Forum: Offtopic Analogfotografie heute?


von P. M. (o-o)


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Es werden ja immer noch analoge Fotokameras hergestellt. Doch gibt es 
heute noch Bereiche, in denen analoge den digitalen überlegen sind? (Von 
Leuten, die aus 'religiösen' Gründen oder weil sie aus Gewohnheit nicht 
umstellen wollen, mal abgesehen.)

von Tine S. (tine)


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Hmm, naja, kommt drauf an was Du als überlegen bezeichnest. Also eine 
Billigknipse mit Film ist von den Kosten einer Digitalkamera 
üblicherweise bis ein paar tausend Bilder überlegen... Auch niedrige 
Isowerte und Großformat sind Dinge, wo Film noch punkten kann. Ebenfalls 
Sofortbildfotografie.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bei Langzeitbelichtungen ist analoges Filmmaterial überlegen, da es kein 
von der Belichtungsdauer abhängiges Bildrauschen gibt.

Die erzielbare Dynamik ist bei Negativmaterial nach wie vor größer als 
bei digitalen Bildsensoren. Das bedeutet, daß bei einer an den Lichtern 
ausgerichteten Belichtung noch Zeichnung in Schatten ist, die bei einer 
Digitalkamera schon längst im Schwarz abgesoffen wären.

S/W-Material kann etwa 13 Blendenstufen abbilden, mit einer guten 
Digitalkamera sind zwischen 8 und 10 möglich.

Das "Übersteuerungsverhalten" ist gutmütiger; ein überbelichteter Sensor 
liefert ab einer gewissen Lichtmenge nur maximales Weiß, was in den 
bekannten "ausgefressenen Lichtern" resultiert.

Überbelichtetes Negativmaterial kann durch geeignete Entwicklung 
"gerettet" werden, dasselbe ist bei unterbelichtetem Material möglich.

Sobald mit Sensorgrößen jenseits des APS-C-Formates gearbeitet werden 
soll, werden Kameras schnell sehr teuer, bei Überschreitung des 
KB-Formates erst recht.

Bereits das kleinste Mittelformat (6x4.5) ist als Digitalsensor im 
Vollformat für Normalsterbliche praktisch nicht finanzierbar.

Jenseits vom Mittelformat gibt es die Großformatphotographie, die im 
kleinsten Falle mit 10x12.5 cm (4x5") großen Negativen arbeitet, hier 
ist Digitalphotographie nur mit Zeilenscannern möglich.

von M. W. (hobbyloet)


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In 4 Minuten hast Du , rufus nicht das geschrieben.
Stell eine Quellen-Info drunter, dann hat Andreas eine ruhige Nacht. :)

von P. M. (o-o)


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M. W. schrieb:
> In 4 Minuten hast Du , rufus nicht das geschrieben.

Ich komme auf 29 Minuten. Und vielen Dank an Rufus für die ausführliche 
Erklärung.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Stell eine Quellen-Info drunter

hä? Und was soll das "bringen", wenn da z.B. hinter jedem Satz 
irgendeine Quellenangabe steht wie "Quelle: Fotografie und Dackelzucht, 
Ausgabe 7/2008, Seite 23", oder "Quelle: Eigene Erfahrung baiserend auf 
27 getesteten Kameras der Modelle x,y und im Zeitraum von xx bis yyy. 
Fotoprotokoll (6800 Seiten) auf Anforderung"?

Das ist Rufus persönliche Erfahrung und Einschätzung, und keine 
Diplomarbeit, bei der jede Lautäußerung durch Quellenangaben belegt 
werden kann/soll/muss, um "Kompetenz" zu belegen.

Danke auch von mir an Rufus für diese Bewertung der Fotoszene.

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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M. W. schrieb:
> In 4 Minuten hast Du , rufus nicht das geschrieben.

Jeder ambitionierte (Hobby)Fotograph hat diese Argumente parat. Nur aus 
dem Gehirn abrufen und 'reintippen'.
Gut, 4 Minuten ist was knapp, aber 8 Minuten zum Gedankensortieren 
sollte man Rufus zugestehen.

Rufus' Ausführungen waren vor 10-15 Jahren die Begründung der 
Analogknipser dafür, dass die Digitalfotografie keine Chance hat...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ansbach Dragoner schrieb:
> Rufus' Ausführungen waren vor 10-15 Jahren die Begründung der
> Analogknipser dafür, dass die Digitalfotografie keine Chance hat...

Kannst Du denn einzelne von mir ausgeführte Punkte widerlegen?

Der Fortschritt der Digitalphotographie hat etliche der alten 
Argumente entkräftet, die meistgenutzten Bereiche der Analogphotographie 
sind nicht ohne Grund von der Digitalphotographie ersetzt worden.

Dazu zähle ich die Photographie mit so gut wie allem, was nicht größer 
ist als KB-Film.
Hier hat die Digitalphotographie völlig zu recht den 
Verdrängungswettbewerb gewonnen.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen sehe ich bei diesen Formaten keinen 
Grund mehr, Analogmaterial einzusetzen.

Ich bezog mich in den o.g. Punkten aber eben auf die Bereiche, wo 
Analogmaterial nach wie vor überlegen ist - größere Formate mit den 
durch sie implizit anderen Bildwirkungen, Rauschverhalten etc.

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Kannst Du denn einzelne von mir ausgeführte Punkte widerlegen?

Nein nein, um Gotteswillen! Deine Argumente sind doch alle richtig.
Nur, vor 15 Jahren hatte man keine Vorstellung vom möglichen techn. 
Fortschritt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Irgendwie verstehe ich Dich jetzt nicht so ganz.

von Baldrian D. (baldrian)


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M. W. schrieb:
> In 4 Minuten hast Du , rufus nicht das geschrieben.
> Stell eine Quellen-Info drunter, dann hat Andreas eine ruhige Nacht. :)

Nur wenn du eine Quelle angibst nach der 00:23Uhr - 23:54Uhr = 4 Minuten 
ergibt ;-)

von Tine S. (tine)


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http://www.sphoto.com/techinfo/dslrvsfilm.htm
http://www.kenrockwell.com/tech/filmdig.htm

Im Prinzip ist aber für alles was im Haushalt so anfällt digital 
"besser".

von Gastino G. (gastino)


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Was man nicht vergessen sollte: Bei der Archivierung ist die analoge 
Fotografie in meinen Augen noch immer unschlagbar. Digitale Daten 
erfordern einen viel größeren Aufwand, weil die Datenträger nur begrenzt 
haltbar sind, die Formate, Schnittstellen und nicht zuletzt die 
Auslese-/Anzeigegeräte veralten, kaputtgehen oder nicht mehr 
zusammenpassen. Man muss/müsste also immer mal umkopieren. Ich bin aber 
recht sicher, dass sehr viele Bilder verlorengehen, weil viele Leute das 
nicht tun.

Wenn man heute mal ein Computer-Museum besucht, kann man sich ja mal 
vorstellen, wie problemlos man heute noch die alten Negative aus dem 
Schrank holen könnte und was im Gegenzug von den damaligen Datenträgern 
überhaupt noch irgendwie nutzbar wäre...

Kurzum: Wichtige Fotos mache ich noch immer analog.

von P. M. (o-o)


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Gastino G. schrieb:
> Wenn man heute mal ein Computer-Museum besucht, kann man sich ja mal
> vorstellen, wie problemlos man heute noch die alten Negative aus dem
> Schrank holen könnte und was im Gegenzug von den damaligen Datenträgern
> überhaupt noch irgendwie nutzbar wäre...

Ich habe hier Computer, die bis zu 15 Jahre alt sind und deren Daten 
noch problemlos mit modernen Geräten verwendet werden können. Auch die 
CD ist bereits fast 30 Jahre alt und ihr Ende nicht absehbar. Genauso 
wie dasjenige von USB-Festplatten.

Insgesamt halte ich die Angst vor Datenverlust für übertrieben, wenn man 
halbwegs weiss, was man tut: Erstens Backup und zweitens umkopieren, 
wenn man eine neue Gerätegeneration kauft - was übrigens nicht schmerzt, 
da Datenraten und Speicherplatz ja bekanntlich exponentiell wachsen.

Negative hingegen altern und können physikalisch kaputt gehen, im 
Gegensatz zu Digitalfotos ist ein Backup oder eine Restauration ungleich 
aufwändiger.

von Gustav K. (hanibal)


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Ich finde jetzt 15 oder 30 Jahre keine lange zeit für sowas, um ehrlich 
zu sein
und vor 30 jahren hatte mit sicherheit niemand daten cds

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja, aber vor 30 Jahren hatten auch erheblich weniger Leute Computer, und 
die damit bearbeiteten Daten waren gänzlich anderer Art.

von P. M. (o-o)


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Bis in die Neunziger waren Heimcomputer ein Nischenprodukt, entsprechend 
schnell kamen und gingen diverse Hersteller und Standards. Erst seit 
rund 15 Jahren hingegen sind Computer dermassen verbreitet, dass gewisse 
Standards wie Betriebssysteme, Dateisysteme, Dateiformate und 
Datenträger in jedem Haushalt zu finden und entsprechend stabil sind.

Es ist heute jedenfalls problemlos möglich, die Daten von einem frühen 
Windows 95 PC auf einen modernen Rechner zu übertragen und zu verwenden. 
Vor 15 Jahren hätte man das von einem 15jährigen Heimcomputer jedenfalls 
nicht behaupten können. Standards sich also nach den unsteten 
Anangsjahren so langsam langfristig zu etablieren und man kann mit gutem 
Recht davon ausgehen, dass heutige Daten auch noch zehn, zwanzig oder 
fünfzig Jahren auf gängigen PCs verwendet werden kann.

von Michael M. (technikus)


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Gastino G. schrieb:
> Was man nicht vergessen sollte: Bei der Archivierung ist die analoge
> Fotografie in meinen Augen noch immer unschlagbar.
Das sehe ich, vor allem im Hobbybereich, aus eigener Erfahrung 
vollkommen anders:
Positive (Foto-Abzüge auf Papier) und auch Negative altern. Ich habe 
etliche Farbfotos, die rund 25-30 Jahre alt sind. Da sind die Farben 
völlig verblaßt und es ist alles rot/braunstichig. Sind damals vom 
Kopierwerk wahrscheinlich schlecht fixiert worden. Genau das gleiche ist 
auch bei einigen Farbdias passiert. Dias hinter Glas haben den 
zusätzlichen Nachteil, daß sie verschimmeln und sich allerlei kleine 
Tierchen einnisten.
Zugegeben: Die Fotografenaufnahmen von 1900, natürlich schwarz/weiß, 
sehen immer noch ordentlich aus. Dafür haben sie damals wohl auch einen 
ganzen Wochenlohn gekostet.

Wenn ich mal auf das bewegte Bild erweitern darf: Einen Projektor für 
8mm Schmalfilm (Normal-8) aufzutreiben, ist heute auch nicht mehr ganz 
so einfach. Abgesehen davon, daß die Filme bei jedem Vorführen ein paar 
Kratzer mehr bekommen. Ein Farbfilm aus DDR-Produktion mit rund 40 
Jahren ist bei mir ebenfalls stark rotstichig, ein teurer Westfilm zeigt 
das Problem nicht.


> Kurzum: Wichtige Fotos mache ich noch immer analog.
Wenn Du den Film dann zum Entwicklen und für Abzüge in ein Kopierwerk 
schickst, kann es passieren, daß Du ihn nie wieder siehst. Zugegeben, 
passiert sehr selten, ist aber nicht ausgeschlossen. Da beim analog 
Fotografieren alle Bilder auf einem Film sind, ist das Risiko größer als 
wenn man digital auf mehrere Speicherkarten knipst.
Genauso bei der Archivierung: Wenn die Schuhschachtel mit den Fotos bei 
einem Wasserschaden oder Zimmerbrand vernichtet wird, haben die 
wenigsten Leute ein analoges Backup. Meistens werden Negative und Abzüge 
zusätzlich miteinander aufbewahrt. Da sind meine Digitalfotos, die auf 
mehreren Rechnern an mehreren Orten liegen, gegen Zerstörung besser 
geschützt.

Fazit: Digitale Daten werden zwar leichter zerstört/unzugänglich, dafür 
kann man kostengünstig eine beliebige Zahl von Backups erstellen und auf 
jeweilig aktuelle Datenträger retten.

Servus
Michael

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Die erzielbare Dynamik ist bei Negativmaterial nach wie vor größer als
> bei digitalen Bildsensoren. Das bedeutet, daß bei einer an den Lichtern
> ausgerichteten Belichtung noch Zeichnung in Schatten ist, die bei einer
> Digitalkamera schon längst im Schwarz abgesoffen wären.
>
> S/W-Material kann etwa 13 Blendenstufen abbilden, mit einer guten
> Digitalkamera sind zwischen 8 und 10 möglich.

Nunja, mit HDR Aufnahmen kann man diese Problematik für stehende Motive 
elegant umgehen.

Außerdem erreichen inzwischen DSLRs auch 10 Blendenstufen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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"elegant" würde ich das nicht nennen. Es ist eine nette Möglichkeit, 
aber sobald sich auch nur irgendwas zwischen den Einzelaufnahmen bewegt 
hat, wird das Ergebnis merkwürdig.

Und trotz der erfreulich zunehmenden Dynamik digitaler Aufnahmeverfahren 
ist das Verhalten bei Übersteuerung immer anders als bei analogem 
Material - mehr als 100% Weiß ist nicht drin, und auch durch Abschwächen 
wird daraus nichts anderes als gleichmäßiges Grau. Bei analogem Material 
aber lässt sich durch Abschwächen auch aus gnadenlos überbelichtetem 
Material noch irgendwas retten.

von Uhu U. (uhu)


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Michael M. schrieb:
> Positive (Foto-Abzüge auf Papier) und auch Negative altern.

Papierabzüge altern in der Tat recht schnell. Ordnungsgemäß gelagerte 
Negative dagegen sind sehr haltbar. Wenn man sie zu feucht lagert, dann 
können sich Pilze in der Gelatineschicht ansiedeln und dann ist bald 
nicht mehr viel davon übrig.

Es gibt Negative aus der Poinierzeit der Fotografie, die noch makellos 
sind.

