Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schottky - Brückengleichrichter?


von Sven (Gast)


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Warum gibt es eigentlich keine fertigen Brückengleichrichter mit 
Schottky-Dioden? So mit 4 Beinchen und Befestigung für Kühlkörper, wie 
es das für normale Si-Brücken in allen Formen, Farben und Größen gibt...

Maximal 2 Dioden in einem Gehäuse, und dann hängen immer beide Cs 
zusammen, so dass man mindestens 3 Bauteile für eine Brücke braucht. Ist 
doch doof. :(

von Klaus D. (kolisson)


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Frag mich nicht wo, aber es gibt auch welche , wo die A´s 
zusammenhängen.

K.

von Nachtaktiver (Gast)


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Das Problem ist das Schottky Dioden eine nicht so hohe Sperrspannung im 
Vergleich zu "normalen" Dioden haben.


Spontan habe ich nur sowas gefunden:
http://ixdev.ixys.com/DataSheet/FBS10-06SC.pdf


Sven schrieb:
> Maximal 2 Dioden in einem Gehäuse, und dann hängen immer beide Cs
> zusammen, so dass man mindestens 3 Bauteile für eine Brücke braucht. Ist
> doch doof. :(

Was meinst du damit?

von mhh (Gast)


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Sven schrieb:
> Warum gibt es eigentlich keine fertigen Brückengleichrichter mit
> Schottky-Dioden?

Es wird einfach zu wenig Bedarf bestehen. Bei SNT werden aus 
Wirkungsgradgründen keine Brücken eingesetzt und bei höheren Strömen 
schrumpft der Flussspannungsvorteil recht schnell.

von Sven (Gast)


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>> Was meinst du damit?

Dass ich mit Doppeldioden einmal die gemeinsame Katode für die Brücke 
nutzen kann und damit 2 der 4 Brückendioden habe. Für die anderen 
Brückendioden muss ich 2 getrennte Schottkys nehmen. Also 3 Bauteile.

Ich brauch auch keine hohe Sperrspannung, 30V reichen. Dafür um die 8A. 
Das FBS 10-Ding sieht schon gut aus, kennt jemand noch ähnliche 
Produkte? Sollte halt im deutschen Raum in Kleinmengen und zu 
akzeptablen Preisen beschaffbar sein.

von Nachtaktiver (Gast)


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@Sven:

Achso ich habe nicht verstanden das du damit Doppeldioden meintest. -.-
Jetzt ergibt das für mich auch einen Sinn.


Die einzigen passenden Schottky-Brückengleichrichter den ich gefunden 
hätte wäre einer aus der gleichen Serie:
http://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/IXYS%20PDFs/FBS16-06SC.pdf?cshift_ck=null&client_id=5042

von Daniel R. (daniel_r)


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Warum muss es ein Schottky-Gleichrichter sein?
Schottky-Dioden haben ihre Vorteile in der Geschwindigkeit. Als 
Gleichrichter für 50Hz liegen sie weit hinter pn-Dioden, da sie z.B. 
einen um Grössenordnungen grösseren Sättigungssperrstrom aufweisen.

von BMK (Gast)


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Puh, tatsächlich Nischenprodukt.

Habe mal was gefunden:
http://de.mouser.com/ProductDetail/Central-Semiconductor/CBRSDSH5-40/?qs=ASaot9jrY6FSy6n%2fymUqdw%3d%3d

Allerdings nur 5A. Immerhin etwas.

von Ben _. (burning_silicon)


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gibt es, hab sowas schon auf der sekundärseite von schaltreglern 
gesehen. sind aber sehr selten da sie doppelt so große verluste haben 
wie eine mittelpunktschaltung, im gegenzug spart man damit eine wicklung 
ein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Anselm 6. (anselm68)


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Wenn du nur wenig Strom brauchst, guck mal bei Farnell nach SD103Axxx.
Eine Version beinhaltet auch 4 Schottky-Dioden ;)

von Jens G. (jensig)


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>Das FBS 10-Ding sieht schon gut aus, kennt jemand noch ähnliche

Würde ich nicht behaupten, wenn Du nur 30V verarbeiten willst. Denn das 
ist eine SiC-Diode, die schon mal 1,5-2V Durchlaßspannung hat.

von Nachtaktiver (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Würde ich nicht behaupten, wenn Du nur 30V verarbeiten willst. Denn das
> ist eine SiC-Diode, die schon mal 1,5-2V Durchlaßspannung hat.

