Guten Tag, vielleicht kennt sich jemand von euch aus: Ich bin zur Zeit auf Jobsuche und finde unter vielen Stellenangeboten den Vermerk, dass nur Bewerber aus einem bestimmten Umkreis berücksichtigt werden. Kennt ihr den Grund dafür? Haben die keine Lust auf Pendler - weil die Reisekosten zum Vorstellungsgespräch könnte man ja auch dem Amt auf's Auge drücken. An einem Umzug sollte es von meiner Seite nicht scheitern. Grüße vom Unbekannten
Ruf doch einfach mal bei der Personalabteilung einer solchen Firma an und frag nach
Wer für einen Job quer durchs Land zieht, der ist beim nächstbesseren Angebot auch schnell wieder weg. Regional verwurzelte Leute wollen sich im Beruf auch eher eine langfristige Existenz aufbauen. Und auch die soziale Kontrolle kann sich für den Arbeitgeber positiv auswirken: Wer quer durchs Land zieht, hat vielleicht da und dort schon Mist gebaut und wird es weiter tun. Regional hingegen spricht sich sowas schnell herum, was auch den einzelnen antreibt, sich vernünftig zu verhalten.
Meine Vermutung: Für diese Jobs sind die Anforderungen nicht so hoch und wollen den Ansturm etwas begrenzen. Die rechnen damit das dann trotzdem noch viele interessante Kandidaten dabei sind. Wenn dich die Aufgabe reizt, würde ich trotzdem dort anrufen. Wenn die sagen, "Ok, schick Deine Bewerbung" unbedingt dies in der Bewerbung (gleich am Anfang) dann erwähnen. Viel Erfolg! ~Busfahrer
Unbekannter Nr. 3 schrieb: > vielleicht kennt sich jemand von euch aus: > Ich bin zur Zeit auf Jobsuche und finde unter vielen Stellenangeboten > den Vermerk, dass nur Bewerber aus einem bestimmten Umkreis > berücksichtigt werden. Ist mir völlig ungeläufig. Beispiele?
Mark Brandis schrieb: > Ist mir völlig ungeläufig. Beispiele? Einfach mal in der Stellenbörse der Arbeitsagentur nach "Ingenieur Umkreis" suchen und schon findest Du 6 Seiten á 10 Angebote. Hinzu kommen noch die Stellenangebote in denen "Umkreis" nicht im Ausschreibungstext sondern nur unten in der Zeile "Arbeitsort" auftaucht. Die wird anscheinend nicht durchsucht.
hatte auch schon Absagen (Stelle bei Stuttgart und ich bin aus Mittelhessen), weil man sich für jemanden aus der Region entschieden hat. Immerhin wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und mir wurden damals auch die Fahrtkosten (PKW mit 0.30 euro pro km) voll und reibungslos erstattet. Man hätte mir auch bei der Wohnungssuche geholfen. Mein jetziger Arbeitgeber ist quasi um die Ecke. Der nimmt auch vor allem Leute aus der Region und auch Leute, die in der Region bleiben wollen. Schein wohl gerade bei Einsteigern das Risiko zu sein, dass sie nach der teuren Einarbeitung plötzlich weg sind, weil sie irgendwo ein interessanteres Angebot gefunden haben. Dann lieber Leute mit Familie, Freunden aus der Region - hier ist die Gefahr nicht so groß, dass die plötzlich weg wollen.
Unbekannter Nr. 3 schrieb:
>Stellenangebote: Warum Bewerber nur aus der Nachbarschaft?
Bei Personaldienstleistern, die Reise- und Unterbringungskosten sparen
wollen, macht es sicher Sinn. In der Jobbörse der Arbeitsagentur fand
ich auch stets Angebote, wo unter Bemerkungen steht: Reisekosten und
Unterkunft werden nicht gestellt. Obwohl sie nach dem Entsendegesetz
normalerweise dazu verpflichtet wären. Für mich, der von allen
interessanten Dingen weit entfernt wohnt, wars das dann. OK, wenn man
sich das leisten kann? Vielleicht finden sich ja meistens Bewerber aus
20km Umkreis, je mehr Leute dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. In
Ballungsgebieten mag das ja gut funktionieren. Aber da bin ich im Detail
überfragt.