> Sind damals vom Kopierwerk wahrscheinlich schlecht fixiert worden.

Nicht unbedingt. Die Farbstoffe in der Schicht bleichen am Licht sehr 
schnell aus.

Übrigens gelten Microfiches noch immer als das ausdauerndste digitale 
Speichermedium. Ganz einfach, weil man mit graphischen Filmen 
mittlerweile über 100 Jahre Erfahrung hat. Noch längere Erfahrungen 
liegen nur für holzfreies Papier und Pergament vor - wenn man mal von 
Stein absieht...

von Gastino G. (gastino)


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P. M. schrieb:
> Insgesamt halte ich die Angst vor Datenverlust für übertrieben, wenn man
> halbwegs weiss, was man tut: Erstens Backup und zweitens umkopieren,
> wenn man eine neue Gerätegeneration kauft - was übrigens nicht schmerzt,
> da Datenraten und Speicherplatz ja bekanntlich exponentiell wachsen.

So weit die Theorie. Da das aber jedes Mal Aufwand bedeutet und auch 
durch den kompletten Ausfall des Datenträgers oder der Lesegeräte 
verhindert werden kann, ist die wirklich langfristige Bewahrung solcher 
Aufnahmen für mich sehr zweifelhaft. Und mit langfristig meine ich nicht 
nur 15 Jahre, sondern 50-70 Jahre!

Es ist halt sehr viel mehr Aufwand und mehr Aufwand bedeutet größeres 
Verlustrisiko.

Und die ganze Umkopiererei kommt ganz schnell an die Grenzen, wenn der 
Ersteller der Fotos zum Beispiel mal das Zeitliche gesegnet hat oder 
nicht mehr in der Lage dazu ist. Dann geht mit ziemlicher Sicherheit 
viel verloren. Eine Kiste mit Fotos und Negativen können die Nachkommen 
problemlos einordnen, aber dass Frauen, Tanten, Kinder irgendwelche 
Uralt-Datenträger reihenweise nach Fotos zu durchsuchen oder alte 
Rechner inklusive Passwort wieder zum Laufen bekommen können - das 
kannst Du vergessen.

von Andreas F. (aferber)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Übrigens gelten Microfiches noch immer als das ausdauerndste digitale
> Speichermedium.

Digital? Microfilme sind in aller Regel noch analog pur. Hat auch den 
Vorteil, dass man den Film zur Not noch nach dem dritten Weltkrieg mit 
Kerze und Lupe entziffern kann.

P. M. schrieb:
> Erstens Backup und zweitens umkopieren,
> wenn man eine neue Gerätegeneration kauft - was übrigens nicht schmerzt,
> da Datenraten und Speicherplatz ja bekanntlich exponentiell wachsen.

Eben, solange es um unbewegte Bilder geht, kann man heute wohl meist 
schon kaum noch so schnell fotografieren wie der durchschnittliche 
Plattenplatz im PC wächst, daher hält sich der Aufwand zum alle paar 
Jahre umkopieren in überschaubarem Rahmen. Man muss da heute nicht mehr 
Stapel von Disketten durchackern.

An Dateiformaten gibt es gerade für Bilder eine grosse Auswahl an 
offenen Formaten, die teilweise schon Jahrzehnte alt sind, sich immer 
noch hoher Beliebtheit erfreuen (z.B. TIFF von 1986) und bei denen ich 
keine Bedenken habe, dass diese auch in einigen Jahrzehnten noch 
problemlos gelesen werden können. Bitmaps werden sich auch in hundert 
Jahren nicht grundlegend von heutigen Bitmaps unterscheiden. Vielleicht 
sehen die Farben dann etwas anders aus, weil die Anzeige anders 
arbeitet, das ist aber auch nicht schlimmer als ausbleichende Filme (und 
vor allem leichter korrigierbar).

Andere Bereiche sehe ich da viel kritischer, z.B. Dateiformate von 
gewissen verbreiteten Officeprogrammen, die oft genug bereits mit der 
nächsten Version des gleichen Programms schon Probleme bereitet haben...

Andreas

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas Ferber schrieb:
> An Dateiformaten gibt es gerade für Bilder eine grosse Auswahl an
> offenen Formaten

und auch speziell an Photographie-Anforderungen ausgerichtete Formate 
wie das von Adobe spezifizierte offene DNG, das erfreulicherweise von 
einigen Kameraherstellern direkt unterstützt wird, so können 
beispielsweise DSLRs von Pentax seit einiger Zeit im DNG-Format 
speichern.

Das ist praktisch, weil man zur Bearbeitung in 
Photographie-Workflow-Anwendungen wie Aperture oder Lightroom keinen 
zusätzlichen RAW-Konvertierungsschritt benötigt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Digital_Negative_%28file_format%29

von Uhu U. (uhu)


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Andreas Ferber schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Übrigens gelten Microfiches noch immer als das ausdauerndste digitale
>> Speichermedium.
>
> Digital? Microfilme sind in aller Regel noch analog pur. Hat auch den
> Vorteil, dass man den Film zur Not noch nach dem dritten Weltkrieg mit
> Kerze und Lupe entziffern kann.

Nein, es gibt schon seit Urzeiten Computerperipheriegeräte, die Digitale 
Daten auf Microfish speichern und lesen können. Die werden für 
Langzeitarchivierung verwendet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Microfiche#Einsatzgebiete

von Gastino G. (gastino)


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Andreas Ferber schrieb:
> An Dateiformaten gibt es gerade für Bilder eine grosse Auswahl an
> offenen Formaten, die teilweise schon Jahrzehnte alt sind, sich immer
> noch hoher Beliebtheit erfreuen (z.B. TIFF von 1986) und bei denen ich
> keine Bedenken habe, dass diese auch in einigen Jahrzehnten noch
> problemlos gelesen werden können. Bitmaps werden sich auch in hundert
> Jahren nicht grundlegend von heutigen Bitmaps unterscheiden. Vielleicht
> sehen die Farben dann etwas anders aus, weil die Anzeige anders
> arbeitet, das ist aber auch nicht schlimmer als ausbleichende Filme (und
> vor allem leichter korrigierbar).

Klingt alles ganz toll, ist nur leider an der Praxis vorbeigedacht. In 
der Praxis gehen Platten und CDs kaputt, ohne Backup-Strategie geht es 
also nicht. Wer zieht das so konsequent über viele Jahrzehnte durch?
Auch Formate ändern sich im Laufe der Jahrzehnte, genauso wie 
Speichermedien, Interfaces und Lesegeräte. Sogar beschleunigt. Das dann 
alles über 50 oder 70 Jahre regelmäßig am Leben erhalten und erneuern? 
Sehr unwahrscheinlich.
Und was ist, wenn der Hüter der Backups und Kopien mal nicht mehr 
verfügbar ist? Glaubt Ihr, dass dann der Rest der Familie noch so 
einfach an die Sachen rankommt? Spätestens dann sind die ganzen 
Datenträger nur noch Müll.

Die Meisten gehen wirklich sehr naiv an die Sache heran. Heute, wo man 
noch jung und technikbegeistert ist, wo die Digitalfotografie gerade mal 
ein paar Jahre in den Privathaushalten angekommen ist und wo man noch 
Zeit und Lust für die ganze regelmäßige Umkopiererei hat, da sieht das 
alles noch ganz rosig aus. Das wird sich aber ändern. Und viele werden 
dumm aus der Wäsche kucken, wenn sie ihren Enkeln erklären müssen, dass 
es zwar von ihren Großeltern noch Kinderfotos gibt, aber die von ihren 
Eltern längst im digitalen Nirvana liegen...

Und dass man regelmäßig aktiv etwas gegen diesen Datenverlust tun 
muss, ist für mich ein großer Nachteil der Digitalfotografie.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, 
bei der die Bedeutung von Computern und digitaler Datenspeicherung für 
den nichttechnischen Privatgebrauch erst seit wenigen Jahren eine 
Bedeutung hat.

Es ist aber davon auszugehen, daß die Bedeutung der digital vorliegenden 
Daten und Werte zunimmt, und daß so auch die Bedeutung der Archivierung 
zunimmt, was sich in allgemein verfügbarer Technik oder Infrastruktur 
niederschlagen wird.

Das oft herbeigefürchtete "digitale Nirvana" wird mit gewisser 
Wahrscheinlichkeit so nicht eintreten.

Ein paar Indizien dazu:

Digitale Daten können durchaus wirtschaftliche Werte darstellen, wie 
z.B. gekaufte Musikdateien (mp3-Downloads o.ä.).
Der Anreiz, diese dauerhaft aufzuheben, dürfte nachvollziehbar sein.

Aktuelle Betriebssysteme enthalten jetzt dann doch tatsächlich 
allmählich integrierte Mechanismen zur mehr oder weniger komfortabel und 
auch von nicht-technikaffinen Nutzern verwendbaren Erzeugung von 
Backups.

Vorreiter war hier Apple mit "TimeMachine", Windows 7 enthält einen 
ähnlichen Mechanismus, der nach einer MS-typischen Konfigurationsorgie 
vergleichbare Ergebnisse erzielen kann.
Mit Zusatzsoftware à la Acronis TrueImage lassen sich ebenfalls solche 
Ergebisse erreichen.

Diese Systeme sind nicht perfekt, aber im Vergleich zu dem, was noch vor 
wenigen Jahren als Backupstrategie existierte, haushoch überlegen.

PC-Nutzer verwendeten zur Datensicherung Disketten oder Floppy-Streamer, 
beides beeindruckend unzuverlässige Verfahren, zumal die zugehörige 
Software auch äußerst fehleranfällig war (ein Verify einer einmal 
angefertigten Bandsicherung? Wozu?) oder gar nicht existierte, sondern 
komplett manuelle Sicherung erforderte.
Ein Wechsel der Backupsoftware sorgte in der Regel für inkompatible 
Aufzeichnungsformate, und die komplett manuelle Sicherung erforderte 
viel Disziplin, die nur zu oft nicht vorhanden war.

Was nun auf uns zukommen wird, ist unbekannt, aber ein Verschwinden 
digitaler Datentechnik aus dem Leben ist unwahrscheinlich. Durch die 
weiter zunehmende Breitbandvernetzung von Privathaushalten könnte die 
derzeit durch die Medien geisternde "Cloud" in Form von von irgendwem 
betriebenen Rechenzentren eine Möglichkeit der Datenspeicherung sein - 
um das Backup kümmert sich dann der Betreiber des Rechenzentrums.

Firmen wie Google, Microsoft und Apple möchten die Anwender in diese 
Richtung bewegen - ob das wünschenswert ist, steht auf einem ganz 
anderen Blatt.

Jedenfalls wird man nicht aus Erfahrungen, die man während der letzten 
zwanzig Jahre mit Datensicherungs- und Archivmechanismen gemacht hat, 
auf die Zukunft schließen können.

von Uhu U. (uhu)


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Ein nach wie vor ungelöstes Problem ist die physische Haltbarkeit der 
Speichermedien, die regelmäßiges Umkopieren der Speichermedien 
erfordert.

Die Speicherplatzinflation auf Festplatten entschärft das Problem zwar 
etwas, aber schafft es nicht aus der Welt.

von P. M. (o-o)


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Gastino G. schrieb:
> Und dass man regelmäßig aktiv etwas gegen diesen Datenverlust tun
> muss, ist für mich ein großer Nachteil der Digitalfotografie.

So lange ich meinen aktuellen Computer habe, kann ich die Daten 
logischerweise lesen. Dann kaufe ich den nächsten Computer. Jetzt muss 
ich logischerweise meine alten Daten auf den neuen übertragen. Schon 
habe ich meine Fotos für die nächsten 3-5 Jahre gerettet. Beim nächsten 
Computer muss ich wieder meine Daten kopieren usw. Die Fotos kommen also 
immer mit, es besteht überhaupt keine Gefahr, sie irgendwo zu verlieren 
- ausser ich bin so ignorant, und kopiere sie absichtlich nicht mit oder 
ich bin so blöd und mache nie ein Backup.

von Andreas F. (aferber)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>> Digital? Microfilme sind in aller Regel noch analog pur. Hat auch den
>> Vorteil, dass man den Film zur Not noch nach dem dritten Weltkrieg mit
>> Kerze und Lupe entziffern kann.
> Nein, es gibt schon seit Urzeiten Computerperipheriegeräte, die Digitale
> Daten auf Microfish speichern und lesen können. Die werden für
> Langzeitarchivierung verwendet.

Dir ist schon klar, dass COM nichts anderes ist als eine Art Drucker, 
der direkt einen Microfilm belichtet, anstatt dass man erst auf Papier 
druckt und das dann abfilmt? Wenn du das Ergebnis wieder einlesen 
willst, dann musst du da schon eine OCR bemühen. Das ist nicht mehr 
"digital" als ein normaler Papierausdruck.

Andreas

von Andreas F. (aferber)


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Gastino G. schrieb:
> Klingt alles ganz toll, ist nur leider an der Praxis vorbeigedacht. In
> der Praxis gehen Platten und CDs kaputt, ohne Backup-Strategie geht es
> also nicht. Wer zieht das so konsequent über viele Jahrzehnte durch?

Ich kann mich da im wesentlichen Rufus anschliessen. Bloss weil das noch 
nicht seit Jahrzehnten so ist, heisst das lange nicht, dass es nicht in 
Zukunft so wäre. Da brauche ich mich nur in meinem Verwandten- und 
Bekanntenkreis umsehen.

Archivieren auf CD/DVD oder irgendeinem anderen Wechselmedium macht 
eigentlich keiner mehr, die Daten werden komplett auf der Festplatte 
gehalten, und Backup läuft mit externer USB-Platte. Wird mal ein neuer 
Rechner angeschafft, werden alle Daten rübergeschoben (der neue hat eh 
mindestens doppelt soviel Plattenplatz wie der alte), da ist der Rechner 
dann einmal ein paar Stunden beschäftigt, und gut ist.

Eine grössere Gefahr sehe ich wenn dann darin, dass Leute ihre Daten nur 
noch in die Cloud packen (z.B. ihre Fotos auf Flickr), ohne selbst eine 
Kopie zu behalten. Gegen Hardwareschäden sind die Daten dort zwar 
ziemlich gut abgesichert, dafür gibt es neue spezifische 
Verlustszenarien. Was passiert, wenn ein Anbieter dichtmacht? Was 
passiert, wenn ein Angreifer in den Account einbricht und einfach mal 
alle Bilder löscht?

