Hallo! In den üblichen Schaltungen zu Gegentakt-Schaltnetzteilen ist der Trafo sekundärseitig immer mit 2 Wicklungen und Mittelabgriff vorgesehen. Gleichrichtung erfolgt über 2 Dioden als Mittelpunktgleichrichter. Hat das ausser der geringeren Diodenverluste auch Gründe bzgl. Skineffekt? Wenn ich das richtig sehe, fließt in jeder Wicklung so nur ein pulsierender Gleichstrom, während bei einer Einzelwicklung mit Brückengleichrichter ein Wechselstrom fließen würde. Andererseits fließt beim Brückengleichrichter der Drosselstrom während den Schaltpausen durch den Gleichrichter und nicht durch den Trafo.
Gegentaktschaltungen sind dazu da, beide Halbwellen auszunutzen, und dabei (augangsseitig) nur eine Flußspannung zu verlieren (bei einem Brückengleichrichter hätte man ja zwei Uf Verlust - or allem bei niedrigen Spannung unschön)
Das ist klar. Aber hat es auch Auswirkungen auf den Skineffekt?
vermutlich nicht. Der Skineffekt hängt in erster Linie von der Frequenz ab, und vom geometrischen Aufbau der Wicklungen hängt der Proximityeffekt ab.
Es gibt bei Schaltnetzteilfrequenzen bereits einen Einfluss des Skineffekts vor allem bei Strömen über 1A und den daraus resultierenden Kerngrössen und Drahtquerschnitten, der durch mehrere parallele Drähte oder Blech umgangen wird, aber die Wicklungsart die du meinst erlaubt Gegentaktansteuerung ohne Vollbrücke, zielt also auf die Vermeidung eines Transistor-Schaltverlustes.
MaWin schrieb: > aber die Wicklungsart die du meinst erlaubt Gegentaktansteuerung ohne > Vollbrücke, zielt also auf die Vermeidung eines > Transistor-Schaltverlustes. Ich würde mir also ausser höheren Diodenverlusten keine weiteren Nachteile einhandeln, wenn ich sekundärseitig nur eine Wicklung mit Brückengleichrichterschaltung (aus Schottky) verwende? Schon wieder was dazugelernt :)
Günther schrieb: > Ich würde mir also ausser höheren Diodenverlusten keine weiteren > Nachteile einhandeln, wenn ich sekundärseitig nur eine Wicklung mit > Brückengleichrichterschaltung (aus Schottky) verwende? Wenn sich das auf das von Dir genannte SNT bezieht: Du hast nur noch die Hälfte an Ausgangsstrom zur Verfügung. Denn der Draht ist dünner am Trafo. Das funktioniert in der 2-Dioden-Variante, weil nur eine Halbwelle durch muss.
mhh schrieb: > Wenn sich das auf das von Dir genannte SNT bezieht: Du hast nur noch die > Hälfte an Ausgangsstrom zur Verfügung. Denn der Draht ist dünner am > Trafo. Das funktioniert in der 2-Dioden-Variante, weil nur eine > Halbwelle durch muss. Der Leiterquerschnitt ist vorläufig mal aussen vor. Der wird dann passend gewählt.
>Ich würde mir also ausser höheren Diodenverlusten keine weiteren >Nachteile einhandeln, wenn ich sekundärseitig nur eine Wicklung mit >Brückengleichrichterschaltung (aus Schottky) verwende? Schau dir mal PC-Netzteile an. Da gibt es entweder Einweg- oder Zweiweg-Gleichrichtung. Meist Einweg, also keinesfalls Brückenschaltung.
Michael_ schrieb: > Schau dir mal PC-Netzteile an. Da gibt es entweder Einweg- oder > Zweiweg-Gleichrichtung. Meist Einweg, also keinesfalls Brückenschaltung. Ich weiß. Deshalb versuch ich ja rauszufinden, aus welchen Gründen. Ob es nur die Diodenverluste oder noch weitere Gründe hat.
Günther schrieb: > Deshalb versuch ich ja rauszufinden, aus welchen Gründen. Ob > es nur die Diodenverluste oder noch weitere Gründe hat. Es geht um Wirkungsgrad. Bei 3,3 oder 5 V ist eine Flussspannung mehr schon entscheidend.
Ob Ein- oder Mehrweggleichrichtung ist eine Frage der Welligkeit. Bei den hohen Frequenzen ist das nebensächlich. Entscheident ist das Integral unter Strom und Spannung.
Weils hier herpasst, vergleich auch mal mit dem "Current Doubler" Gleichrichter. Ist aber auc nicht besser als "center tapped"
Die Aufteilung der Primärwicklung in zwei Teile und die Sekundärwicklung(en) dazwischen anordnen: hat mit der Streuung des Magnetfeldes zu tun. Nur eine einzelne Wicklung primär bringt erheblich höhere Spannungsspitzen an den HV-Schalttransistoren. Dann ist eine deutlich aufwändigere Schaltung notwendig, um die Schaltspannungsspitzen aufzufangen.
> Andererseits fließt beim Brückengleichrichter der > Drosselstrom während den Schaltpausen > durch den Gleichrichter und nicht durch den Trafo. Da tust Du gut daran, eine zusäzliche Schottky zu spendieren. Im Gleichrichter hast Du ja zwei in Reihe. > Nur eine einzelne Wicklung primär bringt erheblich höhere > Spannungsspitzen an den HV-Schalttransistoren. > Dann ist eine deutlich aufwändigere Schaltung notwendig, > um die Schaltspannungsspitzen aufzufangen. Um das zu umgehen, verwenden man gerne Resonanzwandler und / oder Vollbrücken. > Ob Ein- oder Mehrweggleichrichtung ist eine Frage der Welligkeit. > Bei den hohen Frequenzen ist das nebensächlich. > Entscheident ist das Integral unter Strom und Spannung. Nicht nur, bei Einweggleichrichtung ist der Stromflusswinkel (duty factor) schlecht, was eine höhere Verlustleistung (P=R*I*I) aller Bauteile inkl. Wicklungen hervorruft. > Wenn sich das auf das von Dir genannte SNT bezieht: > Du hast nur noch die Hälfte an Ausgangsstrom zur Verfügung. Dafür hast Du aber die doppelte Ausgangsspannung, wenn Du die beiden äußeren Anschlüsse der Wicklung nimmst. allgemein: IN PC-Netzteilen hat der Trafo auch deshalb Mittelpunktschaltung, weil dann eine gemeinsame Nutzung der 5V- Wicklungen (die entsprechend stärker ausgelegt ist) möglich ist. S--DIO+----.----SD--> 12V S | S--DIO+--.------SD--> 5V S | | S-------------------> Gnd S | | S--DIO+-- | S | S--DIO+---- SD = gemeinsame Speicherdrossel Man muss bei der Gleichrichtung unterscheiden, ob normaler 50Hz-Netztrafo oder Schaltnetzteil vorliegt. Bei Schaltnetzteil kommt es auch noch auf die Unterart an, bei einem Sperrwandler oder einem EintaktDurchflusswandler bringt eine Vollweggleichrichtung nichts.
ePofi schrieb: > allgemein: > IN PC-Netzteilen hat der Trafo auch deshalb Mittelpunktschaltung, weil > dann eine gemeinsame Nutzung der 5V- Wicklungen (die entsprechend > stärker ausgelegt ist) möglich ist. Die, die ich seziert habe, haben getrennte Wicklungen für 5V und 12V. Aber ich will mir eh einen neuen Trafo wickeln, daher die Frage ob mit Mittelanzapfung für Mittelpunktgleichrichtung oder ohne für Brückenschaltung.
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