Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Regelung Fussbodenheizung


von Volker (Gast)


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allo!

Ich plane zur  Zeit mein Einfamilienhaus. Alle Etagen (2) sollen mit
Fussbodenheizung ausgestattet sein. Zur Zeit überlege ich, für jeden
Raum einen Ateml einzusetzen, welche unter anderem auch eine
Einzelraumregelung der Fussbodenheizung leisten soll.
Meine Frage: hat jemand schon einmal eine Regelung der Fusbodenheizung
durchgeführt? Was gibt es zu beachten hinsichtlich Hysterese,
Regelverzug usw? Gibt es irgendwo Infos zur Ansteuerung der
Stellmotoren?

Wäre für Tips dankbar!

Grüße Volker

von Alex (Gast)


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Variante 1:
Zweipunktregler

Variante 2:
stetiger Regler

Variante 1 sollte einfach zu bewerkstelligen sein, da nur oberen und
unterer Grenzwert überwacht werden müssen und entsprechent die Heizung
an- bzw. ausgeschalten wird.
Variante 2 wird ein wenig komplexer. Für einen stetigen Regler sollte
ein PI reichen. Allerdings müsstest du dann schon für jeden Raum eine
"Sprungantwort" aufnehmen, da sich die Trägheiten (Verzögerungen)
sicherlich unterschiedlich verhalten werden. Die nächste Frage wäre,
welches Aussehen (Verhalten) deine Stelleinrichtung hat?

von Alex (Gast)


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Natürlich nur näherungsweise stetig, da eine digitale Verarbeitung
erfolgt :-)

von Andreas Wiese (Gast)


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Hallo,

Bei der imensen Trägheit der Fußbodenheizung würde ich einen einfachen
I-Regler bevorzugen. Das macht natürlich nur Sinn, wenn die
Stellventile stetig sind.
Also von unserer Fußbodenheizung kenne ich es nur mit Thermostat und
Ein/Aus-Ventilen, da würde dann auch bei einem Atmel nur eine
Zweipunktregelung Sinn machen. Aber vielleicht hat sich das ja in den
letzten 20 Jahren geändert ;-)

Gruß
Andreas

von Michael (ein anderer) (Gast)


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@Volker:

Du wirst nicht glücklich werden mit dem Selbstbau einer solchen
Regelung, vor allem weil es solche Dinge schon fix und fertig mit
Gewährleistung und Garantie etc. gibt.

Eine Fußbodenheizung hat eine "Trägheit" von 2 bis 3 Stunden und es
sind noch so einige andere Sachen zu beachten...

Am besten lässt Du das von Deinem Heizungsbauer Deines Vertrauens
machen. Das sieht dann so aus:

Der FB-Heizkreis wird über eine Mischerregelung nach Aussentemperatur
geregelt. In den einzelnen Räumen hast Du elektronische Thermostate
(erhältlich von ganz einfach bis ganz komfortabel mit eigener Funkuhr
etc.). Die Heizkreise selbst werden über thermische Stellantriebe
gesteuert. Diese Stellantriebe sind sehr träge und in Verbindung mit
dem Thermostat ergibt das die nötige Glättung des Regelsignals und das
entsprechend benötigte zeitliche Verhalten.

Der ganze Spass ist allerdings nicht ganz billig. Daher, falls die
Finanzen schon relativ stark belastet sind, empfiehlt sich evtl. auch
nur erstmal die ensprechende Leerrohre von der zukünftigen
Thermostatposition zum FB-Verteiler zu legen und die Elektronik später
nachzurüsten.

Generell ist die ganze Elektronik aber unnötig. Eine FB-Heizung ist so
super träge, da kommt man vollkommen ohne Einzelraumelektronik aus. Das
sieht dann so aus, dass Du an den Verteiler Flow-Meter hast und die
Durchflussmenge der einzelnen Kreise nach Rechenergebnis schon mal
voreingestellt werden. In einem Führrungsraum ist dann ein
Raumtemperatursensor installiert der von der Mischerkreisregelung
ausgewertet wird. Nun werden die einzelnen Räume mit Hilfe der
Durchflussmengenregeler so ausgeregelt, dass sich die gewünschte
Temperatur in allen Räumen einstellt.

