Forum: PC Hard- und Software 3D CAD und Kosten


von Unternehmer (Gast)


Lesenswert?

Wir brauchen ein günstiges 3D CAD Programm.
Für eine erste Abschätzung würde ich gerne die ca. Kosten erfahren, 
finde online aber keine Preise.
Tendenziell kosten die Großen in Richtung 10000 Euro. Es gibt häufig 
auch verschiedene Ausstattungen und Wartungsoptionen. Gibt es da eine 
Übersicht?

Die ersten, die in den Sinn kommen, sind

Pro|Engineer
SolidWorks
Inventor
Catia

Wie steht es mit Datenaustausch zwischen den Systemen (mit 
Bearbeitungsschritten)?

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Man sollte das nehmen, was in der Branche üblich ist! Und dann die 
Module kaufen, die man benötigt.
Also mal rumhören.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Kenne mich selber zwar mit 3D Programmen nicht aus, aber habe bei einem 
kleinen Industriepartner aufgeschnappt, dass dieser mit ALIBRE DESIGN 
sehr gute Erfahrungen gesammelt hat.
http://www.alibre.com/
http://www.alibre.ch/
Das Programm soll relativ kostengünstig sein, schnell erlernbar und sehr 
gute Ergebnisse liefern.

von Simon L. (simon_l)


Lesenswert?

Hi,

für die aktuelle Version von Inventor hab ich gefunden:

standard: 5300$
mit Wartung: 6400$

Ich persönlich empfehle Inventor, vorallem gibt noch viele Optionen wie 
eine FEM oder ein Versions/Datenverwaltungstool, alles in Inventor 
integrierbar. Weiterhin kann man Inventorlizenzen zentral auf einem 
Server verwalten. Hierdurch kann man z.b. nur 10 Lizenzen für 20 Rechner 
haben, es können dann aber nur immer 10 Leute gleichzeitig arbeiten.

Tip: Zum Testen kann man sich ja mal die Studentenversion installieren 
;)

Erlernbarkeit: die Grundlagen sind recht intuitiv, manche Dinge doch 
sehr komisch gelöst, die Hilfe ist jedoch eine gute Hilfe ;) Und online 
findet man auch sehr viel.

Gruß Simon

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Solid Works, Intventor und Pro Engineer kosten in etwa alle das gleiche.
Catia wird sicher einiges teuerer sein.
Eine Preisübersicht wirst du so nicht finden. Ich nehme mal an, dass 
große Firmen wie VW andere Preise bekommen als eine mittelständige 
Firma.

Der Preis spielt eigentlich eher eine untergeordnete Rolle, was nützt es 
wenn ihr ein billiges Programm kauft, damit aber nicht effizient 
arbeiten könnt.

Was wollt ihr denn mit dem CAD-System konstruieren?

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

die Preise von Simon L sind schon ganz treffend für die drei genannten.
Ich nehme mal an Alibre Design wird in etwa das gleiche kosten, bei 
gleicher Ausstattung versteht sich.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht rückt er nochmal heraus, was so in etwa konstruiert werden 
soll.
Für 2D-Schneiden braucht man ein anderes Programm als wie bei 
Plastspritzteilen.
Und ganz wichtig ist auch, das ein Kollege schon CAD-Erfahrung hat. Wenn 
es nur zur allgemeinen Verwendung im Maschinenbau ist, reicht auch ein 
altes AUTOCAD14 mit GENIUS oder höhere Versionen.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Ich nehme mal an Alibre Design wird in etwa das gleiche kosten, bei
> gleicher Ausstattung versteht sich.

Hier die Preise für Alibre Design:
http://www.alibre.ch/alibre/bestellung/

Und die Ausstattung:
http://www.alibre.ch/alibre/produkte/001_cad-vergleich/index.php

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Die Kosten sind eigentlich nicht die Hauptsache. Wenn man sich die 
Schulungskosten anschaut, wird das nebensächlich. Und Schulung muß sein.
Ich gehe mal von 100EUR (150SF) pro Stunde aus.
Für die primitivsten Kenntnisse setzen wir mal 5 Tage a' 6 Stunden an.
Das macht schon 3000 EUR! Dazu kommen noch Unterkunft und Spesen.
Ein effektives Konstruieren kann man nicht in einer Woche im stillen 
Kämmerlein erlernen.
Ohne einer erfahrenen Fachkraft wird so ein CAD-Programm zu einem teuren 
Spielzeug.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Ich habe noch einen Billigtip. :-)

Ich nutze das Programm ViaCAD. Ich habe dafuer entweder 50$ oder 50Euro 
bezahlt. Weiss ich nicht mehr so genau.

