Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sowas von typisch! QM-Mann gesucht.


von Pedro de la otta (Gast)


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eben gefunden:

Die Firma Hays sucht folgendes Profil als Freiberufler:

"Wir suchen ASAP kurzfristig einen Mitarbeiter in der Qualitätssicherung 
im Automotive-Umfeld, der fließend polnisch spricht"

Was in diesem Satz alles an Infos drinsteckt.

Da hat wieder eine Automotivfirma ausgelagert und zu wenige Leute 
eingestellt, jetzt brauchen sie einen, der die Karre aus dem Dreck 
zieht.

So ist die Wirtschaft 2010!

Schönes Wochenende

euer Pedro!

von Mike H. (-scotty-)


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Interessanter wäre, wie lange die schon suchen.

von jo (Gast)


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Fred P. schrieb im Beitrag #1843539:
> Pfff... wenn die ordentlich zahlen würden..,bin Dipl Ing FH

jawoll, da isser wieder :)

von Mike H. (-scotty-)


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Was ist die richtige Kohle?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> "Wir suchen ASAP kurzfristig einen Mitarbeiter in der Qualitätssicherung
> im Automotive-Umfeld, der fließend polnisch spricht"

das kann durchaus sein, daß die die Entwicklung nach Polen ausgelagert 
haben.

Die QS wird hier in D geblieben sein, zumindest eine Rumpf-Mannschaft, 
welche "steuernd und koordinierend" auf die Entwicklung "einwürgt".

Und nun ist der "Würger" abgesprungen (mag ja verschiedene Gründe haben)

--> ich lese daraus:

Man kann (geldmäßig) pokern, und entsprechend den Dringlichkeits-Bedarf 
des suchenden Kunden ausnutzen.

von blubbla (Gast)


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Hey @ Pedro de la otta
Bitte mal zu dir ins Wohnzimmer gehen - und nachschauen: Wenn dich diese 
Anzeige so aufregt, hoffe ich doch, dass bei dir ein Loewe-Fernseher 
steht, inkl. Loewe DVD-Player und Hifi-Anlage. Das Notebook (oder 
PC/Monitor) müsste dann zumindest von Fujitsu (*) sein. Geh am besten 
ein bisserl durch die Wohnung und schau dich um, wie viel von dem Zeug 
wirklich noch made in germany ist und kein China-Import. Und dann fang 
mal an darüber nachzudenken, ob du hier nicht Wasser predigst und Wein 
trinkst. Der Lebensstandard, den du genauso wie alle anderen hier 
auslebst, ist eben nur möglich wenn dir die Kleidung von irgendwelchen 
Minderjährigen in Asien genäht wird und wenn dir das 
Apple/Thinkpad-Gehäuse von einem unterbezahlten Foxconn-Sklaven montiert 
wird.

* Fujitsu ist zwar nun ein rein jap. Konzern, zumindest werden die 
meisten MA in Deutschland aber noch nach IG-Metall bezahlt, der 
Betriebsrat hat eine starke Position und auch in Forschung/Entwicklung 
passiert einiges hier in Deutschland. Praktisch alle Desktop-Rechner 
sowie die meisten Notebooks werden in Dtschl. montiert, die Prüfpgroamme 
werden in Dtschl. entwickelt usw. Preis etc. ist doch egal, hauptsache 
man stoppt die Verlagerung von Arbeitsplätzen, oder ?!?!?

von Thomas (Gast)


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Mike Hammer schrieb:
> Was ist die richtige Kohle?


Brikett

von Mark B. (markbrandis)


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Mike Hammer schrieb:
> Interessanter wäre, wie lange die schon suchen.

Na offensichtlich erst seit kurzem.

von Vater Gans (Gast)


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Und man hat vor allem nicht daran gedacht, dass, wenn man schon nach 
Polen auslagert, dass man auch die nötige Sprachkompetenz verfügen 
sollte.

von Vater Gans (Gast)


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jo schrieb:
> jawoll, da isser wieder :)

Wer?

von High Performer (Gast)


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>Der Lebensstandard, den du genauso wie alle anderen hier
>auslebst, ist eben nur möglich wenn dir die Kleidung von irgendwelchen
>Minderjährigen in Asien genäht wird und wenn dir das
>Apple/Thinkpad-Gehäuse von einem unterbezahlten Foxconn-Sklaven montiert
>wird.

Das ist eine falsche Schlussfolgerung! Denn es gibt eben nicht "Die 
Jeans" oder "Den Fernseher", sondern es gibt viele verschiedene, auch in 
verschiedenen Preisklassen.