Das hört sich jetzt unzuverlässiger und komplizierter an, als es ist.
Ist es aber nicht. Elektronsiche Einzelraumregelung bei Fußbodenheizung
ist die Ausnahme. Der Trick bei einer FB-Heizung ist ja gerade der, dass
die Räume schön gleichmässig beheizt werden. Von daher ist die
elektronische Einzelraumregelung wirklich unnötiger Luxus.

Klar, für die optimale Einstellung der Anlage muss man einige Tage bis
einige wenige Wochen einplanen, da man nach einem Verstellen der
Durchflussmengen ja immer mindestens einen Tag warten muss, um die
Auswirkungen zu bemerken. Aber wenn's dann mal eingestellt ist, hast
Du eine Heizung in Deinem Haus an der Du nie wieder etwas rumdrehen
musst, weil sich die richtige Temperatur immer automatisch einstellt.

Und noch einige Tips: Es kommt immer mal wieder vor, dass unerfahrene
Heizungsfirmen zu viel Rohr in den Boden legen. Das ist das schlimmste
was Dir passieren kann weil sich der Raum dann nicht mehr vernüftig
Regeln lässt weil der Fußboden eine viel zu hohe Leistung hat.

Ein weiterer Schwachpunkt sind billige und schlechte Verteiler bei
denen die Durchflussmengen nicht ordentlich eingestellt werden können.


Am besten ist ein erfahrerner Betrieb den es schon eine Weile gibt und
der sich auskennt. Bei einer FB-Heizung kann potentiell mehr schief
gehen als bei einer einfachen Heizkörper-Heizung und Fehler lassen sich
viel schlechter bis überhaupt nicht ausbügeln.

Und noch ein Tip zum verwendeten Produkt: Das beste, aber auch das
teuerste, FB-Heizungssystem ist Polytherm. Danach kommt erstmal ganz
lange gar nichts, und dann der ganze Rest...

von Jörg (Gast)


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Hallo.
Ich hab in unserer firma sehr viel mit Füßbodenheizungen und
raumreglerzu tun.
Meistens werden nur thermoelektrisch steller eingesetzt  220V/3W
Stromlos geöffnet.elektromotorisch halten nur kurze zeit.Stromlos
geöffnet (Stecker raus und wohnung ist erstmal warm auch wenn der
techniker mal nicht da ist).mechanisch giebt es auch unterschieden von
den Herstellern (es giebt sehr primitiven murks).die meisten steller
brauchen 15-20 minuten Stellzeit .Nutze nur heizkreisverteiler mit
durchflussanzeige für jeden strang sehr wichtig für einregulierung der
wassermengen in den einzelnen Strängen.Beschrifte Jedes Rohr und kabel
sehr eindeutig es giebt immer wieder probleme der zuordnung
(Rohrschlange ,Kabel ,Raumregler)fotografier am besten alles.
wir haben wohnungen mit 4 heizkreisen im wohnzimmer in ordnung
gebracht.ein kreis war mit dem Schlafzimmer elektrisch vertauscht und
nichts beschriftet und die leute wohnten noch drinn.

gruß jörg

von Volker (Gast)


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Hallo!

Mal ein paar Infos:

die Heizung wird von einem Unternehmen ausgeführt. Es sind im EG 4
Heizkreise vorhanden, welche  über einen Verteiler mit 4 Stellmotoren
geführt werden und jeder Raum einen eigenen Sensor mit
Einstellmöglichkeit hat. Die Stellmotoren sind, soweit meine Infos
korrekt sind EIN/AUS Motoren -> 230 ZU 0V Auf.
Die FBH reagiert außerdem viel schneller als eine konventionelle
Ausführung, da die Heizrohre nicht unter sondern direkt im Estrich
verlegt sind. Laut Hersteller kann daher mit einer Verzugszeit von ca.
30Min gerechnet werden.Grundsätzlich gibt es im Heizungssystem auch
keinen Mischer (Heizung ist eine Gastherme von Buderus).

