Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überstromabschaltung


von Emil (Gast)


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Hallo allerseits,

ich versuche mir gerade eine Überstromabschaltung für einen Verstärker 
zu bauen.

Dabei möchte ich den Strom per Hall Sonde aufnehmen und mit aktivem 
Vollweggleichrichter gleichrichten, über eine Referenzspannungsquelle 
und Komperator das Fehlersignal ausgeben.

Was mir nicht so ganz klar ist, ist wie ich den Effektiv, bzw. den 
Gleichrichtwert aus dem Signal ziehen kann.

Geht das mit einem RC-Glied als Integrator? Und wenn ja, wie wird der 
dimensioniert?

Wäre über Rat und Hilfe sehr dankbar...

Gruß Emil

von hmmm (Gast)


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soweit ich informiert bin benutzt man Hallsensoren um Magnetfelder zu 
detektieren. Dass man damit Strom messen kann ist mir neu.
Warum nimmst du nicht einfach einen Shunt Widerstand, verstärkst die 
spannung die an diesem abfällt auf einen gewissen wert und führst das 
einem Komparator zu der dir dann bei überschreiten einer gewissen 
spannung das ganze abstellt.

von MaWin (Gast)


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> Was mir nicht so ganz klar ist, ist wie ich den Effektiv,
> bzw. den Gleichrichtwert aus dem Signal ziehen kann.

Tja, das liegt daran, daß Musiksignale kein Sinus sind.

Da gibt es zwischen dem Mittelwert, wie ihn ein RC-Glied bildet, und dem 
Effektvewert keine direkte mathematische Abhängigkeit.

Gute Elektronik behilft sich mit dem Heizen eines NTC
http://www.analog.com/static/imported-files/design_handbooks/17505283758302176206322RMStoDC_Cover-Section-I.pdf

schlechte Elektronik (TrueRMS Multimeter) verzweifeln jenseits der 
100Hz, sind also schon für Audiosignale unbrauchbar.

vergiss also einfach TrueRMS,
prüfe nur auf Überschreitung eines maximalen positiven oder negativen 
Stroms.

von Christian (Gast)


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hmmm schrieb:
> soweit ich informiert bin benutzt man Hallsensoren um Magnetfelder zu
> detektieren. Dass man damit Strom messen kann ist mir neu.

Und wenn ein Strom fließt, entsteht ein Magnetfeld, was man mit einem 
Hallsensor messen kann. Als IC gibts das beispielsweise im ACS712 von 
Allegro. Einer der Vorteile gegenüber einem Shunt besteht darin, 
galvanisch vom Leistungskreis getrennt zu sein.

> Warum nimmst du nicht einfach einen Shunt Widerstand, verstärkst die
> spannung die an diesem abfällt auf einen gewissen wert und führst das
> einem Komparator zu der dir dann bei überschreiten einer gewissen
> spannung das ganze abstellt.

Je nachdem, wie die Ausgangsstufe des Verstärkers gebaut ist, muss man 
da aufpassen. Wenn es eine Brückenschaltung ist, kann man seine 
Elektronik natürlich nicht auf Schaltungsmasse des Verstärkers beziehen. 
Das heisst nicht, dass es nicht möglich wäre auch einen Shunt zu 
benutzen. Aber es heißt, dass man aufpassen muss :-)

Grüße
Christian

von Klaus R. (klara)


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Hallo Emil,
....eine Überstromabschaltung für einen Verstärker
Sollen die Transistoren geschützt werden oder Lautsprecher?
Bei den Transistoren sind die SOA - Grenzen zu berücksichtigen. Kurze 
Impluse können dort sehr viel höher sein als ein Dauerstrom. Bei 
Lautsprechern ist es ähnlich, nur vielleicht noch krasser. Der Bass 
verträgt einen viel ernergiereicheren Impuls als ein Hochtöner. In der 
Spitze könnte beide Impulse gleich hoch sein. Begrenzungen für 
Lautsprecher berücksichtigen dies mit RC-Netzwerken.
Aber eine einfache Begrenzung ist besser als keine.
Gruss Klaus.

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