Fakt ist außerdem, dass der Personalkostenanteil an den Produkten 
deutlich geringer ist, als man allgemein vermutet.

Also Beispiele:

Jeans für 10,- EUR im Verkauf, Anteil der Personalkosten durch Fertigung 
im Niedriglohnland: 0,5 EUR.

Jeans für 20,- EUR im Verkauf, Anteil der Personalkosten durch Fertigung 
im Niedriglohnland: 0,5 EUR.

Markenjeans für 50,- EUR im Verkauf, Anteil der Personalkosten durch 
Fertigung im Niedriglohnland: 0,5 EUR.

Hochpreislabel für 100,- EUR im Verkauf, Anteil der Personalkosten durch 
Fertigung im Niedriglohnland: 0,5 EUR.

So what. Rate mal, wo die Preisdifferenz verschwindet? OK, die 
Rohstoffpreise differieren sicher bei unterschiedlicher Qualität der 
Rohstoffe.

Gerade Foxconn ist ein Paradebeispiel dafür, dass selbst bei 
hochpreisiger Ware das Geld beim Hersteller, und eben nicht beim 
Zulieferer ankommt. Dick abkassieren tut Apple, obwohl die Produkte 
verhältnismäßig teuer sind!

Deshalb wäre es selbstverständlich auch möglich, eine Jeans im 50,- 
EUR-Spektrum in Deutschland zu fertigen!

Ebenso würde ein in Deutschland hergestellter Fernseher sicher im 
einprozentigen Bereich teurer in der Herstellung sein.

Selbstverstädnlich könnten wir in vielen Bereichen durchaus Produkte 
"made in Germany" kaufen, ohne unseren Lebensstandard massiv 
einschränken zu müssen.

Ein krasses Gegenbeispiel für Deine Theorie: Ein Brot vom örtlichen 
Bäcker ist sicher für viele problemlos finanzierbar. Dort haben wir 
"made in Germany" bei gleichzeitig sehr hohem Personalkostenanteil, da 
viel Handarbeit! Ebenso beim Gemüse auf dem Wochenmarkt oder ganz 
allgemein Nahrung "made in Germany". Das ist für die meisten von uns 
problemlos finanzierbar, und niemand würde auf die Idee kommen, zu 
vermuten, die "Herstellung" in Deutschland würde die Waren unbezahlbar 
machen. Vor allem dann nicht, wenn man mal die Preise anschaut, selbst 
Bio-Produkte aus Deutschland können sich viele problemlos leisten. Und 
zwar täglich, und nicht, wie einen Fernseher oder eine Jeans, nur alle 
Jahre mal.

Und wenn bei Technik "made in Germany" exorbitante Preise verlangt 
werden, dann liegt das IMO nicht an den hohen Personalkosten, sondern 
entweder daran, dass der Hersteller den Patriotismus mancher Menschen 
ausnutzt oder gänzlich eine "Teuer"-Marketingstrategie fährt. Viele 
Modelabels sind ja auch bewusst hochpreisig, um ein gewisses Image zu 
pflegen.

Just my 2 cents.

von Bursche (Gast)


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>Ein krasses Gegenbeispiel für Deine Theorie: Ein Brot vom örtlichen
>Bäcker ist sicher für viele problemlos finanzierbar. Dort haben wir
>"made in Germany" bei gleichzeitig sehr hohem Personalkostenanteil, da
>....

Hmm, warum werden dann Nordseekraben nach Marokko gekarrt um dort von 
fleissigen Marokkanerinnen gepullt zu werden um dann 14 Tage später als 
"frische Nordseekrabben" bei uns verkauft zu werden? Warum gibt es kaum 
noch echte Frischmilch zu kaufen, sondern verstärkt die ESL-Milch? Die 
kann man auch billig im Ausland produzieren und nach Europa fahren. 
Warum kostet das Brot beim Bäcker (große Kette) 3..4 Euro und das 
Produkt im Supermarkt (gleiche Kette, andere Präsentation) nur 2..3 
Euro? Und besser ist es auch nicht mal. Hier in einer deutschen 
Großstadt gibt es nur Bäckerketten die Industrieware verkaufen. Den 
kleinen Handwerksbetrieb mit eigener Herstellung habe ich schon lange 
nicht mehr gesehen.