Andreas

von Tine S. (tine)


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Haltbarkeit digitaler Daten ist bei korrektem Umgang deutlich besser als 
bei korrektem Umgang mit Negativmaterial. Und nach meinem Tod- mal 
erhlich- wer braucht da noch meine bis dahin nicht veröffentlichten 
Fotos?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nun, es könnte sein, daß Du Nachkommen hast, die sich dafür 
interessieren; oder -- das kann man ja nie hundertprozentig ausschließen 
-- Deine spezielle Art der Photographie als ganz furchtbar angesagte 
Kunst entdeckt werden ...

Oder Du warst bei einem erst nachträglich als relevant erkanntem 
Ereignis der Zeitgeschichte dabei ...

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Rufus t. Firefly schrieb:
>  oder -- das kann man ja nie hundertprozentig ausschließen
> -- Deine spezielle Art der Photographie als ganz furchtbar angesagte
> Kunst entdeckt werden ...

Ja, naive Fotografie scheint noch eine Marktlücke zu sein. Meinst du daß 
sich das reaktivieren der Minox lohnen würde? <:->

von Gastino G. (gastino)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Nun, es könnte sein, daß Du Nachkommen hast, die sich dafür
> interessieren; oder -- das kann man ja nie hundertprozentig ausschließen
> -- Deine spezielle Art der Photographie als ganz furchtbar angesagte
> Kunst entdeckt werden ...

Es kann aber auch ganz profan der Wunsch der Kinder oder Enkel sein, 
ihre Kindheitsfotos mal wieder zu sehen oder zu bekommen.

Ich verstehe nicht, was so schwer an dem Zusammenhang zu verstehen ist: 
Wenn man regelmäßig Aufwand in den Erhalt der Kopien stecken muss, dann 
ist das ein Nachteil und ein starkes, potentielles Verlustrisiko.

von Andreas F. (aferber)


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Gastino G. schrieb:
> Ich verstehe nicht, was so schwer an dem Zusammenhang zu verstehen ist:
> Wenn man regelmäßig Aufwand in den Erhalt der Kopien stecken muss, dann
> ist das ein Nachteil und ein starkes, potentielles Verlustrisiko.

Ich verstehe nicht, was so schwer daran zu verstehen ist, dass andere 
Leute da offenbar anderer Ansicht sind als du. Der Aufwand strebt mit 
fortschreitender technischer Entwicklung asymptotisch gegen Null, sowohl 
in finanzieller und zeitlicher Hinsicht, als auch in punkto nötigem 
technischem Verständnis der Nutzer.

Digitale Daten können potentiell "für immer" ohne Qualitätsverlust 
aufbewahrt werden, bei analogen ist das physikalisch unmöglich.

Andreas

von Uhu U. (uhu)


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Andreas Ferber schrieb:
> Der Aufwand strebt mit
> fortschreitender technischer Entwicklung asymptotisch gegen Null

Und was, wenn nicht kontinuierlich der technischen Entwicklung gefolgt 
und die Daten portiert werden?

Dann war nix mit asymptotisch gegen Null. Genau das ist das Problem der 
digitalen Archive. Das laufende Kopieren der Daten artet nämlich ganz 
schnell in astronomischen Aufwand aus.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ob man in 50 Jahren wohl noch für endlich viel Geld Abzüge aus den
Negativen machen lassen kann, falls diese tatsächlich noch nicht
vergammelt sein sollten? Da habe ich irgendwie mehr Vertrauen zu
digitalen Medien, die ich jederzeit verlustfrei in die jeweils aktuelle
Technologie konverieren kann. Das ist zwar Arbeit, ich habe die Sache
aber selber in der Hand. Bei den Negativen bleibt nur: hoffen ...

von Tine S. (tine)


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Bei Farbnegativen aus dem 0815 Schlubbermarkt hast Du eine 100%ige 
Garantie dafür, dass die sich nach 20 Jahren verfäbt haben. Jedes 
digitale System schlägt diese Aussicht um Längen. Ein paar werden 
durchkommen und meine Nachkommen, lol, die werden ganz sicher nicht alle 
meine 1.000.000 Fotos durchsuchen wollen. Die 100.000er Marke ist schon 
lange durchschritten und ich bin noch jung.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Ob man in 50 Jahren wohl noch für endlich viel Geld Abzüge aus den
> Negativen machen lassen kann

Sofern sie sachgemäß gelagert wurden, ja. Es existieren heute noch 
Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.

Die Haltbarkeit digitaler Speichermedien ist nach wie vor nicht 
gesichert.

von Uhu U. (uhu)


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Tine Schwerzel schrieb:
> Jedes digitale System schlägt diese Aussicht um Längen.

Einspruch euer Ehren: Die Haltbarkeit von Disketten ist bei 20 Jahren 
schon mehr als fragwürdig und CD/DVD-ROM halten mit Sicherheit nichtmal 
halb so lange.

Magnetbänder müssen auch regelmäßig umkopiert werden.

von Tine S. (tine)


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Pack die Bilder auf Platte und halte eine Sicherungskopie oder ein 
online backup parat. Gut is. Lässt sich schnell kopieren.
Die gute Haltbarkeit von Negativen betrifft nur SW-Negative (teilweise 
sind das sogar Glasplatten!). Farbnegative haben diese guten 
Eigenschaften üblicherweise nicht.

von Andreas F. (aferber)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Genau das ist das Problem der
> digitalen Archive. Das laufende Kopieren der Daten artet nämlich ganz
> schnell in astronomischen Aufwand aus.

Nein, die Zeiten sind wirklich vorbei.

Nimm z.B. Getty Images. Die haben ca. 70 Mio. Bilder in ihrem Archiv. 
Das macht über den Daumen gepeilt 1-2 Petabyte Daten. 1 Petabyte auf 
Festplatten kannst du inkl. RAID heute prinzipiell schon für unter 
100.000 Euro bekommen (siehe [1]), aber selbst in den Luxusvarianten in 
Form von NAS-Systemen diverser renommierter Hersteller sind das gerade 
mal 1-3 Mio. Euro initial. Bei Amazon S3 kostet 1 PB ca. 1 Mio. Dollar 
pro Jahr.

Gehen wir mal von RAID1 als Worst Case aus, dann brauchst du für ein 
Petabyte aktuell 1000 Festplatten. Grosszügig geschätzt fallen 
vielleicht 10% der Platten pro Jahr aus (von Google gibt es unter [2] 
eine Statistik dazu), das bedeutet, dass du ca. 100 Platten im Jahr 
austauschen musst, kostet vielleicht 50.000 Euro pro Jahr. Das Kopieren 
erledigt das System automatisch. Dazu kommt noch Strom, Klimatisierung 
etc., lass es 100.000 Euro pro Jahr sein.

Von "astronomischem Aufwand" ist das heute schon weit entfernt, und die 
Kosten sinken rapide.

Das immer mal wieder durch die Medien geisternde Gespenst vom "digitalen 
Vergessen" trifft auf neue Daten in vielen Fällen einfach nicht mehr 
zu. Die Probleme existieren "nur" noch mit Altbeständen, die noch aus 
Zeiten geringerer technischer Möglichkeiten (und vielleicht auch einem 
geringeren Problembewusstsein) stammen.

Im privaten Bereich beobachte ich in letzter Zeit eher den Effekt, dass 
die Leute aufgrund der exponentiell steigenden Plattengrössen kaum noch 
Daten löschen. Ist die Platte voll, wird einfach eine grössere gekauft, 
die Daten kopiert, und weitergesammelt.

[1] 
http://blog.backblaze.com/2009/09/01/petabytes-on-a-budget-how-to-build-cheap-cloud-storage/
[2] http://labs.google.com/papers/disk_failures.pdf

Uhu Uhuhu schrieb:
> Sofern sie sachgemäß gelagert wurden, ja. Es existieren heute noch
> Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.

Und das macht wohl keinen Aufwand?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Haltbarkeit digitaler Speichermedien ist nach wie vor nicht
> gesichert.

Das ist egal, eben weil man digitale Daten beliebig oft verlustfrei 
kopieren kann.

Bei analogen Medien kann man selbst mit allem Geld der Welt den Verfall 
höchstens verlangsamen, aber nicht aufhalten.

Andreas

von M. W. (hobbyloet)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs,
> bei der die Bedeutung von Computern und digitaler Datenspeicherung für
> den nichttechnischen Privatgebrauch erst seit wenigen Jahren eine
> Bedeutung hat.

Ja die alte Zeit.
Ich musste alle Backups auf Streamern machen, ab 2GB war schluss.
Dann kamen grössere Bänder, TOLL!

Jetzt, aus Sicherheit, werden alle in Server, USB, u.s.w verteilt.

von Uhu U. (uhu)


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Andreas Ferber schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Sofern sie sachgemäß gelagert wurden, ja. Es existieren heute noch
>> Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.
>
> Und das macht wohl keinen Aufwand?

Stichwort: Zentraler Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland

Dieses Lager ist im Barbarastollen in bei Oberried in der Nähe von 
Freiburg im Breisgau untergebracht. Gelagert werden fotografisch 
archivierte Dokumente mit hoher national- oder kulturhistorischer 
Bedeutung.

Die Mikrofilme sind in Edelstahlfässern untergebracht, in denen sie sich 
jahrhundetelang halten.

Es wird also durchaus Aufwand getrieben, weil die Archivare nur zu gut 
wissen, wie schnell unwiederbringliche Dokumente in wirren Zeiten 
verloren gehen können.

Mikrofilm ist das einzige stabile Medium mit hoher Speicherkapazität, 
aus dem mit einfachen Mitteln die Daten zurückgewonnen werden können.

http://www.bbk.bund.de/cln_027/nn_402294/DE/02__Themen/12__Kulturgutschutz/06__ZentralerBergungsort/ZentralerBergungsort__node.html__nnn=true
http://de.wikipedia.org/wiki/Barbarastollen

Bibliotheken haben ein weiteres Problem: Viele alte Bücher sind auf 
holzhaltigem Papier gedruckt, das nach einigen Jahrzehnten wegen seines 
Säuregehaltes einfach zerböselt.

Digitale Kopien dieser Werke sind im Moment nur eine vorübergehende 
Lösung, weil man die Haltbarkeit der Datenträger nicht genau genug 
kennt. Zudem kommt das technische Problem der Lesbarkeit der Datentäger 
dazu: wer garantiert, daß die Elektronik einer eingelagerten Festplatte 
auch in 50 Jahren noch funktioniert. Wer garantiert, daß die zugehörigen 
Dokumentationen die Zeiten überstehen?

Digitale Speicherung mag im privaten Bereich tragbar sein, so lange es 
mindestens eine Person gibt, die das Überleben der Daten garantiert. Ist 
diese Kontinuität gebrochen, wirds schon schwierig.


Mein Eindruck: Sehr viele Leute unterschätzen die Fragilität unserer 
modernen Technik - nicht nur der Datentechnik, sondern der gesamten 
Zivilisation.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Andreas Ferber schrieb:
>> Uhu Uhuhu schrieb:
>>> Sofern sie sachgemäß gelagert wurden, ja. Es existieren heute noch
>>> Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.
>>
>> Und das macht wohl keinen Aufwand?
>
> Stichwort: /Zentraler Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland/
>
> Dieses Lager ist im Barbarastollen in bei Oberried in der Nähe von
> Freiburg im Breisgau untergebracht. Gelagert werden fotografisch
> archivierte Dokumente mit hoher national- oder kulturhistorischer
> Bedeutung.
>
> Die Mikrofilme sind in Edelstahlfässern unterbgebracht, in denen sie
> sich jahrhundetelang halten.

Davon wird einfach ausgegangen - ob es so ist, wissen wir erst in 500 
Jahren ...
Die Filme werden nicht 500 Jahre sämtliche Informationen halten sondern 
bereits vorher welche verlieren. Mit der Zeit wird das nur immer 
massiver.

Dazu kommt dann das Problem, dass bei der Erstellung der Filme und beim 
späteren Kopieren weitere Information verloren gehen wird - und zwar für 
immer.

Digital gespeicherte Daten wären auch in 1000 Jahren noch exakt so wie 
heute - halbwegs vernünftige Fehlerkorrekturen vorrausgesetzt.

> Es wird also durchaus Aufwand getrieben, weil die Archivare nur zu gut
> wissen, wie schnell unwiederbringliche Dokumente in wirren Zeiten
> verloren gehen können.

Das bestätigt aber das Argument der "Digitalfraktion", dass der Aufwand 
für eine Langzeitlagerung bei Film eben auch sehr hoch ist.
Das gesamte Archiv des Barbarastollens würde auf einige wenige 
Festplatten passen. Das im Stollen investierte Geld dürfte reichen, um 
über 500 Jahre regelmäßig entsprechende Backups anzufertigen.
Außerdem könnte man die Daten problemlos kopieren und an mehreren 
Punkten einlagern, was die Sicherheit weiter erhöhen würde.
Vom leichteren Zugriff auf die Daten mal ganz abgesehen ...

> Mikrofilm ist das einzige stabile Medium mit hoher Speicherkapazität,
> aus dem mit einfachen Mitteln die die Daten zurückgewonnen werden
> können.

Es spricht ja nichts dagegen, die Aufzeichnungsformate und Elektronik 
gut zu dokumentieren - von mir aus auch auf Mikrofilm ;-)

> Digitale Kopien dieser Werke sind im Moment nur eine vorübergehende
> Lösung, weil man die Haltbarkeit der Datenträger nicht genau genug
> kennt.

Das ist nur ein scheinbares Problem, weil das Kopieren nur einen 
Knopfdruck erfordert und man Datenträger praktisch geschenkt bekommt.
Es spricht nichts dagegen, die Daten alle 10 Jahre zu kopieren.

> Zudem kommt das technische Problem der Lesbarkeit der Datentäger
> dazu: wer garantiert, daß die Elektronik einer eingelagerten Festplatte
> auch in 50 Jahren noch funktioniert. Wer garantiert, daß die zugehörigen
> Dokumentationen die Zeiten überstehen?

