Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Autobatterie laden


von Me109 (Gast)


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Hallo,

ich halte es für sinnvoll zu meinem neuen Problem einen anderen Thread 
aufzumachen:
In meinem letzten Thread ging es um das Betreiben einer KFZ-Endstufe an 
einem Autobatterieladegerät und einer Autobatterie als Puffer. Nun dazu 
habe ich eine alte Batterie ausgegraben und mal die Spannung gemessen, 
7V. Nun habe ich sie einfach mal ans Ladegerät (übrigens ungeregelt, nur 
Trafo, Gleichrichter und Strommessinstrument) gezapft. Parallel zu 
Batterie und Messgerät habe ich noch ein Multimeter geschaltet um die 
Spannung zu überwachen. Während dem Laden zeigt das Multimeter etwa 
13,3V an, die Ladeanzeige des Ladegeräts ist fast am Anfang des Bereichs 
"Voll", aber als ich heute Abend nach der Batterie sehen wollte, 
bemerkte ich, dass diese leise knisterte! Ist das normal oder fliegt mir 
das Teil gleich um die Ohren? Habe sie jetzt erstmal abgeklemmt. Laut 
Wikipedia fangen Starterbatterien ja erst ab 14,4V an zu gasen. Ich habe 
eine "wartungsfreie" Batterie also auch keine Stopfen zum Nachfüllen, 
die ich aufmachen könnte. Auf der Batterie ist zwar eine 
Plastikabdeckung, die man wahrscheinlich abnehmen könnte, aber irgendwie 
sieht sie nicht so aus, als seie sie dafür vorgesehen.
Was meint ihr, mache ich was falsch oder ist das normal?

Mfg

von Andreas K. (derandi)


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Batterie wohl kaputt.
Wenn eine Zelle durch ablagerungen kurzgeschlossen ist sinkt die 
Gasungs-Spannung natürlich auch auf 12V.

von Me109 (Gast)


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Und warum knistert bzw. blubbert die dann erst seit heut Abend? Und wie 
gesagt, es ist nur sehr leise. Ein Freund von mir meinte, das sei bei 
seiner auch so...

von MaWin (Gast)


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> Laut Wikipedia fangen Starterbatterien ja erst ab 14,4V an zu gasen.

Wenn eine Zelle kaputt und deswegen kurzgeschlossen ist aber schon bei 
12V.

Den Akku kannst du nicht reparieren.

Je mehr du ihn überlädst, um so mehr Elektrolyt verlieren die anderen 
Zellen, also um so weniger können die speichern.

von Stefan B. (steckersammler)


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Also wenn die nur noch 7V hat, dann ist sie tiefentladen. Und das mögen 
sie gar nicht...

Hast du mal die Spannung gemessen, nachdem du den Lader abgeklemmt hast?
Merk dir den Wert und miss morgen noch mal nach, OHNE dass du dein 
Ladegerät wieder anschließt.

Wenn sich der Wert nicht deutlich verringert hat, könntest du Glück 
haben.
Aber wenn die Spannung bis dahin wieder zusammengebrochen ist, ist sie 
wohl reif für die Tonne...

Mit manchen Ladegeräten (z.B. von CTek) kann man so misshandelte 
Batterien manchmal wiederbeleben, auch wenn die Gesamtkapazität nie mehr 
ganz die alte wird.
Mit deinem Billig-Lader wird das wohl nichts. Der hat keine 
Strombegrenzung, die Batterie zieht also volle Pulle was er eben 
hergibt. Und dadurch fängt sie dann eben an zu kochen, weil sie ja 
sowieso schon vorgeschädigt ist...

Also in Zukunft immer schön vollladen und ca. alle 6 Monate die Spannung 
prüfen und ggf. nachladen, dann kannst du sie jahrelang ohne Probleme 
lagern.

MfG

von Me109 (Gast)


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So, habe jetzt nochmal nachgemessen: 12,75V eigentlich normal für eine 
volle Batterie, gestern waren es 12,74V (ohne angeklemmtes Ladegerät). 
Aber die Ladeanzeige meines Ladegeräts zeigt immer noch an, sie sei noch 
nicht ganz voll, also fließt noch ein Strom > 500mA.
Sobald ich sie weiterlade fängt sie wieder an ganz leise zu sprudeln. 
Meint ihr die ist schon voll? Hab se etwa vor nem halben Jahr von nem 
Schrottplatz geholt, keine Ahnung, was die dort damit angestellt haben.

