Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Doppelnetzteil


von Lotse (Gast)


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Hallo zusammen,

kann jemand mir den Unterschied bzw. Vorteile/Nachteile der beiden 
Gleichrichterschaltungen erklären? Es geht darum 2 symmetrische 
Spannungen für ein Doppelnetzteil zu erzeugen.

Ich würde mal sagen bei Schaltung 1 muss der Strom in jedem Zweig durch 
2 Dioden fliessen wodurch sich die Ausgangsspannung berechnen würde als 
Wechselspannung*1,4-2*0,6.

Bei der zweiten Schaltung muss der Strom nur durch eine Diode also ist 
die Spannung ca. 06V höher; außerdem spart man einen Gleichrichter :)

Ich frag mich warum man dann überhaupt Schaltung 1 verwendet?

In einem Buch mit einer Schaltung für ein regelbares Doppelnetzteil 
stand dass man auf KEINEN FALL die erste Gleichrichtung (mit 
"Mittelanzapfung" am Trafo) verwenden darf. Allerdings ohne Begründung. 
Ich könnte mir nur vorstellen dass es nicht gut ist die Masse direkt auf 
die 50Hz vom Trafo zu legen. In Spice sieht aber alles prima aus...

von Floh (Gast)


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Lotse schrieb:
> "Mittelanzapfung" am Trafo) verwenden darf. Allerdings ohne Begründung.

Mal dir mal aufm Papier die Schaltung auf, Mittelanzapfung rein, und du 
siehst, wanns raucht. :-)

von Lotse (Gast)


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Sorry aber bei so'ner Antwort fühlt man sich leicht verarscht!

von Chris (Gast)


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Im Prinzip sind die Schaltungen gleichwertig.
Unterschied besteht keiner, wenn die beiden 12V Spannungen belastet 
werden.
Wird allerdings nur eine Spannungschiene belastet, z.B. +12V , sieht die
Sache anders aus, denn dann wird die Vollwellenschaltung zur 
Halbwellenschaltung, und du darfst nur halb soviel Watt aus dem Trafo 
entnehmen.

von Chris (Gast)


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sorry, blödsinn das mit der halben Leistung.

von MaWin (Gast)


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> Bei der zweiten Schaltung muss der Strom nur durch eine Diode also ist
> die Spannung ca. 06V höher; außerdem spart man einen Gleichrichter :)

Richtig.

> Ich frag mich warum man dann überhaupt Schaltung 1 verwendet?

Tut man auch nicht, es sei denn, die Spannungen sollen unterschiedlich 
sein.

> In einem Buch mit einer Schaltung für ein regelbares Doppelnetzteil
> stand dass man auf KEINEN FALL die erste Gleichrichtung (mit
> "Mittelanzapfung" am Trafo) verwenden darf.

Das gibt nur ein Problem, wenn man 2 positive Regulatoren verwendet (2 x 
LM317) und GND erst NACH den Regulatoren verbunden darf. Vielleicht war 
es so eine Schaltung, und du hast unzulässig verkürzt.

von Lotse (Gast)


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>Das gibt nur ein Problem, wenn man 2 positive Regulatoren verwendet (2 x
>LM317) und GND erst NACH den Regulatoren verbunden darf. Vielleicht war
>es so eine Schaltung, und du hast unzulässig verkürzt.

Nein es war so wie auf dem Bild 2, dahinter ein 78er und ein 79er 
Spannungsregler.

von Jens G. (jensig)


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> In einem Buch mit einer Schaltung für ein regelbares Doppelnetzteil
> stand dass man auf KEINEN FALL die erste Gleichrichtung (mit
> "Mittelanzapfung" am Trafo) verwenden darf.

