Forum: PC Hard- und Software SSD ausfallfreie Zeit


von Twisted Sister (Gast)


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Hallo

Bei einer SSD von OCZ (Vertex2 60GB) steht:

Mittlere ausfallfreie Zeit:   1500000 h


Wie wird sowas berechnet? Die angegebene Zeit wäre über 170 Jahre, im 24 
Stunden Betrieb. Heißt das nun, die Platte geht faktisch nicht kaputt?

von Mario M. (Gast)


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Nein, das heisst, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Platte kaputt 
geht, relativ klein sein könnte.

Bei ICs wird diese Zeit berechnet, indem die Chips über einen kürzeren 
Zeitraum extremen Bedingungen ausgesetzt werden. Dann kann man 
hochrechnen/abschätzen/die Marketingabteilung fragen.

Lg

von Icke ®. (49636b65)


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Mario M. schrieb:
> Nein, das heisst, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Platte kaputt
> geht, relativ klein sein könnte.
Richtig. Die Betonung liegt dabei auf "könnte".

MTBF
http://de.wikipedia.org/wiki/MTBF

Die MTBF wird nicht anhand einer einzelnen Platte getestet, sondern 
indem eine größere Menge identischer Platten für eine bestimmte Zeit 
unter kontrollierten Bedingungen läuft. Alle auftretenden Fehler werden 
dann zusammengenommen und die MTBF statistisch berechnet. MTBF heißt 
außerdem nicht "mittlere Zeit BIS zum Fehler" sondern "mittlere Zeit 
ZWISCHEN zwei Fehlern". Wann der erste Fehler auftritt, ist sowohl 
theoretisch als auch praktisch völlig offen.

von Master S. (snowman)


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ich dachte, "F" steht für failure also nicht fehler sondern für 
"ausfall", also wenn das gerät den geist aufgibt. im wiki-artikel steht 
"zwischen zwei ausfällen" daraus schliesse ich, dass beim ersten ausfall 
das gerät (hier SSD) reanimiert wurde und dann geguckt, wie lange es 
nochmals läuft. d.h. bis der erste ausfall kommt, wird es 
wahrscheinlich viel länger gehen als die 1500000h.

von Icke ®. (49636b65)


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Master Snowman schrieb:
> ich dachte, "F" steht für failure also nicht fehler sondern für
> "ausfall", also wenn das gerät den geist aufgibt.
Ja natürlich, gemeint ist der komplette Ausfall.

> "zwischen zwei ausfällen" daraus schliesse ich, dass beim ersten ausfall
> das gerät (hier SSD) reanimiert wurde und dann geguckt, wie lange es
> nochmals läuft. d.h. bis der erste ausfall kommt, wird es
> wahrscheinlich viel länger gehen als die 1500000h.

Nein, in der Praxis wäre das viel zu zeitaufwendig. In Wirklichkeit wird 
die MTBF statistisch errechnet. Ist hier ganz gut erklärt:

http://www.pcwelt.de/start/computer/tipps_tricks/festplatten/66306/mtbf_indikator_fuer_die_festplatten_lebensdauer/

von Master S. (snowman)


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> Nein, in der Praxis wäre das viel zu zeitaufwendig.
stimmt, aber die MTBF-zahl wird auch nicht aus der praxis berechnet, 
sondern aus labortests, und da kann/muss man sich halt die zeit nehmen, 
die nötig ist: laut defnition ist das die zeit zwischen zwei ausfällen, 
womit ein reanimieren unumgänglich ist ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Master Snowman schrieb:
> stimmt, aber die MTBF-zahl wird auch nicht aus der praxis berechnet,
> sondern aus labortests

Wortklauberei. Schon klar, daß die die Messungen nicht in 
Produktivumgebungen vornehmen.

> laut defnition ist das die zeit zwischen zwei ausfällen,
> womit ein reanimieren unumgänglich ist ;-)

Du meinst, die reparieren eine Platte und warten dann -im worst case 
mehr als 1 Mio Stunden- bis die wieder ausfällt?

von Planlos (Gast)


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Die MTBF ist doch eher darauf bezogen, dass wenn man 1500000 SSDs 1 
Stunde laufen lässt, 1 dann kaputt gehen wird!?

bzw. von 170SSDs, wird innerhalb eines Jahres eine Kaputt gehen - rein 
statistisch natürlich!


Hab ich dass den falsch verstanden!?

von Master S. (snowman)


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> Hab ich dass den falsch verstanden!?
genau, es wird statisisch ermittelt und somit ist MTBF kein mass aller 
dinge ;-) normalerweise nimmt man 1000 stück, steckt die in eine 
stresskammer (hitze, feuchtigkeit etc.) und misst dann. anhand von 
erfahrungswerten bezüglich des zusätzlichen stresses verkürzt sich die 
messzeit nochmals um aufs gleiche resultat zu kommen. sprich anstatt 
unter normalbedingungen 2 monate zu messen, erhöhen sie die 
"stressfaktoren" so hoch, dass eine 2-wochen-messung einer 
2-monate-messung gleich kommt (aber eben: basierend auf 
erfahrungswerten).

> Du meinst, die reparieren eine Platte...
hier: nein! die messen nur bis sie zum ersten mal ausfällt und setzen 
dies der MTBF gleich, denn die silikon-chips in der SSD lassen sich 
nicht reparieren, wie im gegensatz zu einem meachnischen arm in einer 
HDD oder dergleichen.

von Icke ®. (49636b65)


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Bei herkömmlichen Platten wird mit Sicherheit auch nicht anders 
verfahren. Klar könnte man die reparieren, aber bis zum nächsten Ausfall 
warten? Falls ein Fluxkompensator zur Verfügung steht, kann man das 
natürlich machen...

von Icke ®. (49636b65)


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>Hab ich dass den falsch verstanden!?
Nee, paßt schon. So ungefähr wird das ermittelt.

von (prx) A. K. (prx)


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Master Snowman schrieb:

> denn die silikon-chips in der SSD lassen sich
           ^^^^^^^^^^^^^

SSD = Solid-State-Disk, nicht Soft-State-Disk! ;-)

von Master S. (snowman)


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oops ;-) haha :-) ..meinte: silizium-chips

von Silicon-Busenwunder (Gast)


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Twisted Sister schrieb:
> Mittlere ausfallfreie Zeit:   1500000 h

-Sicher, ob es in 171 Jahren die Firma noch gibt?
-Bei Überspannung durch DAU auch viel kürzer

von Twisted Sister (Gast)


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Silicon-Busenwunder schrieb:
> -Sicher, ob es in 171 Jahren die Firma noch gibt?

Anruf: Hallo? Ja mein Ur^5 Großvater hatte vor 150 Jahren diese SSD 
gekauft, nun ist sie leider schon kaputt.

Antwort: Tut mir leid. Tauschen wir aus. Allerdings führen wir das Model 
nicht mehr. Wären sie auch mit einer SSD SATA 17 mit 10^13 GB 
einverstanden?

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