Hat jemand eine einfache Idee für ein kostengünstiges Kalibrierbad? Früher hatte ich ein Präzisionswasserbad von der Fa. Assistent. Die Teile gab es auch von Julabo. Leider halt sehr teuer. An einem Poti konnte man die Temperatur einstellen. Eine Pumpe wälzte das Wasser im Behälter um, so daß überall die gleiche Temperatur herrschte. Die Temperatur wurde auf 0.1°C oder genauer gehalten. Für die Kalibrierung der Sensoren war das prima. Vielleicht kann man sowas ja günstig bauen? Ein Heizelement aus der Kaffeemaschine? Ein Wasserkocher mit Triac davor? Ein Regler mit ATMEGA8 oder sowas? Eine Pumpe? Matthias
Ein Ölbad mit Diffusor und Umwälzpumpe dürfte nicht das Problem sein, auch nicht die Regelung. Nur für eine genaue Referenzmessung musst du etwas tiefer in die Tasche greifen. Ein entsprechend genaues Handmessgerät mit Zertifikat und Schnittstelle würde z.B. einen brauchbaren Istwert für die Regelung liefern.
Kommt eben drauf an, was Du für welche Genauigkeit abgleichen willst: Eiswasser (halb und halb) hat genau 0°C, den zweiten Referenzpunkt kann man mit lauwarmen Wasser abgleichen (um die 38°C). Die genaue Wasser(-referenz-)temperatur mißt man mit einem Fieberthermometer. Diese Methode ist für Wohnraum- und Außenthermometer ausreichend.
Unter dem Namen Umwälzthermostat gibts da fertige Geräte. Leider recht teuer. Matthias
Matthias W. schrieb: > Unter dem Namen Umwälzthermostat gibts da > fertige Geräte. Du meinst sowas: http://www.igz.ch/spezial.asp?action=select&newsNO=28745&id=1078 haben wir zum Kalibrieren, teuer und präzise. Der Vorschlag mit Eiswasser und Fiberthermometer klingt gut, wenn der Temperaturbereich passt, man sollte nur auf die reinheit des Wassers achten, sonst ändert sich der Gefrierpunkt. Der Luftdruck geht auch mit ein.
Thilo M. schrieb: > Ein Ölbad mit Diffusor und Umwälzpumpe dürfte nicht das Problem sein, hast Du dazu eine konkrete Idee? Öl wäre schon gut, weil die Sensoren das wohl besser vertragen als Wasser. Meinst Du Silikonöl? Ist das günstig zu bekommen? Der Hersteller der Thermistorfühler sprach damals von einer inerten Testflüssigkeit. Keine Ahnung was das konkret war und ob man das einfach bekommen kann. > Ein entsprechend genaues Handmessgerät mit Zertifikat und Schnittstelle > würde z.B. einen brauchbaren Istwert für die Regelung liefern. Ein Thermometer für die Dunkelkammer habe ich noch. 1/10°C Absolut-Abweichung wäre kein Problem für mich. Ein PT100 oder PT1000-Element wäre ja auch noch bezahlbar in Verbindung mit einem Keithley Multimeter. Matthias
HolgerT schrieb: > Eiswasser (halb und halb) hat genau 0°C, Kühlschrank mit Eisfach habe ich. > den zweiten Referenzpunkt kann > man mit lauwarmen Wasser abgleichen (um die 38°C). Es ist schön wenn man diese Temperatur etwas konstanter hat. Wasser aus der Leitung kühlt rasch ab und dann läuft der Wert schnell weg. > Die genaue > Wasser(-referenz-)temperatur mißt man mit einem Fieberthermometer. Diese > Methode ist für Wohnraum- und Außenthermometer ausreichend. Eine gute Idee. Fieberthermometer ist da so wie ein Dunkelkammerthermometer. Matthias
Matthias W. schrieb: > hast Du dazu eine konkrete Idee? > > Öl wäre schon gut, weil die Sensoren das > wohl besser vertragen als Wasser. Unsere Ausbildungswerkstatt hat das mal gebaut, das Öl hauptsächlich wegen Temperaturen > 100°C. Die inerte Testflüssigkeit hat den Vorteil, dass sie sich nicht verunreinigen lässt und somit die Aggregatzustandsänderungen in der Temperatur nicht verändert werden. PT100 oder PT1000 ist OK, allerdings würde ich mich bei einer Billigversion mit 0.8K Genauigkeit schon hoch zufrieden schätzen. ;-)
> PT100 oder PT1000 ist OK, allerdings würde ich mich bei einer > Billigversion mit 0.8K Genauigkeit schon hoch zufrieden schätzen. ;-) 1K ist noch recht einfach, dafür tut's 2-Punkt-Regelung mit ein/ausschalten der Heizung und eben ein genauer Temperatursensor, beim Pt100 ist der Widerstand ja bekannt. 0.1K erfordert schon einen PID-Regler. 0.01K ist dann nicht mehr so einfach, solche Temperaturunterschiede hat man schon in einem Block Kupfer.