Naja, die linke Schaltung hat ja keine Mittelanzapfung. Sondern nur zwei 
getrennte Wicklungen. Da die "Mittelanzapfung erst nach den Brücken 
gemacht wird, darfste natürlich vor den Brücken die Trafowicklungen 
natürlich nicht zusammenbinden. Weil das wäre ja dann ein satter 
Kurzschluß über eine der Dioden. So war auch von Floh die erste Antwort 
gemeint, die Du als Spam betrachtet und ignoriert hast, weil es Dir 
offensichtlich ein bißchen Denkarbeit abverlangte, um es mal selbst 
nachzuvollziehen.

So wie beide Schaltungen gezeichnet sind, sind'se gleichwertig (bis auf 
die doppelte Uf der Dioden, die in den Verlusten zu Buche schlägt).

von Karl H. (kbuchegg)


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Seh ich das richtig, dass in der linken Schaltung der Trafo 2 
Sekundärwicklungen a 12V haben muss, während die rechte 2 Wicklungen a 
6V haben muss.

von MaWin (Gast)


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> Seh ich das richtig

Nein.

beide 12V würden 12Vrms pulsierende Gleichspannng ergeben,

würde man Siebelkos dahinterbauen würde sich 16V gesiebt ergeben,
wollte man 12V gesiebt müsste man 9V Trafowicklungen verwenden.

von Karl H. (kbuchegg)


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MaWin schrieb:
>> Seh ich das richtig
>
> Nein.
>
> beide 12V würden 12Vrms pulsierende Gleichspannng ergeben,
>
> würde man Siebelkos dahinterbauen würde sich 16V gesiebt ergeben,
> wollte man 12V gesiebt müsste man 9V Trafowicklungen verwenden.

OK.
Worums mir ging:
Durch die andere Verschaltung können die Wicklungen im rechten Bild auf 
die Hälfte der Spannung im linken Bild ausgelegt werden.


ABer ich hab jetzt schon gesehen warum ich da auf dem Holzweg war.

von Lotse (Gast)


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Sorry an Floh, hab erst jetzt gemerkt dass es mein Fehler war:

>dass man auf KEINEN FALL die erste Gleichrichtung (mit
>"Mittelanzapfung" am Trafo)

da sollte stehen die zweite (also die, die auch eine Mittelanzapfung 
hat).

Was passiert wenn man bei der 1. auch noch eine Mittelanzapfung macht 
ist klar :)

>So wie beide Schaltungen gezeichnet sind, sind'se gleichwertig (bis auf
>die doppelte Uf der Dioden, die in den Verlusten zu Buche schlägt).

Im "Messwertgeber und Funktionsgenerator selbstgebaut" von 
F.Schiersching steht dennoch die erste Schaltung drin, wie gesagt mit 
dem Hinweis dass es unbedingt so sein muss. Obwohl sie komplizierter, 
teurer ist und weniger Wirkungsgrad hat - schon seltsam.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Warum verwendet man denn bei einem Doppelnetzteil mit 2 Sekundären 
Wicklungen eine Gemeinsame Masse. Ich hätte 2 mal einen 12V Regler 
genommen, somit kann man entweder 2x 12V oder 2x -12V oder 1x 
12V-GND-(-12V) realisieren. Oder hab ich da nen Denk-Fehler?

von MaWin (Gast)


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> Warum verwendet man denn bei einem Doppelnetzteil mit 2 Sekundären
> Wicklungen eine Gemeinsame Masse. Ich hätte 2 mal einen 12V Regler
> genommen,


Thread nicht gelesen ?

! wenn man 2 positive Regulatoren verwendet (2 x
! LM317) und GND erst NACH den Regulatoren verbunden darf

von mhh (Gast)


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Michael Skropski schrieb:
> Warum verwendet man denn bei einem Doppelnetzteil mit 2 Sekundären
> Wicklungen eine Gemeinsame Masse.

Die Erleuchtung kommt später, daß 2 galvanisch getrennte und 
einstellbare Spannungen nützlich sein können. Das wird dann erst beim 
zweiten Selbstbau so gemacht.

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