Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lautsprecher lautlos machen


von Luca B. (lucabert)


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Hallo, Leute!

Kurze Frage: ich werde einen TDA1554Q nutzen, um das Signal eines VS1001 
zu verstärken.
Direkt nach dem TDA1554Q sind die zwei Lautsprecher angeschloßen.
Nun, da ich am Ende einen Wecker bauen will, wenn kein MP3 abgespielt 
wird, müssen die Lautsprecher absolut stumm sein, ansonsten kann man 
nicht schlafen.

Nun ist die Frage, ob der TDA1554Q, wenn nicht angesprochen, trotzdem 
was schickt, oder nicht. Zum Beispiel, die Lautsprecher, die ich am PC 
habe (mit Verstärker!) geben ein Signal aus, auch wenn der PC gar nicht 
schickt (so wie eine leise Summen, oder so ähnliches).

Also, wenn der TDA1554Q auch solche ein Geräusch generiert, muss ich 
dann ein Relais oder was ähnliches (Vorschläge?) einbauen, so daß das 
Ding erst Strom kriegt, wenn tatsächlich was abgespielt werden soll.

Danke
Luca Bertoncello

von Mike H. (-scotty-)


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Ich hab mir gerade mal das Datenblatt vom Chip oberflächlich
angeschaut und da gibt es ein Eingang mit der Bezeichnung
"Mute/Stand-by" am Pin 14, der mir geeignet scheint das
Gewünschte zu bewirken.

von Luca B. (lucabert)


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Mike Hammer schrieb:
> Ich hab mir gerade mal das Datenblatt vom Chip oberflächlich
> angeschaut und da gibt es ein Eingang mit der Bezeichnung
> "Mute/Stand-by" am Pin 14, der mir geeignet scheint das
> Gewünschte zu bewirken.

Ja, die habe ich auch gesehen, aber die verstehe ich als "nichts 
rausgeben, obwohl du Daten kriegst", nicht um alles absolut stumm zu 
machen.

Wenn ich mir den Datenblatt ansehe, ist diese Eingang viel vor dem 
"power stage".

Grüße
Luca Bertoncello

von Max (Gast)


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Stand-by current Isb < 100 µA

Also gehe ich schonmal davon aus, dass er die Ausgänge richtig 
abschaltet.

von Luca B. (lucabert)


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Max schrieb:
> Stand-by current Isb < 100 µA
>
> Also gehe ich schonmal davon aus, dass er die Ausgänge richtig
> abschaltet.

Aha... Gut, dann ist die Frage, wie ich es von der ATMega32 steuern.
Einfach den PIN verbinden? Oder lieber was dazwischen?

Danke
Luca Bertoncello

von Max (Gast)


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Guck dir im Datenblatt die Schaltungsbeispiele an und ersetze den 
Mute-Switch durch einen Transistor den du mit dem Controller steuerst.

von Biko (Gast)


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Luca Bertoncello schrieb:
> ich werde einen TDA1554Q nutzen, um das Signal eines VS1001
> zu verstärken.

mach dem tda den strom weg (z.b. mit abschaltbarem mosfet in der 
zuleitung), dann macht er auch keine geräusche mehr!

von Luca B. (lucabert)


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Biko schrieb:
> Luca Bertoncello schrieb:
>> ich werde einen TDA1554Q nutzen, um das Signal eines VS1001
>> zu verstärken.
>
> mach dem tda den strom weg (z.b. mit abschaltbarem mosfet in der
> zuleitung), dann macht er auch keine geräusche mehr!

OK, dann habe ich die richtige Idee gehabt.
Nun stöße ich wieder gegen meiner begrenzten Kenntnissen im Bereich 
Elektronik...

Ich mußte im Wikipedia gucken, WAS ein Mosfet ist... :(

Also, bist du so nett, und sagst mir was für ein Mosfet ich nutzen kann 
(so daß ich bei zB Reichelt es suchen kann) und wie ich es vom ATMega32 
steuern kann?

Idealerweise, sollte der TDA1554Q standardmäßig kein Strom bekommen, und 
erst wenn ich eine MP3-Datei abspielen will, schalte ich es ein.
Ein paar freie PINs an dem Mikrocontroller habe ich noch! :D

Danke
Luca Bertoncello

von Jens G. (jensig)


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>mach dem tda den strom weg (z.b. mit abschaltbarem mosfet in der
>zuleitung), dann macht er auch keine geräusche mehr!