Thilo M. schrieb: > Du meinst sowas: > http://www.igz.ch/spezial.asp?action=select&newsNO=28745&id=1078 genau ! So ähnlich sah mein Teil damals auch aus. War noch viel billiger als heute. DM-Zeit. > haben wir zum Kalibrieren, teuer und präzise. Ihr Glücklichen ! > Der Vorschlag mit Eiswasser und Fiberthermometer klingt gut, wenn der > Temperaturbereich passt, man sollte nur auf die reinheit des Wassers > achten, sonst ändert sich der Gefrierpunkt. Der Luftdruck geht auch mit > ein. Das sind diese Unwägbarkeiten. Mir fehlt schlicht die Erfahrung mit welchen Fehlern man da üblicherweise zu rechnen hat. Kalibrierbäder die auch bis tief runter können sind noch mal viel teurer. "Kälte-Umwälzthermostat". Matthias
Thilo M. schrieb: > Unsere Ausbildungswerkstatt hat das mal gebaut, das Öl hauptsächlich > wegen Temperaturen > 100°C. Kannst Du da etwas mehr darüber sagen? > Die inerte Testflüssigkeit hat den Vorteil, dass sie sich nicht > verunreinigen lässt und somit die Aggregatzustandsänderungen in der > Temperatur nicht verändert werden. Es ist klar, daß ich den Sensor nicht zerstören möchte durch den Kalibriervorgang. Ich habe noch 25 Jahre alte Präzisionsthermistoren und könnte mal sehen wie genau die noch arbeiten. Außerdem sah ich, daß EPCOS auch NTC-Thermistoren hat mit nur 1% Abweichung bei 25°C. Die gibt es in verschiedenen Bauformen - mit Glas gekapselt, in SMD jedoch leider nur recht ungenau. Panasonic hat mit dem ERTJ1VS104FA 100k-Typ (DigiKey) da scheinbar was besseres. Betatherm war früher mein Favorit bzw. Fenwall. Die Sensoren waren mit 0.2°C Abweichung bei 25°C ok. > PT100 oder PT1000 ist OK, allerdings würde ich mich bei einer > Billigversion mit 0.8K Genauigkeit schon hoch zufrieden schätzen. ;-) Zunmindest dies sollte schon erreicht werden. Sonst macht der Aufwand ja wenig Sinn. Das Assistent Wasserbad war damals sehr stabil und rasch einstellbar. Weil das so gut ging gab ich die Idee mit dem massiven Messingklotz und den Löchern darin für die Sensoren wieder auf. Matthias
MaWin schrieb: > 0.1K erfordert schon einen PID-Regler. sowas ist bei den Wasserbädern drin. Per Mikrocontroller ist ja manches machbar. Wenn der Temperaturfühler rasch genug reagiert ist auch weniger Wasserumlauf nötig. > 0.01K ist dann nicht mehr so einfach, solche Temperaturunterschiede hat > man schon in einem Block Kupfer. Das ist sicher schwer als Hobbyist zu erreichen und auch eher nicht so wichtig. Die 0.1 wären schon ok. Klein und leicht wäre viel interessanter, denn so viel Platz ist ja auch wieder nicht da. So sehr oft braucht man es ja nicht. Matthias
Schau Dir als Referenz mal die TiSic506-Sensoren an. Digital und ab Werk kalibriert (+-0.1 K)
Wollte ich auch gerade sagen. Der Tsic306 würde es evtl. auch tun. Den nehme ich zum kalibrieren meiner PT100. Gibts bei Reichelt unter TSIC 306 TO92 für 5,20 Gruß MB
So Experimente mit Eiswasserbad o.ä. haben bei mir nie wirklich funktioniert. Die Temperatur ändert sich da viel zu schnell. Habe alles mögliche ausprobiert und bin dann auch auf Empfehlung bei den Tsic-Sensoren gelandet.