>Bio-Produkte aus Deutschland

Sicher dass die alle aus Deutschland kommen?

von Purzel H. (hacky)


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Wenn's um Preise geht ... weshalb ist ein Markenprodukt ein 
Markenprodukt ?
Weshalb hat ein Laden bevorzugt Markenprodukte ? Weil die Marge am 
hoechsten ist. Weshalb hat man mit Markenprodukten die hoechste Marge ? 
Weil sie mit hohem Volumen guenstig produziert werden. Eigentlich sind 
sie ueberteuerter Siff.

von Archie F. (archie)


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>Weil sie mit hohem Volumen guenstig produziert werden. Eigentlich sind
>sie ueberteuerter Siff.
Billigware wird auch im hohem Volumen produziert :)
Bei Markenprodukten (und da rede ich nicht von Nike&co.) zahlt man schon 
für Qualität. Da hat z.B. mein Kenzo T-shirt, was ich seit 8 Jahren 
besitze unzählige Waschgänge überlebt, die Ecco Schuhe trage ich vom 
ersten Tag an ohne Blasen zu kriegen und mein Motorradhelm pfeift auch 
nicht durch alle Löcher. Da könnte ich noch unzählige Beispiele dazu 
nennen...
Man zahlt zwar etwas für Marketing drauf erhält dafür aber auch für 
einen gering höheren Preis zum Durchschnitt gute Ware. Die Fahrradpumpe 
meines Vaters hält seit Jahrzehnten. Meine Poco Domäne Pumpe für 5€ ist 
beim ersten Aufpumpvorgang auseinandergefallen :)

von High Performer (Gast)


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>Hmm, warum werden dann Nordseekraben nach Marokko gekarrt um dort von
>fleissigen Marokkanerinnen gepullt zu werden um dann 14 Tage später als
>"frische Nordseekrabben" bei uns verkauft zu werden?

Um die Gewinnspanne zu maximieren?

>Warum gibt es kaum
>noch echte Frischmilch zu kaufen, sondern verstärkt die ESL-Milch? Die
>kann man auch billig im Ausland produzieren und nach Europa fahren.

Auf Agrarprodukten ist das Herkunftsland aufgedruckt. Zumeist steht da 
DE oder AT. Sogar bei uns in der Umgebung gibt es Bauernhöfe, die 
Milchvieh halten. Bei einem holen wir wöchentlich 3l Milch. ca. 
65Cent/l. Wir bezahlen gerne mehr, als der Landwirt eigentlich haben 
möchte.

>Warum kostet das Brot beim Bäcker (große Kette) 3..4 Euro und das

Bei uns kostet ein Laib Graubrot (1kg) beim örtlichen Bäcker weniger als 
3,- EUR.

>Produkt im Supermarkt (gleiche Kette, andere Präsentation) nur 2..3
>Euro? Und besser ist es auch nicht mal. Hier in einer deutschen
>Großstadt gibt es nur Bäckerketten die Industrieware verkaufen. Den
>kleinen Handwerksbetrieb mit eigener Herstellung habe ich schon lange
>nicht mehr gesehen.

Ich verstehe nicht ganz, was Du mir sagen willst! Ich hatte lediglich 
festgestellt, dass Brot trotz hohem Personalaufwand noch bezahlbar ist. 
Das hast Du nicht widerlegt. Jedenfalls ist es absolut nicht so, dass 
z.B. ein 1000,- EUR teurer Fernseher aus Fernost, in Deutschland 
hergestellt, plötzlich 2000,- EUR kosten würde. Die preisdifferenz würde 
vermutlich deutlich weniger als 100,- EUR betragen. Wenn es in 
bestimmten Bereichen deutsche Produkte nur zu einem Wucherpreis gibt, 
dann hat das andere Gründe als hohe Personalkosten. Ach ja, 
Rohstoffkosten sind in .de auch deutlich höher als woanders. Aber immer 
noch kein Grund, nur weil "Made in Germany" draufsteht Phantasiepreise 
zu verlangen.

Übrigens: Bei uns gibt's einen alteingesessen Metzger, Bäcker, 
Eisenwarenhandel...

Ach ja, Region Südwestdeutschland.

von High Performer (Gast)


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>Bei Markenprodukten (und da rede ich nicht von Nike&co.) zahlt man schon
>für Qualität.

Bei einem T-Shirt für 5,- EUR bekommst Du Schrott. Bei einem T-Shirt für 
15,- EUR kann man Qualität produzieren. Beim T-Shirt von 30,- EUR zahlst 
Du den Preis für den Namen. Eine bessere Qualität als beim 15,- EUR 
Shirt ist nicht mehr zu erwarten. Das ist ja das Problem, dass die 
Qualität nicht immer mit dem Preis korreliert. Man muss immer 
differenzieren.

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