Hi, stehe grad vor der Entscheidung, welches Protokoll ich für ein paar Geräte verwenden soll, die ich auf einfache Weise über einen Eindraht-Bus vernetzen möchte. Das Produkt soll ggf. auch im kleinen Rahmen verkauft werden. Aufgrund der Timingvoraussetzungen, die mein Projekt hat, ist sowas wie das bekannte 1-Wire-Protokoll ideal geeignet. Der Testaufbau funktioniert auch bereits problemlos mit 80 Meter Kabel. Die Frage ist die: Wenn ich das gleiche Protokoll wie diese 1-Wire-Produkte nehme, verhalte ich mich dann: --> Mustergültig, weil ich mich an offene Standards halte, und nicht für jeden Sch*** wieder mal ein neues Protokoll erfinde (Letzteres wäre im Prinzip sogar die einfachere Lösung, aber halt nicht kompatibel) oder aber: --> Sträflich, weil ich irgendwelche Patente verletze? Der Witz ist ja der, wie gesagt, das Timing das die anderen 1-Wire-Produkte verwenden, drängt sich für mich wirklich auf. Passt halt gut zu meiner Anwendung. (6 Mikrosekunden Low-Pegel, etwa das Doppelte abwarten, usw.) Wie sieht das mit den Patenten für diese Übertragungsverfahren generell aus? Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland bekanntlich nicht existieren, oder ist das ein "normales" Patent, das es in Deutschland trotzdem geben kann? Wenn ich irgendwas Anderes nehme, z.B. Profibus, CAN, AS-BUS, uvm. usw. usw.usw., wäre das da anders? Sind das Softwareerfindungen oder definiert man so ein Schnittstellenprotokoll als "computerimplementierte Erfindung" oder was auch immer, was dann irgendwer für sich beanspruchen kann? Viele Grüße, Werner
Wenn es um 80m Kabel geht, wuerd ich etwas anderes nehmen. Der 1-wirebus ist nicht fuer solche distanzen gedacht. Stichwort EMV.
Die Frage darf dir nur ein Rechtsanwalt beantworten, alle anderen bekommen Ärger. Ich persönlich habe aber noch nie von patentierten Protokollen gehört, aber ich weiß auch nicht alles. Steht denn nichts im Datenblatt, z.B. vom DS18S20? Wenn es ein Patent geben sollte, hat Maxim das dort doch sicher angegeben. Der Begriff "Onewire" ist aber lt. Wikipedia ein eingetragenes Markenzeichen von Dallas/Maxim. Das darf man dann natürlich nicht so einfach als verwenden. Ich persönlich finde dieses Protokoll übrigens ziemlich umständlich. Das wird wohl nur dadurch gerechtfertigt, dass es sich mit wenig Hardwareaufwand in die Clients implementieren lässt. Die brauchen z.B. dann keinen Taktgenerator für die Übertragung. Je nach Anwendungszweck kann ich mir da bessere Protokolle vorstellen. Manchester-Codierung hat z.B. den Vorteil, dass man gleichzeitig auch den Takt überträgt. Im Bereich Mikrocontroller/Computer wäre ein an RS485 angelehntes Protokoll denkbar. Die Umschaltung Senden/Empfangen ist da ja schon drin, nur der Hardwaretreiber (Open Collector statt differentiell) wäre anders - und die Datenrate natürlich viel kleiner. Softwaremodule gibt es dafür reichlich und viele µCs haben einen Hardware-UART an Bord.
Wenn es was ordentliches sein soll, nimm CAN-Bus. Als Low-Speed geht das auch über einen Draht (Open-Drain). Und die Hardware nimmt Dir die ganze Protokollarbeit ab. Peter
... Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland bekanntlich nicht existieren ... Dreimal kurz gelacht - Ha - Ha - Ha (siehe FAT32).
Martin schrieb: > ... Handelt es sich dabei um Softwarepatente, die in Deutschland > bekanntlich nicht existieren ... Verfahren können patentiert werden, wenn sie bestimmte Gegebenheiten der Hardware berücksichtigen. Wenn du darauf achtest, nicht mehr Speicher zu benutzen, als da ist, hast du dieses Kriterium quasi erfüllt.
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