Die Doku könnte man ja durchaus auf Mikrofilm einlagern. Zur Not 
graviert man die Sachen in Granit und lagert sie ein - das hält 
erwiesenermaßen Jahrtausende :-)

> Digitale Speicherung mag im privaten Bereich tragbar sein, so lange es
> mindestens eine Person gibt, die das Überleben der Daten garantiert. Ist
> diese Kontinuität gebrochen, wirds schon schwierig.

Wenn ein Staat diese Aufgabe übernimmt, sollte die Kontinuität kein 
größeres Problem sein.

> Mein Eindruck: Sehr viele Leute unterschätzen die Fragilität unserer
> modernen Technik - nicht nur der Datentechnik, sondern der gesamten
> Zivilisation.

Sehe ich nicht so dramatisch. Nie war es so einfach und preiswert, 
Kopien (und zwar 1:1) von Daten anzufertigen.

Außerdem sind Menschen extrem anpassungsfähig.

Chris D. (aus Urlaub zurück :-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas Ferber schrieb:
> Im privaten Bereich beobachte ich in letzter Zeit eher den Effekt, dass
> die Leute aufgrund der exponentiell steigenden Plattengrössen kaum noch
> Daten löschen. Ist die Platte voll, wird einfach eine grössere gekauft,
> die Daten kopiert, und weitergesammelt.

Mein früherer äußerst knausigerer Chef hatte bereits Anfang der 90er die 
Einsicht, daß es billiger ist, eine neue Festplatte zu kaufen, als 
aufzuräumen.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Mein Eindruck: Sehr viele Leute unterschätzen die Fragilität unserer
> modernen Technik - nicht nur der Datentechnik, sondern der gesamten
> Zivilisation.

Deswegen wurde ja der erste Versuch eher erfolglos beendet, eine globale 
Ölversorgungsstrategie mit quasinatürlichen Mitteln über die Weltmeere 
zu etablieren.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Bibliotheken haben ein weiteres Problem: Viele alte Bücher sind auf
> holzhaltigem Papier gedruckt, das nach einigen Jahrzehnten wegen seines
> Säuregehaltes einfach zerböselt.

Sofern nur ausreichend Geld da ist, ist das kein Problem, das Lignin 
lässt sich mit geeigneten Prozessen bucherhaltend beseitigen.

Aber das Problem ist, daß Bibliotheken nur sehr wenig Geld haben, und 
daß die Mittel für Bibliotheken drastisch gekürzt werden. Das betrifft 
nicht nur die für die Versorgung des Pöbels zuständigen 
Stadtteilbibliotheken, sondern auch so rennomierte Häuser wie die 
Staatsbibliothek zu Berlin, die in den letzten Jahren beispielsweise die 
Anzahl der abonnierten Fachzeitschriften ganz drastisch reduziert hat, 
und im letzten Jahr sogar zeitweiligen kompletten(!) Erwerbungsstop für 
Bücher hatte.

Bei solchen Rahmenbedingungen muss man sich über Bucherhalt und 
Archivierung keine Gedanken machen, und man denke nicht, daß die 
Staatsbibliothek es auch nur geschafft hätte, herauszufinden, welche 
Bücher aus ihrem Vorkriegsbestand denn tatsächlich als Kriegsverlust 
einzustufen sind. O nein, in den Katalogen sind entsprechende Bücher 
nach wie vor als "Kriegsverlust möglich" gekennzeichnet.

Und ich rede hier nicht vom Afghanistan-Krieg.

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Digital gespeicherte Daten wären auch in 1000 Jahren noch exakt so wie
> heute - halbwegs vernünftige Fehlerkorrekturen vorrausgesetzt.

Das behauptest du.

Auch wenn ich mich wiederhole: speicher auf eine CD- oder DVD-ROM und 
die Daten sind spätestens in 20 Jahren futsch. Selbst gepreßte CDs/DVDs 
halten nur begrenzte Zeit. Dto. für Magnetbänder, Disketten... MODs 
sollen recht langzeitstabil sein - nur werden die nicht mehr 
hergestellt.

Bei Datenträgern mit integrierter Elektonik ist die der Flaschenhals - 
da reicht irgendwo ein Flas-Memory, das halt irgendwann einfach vergißt 
- und alles, was Feinstmechanik erfordert, ist schlicht nicht robust 
genug.

> Das bestätigt aber das Argument der "Digitalfraktion", dass der Aufwand
> für eine Langzeitlagerung bei Film eben auch sehr hoch ist.

Nur unter diesem Aufwand ist die Haltbarkeit eben nicht ausreichend 
sicher gestellt.

> Das ist nur ein scheinbares Problem weil das Kopieren nur einen
> Knopfdruck erfordert und man Datenträger praktisch geschenkt bekommt.

Das behauptest du. Kannst du garantieren, daß es diesen Knopf für alle 
Zeiten gibt?

Die Archivare sehen da nicht so optimistisch. Beispiele für Verluste an 
Kulturgütern gibt es zu Hauf. Das erste große Ereignis war der Brand der 
Bibliothek von Alexandria - niedergebrannt 48 v.u.Z. von Cäsar.

> Sehe ich nicht so dramatisch. Nie war es so einfach und preiswert,
> Kopien (und zwar 1:1) von Daten anzufertigen.
>
> Außerdem sind Menschen extrem anpassungsfähig.

OK, dir fehlt offensichtlich der Überblick, das zu beurteilen.

von Tine S. (tine)


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Ach kommt, dann fotografiert euren zeitgeschichtlich bedeutsamen Mist 
doch analog. Interessiert eh keine Sau mehr in 100 Jahren.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Ob man in 50 Jahren wohl noch für endlich viel Geld Abzüge aus den
>> Negativen machen lassen kann
>
> Sofern sie sachgemäß gelagert wurden, ja.

Es ging mir nicht um die Haltbarkeit der Negative. Denn selbst wenn die
Negative in 50 Jahren noch in perfektem Zustand sind, hat man ja noch
keine Bilder zum Anschauen.

Wird man in 50 Jahren einfach in den Fotoladen gehen und für ein paar
Euro Abzüge machen lassen können? Ziemlich sicher nicht.

Aber wahrscheinlich wird man dabei sowieso den Weg über den Computer
gehen, also Negativ einscannen, im Computer konvertieren und dann
ausdrucken. Aber wenn die Qualität gut sein soll, braucht man dazu einen
Spezialscanner oder zumindest einen geeigneten Aufsatz für einen
Standardscanner. Beides wird wegen geringer Nachfrage entsprechend teuer
sein, und auch der Dienstleister, der die Konvertierung im Auftrag
macht, wird sich seine Arbeit gut bezahlen lassen.

Für historisch wertvolle Dokumente spielt der Preis sicher eine unter-
geordnete Rolle, aber bei Tausenden von Familienfotos wird man sich
schon überlegen, ob man von den 50 Jahre lang mit viel Liebe gelagerten
Negativen nicht einfach 99% wegschmeißt.

> Es existieren heute noch Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.

Meinst du die Schwarzweißnegative? Halten Farbnegative genauso lange?
Und wie kann man überhaupt beurteilen, ob die Negative von damals nicht
doch etwas an Qualität verloren haben? Solange die Zeitmaschine nicht
erfunden ist, hat man keinen Vergleichsmaßstab.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> Wird man in 50 Jahren einfach in den Fotoladen gehen und für ein paar
> Euro Abzüge machen lassen können? Ziemlich sicher nicht.

Das vielleicht nicht, aber es wäre selbst nach einen teilweisen 
Zusammenbruch der Zivilisation noch möglich, sich die doch 
vergleichsweise einfachen Geräte notwalls selbst zu bauen, mit denen man 
an die Daten kommt.

> Für historisch wertvolle Dokumente spielt der Preis sicher eine unter-
> geordnete Rolle, aber bei Tausenden von Familienfotos wird man sich
> schon überlegen, ob man von den 50 Jahre lang mit viel Liebe gelagerten
> Negativen nicht einfach 99% wegschmeißt.

Der Übergang von banal zu interessant, oder gar wertvoll ist fließend 
und ich glaube nicht, daß wir heute voraussehen können, was die Forscher 
in 5-10 Generationen interessiert. Gerade die Überlieferungen aus dem 
"gemeinen Volk" sind heute sehr wertvoll, weil rar. Aus weit vergangenen 
Zeiten sind fast nur Dinge aus den Spitzen der jeweiligen Gesellschaften 
überliefert.

>> Es existieren heute noch Negative aus der Pionierzeit der Fotografie.
>
> Meinst du die Schwarzweißnegative?

Ja.

> Halten Farbnegative genauso lange?

Nein, die haben im Prinzip dasselbe Problem, wie CD-ROM u.ä: die 
Farbstoffe verändern sich.

Aber Farbdokumente kann man in Form von Farbauszügen archivieren.

> Und wie kann man überhaupt beurteilen, ob die Negative von damals nicht
> doch etwas an Qualität verloren haben?

Weil man keine Zerfallsspuren sehen kann. Die Negative sind so gut, wie 
man sie mit der betreffenden Technik nur hinbekommen kann.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Der Übergang von banal zu interessant, oder gar wertvoll ist fließend
> und ich glaube nicht, daß wir heute voraussehen können, was die Forscher
> in 5-10 Generationen interessiert. Gerade die Überlieferungen aus dem
> "gemeinen Volk" sind heute sehr wertvoll, weil rar.

Ok, du siehst jetzt die Analogfotografie als Möglichkeit, Bildinforma-
tionen für die Forscher in der fernen Zukunft zu konservieren. Mag sein,
dass das funktioniert. Ich werde mir jetzt aber keine Analogkamera
zulegen, nur um diesen Forschern die Arbeit zu erleichtern. Die sollen
sich für ihr Geld ruhig auch ein wenig anstrengen :)

Und für den Eigenbedarf bzw. die eigenen Nachkommen der nächsten paar
Generationen habe ich halt zu den digitalen Daten, die alle paar Jahre
auf ein jeweils aktuelles Medium kopiert werden, mehr Vertrauen.

Natürlich können die digitalen Daten verloren gehen, wenn die Nachkommen
sich einmal 10 Jahre lang nicht mehr darum kümmern. Wenn sie sich aber
10 Jahre lang nicht um die Negative kümmern, ist auch hier die Chance
groß, dass sie kaputt oder verloren gehen, sei es durch Feuchtigkeit im
Keller oder einfach durch Verschüttgehen beim nächsten Umzug.

Die digitalen Daten haben noch einen weiteren entscheidenden Vorteil:
Man kann beliebig viele Kopien davon anfertigen und diese streuen. Jeder
Nachkomme bekommt also mindestens eine Kopie. Nach ein paar Generationen
sind die Kopien in großer Anzahl so weit gestreut, dass sie praktisch
nur noch durch den Untergang der Menschheit verloren gehen können. Und
ob danach die Außerirdischen noch meine Bilder bewundern können oder
nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal :)

von P. M. (o-o)


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Ein Aspekt ging IMHO in der bisherigen Diskussion vergessen: Durch 
digitale Aufzeichnungen gibt es heute um Grössenordnungen mehr 
Zeitdokumente als noch im Analog- oder gar im Vor-Buchdruckzeitalter. 
Von jedem einzelnen heutigen Mensch gibt es vermutlich mehr 
Zeitdokumente auf seiner Festplatte als unser Wissen über die meisten 
historischen Persönlichkeiten oder gar über ganze historische Völker 
oder Epochen umfasst.

Selbst wenn fast alle Menschen ihre digitalen Daten nicht seriös über 
die Zeit retten, so wird unsere Generation immer noch deutlich mehr 
Material hinterlassen als unsere Vorfahren.

von Johnny B. (johnnyb)


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Und selbst wenn der PC zu Hause abkratzt und alle Backups durch ein 
Feuer zerstört wurden, kann man auf die "Online Backups" (Faceb00k, 
Google, Wayback machine, ...) zurückgreifen... ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Johnny B. schrieb:
> Und selbst wenn der PC zu Hause abkratzt und alle Backups durch ein
> Feuer zerstört wurden, kann man auf die "Online Backups" (Faceb00k,
> Google, Wayback machine, ...) zurückgreifen... ;-)

Rat mal, wie sicher diese "Online Backups" sind, wenn die Infrastruktur 
mal zusammengebrochen ist.

Für Archivierung wirklich wertvoller Daten kann das eine Möglichkeit 
unter vielen sein, aber mehr nicht.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ja ich weiss schon, war nur ein Witz, darum auch der Smiley am Schluss.
Fotos wo man besoffen ist backupen Faceb00k und co. allerdings recht 
gut; die wird man oft nicht mehr los und potentielle neue Arbeitgeber 
finden sie dann natürlich auch...

Ne, bei Backups ist man wohl wirklich am besten dran, wenn man sich 
selber darum kümmert und in einer möglichst einfachen Form anfertigt 
(Dateien kopieren, ohne Passwortschutz, Kompression oder dergleichen).
Firmen gehen so schnell ein wie sie entstanden sind und mit ihnen auch 
die dort gespeicherten Daten. Ein gutes Beispiel dafür ist z.B. 
Geocities wo man früher gratis seine Homepage hosten lassen konnte. Ich 
war auch einer von abertausenden Usern davon, der dort seine erste 
Homepage hatte. Yahoo! hat sich das alles dann später unter den Nagel 
gerissen und noch später das ganze eingestellt. Alle Daten weg - 
zunächst.
Nun bemühen sich ein paar, diese Daten zu retten: 
http://www.reocities.com/
Bei Firmen die so online Cloud-Sachen anbieten, wäre ich deshalb auch 
sehr vorsichtig. Am besten noch von allem was in der Cloud gespeichert 
ist, selber noch ab und zu eine Kopie bzw. Backup ziehen.

von Christian M. (likeme)


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15 Jears later.... Wer von euch macht noch Analog?

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich kann analog gucken

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Als der Thread eröffnet wurde, war das Internet noch analog...

von Rbx (rcx)


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Wolfgang R. schrieb:
> Als der Thread eröffnet wurde, war das Internet noch analog...

