Hallo Leute, ich befasse mich momentan stark mit dem Thema selbstbau von Schaltnetzteilen. Da ich auf dem Gebiet schon ziemlich viele Erfahrungen sammeln konnte, mit Selbstbau-Netzteilen bis mehrere 100W, ist die Technik dahinter für mich nichts mehr neues. Ich kann mittels einem von mir erstellten Excel-Sheet sehr exakt die Windungszahlen, Drahtstärken, Induktivitäten und Trafokerne berechnen - ich gebe lediglich die gewünschte Ausgangsspannung und -leistung, sowie Eingangsspannung und Schaltfrequenz ein. Der Rest wird aus den Angaben berechnet, und es funktioniert anhand meiner Tests sehr gut. Nun zu meiner Frage. Beim Regler, welcher die PWM-Signale zur Ansteuerung der MOSFETs erzeugt, muss ja immer eine "Loop Compensation" vorgenommen werden. Bisher habe ich dieser keine grosse Beachtung geschenkt. Nun möchte ich es aber bei einem besonders komplexen Projekt wirklich "richtig" machen. Als PWM-Generator wird der LM3524 eingesetzt. Er erzeugt die Ansteuersignale für 2 MOSFETs, welche einen Gegentakt-Flusswandler ansteuern. Die Schaltung funktioniert auch erwartungsgemäss, aber den Pin COMP vom 3524 habe ich noch unbeschaltet. Üblicherweise muss da ja irgend ein RC-Netzwerk hin. Die Frage ist: wie berechne ich dieses richtig? Und was bewirkt es genau? Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiter helfen. Vielen Dank schon im Voraus!
André schrieb: > Als PWM-Generator wird der LM3524 eingesetzt. Er erzeugt die > Ansteuersignale für 2 MOSFETs, welche einen Gegentakt-Flusswandler > ansteuern. Die Schaltung funktioniert auch erwartungsgemäss, aber den > Pin COMP vom 3524 habe ich noch unbeschaltet. Üblicherweise muss da ja > irgend ein RC-Netzwerk hin. Die Frage ist: wie berechne ich dieses > richtig? Und was bewirkt es genau? Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen > weiter helfen. Vielen Dank schon im Voraus! Dieser Pin ist der ungepufferte Ausgang des Regelverstärkers. Den kannst Du mit einem R-C-Netzwerk beschalten, damit der Regelverstärker einen I-Anteil erhält. Das ist für die Stabilität des Regelkreises eigentlich immer nützlich, damit Störungen durch die eigene Schaltfrequenz ausgemittelt werden können. Es macht ja wenig Sinn, wenn der Regelverstärker versuchen würde, die Ripple-Spannung am Ausgang auszuregeln. Ausrechnen dürfte schwierig werden. Am besten den im Datenblatt angegebenen Wert einbauen und dann empirisch optimieren. Jörg
> wie berechne ich dieses richtig? Gar nicht. Messen. Die vorgeschlagenen Bautweilwerte einbauen, das Schaltnetzteil Prüfungen unterziehen (Laständerung) und per Oszillogramm gucken, in welche Richtung man kompensieren sollte. Selbst LT-Spice ist bei der Simulation nicht perfekt, man kann mit ihm zwar verbesserte Startwerte herausfinden, aber sollte trotzdem noch mal nachmessen. > Und was bewirkt es genau? Daß es so schnell wie möglich aber moch ohne Oszillationsgefahr bei den unterschiedlichesten (kapazitiv, induktiv) Lasten regelt.
Morgen, ach so - das RC-Netzwerk kann man gar nicht berechnen. Okay.... Wie muss ich die Messung denn genau machen, um es bestimmen zu können? Klar, am Oszi die Spannungsänderung bei einem Lastsprung anschauen. Nehmen wir an, ich hab ein 5V Netzteil für max. 10A. Ich belaste es mit 5A, und dann schlagartig kurzzeitig mit 10A, und dann wieder schlagartig nur mit 5A. Dabei sinkt die Ausgangsspannung jeweils bei der Laständerung. Nehmen wir an, die Spannung ist beim umschalten auf 10A kurzzeitig (sagen wir mal für 10us) um 100mV eingebrochen. Und jetzt? Was muss ich mit dem RC-Netzwerk machen? Grösseren R, grösseren C, beides, oder kleineren R bzw. C?
Oder Open loop Übertragungsfunktion Messen, mach ich mit so einem Venable Analyzer. Dann kennt man die zu Regelnde Strecke, und kann einen klassischen Regler entwerfen PI, PID(mit dem wissen wo der 2te Pol des realen PID liegt). Formeln in Datenblätter für das Kompensationsnetzwerk können stimmen, machnmal kommen aber Wert stark daneben heraus. Zu unterscheiden ist auch ob man auf Führungs oder Störungsübertragungsverhalten optimiert. MFG
Fralla schrieb: > Oder Open loop Übertragungsfunktion Messen, mach ich mit so einem > Venable Analyzer. Dann kennt man die zu Regelnde Strecke, und kann einen > klassischen Regler entwerfen PI, PID(mit dem wissen wo der 2te Pol des > realen PID liegt). Formeln in Datenblätter für das Kompensationsnetzwerk > können stimmen, machnmal kommen aber Wert stark daneben heraus. Zu > unterscheiden ist auch ob man auf Führungs oder > Störungsübertragungsverhalten optimiert. Naja, das wird für einen <16jährigen wohl noch zu schwierig sein ...
> Klar, am Oszi die Spannungsänderung bei einem Lastsprung anschauen.
Eben, und die Bauteilwerte so lange ändern, die die Ausregelung
möglichst schnell aber noch ohne Oszillation erfolgt.
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