Warum ich das alles machen möchte: es gibt nur sehr teuere FBH-Regler
mit Businterface. Wenn gibt es nur welche mit Anbindung an den EIB und
Infos zum Protokoll gibt der Hersteller sowieso nicht raus. Da ich
nicht unbedingt 20.000Euro für ein EIB-System ausgeben möchte, versuche
ich es eben erst mal selbst. Sollte es wieder erwarten nicht klappen,
gibt es eben kein Temp-Regelung.Ich möchte es daher erst einmal
programmieren und dann in einem Raum testen.


Volker

von dave (Gast)


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Noch um unser Haus daher zu stellen:
Wir haben an unserer Heizung (30kW Holzkessel + 20kW Ölkessel) eine
gekaufte Regelung, die die Pufferspeicher (2m³) und natürlich die FBH
regelt. Sie hat einzigst Vorlauf, Rücklauf, Speicher und
Außentemperaturfühler. Auf jeder Etage sind Verteiler für jeden Raum
mit Durchflussregelung.
Und wenn man es einmal eingestellt hat, dann bleibt die Temperatur
recht konstant. Zusätzlich hat die Steuerung unten Nachtabsenkung und
man kann das Verhältnis Außen/Vorlauftemperatur einstellen.

dave

von Michael (ein anderer) (Gast)


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@Volker:

Hmm, eine Gastherme? Oder doch eher ein Gas-Brennwertwandheizkessel?
Ist schon ein Unterschied... Beim letzterem braucht's tatsächlich
keinen Mischer, da der Brennwertkessel sich mit niedrigen
Vorlauftemperaturen richtig wohl fühlt.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu blamieren: Ich kenne FB-Heizung nur im
Estrich, etwas anderes habe ich noch nicht gesehen (ausser irgendwelche
Bastellösungen aus dem Baumarkt).

von Thomas O. (Gast)


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Hallo,

die Schwiegereltern haben ne Fußbodenheizung mit einem ganz normalen
Drehthermostat. Da gibt es Teile die man dagegegen austauschen kann und
die wie eine Zeitschaltuhr aufgebaut sind, da kann man also einstellen
von wann bis wann das welche Raumtemperatur gewünscht ist. Diese Teile
kosten so um die 30-40€.

von Lars W. (Gast)


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@Volker
Ich selbst bin kein Heizungsbauer, aber IMHO wird eine moderne Anlage
gleitend ausgeführt.
Das bedeutet, dass sich die Vorlauftemperatur abhängig von der
Aussentemperatur anhebt oder senkt. Ein Mischer ist in der Regel nur
notwendig, wenn es einen direkten Heizkreis (also z.B. zusätzliche
Heizkörper zur Fußbodenheizung) gibt, da der Speicher bzw. Vorlauf dann
ja angehoben werden muss. Oder wenn es einen Kombispeicher (Brauch- und
Nutzwasser in einem, auch Schichtenspeicher genannt) gibt.
Die Regelung basiert meist auf einem "Referenzraum" meist das
Wohnzimmer, da es dort ja schön warm sein soll. IMHO reicht es dann
völlig aus, die Fußbodenheizung mit den Schiebern einmal einzustellen
(die Einregelung hat bei uns einen Winter gedauert)und dann wird die
nächste Zeit eh nichts mehr geändert.
Das ist auf jeden Fall meine Erfahrung. Ich würde das Geld nicht in
teuere Steller investieren, die dann mangels Bewegung festsitzen.
Besser investiert man in die Steuerung der Heizungsanlage. Da ist noch
viel Potenital drin. Es gibt bisher keine Steuerung, die meine
Bedürfnisse abdeckt und nicht ein Vermögen kostet.
Ich spiele gerade mit dem Gedanken, eine Steuerung zu realisieren, die
günstig ist und weitaus flexibler als die auf dem Markt erhältlichen.
Es gibt einige Faktoren, die bei manchen Anlage gar nicht ausgewertet
werden wie z.B. die Brennerstarts zu den Betriebsstunden. Denkbar wäre
z.B. ein Impulseingang vom Gaszähler, Wärmemengenmesser für die
Ermittlung der Leistungszahl usw.

