Motoren mit entsprechenden Frequenzumrichtern 
problemlos gewährleisten.

von Grübler (Gast)


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Welche Drehzahl hat die Maschine?
z.B. 1380 U/Min   ---> Asynchron
     1500 U/Min   ---> Syncchron

von M. B. (reisender)


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Ok danke für die Hinweise :)

Könnt sich noch jemand der Frage von oben annehmen?

bzw. stimmt folgende Aussage:

Nehmen wir an die Maschine sei synchron.

Wenn sie jetzt fremderregt wäre, müsste doch von aussen die 
Erregerwicklung zugänglich sein, oder? d.h. im Klemmenkasten sind neben 
U,V,W noch weitere Anschlüsse (u.a. mit dünnerem Draht).

von Grübler (Gast)


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1. + 2. Möglichkeit
Bei einer Synchronmaschine könnte der Läufer
ein Elektromagnet sein. Dann könnte dieser
auf Klemmen herausgeführt werden. Vieleiche
wird der Drehstrom aber auch in der Maschine
gleichgerichtet und intern auf die Erreger-
wicklung gegeben.

3. Möglichkeit
Der Läufer ist ein Dauermagnet.
-> keine Drähte

4. Möglichkeit
Es ist ein Drehfeld-Reluktanzmotor.
Dann läuft er auch synchron hat aber
auch eine zusätzliche Wicklung.

5. Möglichkeit
..tut mir Leid ich muss zum Abendessen

von Bernd (Gast)


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Hallo

für 16 KW reicht kein Permanentmagnet im Läufer, da muss Strom rein.
Diese Anschlüsse sind dann mit Sicherheit aufs Klemmbrett geführt.

Gruss Bernd

von Purzel H. (hacky)


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So ganz nebenbei sind die Felder von Permanentmagneten leicht so hoch 
wie Felder von Spulen.

von Bernd (Gast)


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im Neuzustand vieleicht
Und nach 10 jahren

Gruss Bernd

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Polo schrieb:
> Dafür nimmt man Positionierantriebe mit Geber-Rückführung. Dies können
> moderne Asynchron-Motoren mit entsprechenden Frequenzumrichtern
> problemlos gewährleisten.

es werden für Vorschubachsen jedoch auch sehr häufig Synchronmotoren 
verwendet. Hier auch schnell mal 10kW und permanenterregt. Sitze gerade 
an einer Werkzeugmaschine mittlerer Größe mit 6kW permanenterregtem 
Synchronmotor. Dieser hat einen Drehwinkelgeber zur Rückführung der 
Ist-Position.

von Michael (Gast)


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Wow wie Denn schrieb:
> Neu sind die BLDC

OT:

BLDC sind nicht so neu, hab hier mehrere Festplatten aus den 90ern in 
denen BLDC drin stecken als Antrieb.

Bernd schrieb:
> im Neuzustand vieleicht
> Und nach 10 jahren

Wenn man die Magnete nicht grade überhitzt verlieren die äußerst wenig 
magnetischen Fluss, selbst nach 20 Jahren.

von Johannes (Gast)


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> Wenn sie jetzt fremderregt wäre, müsste doch von aussen die
> Erregerwicklung zugänglich sein, oder? d.h. im Klemmenkasten sind neben
> U,V,W noch weitere Anschlüsse (u.a. mit dünnerem Draht).

Ja, das ist richtig.


Eine Bearbeitungsspindel ist entweder eine Asynchronmaschine oder eine 
permanenterregte Synchronmaschine, wobei Asynchronmaschinen häufiger 
eingesetzt werden.

Wenn man bei einer Synchronmaschine die Phasen kurzschließt und dann 
versucht, von Hand die Welle zu drehen, spürt man einen relativ großen 
Widerstand, bei einer Asynchronmaschine nicht.

von BMK (Gast)


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etwas OT:

Permanentmagneterregte DC Motoren gibt es auch für den Leistungsbereich
Megawatt. Z.B. für den Antrieb von U-Booten, wo es auf höchste
Effizienz, gute Regelbarkeit, geringes Gewicht bei niedriger Signatur 
ankommt.

Mal auf Seite 2 schauen:
http://is.industry.siemens.com/broschueren/pdf/Marine/Sinavy/en/SINAVY_Permasyn_en.pdf

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