Mfg

von Ingo W. (Gast)


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Schätze mal, das Verhalten ist normal.
Bei den einfachen Ladegeräten (Trafo, Gleichrichter Amperemeter) wird 
der Ladestrom auch bei voller Batterie nicht Null, auch abhängig von der 
Höhe der Netzspannung. Wenn trotzdem weitergeladen wird, dann wird eben 
das Wasser aus dem Elektrolyt zerlegt, ohnen Nachfüllmöglichkeit würde 
ich versuchen, das zu vermeiden.
Ob die Baterie noch zu gebrauchen ist, merktst Du ja dann bei Belastung.
mfG ingo

von g457 (Gast)


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Schau doch mal ob (wenigstens) eine Zelle hinüber ist. Häng dazu eine 
adäquate Last (ein Halogenfrontscheinwerfer mit 55W/60W ist schon mal 
ein guter Anfang) an den Akku. Wenn die Spannung stark einbricht [1] ist 
der Akku hinüber. Eine kleine Chance auf Rettung besteht allerdings noch 
falls einfach nur zu wenig Wasser drin ist - auch bei 'S'LA kommt das 
vor wenn man den Akku zu oft zu heiss zu viel grillt. Beim Nachfüllen 
sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, und mit etwas Glück 
bekommt man wieder einen vielleicht nicht neuwertigen aber zumindest für 
Bastelzwecke wieder brauchbaren Akku hin.

HTH und verbrenn (oder -ätz) Dir nicht die Finger/Augen/..

[1] Wie stark? ..das ist relativ. Bei obiger Last sollten knapp 5A 
fließen. Eine 'normale' Autobatterie mit 80-100Ah (etwa C/20) muss das 
packen ohne mit der Zimper zu wucken (für die müsste man eigentlich eine 
größere Last dranhängen um eine haltbare Aussage treffen zu können). Ein 
Zwergerlmodell mit sagen wir 40Ah (C/8) darf sich etwas mehr rühren, 
aber nicht echt viel - über 12V sollte die schon noch bringen. Und ein 
Mopedakku mit 4Ah (C/0.8) darf auch mal auf etwas unter 12V einbrechen. 
Falls der Akku bei der Last zu 'kochen' anfängt sofort wieder abklemmen!

von Me109 (Gast)


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Habs mal mit ner 50W Halogenlampe getestet, Spannung bricht auf etwa 
12,5V ein. Das leise "sprudeln" war nicht zu hören. Evtl. mal noch zwei 
Halogenbirnen parallel schalten und sehen was passiert? So ne Endstufe 
zieht schon verdammt viel Strom.

MfG

von g457 (Gast)


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> 50W Halogenlampe

Nur der Paranoia^WVollständigkeit halber: mit 12V Nennspannung?

> Spannung bricht auf etwa 12,5V ein.

Bei welcher Nennkapazität?

> Evtl. mal noch zwei Halogenbirnen parallel schalten und sehen was
> passiert?

Hängt von der Nennkapazität ab. 1C sollte auf jeden Fall drin sein. Ab 
grob 2C wird die Spannung etwas einbrechen (aber noch in der Gegend von 
12V), ab 3C deutlich (11.5V oder sowas in der Gegend). Genaue Details 
findest Du im zugehörigen Datenblatt, denn nicht zuletzt hängt das auch 
wesentlich vom Akku-Typ und dessen designierten Verwendungszweck ab.

Achja und wenns 'köchelt' wars zu viel (Achtung Knallgasbildung! Für 
gute Belüftung sorgen!) Deswegen gut davor aufhören. Abhängig von dem 
dann gezogenen Strom kann man zusammen mit der Nennkapazität entscheiden 
ob der Akku noch brauchbar oder schon Sondermüll ist.

von Me109 (Gast)


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Die Batterie hat 48Ah. Obwohl sie schon zu köcheln anfing, zeigte das 
Ladegerät an, dass da Batterie noch nicht ganz voll ist. Es floss etwas 
mehr als 1A.

von Me109 (Gast)


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Ja, die Lampe mit 12V Nennspannung.

von g457 (Gast)


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> Die Batterie hat 48Ah.

Die sollte also ohne große Schwierigkeiten 48A (=1C) schaffen - die 
Details stehen aber im Datenblatt! Ich würde mich nach dem Studium 
ebenjenen Datenblatts mal vorsichtig hintasten in die Richtung.

> Obwohl sie schon zu köcheln anfing, zeigte das Ladegerät an, dass da
> Batterie noch nicht ganz voll ist.