Wer Interesse hat, an einer solchen Steuerung mitzudenken und
programmieren, kann sich gerne bei mir melden.
Grüße Lars

von Michael S. (Gast)


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Hallo,

Es wurde ja schon auf Trägheit der Fußbodenheizung angesprochen.
Deshalb ist der Regelaufwand den du betreiben möchtest auch nach meiner
Meinung zu groß.
Nimm am besten eine Handelsübliche Steuerung, erspart ne menge ärger.
Eine Fußbodenheizung darf keine zu großen Temperatursprünge in kurzer
Zeit machen, sonst reisst der Estrich.
Ich habe mal eine Fußbodenheizung eingebaut, wo untergeordnete Räume
gar nicht an der Regelung hingen, sondern jeder dieser Räume mit einem
Rücklauf Temperatur Begrenzer geregelt wurde. Ist wie mit dem
Thermostat an Heizkörpern. Funktioniert sehr gut.


Zitat:
>Auch auf die Gefahr hin, mich zu blamieren: Ich kenne FB-Heizung nur
im
Estrich, etwas anderes habe ich noch nicht gesehen (ausser
irgendwelche
Bastellösungen aus dem Baumarkt).<

Es ist genau umgekehrt ;-) . Die Bastellösungen aus dem Baumarkt liegen
meistens im Estrich.
Fachlich richtig liegen Warmwasser-Fußbodenheizungen immer UNTER dem
Estrich. Ist wie Sandwich Bauweise. Styropor Dämmschicht auf den Beton.
Darauf werden die Heizschlangen verlegt. Plastikplane (alle Nahtstellen
verklebt) über den Röhren verhindert dann den direkten Kontakt zum
Estrich.
Ist aber nicht blamabel. In meinen früheren 16 Jahren als Sanitär und
Heizungsinstallateur musste ich mich auch auf jede FuBo Heizung neu
einstellen, es gibt einfach zuviele verschiedene Systeme. Und das macht
die Arbeit und Planung nicht unbedingt einfacher.

Gruß
Michael

von Michael S. (Gast)


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Ups,
Was vergessen.

Der Betrieb an einer Gastherme ohne Mischer ist nicht möglich. Es sei
denn, es ist noch ein Wärmetauscher zwischengeschaltet. Die Wasser
Temperaturen sind sonst viel zu hoch. Ists vieleicht doch eher ein
Brennwert Gerät?

von Einhart (Gast)


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Hallo Volker,

nach meiner Erfahrung ist die Regelung einer Fußbodenheizung nicht
sonderlich kritisch. Ich stelle in meiner Anlage nur die
Vorlauftemperatur entsprechend der Aussentempertur ein. Hierbei nehme
ich allerdings neben dem gleitenden Tagesmittelwert auch den
Vortagsmittelwert mit 'rein. Bei Temperaturen > 0 schalte ich noch die
Umwälzpumpe über Nacht mit 4h Versatz ab.

kurze Temparturschwankungen (Lüften, Sonneneinstrahlung) versuche ich
nicht auszuregeln. Das macht eine Fußbodenheizung wegen der relativ
kleinen Temperaturdifferenz zwischen Luft und Heizfläche selber ganz
gut. D.h. wird es warm im Raum, gibt auch die Heizung weniger Energie
ab und die Rücklauftemperatur steigt an (und natürrlich umgekehrt).

Die 30 Min kann ich kaum glauben, denn du lebst ja wahrscheinlich nicht
auf dem Estrich. Die Wärmekapazität von Estrich und Belag ist schon
recht groß.

Gruß aus Lingen

Einhart

von Michael (ein anderer) (Gast)


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@Michael S.:

Hmm, also Plastikfolie über den Heizschlangen braucht es doch nur bei
den Systemen, bei denen die Formplatten nicht dicht sind und/oder ein
Fließ-Estrich reinkommt.

Also ich kenne das Polytherm ziemlich gut (bestimmt schon einige
Quadratkilometer verlegt), und da ist das so:

- Rohbetonboden, evtl. Folie für Dampfsperre (im Keller) drauf.

- Randdämstreifen anbringen. Bei der Dampfsperre muss die Folie hinter
dem Randdämmstreifen hochgezogen werden.

- Formplatten auslegen. Die Polythermplatten sind so konstruiert, dass
sie absolute dicht sind und durch die Nocken ineinander greifen.