micha schrieb: > Schau Dir als Referenz mal die TiSic506-Sensoren an. Digital und ab Werk > kalibriert (+-0.1 K) interessant. Als Luftsensor nicht so ideal, wenn da 200uA für Eigenerwärmung sorgen. Aber in Öl sicher kein Problem. Muss man halt schauen, wie man die gut verpackt, damit die Flüssigkeit nicht an die Kontakte kommt. Matthias
Micha B. schrieb: > Der Tsic306 würde es evtl. auch tun. Den > nehme ich zum kalibrieren meiner PT100. Du siehst den TSIC genauer als die PT100 an? Der Bereich der PT100 ist meines Wissens ja größer. Der TSIC306 wird ja nur bis 45°C als so genau angegeben. Oder man muss einen anderen Typ wählen, wo sie dann einen anderen Bereich so genau hinkalibriert haben. Der hat wohl intern eine Kalibriertabelle drin. > Gibts bei Reichelt unter TSIC > 306 TO92 für 5,20 Danke für den Hinweis. Gut zu wissen ! Gruss Matthias
Ich habe mir im Baumarkt ein Aluminiumrohr besorgt Aussen Ø8mm Innen Ø6mm, das TO92-Gehäuse an einem Ende etwas rausschauen lassen und das ganze dann mit Giesharz ausgegossen. Die Anschlüsse vorher natürlich gut mit Schrumpfschläuchen versorgt. Laufen problemlos in einer Offsetfilmentwicklungsmaschine in den Entwickler- und Fixierbädern. Gruß MB
Micha B. schrieb: > Der Tsic306 würde es evtl. auch tun. Den > nehme ich zum kalibrieren meiner PT100. Du liest also mit ZACWIRE aus? Alle 100ms ein Wert? Matthias
> Du siehst den TSIC genauer als die PT100 an? > Der Bereich der PT100 ist meines Wissens ja > größer. Der TSIC306 wird ja nur bis 45°C als > so genau angegeben. Tsic-306: Genauigkeit (im Bereich 10 ... 90 °C): ±0,3 K Meßbereich: -50 ... +150 °C Auflösung: 0,1 K Kommt eben darauf an wie genau du es brauchst. Mir reichen diese Werte eben aus um meine PT100-Schaltungen einzustellen. Bin da aber auch nicht der Oberspezialist. > Oder man muss einen anderen > Typ wählen, wo sie dann einen anderen Bereich > so genau hinkalibriert haben. Der hat wohl intern > eine Kalibriertabelle drin. genau Gruß MB
Micha B. schrieb: > Ich habe mir im Baumarkt ein Aluminiumrohr besorgt Aussen Ø8mm Gute Idee, vielen Dank für den Hinweis. Bei dem alten Wasserbad hatten sie damals einen Sensor in ein Metallrohr eingegossen. Wieso das dann nach ca. 3 Jahren gestorben ist - keine Ahnung. Vermutlich muss die Feuchtigkeit von oben in den Verguss eingedrungen sein. Das Ersatzteil war nicht ganz billig und man hätte es natürlich wieder abgleichen müssen. Das ist bei den TSIC gut, daß die schon vom Werk her so genau einjustiert sind. Matthias
Micha B. schrieb: > So Experimente mit Eiswasserbad o.ä. haben bei mir nie wirklich > funktioniert. Die Temperatur ändert sich da viel zu schnell. Ist das gar nicht stabil gewesen? Laut Theorie sollte doch - solange es Eis gibt der Wert einigermaßen stabil sein? Vielleicht die fehlende Umwälzung. Matthias
Ich bin mal gespannt, wie lange die Sensoren in der Entwicklungsmaschine halten. Das ist auch mein erster Test für Dauereinsatz in Flüssigkeit. Die sind bis jetzt ca. 5 Monate drin. Das Gießharz habe ich mit einer Spritze reingesprizt - war ne ziemliche Sauerei, hat aber letztendlich geklappt. MB
Hallo, so richtig sinnvoll finde ich nur Sensoren mit einer "Austauschgenauigkeit" nach Bedarf, z.B. gibt es Pt100 in verschiedenen DIN-Klassen, wobei 1/3 DIN so etwa 0.1 Grad bedeutet. Ich verwende solche Sensoren und kalibriere sie nicht, denn dann bräuchte ich ja einen Standard mit höherer Genauigkeit. Noch viel blöder wird es nämlich, wenn eine Reparatur fällig ist und man müsste mitsamt dem Kalibrierthermostaten zum Kunden reisen. Ich schicke ihm vielmehr einen bekannt genauen Sensor mit der Post, zumindest von da ab spielt der Preis des Sensors eigentlich schon keine Rolle mehr, da ein Kundendienstbesuch auch nur in Deutschland kaum unter 1000 Euro machbar ist. Es gibt auch z.B. von EPCOS genaue NTC-Widerstände, etwa für Fieberthermometer. Gruss Reinhard
Das mit dem Eiswasser müsste ich mal nochmal mit einem Tsic nachmessen. Bei mir wars jedenfalls überhaupt nicht stabil. Aber vieleicht habe ich es auch einfach falsch gemacht.