Ich finde es von der Leistungsfaehigkeit her okay. Aber jeder kann es 
sich beim Hersteller downloaden und testen. Ich finde auch die Bedienung 
und die Anleitung sehr gut.

Es hat aber einen Nachteil. Man braucht zum registrieren eine Nummer die 
man per Email anfordern muss. Dafuer ist es zwingend notwendig eine 
Emailadresse zu verwenden die man hinterher loeschen kann.
Der Drecksladen schickt einem hinterher naemlich locker 100 Email im 
Jahr um einen aufzufordern noch mehr zu kaufen.

Ich bin mit der Software wirklich zufrieden, aber deren Salesdroiden 
sind der letzte Dreck unter der Sonne!

Olaf

von Master S. (snowman)


Lesenswert?

@Olaf: dafür gibt's doch solche seiten wie die hier:
http://10minutemail.com/10MinuteMail/index.html

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich hab mir auf einen Rat hin fuer ein paar hundert Euro/Dollar das 
Alibre gekauft. Das war voll in die Hosen. Ich kann damit nicht 
arbeiten. Ist absolut nicht-intuitiv, obwohl es genau das sein sollte.

Inventor kenn ich, das geht auch.
Hatte mal ein FelixCAD. Gibt's leider nicht mehr.

Catia kenn ich auch. Das ist so richtig teuer. Eine Zahl, die ich mal 
hoerte liegt bei 30k Euro pro Jahr. Damit kann man aber auch wirklich 
produktiv arbeiten. Ich nicht, hab's aber gesehen. Ein Tool, da sollte 
man mind. 50% der Arbeitszeit davorsitzen, dann geht es richtig ab. Um 
so mal eben was zu zeichnen ist es nichts. Bis man da die optionen 
zusammengesucht hat...

von Unternehmer (Gast)


Lesenswert?

Danke fuer die Beitraege. Werde mich mal in einem CAD-Forum umsehen.

von Warren S. (jcdenton)


Lesenswert?

Inventor, Solidworks und PRO/E liegen Feature und Preismäßig etwa auf 
Augenhöhe. Pro/E hat (für mich) subjektiv eine etwas weniger intuitive 
Bedienung, Solidworks und Inventor gleichen sich da stark, empfinde ich 
als sehr Einsteigerfreundlich. Dateiimport und Export sind bei Inventor 
immer so ne Sache, das kann Solidworks definitiv besser (frisst fast 
alles) Pro/E kann das auch brauchbar.

Pro/E und Solidworks importieren alles übliche (Inventor, sich selbst 
untereinander, Catia, etc) Catia weiß ich nicht, Inventor je nach 
Wetterlage in Indien mal dies, mal das. Mit Solidworks ist es möglich, 
ein Inventor-Projekt mit Inventor-Dateien komplett zu übernehmen. DAS 
nen ich Import.

CATIA ist gnadenlos teuer, wird nur mit lizenzierter Hardware gekoppelt, 
usw. Die Bedienung ist ne Sache für sich, die 3 oben genannten Systeme 
kann man durchaus in 30 Minuten so erklären, das Jemand saubere 3D Parts 
und Zeichnungen von einfachen Teilen hinbekommt, und in 1 Woche kann 
man schon sehr viel vermitteln. Dann schöpft man zwar noch nicht als dem 
Vollen, bekommt aber so gut wie alles sicher gezeichnet. Bis man "drin" 
ist und weiß wie das Programm tickt und wie man etwas angehen effizient 
muss, dauert es durchaus einige Monate. Ich benutze jetzt seit 6 Jahren 
Inventor, und beschäftige mich nebenher seit ~1,5 Jahren mit Solidworks 
und 1 Jahr mit PRO/E. Wenn ich etwas schnell zeichnen möchte, nutze ich 
Inventor. Der "Skizzierer" von PRO/E ist allerdings schneller, wenn man 
damit umgehen kann.

Alibre ist deutlich günstiger, für 799€ bekommt man eine Version, die 
durchaus an die Liga Inventor/Solid/PRO/E herankommt. Wird in letzter 
Zeit viel empfohlen, ich hab mich noch nicht sehr intensiv damit 
beschäftigt. Alibre bietet eine 30 Tage Testversion, das sollte die 
Entscheidung erleichtern.

Für Inventor bietet Autodesk ein "Quickstart" Heftchen von ~200 Seiten, 
das man völlig alleine durcharbeiten kann. Das ist ziemlich 
Crashkursmäßig, man sollte sich nach so etwas für die Alibre-Testversion 
suchen, ich weiß nicht ob Alibre so etwas bietet.

