Hallo! Ich bin Neuling im Bereich uC und habe leider im uC Forum keine Antwort bekommen. Momentan arbeite ich an einem ISM Funkmodem. Als Transceiver Baustein habe ich mir den ML2722 ausgesucht. http://www.rfmd.com/CS/Documents/ML2722_ML2722SPACEDatasheet.pdf Microlinear wurde von rfmd aufgekauft und den im Devellopment Kit verwendeten uC gibts nicht mehr (habe ihn zumindest nicht gefunden) Somit weiss ich nun nicht welchen uC ich wählen soll, bzw. was die wichtigsten Aspekte bzüglich der Auswahl sind und worauf ich achten muss. Die Daten sollen via rs485 bzw rj45 Schnittstelle zum/vom Modem gesendet werden. Als Ausgänge steht u.A TTP, Ethernet, Flexray, CAN zur Verfügung. Der Transceiver hat CMOS Eingangslogik für serielle Daten und Konfiguration (16Bit). Es soll die mögliche max. Datenrate angestrebt werden. Die Daten I/Os sind UARTs und die Kontrollleitungen GPIOs. Bin für jeden Tip dankbar. MfG, Klaus (Moderator note: URL repariert. Nein, es ist nicht sinnvoll, dass man in den URLs hinten selbst drei Punkte einsetzt...)
Klaus K schrieb: > Als Transceiver Baustein > habe ich mir den ML2722 ausgesucht. > > http://www.rfmd.com/CS/Documents/ML2722_ML2722SPACEDatasheet.pdf Du lebst in der Region 2 (Nord- und Südamerika)? 910 MHz ist in unseren Landen kein ISM-Band, sondern dem Dienst GSM-R (rail GSM) zugewiesen. 868 MHz scheint das Teil ja nicht zu können. Ist der Transceiver billig, oder was war der Grund für diese Entscheidung? Er verbraucht unmassig viel Strom, braucht einen externen Sende-/Empfangs-Umschalter, und er hat nicht einmal einen FIFO, d. h. du musst die Sende-/Empfangsdatenströme in deinem Controller in Echtzeit zur Verfügung stellen bzw. einlesen. Das wäre eine Anforderung an den Controller. Es gibt ja nichtmal ein Taktdiagramm oder sowas im Datenblatt, gibt's vielleicht von denen eine Appnote, in der mal beispielhaft aufgearbeitet ist, auf welche Weise sie das mit einem Controller abhandeln würden? Soll dein Controller auch noch den Takt liefern, oder taktest du das Teil (REF) mit einem externen Oszillator? Das SPI-Interface ist unspektakulär, das macht so ziemlich jeder aktuelle Controller mit links uns 40 Fieber. Wenn du das RSSI-Signal auswerten willst, muss dein Controller noch einen ADC für den Bereich 0...2,7 V besitzen.
Danke für die Antwort! Ausschlaggebend für die Auswahl des Transceivers ist die Datenrate. Die soll über 1 MBit/s liegen. Mir war bekannt, dass die 900 MHz hier nicht zulässig sind, aber es soll einmal im Labor funktionieren. ad uC: Externen Sende-/Empfangs-Umschalter sollte nicht so das Problem sein, da ich TDMA verwende. Im uC sollte auch Codierung in Echtzeit geschehen, darum sollte er auch einen genügend großen Speicher haben. Darum überlege ich auch welcher uC in Frage kommt. Vielleicht auch gleich ein DSP? Unter https://estore.rfmd.com/RFMD_Onlinestore/Products/RFMD+Parts/PID-P_ML2722.aspx findet man AppNotes wie Baseband Interfacing für den ML2722. Ich hatte überlegt den ML2722 mit einem externen Oszillator (12.288MHz) zu takten. Der MAX2903 wäre auch eine Lösung, wenn ich das Datenblatt richtig interpretiere. (DR von 1.2 - 8 Mbit/s?) Dieser könnte auch das in Europa zulässige 868MHz Band. http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/MAX2900-MAX2904.pdf Alternativ suche ich auch nach 2.4 MHz Lösungen. MfG, Klaus
Klaus K schrieb: > https://estore.rfmd.com/RFMD_Onlinestore/Products/... Die drei Punkte kamen vom herauskopieren der URL von RFMD habe ich gerade bemerkt.
