Hallo allerseits, ich frage mich schon seit längerem, wie man vom Entwicklerdasein den Absprung zum Projekt- oder Teamleiter schafft. Ich nehme mal an, dass in diesem Forum viele beruflich sehr erfolgreich sind. Von euch möchte ich gerne wissen wie ihr den ersten Karriereschritt geschafft habt. In jeder Teamleiteranzeige für ein 4 Mann Team ist von jahrelanger Führungserfahrung zusammen mit 100 weiteren Fähigkeiten die Rede. Das nervt mich total. Das ist doch ein Henne-Ei Problem, oder sehe ich das falsch. Hat es schon mal jemand von euch geschafft sich ohne Führungserfahrung auf so eine Stelle zu bewerben? Vielleicht kurz etwas zu meiner Person: Bin 30, Diplom-Informatiker, seit 3 Jahren hauptberuflich als Entwickler tätig.
Wenn Du von Deiner Persönlichkeit überzeugst, kanns was werden. Ich habe als Berufseinsteiger eine leitende Position bekommen :-p
Hmm schrieb: > Ich habe als Berufseinsteiger eine leitende Position bekommen :-p Als Verlängerungskabel?
LorenzoVonMatterhorn schrieb: > Vielleicht kurz etwas zu meiner Person: Bin 30, Diplom-Informatiker, > seit 3 Jahren hauptberuflich als Entwickler tätig. Das ist ein guter Anfang, erst ewig fuer's Diplom merken und dann nach 3 Jahren merken, dass man doch was Anderes machen will. Am Besten gehst du zu einer grossen Firma, verkaufst dich dort gut als treuer Ja-Sager und nach ein paar Jahren rutschst du schon deshalb hoch, weil du laenger da bist als die anderen Kollegen.
LorenzoVonMatterhorn schrieb: > In jeder Teamleiteranzeige für ein 4 Mann Team ist von jahrelanger > Führungserfahrung zusammen mit 100 weiteren Fähigkeiten die Rede. Das > nervt mich total. Das ist doch ein Henne-Ei Problem, oder sehe ich das > falsch. Firmen wollen Ingenieure mit Führungserfahrung von anderen Firmen abwerben. Das steckt dahinter. > Hat es schon mal jemand von euch geschafft sich ohne Führungserfahrung > auf so eine Stelle zu bewerben? In der Regel läuft das so wohl eher nicht. Man kann in Firma A den Weg vom Entwicklungsingenieur zum Projektleiter/Gruppenleiter/Teamleiter gehen, und sich bei Firma B als Führungskraft bewerben.
Peter Stegemann schrieb: > Das ist ein guter Anfang, erst ewig fuer's Diplom merken und dann nach 3 > Jahren merken, dass man doch was Anderes machen will. Ich habe mir schon gedacht, dass mein Posting den ein oder anderen zum Spott einlädt. Richtig erkannt: Ein Überfliegerstudent mit anschließender Trainee Karriere bin ich nicht. Sonst hätte ich die Frage auch nicht gestellt. Ich bezweifle aber das das notwendig ist. Mark Brandis schrieb: > In der Regel läuft das so wohl eher nicht. Man kann in Firma A den Weg > vom Entwicklungsingenieur zum Projektleiter/Gruppenleiter/Teamleiter > gehen, und sich bei Firma B als Führungskraft bewerben. Das ist natürlich der klassische Weg. Dennoch würde mich interessieren ob man den auch umgehen kann.
kündigen, wenn man gerade unabkömmlich ist. Wenn man dann von Seiten der Betriebsführung die Gründe wissen will, stellt man seine Forderung. Einer meiner früheren Vorgesetzten (der das Studium geschmissen hatte) sagte mal: "Es kommt auf die Notwendigkeit und den Zwang an". Kann aber auch schief gehen. Man darf nicht viel zu verlieren haben, dann könnte es klappen.
