Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleine Spannung gleichrichten


von Eisbär (Gast)


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Wie kann ich den Spannungsabfall eines Brückengleichrichters von 2 x 
0,7V vermeiden? Netzteile mit kleiner Ausgangsspannung haben durch den 
Brückengleichrichter einen sehr schlechten Wirkungsgrad.
Kann man da nicht zu jeder der 4 Dioden eines Brückengleichrichters 
einen MOSFET parallel schalten, der immer wenn die Diode leitend ist, 
diese kurzschließt und so den Spannungsabfall von 0,7V reduziert?
Im Jahr 2010 sollte es sowas fertig geben.

von TestX .. (xaos)


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nennt sicher aktiver gleichrichter...

von Bürovorsteher (Gast)


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Die schwimmende Ansteuerung der (invers zu betreibenden) Mosfets in der 
Brücke verursacht im Normalfall mehr Kosten und Ärger, als du jemals an 
Energie einsparst.
Eine Alternative bei hohen Ausgangsströmen (Wenn es um wirklich viel 
Bumms geht) ist ein Schaltnetzteil mit sekundärseitigem 
Synchrongleichrichter (besagte invers geschaltete Mosfets). Da erreicht 
man schon mal 85 %.

von Bürovorsteher (Gast)


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Stichwort aktiver Gleichrichter, Synchrongleichrichter.

von Bürovorsteher (Gast)


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Deine Idee ist richtig, wird aber anders realisiert. :-))

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Eisbär schrieb:
> Im Jahr 2010 sollte es sowas fertig geben.
Tut es leider nicht...

> Wie kann ich den Spannungsabfall eines Brückengleichrichters von 2 x
> 0,7V vermeiden?
Nimm einen Trafo mit Mittenanzapfung und du hast nur noch 1 Diode...
Und dann noch die Elektor-Schaltung dazugebastelt:
http://www.elektor.de/jahrgang/2008/juli-047-august/aktiver-gleichrichter.549893.lynkx
Artikel:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/43223/DE2008071001.pdf

von Ingeniör (Gast)


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Du könntest den Gleichrichter auch mit Schottky-Dioden realisiern, oder 
noch besser Trafo mit Mittelanzapfung und Schottky-Dioden.

von Fralla (Gast)


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>Im Jahr 2010 sollte es sowas fertig geben.
hast, recht das sollte man meinen.
Infineon arbeitet an einem Brückengleichrichtermodul welches aus 
niederohnigen Fets (Coolmos C6). Ansteuerung, Nulldurchgangserkennung 
integriert. Ist vorerst nur für aktive PFCs gedacht um kostengünstig mit 
an die teuren Bridgeless PFC Lösungen ranzukommen. Nur dauer dies schon 
viel, viel länger als erwartet.

Es gibt Lösungen wo extern ein Fet parallel zu den Lowside Dioden 
geschaltet wird, angewendet mit PFC, also ohmsche Last.

von Kai Klaas (Gast)


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>Wie kann ich den Spannungsabfall eines Brückengleichrichters von 2 x
>0,7V vermeiden? Netzteile mit kleiner Ausgangsspannung haben durch den
>Brückengleichrichter einen sehr schlechten Wirkungsgrad.

Deswegen vermeidet man ja auch kleine Ausgangsspannungen, erzeugt 
vielmehr eine relativ große Ausgangsspannung und setzt diese dann mit 
einem Switcher, wie beispielsweise dem LM2675 auf die gewünschte kleine 
Spannung um. Jetzt profitierst du zweifach: Da der Spannungsabfall des 
Brückengleichrichters jetzt nur noch einen Bruchteil der 
Ausgangsspannung beträgt, verbessert sich der Wirkungsgrad ganz 
erheblich. Da außerdem der Brückengleichrichter nun auch noch von einem 
kleineren Strom durchflossen wird, sinken seine Verluste noch weiter.

>Kann man da nicht zu jeder der 4 Dioden eines Brückengleichrichters
>einen MOSFET parallel schalten, der immer wenn die Diode leitend ist,
>diese kurzschließt und so den Spannungsabfall von 0,7V reduziert?

Eine solche Schaltung, die unter allen Betriebszuständen zuverlässig 
arbeitet ist garnicht so einfach zu realisieren.

>Im Jahr 2010 sollte es sowas fertig geben.

Wie denn, ein Modul für alle denkbaren Anwendungsfälle, alle denkbaren 
Eingangs- und Ausgangsspannungen, alle denkbaren Lastströme, alle 
denkbaren Trafodaten??? Warum auch, wenn es mit dem oben skizzierten 
Verfahren viel einfacher geht? Außerdem vergißt du die Trafoverluste, 
die oft viel höher sind.

Kai Klaas

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