Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LiIon / LiPo Akku Pflege


von K. A. (e-bastler)


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Hi.

Ich würde gerne mal wissen, wie man LiIon und LiPo Akkus am besten 
Behandelt.

Bleiakkus mögen ja am liebsten flache Zyklen, NiCd und NiMH sollte man 
immer möglicht tief zyklen (aber nicht tief entladen).

Wie ist das bei LiIon / LiPo? Mögen die lieber tiefe Zyklen oder flache 
Zyklen?

Was ist bei LiIon/LiPo sinnvoller, wenn man auf eine volle Akkuladung 
angewiesen ist aber gleichzeitig das Beste für die Akkus möchte: einen 
teilentladenen Akku nachladen? Oder den Akku "leerlaufen" lassen in dem 
man die Restladung einfach "verschleudert"? (Gerät abends eingeschaltet 
rumstehen lassen bis Akku leer und über Nacht komplett laden)

Grüße

von Karl H. (kbuchegg)


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K. A. schrieb:

> Was ist bei LiIon/LiPo sinnvoller, wenn man auf eine volle Akkuladung
> angewiesen ist aber gleichzeitig das Beste für die Akkus möchte: einen
> teilentladenen Akku nachladen?

War bei meinen Heli-Flugakkus die bessere Wahl.

> Oder den Akku "leerlaufen" lassen in dem
> man die Restladung einfach "verschleudert"?

Das hat es nicht wirklich gebracht

> (Gerät abends eingeschaltet
> rumstehen lassen bis Akku leer

und das schon gar nicht.

Was LiPo überhaupt nicht mögen

* Tiefentladen, wobei tiefentladen sehr relativ ist. So weit muss
  man gar nicht runter, bis einem das der Akku übel nimmt

* Entladen bzw. Laden wenn sie warm sind

Bis ich die Lektionen gelernt hatte, hab ich mir 2 teure Flugakkus 
ruiniert (Man ist ja immer klüger und schliesslich funktioniert das ja 
bei NiMH auch und überhaupt hat das Ladegerät eine Entladefunktion bei 
der man natürlich auf den kleinsten einstellbaren Wert geht :-)

von Icke ®. (49636b65)


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K. A. schrieb:
> Oder den Akku "leerlaufen" lassen in dem
> man die Restladung einfach "verschleudert"? (Gerät abends eingeschaltet
> rumstehen lassen bis Akku leer und über Nacht komplett laden)

Das ist die beste Methode, um Li-Akkus in kürzester Zeit zu schrotten. 
Memoryeffekt gibt es bei Li-Ion/LiPo GAR keinen, man kann sie also 
unabhängig vom Ladezustand jederzeit volladen. Längere Zeit lagern 
sollte man sie allerdings in etwa halbgeladenem Zustand (ca. 3,7 V pro 
Zelle). Der genau Bereich ist unkritsch, alles zwischen 40 und 60% ist 
OK. Völlig entladene Li-Akkus müssen möglichst bald wieder nachgeladen 
werden, sonst nehmen sie rasch Schaden (Kapazitätsverlust/erhöhter 
Innenwiderstand).

von K. A. (e-bastler)


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Ich hatte bei meinem Notebook schon ein schlechtes Gewissen.

Ich habe täglich über 2 Stunden Pause wo ich mir dann mit dem Notebook 
die Zeit vertreibe.
Meistens im Akkubetrieb, da im Pausenraum am Tisch keine Steckdose ist 
und ich zu faul bin Verlängerungskabel etc mitzuschleppen.

Der Akku ist abends dann noch gut 1/2 bis 2/3 voll und hatte mit dem 
einfachen Nachladen so meine Bedenken bzgl. Akkulebensdauer, deswegen 
hab ich ihn gelegentlich auch mal bis zum selbstständigen Abschalten 
leer laufen lassen.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Manchmal gibt's bei Li-Ion-Akkus auch kleine "Wunder":
Ich habe z.B. 2 Zellen aus einem defekten, über 6 Jahre alten 
Notebook-Akku, die nach dem Ausbau gerade mal 1,1 Volt hatten 
(Tiefentladung beginnt unter 2,5 Volt, bei unter 3V soll man die Akkus 
möglichst bald laden).
Ich habe gedacht, die wären bestimmt vollkommen hinüber.
Nach ganz vorsichtigem Laden mit ca. 4mA Strom, bis 3V erreicht sind 
(ging ziemlich schnell) habe ich sie dann normal weitergeladen.
Und die Zellen haben noch über 90% ihrer Original-Kapazität und auch 
keine spürbar erhöhte Selbstentladung....

Soweit ich weiß, schaden tiefe Zyklen Lithium-Akkus stärker als flache 
Zyklen.
Also die Restladung eher nicht "verschleudern", sondern den Akku lieber 
aufladen auch wenn er noch nicht ganz leer ist.

von Jan F. (fenki)


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Zur Lagerung von LiPo un Ion, so habe ich das mal gelernt, etwa auf 60% 
laden, wie Icke ® auch schreibt. Dann kuehl und trocken lagern 
(Kuehlschrank muss es aber auch nicht sein).
Die Selbstentladung ist um 6% pro Monat (ist das noch aktuell?). Bei 
ganz langer Lagerung sollte alle paar Monate wieder auf ca. 60% 
nachgeladen werden.

Tiefentladung fuehrt zum sicheren Tod!
Mit viel Liebe und Vorsicht lassen sich Li Akkus zwar oft wieder 
beleben. Gerne blaehen die Akkus aber bei diesen Reanimationsversuchen 
nach Tiefentladung - dann sollte der Akku fachgerecht entsorgt werden. 
Auf keinen Fall einen Akku nach der Tiefentladung unbeaufsichtigt laden!

Bei Notebook ist das ganze nicht so kritisch: Im Gegensatz zu Modellbau 
Akkus besitzen NB Akku Packs eine integrierte Schutzschaltung: Der Strom 
wird frueh genug gekappt, so dass der Akku keinen Schaden nimmt. 
Allerdings sollte der Akku danach nicht fuer 'nen Monat in den Schrank, 
ohne dass er vorher wieder geladen wird.

von M. B. (reisender)


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Obwohl LiPo/LiIon Zellen keinen Memory Effekt kennen, macht es trotzdem 
Sinn sie bei jedem Zyklus soweit wie verträglich zu entladen.

Dies folgt aus der begrenzten Anzahl an Lade- Entladezyklen der Zelle.

Jeder Zyklus, auch wenn er die Zelle nur zu einem viertel Entlädt muss 
als ganzer Zyklus gewertet werden.

Um die Zelle über die Lebensdauer optimal zu nutzen empfiehlt es sich 
also jeden Zyklus auszunutzen.

von asd (Gast)


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> Jeder Zyklus, auch wenn er die Zelle nur zu einem viertel Entlädt muss
> als ganzer Zyklus gewertet werden.

Das wird immer wieder erzählt. Andere Quellen reden davon dass nur fast 
leer und fast voll dem Akku schaden, d.h. wenn man einen LiIon-Akku 
immer nur zwischen 1/3 und 2/3 voll bewegt kann man fast unendlich viele 
Zyklen nutzen. Überprüfen kann ich beides nicht...

von Koch (Gast)


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M. B. schrieb:
> Jeder Zyklus, auch wenn er die Zelle nur zu einem viertel Entlädt muss
> als ganzer Zyklus gewertet werden.

Das ist Schlichtweg Falsch, bei Li-Ion Akkus entspricht fünf mal 20% 
Entladung einem Zyklus.

Eimal Tiefentladen kann jedoch den Tod bedeuten.

Immer Flach Zyklen.

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