Reinhard Kern schrieb: >Ich verwende solche Sensoren und kalibriere sie nicht, Ich meinte ja auch nicht, dass ich den PT100 kalibriere, sondern meine Messschaltung einstelle. Am PT100 selber kann man ja nichts kalibrieren, oder?
Micha B. schrieb: > Tsic-306: > Genauigkeit (im Bereich 10 ... 90 °C): ±0,3 K > Meßbereich: -50 ... +150 °C > Auflösung: 0,1 K in dem Datenblatt was ich da fand steht etwas von 0.034°C Auflösung und +-0.1°C Genauigkeit im Bereich 5-45°C (T-Range 1). Der T-Range 2 geht 10°C höher mit 0.2°C Fehler und der T-Range 3 geht bis 60°C und 0.3°C Fehler. Die Angaben scheinen zu differieren. Was stimmt denn nun? Gruss Matthias
Micha B. schrieb: > Ich bin mal gespannt, wie lange die Sensoren in der Entwicklungsmaschine > halten. Das ist auch mein erster Test für Dauereinsatz in Flüssigkeit. Lass Dich überraschen. 5 Monate ist schon mal was. Meine ersten Sensoren damals waren recht rasch hin. Der Epoxiverguß schien nicht so dicht zu sein und zog dann irgendwie Wasser. Die Thermistoren wurden dann spürbar niederohmiger und mussten getauscht werden. Glasgekapselt könnte länger halten. Das TO-92 hält vielleicht auch recht gut dicht. Du wirst es vielleicht ja mal merken. Gruss Matthias
Reinhard Kern schrieb: > so richtig sinnvoll finde ich nur Sensoren mit einer > "Austauschgenauigkeit" nach Bedarf, z.B. gibt es Pt100 in verschiedenen > DIN-Klassen, wobei 1/3 DIN so etwa 0.1 Grad bedeutet. das macht ja Sinn. > Es gibt auch z.B. von EPCOS genaue NTC-Widerstände, etwa für > Fieberthermometer. leider gibts die genauen NTCs von EPCOS nicht als SMD 0402/0603. Sowas hätte ich gerne gehabt. Das kleinste genaue Teil von EPCOS das ich da fand ist das oben abgebildete Teil. Nennt sich B57540G, B57540G1 Glass-encapsulated sensor. Das gibt es mit 1% Widerstandsabweichung. Die Zeitkonstante in Luft ist immerhin nur 3s lang. Um die 10s muss mal also schon warten bis das einigermaßen stimmt dann. Keine Ahnung was die Teile kosten und ob man die problemlos bekommen kann. Oft werden ja nur Firmen beliefert. Reichelt scheint da nur die niederohmigen KTY zu haben. Gruss Matthias
Arno H. schrieb: > Bei http://www.stud.fh-hannover.de/~wellhaus/ ist ein Eisbad als > Diplomarbeit veröffentlicht. vielen Dank Arno. Sehr interessant ! Matthias
Micha B. schrieb: > Das mit dem Eiswasser müsste ich mal nochmal mit einem Tsic nachmessen. > Bei mir wars jedenfalls überhaupt nicht stabil. Aber vieleicht habe ich > es auch einfach falsch gemacht. Nach der Diplomarbeit die Arno da erwähnt sieht es so aus als ob es schon ziemliche Temperaturschwankungen in einem Bad geben kann. Dabei hatte ich gedacht, daß dies mit Eiswürfeln drin doch recht konstant sein müsste. Die Uni hat die Kühlleistung so geregelt bis der Druck konstant war. Dann waren auch die Schwankungen gering. Gar nicht so einfach so ein Thermostat ! Matthias
Matthias W. schrieb: > leider gibts die genauen NTCs von EPCOS nicht als SMD 0402/0603. SMD würde ich nicht verwenden, zumindest nicht in einen Fühler gebastelt. Die neigen dazu, dass die Anschlüsse abbrechen, wegen Spannungen der Vergussmasse, thermischen Verspannungen usw. Ich verwende PT1000, habe den Messumformer selbst gebaut, der hat zwei ausgemessene Widerstände mit sehr niedrigem TK um den Messbereich zu kalibrieren (Zweipunkt-Autokalibrieren). Das Ergebnis ist lt. Laudabad eine Abweichung < 1°C. Reicht mir völlig. ;-) P.S.: um einen Sensor kalibrieren zu können muss die Kalibrierquelle 10x genauer sein als die Genauigkeit des Sensors. Also bei 0.1°C Genauigkeit muss die Kalibrierquelle 0.01°C genau sein, das ist absolut utopisch. Bezahlbare Messgeräte mit Genauigkeit < 0.5°C sind schon fast nicht zu finden.