Wenn das CAD von wenigen Personen invensiv genutzt werden soll, kann man 
sich auch was komplexes kaufen. Sollen möglichst viele Leute das auch 
mal gelegentlich nutzen, sollte man auf die Einarbeitungszeit achten.

Es gibt dann noch Unigraphics, was einige renommierte TUs einsetzen. Hab 
ich mir noch nicht angeschaut. Solidedge sollte man auch noch erwähnen.

Solidworks und Inventor sind so die obere Mittelklasse im Maschinenbau, 
recht weit verbreitet, können viel, (inkl. FEM usw) und sind noch 
relativ erschwinglich (4-5k für Firmenlizenzen). PRO/E würde ich in die 
selbe Ecke packen, Unigraphics auch. CATIA ist etwas abgehoben, wenn 
mans nicht braucht, würde ich das lassen. Alibre kommt etwas "von 
unten".
Ist jedenfalls mein Eindruck der Lage.

Ganz wichtig sind die Ansprüche, sprich was will man zeichnen.

In einer Firma würde ich allerdings immer ein modernes, parametrisches 
CAD guter Bedienbarkeit einsetzen. Dazu gehören Inventor, Solidworks, 
Pro/E und Alibre.
TurboCAD, ViaCAD etc sind zwar günstig in der Anschaffung, das rächt 
sich dann aber später.

Achso. Wenn du im CAD Forum fragst, die Leute dort sind etwas komisch. 
Ohne lizenzierte, zertifizierte Hardware (0815 Zeug mit speziellem 
Aufkleber drauf das das 27 fache kostet) ist natürlich sowies überhaupt 
nichts anzufangen. Das stimmt bei CATIA, beim Rest nicht. Ich vertrete 
daher die Ansicht, das CATIA Murks ist ;) Wenn man dem Installer zu 
sieht, wie er da 30 einzelne Hilfsprogramme installiert, die CATIA 
unbedingt braucht, da kann einem schon leicht schlecht werden. Habs nie 
zum laufen bekommen.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Unternehmer schrieb:
> CAD-Forum umsehen

ist eine gute Tat, aber Teststellung zum Vergleich wäre noch besser.
Ich habe mit einigen CAD-Programmen gearbeitet. Autocad war das 
Billigste davon. Erkenntnis daraus: Der Preis des Programms ist das 
kleinere Übel, die Schulung, der Service und die HANDHABBARKEIT 
bestimmen den Erfolg.

Je nach Aufgabe muß jeder selbst prüfen, ob er viel in der Manufaktur 
arbeiten will oder mit etwas mehr Geld schneller zum Ziel kommt.

von Simon L. (simon_l)


Lesenswert?

Hi,

aus persönlicher Erfahrung kann ich nur raten noch Geld in gute Hardware 
zu stecken. Für mich stört nichts mehr die Produktivität als ein 
klappriger Rechner. Und Workstation-Grafikkarten haben ihre Berechtigung 
und sind für tägliches CAD ein sollte (muss), für mich. Zum Vergrleich 
meine FireGL V5200 mobile steht in CAD einer bis zwei GTX260 in nichts 
nach.

Der Prozessor ist hier ab etwa einem Core2Dou 2,2Ghz doch recht 
"gelangweilt".

Beim Einsatz von Win7 auf den Rechner: Genug RAM haben! Mein Win7 
braucht leer ca. 1GB-1,5GB. Inventor an sich nochmal 500MB-1GB, die 
Normteildatenbank bis 1GB, ->6GB RAM sollte man schon haben.

Gruß Simon

P.S. Alle hier genannten Werte sind persönliche Eindrücke,.... ;)

von Finke L. (finke_lothar)


Lesenswert?

Ich habe gute Erfahrungen mit der Software von Solidworks gemacht: 
http://www.mbcad.de/solidworks-kaufen/

Das Programm ist sehr einfach zu lernen und sehr übersichtlich. 
Allerdings gibt es bezüglich des Preises im Internet leider keine 
Veröffentlichungen. Dies liegt daran, dass der Preis immer vom Käufer 
und dessen jeweiliger Kaufsituation abhängt, also z.B welche Lizenz er 
kauft, Standard, Premium, etc. Preise werden also individuell je nach 
Kunde ermittelt. Allerdings gibt es beim obigen Anbieter auf jedenfall 
auch Paketpreise, wodurch du dir einiges sparen kannst.
Außerdem bieten die auch einen Live-Support an und unterstützen dich 
wirklich bei allen Fragen rund um SOLIDWORKS.

Gruß

von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Schön, dass Du uns das 5 Jahre später dann auch mitteilst. Sehr 
informativ!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.