So ein Humbug. Dafür ist der Mute-Eingang da. Also nix Mosfet.
Zumal der Muteeingang das Abschalten geräuschlos machen wird, während es 
via Mosfet in der Zuleitung wohl eher ein kräftiges Plopp geben wird.

von MichiR (Gast)


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für Controller-Sachen sind Logik-Level FET´s am besten geeignet. Da die 
bei der Spannung die der Controller liefert ausreichend durchgesteuert 
sind...

Siehe http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht

Musst deinen Typ dann eben nach deinem Stromfluss des TDA´s 
dimensionieren das nix kaputt geht...

Lg

von Luca B. (lucabert)


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Jens G. schrieb:
>>mach dem tda den strom weg (z.b. mit abschaltbarem mosfet in der
>>zuleitung), dann macht er auch keine geräusche mehr!
>
> So ein Humbug. Dafür ist der Mute-Eingang da. Also nix Mosfet.
> Zumal der Muteeingang das Abschalten geräuschlos machen wird, während es
> via Mosfet in der Zuleitung wohl eher ein kräftiges Plopp geben wird.

Bist du sicher? Ich sehe wirklich in dem Datenblatt, daß der "power 
stage" deutlich NACH dem Mute ist...
Also, ich will was absolut stumm haben, wenn es nicht gerade abspielt...

Jedenfalls, wie sollte ich es machen? Einfach die "Base" des Transistors 
an dem ATMega (mit einem Widerstand, nehme ich an), der Collector an Vcc 
und der Emitter an Mute?

Danke
Luca Bertoncello

von Luca B. (lucabert)


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MichiR schrieb:
> für Controller-Sachen sind Logik-Level FET´s am besten geeignet. Da die
> bei der Spannung die der Controller liefert ausreichend durchgesteuert
> sind...
>
> Siehe http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht
>
> Musst deinen Typ dann eben nach deinem Stromfluss des TDA´s
> dimensionieren das nix kaputt geht...

Gut, aber wie gesagt, ich weiß nur ungefähr was ein MOSFET ist...
Der TDA kriegt 9V als VCC. Da es bis 22W pro Kanal rausgeben kann, muß 
ich was haben, das mindestens 44W überleben kann.

Dazu, wie gesagt, sollte es standardmäßig AUS sein, und erst EIN wenn es 
abspielen soll.

Kannst du mir bitte ein paar Konkrete Tipps geben?

Danke
Luca Bertoncello

von mhh (Gast)


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Luca Bertoncello schrieb:
> Da es bis 22W pro Kanal rausgeben kann, muß
> ich was haben, das mindestens 44W überleben kann.

Aber nicht bei 9V. Benutze den Mute Pin und gut ist.

von Jens G. (jensig)


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Was - nur 9V? Da könnte es mit dem Mute Probleme geben, denn der will 
angeblich min. 8,5V als Mutespannung haben - wird äuserst knapp bei 9V. 
Wobei ich das DB nicht verstehe an der Stelle: wenn man den mit 6V 
betreiben würde als Minimumspeisung, dann braucht der trotzdem 8,5V 
Mute? Geht eigentlich nicht, weil die interne Mutereferenz würde das ja 
gar nicht hinbekommen. Vielleicht ist diese sogenannte Referenz ja auch 
nur ein simpler Spannungsteiler - müsste man wohl ausprobieren.
Ich vermisse eine Angabe, welche die Mutespannung in Abhängigkeit von 
der Speisespannung angibt. Wieder mal ein schwachsinniges DB an der 
Stelle.

von Mike H. (-scotty-)


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>Nun stöße ich wieder gegen meiner begrenzten Kenntnissen im Bereich
>Elektronik...

Dann sollteste das so machen wie der Hersteller das dem Bauteil
schon mitgegeben hat. Mit einem Fet den Chip abzuschalten sollten
nur erfahrene Elektroniker machen und davon scheinst du noch
meilenweit entfernt von zu sein. Natürlich kannst du jede verrückte
Idee ausprobieren, aber ob das auch Erfolgversprechend ist möchte
ich bezweifeln. Was passieren kann hat dir Jens G. schon gepostet
und die Sorge teile ich. Das man bei solchen Experimenten auch
Bauteile ins Nirvana schicken kann sollte vielleicht nicht
unerwähnt bleiben.

von Jens G. (jensig)


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>Bist du sicher? Ich sehe wirklich in dem Datenblatt, daß der "power
>stage" deutlich NACH dem Mute ist...
>Also, ich will was absolut stumm haben, wenn es nicht gerade abspielt...