Und die Schwierigkeiten mit der Übertragung waren noch Überschaubar. 
Neulich wollte ich ein paar Bilder von der Kamera in den Rechner 
übertragen. Ging aber nicht und ich war nicht sicher, ob das am falschen 
Kabel (eins für alle) lag.
(muss ich die Alternative nutzen, Usb-Stick mit SD-Kartenlesehilfe)

Analogfotografie hat wohl aktuell einen ähnlichen Legacy-Charme wie das 
Schallplatten hören - und in ähnlicher Weise kann man wie auch bei den 
Schallplatten Schwierigkeiten mit der Logistik haben.

Früher war das Beispielsweise überhaupt kein Problem, Papier zum 
Belichten und die passenden Filme dazu zu finden.
Filme entwickeln lassen war auch früher schon ein Problem, wenn der 
Fotoapparat schon seine Vergangenheit hatte - die sich dann aber eher in 
dubiosen Filmdosen äußern konnte, die man wo auch immer wiederfinden 
konnte.

von Lu (oszi45)


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Rbx schrieb Jahre später im Beitrag #7975966:
> dubiosen Filmdosen äußern konnte, die man wo auch immer wiederfinden
> konnte.

Die Masse der Fotos hat sich potenziert und die sinnvolle Beschriftung 
der Daten hinkt hinterher. Früher hatte ich 72 Dias von einer 
Schiffsreise, heute hatte ich >3000 Digitalbilder von einer 
Afrika-Reise. EXIF-Daten sind nicht immer zuverlässig zur Auswertung!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> 15 Jears later.... Wer von euch macht noch Analog?

Ich. 120er, 4x5 Filme und seit einigen Tagen auch mit einer 116er 
Kamera, alles in sw. Eine Olympus OM-2 wartet noch auf ihren Eisatz 
(Feiertage).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Analoge Bilder (Negative) sind immer noch schwerer nachtraeglich zu 
faelschen, als digitale Bilder.

von Lu (oszi45)


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Dieter D. schrieb:
> Analoge Bilder (Negative) sind immer noch schwerer nachtraeglich zu
> faelschen, als digitale Bilder.

... sagt Deine KI? Früher haben Leute Fotos fotografiert, die sie 
verfälscht haben. Dafür gab es z.B. Retuschierfarbe und einen Pinsel. 
Auf diese Art ist mancher Politiker vom Bild verschwunden, wenn die 
Schere nicht half? Thema Reprofotografie wäre noch zu ergänzen.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Lu schrieb:
> Früher hatte ich 72 Dias von einer
> Schiffsreise, heute hatte ich >3000 Digitalbilder von einer
> Afrika-Reise. EXIF-Daten sind nicht immer zuverlässig zur Auswertung!

Weswegen es sich empfiehlt, die Bilder für sich sprechen zu lassen. Aber 
man kann vor Überraschungen nicht gefeit sein, je nach späterer 
Nachfrage, egal, ob es dann um das Wetter geht, die Leute, die 
Hintergründe oder den kleinen pixeligen Punkt ganz hinten im Bild oder 
was auch immer ;)

(Außerdem ist Afrika ja nun auch viel größer als so ein Schiff ;) )

Schwierig ist auch, die Bilder auszusortieren - man muss sich dann halt 
Zeit nehmen, und erstmal mit einen neuen Order anfangen, in welchen die 
ersten wichtigen auffälligen Bilder kommen, die dann eventuell auch 
weiterverarbeitet werden (Ausdrucken, Plakat o.ä.).

von Thomas S. (fegervomdienst)


Angehängte Dateien:

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Interessant ist, dass das analoge Bildmaterial quasi unterschiedlich 
große Pixel (Silber-Halogenid-Körner) aufweist. Das ist für die 
Bildqualität von Vorteil.

Firmen wie Fujifilm versuchten daher, digitale Sensoren ähnlich zu 
gestalten wie analoges Belichtungsmaterial. So entstanden Kameras mit 
Super-CCD-Sensoren
(Fujifilm Finpix A510) mit unterschiedlich großen und geformten Pixeln.

Ob sich das gelohnt hat, die Abweichung von quadratischen Pixeln?

Die Fuji hatte ich mal für 29€ im An- und Verkauf gekauft (2011).

Gruß Thomas

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Nach über zwanzig Jahren Abstinenz, entschied ich mich, meine Analog 
Foto Klamotten aus ihren Dornröschenschlaf zu erwecken und habe mir 
wieder eine behelfsmässige, kleine Dunkelkammer eingerichtet. Bald werde 
ich wieder in der Lage sein meine Filme und Abzüge selber bearbeiten zu 
können.

Ich habe vor mich auf 35mm und 6x6cm Format zu betätigen. Sobald ich 
kann, werde ich meine 3.5F TLR und Konica T3 "Gassi" führen und sehr 
gespannt was dabei rauskommen wird. Auch plane ich mir eine 
behelfsmässige Negativkopier Vorrichtung zu erstellen, um auch Abzüge 
digital herstellen zu können.

Wie einige erste Versuche ergeben haben, sollte die Auflösung von 10Mp 
auf Grund der Filmkörnigkeit für 6x6cm Format ausreichen. Als 
Beleuchtung dient ein LED Rahmen. Wenn nicht, setze ich auf einen 
zukünftigen Epson V600. Bei 35mm wird es wahrscheinlich für größere 
Abzüge ohnehin nicht ganz ausreichen.

Time will tell...

Gerhard

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Wie einige erste Versuche ergeben haben, sollte die Auflösung von 10Mp
> auf Grund der Filmkörnigkeit für 6x6cm Format ausreichen.

Das ist dann aber arg grobkörnig. Was für ein Film, womit entwickelt?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wie einige erste Versuche ergeben haben, sollte die Auflösung von 10Mp
>> auf Grund der Filmkörnigkeit für 6x6cm Format ausreichen.
>
> Das ist dann aber arg grobkörnig. Was für ein Film, womit entwickelt?

Voraussichtlich HP5 und FP4, vielleicht auch die moderneren Delta Typen.

Was Entwickler Auswahl betrifft, habe ich momentan nur Ilfosol 3 zur 
Verfügung.

Die Auswahl in den Geschäften ist bei uns in Kanada begrenzter wie bei 
Euch in DE.

Anfangs muss ich ohnehin erst Messreihen machen, um meine Handhabung der 
Entwicklung in den Griff zu kriegen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Auswahl in den Geschäften ist bei uns in Kanada begrenzter wie bei
> Euch in DE.

Ach ja, Kanada ...

Dafür ist da mehr Landschaft, und schöner ist sie auch.

Ich hab' meistens Rodinal verwendet, oder die Adox'sche 
Neuinterpretation davon. Das Zeug ist ausgesprochen gutmütig und 
haltbar.

https://www.fotoimpex.de/shop/fotochemie/adox-rodinal-500-ml-konzentrat.html

von Al. K. (alterknacker)


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Harald K. schrieb:
> Ich hab' meistens Rodinal verwendet,
Ich kannte das nur als DDR Produkt, schon aus den 1960ern.
Gab es es das auch in den Kapitalistischen Ländern.

MfG
ein 81 Jähriger

von Rainer W. (rawi)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Bei Langzeitbelichtungen ist analoges Filmmaterial überlegen, da es kein
> von der Belichtungsdauer abhängiges Bildrauschen gibt.

Das, was du als Bildrauschen bezeichnest, ist der aufintegrierte 
Dunkelstrom.
Bei analogem Filmmaterial ärgert dich statt dessen der 
Schwarzschild-Effekt.

> S/W-Material kann etwa 13 Blendenstufen abbilden, mit einer guten
> Digitalkamera sind zwischen 8 und 10 möglich.

Eine Blendenstufe entspricht einem Bit. Gute Digitalkameras verwenden 
DEUTLICH mehr als 8 Bit, teilweise bis zu 16.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Al. K. schrieb:
> Ich kannte das nur als DDR Produkt, schon aus den 1960ern.

Das war kein DDR-Produkt, das war eine Agfa-Erfindung aus dem Jahre 
1891.

In der DDR hieß das Zeug "Orwo R09".

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Auswahl in den Geschäften ist bei uns in Kanada begrenzter wie bei
> Euch in DE.

Vielleicht hilft ja das hier:

https://studioargentique.ca/collections/b-w-chemical-film-paper

Die sitzen in Montréal, was von Dir vermutlich immer noch recht weit 
entfernt ist, aber deutlich näher sein dürfte als Berlin ...

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
> Bei analogem Filmmaterial ärgert dich statt dessen der
> Schwarzschild-Effekt.

Bei Schwarz-Weiß-Photographie?

Ob Du den wirklich meinst? Vereinfacht gesagt, ist der 
Schwarzschild-Effekt eine Änderung der Filmempfindlichkeit bei extremen 
Belichtungszeiten. Mit Rauschen oder Korn hat der nichts zu tun.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die Auswahl in den Geschäften ist bei uns in Kanada begrenzter wie bei
>> Euch in DE.
>
> Vielleicht hilft ja das hier:
>
> https://studioargentique.ca/collections/b-w-chemical-film-paper
>
> Die sitzen in Montréal, was von Dir vermutlich immer noch recht weit
> entfernt ist, aber deutlich näher sein dürfte als Berlin ...

Danke. Dieses Geschäft war mir noch nicht bekannt. Der lokale Händler 
(alt eingesessenes Photogeschäft) bestellt schon auf Anfrage. Aber ich 
muß mich erst an der Marktlage orientieren. Aus DE zu bestellen möchte 
ich aus Kostengründen nach Möglichkeit vermeiden. Die Adox Sachen würden 
mich aber schon interessieren.

Ich habe Deinen Link kurz überflogen - die haben Adox im Lieferprogramm.

Flicfilm wird übrigens hier in Alberta hergestellt.

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Harald K. schrieb:
> In der DDR hieß das Zeug "Orwo R09"

Da stimmt nicht , ich habe mit Rodinal in der DDR und Auch in Bulgarien 
in den 1960 ern filme entwickelt.

MfG
ein 81 Jähriger

Beitrag #7976215 wurde vom Autor gelöscht.
von Harald K. (kirnbichler)


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Al. K. schrieb:
> ich habe mit Rodinal in der DDR und Auch in Bulgarien
> in den 1960 ern filme entwickelt

Restbestände aus der Zeit vor der Klärung der Namensrechte zwischen Agfa 
und Orwo?

Oder alternative Geschichte, gefühlte Erinnerung.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Voraussichtlich HP5 und FP4, vielleicht auch die moderneren Delta Typen.

Wenn man gefühlt von vor über 50 Jahren von Rodinal / R09 und NP20 kommt 
ist es ganz hilfreich mal andere Kombinationen auszuprobieren. Ich bin 
heute mit Ilford FP4+ und HC-110 recht zufrieden. Der FP4 ist ja noch 
ein Schwarz-Weiß-Film mit klassischer Kornstruktur.  Das Scannen der 
35mm und 6x6 Negative mittels meinem Epson 3200 Photo finde ich nicht 
optimal. Hier bin ich letztlich beim Abfotografieren mittels einer Canon 
EOS 70D gelandet. Die 20 Megapixel bei APS-C und einem 50mm Objektiv mit 
Zwischenring leuchten so ziemlich exakt bis 6x9 Negative aus.

von Thomas W. (datenreisender)


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Gerhard O. schrieb:
> Aus DE zu bestellen möchte
> ich aus Kostengründen nach Möglichkeit vermeiden. Die Adox Sachen würden
> mich aber schon interessieren.

Ich hatte eben mal Canada als Zielland bei Fotoimpex eingegeben. 
Offensichtlich lassen sich nicht alle Entwickler (selbst Pulverform) 
verschicken. Aber der Ilfosol-3 laesst sich per Luftfracht verschicken.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Manfred P. schrieb:
> Bei Schwarz-Weiß-Photographie?

Genau da

> Ob Du den wirklich meinst?

Hätte ich es sonst geschrieben?

> Vereinfacht gesagt, ist der Schwarzschild-Effekt eine Änderung der
> Filmempfindlichkeit bei extremen Belichtungszeiten.

Richtig, dem kann man mit Wasserstoff entgegen wirken, was allerdings 
schon einigen technischen Aufwand erfordert.

> Mit Rauschen oder Korn hat der nichts zu tun.

Die Frage war:

P. M. schrieb:
> Doch gibt es heute noch Bereiche, in denen analoge den digitalen
> überlegen sind?

Je nach dem, wie man die einzelnen Eigenschaften (Rauschen, Dunkelstrom, 
Korn, Berechenbarkeit der Belichtung) beim Vergleich für die 
verschiedenen Bereiche gewichtet, kommt dann raus, welche 
Aufnahmetechnik wo evtl. überlegen ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Thomas W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Aus DE zu bestellen möchte
>> ich aus Kostengründen nach Möglichkeit vermeiden. Die Adox Sachen würden
>> mich aber schon interessieren.
>
> Ich hatte eben mal Canada als Zielland bei Fotoimpex eingegeben.
> Offensichtlich lassen sich nicht alle Entwickler (selbst Pulverform)
> verschicken. Aber der Ilfosol-3 laesst sich per Luftfracht verschicken.

Ein paar der klassischen Entwickler und Filme haben sie im lokalen 
Fotogeschäft. Nur sind halt einige Sachen die bei Euch in DE beliebt 
sind, nicht so leicht erhältlich. Adox ist aber innerhalb von Kanada 
lieferbar. Ich werde anfangs mit Ilfosol-3 arbeiten, nicht zuletzt, weil 
ich ihn vor zwei Wochen kaufte. Ich habe von früher her noch einige 
originalverpackte Pulver Entwickler (Kodak D-76, Mikrophen). Die haben 
ja angeblich eine sehr lange Haltbarkeit solange sie nicht verklumpt 
sind. Aber frisch ist natürlich immer vorzuziehen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Im Wikipediaeintrag zu Rodinal steht die Rezeptur; sofern Du Zugang zu 
den Chemikalien hast, kannst Du dir das Zeug also auch selbst anmischen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rodinal

von Gerhard O. (gerhard_)


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Joe G. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Voraussichtlich HP5 und FP4, vielleicht auch die moderneren Delta Typen.
>
> Wenn man gefühlt von vor über 50 Jahren von Rodinal / R09 und NP20 kommt
> ist es ganz hilfreich mal andere Kombinationen auszuprobieren. Ich bin
> heute mit Ilford FP4+ und HC-110 recht zufrieden. Der FP4 ist ja noch
> ein Schwarz-Weiß-Film mit klassischer Kornstruktur.  Das Scannen der
> 35mm und 6x6 Negative mittels meinem Epson 3200 Photo finde ich nicht
> optimal. Hier bin ich letztlich beim Abfotografieren mittels einer Canon
> EOS 70D gelandet. Die 20 Megapixel bei APS-C und einem 50mm Objektiv mit
> Zwischenring leuchten so ziemlich exakt bis 6x9 Negative aus.
Das ist gut zu wissen. Was nimmst Du als Hintergrundbeleuchtung?