Micha B. schrieb: >>Ich verwende solche Sensoren und kalibriere sie nicht, > Ich meinte ja auch nicht, dass ich den PT100 kalibriere, sondern meine > Messschaltung einstelle. Am PT100 selber kann man ja nichts kalibrieren, > oder? Ist etwas ungenau formuliert. Die Messschaltung kalibriere ich mit einem präzis vermessenen Festwiderstand, der einer Temperatur etwa in der Mitte des Messbereichs entspricht. Aber nur einmal bei der Produktion - beim Austausch des Sensor ist das nicht mehr notwendig, weil eben die Sensoren untereinander nur um 0,1 Grad abweichen. Steilheit und Nichtlinearität sind durch Hard- und Software ausreichend genau festgelegt. Mit genauen Widerständen anstatt des Potis könnte man auch den letzten Abgleichvorgang noch einsparen. Grundsätzlich ist zu beachten: Temperatursensoren sind durch 3 Werte gekennzeichnet, den Widerstand bei 0 Grad, die Steilheit der Widerstandsänderung bei 0 Grad und die Änderung der Steilheit mit der Temperatur, z.B. in Form eines Exponenten. Im Prinzip haben alle 3 unabhängig voneinander ihre Toleranz. Aber alle 3 abgleichen zu wollen würde das Prüffeld in den kollektiven Wahnsinn stürzen. Gruss Reinhard
Thilo M. schrieb: > SMD würde ich nicht verwenden, zumindest nicht in einen Fühler > gebastelt. Die neigen dazu, dass die Anschlüsse abbrechen, wegen > Spannungen der Vergussmasse, thermischen Verspannungen usw. Vergussmasse die hart wird scheint mir nicht so günstig. Damit erlitt ich schon früher Schiffbruch. Offenbar wurde vom Verguss Feuchte aufgenommen die den winzigen Sensor dann zerstört hat. Günstiger scheint mir flexibler Silikonkleber zu sein. Glasperlen mögen ok sein, wenn es keine Risse gibt. > P.S.: um einen Sensor kalibrieren zu können muss die Kalibrierquelle 10x > genauer sein als die Genauigkeit des Sensors. Also bei 0.1°C Genauigkeit > muss die Kalibrierquelle 0.01°C genau sein, das ist absolut utopisch. so genau wird kaum einer sein können. > Bezahlbare Messgeräte mit Genauigkeit < 0.5°C sind schon fast nicht zu > finden. so ganz einfach ist das in der Tat nicht. Der eine Baustein von Maxim soll ja so genau sein. Und der obige Tsic ja offenbar auch. Dabei sind beide Lösungen ja noch gut bezahlbar. Thermistoren haben den Vorteil der sehr großen möglichen Auflösung. Es gibt auch Bauformen mit sehr geringer Masse, die dann rasch reagieren können. Diese rasche Reaktion schätze ich sehr. Ich bin kein Freund von trägen Sensoren, die man eine Minute in der Hand halten muss bis der Messwert dann mal eingeschwungen ist. Matthias
