Hallo Ich habe ein Problem bei einer Überlegung und würde gerne darüber fachsimpeln. Es geht um die "echte" maximale Frequenz einer seriellen Übertragung. Für die Bestimmung eines Tiefpass bräuchte ich die fc für eine serielle 8n1 Übertragung mit 57600 Baud. Jedoch bin ich mir unsicher welche maximale Frequenz bei der Übertragung auftritt. Ich habe mir folgendes überlegt: Für die Übertragung von zwei (binären) Zeichen braucht es maximal 1/T an Frequenz. (|_-| = 2 bit) Das bedeutet, dass pro 1/2T Zeiteinheiten ein baud oder in diesem Fall 1 bit übertragen wird. Jedoch ist die rise time sicher geringer als (1/2)/2T damit der (asynchrone) Empfänger zum Abtastzeitpunkt den Zustand der Leitung (sicher) erkennen kann. Dadurch erhöht sich natürlich auch die maximale Frequenz. Ist es möglich ohne eine Messung vorzunehmen die (ungefähre) maximale Frequenz bei einer asynchronen seriellen Übertragung mit 57600 baud 8n1 mit 5,5V zu berechnen ohne das Spektrum zu messen? Für Anregungen wäre ich sehr dankbar. lg.
gmp schrieb: > Übertragung mit 57600 baud 8n1 mit 5,5V zu berechnen Hast du jetzt 5V TTL oder richtige Treiber? http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/sn75c188.pdf Die richtigen Treiber sind eh über die Slew Rate bandbreitenbegrenzt. z.B. der 75C188 schafft die Flanke in 1,5us bei voller Kabellänge (2500pF). wenn man mal annimmt daß die 1,5us für die maximale Baudrate von 115200 ausgelegt sind (15% der Bit-Zeit) könnte man bei 57600 Baud auf 3us Anstiegszeit (einschließlich Kabelkapazität) limitieren. 3us Risetime mal Pi = 10 us Periodendauer oder 100 kHz notwendige Übertragungsbandbreite. Gruß Anja
Ganz allgemein kann man sagen, die höchste Mögliche Frequenz ist die halbe Baudrate (wenn abwechselnd Nullen und Einsen gesendet werden). Die durchschnittliche hängt natürlich von den zu übertragenden Informationen ab, man kann nochmal von der Hälfte der maximalen ausgehen. mfG ingo
Anja schrieb: > Hast du jetzt 5V TTL oder richtige Treiber? Es ist schon ein MAX232 IC drauf, jedoch zieht er die Spannung "nur" auf 5,5V Ansonsten danke für die Antwort. Ingo schrieb: > Ganz allgemein kann man sagen, die höchste Mögliche Frequenz ist die > halbe Baudrate Naja, das Problem dabei ist ja, dass die Spannung sicher keinen sinusoiden Verlauf hat, sondern der Pegel für die Signalerkennung eine gewisse Zeit mehr oder weniger konstant sein muss und dadurch die Flanken steiler werden -> höhere Frequenz.
Ingo schrieb: > Ganz allgemein kann man sagen, die höchste Mögliche Frequenz ist die > halbe Baudrate (wenn abwechselnd Nullen und Einsen gesendet werden). Die > durchschnittliche hängt natürlich von den zu übertragenden Informationen > ab, man kann nochmal von der Hälfte der maximalen ausgehen. > mfG ingo [kluchscheiß] Das reicht aber nicht als Grenzfrequenz, da wir es hier mit Rechtecksignalen zu tun haben, und die setzen sich aus eben dieser Grundfrequenz und der Reihe ihren Vielfachen zusammen, da würde ich mindestens die zur 5. Harmonische +20% als Grenzfrequenz für einen TP hernehmen, besser die 7.Harmonische. Der Tiefpas verschleift die Flanken und bestimmt die minimale Anstiegszeit. Aber das war wohl bekannt. jedoch schint niemand über forier transformation eines rechtecksignals nachgedact zu haben, deshalb der hinweiß [/kluchscheiß] edit: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung MfG Winne
p.S. Die Reihe für eine perfekte Rechteckform wäre unendlich d.h. keine frequenzbegrenzung möglich. In der Praxis reicht 5*BR/2 bis 7*BR/2 MfG Winne ;-)
Winfried J. schrieb: > jedoch schint niemand über forier transformation eines rechtecksignals > nachgedact zu haben, deshalb der hinweiß Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein daß man näherungsweise die max Frequenz aus der Anstiegszeit ausrechnen kann. (s.o.) Gruß Anja
Nach Norm darf die Flankensteilheit 30 V/µs nicht überschreiten. Soviel also zum Thema Rechteck...
@ anja, das ist schon klar. Nur war dem TO dieser Zusammenhang offenbar nur rudimentär bewusst und beim zitierten Poster schien die Idee davon vollkommen unter den Tisch gefallen. Weshalb ich das noch mal verdeutlichen wollte. Das der Treiber dies Flankensteilheit schafft und selbige genormt ist, ist ein anderes Thema. Die Frage ist, was konkret ist zu erwarten und hier hat der TO auf die Baudrate abgehoben, was genau betrachtet keine Rolle für den Treiber spielt, wenn die Baudrate niedriger eingestellt wird, arbeitet er mit der gleichen anstiegszeit die im datenblatt definierten Leitungsparameter vorrausgesetzt.Die Daten des Treibers erreichen zu wollen wäre natürlich nur für den Fall von Interesse, wenn man diesen voll auszulasten gewillt ist. Jedoch spielt die Baudrate zum Beispiel bei der Verifizierung der Übertragunsleitung eine entscheidende Rolle, da diese einen Tiefpass darstellt dessen Eckfrequenz über der zu erwartenden höchsten Frequenz liegen sollte, damit am Ende wenigstens annähernd Rechteck herrauskommt. das kann auch eine kostenfrage werden, z.b. in großen Industrieanlagen. bei unseren Aufzügen läuft der CAN_bus offt über billigste Leitungen (Hühnerleiter) aber eben mit entsprechendem Aderabstand um die parasitären Kapazitäten in den griff zu bekommen. (Das hat jedoch mit unter einen blöden störpegel zur folge, da die Leiter nicht den annähernd gleichen störfeldern ausgesetzt sind um kompensiert zu werden.) Genau dies schien mir der Punkt zu sein, welchen der TO im Auge hatte. MfG Winne ;-)
> Ist es möglich ohne eine Messung vorzunehmen die > (ungefähre) maximale Frequenz bei einer asynchronen seriellen > Übertragung mit 57600 baud 8n1 mit 5,5V zu berechnen ohne das Spektrum > zu messen? messen oder nicht messen, das isthier die Frage ;-) bestimmen läst sie sich rechnerisch 5*BR/2 sollte genügen aber das schrub ich ja schon ;-D MfG Winne
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