Seltsamerweise findet man solche Angaben in der Regel hauptsächlich in der Jobbörse. Wenn Dienstleister das dann auch machen, haben die nur von der Jobbörse das abgekupfert. Für Dienstleister kommt es aber darauf an den Wunschkanditaten für ihre Kundschaft zu finden und Regional lässt sich das leichter steuern als Bundesweit. Irgendwie macht das ja auch Sinn. Auf die Art behalten die Argen Ihre Kunden und man muss nicht dauernd die Daten abgleichen ob sich nicht einer ne zweite Existenz in der Ferne aufgebaut hat. Vielleicht will man so auch eine Völkerwanderung vermeiden und der Wirtschaft signalisieren: Seht zu das ihr mit dem aus kommt was euch vor Ort geboten wird. Könnte auch eine ganz schlaue Masche sein die Arbeitsmärkte regional zu isolieren für die einheimische Bevölkerung. Schlecht finde ich es für die Arbeitnehmer nicht.
Je nach dem, ob der Kaiser in die linke oder in die rechte Pobacke von einer Mücke gestochen wird, sinds mal Leute von weit weit weg oder aus dem nah nah nah Umfeld. Die heutige Wirtschaft und Menschheit ist dekadent. Grübel nicht über das warum. Grübel darüber ob das der einzige Weg ist.
hanswurst schrieb: > Schein wohl gerade bei Einsteigern das Risiko zu sein, dass sie nach der > teuren Einarbeitung plötzlich weg sind, weil sie irgendwo ein > interessanteres Angebot gefunden haben. Häufig finden sich interessante Einstiegsjobs leider nur in der Provinz. Und um ehrlich zu sein, war genau das mein Plan. 2-3 Jahre aufs Dorf, Erfahrung sammeln und dann zurück in die Zivilisation. Danke für eure Antworten.
Es muß keine Auslöse gezahlt werden, wenn sich der Arbeitsort nahe beim Wohnort befindet. Die Unterkunftskosten fallen weg und der Kollege ist schneller "greifbar", wenn er in der Nähe wohnt. MfG Paul
Rufbereitschaft ist kein Grund für alle Stellenangebote der Jobbörse eine solche Beschränkung für alle Firmen anzubieten. Da müssen schon ganz massive arbeitsmarkt- politische Absichten dahinter stecken. Die Besucherzähler sind beim letzten Jobbörse-Upgrade auch dem Rotstift zum Opfer gefallen. War ja auch sinnlos wenn man nicht unterscheiden kann wer da sich die Offerten anschaut. Insgesamt ist das Arbeitgeberportal anscheinend wohl auch sinnlos.
Unbekannter Nr. 3 schrieb: >2-3 Jahre aufs Dorf, Erfahrung sammeln und dann zurück in >die Zivilisation. Auf dem Dorf ist es gar nicht so schlecht! Das Dorf ist die Zivilisation! 2/3 aller Bundesbürger leben nicht in Städten. Das ist der Löwenanteil. Ich stamme aus einem kleinen Dorf, und kann es nachvollziehen. Und staune immer wieder, welch prachtvolle Menschen meine Eltern da zu einer Geburtstagsparty zusammen bekommen, wenn ich denn aus der Stadt anreise. Südeifel. Meistens Menschen aus der Nachbarschaft. Da haben rings herum mal einige neu gebaut, oder haben eingeheiratet. Die werden mit einbezogen. Das hat daher immer noch ein Flair von Zusammenhalt und guter Nachbarschaft. Wenn du irgendwo fremd bist, geh erst mal am Wochenende in die Dorfkneipe. Früher, sagen wir mal etwa 1960, als ich geboren wurde, war es schwieriger. Neu zugezogene auf dem Dorf gab es seltenst, und wenn, dann wurden die von der alt eingesessenen Dorfbevölkerung 20 Jahre lang in Augenschein genommen, und nach 10 Jahren immer noch für fremd befunden. Das ging so weit, daß man für eine Beerdigung zur Kranzspende gefragt wurde, aber nicht zur Beerdigung eingeladen wurde. Meine Mutter sagte da mal ganz pragmatisch: Ich gebe nichts, wir sind nicht von hier. Ich stamme also selbst aus so einer zugewanderten Familie in der Eifel. Das dürfte heute nicht mehr so sein. Meine Eltern zählen nach 50 Jahren da mittlerweile zum Urgestein.
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