Hallo, ich suche einen für mich passenden OP-Amp. Beim stöbern durch die Seiten von Linear und Analog bin ich auf den Begriff '16-Bit-Accurate' gestoßen. Was bedeutet das? Ich habe Ops mit besseren Rausch-, Offset- usw. Werten bei dem gleichen Hersteller gefunden, wo das nicht stand. Was will der Hersteller also damit sagen?
16-Bit-Accurate: Lt1468 http://www.linear.com/pc/productDetail.jsp?navId=H0,C1,C1154,C1009,C1021,P86473 Kein 16-Bit-Accurate: LT6230, trotzdem für AD-Wandler geeignet: http://www.linear.com/pc/productDetail.jsp?navId=H0,C1,C1154,C1009,C1026,P2394 Beide OPs haben ein vergleichbares Verstärkungs-Bandbreite-Produkt, beide werden zum treiben von AD-Wandlern angepriesen. Der Letzte OP hat das geringere Spannungsrauschen und ist kein '16-Bit-Accurate'. Warum?
Tux schrieb: > Der Letzte OP hat das geringere Spannungsrauschen und ist kein > '16-Bit-Accurate'. Warum? Weil die Bezeichnung von einem anderen Marketingmenschen geschrieben wurde? Weil man Platz für das "Rail-to-Rail Output" in der Bezeichnung brauchte? Andreas
Weißt du das, oder vermutest du das? Die Bezeichung '16-Bit-Accurate' wird sparsam verwendet, obwohl sie, mein Eindruck, das gewichtigere Argument von beiden ist.
Das wird einfach nur ein OPAMP sein, der: * R2R * Hohe Präzision * Hohe Slew-Rate/Wenig Verzerrung * Einen geringen Rauschabstand hat. * (Fast) Beliebigen Punkt hier einfügen ;-) hat.
>Der Letzte OP hat das geringere Spannungsrauschen und ist kein >'16-Bit-Accurate'. Warum? Naja, ganz einfach: Der LT6230 hat bei +/-5V Versorgungsspannung bis zu 500µV Offsetspannung. 16bit unter 5V wären 5V/65536 = 76µV. 500µV sind 6,5 mal mehr, also nicht 16bit-tauglich. Der LT1468 dagegen erzeugt 10V Ausgangsspannung bei 75µV maximaler Offsetspannung, ist also 16bit-tauglich. Kai Klaas
Simon K. schrieb: > * Einen geringen Rauschabstand hat. Ich meinte natürlich einen hohen Rauschabstand *HUST !
Moin, eine allgemeine Definition gibt es nicht, soweit ich weiß. In dem Datenblatt eines AD-Wandlers von Analog habe ich diesbezüglich etwas über die Einschwingzeit des OPVs gelesen. Bei 16-Bit-Genauigkeit muss der OPV innerhalb einer gewissen Zeit auf 0,0015% Genauigkeit eingeschwungen sein, bei einem Sprung von Min. auf Max.. 16-Bit-Genuigkeit ohne die Zeitangabe, wann der OPV Ausgang das erreicht hat, ist also nicht wirklich etwas wert. Ich glaube das stand im Datenblatt des AD7655, kannst ja mal nachsehen. Tex
Tex schrieb: ... > 16-Bit-Genuigkeit ohne die Zeitangabe, wann der OPV Ausgang das erreicht > hat, ist also nicht wirklich etwas wert. Naja, solch hohe Genauigkeiten benötigt man "meistens" in langsameren Systemen, so dass die Einschwingzeit bei entsprechender Beschaltung vernachlässigbar ist. Also sind bei einem solchen OPV sämtliche Gleichgrößen und Driften gering: - Offsetspannung - Eingangsströme (daraus resultierender Offset natürlich vom Innenwiderstand der Quelle abhängig...) - und deren Drift Rauschen & Klirren hat damit nix zu tun (außer es ist wirklich ne langsame, rauschende µA-Gurke von OPV).
>Naja, solch hohe Genauigkeiten benötigt man "meistens" in langsameren >Systemen... Davon wurde nichts geschrieben! Die absolute Offsetspannung ist weniger interessant, die kann man rauskalibieren. Die Slewrate hingegen ist sehr wichtig, denn die Frequenz bis zu der man den OP bei der geforderten Genuigkeit gebrauchen kann geht schnell nach unten. 'Langsame' Audiosysteme mit 48KHz sollten 16-Bit-Genuigkeit liefern. Da ist der 2Mhz-Präzisions-Zero-Drift-Op bei einem Verstärkungsfaktor von 1 überfordert. Typisch findest du da Offsetspannungen von <50uV und einen Drift kleiner als 200nV/Grad. Der AD8021 (angepriesen als 16-Bit-Typ!) hat in dieser Hinsicht schlechte Werte: -Offset 1mV -Drift 0,5mV/Grad Der Grund, warum er als 16-Bit-Typ bezeichnet wird ist seine Settling-Time: Settling Time auf 0,01%: 23ns Abschätzung der Einschwingzeit auf 0,0015%: Log(0,0015)/Log(0,01) = 32ns Den OP kannst du (bei 16-Bit-Genauigkeit) bis 30MHz benutzen (bei A=1), obwohl seine Grenzfrequenz über 200MHz liegt. Der Einfluss, den der Verstärkungsfaktor auf die Einschwingzeit hat kommt jetzt hinzu: Für V=100 gilt dann: (Verstärkungsbandbreiteprodukt für 16-Bit-Genauigkeit = 30MHz) 30MHz/100 = 300KHz. Damit taugt dieser Typ für Audioanwendungen. Bei einen Mittelklasse OPV mit einer Settlingtime von 1,1us auf 0,1% sieht es da viel schlechter aus. Es wäre schon interessant, auf welche Abtastrate der Fragensteller zielt.
Tex schrieb: ... > Es wäre schon interessant, auf welche Abtastrate der Fragensteller > zielt. So ist es. Keine Frage, dass ich für Audio keine Amps mit 1ms settling time nehme. Da nehme ich entsprechende Audio OPV, wo es diese Angabe nicht mal gibt! ;) Spass beiseite, die Eingänge bis zum ADC die ich bisher "gebaut" habe (und das sind nicht wenige), hatten meist Anforderungen entweder gutes SNR/THD (>100dB) mit "geringer" Genauigkeit (1% bis 0.1%) (Akustische Messtechnik, fs bis 200kHz), oder hohe Genauigkeit deutlich besser als 0.1%, alles andere fast egal, Abtastraten bis höchstens 10kHz. Geht alles noch besser, musste aber alles bezahlbar und low power und klein sein.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.