Das ist mir jetzt auch aufgefallen. - Warum ist dann aber im Datenblatt
von Schottky Diode die Rede?
Vorteil wäre wahrscheinlich bei dieser Gleichrichterbrücke die kleine
Sperrzeit.

von Arno H. (arno_h)


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Für 1A gibts was von Diotec:
http://www.diotec.com/produkte/zeigen/?artnr=CS10

Arno

von Andreas F. (aferber)


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Nachtaktiver schrieb:
>> Würde ich nicht behaupten, wenn Du nur 30V verarbeiten willst. Denn das
>> ist eine SiC-Diode, die schon mal 1,5-2V Durchlaßspannung hat.
> Das ist mir jetzt auch aufgefallen. - Warum ist dann aber im Datenblatt
> von Schottky Diode die Rede?

Weil es nunmal welche sind. Auch bei Schottky-Kontakten gilt, dass 
unterschiedliche Materialien unterschiedliche Eigenschaften ergeben. 
Germanium-Dioden haben ja auch eine andere Forwardspannung als 
Silizium-Dioden, obwohl beide einen PN-Übergang haben.

Im Fall der SiC-Schottky-Dioden ergeben sich eben gegenüber anderen 
Schottky-Dioden deutlich höhere Flussspannungen, dafür aber auch höhere 
Sperrspannungen und geringere Leckströme, bei Beibehaltung der hohen 
Schaltgeschwindigkeiten.

Andreas

von Purzel H. (hacky)


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Die Schoggi Dioden haben keinen P-N Uebergang, sondern einen 
Metall-Halbleiter Uebergang. Deswegen sind sie viel schneller.

von eProfi (Gast)


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Wenn's was kleineres sein darf:
L6210  8 Schottky-Dioden-Array im DIL-Gehäuse
Ist eigentlich für Schrittmotor-Clamping gedacht, geht aber auch als 
Gleichrichter. Evtl. jeweils parallel schalten.

Aktive Gleichrichtung mit FETs wäre das Mittel der Wahl.

von HerBerT (Gast)


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Parallelschalten der Dioden?...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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eProfi schrieb:
> Aktive Gleichrichtung mit FETs wäre das Mittel der Wahl.

Um Platz zu sparen? Ich dachte darum gehts.

von Sven (Gast)


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Naaiiin! Ich brauch einfach nur eine Graetzbrücke, 30V, 8A, 50Hz, mit 4 
Beinchen, Loch für Kühlkörper und kleinem Spannungsabfall. Naja, werd 
ich 4 Einzeldioden im To-220 auf eine Platine setzen. Blöderweise muss 
man die wieder isolieren, weil Katode am Gehäuse...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Dann hab ich dich missverstanden. Ja, 4 dicke Schttoky Dioden wäre dann 
auch mein Tipp.

von mhh (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Naaiiin! Ich brauch einfach nur eine Graetzbrücke, 30V, 8A, 50Hz, mit 4
> Beinchen, Loch für Kühlkörper und kleinem Spannungsabfall.

Dann musst Du mindestens die 30A Typen nehmen, um ein bischen 
Spannungsvorteil zu erhalten. Dort ist allerdings der Sperrstrom schon 
wieder höher (1 mA bei 25°C, 75 mA bei 100°C).

von Erdie (Gast)


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Ich habe einen ähnlichen Bedarf.
Ich experimentiere an so einer Art elektromagnetischen Stoßdämpfer für 
ein verkleindetes Liegefahrrad. Dabei ist eine der Herausforderungen 
ausreichend hohe Spannungen zu erzielen. Die Ströme liegen im mA Bereich 
und bei der Leistung wäre es ein großer Erfolg, wenn z. B. 1 Watt 
erreicht werden könnte. Normale Brückengleichrichter fressen mir einen 
großen Teil der Spannung weg. Eine Schottky Version habe ich nicht 
gefunden. So bin ich auf Einzeldioden gegangen. Das ist aber nicht 
sonderlich elegant.

von Torsten B. (tbrox)


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Hallo!

Keine integrierten Schottky Brückengleichrichter gefunden?

z.B.:
MB1xS
CDBHM1xxL-HF

Gruß

von batman (Gast)


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Wann taugt ein Gleichrichter mehr als Einzeldioden?
1) bei gaaanz wenig Platz
2) wenn ein Kühlkörper angeschraubt werden soll
3) ...?

von Christian M. (Gast)


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von Frank (Gast)


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Also ich behaupte, daß man eine Brücke mit zwei Doppeldioden hinbekommt, 
auch wenn beide jeweils an der Kathode zusammengeschaltet sind. Eine 
Brücke hat vier Anschlüsse, dabei sind immer zwei Dioden 
zusammengeschaltet. Man kann also immer aus 2 Doppeldioden eine Brücke 
bauen, egal ob gemeinsame Anode oder Kathode (nur gemischt geht nicht).