Klaus K schrieb: > Ausschlaggebend für die Auswahl des Transceivers ist die Datenrate. Die > soll über 1 MBit/s liegen. Streaming, oder paketiert? Was für Daten sind es denn genau? > Darum überlege ich auch welcher uC > in Frage kommt. Vielleicht auch gleich ein DSP? Da habe ich zu wenig Erfahrung damit. DSPs sind normalerweise keine Controller, d. h. sie brauchen wieder alles extern (wobei die Grenze natürlich fließend ist und sich das mittlerweile alles allmählich vermischt). > https://estore.rfmd.com/RFMD_Onlinestore/Products/RFMD+Parts/PID-P_ML2722.aspx > > findet man AppNotes wie Baseband Interfacing für den ML2722. Gut, wenn dir für die Datenanbindung ein UART-Framing (also mit Start- und Stopbits zur Synchronisation) genügt, dann findest du sicher wieder einige Controller, die das können. Wird sich am Ende am Gesamtdatendurchsatz festmachen. > Alternativ suche ich auch nach 2.4 MHz Lösungen. Da könnte es einfacher werden, Datenraten von > 1 Mbps zu übertragen, da die verfügbare Bandbreite höher ist.
Jörg Wunsch schrieb: > Streaming, oder paketiert? Was für Daten sind es denn genau? Also die Daten sollten im uC (oder eben DSP) packetiert werden und stückweise zum Transceiver weitergesendet werden bzw vice versa für den Empfangsweg funktionieren. Interpretiere ich das Datenblatt des MAX2903 richtig, dass er eine Datenrate von bis zu 8MBit/s schafft? Oder handelt es sich dabei nur um die Chiprate nach DSSS/FHSS? http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/MAX2900-MAX2904.pdf Ich werde veruchen auch passende 2,4GHz Transceiver zu suchen. Danke für die Antworten! MfG, Klaus
Klaus K schrieb: >> Streaming, oder paketiert? Was für Daten sind es denn genau? > > Also die Daten sollten im uC (oder eben DSP) packetiert werden OK, die Frage bezog sich ja auf die Datenrate, also insbesondere darauf, welche Netto-Datenrate erforderlich ist. > Interpretiere ich das Datenblatt des MAX2903 richtig, dass er eine > Datenrate von bis zu 8MBit/s schafft? Selbst wenn: du könntest sie selbst unter optimistischen Annahmen auf 868 MHz nicht nutzen, da das Band gar nicht so breit ist. ;-) Mir sieht die Angabe einfach nur nach der typischen Grenzfrequenz des entpsrechenden Datenpfads aus. Ich hab's nur überflogen, danach kommt ja offenbar ein 1-MHz-Filter (was bei diesen Bändern angesichts der Bandbreite Sinn hat). > Oder handelt es sich dabei nur um die Chiprate nach DSSS/FHSS? Darüber lässt sich das Datenblatt kaum aus. Nur in den Buzzwords steht was von "spread-spectrum BSPK", und das war's schon. > Ich werde veruchen auch passende 2,4GHz Transceiver zu suchen. Je nach gewünschter Netto-Datenrate müsstest du mit AT86RF231 im 2-Mbit/s-Modus arbeiten können. Sein 868/910-MHz-Pendant AT86RF212 kann maximal 1 Mbit/s brutto.
Also die Bruttodatenrate (samt Codierung, CRC usw.) liegt bei 1 MBit/s Ich werde versuchen herauszufinden ob der Maxim MAX2903 Baustein das schafft. Dazu gäbe es auch ein Evaluation Kit. Jörg Wunsch schrieb: > Je nach gewünschter Netto-Datenrate müsstest du mit AT86RF231 im > > 2-Mbit/s-Modus arbeiten können. Sein 868/910-MHz-Pendant AT86RF212 > > kann maximal 1 Mbit/s brutto. Danke vielmals für die Tipps. Ich habe auch bereits einen Baustein von Atmel im Visier. Ich werd mir die 2 genannten genau ansehen. Die Überlegung bezüglich des ML2722 aus dem ersten Posting geschah auch, aufgrund des Gehäuses. QFN ist einfach "schwierig" zu löten :( und der ML hat ein QFP. MfG, Klaus
Klaus K schrieb: > QFN ist einfach "schwierig" zu löten :( Naja, mit einer 60-Euro-China-Heißluftgurke lötet man das problemlos auch als Amateur mit der Hand: http://www.sax.de/~joerg/tiny230/ Ablöten (Bauteiletausch) ist etwas schwieriger als neu Einlöten, bekommt man aber auch hin. Ein Kollege hat für sowas als Heizung von unten (zur Unterstützung der Heißluft) eine Gipsfassung mit einer 50-W-Halogenlampe gebaut, passt alles zusammen noch in den Mikroskopfuß rein.
