Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SMD- und Luftspulen - Unterschied


von Spule (Gast)


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Hallo.

Wo genau ist der Unterschied zwischen SMD-Spulen und Luftspulen, also um 
einen Zylinder gewickelten Drähten?

Ich hab mitbekommen, dass man mit SMD-Spulen keine LC-Oszillatoren bauen 
kann, aber wieso nicht?

von ulrich (Gast)


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Mit dem Wissen wird es halt nicht reichen für einen LC Oszillator.

SMD-Spulen sind halt Spulen für die Oberflächenmontage. Da gibt es gnaz 
verschiedene Ausführungen von, unter anderm auch Luftspulen.

Unter Luftspulen verstehlt man Spulen ohne ferromagentischen Kern, das 
muß nicht unbedingt Luft sein.

Wenn man es kann, kann man mit beidem einen LC Oszillator bauen, wieso 
auch nicht.

Ist halt so ein Vergleich von Äpfeln mit Trockenobst - nicht besonders 
sinnvoll.

von Spule (Gast)


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Das ist mir schon klar, aber es scheint ja andere Unterschiede zu geben.
Ich habe einen Oszillator auf einem Steckbrett aufgebaut. Mit Luftspule 
schwang er, mit SMD Spule, an die ich Beinchen zur Montage gelötet hab, 
nicht, obwohl beide Spulen dieselbe Induktivität haben.

von mhh (Gast)


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Spule schrieb:
> Das ist mir schon klar, aber es scheint ja andere Unterschiede zu geben.

Die Güte z.B.

Die Unterscheidet sich ja je nach angedachter Anwendung.

von Eddy C. (chrisi)


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Die SMD-Spule wird wegen ihrer kleinen Bauform einen höheren ohmschen 
Widerstand besitzen, womit sie eine niedrigere Güte besitzt. Das kann 
der Grund für das Nichtschwingen sein. Poste doch mal den Schaltplan.

von Spule (Gast)


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Ok das mit der Güte macht Sinn. Das hier war die SMD-Spule die hat nur Q 
um die 100.

Im Prinzip ist das die Schaltung:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Clapp_oszillator.GIF&filetimestamp=20070108194422

Aber wenn ich mal so das Sortiment bei Farnell durchsehe, finde ich 
nichts mit Güte über 150. Wie hoch sollte die Güte sein und wo kaufe ich 
entsprechende Spulen am besten?

von Spule (Gast)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Spule schrieb:
> Die Spule mit maximal Q=100:
Hmmm...
1
Q Factor @ Frequency:60 @ 436MHz
So wie das Bild aussieht, ist das eine Luftspule. Der Tragkörper dürfte 
irgendeine nichtmagnetische Keramiksubstanz sein...

Welche Frequenz soll dein Oszillator denn können mit einer Spule mit 
gerade mal 100nH?

von Spule (Gast)


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Ich wollte damit 50MHz erzeugen. Dafür dürfte die Güte unter 50 liegen. 
Wie hoch sollte die Güte mindestens sein?

von mhh (Gast)


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Spule schrieb:
> Ich wollte damit 50MHz erzeugen.

Schau mal in einen UKW Tuner rein. Luftspulen oder mit Alukernen. Was 
anderes wirst Du dort nicht antreffen.

von Spule (Gast)


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mhh schrieb:
> Schau mal in einen UKW Tuner rein. Luftspulen oder mit Alukernen. Was
> anderes wirst Du dort nicht antreffen.

Ja kann ja gut sein, aber woher bekomm ich das denn? Oder wie baue ich 
es stabil und präzise?

Die Luftspule mit der meine Schaltung schwang war ja selbstgewickelt, 
aber es ist alles andere als genau. Und wenn ich sie nur etwas biege, 
auseinander ziehe oder zusammendrücken bekomm ich schon ganz andere 
Frequenzen.

von mhh (Gast)


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Spule schrieb:
> Die Luftspule mit der meine Schaltung schwang war ja selbstgewickelt,
> aber es ist alles andere als genau.

Du musst sie auf einen Plastespulenkörper wickeln, damit die Windungen 
mechanisch stabilisiert sind. Nach dem einlöten kann man auch die 
Windungen mit etwas Kerzenwachs fixieren, wenn es einfach sein soll.

Spule schrieb:
> Und wenn ich sie nur etwas biege,
> auseinander ziehe oder zusammendrücken bekomm ich schon ganz andere
> Frequenzen.

So gleichen die kleinen und fleißigen Kinderhände Tuner ab...

von Jens G. (jensig)


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>Die Luftspule mit der meine Schaltung schwang war ja selbstgewickelt,
>aber es ist alles andere als genau. Und wenn ich sie nur etwas biege,
>auseinander ziehe oder zusammendrücken bekomm ich schon ganz andere
>Frequenzen.