Damit würde sich Dein Problem zumindest auf 2 Doppeldioden reduzieren.

von batman (Gast)


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Das ist aber eine kühne Behauptung.

von dfg (Gast)


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Mehr als kühn. Schlicht falsch.

Nur gemischt (eine Doppeldiode Common Cathode, eine Common Anode) 
geht´s, oder aber mit Doppeldioden, bei denen 2 in Reihe sind (freilich 
mit Anzapfung dazwischen).

Da hast Du Dich schwer vertan, Frank.

von Christian M. (Gast)


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BAT54S

https://i.stack.imgur.com/1Z5So.png

Ja dann schon!

Gruss Chregu

von dfg (Gast)


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Christian M. schrieb:
> BAT54S

Jup, bei Reihenschaltung schon. DANN gilt auch:

Frank schrieb:
> (nur gemischt geht nicht)

... :)

Thema High-Power-Schottky als Brücke:

Die einzigen mir bekannten Schottky- Brückengleichrichter
(oder Schottky- Gleichrichterbrücken?) hat Microsemi im
Aufgebot.

https://www.microsemi.com/product-directory/diode-modules/648-schottky-10-200v

Derzeit hergestellt wird noch APT60DS20HJ
(60A, 200V), aber ist trotzdem bei Distris schwer zu finden.

Alibaba angeblich schon ab 0,3$ - 1$:

https://www.alibaba.com/product-detail/New-original-APT60DS20HJ-SOT-227B-FRED_60585543660.html

Ich dachte eigentlich, bei alibaba ginge es um größere Mengen.
Seltsamerweise steht dort "ab 1 Stück" oder so ähnlich. Sollte
jemand genaueres wissen - ich bitte darum. :)

Bei aliexpress findet sich für ein paar Ampere mehr CPT600150
(auch von Microsemi, 300A, 150V - wird aber nimmer produziert...

Daß trotzdem noch "aufzufinden", dürfte für mehrere der als obsolet
gekennzeichneten BE auf der Microsemi-Seite zutreffen... das ist
auch der Grund, wieso ich diese überhaupt eingefügt habe! ;-) )

https://de.aliexpress.com/w/wholesale-cpt600150.html

Aliexpress ist bekanntlich (auch) für Endkunden.
Stimmt es, daß dort ein echter Käuferschutz besteht (der Lieferant
erst nach des Endkunden "OK" das Geld bekommt - ansonsten zurück)?
Die Preise sind nämlich teils extrem verführerisch...

Ansonsten - brückt mal schön.

von Arno H. (arno_h)


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Dann schon eher ein Paar aus DSTF3060C und DSTF3060CR von Littelfuse.
60V 15A pro Diode und isoliert.

Arno

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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oder ein Satz MBRF10100CTR bzw. MBRF10100CTL für 100V und 2x5A
gibts natürlich auch für noch mehr Durchlassstrom

von Frank (Gast)


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Ja das ziehe ich wieder zurück, und behaupte nun das Gegenteil :-)
Nur gemischt gehts, da habt Ihr recht.
Kommt davon, wenn man das nicht aufmalt ...

Bei den klassischen Doppeldioden bräuchte man deshalb tatsächlich 3 
davon, was wirklich sehr ärgerlich ist.

von Schwarzseher (Gast)


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Sven schrieb:
> Naja, werd
> ich 4 Einzeldioden im To-220 auf eine Platine setzen. Blöderweise muss
> man die wieder isolieren, weil Katode am Gehäuse...

Damit ist dann der Platz-Vorteil ggü. LT4320 + 4 Mosfets weg. Bei nur 8A 
müssen die auch kein TO-220 haben.

von dfg (Gast)


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Frank schrieb:
> Doppeldioden bräuchte man deshalb tatsächlich 3 davon

Auch nicht.

Frank schrieb:
> Kommt davon, wenn man das nicht aufmalt ...

Keine üble Idee. :)

von dfg (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich mach mal...

von batman (Gast)


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Ist das eine "Eselsbrücke"? :)

von HildeK (Gast)


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dfg schrieb:
> Ich mach mal...

Bei Inbetriebnahme Schutzbrille tragen!

von dfg (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mist. Nur gedreht anstatt auch gespiegelt. Korrektur im Anhang.
(Tja... man sollte oftmals nochmal hinschauen. Ist besser. :-)

Die rosa gestrichelten Linien stellen die Trennlinien zwischen den 
Möglichkeiten dar. Wählt man vertikal, ergibt sich die Kombi
"1x Commom Cathode + 1x Common Anode", bei horizontal dagegen
"2x Doppeldiode" - eine davon verdreht zur anderen.

von Harald W. (wilhelms)


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dfg schrieb:

> oder aber mit Doppeldioden, bei denen 2 in Reihe sind.