- Heizrohr einbringen. Dabei die Ansatzfolie des Randdämmstreifens am
Rand mit unter das Rohr klemmen. Da wo da nicht möglich ist, hinterher
die Ansatzfolie des Dämsteifens auf den Platten festkleben, so dass
kein Estrich zwischen Formplatte und Randdämmstreifen geraten kann.

- Naja, und num kommt der Estrich drauf.

Und der Witz bei den Polytherm-Formplatten ist ja gerade der, dass
durch die spezielle Konstruktion der Rohr-Halte-Noppen das Rohr die
Platten nicht berührt, also zwischen Rohr und Formplatte einige
Millimeter Luft sind.

Durch diesen Abstand ist gewährleistet, dass das Heizrohr komplett im
Estrich eingebettet ist, mit allen Vorteilen wie eben besserer
Wärmeübergang zwischen Rohr und Estrich, verringerter Rissgefahr etc.

Schau Dir hierzu mal www.polytherm.de das System "Polycomfort" an.

Bei diesen Baumarkt- und Billiglösungen ist es ja oft so, dass normale
Styropor, Styrodur oder ähnliche Platten verlegt werden. Dann wird mit
einer Art Klammern das Rohr darauf (wahllos) befestigt. Da diese
Platten natürlich nicht dicht sind, muss da dann noch eine Folie
drüber. Mit allen Nachteilen.

Naja, und wenn man sieht, dass immer mehr Hersteller das
Polytherm-System abkupfern, und wenn man so bedenkt, dass Polytherm der
Marktführer in Sachen Flächenheizung ist, dann kann so verkehrt das
nicht sein. Leider ist Polytherm auch der teuerste...

von Jan R. (fussboden)


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Hi, kann mir jemand die Funktion des Raumreglers erläutern?
Drehrädchen von 1-6, darüber:Schiebeschalter
links Mond, mitte Sonne, rechts Uhr. Momentan steht der Schalter auf
mitte, es bleibt aber kalt von 1-3

von Nitram L. (nitram)


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Jan R. wrote:
> Hi, kann mir jemand die Funktion des Raumreglers erläutern?
> Drehrädchen von 1-6, darüber:Schiebeschalter
> links Mond, mitte Sonne, rechts Uhr. Momentan steht der Schalter auf
> mitte, es bleibt aber kalt von 1-3

In dem Raumregler ist ein Bi-Metall als Temperaturregler.
Das Drehrädchen bestimmt die Raumtemperatur.

Zusätzlich gibt es einen Heizwiderstand.
Wenn du den Schiebschalter auf "Mond" stellst, ist dieser bestromt und 
wird warm. Hierduch wird das komplette Reglerinnenleben etwas wärmer, so 
das sich die Raumtemperatur absenkt...

Modus Sonne: der heizwiderstand ist immer aus => keine Absenkung

Modus Uhr (Option muss nicht angeschlossen sein): in deinem 
Sicherungsschrank ist möglicherweise eine Zeitschaltuhr eingebaut, wenn 
diese einschaltet (z.B. 22-6 Uhr) wird der Heizwiderstand warm, dadurch 
senkt sich die Raumtemperatur ab.

Häufig ist eine Glimmlampe eingebaut, die bei Nachtabsenkung leuchtet...


> mitte, es bleibt aber kalt von 1-3

Nachtabsenkung der Zentralheizung aktiv???


nitraM

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan R. wrote:
> ... es bleibt aber kalt von 1-3
Um die Zeit schläft man normalerweise auch...  ;-)

Wo hast du denn diesen alten Fred ausgeraben?

> ... es bleibt aber kalt von 1-3
Dann heißt u.U. z.B. 1=10°C, 2=13°C, 3=16°C, 4=19°C usw.
Machs pragmatisch: wenns ab 4 warm wird, stell eben 4 ein.

von Michael W. (mwulz)


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Volker wrote:
> allo!
>
> Ich plane zur  Zeit mein Einfamilienhaus. Alle Etagen (2) sollen mit
> Fussbodenheizung ausgestattet sein. Zur Zeit überlege ich, für jeden
> Raum einen Ateml einzusetzen, welche unter anderem auch eine
> Einzelraumregelung der Fussbodenheizung leisten soll.
> Meine Frage: hat jemand schon einmal eine Regelung der Fusbodenheizung
> durchgeführt? Was gibt es zu beachten hinsichtlich Hysterese,
> Regelverzug usw? Gibt es irgendwo Infos zur Ansteuerung der
> Stellmotoren?