Ja. Der Mute schaltet quasi die Basisspannungen/Ströme der Endstufen ab, 
bzw. auf Null, so daß die Endstufe nicht im leitfähigen Stadium ist - 
also können die auch keine Geräusche machen.

>Jedenfalls, wie sollte ich es machen? Einfach die "Base" des Transistors
>an dem ATMega (mit einem Widerstand, nehme ich an), der Collector an Vcc
>und der Emitter an Mute?

Halb richtig: npn Transistor, Basis via R (sagen wir mal 10k) an µC, E 
an Masse, C an Mute, und von C noch einen R (10k) nach Vp (Vcc).
Gilt aber mit Sicherheit erstmal nur für Vp deutlich über 9V (also z.B. 
12 oder 14,4V). Bei 9V wird's knapp bzw. ist z.Zt undefiniert lt. DB, 
weil das DB enthält keinerlei Angaben zum Mute bei Vp<8,5V.

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Biko schrieb:
> Luca Bertoncello schrieb:
>> ich werde einen TDA1554Q nutzen, um das Signal eines VS1001
>> zu verstärken.
>
> mach dem tda den strom weg (z.b. mit abschaltbarem mosfet in der
> zuleitung), dann macht er auch keine geräusche mehr!

haha ein echter Spaßvogel - ich muss mich gleich übergeben ... sowas hat 
die Welt ja noch nicht gesehen. So viel Ahnung wie ne Kuh vom Fliegen 
aber große Klappe ...

von Luca B. (lucabert)


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Jens G. schrieb:
>>Bist du sicher? Ich sehe wirklich in dem Datenblatt, daß der "power
>>stage" deutlich NACH dem Mute ist...
>>Also, ich will was absolut stumm haben, wenn es nicht gerade abspielt...
>
> Ja. Der Mute schaltet quasi die Basisspannungen/Ströme der Endstufen ab,
> bzw. auf Null, so daß die Endstufe nicht im leitfähigen Stadium ist -
> also können die auch keine Geräusche machen.

OK! Ich glaube dir!

>>Jedenfalls, wie sollte ich es machen? Einfach die "Base" des Transistors
>>an dem ATMega (mit einem Widerstand, nehme ich an), der Collector an Vcc
>>und der Emitter an Mute?
>
> Halb richtig: npn Transistor, Basis via R (sagen wir mal 10k) an µC, E
> an Masse, C an Mute, und von C noch einen R (10k) nach Vp (Vcc).
> Gilt aber mit Sicherheit erstmal nur für Vp deutlich über 9V (also z.B.
> 12 oder 14,4V). Bei 9V wird's knapp bzw. ist z.Zt undefiniert lt. DB,
> weil das DB enthält keinerlei Angaben zum Mute bei Vp<8,5V.

Also, ich habe 9V gedacht, da ich sogar mit einem LM317 das ganze noch 
bis zum 3.6V herunterkriegen soll, und wollte eine minimale Unterschied 
halten.
Aber ich habe kein Problem 12V oder sogar 14V als Hauptspannung zu 
nutzen, so daß ich den TDA1554Q mit großere Spannung nutze.

Nun ist die Frage, ob ich dann den LM317 im Dauerbetrieb (24/7) nutzen 
kann, um die Spannung bis 3.6V für den Rest der Schaltung zu kriegen.
Eventuell, Vorschläge für einen anderen Spannungsregler?

Danke
Luca Bertoncello

von Jens G. (jensig)


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also wenn Du 12V einsetzen könntest, wäre das bezüglich Mute erstmal der 
sicherere Weg (es sei denn, Du ermittelst die Schaltschwellen an deinem 
IC bei 9V oder anderen Spannungen, um sicher zu sein).

die 12V sind für den LM317 kein Problem, solange der Strom darüber nicht 
zu hoch wird. Um die 150mA macht der noch ohne Kühlung bei 112V-3,6V 
Differenz mit. Fließt mehr, brauchste 'ne Kühlung.

von mhh (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Wieder mal ein schwachsinniges DB an der
> Stelle.

Da das Ding fürs Auto konzipiert ist, sind andere Anwendungsfälle 
natürlich nicht berücksichtigt. Die Leute lesen eben 2*22 Watt - ohhh 
toll...und vergessen das Nachdenken.