Solche Doppeldioden dürften aber zumindest im Leistungsbereich
selten sein, da sich ein solcher Aufbau als schwierig realisierbar
darstellen würde.

von Peter D. (peda)


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eProfi schrieb:
> Aktive Gleichrichtung mit FETs wäre das Mittel der Wahl.

Das spart oft auch den Kühlkörper und damit Montageaufwand ein.
Ich habe z.B. für 24V/5A in Mittelpunktschaltung 2 * PSMN016-100YS und 
den TEA1795T zur Ansteuerung benutzt. Es gibt aber auch Ansteuer-ICs für 
Brückenschaltung.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Und warum sollte man heutzutage noch auf solche diskreten Aufbauten mit 
konventionellen Dioden setzen, wenn ansonsten doch ideale Dioden 
eingesetzt werden, z.B. auch als Vollbrücke mit LT4320 oder mit vier 
Stück LM74670? Der mögliche Verzicht auf einen fetten Kühlkörper und die 
drastisch geringere Verlustleistung wiegen doch den Platzbedarf für den 
LT4320 mehr als auf.

von batman (Gast)


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Weiß ich nicht aber welches Netzteil ich auch durchsuche, in keinem 
finde ich einen Synchrongleichrichter.

von dfg (Gast)


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Die (nahezu) "ideale" Diode mit FET ist natürlich parametrisch weit 
überlegen. Hier ging es doch aber anfänglich allein darum, statt einer 
PN-Dioden-Brücke alternativ eine Schottky-Brücke einsetzen zu wollen.

(Verlustmäßig ja schon ein Fortschritt...)

Jeder einzelne mag diverse - und durchaus legitime - Gründe haben, 
Dioden einzusetzen, "obwohl es doch schon besseres gäbe".

Das reicht von der Höhe der nötigen Sperrspannung über den Gedanken, 
eine Leistungsdiode ginge schwerer kaputt, als ein IC, bis hin zu "ich 
will/ kann nicht anders"... Ob dies nun wegen der Fertigung der Platine 
im Gesamten, oder auch nur des nötigen Layouts (allgemein, oder nur wg. 
der "Größe").

Und nicht zu vergessen als Ersatz für defekte BE in schon bestehenden 
(und nur (etwas be)schwerlich(er) mit LT4320-Platine ergänzbaren) 
Schaltungen.

So ganz "entsorgen" kann man Leistungsdioden wohl noch nicht. Und das, 
obwohl durch die intelligenten Sekundär-Steuer-Chips (es gibt z.B. 
welche, die man sowohl für Sperrwandler, als auch LLC einsetzen kann - 
mit V(DS)-Messung) die Verwendung von Schottkys in Schaltwandlern wohl 
stark rückläufig ist.

Aber für Neuentwicklungen ("heutzutage") hast Du völlig recht. Nur müßte 
für eine noch breitere Verallgemeinerung dessen halt praktisch jeder 
Wald- und Wiesen-Bastler eine LT4320-Platine machen wollen, und auch 
können. Noch ist das nicht der Fall.

von dfg (Gast)


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batman schrieb:
> Weiß ich nicht aber welches Netzteil ich auch durchsuche, in keinem
> finde ich einen Synchrongleichrichter.

Dazu kommt es vielleicht erst dann, wenn die Bestimmungen noch schärfer 
werden.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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dfg schrieb:
> Die (nahezu) "ideale" Diode mit FET ist natürlich parametrisch weit
> überlegen.

Für derartige Zwecke hat sich der Fachbegriff "ideal diode" bzw. 
eingedeutscht "ideale Diode" etabliert. Daher muss er bei der Verwendung 
nicht mehr in Anführungszeichen gesetzt werden.

> Hier ging es doch aber anfänglich allein darum, statt einer
> PN-Dioden-Brücke alternativ eine Schottky-Brücke einsetzen zu wollen.

Nein, in der ursprünglichen Frage ging es ausschließlich um die 
Erhältlichkeit von Brückengleichrichtern auf Basis von Schottkydioden. 
Der TE hatte nicht einmal geschrieben, dass er ein solches Produkt 
einsetzen wolle; dies wurde erst in späteren Beiträgen konkretisiert.

von Robert (Gast)


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batman schrieb:
> Weiß ich nicht aber welches Netzteil ich auch durchsuche, in keinem
> finde ich einen Synchrongleichrichter.