Gut zu wissen. Den HC-110 gibt es im Geschäft. Ist mit $76 ziemlich 
teuer. Soll aber gut haltbar sein. Nur die sirupartige Konsistenz könnte 
beim Abmessen der Proportionen etwas hinderlich sein. Vorläufig möchte 
ich mit FP4+ und HP5+ meine Erfahrungen Sammeln. Früher arbeitete ich 
viel mit Kodak SW Filmen.

Was Scannen betrifft, habe ich vor mir einen Epson V600 zuzulegen. Der 
soll angeblich für Film und Duas Scannen gut geeignet zu sein und gibt 
auch nicht komprimierte Bilder Dateien her und ist mit $378 noch 
erschwinglich. Ich habe momentan nur einen Canon G12 Fotoapparat mit 
10Mp und das ist halt doch etwas marginal. Abgesehen davon ist die 
Optikgeometrie im Makrobereich nicht optimal, obwohl es mit 
Vergrösserungsvorsetzlinsen viel besser wird.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Im Wikipediaeintrag zu Rodinal steht die Rezeptur; sofern Du
> Zugang zu
> den Chemikalien hast, kannst Du dir das Zeug also auch selbst anmischen.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Rodinal

Da lasse ich lieber die Finger davon - Aber gut zu wissen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Es gibt auch Caffenol - wenn man hart im Nehmen ist, kann man sich auch 
das anmischen.

Die Zutaten sind leicht zu bekommen:

- Instantkaffeepulver (und viel davon)
- Natron
- Vitamin C

https://caffenol.blogspot.com/


Hart im Nehmen muss man sein, weil das Zeug ... nun, sagen wir, nicht 
geruchsarm ist.

Aber jetzt ist klar, wieso überhaupt Instantkaffee hergestellt wird; für 
Menschen ist das Zeug ganz sicher nicht gedacht gewesen, so übel, wie es 
schmeckt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald K. schrieb:
> Es gibt auch Caffenol - wenn man hart im Nehmen ist, kann man sich auch
> das anmischen.
>
> Die Zutaten sind leicht zu bekommen:
>
> - Instantkaffeepulver (und viel davon)
> - Natron
> - Vitamin C

Natron? Zum Rülpsen?
Egal, klingt in dieser Kombi schon fast gesund... :)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Es gibt auch Caffenol - wenn man hart im Nehmen ist, kann man sich auch
> das anmischen.

Zum experimentiert sicherlich eine nette Alternative. Konstante 
Ergebnisse habe ich damit jedoch nie erreicht. Es war eine Überraschung, 
wenn der Film aus der Dose kam.

Gerhard O. schrieb:
> Nur die sirupartige Konsistenz könnte
> beim Abmessen der Proportionen etwas hinderlich sein.

Das ist kein Problem. So zäh ist der nicht. Er kann wunderbar in kleinen 
Messbechern abgemessen werden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Joe G. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Es gibt auch Caffenol - wenn man hart im Nehmen ist, kann man sich auch
>> das anmischen.
>
> Zum experimentiert sicherlich eine nette Alternative. Konstante
> Ergebnisse habe ich damit jedoch nie erreicht. Es war eine Überraschung,
> wenn der Film aus der Dose kam.
Schon erstaunlich, dass es möglich ist. Flic Film hier in Alberta hat 
sich auf umweltfreundliche Fotochemie spezialisiert. Das ist für jene 
mit eigener Klärgrube auf eigenem Boden von Interesse:

https://flicfilm.ca/

Ich habe es aber noch nicht ausprobiert.

>
> Gerhard O. schrieb:
>> Nur die sirupartige Konsistenz könnte
>> beim Abmessen der Proportionen etwas hinderlich sein.
>
> Das ist kein Problem. So zäh ist der nicht. Er kann wunderbar in kleinen
> Messbechern abgemessen werden.

Danke. Das ist gut zu wissen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Flic Film hier in Alberta hat
> sich auf umweltfreundliche Fotochemie spezialisiert.

Entwickler ist dabei gar nicht das große Problem, aber Fixierer, 
insbesondere gebrauchter. Man kann auch mit Kochsalz fixieren, dauert 
'ne Ewigkeit, selbst wenn man das mit gesättigter Lösung macht -- aber 
der gebrauchte Fixierer ist wegen des gelösten Silbers richtig übel. Das 
ruiniert jede Kläranlage. Selbst wenn man das Silber ausfällt, bleibt 
immer noch genug in der Suppe, daß sie zur Sondermüllstelle muss.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gerhard O. schrieb:
> Adox ist aber innerhalb von Kanada lieferbar.

Ob da noch drin ist, was Du erwartest? Das ist eine der Marken, die 
mehrfach verkauft wurde und mit dem Original nichts mehr zu tun hat.

Frage mal Wikipedia, falls Du der glauben magst.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Ob da noch drin ist, was Du erwartest? Das ist eine der Marken, die
> mehrfach verkauft wurde und mit dem Original nichts mehr zu tun hat.

Die heutige Adox ist eng mit dem Berliner Analogphotohändler Fotoimpex 
(und dessen Inhaber Mirko Böddecker) verbandelt.

Und die besitzen mittlerweile auch das Namensrecht an Rodinal (außer in 
Frankreich, warum auch immer).

Das ist also was anderes als z.B. "Rollei".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Da lasse ich lieber die Finger davon - Aber gut zu wissen.

Wenn du nicht gerade so weit weg wärst, könnte ich dir hier noch die 
Reste meiner Dunkelkammerausrüstung samt Fotochemikalien zusenden. ;-) 
Da ist noch einiges da.

Verwenden werde ich es sehr wahrscheinlich leider doch nicht mehr, auch 
wenn ich Dunkelkammerarbeit immer sehr interessant fand.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich habe von früher her noch einige
> originalverpackte Pulver Entwickler (Kodak D-76, Mikrophen). Die haben
> ja angeblich eine sehr lange Haltbarkeit solange sie nicht verklumpt
> sind. Aber frisch ist natürlich immer vorzuziehen.

Pulverentwickler halten bis zum juengsten Tag wenn sie luftdicht 
verpackt sind.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Verwenden werde ich es sehr wahrscheinlich leider doch nicht mehr, auch
> wenn ich Dunkelkammerarbeit immer sehr interessant fand.

Mir geht's da durchaus ähnlich. Papierabzüge habe ich schon seit 
mindestens 20 Jahren keine mehr gemacht, Negative vor zehn, fünfzehn 
Jahren zuletzt entwickelt.

Aber man wird ja älter, und mag sich dann vielleicht auf manches 
zurückbesinnen; ich habe noch einen 4x5-Vergrößerer herumstehen (und 
auch die Kamera dazu). Das Format macht dann eindeutig mehr Spaß.

Kleinbild hab' ich schon im letzten Jahrhundert aufgegeben, da sehe ich 
den Reiz nicht. Und Mittelformat, ja, OK, da fängt es an, netter zu 
werden, aber ich hab' nichts, was größer ist als 6x6. Die besten 
Objektive hat meine Mamiya 645, 6x6 hab' ich mit sowjetischen Toleranzen 
und als sauschwere, aber geniale TLR mit Wechselobjektiven von Mamiya.

Um aber wirklich Photographie erleben zu können, ist meine 4x5 auf 
optischer Bank besser geeignet. Wenn ich damit Menschen photographiere, 
ist es für die auch ein Ritual. Mehr als 12 Aufnahmen "in einem Rutsch" 
kann ich nicht anfertigen (ich müsste mir mehr Planfilmkassetten 
anschaffen), aber das reicht auch. Da geht es nicht um fps (frames per 
second), sondern eher um mpf (minutes per frame).

In Turin sah ich kürzlich einen Straßenphotographen, der sich eine 
Spezialkamera gebaut hatte - das war eine 4x5-Kamera mit angeflanschter 
Winz-Dunkelkammer. Photographiert wurde direkt auf s/w-Papier, und das 
dann wegen des Negativprozesses noch mal abphotographiert.

Das hatte eindeutig auch was; lediglich die Abzüge litten etwas 
darunter, daß sie verständlicherweise auf PE-Papier und nicht Baryt 
angefertigt wurden, nur hätte eine Presse den Rahmen der 
Straßenphotographie deutlich gesprengt.

Das war schön anzusehen, und auch recht viele jüngere Leute haben es 
geschafft, ihr Smartphone wegzustecken und sich ruhig vor die Kamera zu 
stellen.

von Rbx (rcx)


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Mir tun da eher die tollen Objektive leid, die ich gesammelt hatte.
Prinzipiell war aber auch die AF-Kamera problematisch, die ich bereits 
gebraucht gekauft hatte.
AF lief bei der Analogen eigentlich recht gut.
(ich glaube, digitalen Ersatz für meine Analoge AF-SR habe ich bisher 
gar nicht gefunden)

Tatsächlich spannend finde ich aktuell eher Screenshots in Skyrim.

Vor ein paar Tagen war mal wieder ein Sperbergockel vom Küchenfenster.
Da hatte ich so gedacht.. aber einmal wegschauen war schon schwierig, 
und die Situation nicht wiederholbar.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rbx schrieb:
> Mir tun da eher die tollen Objektive leid, die ich gesammelt hatte.

Die Objektive sind oft nur in Verbindung mit Film "toll". Die erheblich 
höhere Auflösung heutiger Kamerasensoren zeigt recht gnadenlos, worin 
der Unterschied zwischen jahrzehntealten Objektivkonstruktionen und 
heutigen, für das Auflösungsvermögen der Sensoren konstruierter 
Objektive liegt.

Das kann man natürlich "Charakter" nennen, oder "Flair", aber das geht 
schon fast in Richtung Lomographie.

Am 45mp-Sensor meiner Digitalkamera überzeugen nur ein paar 
Mittelformatobjektive meiner Mamiya 645 - die sind, wenn eine 
Blendenstufe abgeblendet, so knackscharf, daß sie sich nicht verstecken 
müssen.

Und dank des EVF ist endlich manuelles Focussieren kein Krampf im 
Arsch mehr.

(An der 4x5 nehme ich eine Aufsatzlupe für die Mattscheibe, aber das ist 
natürlich was ganz anderes ...)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Rbx schrieb:
> Mir tun da eher die tollen Objektive leid, die ich gesammelt hatte.

Kann ich gut nachfühlen. Ich nenne noch eine Minolta XD7 mein eigen. 
Eine größere Objektiv-Sammlung habe ich nicht, aber ich dachte selber, 
dass Digital-Fotographie Jahrzehnte nicht an Analog-Fotographie 
heranreichen würde. Tja, das war ein Irrtum. In jeder Hinsicht. Sei es 
in Sachen Auflösung, Lichtempfindlichkeit, Kosten u.a.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer Z. schrieb:
> aber ich dachte selber,
> dass Digital-Fotographie Jahrzehnte nicht an Analog-Fotographie
> heranreichen würde.

Dachte ich auch lange, bis so gegen 2010 herum die Sensoren einen 
heftigen Qualitätssprung machten, wie z.B. der IMX071, der in 
verschiedenen APS-C-DSLRs verwendet wurde (Pentax K-5, Nikon D7000. Das 
war der erste Sensor, der bei fünfstelligen ISO-Werten tatsächlich noch 
mehr als reinen Matsch abliefern konnte. Bei ISO51200 sahen die Bilder 
zwar schrecklich aus, waren aber einem auf ISO3200 gepushten HP5 bereits 
überlegen (wenn man sie in s/w umrechnete).

Meine letzte DSLR hatte einen 35mp-Sensor, der mir leider sehr klar 
zeigte, wie doch eher unterdurchschnittlich meine Objektive waren, und 
da aus verschiedenen Gründen für dieses Kameramodell keine anständigen 
Neuobjektive zu erwarten waren (von einigen wenigen Festbrennweiten 
abgesehen), biss ich schlussendlich in den sauren Apfel und wechselte zu 
einer spiegellosen Kamera. Deren Sensor hat eine noch höhere Auflösung, 
aber selbst das einfache "Kit"-Objektiv (24-70mm/f4) liefert daran 
Bilder, die fast jedes Objektiv der Vorgängerin gnadenlos versenkten - 
ja, selbst die Festbrennweiten.

Wenn es nicht ums Ritual der langsamen Photographie mit "begreifbaren" 
Abläufen geht (für das ich meine 4x5-Kamera habe), ist für mich Analog 
tot; und sobald es um Farbe geht, sowieso.

von Thomas W. (datenreisender)


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Harald K. schrieb:

> Meine letzte DSLR hatte einen 35mp-Sensor, der mir leider sehr klar
> zeigte, wie doch eher unterdurchschnittlich meine Objektive waren, und
> da aus verschiedenen Gründen für dieses Kameramodell keine anständigen
> Neuobjektive zu erwarten waren (von einigen wenigen Festbrennweiten
> abgesehen),

Und wenn Du Photos aus den 70'er Jahren des vorheriges Jahrhunderts 
anguckst (ich habe in der Schulzeit Photos gemacht): Schaerfe ist 
ueberbewertet. Die Farben sind so oder so mah, aber der Sentimentale 
Wert ist hoeher (oder auch nicht).

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Diskussion nach einer besseren Kamera oder Objektiv ist so alt wie 
die Photographie selbst. Letztlich macht der Photograph das Bild. Ich 
habe bewusst mal das gleiche Motiv rein digital und dann 6x9 auf Film 
mit einer 50 Jahre alten Kamera aufgenommen.  Beide Varianten sind gut – 
beide Varianten sind anders.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas W. schrieb:
> Schaerfe ist ueberbewertet.

Sie ist nicht das einzige Ziel, und es gibt Bereiche der Photographie, 
wo sie eher unwichtig ist.