Alternativ zum direkten Verbauen der Transceiver kann man auch auf ein Modul zurückgreifen und hat damit gleich eine zugelassene Baugruppe. Als da wären XBEE, Zigbit, die ANYs von AN-Solutions oder das DE Modul mit dem Atmega128RFA1. Es ist fraglich ob für kleine Stückzahlen der Aufwand für eigenes Design und Inbetriebnhame wirklich lohnt. Warum soll es eigentlich 868 MHz sein ?
Axel Wachtler schrieb: > Warum soll es eigentlich 868 MHz sein ? Es muss nicht unbedingt 868 MHz sein. Mit dem ML2722 wurde einfach ein einfach zu lötender (Das war ursprünglich das Hauptargument für den Transceiverbaustein) IC gefunden im 900 MHz Band mit einer DR von 1,5 MBit/s. Weiters wären für diesen Baustein auch Evaluierungsboards zur Verfügung. Ich bin auch auf der Suche nach brauchbaren 2,4GHz Lösungen. Atmel scheint da ganz gut zu sein und ich habe auch schon ICs von TI im Auge. Ich werde wohl nicht darum herum kommen mich mit QFN Gehäusen rumplagen zu müssen. Ein paar Tricks dazu habe ich ja schon gegoogelt. Die Frage ist, ob sich ein Sockel auszahlt, wenn er nicht zu teuer ist. Ich habe mal diese 2 Seiten dazu gefunden: http://www.loranger.com/loranger_edc2/html/index.php www.ironwoodelectronics.com/
Klaus K schrieb: > Die Frage ist, ob sich ein Sockel auszahlt, wenn er nicht zu teuer ist. Vergiss es. Das Ding kannst du für statische Messungen benutzen, aber irgendwelche brauchbaren Ergebnisse am oberen Ende des UHF- Bereichs kannst du von Fassungen für QFN einfach nicht erwarten, und außerdem wirst du die Dinger kaum bezahlen wollen.
Mir ist immer noch nicht klar warum du so versessen darauf bist, das QFN Gehäuse unbedingt selbst zu löten. Nimm doch einfach eines der Module, da hast du keinen Stress mit der ganzen HF-Seite, wichtig ist nur das die Chipantennen nicht über einer Massefläche liegen. Bereits die Frage nach einem HF tauglichen Sockel rechtfertigt dieses Vorgehen voll und ganz zumal du 14-25 EUR später ein funktionierendes wireless Interface für deine Anwendung hast.
Axel Wachtler schrieb: > ...wichtig ist nur das > die Chipantennen nicht über einer Massefläche liegen. Oder alternativ halt einen Modul mit Buchse, an den man dann was dran stöpseln kann.
Wir haben bereits ein fertiges Modem im Testbetrieb. Es wird auch überlegt Module für Testzwecke anzuschaffen. Die Idee ist allerdings neben fertigen Produkten ein eigenes System modular aufzubauen. Ob und wie es dann funktioniert wird sich zeigen :/ Danke jedenfalls für die Infos!
Ich hab mir auch schon gedacht dass die Idee mit dem Sockel nichts bringt. Ich denke auch nicht, dass sich das wirkich lohnt. Ich werde versuchen die PADs auf den PCBs entsprechend zu verlängern und mich ein wenig herumspielen.
Klaus K schrieb: > Ich werde versuchen > die PADs auf den PCBs entsprechend zu verlängern und mich ein wenig > herumspielen. Yep, längere Pads als bei der Ofenlötung sind für die Handlötung von Vorteil. Normalerweise haben DFN/QFN-Gehäuse zwar an der Seite eine kleine Metallfläche, aber für diese wird die Lötfähigkeit in der Regel nicht garantiert, und das Cu dort oxidiert mit der Zeit. Es ist also wichtig, dass unter den Pads vom *FN genügend Lot ist, das längere Pad braucht man nur, um von der Seite noch Wärme zuführen zu können. Ohne Heißluft bekommt man allerdings das center pad kaum gelötet. Kann man sich zur Not mit einer dicken durchkontaktierten Bohrung helfen, durch die man dann von der Gegenseite lötet.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.