Synchro oder Shottky-D nach Netztrafo ist auch selten sinnvoll, je nach 
Leistung schafft es so ein 50Hz Trafo für sich selten über 85%, dann 
stört der Gleichrichter selten so sehr.
Wenn der Wirkungsgrad interessiert, nimmt man eh ein Schaltnetzteil, 
bzw. heutzutage eh immer, wenn nichts sehr gravierendes dagegen spricht.

Ganz selten hab ich schon mal Shottkys gesehen, meist aber an ner 
Mittelpunktschaltung, wenn als Brücke dann eben 4 Einzeldioden in 
vollisoliertem TO220, das spart wenigstens Montageaufwand.

Synchro-Brücke mit dem LT-Controller geht schon, aber das IC ist dezent 
teuer, und jeder diskrete Aufbau wegen der HS-Treiber viel größer und 
ähnlich teuer. Dafür kann man bei den 30V/8A locker ohne Kühler 
auskommen, es gibt 60V/1,x mOhm im PowerSO8 für wenig Geld (im 
Anbetracht der Kosten für den LTC). Macht auch bei heissem FET <100mW 
pro Package, und bekommt man mit etwas Mühe in die Größe eines 
quadratischen Brückengleichrichters...
Praktisch hab ich so etwas aber auch noch nicht in Verwendung gesehen.

von batman (Gast)


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Robert schrieb:
> Wenn der Wirkungsgrad interessiert, nimmt man eh ein Schaltnetzteil,

Und hängt hinten trotzdem wieder die Dioden dran. Sind wohl einfach zu 
billich und zu robust und sparen noch Platz, die kleinen Stromfresser. 
Wenn es den Synchrongleichrichter mal als vollintegrierten 3/4-Beiner 
gibt, wird sich die Lage vielleicht ändern.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wird sich vielleicht ändern, wenn der, wie bei LTC üblich, völlig 
überteuerte Chip als Chinesien-Nachbau auf den Markt kommt. Eventuell 
ist er ja schon da.

von Robert (Gast)


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batman schrieb:
> Und hängt hinten trotzdem wieder die Dioden dran. Sind wohl einfach zu
> billich und zu robust und sparen noch Platz, die kleinen Stromfresser.
> Wenn es den Synchrongleichrichter mal als vollintegrierten 3/4-Beiner
> gibt, wird sich die Lage vielleicht ändern.

Also der Großteil der heute produzierten Steckernetzteilchen, z.b. die 
üblichen 5V/2A, haben schon n Synchro drin. Level VI ist halt nicht mehr 
mit Diode zu schaffen. Meistens ein 6-Pinner SOT23 und ein 5x6 oder 
3x3mm SMD-Fet, machmal auch PowerInt Innoswitch All-In-One-IC plus einen 
FET.
Größeres, z.b. Notebooknetzteile genauso, im Industriebereich muss man 
ab 100W schon Jahre (Produkteinführung!) zurück schauen um noch Dioden 
zu finden. "Wir" bauen z.b. 120W mit >94,5%, 240W mit >95% und 480W mit 
fast 96% über alles...
Das gilt natürlich nur für Netzteile, die in der Welt entwickelt und 
verkauft werden, wo man sich für Normen interessiert.
Aliexpress-Ware ist ein anderes Thema, aber die sind ja nichtmal richtig 
isoliert (Lackdraht auf Lackdraht ohne Kriechstrecken), und erachten 
z.b. einen 0805-Keramik-C  als tauglichen Ersatz für einen Y1-500V 
zwischen Primär und Sekundär...

von Jörg R. (joggel67)


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dfg schrieb:
>
> Stimmt es, daß dort ein echter Käuferschutz besteht (der Lieferant
> erst nach des Endkunden "OK" das Geld bekommt - ansonsten zurück)?
> Die Preise sind nämlich teils extrem verführerisch...

Soviel ich weiß ja. Ich bestelle oft im Land der aufgehenden Sonne und 
wenn mal etwas nicht in Ordnung war, hab ich direkt mit dem Händler 
verhandelt. Bei drei Mängel gab es drei mal Ersatz. Falls eine Ware mal 
nicht kommt, wird automatisch nach NICHT Lieferung das Geld erstattet.
Nur würde ich mit den Angaben von den chinesischen Herstellern etwas 
vorsichtig sein ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Ich warte auf eine Lieferung aus China, aber der Flieger ist laut 
Tracking Info seit 7 Wochen in der Luft. Sowohl Händler als auch Ali 
Express verweigern derzeit die Rückzahlung. Ich solle einfach noch 
länger warten.

Meisten klappt es aber ohne Probleme, muss fairerweise sagen.

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