@LorenzoVonMatterhorn Damit du aufsteigen kannst, muss es entweder Wachstum bei der Mitarbeiterzahl geben oder eine Löcherleitung weil jemand die Karriereleiter hochgerutscht ist. In einer größeren Organisation sorgen die Chefs dafür, dass ausgewählte Leute, die sich in Richtung Manager entwickeln sollen, auf entsprechende Kurse geschickt werden. Ein wichtiges Kriterium ist dabei dein Organisationstalent. Den Zeitplan mit den ganzen "milestones" kennst du natürlich auswendig. Wenn dein Chef zu dir kommt, dann sieht er gleich mal den Zeitplan des Projektes an deiner Pinwand. Die bei euch üblichen Schlagworte weist du trefflich zu benutzen. In vielen (international aufgestellten) Firmen gibt es ein Bullshit-Bingo- Vokublar. Scheu dich nicht das anzuwenden. Keine Sorge, im Laufe der Zeit wird dir das Bullshit-Vokabular ins Blut übergehen. Du musst Zielorientiert rüberkommen und das auch darstellen können. Dazu solltest du Powerpoint im Schlaf beherrschen. Wenn nicht, dann wird es höchste Zeit das zu lernen. Eine extrem hohe fachliche Kompetenz ist dabei eher hinderlich, da dir dann die Zeit zur Darstellung deines Organisationstalents fehlt. Außerdem wäre es Verschwendung von Knowhow fachliche Überflieger zu Chefs zu machen. Angehende Manager fallen eher durch delegieren als durch selbermachen auf. Sensibel bezüglich Kollegen darfst du nicht sein, denn das werden später deine Untergebenen sein. Das sind die drei Hauptgründe warum sich das lohnt. Gehalt(höheres) Entscheidungsträger Ansehen Hier Management wählen und los gehts. http://www.hjsv.com/games/bingo/bingo-d.html Bingo http://dilbert.com/fast/1994-02-22/
@ lorenzoVanMatterhorn, bist du nicht schon Arzt, Weltumflieger und Heilsbringer? :) Als Lorenzo Van Matterhorn solltest du doch damit kein Problem haben. Schau einfach im Playbook nach und dann wirst du es wissen wie es zu loesen ist. Nimm dir evtl. ein Beispiel an Homer J. Simpson oder an Barney. Die haben es ja auch geschafft. :) The Possimpible, Julio Van Matterhorn :)
Helmut S. schrieb: > Eine extrem hohe fachliche Kompetenz ist dabei eher hinderlich, da dir > dann die Zeit zur Darstellung deines Organisationstalents fehlt. > Außerdem wäre es Verschwendung von Knowhow fachliche Überflieger zu > Chefs zu machen. > > Angehende Manager fallen eher durch delegieren als durch selbermachen > auf. Man muss nicht dümmer machen als man ist. Aber Helmut spricht da in meinen Augen einen wichtigen Punkt an. Steigert man sich als Chef zu sehr in technische Detailfragen rein, heißt es von Chef-Chef-Seite schnell man würde die Gesamtsituation aus den Augen verlieren und wäre nicht in der Lage Prioritäten zu setzen. Häufig fühlen sich zudem die Untergebenen zu sehr unter Kontrolle und beklagen sich über mangelnden Entscheidungsspielraum. Man muss in gewisserweise los lassen können. Für die Untergebenen ist man in jedem Fall entweder inkompetent, weil man sich nicht mit Details beschäftigt oder ein Tyrann, weil man sich mit Detailfragen beschäftigt. Muss man mit leben können.
Wie es bei mir lief: Bin mit dem Chef bei einem Kundentermin wegen eines neuen Projektes gewesen. War eigentlich nur dabei, um mal Kundenkontakte zu bekommen. Auf dem Rückweg hatten wir ins Blaue hinein schwadroniert, wie man das machen kann, und ich hatte einen groben Projektplan skizziert. Im Stil von "so-und-so könnte man das doch angehen". Auf der Basis wurde dann das Angebot erstellt und als der Auftrag kam, wurde ich der Projektleiter. Da war ich ein Jahr in der Firma. Gruss Axel
Projektleiter ist aber eigentlich nichts besonderes.
Mike Hammer schrieb: > Projektleiter ist aber eigentlich nichts besonderes. -es ist ein Aufstieg -es gibt (meist etwas) mehr Geld
>Projektleiter ist aber eigentlich nichts besonderes.
Wenn man es erstmal ist, nicht (mehr).
Trotzdem muss man es erstmal werden.
Gruss
Axel
> -es ist ein Aufstieg > -es gibt (meist etwas) mehr Geld Dann bin ich wohl in der falschen Firma. Bei uns macht bei jedem Projekt jemand anderes den PL, und zwar derjenige der zufällig von der Taskplanung gerade am besten passt. Aber eigentlich bedeutet das nur mehr Arbeit, weil uns das nicht von unserer normalen Ingenieursarbeit befreit. Mehr Geld gibt es dafür natürlich nicht. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kundenprojekte mit einem Umfang von 50k€ - 5M€. Aber in unserer Firma herrscht eh das totale Chaos :( Naja, kostet ja nur unsere Freizeit, weil irgendeine Form von Überstundenausgleich gibt es bei uns natürlich auch nicht...
Projektleiter wird man halt doch sehr schnell "nebenher". Es gibt zwar dann auch hauptberufliche Projektleiter, die dann auch entsprechend verdienen, aber für "unwichtige" Projekte darf das dann einfach der Entwickler mitmachen. Und das ist dann eigentlich ein sehr undankbarer Job.
Man sollte bedenken, daß ein Teamleiter oft mehr Bürokram, Organisation und Statistik am Halse hat. Geld allein macht nicht immer glücklich.
Irgendwann kommt Jemand (dein Chef z.B.) und bietet dir ein Projekt an. Dann überlegt man so - klingt nicht so toll und hört sich um 'on the backstage' aha ein paar Andere haben schon 'abgelehnt'. Und nun kann man 'entscheiden'. Lässt man das undankbare Project jemanden Anderen machen und bleibt Entwickler oder macht man es und wird PL. So wurde ich PL und heute kann ich Projekte die mir nicht gefallen auch ablehnen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.