Es kommt halt immer drauf an, was man photographiert; wer eher 
Partybilder macht, oder auch Hochzeitsbilder, der legt andere 
Schwerpunkte als jemand, der Landschaftsaufnahmen, Macroaufnahmen oder 
auch Astronomie macht.

Wieder anders wird das ein "Action"-Photograph sehen, der Fußballer, 
Kampfjets oder Rennwagen ablichtet.

Manch einem sind extrem hohe Sensorempfindlichkeiten wichtig (weil er 
z.B. beim Kerzenschein in einer Gruft Portraits machen können will), 
andere legen Wert auf extrem hohe Auflösung (weil sie Produkt- bzw. 
Reklamephotographie betreiben), und wieder anderem ist es besonders 
wichtig, daß die Kamera sehr klein und sehr leicht ist, die verwenden 
dann z.B. Micro-FourThirds.

Nochmal andere wollen gerne mit besonders langen Tüten herumlaufen (das 
können dann Action-, aber auch Safari-Photographen sein) ... andere 
wiederum schwärmen vom Bokeh ihrer Objektive ...

Bei dem, was ich mache, kommt es mir auf Schärfe und geringe 
Verzeichnungen an. Lichtstärke ist für mich zweitrangig, weder im 
Empflichkeits-, noch im Blendenbereich (ein 85mm/f1.2 mag schön sein, 
ich brauch's nicht).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Joe G. schrieb:
> Die Diskussion nach einer besseren Kamera oder Objektiv ist so alt
> wie
> die Photographie selbst. Letztlich macht der Photograph das Bild. Ich
> habe bewusst mal das gleiche Motiv rein digital und dann 6x9 auf Film
> mit einer 50 Jahre alten Kamera aufgenommen.  Beide Varianten sind gut –
> beide Varianten sind anders.

Moin,

Das ist eigentlich ein gutes Beispiel des Unterschieds zwischen den 
beiden verschiedenen Methoden der Fotographie:

Hochwertige digitale Kameratechnik kann die Aufnahme in hoher 
technischer Vollendung und Fidelity darstellen. Es beansprucht keinen 
zeitlichen Kontext und "sieht" mit hoher "Objektivität" das Vorhandene 
eines Moments im natürlichen Zeitablauf.

Bei der Filmfotographie, speziell bei SW Aufnahmen mit alter Technik, 
lässt sich die Aufnahme auch zeitlich einschätzen bzw. fixieren. Bei 
einem alten 6x9 Bild, z.B. mit einer Boxkamera aufgenommen oder 
Plattenkamera, die oft begrenzte Qualität des Objektivs, ist der 
implizierte Kontext nicht entfernbar verbunden. Man erkennt sofort die 
historische Dimension. Irgendwie geben historische Aufnahmen wichtiger 
Ereignisse (2WK) dann auch den Kontext besser wieder. (Ich könnte mir 
vorstellen, daß perfekte digitale Aufnahmen einfach steril wirken 
würden. Das ist kein Fehler von Digital, aber unvermeidbar)
Das ist in vielen Fällen interessant und reizvoll. Thematisch war die SW 
Filmfotographie schon immer ein dankbares Betätigungsfeld.

Vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen, erlauben die 
Unvollkommenheiten des Films und der Abzugherstellung (z.B. Korn) 
gewisse zusätzliche Möglichkeiten der Expression. Ob das digital auch 
emuliert werden kann, entzieht sich mir. Ein Ölgemälde wird niemals eine 
Fotographie sein und umgekehrt.

In dieser Hinsicht, haben alle Arten der Fotographie und Kunst ihre 
volle Existenzberechtigung. Nan kann sie nicht wirklich vergleichen.

Gerhard

von Lu (oszi45)


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Gerhard O. schrieb:
> kann sie nicht wirklich vergleichen.

Aufwand und Nutzen sind jetzt/heute in einem anderen Verhältnis. Bis ich 
bei meiner Nikon das Objekt ausreichend scharf eingestellt habe, sind 
mit dem Handy schon 3 scharfe Bilder gemacht, indem ich mit dem Finger 
auf den richtigen Bildanschnitt getippt habe.
Wenn ein Film erst entwickelt werden muss, ist der fotografierte Hase 
schon lange weg oder tot. Ein guter Fotoapparat lohnt sich nur noch für 
spezielle Fälle wie z.B. 30-fach Zoom oder Langzeitaufnahmen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Lu schrieb:
> Aufwand und Nutzen sind jetzt/heute in einem anderen Verhältnis. Bis ich
> bei meiner Nikon das Objekt ausreichend scharf eingestellt habe, sind
> mit dem Handy schon 3 scharfe Bilder gemacht, indem ich mit dem Finger
> auf den richtigen Bildanschnitt getippt habe.

Die "mit dem Handy scharfen Bilder" sieht man hier fast jeden Tag.

Als ich noch Kleinbild gemacht habe, war mein bevorzugtes Gebiet alles, 
was sich bewegt. Da kamen durchweg anständige Bilder heraus, manuell 
scharfgestellt über die Mattscheibe, kein Autofocus. Die Aufnahmen, die 
ich beim Motorradrennen auf der Isle of Man gemacht habe, muß ich 
nirgendwo verstecken, mit manuellem Teleobjektiv als Schiebezoom. 
Objektbedingt gab es natürlich Ausschuß, weil man zuvor nicht weiß, wie 
der Seitenwagen um die Kurve kommt und per Motoraufzug drauf hält.

Aber wenn DU mit dem Handy schneller sein willst, liegt das daran, dass 
Du Deine konventionelle Technik nicht ausreichend beherrscht hast.

Ich habe vor vielen Jahren eine Hochzeit photographiert und die Dias 
später zur Silberhochzeit vorgeführt. Ein Zeiss-Projektor mit 250 Watt 
und als Leinwand ein Silbertuch, sowohl Schärfe als auch Lichtumfang 
bekommt kein Digitalbeamer vergleichbar hin.

von Thomas S. (thommi)


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Nun, früher gab es die Ritschratschquetschkamera von Agfa mit den 
flachen Magazinen, und die grösseren mit den 35 mm-Filmen in der 
Cassette. Ach ja, die Disc-Kameras gab es noch mit der runden 
Pappscheibe und wenigen Blidern aber dafür teurer.

Hatte die alle, aber mit meiner Minolta X300, für die ich in meinem 
ersten Ferienjob 4000 Jahre alte Knochen ausgebuddelt habe, Habe damals 
für das Landesdenkmalamt als Archäologiehelfer gearbeitet, und damit die 
Kamera gekauft, erschlossen sich ganz neue Dimensionen.

Ich hatte das Glück, dass Fotografie ein Teilunterricht bei uns in der 
Schule war. Da war eben die Minolta und die Canon FP1 Programm 
vorhanden.

Ilford FP4 war dort gegeben und Neofin flüssig der Entwicker für die 
Filme. Die Bezeichnung für den Entwickler für die Abzüge weiss ich 
leider nicht mehr. War aber sehr Lehrreich, denn das Wort Tiefenschärfe 
in Verbindung mit der Blende war ein ganz neuer Begriff, den es bei der 
Agfa nicht gab.

Die Minolta nutze ich gerne auch heute noch für s/w-Fotos, aber meine 
Canon EOS 500 D
, welche auch nicht mehr der heutige Stand der Technik ist, nutze ich 
eher, aber oft auch nur die Kamera in meinem Mobilfon.

Mit der EOS kann man halt mit Blende und Belichtungszeit noch besser 
tricksen, als mit dem Mobilfon, und es ist von der Bedienung eher an die 
Analogkameras angelehnt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wenn es nicht ums Ritual der langsamen Photographie mit "begreifbaren"
> Abläufen geht (für das ich meine 4x5-Kamera habe), ist für mich Analog
> tot; und sobald es um Farbe geht, sowieso.

Dafuer habe ich eine Pentax K1 weil sie die Moeglichkeiten der 
Plattenkamera bietet, also auch shift und tilt des Bildsensor. Und 
klotzig ist sie auch. :-D
Ansonsten stimme ich zu. Analogfotografie ist sehr sinnvoll wenn man 
hinterher moeglichst gross auf Baryt abzieht.

Ansonsten steht hier aber auch wieder viel Unsinn. Bloss weil heute 
jeder mit einer modernen Kamera viel Murks produzieren kann, heisst das 
nicht das man nicht genauso gut fotografieren kann wie frueher. Man muss 
es nur tun. Tatsaechlich kann man sogar ein paar Sachen besser. Meine 
DSLR zeigt mir z.B das Vorschaubild in der S/W Fotografie direkt in S/W 
an. Das ermoeglicht eine viel bessere Kontrolle der Bildwirkung weil man 
es halt sieht und nicht aus der Erfahrung raten muss. Aehnliches gilt 
dann auch bei der Blitztechnik wo man das Bild sofort beurteilen kann 
und eventuell an der Kamera einen Blitz heller oder dunkler stellen 
kann. Dafuer hatten ja frueher die Analogies ihr Polaroidrueckteil.
Tatsaechlich hat digitale Fotografie nur einen Nachteil. Ein Bild kostet 
nix. Das fuehrt dazu das viele Menschen relativ gedankenlos rumballern. 
Da hat man frueher mehr nachgedacht weil man wusste wie lange man in der 
Dunkelkammer stand. Aber es hindert einem ja niemand es heute trotzdem 
zu machen. .-)

Kontrovers diskutieren kann man hingegen die AF-Faehigkeiten heutiger 
digitaler Kameras. Die sind so gut geworden das sie praktisch alles 
sofort perfekt scharf bekommen. Der liegen zwei Groessenordnungen 
zwischen den veralteten Systemen von analogen Kameras. Andererseits, was 
ist wenn ich was anderes scharf haben will wie die Kamera? :) Es geht 
heute viel verloren weil sich die Leute auf die Systeme verlassen 
anstatt einfach mal durchzudrehen und die Wirkung beobachten. Aber auch 
hier gilt natuerlich das man alles abschalten kann. Und man kann an eine 
DSLR auch beliebige alte Objektive mit einem guten manuellen Handling 
montieren. Ich mache es sogar oft so.

Interessant aber und passt gut zum Threadthema, ist wie die "Jugend" das 
heute macht. Da wird gerne analog fotografiert und die Negative 
hinterher gescannt und auf dem Handy betrachtet. Das verwundert mich 
doch. Ich denke das liegt daran das der Spass der Fotografie nicht nur 
im Ergebnis, sondern auch im machen liegt. Und so manch alter 
mechanischer Klotz fuehlt sich einfach besser an wie eine moderne 
Systemkamera. Dazu kommt noch das heutige Kameras eine derart extreme 
Fuelle an Moeglichkeiten bieten das man schon ein paar Wochen braucht 
bis man alles verstanden und verinnerlicht hat. Und bei seltenen 
Funktionen die man sich nicht auf seinen Uebersichtscreen programmiert 
hat muss ich manchmal heute noch suchen in welchen der fuenfzig Menues 
und Untermenues das war, obwohl ich genau weiss das es irgendwo steckt. 
Da zeigen sich dann schonmal die Vorteile von Alteisen wo es nur zwei 
Drehraeder gab. :)

Vanye

von Christian M. (likeme)


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Lu schrieb:
> heute hatte ich >3000 Digitalbilder von einer

Genau das ist der Grund warum ich gerade versuche auf analog zu 
switchen. Mich nervt es wenn ich von Freunden oder bekannten Fotos auf 
dem Handy in winzig guggen darf, am besten noch mit "privacy Glas" wo 
immer nur genau einer was sieht. Dann fällt mir auf das ich keinen 
großartigen Überblick über die Familienbilder habe, jeder macht sein 
Handy voll und zeigt niemanden was, speichert alles irgendwo, mich 
interessiert es nicht was gestern für ne Pizza auf dem Teller meiner 
Tochter lag oder wie lang die Wimpern ihrer Freundin sind.... 
Wesentliches geht im Müll der Knipserei unter, finde ich furchtbar. 
Neulich hab ich wieder eine Kiste Bilder aus den 90igern gefunden und 
beschlossen mich wieder Analog zu machen.

.... und ehrlich gesagt, eine Canon A1 oder ähnliche in den Händen zu 
halten ist wie eine Offenbarung. Damals (1980) konntest du mit so einem 
Apparat einen Nagel in die Wand klopfen und danach das Bild dranhängen, 
das du vor Monaten geschossen hast. Die haben damals sogar Kunststoff 
soweit bearbeitet bis es sich nach Metall anfühlte, kein Vergleich zu 
den "Gelbe Sack" Knipsen heute.

Anbieter gibt es online zu Hauf, sogar der Rossmann in unserem Dorf hat 
noch Filme und einen Service zum entwickeln.

Es scheint mit einen gewissen Hype zu geben, ähnlich wie 
Röhrenverstärker, Smoker, Hühnerstall, manuell Radfahren, Schallplatte, 
Tonband, Cassette, oder gar Kurzwelle ;-). Mir scheint die Leute (+ich) 
haben keinen Bock mehr.

Ich fand neulich sogar einen Adapter die Optiken von damals an meine 
aktuelle Digicam zu flanschen. Man verzichtet halt auf Automatik, aber 
ich finde man konnte damals schon recht gut Linsen fertigen.

übrigens: 
https://www.reichelt.de/de/de/shop/kategorie/kameras_fotoapparate-7069

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Vanye R. schrieb:
> Meine DSLR zeigt mir z.B das Vorschaubild in der S/W Fotografie direkt
> in S/W an.

Mit "qDSLRDashboard" sogar auf einem Smartphone/Tablet, wenn die Kamera 
dafür geeignet ist (z.B. Canon oder Nikon).

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Dafuer habe ich eine Pentax K1 weil sie die Moeglichkeiten der
> Plattenkamera bietet, also auch shift und tilt des Bildsensor.

Die K1 kann den Sensor verschieben und um die Z-Achse drehen, aber 
kippen (tilt) kann sie ihn nicht. Wie sollte sie das auch, da würde der 
Sensor sofort gegen den Verschluss stoßen.


Und jetzt noch eine Anmerkung am Rande:

GEWÖHNE DIR VERDAMMT NOCH MAL AN, RICHTIG ZU ZITIEREN!