Ja - so wurden die Tuner unterschiedlichster Art abgeglichen. Wenn Du 
Dir so ein Ding mal genauer anschaust, dann siehst Du, daß die 
Luftspulen alles andere als wohlgeformt aussehen.

von Spule (Gast)


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Hmm vermutlich habt ihr Recht, aber irgendwie zerstört es mein Weltbild 
der Elektronik, dass es nichts präzises für diese Zwecke zu kaufen geben 
soll.
Es gibt ja sogar integrierte LC Oszillatoren also mit "2D Spulen" bei 
denen es schwingt, da muss es doch auch was als Einzelbauteil zu kaufen 
geben. Vorallem weil ich bestimmt nicht der einzige bin der sowas 
braucht.

Wenn so ein billig Oszillator in einem Gerät ist, das millionenfach 
verkauft wird, können da doch nicht ein paar Arbeiter sitzen, die an den 
Spulen rumziehen. Und wenn das Gerät hinfällt ist es wieder verstimmt.


Wie siehts denn mit sowas aus?
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=18182;PROVID=2402

Sind die geeignet?

Die Frage nach der Mindestgüte ist immer noch offen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Spule schrieb:
> Sind die geeignet?
Zitat: Induktivitätsangaben bei 20 KHz
Was meinst du: sind die geeignet?

von mhh (Gast)


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Spule schrieb:
> Sind die geeignet?

Nein, denke nicht.

Spule schrieb:
> dass es nichts präzises für diese Zwecke zu kaufen geben
> soll.

Selberwickeln auf Spulenkörper, wie schon erwähnt. Wenn Du unbedingt 
kaufen willst:

http://www.pollin.de/shop/dt/Mzc5ODkzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/HiFi/Ersatzteile/FM_Tuner_RFT_4413_13_02.html
http://www.pollin.de/shop/dt/NDc5ODkzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/HiFi/Ersatzteile/FM_Tuner_RFT_4423_10.html

Ausschlachten, da ist drin was Du willst.

Spule schrieb:
> Wenn so ein billig Oszillator in einem Gerät ist, das millionenfach
> verkauft wird, können da doch nicht ein paar Arbeiter sitzen, die an den
> Spulen rumziehen.

Jetzt schon.  :(
Früher wurde per Spulenkern und Trimmkondensator abgeglichen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Das ist das (echte) Datenblatt der Spule:
http://www.fastrongroup.com/products/inductors/pdf/SMCC.pdf

Da ist die Güte und die Induktivität über der Frequenz aufgetragen. Da 
kann man sich selber ein Bild machen, ob sie geeignet ist, oder nicht.

Zu deinem "Weltbild": Lothar Miller hat doch was über Keramikkörper 
gesagt. Das sind im Prinzip auch Luftspulen, weil kein ferromagnetischer 
Stoff drin ist.

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=72970

Bittesehr.

von Eddy C. (chrisi)


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Nochmal zum Problem:

Du sagst, Deine handgewickelte Spule hat den gleichen Wert wie die 
SMD-Spule. Woher weisst Du das? Hast Du das gemessen? Welcher 
Kondensator-Wert steckt im Resonanzkreis? Für 50MHz würde ich einen 
größeren Wert für die Spule wählen und den C runtersetzen.

von Spule (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Luftspule muss den richtigen Wert haben, weil die Frequenz ungefähr 
wie berechnet war. Die Schaltung ist im Anhang. Der 150p Kondensator ist 
ein Varicap, den ich vor dem Einbau gemessen hab.

von Eddy C. (chrisi)


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Du kannst die Verstärkung der Schleife noch etwas erhöhen, in dem Du den 
R4 reduzierst. R4 dient ja dazu, den Oszillator gerade so einzustellen, 
dass er anschwingt und nicht zu sehr in die Sättigung gefahren wird.

Eine Varicap als einzigen Kondensator eines LC-Kreises ist gewagt, zumal 
in dieser Anordnung die Diode auch noch leitend wird, wenn der 
Oszillator schwingt. Eine definierte Kapazität hat er so jedenfalls 
nicht.

von Jens G. (jensig)


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>Der 150p Kondensator ist ein Varicap, den ich vor dem Einbau gemessen hab.

Das ist doch schon wieder Quatsch. Den hast Du bei 3,5V vermessen? Denn 
ungefähr diese Spannung wird an dem anliegen in deiner Schaltung, und 
somit wird er eine deutlich niedrigere C haben, als Du in klinisch 
reiner Umgebung gemessen hast.

Wieso ist da überhaupt ein Varicap drinne? Wenn schon, dann einen C 
einbauen, der deutlich größer als C2 und C3 ist. Oder andersherum 
gesagt, ich würde C1 mit 1n dimensionieren, und dafür C2 mit 150p 
versehen, damit das Übersetzungsverhältnis C3/C2 deutlich besser wird.

von Spule (Gast)


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Ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Das ist kein Varicap was ja nichts 
anderes als variable Kapazität heißt. Es ist ein Trimmerkondensator, den 
ich vor Einbau gemessen habe.


Welchen Sinn hätte es sonst gehabt eine Kapazitätsdiode vor Einbau zu 
messen, wenn die Kapazität von der Spannung abhängig ist und außerdem 
über das Datenblatt ersichtlich ist?

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