Reinhard Kern schrieb: > Grundsätzlich ist zu beachten: Temperatursensoren sind durch 3 Werte > gekennzeichnet, den Widerstand bei 0 Grad, die Steilheit der > Widerstandsänderung bei 0 Grad und die Änderung der Steilheit mit der > Temperatur, z.B. in Form eines Exponenten. wobei dieser Exponent auch leider nicht konstant ist und durch Alterung/Feuchte auch weglaufen/wegspringen kann. Ich habe hier mehrere gleiche Sensoren, wovon nach 25 Jahren manche heute stark abweichen, mal nach oben, mal nach unten. Nur der Test zeigt was Sache ist. > Im Prinzip haben alle 3 > unabhängig voneinander ihre Toleranz. Aber alle 3 abgleichen zu wollen > würde das Prüffeld in den kollektiven Wahnsinn stürzen. ja. Das ist schwer in den Griff zu bekommen. Ein Kalibrierbad mit einem präzisen PT1000 oder PT100 als Basis kann helfen in noch akzeptabler Zeit den zu testenden Sensor einigen Temperaturmesspunkten auszusetzen. Über eine Kalibriertabelle kann dann dieser Sensor hochgenau genutzt werden. Matthias
Thilo M. schrieb: > Ein Ölbad mit Diffusor und Umwälzpumpe dürfte nicht das Problem sein, > auch nicht die Regelung. Hallo Thilo, kannst Du etwas Näheres über Dein Ölbad nebst Pumpe sagen? Ist das nachbaubar? Matthias
Für besagte Sensoren in der Entwicklungsmaschine habe ich folgendes Giessharz verwendet: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=35478;PROVID=2402 Soll nach der Aushärtung weichelastisch sein.
Micha B. schrieb: > Für besagte Sensoren in der Entwicklungsmaschine habe ich folgendes > Giessharz verwendet: > http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=35478;PROVID=2402 > Soll nach der Aushärtung weichelastisch sein. Danke Micha ! Wenn die Dose mal offen ist hält sich der Grundstoff dann eine Weile oder wird er rasch unbrauchbar, falls nicht in 1 Woche verbraucht oder so? Matthias
> Wenn die Dose mal offen ist hält sich der > Grundstoff dann eine Weile ... Das blöde ist, dass das Zeugs in einer Dose mit Abreißdeckel geliefert wird. So braucht man für den Rest ein passendes Behältnis. Ich hab eine Kunststoffdose mit Luftdichtem Deckel (ähnlich Tupperware) genommen. Ich habe gerade nachgesehen, das Zeugs sieht wirklich noch brauchbar aus (rein optisch nach ca. 5 Monaten). Da 2K-System, denke ich, ist es durchaus noch brauchbar. Werde ich beim nächsten mal feststellen.
Matthias W. schrieb: > Thilo M. schrieb: >> Ein Ölbad mit Diffusor und Umwälzpumpe dürfte nicht das Problem sein, >> auch nicht die Regelung. > > Hallo Thilo, > > kannst Du etwas Näheres über Dein Ölbad nebst > Pumpe sagen? Ist das nachbaubar? > > Matthias Das Bad ist ein altes Lauda-Bad, dessen Regelung defekt war. Die wurde als Projektarbeit von den Azibis ersetzt. Nachbaubar ist das schon, hat einen Kühlkompressor, eine Heizung, eine Pume und einen Mischer. Nix Besonderes. Welche Komponenten und welches Medium zum Einsatz kommen hängt vom Temperaturbereich ab, Pumpen und Mischer für hohe Temperaturen sind etwas kostspieliger. Die Pumpe saugt aus dem Prüfbehälter, in dem der Prüfling steckt, pumpt durch die Kühlung und die Heizung (getrennte Stränge), über einen regelbaren Mischer gelangen die gekühlte und die geheizte Flüssigkeit (Silikonöl) zuerst in einen Mischbehälter um Strähnenbildung zu vermeiden, dann in den Prüfbehälter. Die Messung steckt im Prüfbehälter. Die Regelung regelt je nach Prüfprogramm die Kühlung, die Heizung und den Mischer.
Danke Thilo ! Vielleicht bekomme ich ja auch mal so ein defektes Bad. Ist vermutlich einfacher so was umzubauen oder zu richten als komplett neu aufzubauen. Matthias
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