Kann mir jemand sagen, warum man invertierende Opamps so häufig einsetzt? Haben die Vorteile gegenüber der nichtinvertierenden Beschaltung? Viele Grüße Stephan
Stephan Ro. schrieb: >Haben die Vorteile gegenüber der nichtinvertierenden >Beschaltung? Man kann damit Verstärkungen kleiner als 1 erreichen.
Ja, die können Verstärkungen kleiner 1, ist mit invertierenden Verstärkern nicht so leicht zu drehen. OK, "Verstärkungen" kleiner 1 könnte man auch mit einem Spannungsteiler machen aber auch der invertierende Verstärker verhält sich am Ausgang wie eine Spannungsquelle was ja auch schonmal nützlich sein kann.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Man kann damit Verstärkungen kleiner als 1 erreichen. und Spannungen addieren und integrieren und ...
OP Fan schrieb: > und Spannungen addieren und integrieren und ... Diese OP-Schaltungen haben eigene Namen ;)
Nachteil: Beim invertierenden Verstärker entspricht der Eingangswiderstand dem R1 der Beschaltung, beim nicht invertierenden entspricht der Eingangswiderstand dem des + Eingangs, ist also wesentlich höher. Vorteil: Beim invertierenden Verstärker bleiben die beiden Eingänge ständig auf dem gleichen Potential, beim nicht invertierenden machen die beiden Eingänge ständig den Spannungshub der Eingangsspannung mit, die Gefahr bei Störimpulsen übersteuert zu werden ist beim nicht invertierenden größer.
Peter R. schrieb: > Beim invertierenden Verstärker bleiben die beiden Eingänge ständig auf > dem gleichen Potential, beim nicht invertierenden machen die beiden > Eingänge ständig den Spannungshub der Eingangsspannung mit, die Gefahr > bei Störimpulsen übersteuert zu werden ist beim nicht invertierenden > größer. Aus dem gleichen Grund macht sich beim invertierenden Verstärker eine schlechte Gleichtaktunterdrückung des Opamps praktisch praktisch nicht bemerkbar. All die genannten Vorteile des invertierenden Verstärkers sind aber marginal. In der Realität sieht es meistens ganz einfach so aus, dass ein invertierender Verstärker dort eingesetzt wird, wo man das Signal tatsächlich invertieren möchte und einen nichtinvertierenden, wenn das Signal nicht invertiert werden soll. Wenn man eine hohe Eingangsimpedanz braucht, kommt sowieso nur ein nichtinvertierender Verstärker in Frage.
Da beim invertierenden Verstärker beide Eingänge praktisch auf 0V liegen, spielen Abweichungen der Linearitär, der Offsetspannung und des Offsetstroms über den common mode input Bereich keine Rolle. OpAmps in nicht-invertierender Schaltung müssen hingegen hohe (gute) Werte in der CMRR common mode rejection rate haben. Für niedrigst-Rausch-Anwendungen hätte man aber doch gern nicht-invertiert.
>Kann mir jemand sagen, warum man invertierende Opamps so häufig >einsetzt? Tut man das? >Haben die Vorteile gegenüber der nichtinvertierenden >Beschaltung? Ja und nein. Die beiden Beschaltungsarten sind einfach unterschiedlich, und hat das Vor- und Nachteile zugleich. Da beim invertierenden Verstärker die Noise Gain immer größer ist als die eingestellte Signalverstärkung, machen sich hier Offsetspannungen beispielsweise stärker bemerkbar. Bei V=-1 hat man beispielsweise am Ausgang die doppelte Offsetspannung als bei V=1. Auch tragen die Beschaltungswiderstände viel stärker zum Rauschen bei als beim nicht-invertierenden Verstärker. Soll beispielsweise eine Verstärkerstufe eine Eingangsimpedanz von 47kOhm haben und von einer 100R-Quellimpedanz getrieben werden, hat man beim invertierenden Verstärker rund 47kOhm Widerstandsrauschen, beim nicht-invertierenden Verstärker dagegen nur 100R Widerstandsrauschen. Durch die Verstärkungseinstellung kommt zwar noch etwas hinzu, das kann aber erheblich kleiner gehalten werden, als beim invertierenden Verstärker. Kai Klaas
Vielen Dank für die Antworten! Jetzt sehe ich klarer. Viele Grüße Stephan
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