Welche Spannung hatte der Akku denn (beim Laden) als es köchelte? Ggf. 
musst Du den Akku halt händisch abklemmen wenn er glaub er sei voll :-) 
Oder das Ladegerät lädt auf eine zu hohe Endspannung.

von Me109 (Gast)


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Im Leerlauf kommen aus dem Ladegerät 13V raus. Aber es ist wie schon 
erwähnt sehr einfach aufgebaut, nur Trafo, Gleichrichter und 
Strommessinstrument. Datenblatt zu der Batterie habe ich keins, wo 
könnte ich eins bekommen?
Eigentlich muss die Batterie ja eben nur als Puffer zwischen Ladegerät 
und Endstufe dienen, das schafft sie hoffentlich noch. Aber irgendwie 
habe ich etwas schiss davor, dass die Batterie dann wieder zu kochen 
anfängt... verhindert dass eine Halogenlampe die den Ladestrom begrenzt?

MfG

von Ingo W. (Gast)


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> Im Leerlauf kommen aus dem Ladegerät 13V raus.

Das ist der Effektivwert. Wenn Du wissen möchtest, bei welcher Spannung 
der Ladestrom abgeklungen sein wird, dann solltest Du bei der 
Leerlaufspannungsmessung mal einen Kondensator (einige µF) 
parallelschalten.
mfG ingo

von mhh (Gast)


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Me109 schrieb:
> Eigentlich muss die Batterie ja eben nur als Puffer zwischen Ladegerät
> und Endstufe dienen, das schafft sie hoffentlich noch. Aber irgendwie
> habe ich etwas schiss davor, dass die Batterie dann wieder zu kochen
> anfängt... verhindert dass eine Halogenlampe die den Ladestrom begrenzt?

Die (großen) Endstufen ziehen mehr Strom als das Ladegerät mit der 
Halogenlampe in Reihe liefert. Brauchst Dir also keinen Kopf zu machen.

Da der Akku vom Schrott kommt, wird er einfach nicht mehr der fitteste 
sein.

von Me109 (Gast)


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Ok, das Ladegerät liefert eigentlich 18V ^^ etwas fragwürdig oder?
Leider funktioniert keine meiner Endstufen an der Batterie, ich gehe 
also mal davon aus, dass die hinüber ist.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Me109 schrieb:
> Ok, das Ladegerät liefert eigentlich 18V ^^ etwas fragwürdig oder?

Normal für Billiglader, die sind nicht dafür gemacht, daß Du das Teil 
unbeaufsichtigt für Wochen dranhast.

Me109 schrieb:
> igentlich muss die Batterie ja eben nur als Puffer zwischen Ladegerät
> und Endstufe dienen, das schafft sie hoffentlich noch.

Wäre ich vorsichtig, die Endstufen sind bestimmt nicht für den 
Schweinkram ausgelegt, der aus so einem Billiglader kommt.

Ich würde die Endstufen an der vollen Batterie testen und die dann 
später wieder laden.

Me109 schrieb:
> Leider funktioniert keine meiner Endstufen an der Batterie, ich gehe
> also mal davon aus, dass die hinüber ist.

Wie hoch ist die Spannung der Batterie wenn Du Deine Endstufen 
dranhängst?

Wenn die Batterie vom Schrott ist dann sollte klar sein, daß es einen 
Grund gibt warum die jemand weggeworfen hat.

von Me109 (Gast)


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So die alte Batterie ist nun entsorgt und die Neue habe ich bereits voll 
geladen. Also hab ich einfach mal n Autoradio zum testen drangehängt. 
Doch schon bei halber lautstärke schaltete das Radio selbständig ab. Das 
muss doch dann sicher am Radio liegen oder? Die Batterie ist immerhin 
nagelneu.

Mfg

von mhh (Gast)


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Me109 schrieb:
> So die alte Batterie ist nun entsorgt und die Neue habe ich bereits voll
> geladen. Also hab ich einfach mal n Autoradio zum testen drangehängt.
> Doch schon bei halber lautstärke schaltete das Radio selbständig ab. Das
> muss doch dann sicher am Radio liegen oder? Die Batterie ist immerhin
> nagelneu.

Radio hat ne Macke oder Deine Kabel zum Akku sind viel zu dünn.

von Me109 (Gast)


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Sind diese Korokodil-Messstrippen zu dünn? ^^ hatte grad nichts anderes 
zur Hand, ich versuchs mal mit was dickerem.

Mfg

von ich (Gast)


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Me109 schrieb:
> Sind diese Korokodil-Messstrippen zu dünn?

Die Dinger gibts in 2 Grössen... die billigste Ausführung bringst du 
mühelos zum Abbrennen, das hab ich schon ausprobiert.

von Me109 (Gast)


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Ok, hab jetzt dicke Kabel genommen und alles funktioniert Problemlos. 
Danke!

Mfg

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