Also weißt man vorsichtshalber noch auf den notwendigen Kühlkörper mit 
außreichender Größe hin. Außerdem muss das Netzteil mehrere Ampere 
liefern können. Und nein, ein 7805 ist nicht für die Stabilisierung der 
Verstärkerspannung geeignet.

von Jens G. (jensig)


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@mhh
>Da das Ding fürs Auto konzipiert ist, sind andere Anwendungsfälle
>natürlich nicht berücksichtigt. Die Leute lesen eben 2*22 Watt - ohhh
>toll...und vergessen das Nachdenken.

Hast zwar recht, und ist mir auch bewußt, daß er vornehmlich fürs 
Kfz-Bordnetz gedacht ist - trotzdem, wenn bis zu 6V als Arbeitsspannung 
runter spezifiziert ist, dann sollte auch der Rest sinnvoll definiert 
sein bis runter zu dieser Spannung (zumindest das generelle Verhalten).

von Luca B. (lucabert)


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Jens G. schrieb:
> also wenn Du 12V einsetzen könntest, wäre das bezüglich Mute erstmal der
> sicherere Weg (es sei denn, Du ermittelst die Schaltschwellen an deinem
> IC bei 9V oder anderen Spannungen, um sicher zu sein).

OK, ich habe meine Schaltung so geändert, daß die Hauptspannung 12V ist.
Die andere ICs (ATMega32, VS1001 und HD44870) arbeiten mit 3.6V.
Zwischen den Ausgänge des VS1001 und die Eingänge des TDA sind zwei 
Elkos 100nF/16V (so habe ich in dem Datenblatt gesehen).
Ich will die Schaltung noch an anderen Stellen anpassen, dann werde ich 
es hier posten, um eure Meinung zu wissen.

> die 12V sind für den LM317 kein Problem, solange der Strom darüber nicht
> zu hoch wird. Um die 150mA macht der noch ohne Kühlung bei 112V-3,6V
> Differenz mit. Fließt mehr, brauchste 'ne Kühlung.

OK, der VS1001 frißt 40mA maximal. Der ATMega32, wenn ich richtig 
verstanden habe, max 15mA, also ich bin bei max 55mA. Dazu 
selbstverständlich der TDA, aber das hat mit dem LM317 nichts zu tun.
Ich würde schätzen, daß ich erstmal keine Kühlung plane, aber zur 
Sicherheit, halte ich den LM317 am Rand der Platine, so daß eventuell 
später (falls ich merke, daß doch eine Kühlung nötig ist!), es einfach 
geht einen Kühlkörper einzubauen.

Dann werde ich einen Transistor einbauen, um den Mute zu nutzen. Was 
empfiehlst du für einen? Reicht einen BC547? Wenn ich bei Reichelt sehe, 
sollte es bis 45V/100mA reichen, und ich denke nicht, daß so viel Strom 
an den Mute fliest, oder?

Danke
Luca Bertoncello

von mhh (Gast)


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Jens G. schrieb:
> wenn bis zu 6V als Arbeitsspannung
> runter spezifiziert ist, dann sollte auch der Rest sinnvoll definiert
> sein bis runter zu dieser Spannung (zumindest das generelle Verhalten).

Bedeutet nur, daß das Anlassgeräusch immer noch von Musik übertönt 
werden kann.  :)

von Jens G. (jensig)


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BC547 reicht - sind ja nur die 1,2mA, die max. durch den 10k R in der 
Collector-Strippe verursacht werden (vielleicht kannste auch 47k oder 
100k nehmen, um den Standbystromverbrauch zu senken)

von mhh (Gast)


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Luca Bertoncello schrieb:
> Dann werde ich einen Transistor einbauen, um den Mute zu nutzen. Was
> empfiehlst du für einen? Reicht einen BC547?

Der geht.

+Ub 12V ---------------- Versorgung Verstärker-IC
            |
            |
            |
     10 kOhm oder größer
            |
            |----------- Pin 14 Verstärker-IC
            C
   - R ---B
            E
            |
           Masse

von Luca B. (lucabert)


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mhh schrieb:
> Luca Bertoncello schrieb:
>> Dann werde ich einen Transistor einbauen, um den Mute zu nutzen. Was
>> empfiehlst du für einen? Reicht einen BC547?
>
> Der geht.
>
> +Ub 12V ---------------- Versorgung Verstärker-IC
>             |
>             |
>             |
>      10 kOhm oder größer
>             |
>             |----------- Pin 14 Verstärker-IC
>             C
>    - R ---B
>             E
>             |
>            Masse

OK, ich überprüfe noch die Schaltung, dann werde ich es hier posten (in 
einem neuen Thread).

DANKE!
Luca Bertoncello

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