Ich hab eine solche, ich hab mir Raumthermostate besorgt (mit Bimetall 
Schalter), hab im Heizungskreisverteiler Therm. Stellantriebe 
aufgeschraubt. Dies funktioniert bei mir eigentlich ganz gut. Völlig 
ohne Elektronik ;-)

gruss
Michael

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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@ Michael Wulz
> Volker wrote:
>> allo!
>> Ich plane zur  Zeit mein Einfamilienhaus. Alle Etagen (2) sollen mit ...

Die Hütte steht schon lange   ;-)
> Autor: Volker (Gast)
> Datum: 28.12.2004 10:39

von Christoph Haumann (Gast)


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Hallo Zusammen!

Ich habe leider keine Antwort auf die ursprüngliche Frage, sondern eine 
zusätzliche Frage an die Experten: Wir haben seit 10 Jahren eine 
Polytherm FB, angeschlossen an ein Buderus Brennwertgerät. Unsere 
Heizungsbauer hat sich damals schon sehr schwer getan mit der 
Grundeinstellung der FB (einige Räume wurden stellenweise nicht recht 
warm (die hatten nicht wirklich die Stränge richtig beschriftet, etc.). 
Das habe ich dann so "hingefummelt" über die Einstellung der 
Rückflussregler und entprechende Kennzeichnung nach der Methode trial 
end error, also mal einen Strang zudrehen und am nächsten Tag barfuß 
testen, welcher es denn ist...
Nun ist in unserem Wohnzimmer die FB seit einiger Zeit immer zu kalt, 
auch wenn der RT (Polytherm 3183, 230V) auf 25 °C oder höher gedreht 
wird. Sobald ich die Steller für die 3 Kreise abschraube, passt es. Ist 
natürlich dann tw. etwas zu warm. Ich habe schon mal laienhaft gemessen, 
der RT arbeitet, die Steller auch (natürlich mit entsprechendem, 
zeitlichen Verzug).

Lange Vorrede, kurze Frage: Geht so ein Raumthermostat auch mal kaputt? 
Und wenn ja, wie kann ich das messen?

Schon mal vorab vielen Dank für die Beantwortung!

Gruß aus Bergkamen
Christoph

von neeeee (Gast)


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Bei den Heizungsfritzen tummeln sich beliebig viele Deppen. Ich war mal 
ein paar Tage in einem Hochhaus mit 12 Stockwerken, da war bei allen 
senkrechten Straengen jeweils Vorlauf und Ruecklauf vertauscht. Als ob 
man nachtraeglich die Heizung im Keller verkehrt angeschlossen haette... 
Jeder Raum hatte Radiatoren 3m breit und 7cm hoch, die waren dann nur 
einen halben Meter lang warm... Als ich mich dann mal erdreistete etwas 
zu sagen wurde ich rausgeworfen...

von Thilo M. (Gast)


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>jeweils Vorlauf und Ruecklauf vertauscht.

Hehe, das hatte ich mal bei einer Solaranlage! :)
Der Heizungsmonteur, der seit 2 (!) Jahren den Fehler nicht fand sagte 
auf meinen Vorschlag, Vor- und Rücklauf zu tauschen: " .. hammer alles 
ooch jehabt, brauchst' mer nüscht erzähl'n .."

Wo sie das alles auch gehabt haben kann sich jeder selbst 
zusammenreimen. :)

von Rudolf (Gast)