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Mit "qDSLRDashboard" sogar auf einem Smartphone/Tablet, wenn die Kamera
> dafür geeignet ist (z.B. Canon oder Nikon).

Das duerfte mit jeder aktuellen Kamera gehen, aber das ist dann wieder 
Extragehampel. Da ziehe ich es dann doch vor das nur schnell mal eben im 
Sucher zu sehen. Haengt aber sicher auch von der Art der Fotografie ab 
die man so betreibt.

Vanye

von René H. (mumpel)


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Vanye R. schrieb:
> Haengt aber sicher auch von der Art der Fotografie ab die man so
> betreibt

Für die "ruhige Fotographie" z.B. (kann beispielsweise bei 
IR-Fotographie hilfreich sein). Fotoapparat auf Stativ, und mit Tablet 
kontrollieren. Mal davon abgesehen ist ein Tablet größer. ;)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Christian M. schrieb:
> .... und ehrlich gesagt, eine Canon A1 oder ähnliche in den Händen zu
> halten ist wie eine Offenbarung. Damals (1980) konntest du mit so einem
> Apparat einen Nagel in die Wand klopfen und danach das Bild dranhängen,
> das du vor Monaten geschossen hast.

Die A1 war die erste mit neumodischer Elektronik und ein Sensibelchen. 
Robust waren F1 und die etwas günstigere EF, meine wurde bei einem 
Unfall zerfleddert.

Im Vergleich zur EF waren die Mattscheibe der A1 schlechter und der 
Meßumfang der Belichtung geringer. Der lahmarschig horizontale 
Tuchverschluß machte draußen bei Minustemperaturen, was er wollte und 
hielt keine Zeiten korrrekt ein.

Ein nettes Ding, aber robust und zuverlässig spreche ich der A-Serie ab, 
und zwar aus eigener Erfahrung.

von Harald K. (kirnbichler)


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Zu den besten SLRs der "guten alten Zeit" zählt auch die Pentax LX.

von Martin S. (gibsea106)


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Hi,

off-topic zur Analogfotografie:

In der Filmindustrie (Serien, TV-Filme, Kino, Dokus, ...) haben sich 
beginnend mit ca. 2007 die ersten digitalen Aufnahmeapparate langsam 
durchgesetzt.

Als Beispiele:
RED one
https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Digital_Cinema_Camera_Company

ARRI D20
https://en.wikipedia.org/wiki/Arriflex_D-20

Bis dahin galt das S16 Format als Standard für Dokus, nationale Serien 
und TV-Filme,
das S35 Format wurde für internationale TV-Produktionen sowie Kinofilme 
verwendet.
(In den 80ern waren auch noch N16 und N35 Formate vorherrschend)

Aufnahmen im 65mm Format waren eine echte Seltenheit (?Zeitraum 1980 bis 
2010?):
Entweder brauchte man das große Negativ für "Tricks" in der 
Postproduktion,
aber auch große int. Kinoproduktionen wurden (selten, aber doch) auf 
65mm gedreht.
Aufnahmeapparat war die ARRI 765.
https://www.arrirental.com/en/cameras/analog-film/arriflex-765

Mit dem nahezu gänzlichen Aussterben der analogen Filmproduktionen im 
Zeitraum bis 2020 mußten auch viele Kopierwerke schließen.
Aus meiner Sicht als Ösi gibts die nähesten Kopierwerke in Budapest, 
Berlin und Paris (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).


In Ö schätze ich den Anteil der 35mm Analogproduktionen auf unter 5%.
Pro Jahr werden hier max(!) 3 Kinofilme noch analog gedreht.

Meine heutige Meinung, mit 37 Jahren Erfahrung als Kameraassistent:
-  Ja, seinerzeit war analog natürlich (technisch!) viel geiler als die 
"Video-Gurken" ;-)
-  Heute bin ich aber eher froh, dass digital produziert wird:
Kein Fuselcheck, die Kameras wurden wesentlich leichter.

Ich habe vllt. 5 Drehtage pro Jahr noch analog.
Ja, ist lustig.

Meine letzte 35mm-Kinoproduktion war 2020 "An Impossible Project":
https://www.polyfilm.at/film/an-impossible-projekt/

Die Meinung mancher DoPs (Directors of Photography):
-  16mm ist nur mehr die Liebe zum Material; das Ergebnis nicht besser 
als digital.
-  35mm kann man als Spezialist schon noch so behandeln, dass es für 
digital unerreichbar ist.
-->  hängt aber immer vom Wunsch/Erwartungen des Endergebnisses ab. ;-)


Angeblich (!) gibts seit wenigen Jahren auch diesen witzigen workflow:
-  gedreht digital
-  danach geFAZt (FilmAufZeichnung) auf Negativ, um den Film-Look besser 
zur Geltung zu bringen.
-  danach wieder Abtastung in der Telecine zur weiteren Behandlung in 
der PostProduktion.
(Konnte da leider keine genaueren Infos einholen).


Sorry für off-topic,
Liebe Grüße,
Martin


EDIT, weils hier ja um Fotoapparate geht:

Mit der Canon 5D habe ich viele TV-Werbespots gedreht,
und mit der Canon 7D, mit PL-Mount für Cine-Objektive, sogar 
Kinofilme...

Ist aber schon lange her, muss so in den 00er und 10er Jahren gewesen 
sein.(?)

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> -  Heute bin ich aber eher froh, dass digital produziert wird:
> Kein Fuselcheck, die Kameras wurden wesentlich leichter.

Und warum bekommt man selbst in den Wahrheitsnachrichten
immer mal wieder gespiegelte oder rückwärts laufende Clips zu sehen?

Einzig bei Filmen ohne Tonspur könnte ich mir Gespiegeltes/Verdrehtes
als Unfall beim Schnitt vorstellen,
aber mit Computertechnik muss man ja schon aktiv eingreifen.

-Oder gibt es Kameras die rückwärts filmen?

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Zu den besten SLRs der "guten alten Zeit" zählt auch die Pentax LX.

Naja, es ist relativ muessig da Einzelfallentscheidungen zu treffen. Bei 
Pentax hast du z.B gerne mal einen verschmodderten Ausloeskontakt den du 
reinigen musst oder auch schwergaengiges Fett in der Mechanik. Es ist 
sehr unwahrscheinlich eine >30 Jahre alte Kamera zu finden die nicht in 
irgendeiner Form der Ueberholung bedarf. Das ist da genauso wie bei 
alten Tapedecks.

Selbst den Compurverschluss in der Kamera meine Grossvaters die der sich 
1930 gekauft hat musste ich letztens erst wieder gaengig machen. :-D

Aber immerhin gibt es heute ja fuer alles Youtubevideos!

Vanye

von Martin S. (gibsea106)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> -Oder gibt es Kameras die rückwärts filmen?

Hi,

Ich kenne zumindest keine 35mm Cinekamera, welche NICHT reverse 
aufnehmen konnte.
Ok, vllt. die alte ARRI BL3 aus den 60er-Jahren...keine Ahnung.

Wobei ich mich heute frage, wozu dieser "pimp" zu Zeiten der Telecine 
eigentlich notwendig war...?
Muss wohl den Zeiten davor geschuldet sein.

Den Rest Deines Posting versteh ich leider nicht.



Noch was zur Analog-Fotographie:
Heute habe ich eine mir sympathischen Panasonic Lumix DMC-LX100 als 
"tägliche" Kamera im Einsatz,
der letzte Einsatz meiner analogen Minolta X-700 Ausrüstung samt Primes 
war vor vielen Jahren die Hochzeit meiner Schwester...auf ihren Wunsch 
hinaus...;-)))


Liebe Grüße,
Martin

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (gibsea106)


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Martin S. schrieb:


> Angeblich (!) gibts seit wenigen Jahren auch diesen witzigen workflow:
> -  gedreht digital
> -  danach geFAZt (FilmAufZeichnung) auf Negativ, um den Film-Look besser
> zur Geltung zu bringen.
> -  danach wieder Abtastung in der Telecine zur weiteren Behandlung in
> der PostProduktion.
> (Konnte da leider keine genaueren Infos einholen).



Nun doch eine Info:

Diesen Prozess nennt man angeblich "Shift process" o.ä.

Näheres z.B. hier:
https://fotokem.com/fotokem-shift-dune-batman/



lg Martin

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Den Rest Deines Posting versteh ich leider nicht.

als Beispiel mal hier in der NDR-Mediathek, via mediathekviewweb.de

https://ndr-progressive.ard-mcdn.de/progressive/2025/1205/TV-20251205-1352-5300.hd.mp4

Minute 1:50.

Der Clip läuft rückwärts.
Ich hab noch keine Wellen im Wasser gesehen,
die zu einem Störobjekt hin laufen.
Sowas findet man übrigens immer wieder bei den selben Dingen.
Wasser, Flaggen und Feuer/Rauch.

von Le X. (lex_91)


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Du bist da was ganz großem auf der Spur.

Praktischerweise versieht das NDR den betreffenden Clip mit einer 
Quellenangabe, es steht dir also frei den Unterwasserfotograph, von dem 
das Material stammt, zur Rede zu stellen.
Der Herr gibt übrigens auch Vorträge, da könnte man ihn sogar mal live 
mit seinen Fakenews konfrontieren.

Vergiss bitte nicht, uns anschließend zu Berichten was DIE hier planen.

von Martin S. (gibsea106)


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@ desinfector:

Dein Beispiel ist jetzt stark off-topic und hat eher weniger mit 
"analog-digital"-Aufnahmen zu tun.

Der von Dir erwähnte Moment dieser Reportage (min 1:50) wurde ja nur 
deshalb "reverse" in den Beitrag hineingeschnitten, weil es besser zur 
Dramaturgie passt.
Dies wurde wohl am Schneidetisch vom Schnittmeister und Redakteur so 
gewünscht...

Vermutlich hat das "Aufnahme-Team" den echten Moment des Abtauchens 
dieses Gerätes nicht aufnehmen können (warum auch immer...).

Anmerkung:
Zu ENG (ElectronicNewsGathering, heute eher "news", in Ö 
"Aktuelle[Bildberichterstattung]" genannt) und der hier erwähnten 
"Reportage" habe ich wenig Berufserfahrung.

Meines Wissens begann das elektronische Aufnahmeverfahren der ENG-Teams 
in Ö bereits zu Beginn der 80er Jahre und hat damit sukzessive das bis 
dahin übliche 16mm (inkl. Tonspur) langsam verdrängt.
Vermutlich war in Ö (+/-) 1987 das endgültige Ende der analogen 
16mm-News-Berichte.

Meine beruflichen Vorfahren können lustige Geschichten über die analoge 
Bildberichterstattung für den damals einzigen Sender Ös (ORF) erzählen:

-  Da war der seinerzeitige Tonmeister, welcher auf seiner Nagra

(https://en.wikipedia.org/wiki/Nagra)

nur mehr 20 Sekunden Aufnahmeband zur Verfügung hatte und dem damaligen 
Kanzler Herrn Dr. Kreisky erklärte:
"Herr Bundeskanzler, sie können alles erzählen, was sie wollen, aber 
BITTE nicht länger als 20 Sekunden"...
So die Geschichte.

-  Oder bei den aktuellen Fußball-Berichterstattungen der Meisterschaft:
Jene Filmrollen (damals 30, 60 oder 120m in 16mm) auf denen keine 
besonderen Ereignisse aufgenommen waren wurden sofort im nächsten 
Mistkübel (BRD-deutsch "Abfalleimer") entsorgt...
Hingegen wurden die "wichtigen" Rollen via Speed-Motorradfahrer auf 
schnellstem Wege ins ORF-Kopierwerk gebracht, dort entwickelt, 
geschnitten, ev. abgetastet und mit Glück noch in den Abend-Sendungen 
ausgestrahlt.
War sicher ein geile Zeit damals.


Wenn ich heute (als Besucher) durch das ORF-Zentrum spaziere, dann 
empfinde ich das als "toten Haufen":
Keine elektronischen Geräte, keine Bandmaschinen, keine Kopierwerke: Nix 
ist mehr da.
Allein den Geruch der analogen Elektronik (Tektronix, RCA, Sony, 
Panasonic,...) vermisse ich dort.
Alles nur digital; nur mehr Bildschirme und Tastaturen.
Naja....die Zeiten ändern sich.


lg Martin

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Du bist da was ganz großem auf der Spur.
>
> Praktischerweise versieht das NDR den betreffenden Clip mit einer
> Quellenangabe, es steht dir also frei den Unterwasserfotograph, von dem
> das Material stammt, zur Rede zu stellen.
> Der Herr gibt übrigens auch Vorträge, da könnte man ihn sogar mal live
> mit seinen Fakenews konfrontieren.
>
> Vergiss bitte nicht, uns anschließend zu Berichten was DIE hier planen.

Es gibt auch Clips, die unterm Deckmantel der Tagesschau liefen
und ebenfalls rückwärts daher kamen

von Cyblord -. (cyblord)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Es gibt auch Clips, die unterm Deckmantel der Tagesschau liefen
> und ebenfalls rückwärts daher kamen

Wir wollen auch nicht den Artikel + Video vergessen welcher ebenfalls 
Prominent auf der Tagesschau lief in dem unironisch behauptet wurde, ein 
Afrikaner hätte den TV erfunden der keinen Strom braucht und 
Straßenlaternen ohne Strom in Mexiko aufgestellt.

https://www.youtube.com/watch?v=k54f4Shz1xY

Fazit: ÖRR halt.

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Früher gab es übrigens noch die "Yps-Fotokamera". Diese und Varianten 
(z.B. Agentenkamera) gab es wohl mehrfach. Man konnte einen Film, ich 
glaube von diesen "Ritsch Ratsch - Klick" Dingern nehmen.

Ich weiß nicht mehr wo das genau war, aber in einigen Städten gab es 
Portrait-Zeichner oder Karikatur-Zeichner in den Fußgängerzonen. Die 
HBK-Studenten hatten in BS auch immer wieder tolle Bilder auf die 
Fußwege gemalt.

Darüberhinaus gab es in BS auf dem Bohlweg einen großen Laden für Malen 
oder Fotografieren, da bekam man alles was man brauchte. Mit 
Zeichenkursen in der VHS konnte man auch Glück haben.
Fette Zeiten irgendwie.

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