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Ich habe in unserem Haus 1983 eine Fußbodenheizung "Cuprotherm" von 
Wieland Sulzer eingebaut für insgesamt 240 m² Heizfläche. Die Rohre sind 
kunststoffummantelte Kupferrohre, ergo keine Sauerstoffdiffussion, keine 
Verschlammung etc., auch nicht nach 30 Jahren.
Die Vorlauftemperatur wird abhängig von der Außentemperatur nur über ein 
Mischerventil gesteuert. Die Raumtemperatur bleibt nahezu konstant 
(+-0,5°C)beim eingestellten Wert.
Voraussetzung war allerdings die korrekte Auslegung der Rohrabstände 
aufgrund einer exakten Wärmebedarfberechnung für jeden einzelnen Raum, 
sowie die Einstellungen der Rückläufe am Heizkreisverteiler. Diese ist 
so, dass durch jedes Heizregister die gleiche Menge Wasser fließt, 
unabhängig von dessen Länge.
Da die Rohrabstände dem Energiebedarf entsprechend ausgelegt sind stellt 
sich in jedem Raum die eingestellte Solltemperatur ein.
Will ich eine geringere Temperatur haben drehe ich den Vorlauf des 
entsprechenden Raumes etwas zu.
Das alles funktioniert einwandfrei, eine Heizungsregelung, also mit 
Temperatur-Istwertrückführung, wird bedingt durch die Trägheit des 
Systemes eher ein ungenaueres Ergebnis liefern. Wozu der hohe Aufwand 
für eine Regelung?
Im angelsächsiche Sprachraum würde man sagen: "keep it simple stupid"!

von Kurt W. (surfer2000at)


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Auch wenn dieser Thread schob einige Jahre alt ist, möchte ich trotzdem 
hier einige kurze Bemerkungen abgeben, da dies mein ureigenstes 
Fachgebiet ist:

Fussbodenheizungen sind äußerst träge und haben je nach Aufbau 
Zeitkonstanten von bis zu 6 Stunden und mehr.

Daraus resultierend ist eine Nachtabsenkung nicht zielführend, 
genausowenig wie eine Regelung mit Thermostat.

Grundvoraussetzung für eine zufriedenstellend funktionierende FBH ist 
eine korrekte Auslegung, richtige Einregulierung sowie eine entsprechnde 
Anlagenhydraulik.


Abschließend möchte ich noch erwähnen: Deppen gibts überall, nicht nur 
bei den "Heizungsfritzen" ... und richtiges Fachpersonal will kaum wer 
bezahlen.
Und dieser Preiskampf wirkt sich natürlich auf die Qualität des 
Personals aus.


mfG Kurt

von Klaus R. (klara)


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Kurt W. schrieb:
> Fussbodenheizungen sind äußerst träge und haben je nach Aufbau
> Zeitkonstanten von bis zu 6 Stunden und mehr.
>
Wenn ein Heizungsbauer von einer Zeitkonstante spricht deckt sich das 
nicht unbedingt mit den Vorstellungen eines Elektronikers.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitkonstante

Nachfolgender Artikel spricht bei der Zeitkonstante zumindest einmal von 
"63% Heizleistung", ein Tau ist die Zeit die beim Einschwingen das 
Systems auf bis zu 63% benötigt.
http://www.ibf-troisdorf.de/files/Uponor-Velta2.pdf
Auf Seite 9 findet man eine Tabelle wo einem "Nass System" 60 min 
zugeordnet werden.
Bei Zeitkonstanten von bis zu 6 Stunden müssen schon bauliche Fehler 
begangen worden sein.

> Daraus resultierend ist eine Nachtabsenkung nicht zielführend,
> genausowenig wie eine Regelung mit Thermostat.
>
Beides kann ich nicht bestätigen. Zu dem Ergebnis kommt man auch im 
folgenden Bericht.
http://www.moehlenhoff.info/getfile.php/390bf759d2aefd6191491787c4723a96/Fachbeitrag_BVF_ERR_und_FBH_Kurzfassung_8_3_10.pdf
Ab Seite 15 geht man auf die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ein.

> Grundvoraussetzung für eine zufriedenstellend funktionierende FBH ist
> eine korrekte Auslegung, richtige Einregulierung sowie eine entsprechende
> Anlagenhydraulik.
Sollte jeder Heizungsbauer wissen. Wenn man Wäremenzähler hat, dann kann 
auch der Laie den Durchfluss messen und seine Kreise entsprechend 
regulieren.

Ich erfasse in jedem Raum die Temperatur. Da eine Fussbodenheizung in 
der Tat etwas träge ist, berechne ich den den Temperaturverlauf für bis 
zu 2 Stunden im Voraus und reagiere entsprechend. Also mit einfachen 
Heizkörperthermostaten kommt man da nicht weit.

Gruss Klaus.

von Kurt W. (surfer2000at)


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Sorry, aber nur weil es in Wikipedia steht, muss das lange nicht richtig 
sein.
Den Bericht von Uponor-Velta stelle ich auch gar nicht in Frage, nur 
gilt das genau für EINE bestimmte Anlage mit EINEM bestimmtem Umfeld.

Und letztendlich gibst Du mir ja recht, Du berechnest ja selber die 
gewünschte Temperatur für 2 Stunden im Voraus - ich sagte ja bis zu 6 
Stunden.
Das gilt eben für Dein Gebäude, beim Nachbar kann es total anders 
aussehen.

Bezüglich des benötigten Energieaufwands macht es im Normalfall keinen 
meßbaren Unterschied, ob du mit immens viel technischen und 
fehlerbehaftetem Aufwand eine Einzelraumregelung für eine FBH 
realisierst oder einfach nur eine witterungsgeführte 
Vorlauftemperaturregelung nimmst. (siehe den Beitrag von Rudolf).

mfG Kurt

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Kurt W. schrieb:
> Sorry, aber nur weil es in Wikipedia steht, muss das lange nicht richtig
> sein.

In diesem Fall kannst Du Wikipedia ruhig trauen. Der Funktionsverlauf 
von einer Auf- und Entladung eine Kondensators oder anlalog dazu einer 
Induktivität, gehört schon zu den ersten Grundlagen die im Bereich der 
Elektronik vermittelt werden.

> Den Bericht von Uponor-Velta stelle ich auch gar nicht in Frage, nur
> gilt das genau für EINE bestimmte Anlage mit EINEM bestimmtem Umfeld.
>
Ich habe auch nur 5 Minuten gegoogelt. Aber der Bericht ist doch aus 
meiner Sicht gut mit Fakten unterlegt. Das "Nass System" mit 60 min 
vergleichen die da ja mit dem Uponor-Velta mit 27 min. Insofern hätten 
die ja die konventionelle Bauweise noch schlechter aussehen lassen 
können.

> Und letztendlich gibst Du mir ja recht, Du berechnest ja selber die
> gewünschte Temperatur für 2 Stunden im Voraus - ich sagte ja bis zu 6
> Stunden.
Das sagt aber nichts genaues über meine Zeitkonstante aus. Ich habe nur 
festgestellt das ich Reaktionszeiten von 1 - 2 Stunden habe. Wenn ich 
z.B. zu spät abschalte, dann bewirkt das Nachheizen eine Überschreitung 
des Sollwertes, einen Überschwinger. Also würde ich Energie vergeuden.

> Das gilt eben für Dein Gebäude, beim Nachbar kann es total anders
> aussehen.

Ich denke meine Nachbarn haben durchweg 6 cm Estrich.

>
> Bezüglich des benötigten Energieaufwands macht es im Normalfall keinen
> meßbaren Unterschied, ob du mit immens viel technischen und
> fehlerbehaftetem Aufwand eine Einzelraumregelung für eine FBH
> realisierst oder einfach nur eine witterungsgeführte
> Vorlauftemperaturregelung nimmst. (siehe den Beitrag von Rudolf).

Wie ich schon sagte, der nachfolgende Bericht sieht das anderes. Und ich 
selber kann das nur bestätigen.
http://www.moehlenhoff.info/getfile.php/390bf759d2...
Ab Seite 15 geht man auf die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ein.

Gruss Klaus.

von Udo S. (urschmitt)


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Klaus Ra. schrieb:
> Wie ich schon sagte, der nachfolgende Bericht sieht das anderes. Und ich
> selber kann das nur bestätigen.
> http://www.moehlenhoff.info/getfile.php/390bf759d2...

Was du da aber nicht beachtest: Das dort betrachtete Gebäude ist hach 
Wärmeschutzverordnung 1977 gedämmt. Nimmst du im Vergleich dazu ein 
modernes Gebäude dann ist das um ein vielfaches besser gedämmt und 
abgedichtet. Das heisst der Wärmeverlust beträgt vieleicht nur 1/4. Also 
ist die Trägkeit des Systems bzgl. Auskühlung/Wärmeabfuhr nur noch ein 
Viertel so schnell, bzw. 4 mal langsamer!

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